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Schutz den Stahlhelmern!" is

Eine Beamtendebatte im Rathaus.

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Die Stadtverordnetenversammlung hatte gestern eine erneute Aussprache über die Stahlhelm Affäre Dom Berwaltungsbezirt Friedrichshain, mit der sie sich schon im Dezember beschäftigen mußte. Für die zum Stahlhelm" gehörenden Beamten der Stadt forderten die Deutschnationalen eine Duldung, die in der monarchischen Zeit niemals einem zur Sozialdemofratie gehörenden Beamten gewährt worden ist. Zugleich richteten sie einen Sturmangriff gegen den Stadtfynditus Lange, der wie fie glauben machen wollten sich über die aus den Militäranwärtern hervorgegangenen Beamten abfällig geäußert haben sollte. Man weiß, daß gerade Stadtfyndikus Lange sich bemüht hat, auch früheren Militär. anwärtern bei Bewährung und tüchtigen Leistungen im Dienste der Stadt den Weg zu höheren Beamtenstellen zu ebnen. Aber die Legendenbildung, die unter dem Einfluß solcher Debatten zustande fommt, ist für Deutschnationale eine willkommene Unterstützung zum bevorstehenden Kommunalwahlkampf. Auf ihr Geschrei nach Schuß für die Stahlhelmer gab Oberbürger meister Böß ihnen eine abweisende Antwort von erfreulicher Deut. lichkeit. Unser Genosse Flata u zeigte die Sinnlosigkeit der von den Deutschnationalen gegen den Stadt fynditus Lange gerichteten Angriffe. Das von ihnen beantragte Mißtrauensvotum gegen den Stadtfyndikus wurde mit sehr großer Mehrheit abgelehnt.

Bor Eintritt in die Tagesordnung beantragten die Kommunisten, ihre Anträge wegen des Demonstrationsverbots für Berlin und wegen der Maifeier der städtischen Bediensteten vorzugsweise zu behandeln. Der Antrag wurde abgelehnt. leber die Anfrage der Deutschnationalen wegen der

und daß heute auch solche Männer in höhere und höchste Stellen auf rüden fönnen, deren Elementarbildung mangelhaft sei. Selbst ehe­malige Hütejungen tönnten sich durch die Fortbildungseinrichtungen der Stadt weiterbilden, wenn sie als Versorgungsanwärter in Be­amtenstellen gekommen sind." Im übrigen habe

der Magiftrat teine Beranlaffung, an der Stellung des Stadt­fynditus kritik zu üben noch etwa gegen ihn disziplinarisch vorzugehen.

( Lärm bei den Deutschnationalen.) Die Stadtverordneten, Fauft ( Dnati.) und Lange( Komm.) sprachen dann noch viel und laut zu der Angelegenheit. Lange stellte feft, daß der Weg zum Stahlhelm und zum Faschismus durch die Sozialdemokratie geebnet werde. ( Heiterkeit.) Im Stadtparlament mache man gegeneinander Radau, aber hintenherum verschiebe man die Beamtenstellen zwischen Sozial­demokraten und Deutschnationalen und die Hineingeschobenen freffen dann aus einer Futtertrippe.( Stürmische Heiterkeit.) Bürgermeister mielih fel der reinfte Typ eines Sozialfaschisten! Schließlich gab der Kommunist Lange den Deutschnationalen in ihrem Protest gegen den Stadtfynditus Recht und den Deutschnationalen fagte er, fie sollen fich nicht über den Stadtfynditus aufregen!!! Für die fozial. bemokratische Frattion unterstrich Genosse Flatau die Aus tonte, daß es in Berlin durchaus auch deutschnationale Bezirksbürger­Stadtführungen und Feststellungen des Oberbürgermeisters. Flatau be meister gebe, deren politischer Taft und politische Tätigkeit auf die Nerven fallen tönnte. In den Ausführungen des Stadt syndikus sähen die Sozialdemokraten teine Her absehung des Beamtenstandes. Schließlich sei doch aber festzustellen: Das Niveau, aus dem heraus die Deutschnationalen ihre Anfrage formuliert haben, hat sich in einer Bersammlung von Be­amten des städtischen Viehhofes gezeigt. Unter der Beteiligung von rechtsradikalen Stadtverordneten, die sogar noch bei der Stadt beamtet sind, hat man den Stadtfyndikus als Cump, Strolch, Caufe­jungen bezeichnet. Ein Tierarzt hätte ertlärt, daß er eine Kugel für Zugehörigkeit der Beamten zum Stahlhelm Lange für zu schade halte. Genosse Flatau tennzeichnete dann entspann sich eine stundenlange Debatte. Veranlassung gab ihnen die noch unter dem Beifall der sozialdemokratischen Fraktion die Unter­energische Stellung eines Bezirtsbürgermeisters gegenüber Stahl- ftügung der Deutschnationalen durch den Kommunisten Lange. helmbeamten. Stadtverordneter Lüdede( Dnatl.) begründete die Ueber den Antrag der Deutschnationalen, dem Stadtfyndikus Anfrage in weitschweifigen Ausführungen, wobei er die verfaffungs- Genossen Lange das Personalreferat zu entziehen, fand sogar noch mäßig verbürgte Gesinnungsfreiheit für Stahlhelmbeamie in Anspruch namentlich Abstimmung statt; sie ergab die Ablehnung des An. nehme. Besonders hatte es den Deutschnationalen die Antwort des trages gegen die Stimmen der Antragsteller. Stadtjyndikus Genossen Lange im Dezember v. J. bei der erstmaligen Stabtverordneter Sommer( Dem.) gewählt. In den Aufsichtsrat der Behandlung der Angelegenheit angetan und so gingen die Deutsch­nationalen so weit, zu verlangen, daß dem Stadtfynditus das Freibädergesellschaften wurden von der sozialdemo­Berjonalreferat genommen werde. Oberbürgermeister fratischen Fraktion die Genossen Arndt, Gutekunst, Horsch und Rhode gewählt. Boß beantwortete fofort die Anfrage. Er bedauerte zunächst das Aus der langen Reihe der im weiteren Berlauf der Fehlen des Stadtsyndikus. Die Behauptung des Vorredners, der Sigung verabschiedeten Borlagen ist besonders erwähnenswert die Stadtjynditus habe die Anstellung eines deutschnationalen Beamten Borlage betreffend des abgelehnt, weil er eben deutschnational jei, werde dadurch ad absurdum geführt, daß viele Deutschnationale zu Beamten gemacht und den deutschnational Gesinnten teine Schwierigkeiten bereitet werden. Der Beamtenwerbeausschuß der Sozialdemokratischen Partei im Bezirk Friedrichshain( um Borgänge in diesem Bezirk handelt es sich! Red.) habe nie im Bezirksamt getagt und der Be zirtsbürgermeister sei meder Borsigender noch Mitglied des Werbeausschusses. Die Aeußerung des Bezirksbürgermeisters zu den Mitgliedern des Stahlhelms im Be amtenstande gebe teine Beranlassung zu Beanstandungen.( Lärm bei ben Deutschnationalen.) Wer sich einem Verband anschließt, der erst fürzlich in seinen offiziellen Verlautbarungen dem gegenwärtigen Staat Haß, Haß und noch einmal Haß angekündigt hat, darf sich nicht wundern, wenn fich Staat und Stadt wehren. Der Stadt­fynditus Lange habe sich nicht gegen die Versorgungsanwärter ge­mandt, wie es die Deutschnationalen hinzustellen belieben; er habe nur andeuten wollen, daß es heute freie Bahn dem Tüchtigen heiße

Kommunistenradau im Südosten.

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3m Südosten Berlins , an der Umgebung des Koffbuffer Dammes, fam es gestern wieder mehrfach zu 3 usammen. stößen zwifchen tommunistischen Demonstranten und Polizeibeamten. Bei dem Bersuch, einen fommunistischen Demonftrationszug aufzulösen, wurden die Schupobeamten tätlich angegriffen. Zwei Beamte erlitten dabei Kopfverletzungen, fonnten jedoch nach Anlegung von Nofverbänden ihren Dienst weiter versehen. In einem anderen Falle wurde ein Oberwacht­meiffer von einem Demonftranten mit dem Koppel nieder­gefchlagen und so schwer verletzt, daß fich feine fofortige Ueber­führung in das Polizeifrankenhaus als notwendig erwies. Insgesamt wurden neun Personen zwangsgeffellt und der Abteilung IA im Polizeipräsidium zugeführt.

Aerztekonflikt in Lichterfelde .

Um die Entlaffung Profeffor Rotenbergs. Brofessor Rautenberg, der bisher im Krankenhaus Lich terfelde die innere Abteilung leitete, ist vom Kreisausschuß megen Berlegung der Standesebre fristlos entlassen worden. Bir entnehmen einer Korrespondenz, der wir die Verantwor­hung überlassen müssen, die folgenden Einzelheiten:

Im Stubenrauch- Kreistrantenhaus Berlin- Lichterfelde ist seit zwei Jahren Professor Dönig, der früher in der Charité ange­ftellt war, als Chirurg tätig. Prof. Dönig hatte im vorigen Jahr zwei Prostataoperationen durchgeführt, die beide unglücklich berliefen. Infolgedessen erklärte Prof. Dömiß, daß er diese Opera­tionen nicht mehr vornehmen werde. Vor einigen Wochen fam in bas Kreistrantenhaus ein Oberpostbeamter, der ebenfalls an einer Erkrankung der Brostata litt und sich auf Anraten seines Haus­arztes operieren lassen wollte. Der Ktrante fragte Prof. Rautenberg um Rat, dieser empfahl dem Bostbeamten, sich in das Rittberg­Strankenhaus zu gegeben, da der dortige Leiter, Prof. Brüning, Spezialist für derartige Operationen fet. Prof. Dönig wandte sich daraufhin beschwerdeführend an den Streisausschuß. Er tänne mit Prof. Rautenberg nicht mehr zufammenarbeiten, diefer habe durch Herabjegung eines Kollegen die ärztliche Standeswürde perlegt. Der Kreisausschuß teilte Prof. Rautenberg schriftlich mit, daß er pjort feines Boftens enthoben fel. Der Kreisfetretär forderte prof. Rautenberg auf, sofort das Haus zu Derlaffen, widrigenfalls man mit Gewalt gegen ihn vorgehen werde.

Man darf gepannt sein, wie fich der Kreisausschuß zu den er hobenen Borwürfen äußern wird.

Arbeitsgemeinschaft für Forstschuh und Naturkunde E. B. 85. Arfo Banderung: Sonntag, ben 14. April. Wanderung durch das alte 26penid unter Führung von Lehrer Arno after. Mit Bortrag: Aufbau eines Heimatfdulmuseums in Stopenid. Treffpunkt: Bormittags 9, Uhr am Bahnhof Köpenid. Mitglieder frei, Gäste 0,20 Mart.

Magen- und Darmschwäche mi den reizbar und arbeitsunluftig. Rehmen sie eine Zeitlang Reichels Wacholder Extratt Marte Medico, der Ihnen durch seine zarte Anregung der Magenschleimhäute fomie Belebung der Darmtätigteit wohltun wird Jn Drog. u Apoth. erhältlich, aber echt nur in Originalfüllungen mit Marte Medico.

Zum Aufsichtsrat für die Gefrierfleisch G. m. b. 5. wurde

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Baues neuer Schnellbahnlinien.

Genosse Krille berichtete aus dem vorberatenden Haushaltausschuß, daß dieser der Vorlage des Magistrats zugestimmt habe.( Bergleiche Bericht im Borwärts" vom Mittwoch früh.) Es sollen also ins. besondere Verlängerungen der bereits bestehenden Hoch- und Unter­grundbahnlinien gebaut werden. Für die zwei neuen Citylinien foll zunächst die Konzession nachgesucht werden. Die Abstimmung wurde bis Dienstag nächster Woche zurückgestellt.

Bewilligt wurden ferner Mittel für den Bau einer Wald­schule für den Bezirk Friedrichshain im Walde bei Sadama. Dem Projekt der Lindenstraßenverlängerung wurde zugestimmt.

Schweinehund bist du erschienen. Wegen Beleidigung war der verantwortliche Schriftleiter zu 1000 m. Geldstrafe verurteilt worden. Angeflagter und Staatsanwaltschaft hatten Berufung ein gelegt. Der Wahrheitsbeweis, der angetreten werden sollte, ist ins Baffer gefallen. Die Zeugen haben befundet, daß die Nebenfläger fich gegenüber den Anrempelungen des Geistestranten völlig ruhig verhalten hätten. Der Oberstaatsanwalt beantragte eine Erhöhung der Strafe gegen Redakteur Rebe auf einen Monat Gefängnis.

Der Angeflagte erklärte wichtigfuerisch, er erfenne nicht an, daß die heutigen Minister einen Schuß ihrer Ehre verdienten. Er werde fie mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln weiter bekämpfen. Es scheint dem Manne dabei auch ganz gleich zu sein, ob seine An­würfe einen sachlichen Grund haben oder nicht.

Zusammenstoß in der Luft.

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Alle Infaffen zweier Wafferflugzeuge getötet. 3wel italienische Wafferflugzeuge, die in der Nähe des Wasserflughafens Augufta Uebungen ausführten, stießen in einer Höhe von 100 Metern zusammen. Alle Infassen, ein Leutnant und drei Maan, fanden beim gleich darauf erfolgenden Absturz der beiden Flugzeuge den Tod.

Bom Gas zum Glas.

Im Rahmen der Großausstellung Gas und Wasser", die Dom 19. April bis 21. Juli d. I. in den Messehallen stattfindet, wird auch die Verwendung des Gafes in Industrie und Gewerbe an Hand praktisch betriebener Werkstätten und Fabritbetriebe gezeigt. Go sieht man u. a. die Gasverwendung im Nahrungsmittelgewerbe in einer Bäderet und Konditorei, ferner veranschaulicht die Gas­verwendung in der Glasindustrie und im feramischen Gewerbe eine im vollen Betrieb befindliche Glashütte , eine Kunstglasbläserei und eine Glasbläserei für technisches Glas. Eine große teramische Werkstatt vermittelt interessante Einblicke in die technischen Bor­gänge dieser Industrie. Die Geschichte des Glases ist eine historisch ungemein intereffante. In der Eage der antiken Welt werden die Phönizier und Juden als die Erfinder des Glajes gefeiert. Tyrus und Antiochien waren Jahrhunderte hindurch die Hauptstädte der Glaserzeugung. Die Glashütten Deutschlands gehörten schon im 12. und 13. Jahrhundert zu den bevorzugten Lieferanten der damals ,, verwöhnten" Welt. Glanzzeit der deutschen Glasmalerei ist das 14. Jahrhundert. Zwei Jahrhunderte später ändert sich das Bild und das venezianische Glas wurde auf dem Weltmarkt führend, wobei man nicht vergessen darf, daß die Weltverkehrsstraßen damals über Frankfurt a. M. nach Italien liefen und nicht über die Ozeane

der Erde.

Von dem rein beforativen Glas, zu dem das vene­zianische in erster Linie zu rechnen ist, fam man in Deutschland bald zum Gebrauchsglas und im Spessart und im Fichtelgebirge entwickelte fich eine leistungsfähige Glasfabrikation. Der Römer", über dessen Namenssprung man sich noch heute streitet, wurde geboren mit buntem Farbenspiel und feuchtfröhlichen Worten. Mit ihm feierte die rheinische Glasbläserei ihren wahren Triumph. Später verlor fie fich in Künfteleien, die die ohnehin starte Abneigung vieler Menschen gegen das so leicht zerbrechende Glas noch vergrößerten. Trogdem ist alle Zeit dem Menschen die Freude am Kunstwert des Glases eigen gewesen und ein guter Tropfen" verlangt gebieterisch nach einem Glas, das sich in seiner Eigenart dem Wein anpaßt. Die Kunst der Glasbläserei gehört wohl mit zu den schwersten und förperlich anstrengendften Berufen. Geschicklichkeit, Feingerühl und Handfertigteit müffen fich pereinen, foll das zerbrechliche Kunst­großen Defen. Menschliche Arbeitstrait gibt ihr Gestalt. Greichöfel ob in der Form von Gläsern, Karaffen, Basen, Schalen, Tellern, optischen Linfen oder Spielzeug. Unendlich die Bariationen der einzelnen Schöpfer. Aus den einft fleinen Hüttenwerfen find im Laufe der Zeit große Industriemerte geworden, die mit den neuesten Mitteln der Technit arbeiten. Einen Einblick in die Feinarbeit bietet, wie oben erwähnt, die fommende Ausstellung Gas und Wasser", auf der das Gas als gebändigtes Element des Feuers im Dienste der Glaskunst vorgeführt wird. Mehr als auf anderen Gebieten tommt gerade bei der Glasbläserei, die schon vor Jahr­tausenden das Menschenherz erfreute, die fünstlerische Mannig faltigkeit persönlicher Schöpfung zum Ausdrud, durch die in erster Linie der Weltruf des deutschen Kunstglases bedingt und behauptet wird.

Zu Beginn der Sigung hatte der Vorsteher Haß dem Stabtverwerf gelingen. Glühend ergießt sich die flüssige Glasmasse aus den ordneten Genoffen Räming au feinem 60. Geburtstag die Glückwünsche der Stadtverordnetenversammlung ausgesprochen. Rämings Blaß war mit einem Rosenstrauß geschmüdt.

Kommunalpolitische Vortragsreihe

Sonntag, den 14. April, 10 Uhr, pünktlich, im Rathause, Eingang Königstraße Allgemeine Wohlfahrtspflege Stadtv. Minna Todenhagen Stadtv. Minna Todenhagen Jeder Vortrag ist in sich abgeschlossen. Eintritt frei. Parteimitgliedsbuch legitimiert. Arbeiterbildungsschule.

Des Lügners Stolz.

Ein Monat Gefängnis wegen Beleidigung Hirtfiefers.

Spielplanänderung. In der Staatsoper Unter den Linden mug wegen plöglicher Grfranfung von Biccaluga, der neben dem gleichfalls ertranften Tino Battiera die Rolle des Chenier fingent follte, die für heute angefegte Er ftausführung des André Chenier auf den 14. verlegt werden. Heute geht flatt" Chenier

aber auch an der Abendkasse bis zu Beginn der Borstellung gegen Rüde erstattung des staufpreises zurüdgegeben werben. In der Staats­ober am Blak der Republil wird an Stelle der ursprünglich ane gelegten Borstellung Hoffmanns Erzählungen "( Borstellung der Volfsbühne außer Abonnement) infolge mehrfacher Erkrankungen im Personal" Carmen" gegeben. Anfang 19 Uhr.

Die Straffammer verurteilte den Redakteur Rebe von der Roten Fahne" wegen Beleidigung des Ministers Hirtsiefer und des Abgeordneten klofft zu einem Monat Gefängnis. In der Urteilsbegründung führte der Borosla in Szene. Die gelösten Eintrittstarten behalten Gültigkeit, tönnen fißende aus, daß sich die Beschuldigungen gegen Minifter Hirt­fiefer als völlig ungerechtfertigt erwiesen hätten. Die Borgänge, die sich im Juni v. 3. am Fronleichnamstage auf dem Essener Hauptbahnhof abgespielt hatten, be­schäftigten nochmals die Große Straftammer des Landgerichts. I. Der preußische Wohlfahrtsminister, Sirtsiefer mar, als er an jenem Abend mit dem Zentrumsabgeordneten Klofft auf den Berliner D- 3ug wartete, von einem geiftestranten Querulanten be­läftigt worden. Hierüber waren entstellte Berichte erschienen, in denen dargestellt war, der Minister sei mit seinem Barteigenoffen Mofft auf dem Bahnsteig in Streit geraten und beide feien beinahe handgreiflich geworden. Der Abgeordnete sollte danach dem Minister das Wort Schweine hund zugerufen haben. In der Roten Fahne" war diese Schilderung ebenfalls mit der Ueberschrift: Ein

Funkwinkel.z

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Am Nachmittag las Albert Da udistel eine eigene Novelle Der fleine Bagabund". Ein Knabe, von toller Sehnsucht in die Ferne gepact, Don toller Sehnsucht nach dem Erlebnis vorwärts. getrieben, brennt von zu Hause durch. Die phantastische Berheißung bes Begriffes Ausland stürzt ihn in ein tollfühnes Unternehmen: der Frankfurter Junge will nach Italien . Am St. Gotthard findet er den ersten unüberwindlichen Widerstand auf seiner Reise und das erste große Ziel: die Liebe. Der Knabe ist ein Jüngling ge­worden. Die feine Erzählung hat über die dichterische Gestaltung hinaus Bert und Bedeutung. Sie lehrt Berständnis für einen nicht jeltenen Typ des Heranwachsenden. Am Abend wurden zwei weltliche Oratorien von händel und Bach gesandt. Diese mufitalisch flaren Berte mit sehr melodiösen Gesangstimmen und unfompliziertem Orcheſterfaz erwiesen sich viel funfwirksamer als im allgemeinen große geistliche Dratorien oder Opern. Was man permißte, war eine musikalische Einführung. Karl Siegle, ftellver. tretender Borfizender des Drtsausschusses Berlin des ADGB.( prach über Der Arbeitsnachweis einst und jetzt". Er schilderte die Ent widlung vom Jnnungsarbeitsnachweis zu den staatlichen Arbeits ämtern. Schon seit 1885 trat die Sozialdemokratie für die Zen­rralisierung des Arbeitsbeschaffungswesens ein, doch erst nach dem Kriege wurde diese in Angriff genommen. Erst feit wenigen Jahren wird dieses wichtige Gebiet der Sozialpolitit feiner Bedeutung ent Iprechend behandelt Tes

Einen helferen Abend veranstaltet ber Reichsausschuß für sozialistische Bildungsarbeit für die Teilnehmer an seinen Reisen und an den Surfen der Freien Sozialistischen Hochschule am Sonnabend, dem 20. April, 20 Uhr im großen Gaal des Lehrervereinshauses, am Aleganderplay. Das Programm bringt u a. Lieder zur Laute von Kate Birschel und beitere Borträge von Erwin Edersberg. Anschließend Tanz. Alle Freunde unserer Arbeit sind berzlichst eingeladen. Starten zum Breife von 75 Big. find zu haben: Bezirksbildungsausschuß, Lindenstr. 3, 2. of, lints II Sr.; Arbeiterjugend Groß Berlin . Lindenstr. 3, 2. of, fints II Tr.; Buchhandlung J. H. W. Diet Nachf., Lindenstr. 2; Bant der Arbeiter, Angeiteülten und Beamten, Ballstraße 65; und an den be fannten Stellen.

Preiswerter Fischverkauf. Am Freitag und Sonnabend dieser Bodje findet ein preiswerter Berlauf von Karpfen statt. 8um Berlauf gelangen lebende Karpfen pro Pfund von 1,10 und 1,20 m. an. Die Berkaufsstellen find durch Blafate fenntlich gemacht.

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Die bedenklichen Wirkungen

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auf Herz und Nerven, die off viele Menschen beim Bohnen kaffeegenuß empfinden, fallen weg, wenn Sie Kaffee Hag Atrinken. Kaffee Hag ist coffe. infrei und völlig unschäd­lich. Aroma und Geschmack sind von unibertrefflicher Güte, denn affee Hag ist eine Mischung feinster central- und südamerika. nischer Kaffeesorten. Es gibt keinen besseren Bohnen. kaffee als Kaffee Hagi dod Machen Sie einen Versuch.

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