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uvchsen dürft«, W«!bt die Hoffnung aus einen Au s w e g doch fe�r gering. DerTemps" ist durchaus pessunistifch und gibt dafür der Hoffnung Ausdruck, daß Dr. Schacht, der ohne ZyKifel int Sinne der Deutfchnationalen gehandelt habe, von der Reichsregierung desavouiert werde. Das Blatt scheint mit der Möglichkeit rechnen zu wollen, die Derhandlungen auf einer olcheren Basis, und zwar diesmal durch die Politiker und Diplomaten wieder aufleben zu kaffen. Was sagt Amerika ? Zkew Jork. IS. April. Die Blätter sprechen vomZusammenbruch der Re- paralionskoasereoz". Der Berichterstatter derherald Tribüne" meldet, er sei von dem Wortführer der amerikanischen Sach- verständigen beaustragt, zu melden, daß die Konserenz in der Lösung der Hauptaufgabe, den Betrag und die Zahl der Zahrcszahlungen festzusetzen, vollkommen versagt habe. Alle alliierten Dele. gatlonen seien der Ansicht, daß die Verantwortung dafür Deutsch land treffe. New�Porker Finanzkreise geben ihrer Uebcrraschung Aus- druck, jedoch wird vielfach die Erwartung ausgesprochen, daß in ab' sehbarer Zeit«ine neue Konferenz einberufen werden würde. Bantkreise meinen, die jüngste Kreditpolitik des Bundesreserveamtes sei teilweise im Hinblick auf die Schaffung einer der Auflegung der Repnrati onsbonds günstigen G e l d m a r k t l a g« erfolgt: Ford und die General Motors Co. hätten ihre deutschen Pläne in der sicheren Erwartung eines g ü n st i g e n Ausgangs der Reparationstonfercnz gefaßt. New Port World"' bringt in ihrer ersten Ausgabe einen Leib artikel, der in der zweiten Ausgabe weggelassen ist. Darin heißt es, Deutschland habe bei Nichtzustondekommen einer Verständigung die Normalzahlung unter Berücksichtigung des Wohlstandsindex weiterzulelsten. Offensichtlich liege also«ine Berständigung im deutschen Interesse. Sollten die gegenwärtigen Verhandlungen fehlschlagen, so bestehe nahezu die Gewißheit, daß sie bald wieder aufgenommen werden. Englische Beurteilung. London , 19. April. (Eigenbericht.) Hier bewahrt man die übliche Zurückhaltung. Die Daily Mail", welche es für nötig gehalten hatte, die öffentliche Meinung gegen das deutsche Angebot zu mobilisieren, steht damit isoliert da. Jedoch behauptetEvenlng News", daß die Kon- servotioen die deutschen Vorschläge allgemein als u n a n- n« h m b a r betrachten. Nach dieser Zeitung, die bei ihrer engen Verbindung mit derDaily Mail" nicht als unvoreingenommen gelten kann, hat sich eine hohe Autorität wie folgt ge- äußert:Was Frankreich betrifft, so würde die Annahme der deut- schen Vorschläge bedeuten, daß all« seine Reparationseingänge zur Zahlung seiner eigenen Schulden aufgehen würden und dadurch Frankreich nichts mehr verbleiben könnte. Frankreich wtrd einen solchen Vorschlag nicht annehmen. Für England würde der deutsche Vorschlag eine Verminderung der Einnahmen de» deuten, so daß England durch neue Steuern mehr Geld zur Begleichung seiner amerikanischen Schulden aufbringen müßte. Wir würden genötigt sein, unsere eigene Steuerschraube anzuziehen,»m Deutschland zu Helsen . Ich glaub« bestimmt, und zwar als oll» gemeine Auffassung feststellen zu können, daß Deutschland noch, mal? üb« seine Dorschläge nachdenken müßte." Man glaubt. daß Lord Revelstokes Tod im Falle tdeiterer Verhandlungen eine ausgesprochene Erschwerung für die deutsche Stellung bedeuten dürfte. Schachi 1926. Gm ooft Eis gelegtes Interview. Genf . 19. April.(Eigenbericht.) DäsIournalde Genevc* veröffentlicht unter dem Titel Die wahren Gedankendes Dr. Schacht" ein Interview, da» es im Jahre 1926 mit dem Präfidenten der Reichsbank gehabt haben will. Das Blatt bemerkt, daß es ihm bisher nicht opportun erschienen sei, dieses Interview zu veröffentlichen. Schacht äußert sich in dem Interview sehr pessimistisch über die europäische Situation. Er verlangt eine Revision des Frledensver- troges und fährt fort:Mit Bulgarien (?) und Dänemark können wir uns verständigen. Ich persönlich will auch unsere inter - nationalen Beziehungen nicht wegen der ZOO OOO Deutschen in S ü d- kirol stören. Aber einen Verzicht auf den Korridor und auf Oberschlesien niemals! Wir wollen Opfer bringen! Ist es nicht genug, daß wir Posen, das eine deutsche Stadt ist, verlassen mußten? Ilebrigens macht«s wenig aus, ob Polen den Korridor kolonisiert. Denn wir werden niemals zulassen, daß man uns vor vollendete Tatsachen stellt. Das weltwirtschaftliche Schicksal Polen « ist mir vollkommen gleichgültig, solange es nicht wiedergegeben hat. was es uns nahm. An dem Tag. an dem wir das wiederhaben werden, bin ich bereit, alle wirtschaftlichen Kräfte Deutschlands für da« Gedeihen Polens einzusetzen. Aber bis zu jenem Tag nicht einen Sau. nicht einen Centime, nichtsl Es ist eine Lächerlichkeit, zu glauben, daß Oesterreich seine gegenwärtige Form behalten wird. Ungarn , Rumänien , die Tschechoslowakei , alles das ist n i ch t v o n D a u« r. Ich weiß nicht, wie die Deröndernugen kommen werden, aber das ist unnatürlich." DasJournal de Geneve" hat dieses Interview bis zu einem Zeitpunkt aufbewahrt, an dem es zum größten Schaden für Deutsch - land veröffentlicht werden ftmnle. Das spricht nicht für seine jour- nallstische Loyalität. Hat sich aber Schacht wirklich so geäußert, wie angegeben, so spricht das nicht für seine politische Intelligenz.

Leuchtzeichen für Abgeordnete. Die moderne Technik im Parlamentsbetrieb. Im Preußischen Landtag wird in der kommenden Woche die schon seit einigen Neonaten geplant« Neueinrichtung zur Ein- sührung gelangen, wonach Abgeordnete, die am Fernsprecher»er- langt werden, durch besondere Leuchtzeichen aufmerksam gemacht werden sollen. In den Wandelhallen sind an vier verschiedenen Stellen Tafeln angebracht, ans denen Nummern aufleuchten. Jedem Abgeordneten ist eine bestimmte Nummer zugewiesen worden. Die vom Fernsprecher Verlangten werden dadurch selbst benachrichtigt bzw. werden die Amtsgehilsen aufmerksam gemacht, die die Aufgabe haben, die oerlangten Abgeordneten an den Apparat zu rufen. Wenn sich die Einrichtung bawöhrt, sollen auch noch an weiteren Stella», so in den Laseräumqn, in der Bibliothek oder in den Restaumtipne- räumen des Landtages entsprechende Schalttafeln angebracht werden.

Schachts Memorandum. Keine politische« Husarenritte! Das Kabinett orientiert sich.

Der sinnliche Reichstag ist aufgelöst worden, weil er den Regie- runasvorschlaa aus Gehaltserhöhung der Staatsbeamten a b g e- lehnt bat. Neuwahl am 1.' Juli.

Die Hoffnung, daß die Frist von drei Tagen, die der Pariser Konferenz gegeben ist. genützt wird, um den ergebnis» losen Abbruch zu verhüten, herrscht in Deutschland bei allen Gegnern einer Katastrophenpolitit. Die deutsche öffentliche Meinung kann, auch wenn ihr der Vortlaut des Schachtschen Memorandums in entscheidenden Punkten unbekannt ist, der internationalen Beruhigung nur dadurch dienen, daß sie klar ausspricht, in welchen Punkten die Mehrheit des deutschen Voltes und die deutsche Regierung nicht hinter ihm stünde, wenn die ausländischen Auffassungen vom Inhalt des Memo- randums zutreffend wären. Wir wollen dabei nicht von den Zahlenplänen und den Bedingungen des Transfer- und Auf- bringungsschutzes sprechen. Sie sind die Gegenäußerung auf übertriebene Forderungen der alliierten Sachverständigen. Sie sollen kein Ultimatum sein, sondern eine Verhandlungs- grundlage. Eine Unmöglichkeit, von dieser Grundlage zu einer Berständigung zu kommen, die für das deutsche Volt erträglich und für den europäischen Frieden festigend wäre. sollte nicht bestehen. Nun hat aber Herr Dr. Schacht seine Vorschläge, wie die Regierung es für allein möglich hält, mitwirtschaftlichen Begründungen" verbunden, die man auf der Gegenseite als politische Forderungen aufgefaßt hat und die, wenn sie auch nur in mißverständlicher Form erhoben worden wären, in der Tat als eine unzulässige Erschwerung der Verständigung anzusprechen sind. Daß die Zahlungsmöglichkeit Deutsch- lands von seiner wirtschaftlichen Bewegungsmöglichteit ab- hängig ist, wird in Deutschland niemand bestreiten. Daß aber die Möglichkeit, sich in eigenen Kolonien mit eigenem Gelde wirtschaftlich zu betätigen, ein nennenswerter Faktor für Deutschlands Leistungskraft wäre, mag eine Privat- Meinung von Herrn Dr. Schacht sein, die wirtschaftlich Sach- verständigen in Deutschland teilen sie nicht. Sie wissen, daß die deutsche Wirtschaft nie in den Kolonien eine nennens» werte Rohstoffbasis hatte, daß die Rohstoffversorgung eines

zahlungsfähigen und kreditwürdigen Deutschlands nicht ge- fährhet ist und daß eigens Kolonien zunächst aur noch stör- leren Kapitalbedarf erzeugen ipürden. Ebenso wissen wir. daß die gewiß unerfreulichen Grenzen, die der Versailler Per- trag im deutschen Osten gezogen hat, nicht«in entscheidender Faktor der Leistungskraft der deutschen Wirtschaft sind, schon weil die Ägrargebiete heute für uns überwiegend Wirtschaft- liche Zuschußgebiete darstellen. Wenn hier in Schachts Me- morandum mit schlechten wirtschaftlichen Argumenten ge- arbeitet worden ist, so kann gerade deshalb der Eindruck, als ob politische Forderungen formuliert seien, entstanden sein. Wir hoffen, daß man Herrn Dr. Schacht wirklich mißver- standen hat, und sind deshalb überzeugt, daß es ihm selbst nur angenehm sein kann, wenn wir mit aller Deutlichkeit erklären, daß mir die Belastung der Pariser Perhandlungen mit derartigen, ohne Zweifel politischen Problemen nicht wünschen und als außerhalb der Kompetenzen der Sachver- ständigen liegend betrachten. Wenn Schacht wirklich eine Formulierung mißglückt ist, so liegt es im Interesse Deutschlands , daß er sie korrigiert. Herr Dr. Schacht weiß, daß er das Mandat einer Regierung und einer Bolksmehrheit hat, die praktische Arbeit von dem wirtschaftlichen Sachverständigen und nicht politische Husaren- ritte von ihm erwartet. Wenn die wirtschaftlichen Sachverständigen den Fehler machen, die Verhandlungen ungeschickt zu politisieren, wird es die Aufgabe det politischen Führung sein, mit allen Mitteln darauf hinzuwirken, daß man den Weg zur prakti- schen Berständigungsarbeit zurückfindet. Es ist deshalb nur natürlich, daß das Reichskabinett gestern nachmittag zu einer Besprechung der reparationspoliti- schen Lage zusammentrat. Die Besprechung diente, wie WTD. meldet, lediglich der Orientierung. Beschlüsse wurden nicht gefaßt. Wir hoffen aber, daß man nicht nur sich, son- dern auch die Pariser Sachverständigen über die in Berlin herrschenden Auffassungen informiert haben wird.

Bazitte klebt? Abgelehntes Mißtrauensvotum. Dafür 46 Stimmen, dagegen 37/ 3 Enthaltungen trohdem abgelehnt!

Stuttgart , 19. April. (Eigenbericht.) Die Regierung Bolz-Bazille klebt weiter, obwohl die staatsrecht. lichen Vsnmssstzungen für ihren Fortbestand tatsächlich nicht erfüllt such. Nachdem in der Freitagsitzung des wurttembergischen Land­tages die Generaldebatte zum Etat in später Abendstunde beendet worden war, kam es zur Abstimmung über die vsrliegenden Untröge. Das Hauptinteresse konzentrierte sich auf das von der Sozial- d e m o kr a t i e eingebrachte Mißtrauensvotum gegen hie Ge- samtregierung und auf den deutsch - de wokratiscchen Antrag, dem Kultusminister Bazille dos Vertrauen zu entziehen. Di« Abstim- münzen fanden bei vollbesetztem Hause statt. Alle 80 Abgeordnete waren anwesend. Für das sozialdemokratische Mißtrauensvotum wurden 36 Stimmen der Sozialdemokratie, der Deutsch-Demo»

lratqn und der Kommunisten. dagegendie�llElimmendes Zentrum», der Deutschnatipnalen und de« Christlichen Volk?- dienstes abgegeben, während die vier Stimmen der Deutschen Volks- Partei auf Knthalwng lauteten. Der Antrag war also abgelehnt. Auf das Mißtrauensvotum gegen Bazille entfielen 40 Ia-- Stinnnen d«r Sozialdemokratie, der Kommunisten und der Deutschen Volksparte!, gegen 37 Stimmen de» Zentrums und der Deutschnatro- nolen(einschließlich der Stimm« Bazille») und drei Enthalt un» gen de» Christlichen Volktidienste». Da nach der ipürttembergischsn Geschäftsordnung die Enthaltungen al« nein zählen. mußt« der Antrag de» Präsidenten als m i t S t im m e n g le i ch h e i t abgelehnt bezeichnet werden. Herr Bazille hat bei beiden Abstimmungen mit Nein gestimmt, er hat sich selbst da» Vertrauen votiert.

Die Liebe des Herrn Morozowicz. Der Stahlhelmführer berichtigt. Der Stahlhelmführer Morozowicz, der in Schwerin eine neue Hetzrede gehalten hat, fühlt sich bemüßigt, uns zu be« richtigen. Er veröffentlicht die folgende Interpretation seiner Rede: Ich habe gesagt: Wenn nicht dauernd in Deutschland ein« uferlose und verlogene Hetze betrieben würde, dann hoste man det bekannten Kundgebung des B r a n d e n hu rgi sche n Stahlhelms nicht den NamenHaßbotschaft". sondernTie- besbotschast" geben müssen, mit Berücksichtigung dar» auf. daß der erste Satz lautet: Wir lieben mit ganzer Seele unser Volk und unser Vaterland! Ich habe ferner ausgeführt, daß feit dem Jahre 1918 d-m deutschen Volk ein Systemäufgezwun- gen fei, das natgsdrungenerweis« sich' nur Höste in feiner Gesamt­heit als Vollstrecker des auswärtigen Feindwillens auswirken können. Ich habe ferner gesagt: Wenn diejenigen' Elemente, die den Umsturz der bestehenden Staats- und Gesell- schaftsordnung mit Gewalt auf ihr« Fahnen geschrieben hätten, dies versuchen würden, in die Tat umzusetzen, d a n n a l le r- d i n g s würde der Stahlhelm auch auf der Straße beweisen, daß er ein Wehrverband sei und bleibe. Im weiteren Zusammenhang meiner Rede habe ich dann den Beweis erbracht, daß der Stahlhelm klar erkannt habe, daß der politische Kamps um die Zukunft nur mit gesetzlichen Mit- t e l n geführt werden könne, und im Zusammenhang damit die Ge. dankengänge des Stahlhelm-Volksbegehrens erläutert." DieLiebesbotschaft" des Herrn Morozowicz sah so au?: W i r hassen mit ganzer Seele den augenblicklichen Staatsaufbau, seine Form und seinen Inhalt, sein Werden und sein Wesen. Wir hassen diesen Staatsaufbau, weil in ihm ein Parla- mentarismus herrscht, dessen Bestehen jede verantwortungsvolle Führung unmöglich macht. Wir hassen diesen Staatsaufbau, weil er uns die Aussicht versperrt, unser geknechtetes Vaterland zu befreien." Den Dreh, zu sagen: wir putschen nur, um den Putsch der anderen abzuwehren, kennt man schon! Diegesetzlichen Mittet" sind so gut wie dieser Dreh für Hinstenbuxg und den Oberreichsanwaltl Es ist mit!>« Ehrlichkeit dieser echt deutschen Leute eben so bestellt wie mit ihrer Kenntnis dar deutschen Spräche.Mit Berücksichtigung dar- auf" bleibt es dabei, daß dieser Herr wieder einmal put- schistische Hetze betrieben hat. Mit Liebe, versteht sich.

. Sprengmittel Hugenberg . Krach zwischen Deutschnationalen und Bayrischer Dolkspartei München . 19. April.(Eigenbericht.) Wegen des Hugenbergschen Verfassungsreform- Progrommea find zwischen der Bayerischen Volkspartei und den bayerischen Deistschnotionalen neue Spannungen entstanden. Die maßgebenden Kreise der Bayerischen Volkspartei erklären, daß dos deutschnationale Resannprogramm in schroffstem Gegensatz z u den föderalistischen Richtlinien steht, die der Mi- »isterpräsident Dr. Held auf der Ländertonferenz im Namen der bayerischen Regierung aufgestellt habe, in schroffstem Gegensatz aber auch zu dem derzeit geltenden Regierungsprograwm, da» den weiß- blauen Bürgerblock zurzeit noch zusammenhält. In diesem Soqli- tinnsprogramm haben sich nämlich die drei Bürgerblockparteien gegenlssstig oerpflichtet, einen Einfluß auf ihre Reichstagefraftipn im Sinne des bayerischen Regierungsprogramms auszuüben. Diese Verpflichtung haben die Deutschnationalen nicht eiime hosten, wes- halb von ihnen jetzt eine unzweideutige Erklärung gefordert w'rd. Dies« Spannung hat sich inzwischen durch deutschnationale Agi- tationsmanöper nach bedeutend verschärft. In letzter Zeit haben nämlich drei deutschnationale Üandkagsybgeordnete die Domäne der Bayerischen Voltspartei im bayerischen Wald bereist und in Kund- gehungen hie dortige Bevölkerung gegen die Bayerische Dolkspartei mit der Behauptung ausgeputscht, daß die verantwortlichen Stellen in München die vom Reich als Osthilf« gegebenen Millionen im Grenzgebiet des bayerischen Waldes nicht für die gesamte Bevölke- rung, sondern nur zur Befriedigung Bayerischer Bolkspartei-Jnter- essen verwendet hätten. Dadurch sei der Gesahr der Lertschechung der bayerischen Grenzbevölkerung indirekt Lorschub geleistet wor- den. Mit diesen schweren Vorwürfen treffen die deutschnotionalen Agitatoren in erster Linie den bayerischenAußenminister" Dr. Held, der nach der Rückkehr von seiner Pilgerfahrt aus Rom dazu Stellung nehmen wird.

Fall Schulz. Der Vorsitzende des Rechtsausschusses im Preue sischen Landtag hat an den Verteidiger des Oderleutnants Schulz, Professor Dr. Grimm, am 18. Aoril das folgende Schleiden ge- richtet:Der Ausschuß für das Rechtswesen hat heute aus Ihren mündlich vorgetragenen Wunsch beschlossen, die Gnadengesuche des Oberleutnants a. D. Schutz am 6. Mai Vicht weiter zu v e r- handeln, falls nicht anderweitige Anträge yon Ihnen eingehen. Die Sache soy erst wieder auf Grund neuer Vereinbarungen zwischen Ihnen und dem Justizminffterwm durch meine Vermittlung ange- setzt werden."