Liepmann und Liebknechtmord.
Von E. J. Gumbel.
Bei der Verhandlung im Beleidigungsprozeß des Reichsanwalts Jorns gegen den Redakteur des Tagebuch" Joseph Bornstein hat der frühere Leutnant und jezige Referendar Dr. jur. H. R. Liepmann die Vorgänge vor und nach der Ermordung Liebknechts eingehend geschildert. Da das Beweisthema nicht der Mord selbst, sondern nur die Frage war, ob Jorns, der damals bei der Garde- Kavallerie- Schützen- Division die Untersuchung führte, die Morder begünstigt oder die Aufklärung, sei es fahrlässig sei es bewußt, gehindert hat, konnte die Vernehmung Liepmanns auf den Mord selbst nicht eingehen. Obwohl Liepmann im Prozeß im Mai 1919 ausgejagt hat: Ich schoß und Lieb fnecht fiel" wurde er damals nur wegen Anmaßung einer Befehlsbefugnis in Verbindung mit Begünstigung zu 6 Wochen verschärften Stubenarrests verurteilt.
Bei der jetzigen Bernehmung hat er angegeben, daß er als Transportführer nach der angeblichen Panne als legter in der Kolonne stand, deren Spitze der transportierte, schwer verletzte Liebknecht bildete, und daß ihn dies gekränkt habe. Ferner, daß er hoch geschossen habe, also Liebknecht vermutlich gar nicht getroffen habe. Bei dieser Darstellung blieb offen, ob nicht die andern, nämlich der Kapitänleutnant Horst v. Pflugt Hartung und die Offiziere Stiege, v. Rittgen, Schulze, Heinz v. Pflugt Hartung und der Jäger Clemens Friedrich nach einem verabredeten Plan gehandelt haben.
Hierzu und zur Persönlichkeit Liepmanns kann ich ein eigenes Erlebnis anführen. Nach vorheriger telephonischer Verabredung fam am 29. Januar 1928 zu mir in Heidelberg ein mir bis dahin unbekannter Herr Liepmann, der sich als Dr jur. einführte. Er intereffiere sich für die Arbeit der Liga für Menschenrechte und sei nach Heidelberg gekommen, um mich und Prof. Radbruch aufzusuchen. Zunächst schilderte er sein Leben, beginnend mit seiner Abstammung aus einer begüterten, jüdischen Familie aus Potsdam . Aus Patriotismus sei er Kriegsfreiwilliger, dann Offizier gewesen. Später sei er sogar Mitglied der Freikorps gewesen, stehe aber jetzt auf anderem Boden. Auf die Frage: ,, Bei welchem Freitorps?" antwortete er: Garde- Kavallerie- SchützenDivision". Dort sei er auch zur Zeit des Liebknechtmordes als Offizier gewesen. Darauf ich:„ ,, Darf ich noch einmal um Ihren Namen bitten?"„ Liepmann." Ich las ihm darauf aus meinem Buch„ Vier Jahre Mord" die ersten Abschnitte über Liebfnecht vor:
,, An einer Stelle, wo ein völlig unbeleuchteter Fußweg ab* ging, erlitt das Auto angeblich eine Panne. Liebknecht, der durch Die Schläge auf den Kopf noch ganz benommen war, wurde gefragt, ob er noch gehen könne. Zwei Leute stüßten ihn rechts und links, zwei gingen vor und zwei hinter ihm. Alle mit entficherten Pistolen und Handgranaten bewaffnet. Nach wenigen Schritten wurde Liebknecht, angeblich weil er einen Fluchtversuch machte, erschossen."
Ich fragte ihn, ob diese Darstellung richtig jei. Er antwortete melancholisch:„ Der Say 3mei Leute stüßten ihn rechts und links, zwei gingen vor und zwei hinter ihm" stimmt nicht." Wieso?" ., Es fönnen nicht zwei vor ihm gegangen sein, dies hätte dem Zwed widersprochen."
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Dieses Sages bin ich solltommen sicher, während ich mich infolge der Länge der seither verstrichenen Zeit beim bisher Geschilderten zwar genau an den Inhalt, nicht aber an jede Einzelheit der Formulierung erinnern fann.
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Wir jahen uns lange an. Er wußte als Jurist genau, was er damit gesagt hatte und wußte ebenso genau, daß ich es richtig verstanden hatte. Ich sagte ihm: Sie sind wegen des Liebknechtmordes nicht bestraft worden." Er antwortete dieser Formulierung bin ich wieder vollkommen sicher-: ,, Sie missen, es gibt andere Strafen als die des Gerichts." Mit müder Handbewegung fragte er mich, dem Sinne nach: ,, Was soll ich nun tun?" Jch antwortete: ,, Sie sind nicht der erste Mörder, der hier so bei mir sitzt." Ich sagte dies, um ihn nochmals und ausdrücklich auf den Begriff des Mordes feſtzulegen. Er nahm auch dies hin. Ich sagte ihm dann, der Weg, den er zu gehen habe und der der einzige sei, welcher zur Reinigung führe, sei durch die Literatur und durch die Geschichte vollkommen flar festgelegt. Die einzige Sühne sei ein offenes Bekenntnis, unabhängig von allen Vorwürfen, die ihm von seinen Mittätern später gemacht werden fönnten. Das Geständnis müsse in einer Form erfolgen, die eine gerichtliche Antlage möglich mache. Liepmann erhob feinen Widerspruch und stand langsam auf.
Später habe ich festgestellt, daß er sich tatsächlich, und zwar in shr anspruchsvoller Weise auch an die Liga wegen Mitarbeit gewandt bat, doch hat er unter Berufung auf diese Unterredung seinen Bor: schlag zurückgezogen.
Ich halte Liepmann für einen schwachen, von Ge wissensbissen zerquälten Menschen, der an schweren Depressionen leidet und sie durch Uebersteigerungen des Selbstbewußtseins zu tompensieren sucht. Hierauf ist seine erste Aussage zurückzuführen. In einem solchen depressiven Zustand ist er zu mir refommen. Meiner Meinung nach hätte jeder einigermaßen fähige Intersuchungsrichter, der den Liebknechtmord wirklich auftiüren mollie, einen solchen schwankenden Menschen zu wahrheits. getreuen Aussagen bringen müssen.
Staatsrat gegen Polizeifoftengesetz.
Einstimmige Ablehnung.
Der preußische Staatsrat hat in diesen Tagen das Boli Beitostengefeß einstimmig verworfen. Nur der Begründung der Ablehnung stimmten die Kommunisten nicht zu. Folgendes Gutachten wurde beschlossen:
„ Der Staatsrat hält den Entwurf für un annehmbar. Ein Beli eifoftennerteifung lediglich unter den Gemeinden mit atlicher Polizeiverwaltung vor der Regelung des allgemeinen tommunalen Bastenausgleichs unterliegt den größten Bedenken. Dieser Lastenausgleich muß mit dem allgemeinen Fi. nanzausgleich verbunden werden. Die Polizeikoſtenlaft der Gemeinden mit fommunaler Polizeiverwaltung ist viel fach überaus drückend und gegenüber den Gemeinden mit staatlicher Polizeiverwaltung unverhältnismäßig hoch geworden. Eine Neuregelung der staatlichen Bolizeikoften fann nicht ohne gleich nalar Bolizeiverwaltung erfolgen. Nachdem die Gemeindehaus. pläne für 1929 festgesetzt sind, ist ohnehin für 1929 die beabsichtigte Regelung praftisch undurchführbar. Die Gründe des Entwurfs find gegenüber diesen Erwägungen nicht zwingend."
Zu den einzelnen Bestimmungen des Entwurfes wurden besondere kritische Bemerkungen gemacht. Betont wurde u. a., daß zwar die Vereinheitlichung der Verkehrsregelung wünschenswert sei. Ein tiefer Eingriff in das materielle Recht der Wegeunterhaltung durch ein Polizeikoſtengesetz sei aber nicht zu
vertreten.
die sich dem Zuhörer eröffnen, sind interessant.. Versucht wird auch, den Schöpfungsaft, der die beiden großen Religionsgedanken bringt, theatralisch plausibel zu machen. Zauberhofuspokus auf der Bühne, ein fleiner Revolutionsputsch, Massengemurmel und malerische Priesteraufzüge dienen als dramatische Behelse, ohne ein Drama zu schaffen. Hauptsache bleibt das Spiel der Worte und Gedanken, das Werfel dichterisch erhebt. um es nicht selten zur bequemen Banalität hinunterklingen zu lassen.
Saulus, der zum Paulus wurde, Lieblingsschüler des Patriarchen| bleibt für das äußere Geschehen nur wenig Play. Die Perspektiven, Gamaliel. fiel vom strengen Judenpotte ab, um das Evangelium Jesu durch die Welt zu tragen. Das Evangelium des Getreuzigten ist leichter zu begreifen und zu heiligen als die Thora des Rabbiners. Die Thora verlangt Tempelpomp und schwierigen Gebetsdienst. Das Evangelium mahnt nur, daß der Gläubige die messianischen Beiten für wahr halte. Die Thora sagt: der Jude darf den Messias erhoffen, und er muß fromm sein, bis der Welterlöser sich naht, doch vielleicht tommt der Messias niemals. Paulus sagt: seine Getreuen müssen fröhlich sein, weil der Messias schon zu ihnen niedergestiegen ist. Die Frömmigkeit der Juden bringt Fronarbeit mit dauernden Enttäuschungen. Die Frömmigkeit des Apostels Paulus bringt Freude mit unaufhörlichen Glückserfüllungen.
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Werfel läßt den Judenpatriarchen Gamaliel am Versöhnungstag mit Paulus streiten. Gamaliel ist für das unermüdliche Ringen um Gott, Paulus für das behagliche Genießen der göttlichen Gnade. Dann so argumentiert Gamaliel, der Aristokrai des Tempels von Jerufalem- fönnte ja jeder schwärmerische Faulpelz Gottes Diener heißen. Paulus entgegnet: Man versperre dem Armen im Geist, dem Plebejer der Erde und der Einfalt, nicht die Straße zur himm lischen Einsicht. Dann Dann so argumentiert Gamaliel weiter soll Paulus wenigstens zugeben, daß Jesus nur ein Menschensohn war, der Liebe würdig wegen vieler Tugenden, doch nicht der Anbetung würdig wie Gott . Nein wehrt Paulus ab-, Jesus ist Gottes Sohn seit Anbeginn, deshalb durchaus jeder Anbetung würdig. Dann Sohn seit Anbeginn, deshalb durchaus jeder Anbetung würdig. Dann so schreit Gamaliel ist der Jesusglaube Untergang aller Religion, ungezügelte Anarchie aller ungelehrten Efftatifer, Zufalls. frömmigkeit ohne Ordnung und Gesez. Paulus beschwichtigt: Jesusglauben ist frohe Lehre, auch für den schlechtesten Mann. Auch die Heiden werden die Jesuslehre lernen.
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Die Frage wird nicht entschieden. Gamaliel und Paulus beschließen.nur, sich versöhnlich voneinander zu trennen. Der Patriarch will für die Thora wirken. Paulus will wandern und predigen für Jesum. Aber der Patriarch ist bald hundert Jahre und Paulus So stirbt der Patriarch, bevor ihm gelingt, ein rüftiger Mann. So stirbt der Patriarch, bevor ihm gelingt, was er wünscht. Die anderen Juden, die statt seiner das Werk vollenden könnten, werden von dem römischen Statthalter verhöhnt. Im Jubentempel stellen die Römer das Gößenbild des Caligula zur Schau. Es endet vorläufig der Kampf um den Gott der Juden und Christen mit dem Sieg des Heidengottes, der nichts anderes ist als ein Mensch, der die Kraft des Geiftes und Herzens durch die Kraft der Kriegsmaschinen ersetzt.
In Werfels biblischer Legende geht es um hohe und abstrakte Dinge. Der Dichter scheut nicht vor der Diskussion zurüd. Es
Regie Karlheinz Martin , Dramaturgie des Regisseurs, der den schon an sich dunklen Tegt durch dicke Striche oft noch mehr ver dunkelte. Was aber sollte er anderes tun? Die Theaterschrauben, die er manchmal ansette, um das üppige Leben der Worte in Bewegungen der handelnden Personen umzuwandeln, nutzten der inneren Beweglichkeit der Legende nicht. Es wurde Nebensächliches, etwa das pittoreske Mauscheln eines Zeloten oder eine Dämonenaustreibung oder der Auftritt des römischen Statthalters, dem Musso lini - Gebärden und Hitler- Phrasen zugedacht sind, übertrieben. Das große Religionsgespräch zwischen dem Patriarchen der Juden und dem Apostel der Urchristen sollte nach der Idee des Dichters ein ganz innerliches Herausschöpfen geheimster Inspirationen sein. Es war anzuhören, so wie Martin es den Künstlern gestattete, wie ein Dabei sprach rhetorisches Duell zwischen zwei Hauptpaftoren. Kayßler den Patriarchen und Ernst Deutsch den Apostel Pau lus . Es fehlte beiden, dem Jungen und dem Alten, die religiöse Besessenheit. Sie redeten nicht wie Propheten, sondern wie Aufflärer, nicht himmlisch, sondern akademisch aufeinander ein, auch viel zu laut, fathedermäßig. Kayßler war Brediger, wo er Patriarch anstatt die sein sollte, Deutsch war Techniker der Begeisterung Energie des folossalsten Prophetentums zu sein. Kurt Gerron spielte den römischen Landpfleger. Er macht aus einem Imperator voller Kaltblütigkeit einen Ausrufer der Schnoddrigkeit. Das amüsiert, doch es zerhämmert den Stil der Legende, die soviel Realistik nicht verträgt. Theodor Loos ist eher ein Hohepriester der Klage als der königlichen Würde.
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Der Bühnenmaler Schütte und der Bühnenmusifer Brings. heim erfüllten leichtere Aufgaben mit Geschicklichkeit. Orientalischer Tempelpomp und die monumental fleidfamen Gewänder der priesterlichen Juden, all dieses phantastische Ornament der Frömmigkeit, war herrlich anzusehen. Und dort, wo die Litanei der Synagoge hörbar werden sollte, wiegender Singfang glühender Beterfehlen und das barbarische Signal der Widderhörner, erzauberte die nach ur. alten Motiven zusammengetragene Melodie wirklich das Ritual des judäischen Heiligtums. Max Hochdorf .
100 Jahre Archäologisches Institut
Am 21. April vor 100 Jahren wurde das Archäologische Institut des Deutschen Reiches im Palazzo. Caffarelli in Rom gegründet. Die Hundertjahrfeier des Instituts, des ältesten seiner Art, wurde mit einer Festsizung im Plenarsaale des Deutschen Reichstages am Sonntagabend eingeleitet. Aus einem Hain von. Lorbeerbäumen und Blumen leuchten die Büsten seiner Mitbegründer herDor: Wilhelm von Humboldt , Gerhard Winckelmann und Bunsen .
Die Festrede hielt der Präsident des Archäologischen Instituts des Deutschen Reiches, Professor Ger hart Rodenwaldt . Er führte
aus:
Das Institut verdankt seine Entstehung der Sehnsucht der nordifchen Bölfer nach Ergänzung ihres Wesens durch die klassische Schönheit des Südens. Das Lebenswert Windelmanns bildete seine Voraussetzung; Goethe und Wilhelm von Windelmanns bildete seine Voraussetzung; Goethe und Wilhelm von Humboldt haben mit förderndem Interesse bei der Gründung Bate gestanden und die ersten Jahre der Entwicklung begleitet. Entsprechend dem internationalen Charakter der tlafsizistischen Epoche wurde das Institut in Rom als internationale Organisation gegründet. Die Künstler des Klaffizismus an der Spike Thor. waldsen, Schinkel und Rauch standen zu der Gründung in naher Beziehung.
Die neue Institution hatte die Aufgabe, die Wissenschaft aller Länder über neue Funde und Entdeckungen zu informieren und außerdem der Forschung durch systematische Sammlung und Veröffentlichung der schon vorhandenen Denkmäler das Material zu liefern. In einer glänzenden Darlegung führte Präsident Rodenwaldt dann die Festversammlung durch die hundert Jahre vergange ner wissenschaftlicher Arbeit. Aus dem Institut der Anfänge ist in hundertjähriger Entwicklung über das Preußische Institut das Reichsinstitut geworden, dessen Aufgaben nun viel weiter reichen.
Die Grüße der Reichsregierung überbrachte Reichsaußenminister Dr. Stresemann, der u. a. ausführie:„ Wer unsere Kultur versteht und ganz sein eigen nennen will, der muß auch die Wurzeln fennen, aus denen sie erwachsen ist. Diese Wurzeln aufzu zeigen ist die hohe Aufgabe der archäologischen Wissenschaft. Wenn sie aus dem Schoß der Erde die Ueberreste sto zer Borzeit birgt und deutet, so läßt sie den Geist lebendig werden, der hinter diesen
Statistik über die deutschen Theaterbühnen.
Eine Rundfrage der Genossenschaft deutscher Bühnenange hörigen hat ergeben, daß in Deutschland zurzeit folgende Theater unternehmungen betrieben werden: in staatlicher Regie 20 Theater, in städtischer Regie 59 Theater, auf Grund von Stiftungen 2 Theater. Von Bachttheatern erhalten 24 städtische Subventionen. Privattheater gibt es in Berlin 30, im Reich 35. Wanderbühnen mit staatlichen und städtischen Subventionen bestehen zurzeit 25. 13 Bühnen sind geschlossen.
Der Dayfon- Westminster- Chor in Berlin . In der Berliner Philharmonie gab am Sonnabend abend der aus 60 Damen und Herren bestehende Dayton - Westminster- Chor aus dem Staate Ohio USA., der auf seiner Europatournee zum erstenmal nach Berlin getommen war, ein Konzert, das zu einem musikalischen und kulturpolitischen Ereignis wurde.
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Dingen steht, und lehrt uns, die seelischen und geistigen Kräfte ver. stehen, die über die unendliche Kette der Geschlechter hinweg auch in uns nachwirken. So pflegt fie ein großez Erbe, von dem alle Bölker zehren. Jede gemeinsame Arbeit im Dienste der Wissenschaft aber ist Arbeit am Frieden."
Ansprachen hielten weiter Rultusminister Beder, Bertreter auswärtiger Länder und Institute und das älteste Mitglied des Instituts, Prof von Wilamowiz Möllendorff. Aus Anlaß der Feier hat sich eine Gesellschaft der Freunde des Instituts zur Förderung ihrer Aufgaben gebildet.
Im Zusammenhang mit der Jubelfeier wird ein Vortragsprogramm den gegenwärtigen Stand archäologischer Forschungs arbeit in der ganzen Welt verdeutlichen. Der äußere Höhepunkt dieser Tagung wird jedoch die Besichtigung des Pergamonmuseums sein, das für einen Tag die Pforten öffnet, um den Besuchern den fostbaren Schatz zu zeigen, den es in seinen großartigen Räumen birgt: den Bergamonaltar. Der pergamonische Altar befindet sich seit 52 Jahren in Berlin und war innerhalb dieser langen Zeit nur fünf Jahre dem Bublifum zugänglich. Der Altar wird noch für ein ganzes Jahr der Deffentlichkeit unzugänglich sein; aber es ist fein 3meifel, daß das vollendete Pergamonmuseum Voltssache werden wird.
Monopolifierung der türkischen Presse. Der türkische Abge= ordnete Jakub Kadri Ben erörtert in der Bettung Milliet" Die Möglichteit einer Monopolisierung der türkischen Breffe durch den Staat; er meint, daß die Krisis der Breffe, die durch die Einführung des lateinischen Alphabets und die wirtschaftliche Lage hervorgerufen fet, nur mit Hilfe des Staates überwunden werden könne. Wenn nicht Abhilfe geschaffen werde, so müsse die ganze Presse zugrunde gehen und das geistige Leben der Türkei werde schwer darunter leiden. Da die vier türkischen Morgen- und Abendblätter, die jegt in Ronstantinopel erscheinen, bereits sämtlich Organe der Regierung find, so ist damit eigentlich die Monopolisierung schon durchgeführt.
Erweiterung der Leibi - Ausstellung. Die Set bl- ustellung in der Afademie der Stünfte ist durch eine Sammlung von Zeichnungen des Künstlers aus dem Besitz der Berliner Nationalgalerie erweitert worden.
Freunde Carl Spiftelers veranstalten am 23. April, abends 8 1hr, in: Vereinshaus Deutscher Ingenieure, Friedrich- Ebert Straße 27, eine CariSpitteler- Feier unter Mitwirfung von Gertrud Eyjoldt, George Armin, Gerhard S. Wehle, Dr. Einst Ewalt