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gungen abgelehnt. Bon der Entscheidung der Stadtverord netenperfammlung wird es abhängen, ob durch Annahme der Magi­ftratsvorlage eine grundsägliche Entscheidung über die Freiflächen­ausweisung der Friedhöfe in der Innenstadt getroffen wird. Der preußische Wohlfahrtsminister soll sich allerdings noch auf den Standpunkt stellen, daß auch rechtliche Bedenken über die Eigentums­verhältnisse an dem Gelände der Friedhöfe bestehen. Andererseits muß darauf hingewiesen werden, daß die von den Stadtreformern aller Richtungen für notwendig gehaltene Aufloderung der Altstädte in Berlin   nicht kommen tann, wenn teine Möglich­feiten geschaffen werden, durch die die alten Friedhöfe allmählich zu Anlagen umgeschaffen werden, die den Lebenden und besonders der Jugend dienen.

Sie sind praktischer Arzt?" Conderbare Methoden der Kriminalpolizei. Ein Arzt schreibt uns:

,, Eines Tages erschienen in meiner Wohnung zwei Herren, fagten mit großem Ernst Kriminalpolizei" und verlangten, meine Frau zu sprechen. Der eine ging still in eine Ecke und sprach nicht mehr. Offenbar war er Kronzeuge. Desto ungezwungener benahm sich der andere. Er stellte sich nicht vor, wies fich auch nicht aus, sondern meinte: Sie sind prattischer Arzt?" Jawohl." Aha!" erwiderte er vielfagend. Als meine Frau tam, trat er an sie heran und fragte flüsternd: Sie wissen doch, warum es sich handelt?" was meine Frau, da sie zum Rätselraten nicht aufgelegt war, ver­neinte sie. Es handelt sich um eine Abtreibung. Das ist Ihnen doch bekannt?" Meine Frau wußte noch immer nicht. Er nannte darauf den Namen einer Bekannten meiner Frau, die mich einige Tage vorher tonjultiert hatte. Es ist eine Anzeige ein gelaufen. Sie sollen wissen, daß heute an dieser Frau ein ver botener Eingriff vorgenommen wird. Was fönnen Sie darüber aussagen?" Da meine Frau teine Ahnung von der Sache hatte, erwiderte fie: ,, Leider tönne fie ihm keine Auskunft geben." Er darauf drohend: Ich rate Ihnen, doch lieber jetzt auszusagen, sonst

Uebertreibung des Sportgeistes.

Keine Spur von den im Müggelsee ertrunkenen Schülern.

Der Reichswasserschuh sucht jetzt bereits seit mehreren Tagen nach| am Müggelsee selbst der Sturmball nicht aufgezogen war. Sie wußten den Leichen der am Donnerstag ertrunkenen Ob errealschüler Werner Konrad und Egon Borchardt, ohne daß die Aktion bisher einen Erfolg gezeitigt hat. Gestern mußte die Suche wegen des stürmischen Wetters auf dem Müggelfee abermals aufgegeben werden. Weitere Bergungsversuche erscheinen vor= läufig auch aussichtslos, zumal vermutet wird, daß die Leichen der beiden Siebzehnjährigen von der Strömung erfaßt und meit abge­trieben worden sind.

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nicht, daß dieser Sturmballdienst mur des Sonntags funttioniert. Deshalb beschlossen sie, den Müggelsee zu befahren, und da sie vor sich einen Schleppdampferzug sahen, so wollten sie das Kielwasser dieses Buges erreichen. Sie hatten sich in der Entfernung geirrt, und als sie mitten auf dem See waren, überfiel sie das Unwetter. Mehrere Wellen schlugen in das Boot, und das Boot begann zu versaden.

Ganz vorschriftsmäßig sprangen alle fünf in das Wasser, drehten Die bisherigen amtlichen Feststellungen über das Bootsunglück das Boot fieloben und hielten sich, wie vorgeschrieben, am Boote fest. auf dem Müggelsee haben folgendes ergeben: Die Jungen riefen dann: 1, 2, 3 Hilfe!" Sie versuchten jetzt das Ufer zu erreichen. Aber zwei von den Schülern wurde schlecht, und die anderen drei brachten diese beiden auf den Kiel des Bootes und versuchten paddelnd weiterzukommen. Nach einiger Zeit bemerkten sie, daß die zwei auf dem Boote liegenden Schüler so erschöpft waren, daß sie sich nicht mehr halten fonnten und bei einem neuen Windstoß ins Wasser sanken. Beide wurden von einem Schüler an den Haaren ergriffen und noch eine Zeitlang über Baffer gehalten. Ein neuer Windstoß erschöpfte aber die drei überlebenden Schüler derartig, daß sie die beiden anderen versinken lassen mußten. Als dann das Hilfs­boot zur Rettung fam, war mehr als eine Stunde seit dem Unfall vergangen.

Die fünf Schüler, die die Fahrt unternommen haben, hatten bei dem Protektor der Schülerruderriege beantragt, die sogenannte Große Umfahrt", d. h. den Weg über den Müggelfee, unternehmen zu dürfen. Der Protektor hatte ihnen das Befahren des Müggelfees auf das strengte verboten. Das be stätigen auch die drei überlebenden Schüler. Es wurde ihnen eine Fahrt über Grünau vorgeschrieben. Als die Schüler unterwegs waren und nach Spindlersfeld tamen, wo die Wege nach Grünau  und dem Müggelsee sich trennen, sahen sie, daß der Sturmball nicht aufgezogen war. Sie schlugen daher den Weg nach dem Müggelsee ein, noch immer in der Absicht, eine Fahrt über den Müggelsee nicht zu wagen. Als sie dann an den Müggelsee famen, herrschte flarer Sonnenschein. Der Müggelsee war still und ruhig, und ein ihnen entgegenkommender Fischer erklärte ihnen auf Befragen, fie könnten unbesorgt über den See fahren. Gleichzeitig bemerkten sie, daß auch

Die Schuldeputation wird sich nunmehr mit der Frage be schäftigen, durch welche Maßnahmen ähnliche Unfälle vera hütet werden tonnen. Ein Verschulden des Protektors liegt jedenfalls nicht vor.

werden Sie aufs Präsidium bestellt, und da müssen Sie unter Die Nacht vor dem BeiSelbstmord in der Badeanstalt.

Ihrem Eid sprechen." Meine Frau informierte mich, und ich betonte, daß es sich um eine meiner Patientinnen handle und daß weder meine Frau noch ich etwas von einer beabsichtigten Abtreibung wüßten. Er fragte mich, weswegen denn die Be­treffende meinen Rat eingeholt häte, worauf ich ihm flarmachte, daß es ein ärztliche Berufsgeheimnis gebe. Da suchte er mich durch Drohungen einzuschüchtern: Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß es für Sie äußerst unangenehm werden kann, wenn Sie jetzt nicht aussagen. War die Betreffende im vierten Monat? Oder haben Sie überhaupt Schwangerschaft festgestellt?" In diesem Vorgehen des Kriminalbeamten erblide ich den Tat bestand der Nötigung: Durch versteckte Drohungen mit einem Strafverfahren mich zu einer strafbaren Handlung zu verleiten, nämlich zur Berlegung des Berufsgeheimnisses. Er hatte auch infofern Erfolg, als ich ihm zwar nicht alle seine Fragen beantwortete, ihm aber doch mehr eröffnete, als das, wozu ich mich heute für berechtigt halte. Er hatte mich eingeschüchtert Für einen Arzt mit junger Pragis ist es nicht gerade angenehm, in eine Untersuchung wegen Abtreibung verwidelt zu werden, auch wenn er, wie in diesem Falle, mit ihr nicht das geringste zu tun hat! Ich fagte ihm daher, daß ich sie wegen von mir festgestellter Blutungen und anderer Symptome zu einem mir bekannten Frauenarzt geschickt hätte, von dem ich bestimmt wisse, daß er an ihr feine Ab­treibung vorgenommen habe oder vornehmen werde. Durch weitere aufdringlich warnende Fragen befam er es fertig, von mir die Angabe des Namens dieses Frauenarztes zu erzwingen. Bei diesem stellte er einwandfrei fest, daß er feinen Eingriff vor genommen hatte.

Es wäre wünschenswert, die Kriminalbeamten dahingehend zu informieren, daß fie fich bei ihren Ermittlungen der üblichen Um­gungsformen bedienen, sich unaufgefordert als Kriminalbeamte aus­weisen und daß sie vor allem bei der Aufspürung angeblicher Straf­taten nicht selbst Straftaten begehen- oder andere zu ihrer Begehung Derleiten. Ich überlege mir start, ob ich nicht gegen die Beamten Strafantrag wegen Rötigung stellen soll."

Polizeibeamter   wegen Mißhandlung verurteilt.

Zmei

Schußpolizisten, Polizeihauptmachtmeister Auguſt Scheunemann und Oberwachtmeister Wilhelm Serzig Hatten sich wegen Körperverlegung vor dem Schöffengericht zu ver antworten. Sie waren beschuldigt, den Kellner Uhlendorf mit dem Gummifnüppel mißhandelt zu haben. Am 26. Oftober tam es in der Rügener Straße am Humboldthain zu einem Streit der beiden Beamten mit einem Obsthändler. Der damals arbeitslose Uhlendorf mischte sich ein. Uhlendorf behauptet, hierbei mit dem Gummitnüppel geschlagen worden zu sein und legte ein Attest vor, worin ein Arzt Verlegungen bescheinigte. Das Gericht sprach Serzig frei und verurteilte Scheunemann zu 150 Mart Geldstrafe. Durch das ärztliche Attest sei erwiesen, daß der Haupt­

wachtmeister Scheunemann zweimal mit dem Gummifnüppel ge­

schlagen hatte.

Die Stadtverordneten haben in dieser Woche ihre Sizung am

Donnerstag um 16% Uhr.

Die für heute nachm. im Theater am muß ausfallen

Nollendorfplatz angesetzte Vorstellung

Gegen Rückgabe der Karten wird das Eintrittsgeld zurückgezahlt

Sozialer Schuh der Mieter.

Dem Untermieter fehlt noch jeder gefehliche Schuh.

Die Mietervertreter der SPD.  - Abteilungen traten Freitagabend im Gemertschaftshaus zusammen. Nach einer ausführlichen Information des Kommunalsekretärs Stadto. Genoffen Robinson über den Haushalt der Stadt Berlin  , untersuchte Stadtarchitekt Genosse Noezel die Frage einer Reform der Umlagen für Hei­zungsanlagen. Können Untervermieter bei Ueberbelegung ihrer Wohnungen mit Untermietern zu den durch Mehrverbrauch an Warmwasser erwachsenden Kosten herangezogen werden oder soll den übrigen Mietern zugemutet werden, die Mehrbelastung mitzu­tragen? Da es an einer gefeglichen Regelung fehlt, kann die Mieter vertretung eingreifen oder mo eine solche nicht besteht, der Rechts weg beschritten werden.

Ueber die Siedlung für finderreiche Familien be­richtete Genosse Ruben, der dabei auf die Unzuträglichkeit der kommunistischen   Treibereien gegen unsere Genossen in einem speziel len Falle hinwies. Im Verlauf seiner weiteren Ausführungen be dauerte der Redner die einseitige Information des Reparationsagen ten über die Wohnungslage in Deutschland   und verwies demgegen über auf die Schrift des Vereins für Wohnungsreform: Die Woh nungsnot und das Wohnungselend in Deutschland  "( Heymanns Berlag). Besonders zu begrüßen sei der Standpunti des Reichs arbeitsministers Genossen Wissell bezüglich der Erhaltung des so zialen Mieterschutzes. In der Diskussion wurde betont, daß nach Antragstellung auf Befreiung von der Mietsteuer feine Abzüge gemacht werden dürfen, bevor nicht die Genehmigung dazu ge geben ist.

Folgende Entschließung wurde gegen eine Stimme an­genommen, Die am Freitag, dem 26. April, im Gewerkschaftshaus vollzählig versammelten Abteilungsinietervertreter der SPD  . er. suchen den Bezirksvorstand, bei allen maßgebenden Stellen dahin zu wirken, daß das gesamte Aufkommen der Hauszinssteuer dem Wohnungsbau zugeführt wird.

Allabendlich Kommunistenradau.

Gestern abend tam es wieder in verschiedenen Stadtteilen

zu den üblichen Straßendemonstrationen tommu nistischer Provofateure. In den meisten Fällen gelang es der Bolizei. die Züge reibungslos aufzulösen. Lediglich bei einem Zusammenstoß in der Prenzlauer Allee mußten die Be­Berlegt wurde jedoch niemand. Insgesamt wurden 50 Personen atmen in der Notwehr mehrere Schredschüsse abgeben.

wegen Widerstandes und tätlichen Angriffes, gegen die Polizei zwangsgestellt und der Abteilung IA im Polizeipräsidium zu­geführt.

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In der Städtischen Badeanstalt in der Bärwald­straße beging gestern abend der 53jährige Gastwirt August Köhler aus der Alten Jafobstraße 25, Selbstmord durch Erschießen. K. jagte sich in seiner Zelle eine Kugel in die rechte Schläfe. Der Selbstmörder wurde durch die Feuerwehr ins Urbanfrankenhaus gebracht, wo er bald nach seiner Einlieferung gestorben ist.

Maifeierruhe im Konsum. Am 1. Mai bleiben sämtliche Ab­gabestellen der Konsumgenossenschaft Berlin   und Umgegend( ein­Schließlich der genossenschaftlichen Warenhäuser) geschlossen. Von den Genossenschaftsmitgliedern wird erwartet, deß sie ihren Bedarf recht­zeitig vor dem 1. Mai in den genossenschaftlichen Abgabestellen decken.

Für die Feier des 1. mai find Fahnenstoffe befter Qualität erhältlich in den Warenhäusern der Konsumgenossenschaft Berlin   und Umgegend: Berlin   S., Oranienstraße 164/165; Berlin   N., Reinidendorfer Straße 21; Charlottenburg  , Rosinenstraße 4; Berlin   D., Frankfurter Allee   60.

Die

Don ber

Deutsch  - polnische Berständigungsfundgebung. deutschen   und polnischen Liga für Menschenrechte veranstalteten Berständigungstundgebungen in deutschen   und polnischen Städten merden mit einer großen Kundgebung, die am Montag, dem 29. April, im ehemaligen Herrenhaus, Leipziger Str. 3, abends 8 Uhr, stattfindet, beendet. Unter dem Vorsiz des Ober­studiendirektors Dr. Siegfried Kawerau   werden von polnischer Seite der ehemalige Minister Stanislaus Thugutt und der pol Reichstagsabgeordnete Ministerialrat Albert Falkenberg und nische Sejmabgeordnete Adam Pragier  , von deutscher Seite der Generalmajor a. D. Freiherr von Schoenaich das Wort nehmen. Die Kundgebung it öffentlich.

Jedem Kinde eine Erholungsrei e. Vom Hembetrieb im Stindererbolungs beim Treptei" in Earls bagen auf Wedom wurde vor 3 Jahren ein film gefchaffen, der am Freitag, dem 10. Rai, abends 6 und 8 Ubr jugendamte Treptow  , Stadtrat Peters, wind hierzu die praktische Durch in der Treptower Sternwarte vorgeführt wird. Der Dezernent des Bezirks­führung der Erholungspflege darlegen. Den Eltern wird hierdurch Gelegen heit gegeben, einen Einblid in den Betrieb eines Kindererholungsheimes gut gewinnen. Eintrittsgeld wird nicht erhoben..

Sprechchor für Proletarische Feierstunden. Wegen der Maifeier findet am Wiontag, dem 29. April, abends 8 Ubr pünktlich, im Gesangsfaal der Die Sophienschule Weinmeisterstraße 16/17  , eine Uebungsstunde statt. Kinder tommen um 7 Uhr.

Briefkasten der Redaktion.

G. 8. Nein. Jebod dürfen die übrigen Mieter badurch feinen Belästi gungen ausgefeßt sein. Gellhorn. Das. Angestelltenversicherungsgeses ist ant 1. Januar 1913 in Rraft getreten. 2. 2. 126. Ein rechtlicher Anspruch auf Weiterzahlung des Gehalts über die Dauer von 6 Wochen besteht nicht. F. B. Schicken Sie bie Eachen an die Direktion der Strafanstalt mit der Bitte, fie dem Strafgefangenen auszuhändigen.

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin   und Umgegend. ( Nachdr. verb.). Nach vorübergebender Abfühlung mit Regenfällen wieder neue Erwärmung, wollig, südwestliche Winde Für Deutschland  : Im Nordosten unbenändig, im übrigen Norddeutschland wieder Erwärmung, ftrichweise etwas Regen. Km Süden wenig Aenderung.

Berantwortlich für Politik: Dr. Curt Gener: Birtſchaft: 6. Klingelhäferz

Gewerkschaftsbewegung:

Sterner; Feuilleton  :

Lokales und Sonstiges: Fris Rarftabt: Anzeigen: Tb. Glode. fämtlich in Berlin  . Berlag: Vorwärts- Berlag Gm b.$., Berlin   Drud: Borwärts- Budbrudetel und Verlaasanstalt Baul Ginger u Co Berlin SW 68. Lindenstrake 3. Sierzu 3 Beilagen, Unterhaltung und Wiffen" und Jugend- Borwärts".

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