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5re»iag 19. April 1929

Unterhaltung und AAssen

Vellage des Vorwärts

�Conmnze iide» ckie Al'ÄU

K«pte, da dle Gleichberechtigung der Frau zumindest in den KuLurstaaten Wirllichkeit geworden ist, ist es interessant, zu hären, wie auch hervorragende Geister vergangener Zeiten über sie dachten und schrieben. Denn für jeden Fortschritt, iede Forderung der Frau stellten die glühenden Schmähreden der Apostel und Fanatiker des Weiberhasies Stocheldrähte dar. in denen ihre Wünsch«, ihr Streben, ihr Heises Wollen sich verfingen und verbluteten. So mag als Symbol des Ausstiegs der Frau aus Knechtung und Ver- fklaoung zu Freiheit und Menschenwürde Ieanne d'Arc gelten, die als Hexe verbrannt und fünfhundert Jahr« später heilig gesprochen wurde. Diese letzte Phase allerdings hat die Frau noch nicht erreicht. Besonders freie Geister haben der Frau seit jeher glelche Recht« und Pflichten wie ihren männlichen Menschheitskollegen zuerkannt. So Campanclla in seinemSonnenstaat", und schon zweitausend Lahre vorher Plato in seinerPoliteia ". In theologischen Kreisen war die Ansicht von der Frau als dem Prinzip des Bösen weit per- breitet, und diese bildete die geistige Grundlage für chexenprozesie und-Verbrennungen. Einen charakteristischen Titel führt eine im 13. Jahrhundert veröffentlichte SchriftDispirtatio nova contra nnuliaras, qua probatur eas homincs non esse"(Neue Streit» schri't gegen die Frauen, durch die bewiesen wird, daß sie keine menschlichen Wesen seien"). Wenn auch Humanismus, Re- naissance und Aufklärung die Frau in bevorzugter Stellung an den Bildungsgütern der Zeit teilnehmen losten, wenn sie auf den Höhen des klastischen Zeitalters gleichberechtigt, wenn nicht über- geordnet dem Manne erscheint, zumindest in ihrer geistigen Ber- klärung: Iphigenie , die Vollendung reinster Menschlichkeit, wenn auch die Frauen der Romantik die Festeln der Geschlechtstradition sprengen so verlieren doch selbst erlesene Geister oft Klarheit und Freiheit des Denkens, sobald sie das Thema Weib behandeln. Von Johann Gottlieb Fichte rühren die Worte her:Das zweite Ge» schlecht steht der Natureinrichtung nach um eine Stufe tiefer als das erste."...die Frau gehört nicht sich selbst an, sondern dem Manne",...in dem Begriff der Ehe liegt die unbegrenzte Unter» wersung unter den Willen des Mannes". Und erst das Triumvirat philosophischen Weiberhastes: Schopenhauer Nietzsche Weiiringer! Mangelnde Vernunft, geistige Kurzsichtigkeit. Ungerechtizleit. instinttartig« Verschlagenheit, Hang zum Lügen, Falschheit, Treu- losigteit, Verrat. Undank. Verschwendungssucht, Eitelkeit sind nur einige der nach Schopenhauers Ansicht das weiblich« Geschlecht kennzeichnenden Eigenschaften. Das Weib stellt nureine Ars Mittel. stufe dar zwischen dem Kind« und dem Manne, al? welcher der eigentliche Mensch ist". Natürlich hatdas W«ib dem Manne unter- würfiz zu s«in. Es gehört doch nur demin f« d« m Betracht zurückstehenden zweiten Geschlecht an".(Ganz wie bei Fichte.) Und eine für ein« ganz bestimmt« Gesellschaftsform und auch innerhalb dieser nur für einen umgrenzten Zeitraum und bestimmte Schichten gellend« Institution, wie dieVersorgung" des jungen Mädchens, wird zu einer biologischen NohpeMgkest gemacht:Die Natur hat bi» Mädchen auf einig« Jahra mit üb«rreichlichtr Schönheit, Reiz " und Füll« ausgestattet auf Kosten ihrer ganzen übrigen Lehens-

zest". das sinddie Waffen und Werkzeuge, deren st« zur Sicherung ihres Daseins bedürfen" und die sie nach erreichtem Zwecke(Heirot) sehr bald perlieren. wie die weibliche Ameise die Flügel nach«r- folgter Begattung. Schließlich begründet Schopenhauer die Min- derwertigkeit des weiblichen Geschlechts, wie viele andere vor und nach ihm, mit dem Fehlen des weiblichen Genies. Die Frauen- haster vergessen bei diesem Hinweis, daß ganz große Verbrecher beinah« nie Frauen sind, daß man also das Fahlen von höchsten Leistungsfähigkeiten d»m ganzen weiblichen Geschlecht ebensowenig ankreiden könne wie das Vorhandensein der tiefsten Erniedrigung dem männlichen Geschlecht. Lipmann hat auf Grund statistischer Cr- Hebungen festgestellt, daß dos Dorkommen über- wie unternormaler Leistungen b«l Männern größer ist als bei Frauen. Nietzsche : Etwas vom Glänze der Zarathustra -Atmosphäre ist auch noch über das KapitelVon alten und jungen Weiblein" ausgegossen. Dennoch, welcher Sturz aus eisigen, in tanzender Ge- löschest erklommenen Höhen, aus letzter Einsamkeit und tiefster Weseneertenntnis zu den Salonaperyus eines Hinterwäldlerphilister- tums, dem allerdings die berauschende Form erhalten blieb.Und gehorchen muß das Weib und eine Tiefe finden zu seiner Ober- fläch«. Oberfläche ist des Weibes Gemüt, eine beweglich«, stürmische Haut auf einem selchten Gswäster"....denn der Mann ist im Grunde der Seele nur böse, das Weib aber ist dort schlecht". Und schließlich anschwellend bis znm Finale:Du gest zu Frauen? Der- giß die Peitsche nicht!" Als dritter im Bunde, wenn auch im Reiche der Spekulation nicht ganz ebenbürtig: der Wiener Philosoph Otto Weininger , der seinem Leben in sungen Iahren ein Ende macht«. Nur mit einem sich bald zu physischem Ueberdruß steigernden, geistigen und seelischen Unbehagen kann man heute diese noch nicht zwanzig Jahre zurückliegenden Schimpfparaphrasen um ein Thema lesen, dle eine Zeitlang all« Geister in Atem hielten und überall Diskussionen ohne Ende entsesielten. Einige Proben aus seinem Werk, das seinen krankhaften Haß des anderen Geschlechts in ein metaphysifch-bio- logisches System von der Doppelgefchlechtlichkest der Individuen hülste:Auch der tiefststehend« Mann steht noch unendlich hoch über dem hüchststehende» Weibe"--das Weib besitzt kein Ich und keine Individualität, keine Perfönlichkest und keine Freiheit. keinen Tharakter und keinen Willen"...,die Frauen hoben kein« Existenz und kein« Estenz. sie sind nicht, st« sind nichts".Heute mag das sinnliche Element stärker hervortreten als früher: denn unendlich oiel von d«rBewegung"(Frauenbewegung) ist nur«in Hinüberwollen von der Wutierschast zur Prostitution: sie ist als Ganzes mehr Dirnenemanzipation als Frauenemanzipation, und sicherlich ihren wirklichen Resultanten nach vor ollem: ein mutiges Horoartreten des kokollenhasten Elements im Weibe." Genug! Heute gehört diesem Keuschheitsfanatiker, der ganz wie die millelallerlichen Theologen im Weide das Prinzip des Bösen, die Sünde, erblickt«, nur mehr als- Mitleid, das Wissen um «ine pachokozische Derankagung. die. glänzet« Geistesgaden nicht ausschließend, doch ihr« Verzerrung und Zerstörung bewirken mußt«.

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Ein«? Tages bracht« der best« Dramatiker dar Stadt der Intendanz de? Stadttheaters sein Stück. Uebrigens war er gleich. zestig d«r schlechtest« ssiner Gattung, weil kein anderer dramatischer Schriftsteller in dem Städtchen existierte. Das Stück hatte alle Nachteile schlechter, schwacher Stück«. Der Regisseur las da» Stück, schüttest« den Kops und sagte zum Direktor: Sollen wir diesen Mist aufführen?" Aber wir wollen doch als nächst« Novität denSommernachts- traym" oufführen!" bemerkt« der Direktor. Was haben wir vom Autor desSommernachtstraums"? Ist er tot?" Ja, er ist tot!" Hm... dann hat er kein« Bekannten, kein« Freund«, kein« Verwandten in dieser Stadl?" Rein!". Na, sehen Sie... Unser Dramatiker Asralow wird all seine Freunde/Bekannten, Verwandten, Kusinen und Tanten ins Theater locken.-. Wir werden sicher fünf ausnertaufte Häuser haben,,." Aber da» Stück ist schwach." ..Da» weiß ich." Gut.. i führen wir das Stück auf." So wurde da« StückDie leidende Dulderin" vom Stadt. theater angenommen. E« kam der Tag der Premiere. M« das Publikum im Theater erschien, lenkt« sich di« all- gemein« Aufmerksamkeit auf die erste Reih«. Dort saß«in biederer, älterer Herr, an dem ein struppiger Bart und große Hände auffielen. Er trug«inen allen unmodernen Sylonrock und fragte jeden oorbeigehenden Theaterdiener: Sag', bitte, wann beginnt die Vorstellung?" Msiz um acht Uhr geht der Vorhang in die Höhe?" , mein Herr!" Um otbt Uhr ging der Vorhang tatsächlich in die Höhe und dos Publikum sah auf der Bühne einenrelchen Selon", dessen Rückwand da« Inner« eines allen Schiostes zeigte. Die Heldin lag auf einen, Diwan, schaut« auf di« Deck« und sprach:Sechsuno zwo» zig Jahre leiden... und nicht ein einziger Lichtpunkt... Oh, Wladimir... Wo ist er jetzt? Irgendwo weit... in der lärm eichen Haupistadt, u>ch er fühll nicht, wie ich hier in den Armen des ungeliebten Manne» leide! Diese» Ungeheuer hat mich zugrunde gerichtet." Sie nahm«in winziges Taschentuch aus ihrer Tasche und wischt« sich die Augen ab. Der Herr aus der ersten Reihe schüttelt« mit Pechauern sein Haupt, seufzte so laut, daß das ganz« Theater erzitterte. Ja. so ist das Leben!" sagt« er laut. JRuhel Sie stören die Vorstellung!" ..Da quäst sich«in Mensch und Sie sehen ruhig zu?! Di« Arme!" Schweigen Die!" ' Aus der Bühne öffnet« sich die Seitzotür und ins Zimmer trat X» alter Dien«,___..___

Gnädige Frau," sagte der Diener,»««halb meinen Sie uüsder?" Was willst du. Hippolyt?" fragt« di« Heldin. Der Herr hat nach Ihnen gefragt... Er will«rf Ihr Gut eine Hypothek aufnehmen.. Ist er allein in seinem Zimmer?" Nein, mit der Schnapsflasche... Seit dem frühen Morgen trinkt er Wodka... Wir Diener wissen alles!" Im Publikum lacht« man, der Herr in der ersten Reih« war begeistert:Ein lustiger Kerl!" rief er. Schweigen Sie!" ..Bitte!" Di« Heldin ging, vom Diener begleitet, durch die link« Tür ab und die Bühne war ein«» Moment k««r. Weshalb sind sie all« fortgegangen?" rief nervös der Herr aus der ersten Reihe. Er beruhigt« sich aber sofort, al» ein eleganter Dandy ins Zimmer traf. ..Da«'st stch�r Wladimir!" rief er leise.Ra, jetzt wird der Skgndal losgehen!" Wladimir begann:Also setzt bin ich hier... In diesen heiligen Räumen, wo sie lebt, yw sie leidet, wo sie vielleicht an mich denkt... Drei lange, freudkos« Jahr«... Oh, Ludmilla! Wo ist sie? Ah, ich höre Stimmen... Tss... Ein« Männer- stimme unh eine zart» Frouenstimm«... Sie streiten... Da« ist sicher ihr Mann." Sicher!" rief der Herr au» der ersten Reih«. Schweigen Viel" Bitte!" Wladimir fuhr fort: Wie könnte ich sie wissen lassen, daß ich hier bin... daß ich in ihrer Röhe bin?... Ah, eine Jde,... Ich werde mein« Visitenkarte in mein Taschentuch mit meinem Monogramm ein- wickeln, und werde das Taschenbuch auf den Diwan legen... Sie wird das Taschentuch mit der Visitenkarte finden, wird alles erraten. Ich werde später wiederkommen... Tss... Ich höre Schritte." Der junge Mann sührte sein Vorhaben aus und lief davon. Der Herr au, der ersten Reihe schaute nervös auf die Le- wegupgen des schönen Wladimirs. Jetzt horte man tatsächlich Schritt«. Di« Heldin kehrt« mit ihrem Gallen zurück. Und Ich sag« dir. du'nutzt eine Hypothek oufs Gut nehmen!" Unter gar keinen Umständen. Das würde uns zugrunde richten." Ah, du weigerst dich." rief wütend der Mann,morlel" und «r packte die Heldin bei der Hand. Lasten Sie mich! Sie tun mir weh... Ich werde schrei«»! Hilfe! Hilfe!" Der Herr aus der ersten Reih« stand unschlüssig auf, ging zur Bühne zu und sagte zum Gatten. Sie, Herr, gehen Sie nicht zu weit! Hören Sie... Sie Herr!" Im Publikum begann man zu loch»,__(Schluß folgt.)

»to:'Das moderne 9nferal Bor«inigen Jahren war in den Zeitungen von Pittsburg die folgend« Annonce zu lesen: Wir stehen vor dem Kon-turs, wir haben 12Z 000 Dollars mehr Schulden, als wir bezahlen können. Dieses Eingeständnis wird unsere Gläubiger veranlasten, stch auf uns zu stürzen. Aber wenn chr morgen kommt und kauft, haben wir Geld für sie bereit. Mit untenstehenden Preisen hoffen wir. der Lage gerecht werden zu können." Es gab einen Mastenandrang des PMikums zu dem an- gekündigten Ausvcrkaus. Das Geld der Gläubiger wurde gerettet. Mit dieser Annonce, die die nackte und unverblümte Wahrheit zu sagen wagte, wurde eine ganz neue Epoche des Annoncen- wefens eingeleitet, und seicher ist bei jeder späteren Umwälzung auf dem Gebiete der Reklame Amerika bahnbrechend gewesen. Ein Blick in die amerikanischen Zeitschriften zeigt uns, daß die Annoncen. die in Ueberfülle vorhanden sind, weit hübscher und inhaltsreicher sind, als der oft recht geistlos« Text dieser Zeitschriften, di« leider heute auch bei uns in Deutschland nachgeahmt werden. Ein« ame° nkanische Damenzeitung ist fast so etwas wie ein kulinarischer Genuß. man kann sozusagen nicht unempfindlich an diesen leckeren Torten und Anrichtungen vorbeigehen, die uns in den prächtigsten Fachen von den Blättern«ntgegenlachen, und wir müssen zugeben, daß diese Annoncen uns anlocken, uns mit ihrem Inhalt zu beschäftigen, selbst wenn wir kein« backluftige Hausfrau sind. Als der Annoncenkönig Amerikas ist Claude C. Hopkins zu bezeichnen, der sich rühmen kann, daß eine einzige von ihm ob- gefaßt« Annonce durch S2 Länder geht und in 17 Sprachen ver- öffentlicht wird. Dafür hat er mit seinem Talent zu geschickter Reklame aber auch etliche Millionen Dollars vetdient. Dieser millionenschwere Anncmccnkönig hat als ein armer Junge angefangen, ursprünglich dazu bestimmt, Pfarrer zu wichen: dann aber ging er seine eigenen Wege, hat jetzt einen herrlichen Palast und könnte sich des Lebens freuen, wenn seine Arbeit ihm Zeit dazu ließe. Hopkins ist der Mann, der die sogenannte berichtende Annonce eingeführt hat, in der dargestellt wird, wie ein Fabrikat überhaupt zustande kommt. Ein Beispiel dafür. Di« Brauereien annoncierten ständig reine» Bier. Kein Mensch kümmerte sich darum. Hopkins sah sich die Brauereien an und lernte die gewaltig« Maschinerie kennen, die zur Herstellung des Bieres benötigt wird. Hier mußte er einsetzen. Der Mann, der annoncieren wollte, wand« ein: Solch« Maschinen sind in ollen Brauereien Im Gebrauch.Das ist ganz einerlei," erklärte Hopkins,wenn Sie nicht davon sprechen. weiß da» niemand!" Hopkins entwarf dementsprechend Annoncen, die in Wort und Bild die umständlichen Reinigungsverfahren bar- stellten, da» Interesse für die Bierbereitung steigert« sich, der Absatz wuchs ungeheuer. Jeder wollt« diese« so sorgfältig her- gestelltes Bier trinken. Genau fo machte er«s bei unzähligen andern Artikeln des täglichen Gsbrauchs. Auf Hopkins geht das amerikanisch« System zurück, daß der Käufer gegen den Annoncenausschnitt ein« Gratisprobe der an- gepriasensn Ware enthält. Niemals, predigt Hopkins, darf man sich oerleiten losten, unverlangt Grotisproben in den Häusern zu verteilen: Müh« und Geld sind dabei verschwendet, denn das auf- gezwungen« hat keinen Wert. Wenn Hopkins eins neue Ännoncenmechküe erfunden hatte, hat er fi« immer zuerst in den kleinen Städten ausprobiert, um zu sehen, ob sie wirtlich Zugkraft befaß. Erst dann ist er damit m di« Großstadt gegangen, um dort die großen Siege zu gewinnen. So hat er zum Beispiel die kondensiert« Milch singetÄirt. In der Annonce stand, man könne auf den Annoncenabschnitt bei allen gut- versehenen Milchhändl«rn der Stadt ein« Probedos« gratis be- kommen. Di« Händler wurden also mit diesen Proben beliefert. dar Verkauf regelt sich dann Ohne Schwierigkeiten, vorausgesetzt. daß das Produtt wirklich gut ist. Er schickt auch Zigarren zu? Ansicht ins Haus:Kaychen Sie zehn Zigarren und schicken Sie die Kiste zurück, wenn sie Ihnen nicht gefallen." Sogar Bücher bekommt man aus dies« Weife: .Lesen Sie ein paar Kapitel." Hoptin» vertritt den Standpunkt, daß niemals«in Fabrikant selber die Annonce auffetzen soll, denn er weiß nicht, was bei dem Publikum Interesse erregt. Der Stil der Annonce muß einfach ynh leicht faßlich sein, denn sie wendet sich ja an die Masse. Er behauptet, daß ein« Annonce nutzlos ist, wenn etwa darin steht: Die niedrigsten Preise der Welt." Da? glaubt kein Mensch. Aber man soll sagen:Wir rechnen für unser Geld nur eine Verzinsung oon 3 Proz." Es ist»inleuchtend, daß kein vernünftiger Wsirfch billiger liefern kann. Schönheitsmittel sind dadurch abzusetzen, daß man di« Schön­heit preist, die man durch sie erlangen kann, nicht, indem man die Häßlichkeiten als«arnendes Beispiel hinstellt. Ein Bachhändler fand reißenden Absatz, weil er annonciert«. daß jeder Käufer seinen Nam«n mit goldenen Buchstaben in dq? Buch gedruckt bekäme. Auch mit Abzahlungsgeschäften hat Hopkins glänzend« Erfolge gehabt, indem er es verstand, dieser Geschäft»' Methode alle» Peinliche zu nehmen. Cr stellte«s als«in groß- zügiges Kreditsystem hin, vor dem niemand sich als armer Schlucker zu fühlen braucht«. Selbstverständlich hat dieser Herr Hopkins nicht nur sich selber zum reichen Mann gemacht, sondern auch den Firmen Erfolg« ge- sichert, di« sich ihm anvertrauten. Aber man darf nicht verkennen. daß gerade zu dieser Lausbahn desReklamefachinamis"«in« ganz besondere Veranlagung, viel Geschick, Umficht und KluAeit gehört. Derartig« Erfolge fallen meinend in den Schoß. vi« Temperatur aus dem Monde. Da der RLond kein« Atmo- sphär« hat. ist die Temperatur auf ihm nach beiden Richtunaen extrem. Dort, wo die Sonnenstrahlen senkrecht austrefsen, steigt die Hitze über den Siedepunkt des Masters, so daß sie Schwefel und Jod zum Schmelzen bringt. Auf der nicht von der Sonne bestrahlte« Seite und dort, wo eine Mondfinsternis herrscht, ist di« Temperatur dagegen sehr niedrig. Auf dem Observatorium des Mount Wilson hat man kürzlich festgestellt, daß während einer Mondfinsternis di« Kälte bis zum Gefrieren de? Alkohols sinkt Vi« Herkunft der Kahcn. Im Mittelaller sollen Katzen zuerst von Kausleuten au» Eypern nach England gebracht worden sein. Sie galten al»«in« kostbare Seltenheft und wurden hoch begabst. In der ersten Lebenswoch«. solang« sie noch blind waren� kostet«» sie 1 Penny. Wenn sie begannen. Jagd auf Mäuse zu machen. stieg der Prei? auf 2 Pence, und wenn sie zum erstenmal« wirklich ein« Maus getötet hatten, so wurden sie mit dem für damalige Zeiten imwohrfcheinlich hohen Preise von 4 Pence bezahlt. Soviel koltste damals ein ausgewachsene» Kalb. D'« König « hielten d-c Katzen für chre Jagden, und der.Katzenhüter" war am Königs- Hof ein« ebenso wichtige Persönlichkeit wie der Hüter der Hunde- meute de» Königs___ ......,.,------..