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Nr. 170 46. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Freitag, 12. April 1929

Rentable Autoproduktion.

gang von etwa 8 Proz. Das Sinfen der Kauftraft durch die Arbeitslosigkeit hat sich also offenbar am stärksten gegen die Textil­industrie ausgemirft. Aehnlich wie die Arbeitslosigkeit muß aber auch jeder Lohndruck wirken, und die Unternehmer von der Tertilindustrie mögen sich merken, daß sie mit ihrer lohndrückenden

Der Fall Horch.- 8 Prozent Dividende.  - Sinkende Kosten- steigende Umsätze. Sozialpolitik nur sich selber schaben. Das beweist dieses Beispiel.

Die Frage, ob die deutsche Autoproduktion unter den neuen Konkurrenzverhältnissen, wie sie durch den Fall Opel geschaffen worden sind, rentabel sein kann, ist wichtig. In dieser Situation ist der Jahresabschluß der Horchwerfe A.-G. in Zwickau   interessant; er ist besonders interessant, weil die Horchwerke A.-G. in diesen Tagen der Deffentlichkeit über ihre Arbeit besondere Informationen gegeben hat. Nach drei dividendenlosen Jahren hat Horch 1926/27 auf ein Kapital von 3 Millionen 8 Proz. Dividende verteilt, und für 1927/28 mird dieselbe Dividende auf ein um 2 Millionen auf 5 Millionen erhöhtes Kapital gegeben.

Die Horchwerte beschäftigen heute 2500 Arbeiter und An­gestellte; sie produzieren nur einen einzigen Typ, den befannten Achtzylinder- Horch, die tägliche Produktion beträgt 14 bis 16 Wagen, das ist ein Vierzehntel des Wertes der gesamten deutschen Autoproduktion und ein Biertel des Wertes aller Wagen der ent­sprechenden Konkurrenzklasse. Nach Mitteilungen der Horchwerte betrug der letzte Umsatz 28 Millionen Mart nach rund 22 Millionen und rund 16 Millionen in den beiden vorhergehenden Jahren. Um 30 bis 35 Broz. sei der Umjazz in den letzten Jahren jeweils gegen über dem Vorjahre gestiegen. Der Umsatz entspricht dem 5,6fachen des Aftienfapitals; zum Vergleich interessieren die Zahlen für Daimler und auch für Adler mit etwa dem Dreifachen.

Ganz zweifellos ist der Gewinnabschluß von Horch auch unab hängig von der Dividende günstig zu nennen. Der Fabrikations­gewinn ist von 2,58 Millionen auf 3,89 Millionen gestiegen. Bei weitem nicht entsprechend der Umsatzsteigerung um ein Drittel er höhten sich die Generaluntosten von 1,56 Millionen auf 1,9 Mil­lionen. Der ausgewiesene Gewinn aber ist trotz der um eine halbe Million von 0,33 Millionen auf 0,85 Millionen erhöhten Abschreibun gen von 0,32 Millionen auf 0,57 Millionen gestiegen.

Dabei fann man nicht sagen, daß die Horchwerte sich im ver­gangenen Jahre in größerem Umfange, etwa entsprechend der Bro­duktionsvermehrung, verschuldet hätten. Die Atzeptschulden sind fast um 1 Million auf 0,18 Millionen gesunten, und wenn Banfschulben ( 5,74 Millionen gegen 3,28 Millionen) und Gläubigerforderungen ( 6,46 Millionen gegen 4,63 Millionen) auch von rund 8 Millionen auf rund 12 Millionen Mart zusammen gestiegen sind, so sind unter den Bankschulden beträchtliche Käufermechsel, während auf der Attinseite die Forderungen um 1 Million auf 2,76 Millionen ge­ftiegen find; alle Material- und Lagerwerte zusammen find um über 1 Million mit 8,54 Millionen niedriger bewertet. Vor allem dürfte der Maschinenpart start verbessert worden sein, denn es werden allein Zugänge von 3,42 Millionen ausgewiesen, die ebenfalls die Bermehrung der Berschuldung in der Richtung erhöhter Leistungs­fähigkeit erklären.

In der deutschen Autoindustrie find rentable Unternehmun gen felten Die meisten Unternehmungen der Autoindustrie be trachten ihre Lage nicht allzu optimistisch. Darum ist es interessant, wie die Horchwerte ihren eigenen Erfolg erflären und wie sie ihn in der Zukunft noch glauben ausbauen zu können. Das methodische Studium aller Wege der Kostenersparnis im Betrieb und aller

Wege der Absazsteigerung und auch Popularisierung der eigenen Erzeugnisse auf dem Markt sowie die systematische Verwendung der Erkenntnisse in der Produktions- und Bertriebsorganisation scheint den Horchwerken das einzige Mittel, erfolgreich auch unter den heu­tigen Verhältnissen in Deutschland   arbeiten zu können. Kleinhaltung des umlaufenden Betriebskapitals, also Ersparnis von Zinjen, sorg fältigste Bemessung der Produktionsgrößen, also stärkste Ausnußung der Anlagen, Bemessung der Einkaufsmengen nach der Fabrikations dauer im einzelnen Fall und die möglichste Niedrighaltung der Lagerbestände aller Art sind dabei das Ziel.

Der steigende Güterverkehr.

Rückschlüsse auf die Konjunktur.

Seitdem die große Kälte gebrochen ist, taut auch der Güterver­fehr der Reichsbahn wieder mächtig auf. In der Woche zum 30. März wurde mit 160 500 gestellten Wagen die entsprechende Ziffer des Vorjahres zum ersten Male wieder überschritten. Seit der größten Kältemodje zum 16. Februar hat sich die atbeits­tägliche Wagengestellung von 117 200 auf 160 500 Wagen erhöht; das heißt um nicht weniger als 43 000 Wagen täglich, während in dem sehr viel milderen Borjahr während der gleichen Zeit nur eine arbeitstägliche Zunahme von rund 10 000 Wagen zu verzeichnen war.

Zur Erreichung dieses Zieles werden weitgreifende Unter suchungen zur Vorausberechnung des Geschäftes und des Absatzes angestellt, und zwar unter Berücksichtigung der Saisonschwankungen. Für sämtliche Betriebsausgaben werden be Interessant ist die Frage, ob der gesamte Güterverkehr megliche Untoftennormen bestimmt, und für die Einhaltung der für der Reichsbahn in den letzten Monaten bereits die Vorjahrshöhe alle einzelnen Borkommnisse vorgesehenen Ausgaben sucht man auch wieder erreicht hat. Dieses Moment ist für die Konjunkturbeurteilung die Mitarbeit der Angestellten sicherzustellen. Nach einzelnen Verdurchaus wichtig. Da zeigt sich denn, daß seit dem 27. Januar d. J. faufsgebieten wird die eventuelle Aufnahmefähigkeit festgestellt, und bis Ende März insgesamt 7 324 200 Wagen gestellt worden sind da man wie in Amerika   besonders um fähige Verkäufer bemüht gegenüber 7 936 400 in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die Diffe= ist, soll auch eine spezielle Berfäuferschulung ins Auge gefaßt werden. renz ist demnach mit rund 600 000 Wagen was einer fnappen Man sieht, daß es ein in hohem Maße auch wissenschaft Wochenleistung der Reichsbahn entspricht feineswegs so groß, mie liches Verfahren ist, nach dem man die Leistungsfähigkeit der man nach der noch immer riesigen Arbeitslosigkeit erwarten sollte. horchwerte gegenüber dem Konkurrenzansturm in der Welt hoch- Wenn man diese Ende März bereits abschließenden Ziffern zugrunde halten und weiter steigern will. legt und die verhältnismäßig geringe Differenz des Güterverkehrs gegenüber dem Borjahr, so braucht die Konjunktur und die Entwic lung des Arbeitsmarktes feineswegs pessimistisch betrachtet zu werden. Die überraschend gute Beschäftigung der Schwerindustrie weist auch in diese Richtung.

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Riesengewinne aus Schallplatten.

20 Droz. Dividende bei Polyphon und Lindström.

Es ist nun gewiß fraglich, inwieweit diese Methoden noch Theorie und wieweit sie schon Pragis geworden sind. Zweierlei steht jedenfalls fest. Man dürfte selten die Bernünftigkeit dieses Weges so plausibel gemacht bekommen wie von den Leuten, die bei den Horchwerken diese Arbeiten leisten. Zum anderen ist die Entwicklung der Horchwerke, die bemerkenswerterweise bei Direk­toren und Profuristen seit zwei Jahren einen Abbau in der obersten Leitung fennt, bei den leitenden Angestellten gar feine und beim techmischen und kaufmännischen Personal eine dem vergrößerten Geschäft nicht entsprechende Vermehrung, nachweisbar günstig Die 1927 erzielten Refordgeminne des stärksten deutschen   Schall. gewesen, mas Don niemand bestritten werden tann. Es plattentonzerns, der Polyphon 2- G in Leipzig  , werden ist also durchaus möglich, daß die ist also durchaus möglich, daß die Erfahrungen bei den durch das glänzende legte Betriebsjahr noch in den Schatten gestellt. Horchwerfen auch für die deutsche Autoindustrie Das Unternehmen, das im letzten Jahr sein Kapital von 10 gemein interessant werden fönnen. Um der Ge auf 17 Millionen herauffeßte, fonnte seinen im Borjahr schon ver­famtindustrie zu nügen, wäre es allerdings zweckmäßig, daß doppelten Betriebsüberschuß im letzten Jahr weiterhin von 4,6 auf besonders die größeren deutschen Autofirmen ihre Erfahrungen in 6,5 Millionen steigern. Dagegen sind die Handlungsun= einem viel stärkeren Maße austauschen, als das bisher geschehen ist. tosten trog der erheblich verstärkten Produktionsleistungen der Erstaunlich ist, daß in diesem Wert bei einem folossalen Betriebe von 2,4 auf 2,1 Millionen gesenkt worden. Der Rein Arbeitstempo früher an sich zwar atzeptable Effettivlöhne heraus gewinn ist mit 3,1. Millionen gegen 1927 um weit mehr als tamen, daß gegenwärtig aber trog der bedeutsamen Steigerung des Ge- 60 Proz. gestiegen und hat sich gegenüber 1926 jogar pera schäftes die Effettiolöhne gegenüber dem Borjahr gevierfacht. Die Aktionäre, die im vorigen Jahr 14 Proz. unten find! Es fönnte für die besten Absichten der Horchwerte Dividende erhielten und außerdem aus der Kapitalerhöhung gefährlich werden, wenn das Interesse der Belegschaft an der Arbeit durch sehr billige Lieferung der neuen Attien hohe Sondergewinne im Werk dadurch sinten würde, daß trop des zweifellos von neuem bezogen, werden diesmal mit einer Dividende von 20 Broz. verschärften Arbeitstempos und trop gleichzeitiger günstiger finan- beglüdt. zieller Entwicklung des Werkes die Arbeit nicht die Bezahlung finden würde, die sie verlangen darf.

Wirtschaft der Staatszechen.

Kapitalerhöhung der Preußag von 100 auf 140 Millionen.

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Die Preußische Bergwerts und Hütten A.-G.,| verkürzung für die Industrie nicht tragbar sei. Demgegenüber müssen das staatliche Montanunternehmen, weist in seinem Abschluß für 1928 einen faft unveränderten Betriebsgewinn in Höhe von 19,7 Millionen Mart   aus. Der Reingewinn liegt mit 6,6 mil lionen Mart etwa 1 Million niedriger als im legten Jahr, so daß auch die Dividende auf das 100 Millionen Mart betragende Rapital pon 5 auf 4 Broz ermäßigt wird.

Wie die Berwaltung im Geschäftsbericht mitteilt, hat sich die Entwidlung in den einzelnen Betriebszweigen des Unternehmens uneinheitlich gestaltet. Die Kallbergmerte, deren Produftion von 0,62 Millionen Tonnen auf 0,71 Millionen Tonnen stieg, haben jehr gut gearbeitet. Auch der Kohlenbergbau fonnte seinen Abjag auf der Höhe des Borjahres halten, jedoch ist die Gewinn spanne zurückgegangen. Der Ertrag im Erzbergbau und bei ben Hütten lag wegen der sehr niedrigen Bleis und Zinfpreise im letzten Jahr gleichfalls unter den Ergebnissen von 1927. Jm einzelnen ist der fräftige Aufschwung der Steinkohlenförderung bei der Zeche Ibbenbüren   zu erwähnen, die um rund 25 Proz. auf 450 000 Tonnen stieg. Dagegen litten die Oberschlesischen Hüttenwerke in Gleiwitz   und Malapane besonders im legten Bierteljahr der Be­richtszeit unter dem Drud der schlechten Konjunktur. Die Rationalisierung der Betriebe wurde im letzten Geschäftsjahr weiter durchgeführt. Für die Umstellung und ben Ausbau der Werte wurden in den legten fünf Betriebsjahren seit der Uebernahme durch die Breußag mehr mehr als 67 millionen aufgewendet, davon allein im letzten Jahr rund 18.5 Millionen Mart. Nach den bisher vorliegenden Schägungen werden für die weitere Durchführung des Neubauprogramms noch etwa 20 Millionen Mart beansprucht. Die Rationalisierungstoften des letzten Jahres wurden mit 8,3 Millionen Mark fast zur Hälfte aus Abschreibungen gebedt und der Reft den flüssigen Mitteln der Gesellschaft entnommen. Die Belegschaft ist mit 30 924 Mann einschließlich der Ungestellten unverändert geblieben.

wir allerdings sagen, daß eine solche Behandlung der Frage nur für die Anspruchslosigkeit der Breußag- Berwaltung spricht; es wäre immerhin denkbar gewesen, daß die Preußag sich nicht nur negativ zur Preisfrage hätte äußern fönnen. Es gibt nämlich allerlei Bege, eventuell auch unabhängig vom Preis, die Dünger­eindeckung zu verbilligen. Die Kalindustrie gehört heute zu den rentabelsten Industrien Deutschlands  . Diese Tatsache wird auch die Breußag nicht abstreiten tönnen.

Auf der Generalversammlung wurde beschlossen, das Grund­fapital der Gesellschaft von 100 millionen auf 140 mil. lionen Mart zu erhöhen. Die Aftien werden von der Ber­einigte Elettrizitäts- und Bergwerts- A.- G.( Bebag), einer Finan zierungsgesellschaft der preußischen staatseigenen Betriebe, über­nommen.

Hansabundspart" weiter.

Ein zweiter Dentschriftenband.

Der Hansabund für Gewerbe, Handel und Industrie ver­öffentlicht den zweiten Band feiner Denkschrift Einsparungsoor: schläge zum Reichshaushaltsplan 1929". Die Darlegungen des schläge zum Reichshaushaltsplan 1929". zweiten Bandes der Denkschrift suchen zu belegen, daß 180 Millionen Ersparnis durch die Heranziehung unberücksichtigt gelassener Einahmen einmaliger, aljo außerordentlicher Arten, eröffnet werden können. Weiter beschäftigt sich der Band mit der Kassentage der Arbeits­losenpersicherung, der Kanalfrage, sowie der Umgestaltung der Reichshaushaltsordnung. Naturgemäß haben bei der jetzigen politischen Lage die neuen Beröffentlichungen des Hansabundes großenteils mir mehr historische Bedeutung.

Maffenfauftraft und Textilindustrie.

Sehr eingehend befaßt sich der Verwaltungsbericht mit den lau­fenben deutsch   polnischen Handelsvertragsver handlungen, wobei auf die Gefahren eines polnischen Rohlen einfuhrtontingents für Oberschlesien   hingewiesen wird. Die Ver­maltung betont, daß ein Kontingent in annähernd dem Umfange, wie er bei den letzten Verhandlungen genannt wurde, für das deutsch  - oberschlesische Kohlenrevier schwere Folgen haben würde. Für die Preußische Bergwerts- und Hütten- A- B. fel bei der Behandels im ganzen nicht wesentlich verringert. Das gilt aber willigung des Kontingents mit einer Entlassung von etwa 8000 bis 9000 Arbeitern zu rechnen.( Preußen hat hier als Zecheninteressent ficher auch mit dem Bergrößerungsglas gefchäßt. D. Red.)

Auch zur Frage der Kalipreise wird Stellung genommen. Be­tont wird, daß eine Ermäßigung der Kalipreise bei dem heutigen billigen Preisstand taum eine Berechtigung babe und daß eine Ermäßigung auch wgen der lehten Lohnerhöhung und Arbeitszeit

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Die deutschen Tertilunternehmer sind besonders scharf in der Berfolgung sozialreaktionärer Absichten. Daß das nicht in ihrem Intereffe liegt, beweist wieder einmal eine Beröffentlichung des Instituts für Konjunkturforschung. Danach hat sich im Vergleich zum vorigen Jahre trotz der bedeutend höheren Arbeitslosigkeit in den beiden ersten Monaten dieses Jahres der Umfaz des Einzel nur für die Gesamtheit des erfaßten Einzelhandels. Eine sehr starte Berringerung des Umfages aber wird vom Tertileinzelhandel gemeldet, also von jenen Streifen, die nicht den allerdringlichsten, sondern aufschiebbaren Massenbedarf befriedigen. Die Damen­sondern aufschiebbaren Massenbedarf befriedigen. Die Damen­und Mädchentonfettion meldet für Januar und Februar dieses Jahres im Vergleich zum Borjahr einen Umfagrüdgang von 15 Broz und die Herren- und Knabentonfektion einen Rüd

Die Finanzverhältnisse bei dem Konzern sind nicht nur wegen der Kapitalerhöhung, sondern weit mehr noch wegen der laufenden hohen Betriebseinnahmen glänzend. Während die Schulden sich mit 3,7 millionen sogar etwas verringert haben, ist das Bant gut­haben mit mehr als 12 Millionen fast um das Sechsfache ange­schwollen. Außerdem werden noch Forderungen und Wechsel mit 11,5 Millionen in doppelter Höhe der letzten Bilanz ausgewiesen.

Die Gesellschaft, die nach außen hin als rein deutsches Unter­nehmen erscheint, tatsächlich aber über die englische   Brunswyf- Gesell. schaft mit dem ameritanischen Schallplatten Weltkonzern, der Victor Talking Comp. eng perschwistert ist, wird bei der Anfurbelung der neuen Ionfilmproduktion eine wichtige Rolle spielen. Das Unternehmen hat sich zu diesem Zweck mit dem AEG.- und Siemens- Konzern zusammen an der Klangfilm G. m. b. 5. beteiligt, die mit dem Deutschen   Tonfilmsyndikat zu­sammen sowohl den Apparatebau wie auch die Patentverwertung für Tonfilme beherrscht. Da in den ersten drei Monaten des lau­fenden Geschäftsjahres die Umsatzsteigerung sich fortgesetzt hat, wird der Abschluß für 1929 um nichts schlechter ausfallen als im letzten zu gleicher Zeit wird bekannt, daß auch, die Berliner  Schallplattenfirma, die Lindström 2.-G., für 1928 eine Dividende von 20 Broz. zahlen wird. Der Geschäftsbericht dieses Unternehmens steht noch aus.

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Die Roheisenproduktion im März. Wie die Zeitschrift Stahl und Eisen" mitteilt, stieg die Gesamtproduktion der deutschen Hochöfen im März von 0,98 auf 1,06 Millionen Tonnen Roh­eifen. Die Produktionsziffer im März 1928 betrug demgegenüber 1,17 Millionen Tonnen. Da der Februar nur 28 gegenüber 31 Arbeitstage im März aufwies, ist die arbeitstägliche Ge­winnung mit 34 233 Tonnen im März um 2,4 Broz. niedriger als im Bormonat.

Herr Norden wieder Borfihender in der Beratungsstelle. Wie die Konjunktur- Korrespondenz mitteilt, hat Ministerialdirigent, Ge heimer Regierungsrat Norden, am 1. April seine. Lätigkeit im Reichs. finanzministerium und als Vorsitzender der Beratungsstelle für öffentliche Auslandsanleihen wieder aufgenommen. Herr Norden hatte sich beurlauben laffen, um im Vorstand der 3entralbant Deutscher Industrie A. G. tätig zu sein und, wie mit Sicherheit zu vermuten mar, auf Dauer auch dort tätig zu bleiben. Die Meldung von seiner Rückkehr in die alte Funktion fommt des halb überraschend. Man hört aus industriellen und auch aus Banffreisen, daß man sich je länger, desto weniger von der Zentral bank Deutscher Industrie A.-G. und ihren Arbeitsmöglichkeiten vers spricht. Wir mußten türzlich von dieser Bant im Zusammenhang mit den fritischen Bemerkungen der Sächsischen   Landespfandbriefanstalt als einem Institut sprechen, dessen Gründung wohl besser unterlassen worden wäre. Ob die Rüdtehr von Herrn Geheimrat Norden in sein Amt in diesem Sinne zu verstehen ist?

des großen Berliner   Metalltonzerns, der Hirich Kupfer- und Hirsch- Kupfer bis zum Herbst voll beschäftigt. Die Verwaltung effingwerfe 2.-G., die 1928 ihre Dividende von 6 auf 9 Proz. erhöht hat, nahm auf der gestrigen Generalversammlung zu den Ereignissen am Kupfermartt eingehend Stellung. Die Ber waltung vertritt die Ansicht, daß der deutsche Konsum den weiteren Borgängen mit Ruhe entgegensehen fann, da er sich zum größten Teil zu Breisen eingedeckt hat, die auch nach den letzten meren Rüdschlägen unter den jeßigen Weltmarktspreisen liegen dürften. Der Hirsch- Kupfer- Konzern selbst sei in der Lage gewesen, sich weit unter 20 Cent der höchste Preis lag in den legten Wochen bei 243% Cent je Bfund einzudecken. Die Ents wicklung in den ersten Monaten des neuen Jahres hat bei Hirsch­Kupfer gut eingefekt und der vorliegende Auftragsbestand simert eine normale Beschäftigung auf vier bis fünf Monate.