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denen

Was die Arbeitsschule leistet.

Eine Ausstellung von Schülerarbeiten in Neukölln.

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Es ist gut, der Deffentlichkeit zu zeigen, wie in den Schulen neuer Art gearbeitet wird. Der frühere Schuldrill, der auf Er­lernung toten Wissens abzielte, ist verdrängt durch lebendiges Schaffen, durch erziehende Arbeit. Ergebnisse der Ar beit von Hirn und Hand bietet eine Ausstellung, die in Neu­fölln im Schulhause Kaiser Friedrich Str. 208/210 von den vereinigten Schulen Raiser Friedrich- Realgym= nasium, Aufbauschule und 53/54. Gemeindeschule veranstaltet wird. Man sieht hier eine Fülle von Zeichnungen, in die anders als beim Zeichenunterricht der äteren Zeit Persönlichkeit des Kindes und des Jugendlichen frei schaffend sich fundgibt. Aus dem Wertunterricht der Volksschule sind allerlei Basteleien ausgestellt, Spielzeug, Gebrauchsgegenstände Hilfsmittel für den Unterricht, auch ein vollständiger Radioapparat. Mädchen haben hübsche Nadelarbeiten geliefert Die Jugendlichen der höheren Schule lenken die Aufmerfjamfeit auf sich besonders durch die Arbeiten, die als Ergebnisse ihrer Studienfahrten vorgelegt werden. Ganze Klassen, haben gemeinschaftliche Reisen nach verschiedenen Teilen Deutschlands unternommen, um Land und Leute kennenzulernen. Die dort gemachten Beobachtungen und der vorher oder nachher aus Büchern zufammengetragene Wissensstoff find zu schriftlichen Darstellungen verarbeitet worden. Verwaltung, Verkehrswesen, Handel, Industrie, Wohnungswesen, Schulwesen usw. wurden berücksichtigt, so daß sich aus dieser gemeinsamen Arbeit ein vielseitiges Bild der bereisten Gegend ergibt. Jeder Schüler hat nach Befähigung und Neigung das Seine beigetragen. Nicht nur an Fachleute, sondern selbstverständlich auch an die Eltern schaft wendet sich diese Ausstellung. Sie sollte von Freunden und Gegnern der Schule neuer Art besichtigt werden, von Gegnern, damit sie ihr Urteil über die Schule unserer Zeit berichtigen. Die Ausstellung wurde am Sonntag im Schulhause Kaiser- Friedrich Straße 208/210 eröffnet und tann bis zum 27. April, täglich 15 bis 18 Uhr, unentgeltlich besucht werden.

Er wollte Philosophie studieren. Eine versuchte und schwer bestrafte Erpressung.

Als einen verschrobenen Menschen begutachtete Sanitätsrat Dr. Leppmann den 20jährigen Schlofferlehrling S., der sich vor dem Großen Schöffengericht Charlottenburg unter Vorsitz von Land­gerichtsdirektor Bode wegen versuchter Erpressung mit Mordandrohung zu verantworten hatte.

S. war auf Anordnung des Gerichts auf seinen Geisteszustand untersucht worden, weil er in einer früheren Verhandlung ganz Fonfuse Ideen entwickelt und mit unverstandenen 3itaten aus Rant, Schopenhauer und Nießsche um sich geworfen hatte. Als Grund für sein Verbrechen hatte er auch angegeben, daß er sich mit Gewalt die Mittel verschaffen wollte, um Philosophie studieren zu können. Der Angeklagte stammt aus guter Familie. Auf der Schule hatte er keine Lust zum Lernen. Als sein Vater ihn dann aber in die Schlosserlehre tat. verspürte er noch weniger Rei­gung zu förperlicher Arbeit und entdeckte nun plöglich seinen Drang zum Studium. Die Mittel wollte er sich auf eigenartige Weise be­schaffen. Auf seiner letzten Lehrstelle hatte er in einer Villa im Grunewald für seinen Meister eine Radioanlage gelegt. Da nach seiner Ansicht, wie er sich vor Gericht äußerte, die reichen Leute doch nichts geben, wenn man ihnen nicht drohe, setzte er sich hin und schrieb an Frau A., die Gattin des Villenbesitzers einen Drohbrief des Inhalts: Sehr geehrte gnädige Frau! Lesen Sie genau, was ich Ihnen schreibe. Wenn Sie alles befolgen, wird Ihnen nichts passieren. Befolgen Sie es aber nicht, dann sind Sie und ich in einer Woche im Jenseits. Mir hat das Leben übel mitgespielt und ich bin ein Ver­zweifelter." Es folgte dann die Aufforderung, an einer bestimmten Stelle bei Hundefehle, dort wo eine Tafel sich befinde, am 1. No­vember zur Geisterstunde eine Konserpenbüchse mit 1500 Mark in den Chausseegraben zu werfen. Er werde dann einen Boten schicken, wenn diefem etwas passiere, so sei Frau A. ebenfalls dem Tode verfallen. Herr A. setzte sich mit der Kriminalpolizei in Verbindung. Es wurde zunächst eine Konservenbüchse mit einem Zettel an der betreffenden Stelle niedergelegt, in der 2. erklärte, daß er nicht daran dente, den Betrag zu zahlen, aber bereit sei, wenn es sich um einen Arbeitslosen handeln sollte, eine kleine

Unterstügung zu gewähren.

Am nächsten Tage meldete sich eine Stimme am Telephon, die fich als Dr. Kaiser bezeichnete. Es wurde ein Zusammentreffen in Hundefehle verabredet und dort war auch ein Herr, auf den der An­geflagte mit den Worten herantrat: Berzeihung, habe ich die Ehre, mit Herrn A. zu sprechen." Es war dies aber ein Kriminalbeamter, ber den jugendlichen Erpresser festnahm. Mit Rücksicht auf die Geistesverfassung des Angeklagten hieß das Gericht Milde walten und verurteilte S. nur zu 7 Monaten Gefängnis unter Anrechnung der Untersuchungshaft. Für den noch nicht verbüßten Teil der Strafe er­hielt er außerdem noch Bewährungsfrist.

Die Fremdenlegionäre organisieren sich. Der Bund ehemaliger französischer Fremden fegionäre E. V. Düsseldorf " tonnte feit seinem zweijährigen Bestehen viele Hunderte junger Deutscher, die durch Abenteuerlust, Arbeitslosigkeit in die Netze der Agenten der Fremdenlegion ge trieben wurden, noch rechtzeitig vor weiterem Unglück bewahren. Die Tätigkeit des Bundes hat die Unterstützung der höchsten Staats­behörden gefunden. Zu den Ortsgruppen Köln , Duisburg und Elber= feld wird jetzt die Ortsgruppe Berlin treten, zu der bereits zahlreiche Anmeldungen ordentlicher und fördernder Mitglieder vor­

Englische

13 Das Berliner Baugewerbe.

Wie es seine Mitarbeiter" bezahlt!

Die im Berliner Baugewerbe geschäftigten technischen An

Schüler in in Berlin . gestellten führen seit Jahren einen Kampf um ihren wirtſchaft­

Eine Gruppe von fünfzig englischen Schülern traf auf einer Wanderfahrt durch Deutschland in Berlin ein. Sie erwidern damit den Besuch, den im ver­gangenen Mai Schüler des Kaiser- Friedrich- Gymna fiums ihnen machten. Sie sind daher auch Gäste dieser Schule. Nach vierzehntägigem Aufenthalt in Berlin werden sie zum Harz weiterreifen. Unser Bild zeigt die englischen Schüler in der Jugend­

herberge in Birkenwerder .

liegen. Bei der Gründungsversammlung werden Lichtbilder vom Leben der Legionäre in Kampf und Garnison gezeigt werden. Die Versammlung findet am Mittwoch, dem 24., April, im Saal der Schultheiß- Patzenhofer- Brauerei, Turmstraße 25, statt.

Für Sicherheit in der Eisenbahn . Eine Erfindung zur Verhütung von Zusammenstößen.

Zwei Schauspieler- Lokomotiven, vielleicht gar ein Lokomotiv Ehepaar, das nachts im Schuppen friedlich zufammen schläft, sollten demonstrieren, wie durch den Erfindungsgeist des Italieners Miro Farina ein Zusammenfahren, Auffahren, furz und gut, ihr wildes Naturell gebändigt werden kann.

lichen Aufstieg. da die tarifvertraglich vereinbarten Gehaltssätze feineswegs als eine angemessene Bezahlung für die zu leistende Arbeit zu betrachen sind. So sah sich der Bund der tech= nischen Angestellten und Beamten auch in diesem Jahre gezwungen, den Berliner Bezirkstarif zu Ende März zu kündigen und eine Gehaltserhöhung um 15 Broz. zu fordern. Die Ber­handlungen am 18. April mußten ergebnistos abges brochen werden, da die baugewerblichen Arbeitgeberverbände eine Erhöhung der geltenden Gehaltssätze rundweg ablehnten.

Ueber den Verlauf der Verhandlungen berichtete Genosse Snell, Fachgruppenleiter des ,, Butab", in einer überfüllten Ver­fammlung im Lehrervereinshaus am gleichen Tage. Ein Baue technifer erhält nach ordnungsmäßiger Lehrzeit als Maurer oder Zimmermann mit Gesellenbrief, im Besitze des Schlußprüfungs­zeugnisses einer staatlich anerkannten Fachschule als Gegenwert"

Steht er

für seine Tätigkeit 210 mart Monatsgehalt. jedoch noch im ersten Berufsjahr als Techniker oder ist er besonders strebsam und tüchtig gewesen und hat seine Ausbildung vor dem 20. Lebensjahre abgeschlossen, dann bekommt er zunächst nur 190 m.

Nicht besser geht es dem Gros der Berliner Bautechniker, die nach dem Tarifvertrag als sogenannte fertige Technifer" gelten und sich mindestens im vierten Berufsjahr befinden müssen, um einen Rechtsanspruch auf 300 mart Monats. gehalt zu haben. Gar nicht zu reden von der Bezahlung eines selbständigen Bauführers, der mindestens acht Be­rufsjahre aufweisen muß, mit 395 Mart monatlich. 3um Aus­gleich für die zu geringe Bewertung seiner selbständigen Stellung darf der letztgenannte jedoch unter eigener Berantwortung tätig sein und sämtliche Risiken tragen, die mit der Leitung eines großen Bauvorhabens verbunden sind, auf dem ein Dazend Poliere und mehrere hundert Facharbeiter nebst den erforderlichen Hilfskräften arbeiten.

Berücksichtigt man neben den verlangten Leistungen noch die reale Kauftraft der genannten Ziffern, so kommt man zu dem Schluß, daß die geforderte Erhöhung gewiß als außerordentlich be­scheiden zu bezeichnen ist Besonders den im Berliner Baugewerbe beschäftigten Facharbeitern ist aber der sicher überflüssige Rat zu erteilen, nicht nach höherem zu streben", da dies mit einem be­deutend geringeren Einkommen belohnt" wird und mancher tüchtige Bautechnifer lieber wieder zur Kelle gegriffen hat.

Trotzdem das Berliner Baugewerbe im vergangenen Geschäfts­jahr sehr gute Verdienste einheimsen tonnte und mit Worten der Anerkennung über seine Mitarbeiter" nicht spart, tst es in den letzten vier Jahren nicht möglich gewesen, ohne die Hilfe der Gern weisen die tariflichen Schlichtungsinstanzen auszukommen. Inhaber der Berliner Baugeschäfte auf das gute Einver­nehmen mit ihren Technikern und auf das in diesem Gewerbe bestehende patriarchalische Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern hin, ohne jedoch ihrer ,, väterlichen Güte" einen finanziellen Ausflang zu geben.

Man hatte die Preffe auf freie Strede weit hinter Basdorf bei Schönwalde hinausbestellt. Vielleicht wollte man läftige 3aun gäste abwehren, vielleicht auch die ganze Primitivität der Vor­führung hier draußen etwas vertuschen. Die heitere Natur, die schöne Feldlandschaft wirken versöhnlich. Als die Gäste auf die frischgestrichenen Demonstrationslotomotiochen der Kleinbahn hin­aufflettern, vermeint man das Richern der Ungetüme zu hören, qualmend fauchen sie hinaus, und man weiß nicht, ob ihr Lachen der Erfindung oder den Pressevertretern gilt. Bald bleiben fie gehor ſam an einem vorbereiteten Streckenabschnitt stehen. Inmitten des Schienenwegs hat man hier auf etwa 500 meter einen Draht über die Schwellen gelegt. An beiden Enden des Drahtes stehen die Lokomotiven mit der Stirnfeite gegeneinander. Ein provisorisch befestigter Bügel zwischen den Rädern drückt beim Fahren auf den Draht auf die Erde. Wenn bei falscher Weichenstellung bzw. bei lleberfahren von Signalen oder bei Mebel die beiden Lokomotiven fich nähern, schließen die auf beiden Lokomotiven aufgestellten elef­trischen Apparate bei einer Annäherung auf 1200 Meter selbsttätig durch den verbindenden Draht einen Stromfrets. der Alarm­vorrichtungen- am Lokomotivführerstand auslöst. Rotes Blintlicht wird sichtbar und wie min die Probefahrt zeigt ertönt bei langsamem Anfahren der Lokomotiven ein Klingelzeichen, das um so ungestümer wird, je mehr sie sich nähern. Für später ist gedacht, Daß die Apparate auch selbsttätig den Zug zum Stehen bringen. Die Sache ist so einfach, daß man zuerst enttäuscht wird. Es fehlt die Sensation, es fehlt beinahe auch der Erfindung die Ueberschlaggebend ist, um die diesjährige Gehaltsbewegung mit Erfolg zu zeugungsfraft. Man kann sich eine so umständliche und den freien beenden. Streckenverkehr hindernde Anlage auf den Bahnförper nicht denken. Und so erfährt man auch, daß die Erfindung eigentlich mur für elektrifizierte Streden gedacht ist, wo die Zuleitungsschiene als Verbindung des Stromkreises benutzt werden soll. Inwieweit dies durchführbar sein wird und andererseits sich nicht Gefahren­quellen durch Benutzung einer Starfstromleitung ergeben, mag Wie wir wissen, gehen die Versuche der dahingestellt bleiben. Reichsbahn schen über diese Erfindung hinaus, sie beschäftigen sich bereits damit, elektrische Alarmfignale mit Hilfe drahtloser Wellen auszulösen.

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Eigentlich ist von den ganzen Vorgängen nichts weiter zu ver melden, als daß zwischen Basdorf und Liebenwalde tein wei­teres Unglüd geschehen ist Vergnügt über den schönen Ferien tag, dampfte das friedliche Lokomotiv- Ehepaar wieder zum Bahnhof zurück.

Pockenfonferenz in Calais . Vorsichtsmaßnahmen überall.

In Calais trat am Sonnabendnachmittag eine franzo fisch englische Bodentonferenz zusammen. Die Konfe­renz wurde zusammenberufen, nachdem die englische Regierung gegen den von den französischen Behörden in der vorigen Woche für aus England tommende Personen eingeführten Impfscheinzwang Einspruch erhoben hatte. Wahrscheinlich wird hiervon Abstand ge­nommen werden Dagegen dürfte man die Berhängung einer Quarantäne für nach Frankreich reisende Personen ins Auge faffen, die aus von den Boden besonders heimgesuchten Gebieten des britischen Reiches tommen.

Aus Kopenhagen wird gemeldet: Im Zusammenhang mit der Bodenepidemie in England hat in Esbjerg , dem dänischen Hafen für den Verkehr mit Harwich , der Kreisarzt die Gesund heitsbehörde aufgefordert, eine besondere ueberwachung der aus England eintreffenden Reisenden anzuordnen. und zwar auf die Weise, daß der Nachweis einer vor höchstens acht Tagen erfolgten Bodenimpfung geführt, werden soll. Die Gesundheitsbehörden glauben demgegenüber, daß, nachdem man in England anscheinend Herr der Epidemie geworden sei, feine besonderen Maßnahmen notwendig feien. Dagegen sind die Quarantäneärzte angewiesen worden, die von ihnen für notwendig erachteten Maß

nahmen zu treffen.

Auch in den schwedischen Häfen Göteborg und Malmö find gewiffe Schußmaßnahmen getroffen worden, wonach bei An­funft von Dampfern aus England die Reisenden und die Bejagungen ärztlich untersucht werden sollen.

Es darf noch einmal darauf hingewiesen werden, daß für Deutschland feinerlei Grund zur Beunruhigung Dorliegt.

Das neue Berliner Funkhaus, mit dessen Errichtung auf dem Messegelände am Kaiserdamm nach einem Entwurf von Professor Pölzig im tommenden Sommer begonnen werden soll, wird in feinem 10 bis 12 Meter hohen Senderaum den akustisch modernsten Senderaum Europas erhalten.

Die Berliner Bautechniker sind jedoch, wie aus der lebhaft ge= führten Diskussion hervorging, gewillt, diesen unwürdigen Zustand mit aller zur Verfügung stehenden Kraft zu beenden. Sie beauf­Ent tragten daher in einer einstimmig angenommenen schließung ihre Fachgruppenleitung, alle diejenigen Maßnahmen schon jetzt vorzubereiten, die zu ergreifen sind, falls ihre Forderung von dem am 25. April tagenden Tarifamt nicht erfüllt wird, und übernahmen ihrerseits die Verpflichtung, alle Berufskollegen in die freige werffchaftliche Rampffront einzureihen, um zur gegebenen Zeit die Macht darzustellen, die einzig und allein aus­

Ein Schützer seiner Arbeiterinnen.

Der Verband soll sie nicht ausnügen.

Herr Michael Weit betreibt Neue Friedrichstr. 44 eine Damenwäschefabrit. Er ist Herr im Hause, und wenn

fie bei ihm unten durch. Gefeßesbestimmungen, die den Arbeiterin eine Arbeiterinnen sich auf ihre gesetzlichen Rechte berufen, sind nen günstig sind, sind für ihn Luft. Paßt ihm der Arbeitsrat nicht, Der Neu segt er ihn einfach ab und ernennt" einen neuen. wahl des Betriebsrats steht er sehr ungnädig gegenüber und macht dem Wahlvorstand alle möglichen Schwierigkeiten, um ihn in der Ausübung seines Amies zu behindern. Da der Wahl­vorstand sich nicht irremachen ließ, fand Herr Weiß, daß für ihn feine Arbeit mehr da fei. Dem Borsigenden fün­digte er.

Sonnabends hält Herr Weiß seinen Betrieb geschlossen, verlangt aber, daß an den übrigen fünf Arbeitstagen um so länger gearbeitet wird, falls es ihm beliebt. In einer Betriebsverfamm­lung wurde festgestellt, daß tagelang hintereinander täglich über 10 Stunden gearbeitet wurde.

Bon der gewerkschaftlichen Organisation der Arbeiterinnen ist Herr Weiß nach allem tein Freund. Er warnte sie vor dem Beitritt zum Bekleidungsarbeiterverband. Sie sollen lieber den Beitrag sparen und sich vom Verband nicht auss nugen laffen. Das möchte er selber besorgen, fagt aber, er laffe fie doch Geld verdienen.

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um die

Die Arbeiterinnen verzichteten jedoch auf ihre Beschützung vor der Ausnüßung des Verbandes und traten ihm fast ausnahms­los bei. Nun wird ihnen mit der Schließung des Be­triebes gedroht, um sie ins Bockshorn zu jagen und Wahl einer Betriebsvertretung zu hintertreiben. Der Tarifvertrag fieht für die im Afford Arbeitenden die Be zahlung der Feiertage vor. Herr Weiz drückte sich vor der Bezahlung, indem er erzählte, er habe nach dem Reichsarbeits­ministerium geschickt und die Auskunft erhalten, daß ein neuer Bertrag bestände, der diese Bestimmung nicht mehr enthalic. Das ist unwahr! Soll er Ueberstunden bezahlen, dann erzählt er, er habe vom Arbeitsgericht die Auskunft eingeholt, daß die Stunden am Sonnabend ohne Bezahlung nachgearbeitet werden müßten; Ueberstundenzuschlag fäme nicht in Frage.

Es wird Herrn 2e iz nicht gelingen, seine Arbeiterinnen aus dem Verbande zu bringen. Er wird sich wohl oder übel nach den gefeßlichen Bestimmungen richten müssen.

Die fünf Koalitionsparteien des Reichstags haben im Hinblick auf die Aenderung des Einkommensteuergeseßes nachstehenden An­trag eingebracht: Bei der Festsetzung der Durchschnittsläge der nichtbuchführenden Landwirte und Gewerbetreibende für die Ein­kommensteuer auch Verlustbetriebe mit zu berücksichtigen."

Wetter für Berlin : Weiterhin fühl und windig, zeitweise stärker bewölkt mit Neigung zu einzelnen Schauern. Für Deutschland : Beitverbreitete Nachtfröste, auch am Tage tühl und besonders im Norden einzelne Schauer.