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Die Reparationepause.

Mißerfolg schädigt nicht am meisten Frankreich ."

Paris , 30 April.

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Der Redaktionsausschuß der Sachverständigenkonferenz hat be­schlossen, daß die Abänderungsvorschläge zum Entwurf des Berichts schriftlich in der nächsten Sizung am Mittwoch vorgelegt werden. Bei Eröffnung der Tagung des Generalrats des Departements Ardennes in Mézières hat der Borsitzende des Senatsausschusses für auswärtige Angelegenheiten Senator Hubert in seiner Eröff nungsrede sich auch mit der Reparationskonferenz beschäftigt. Er führte aus: Die Alliierten haben bereits beträchtliche Abstriche an dem Betrag ihrer Guthaben vorgenommen. Es ist nicht möglich, daß die Opfer stets mur von ihrer Seite gebracht werden. Frank. reich erwartet, und hat das bekanntgegeben, die Deckung der interalliierten Schulden und einen bestimmten Rest be trag auf die eigentlichen Reparationen. Es wünscht sehr, daß man zum Ziele fommt; es will aber nicht, daß man um jeben reis zum Ziele tommt. Uebrigens würde ein Mißerfolg nicht Frankreich am meisten schädigen. Das Reparations problem ist nicht nur ein technisches, sondern auch ein politisches; es nimmt die erfte Stelle in dem allgemeinen Problem der deutsch französischen Beziehungen ein. Insofern handelt es sich also wieder einmal um den ganzen Fragenkomplex der Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich , über den man sich verständigen muß. Immer wieder muß betont werden, daß Bocarno nicht Ber. failles aufgehoben hat. Ebenso wie Frankreich im Falle eines Mißerfolges der Sachverständigenkonferenz an dem festen eines Mißerfolges der Sachverständigenkonferenz an dem festen Boden des Londoner Zahlungsplanes festhalten würde, ebenso be ruft es sich hinsichtlich der wirklichen Wirtschaftslage und der Mög lichkeiten Deutschlands auf die Feststellungen Barter Gilberts.

Die Scherben in Oppeln .

Folgen der nationalistischen Hehe.

Oppeln , 29. April.

In einer Breffetonferenz am Montag erklärte Ober­präsident Dr. Lutaschet, daß er die Vorfälle im Anschluß an das polnische Theatergastspiel in Oppeln aufs lebhafteste bedauert. Dem polnischen Generaltonful in Beuthen hat der Ober­präsident ebenfalls sein Bebauern über die Vorgänge ausgesprochen. Kattowih, 30. April.

Schillings und die Berliner Oper.

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Notwendige Feststellungen.

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Im Zusammenhang mit der Berliner Opernfrife, die der Rück-| Es lohnte wohl nicht, von einem Berein Deutschtum in tritt Bruno Walters ausgelöst hat soweit es nicht diese längst der Kunst", zur Pflege deutscher Musik durch deutsche Künst­ist auch. für viele ler" viel Worte zu machen. Man tennt die Sorte, und man latente Krise war, die ihm zum Rücktritt bewog. wohl ein wenig überraschend, der Name des ehemaligen Intendan fennt die Ziele und Methoden dieser deutschen " Obsturantenbünde, ten, Mag v. Schillings erneut zur Discussion gestellt worden. doch auch die Hoffnungslosigkeit ihres Wirkens. Das Dunkel, in dem der prächtige Berein sich betätigt halb strahlt er's aus, halb Unsere Leser wissen darüber Bescheid. Man erinnert sich noch des dem der prächtige Berein sich betätigt Aussehens, das vor mehr als drei Jahren durch fristlose Entlassung hüllt's ihn ein erleuchtet der sogenannte Ehrenausschuß der an der Spize steht: eine Kollektion höchst illustrer Namen, die den des höchsten Beamten der Staatsoper erregt worden ist heute auf das Für und Wider zurückzukommen, das die näheren Umstände Charakter des Unternehmens in aller wünschbaren Deutlichkeit er­des gewiß ungewöhnlichen Vorgangs damals in der Deffentlichkeit hellen. Pastor Mumm, Hofprediger" Bogel , die( urdeutschen) entfesselten, erübrigt sich um so mehr, als vor furzem zwischen dem Generäle Hutier und François die Herren Reventlow, Everling, Kultusminister Dr. Becker und dem in Groll und Feindschaft ge Graef, Ramin, Freytagh- Loringhoven, Keudell, Loebell, um nur schiedenen Künstler eine versöhnliche Aussprache stattgefunden hat. die Prominentesten zu nennen, sind darunter. Und Mar v. Schil Alle etwaigen Mißverständnisse sind aus dem Weg geräumt; vor lings also befindet sich in dieser ebenso glänzenden wie nüßlichen wenigen Tagen ist Schillings auf Einladung der Intendanz wieder Gesellschaft( in der selbstverständlich auch der Münchener Akademie­an der Stätte feines einstigen Wirtens erschienen: als Gastdirigent präsident v. Hausegger und der Münchener Generalmusikdirektor Snappertsbusch nicht fehlen). Was die Vereinsstatuten schamhaft seiner Oper Mona Lisa ". verschweigen, das enthüllt ein zur Werbung von Mitgliedern be­stimmtes Flugblatt, das dem gedruckten Formular der Beitritts erklärung als einladende Rehrseite angeheftet ist. Berjudung und Bolschewisierung der deutschen Kunst" heißt das Gespenst, dem un­erbittlicher Kampf angesagt wird. Borwärts" und Voltsbil­dungsminister"," Margismus und Alljuda"," proietarischer Be­freiungskampf"" Nadtfultur" und" schmußige jüdische Gier nach dem blonden Weibe", fröhlicher Schweinberg " und neudeutscher Kulturfumpf", Aufklärung und Gemeinheit, Bote und fozialer Fort­schritt... alles wird von den Verfertigern des Schmutzblattes durcheinandergeworfen, hezerisch durcheinandergerührt, alles, was sich für sie und ihresgleichen zum Bild dieser von ihnen verabscheu­ten Gegenwart zusammentragen, zusammenfügen läßt, zum Bild des republikanischen Deutschland , wie sie, blind vor Haß, es sehen und wollen, daß andere es sehen und hassen lernen, Genug; es lohnt nicht.

Wie die deutschen Zeitungen in Dstoberschlesien melden, hat die deutsche Theatergemeinde in Rattomik im 3u fammenhang mit den Vorfällen, die sich gelegentlich der polnischen Theateraufführung in Oppeln gestern ereigneten, beschlossen, 8 um

Die kommunistische Parole.

J

Da Moi wird eine Generalprobe

Für den kommenden Bürgerkrieg se

Wir Parteifommuniffen liefern die Parolen, das Kanonen Wir Parteifommuniffen liefern die parolen, das Kanonen futter liefern die revolutionären Unorganisierten."

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Der auffallend laute Jubel, mit dem ein gewiffer Teil der Ber liner Bresse diese Heimkehr" begrüßt, bildet für uns selbstverständ lich feinen fachlichen Grund, uns einer etwaigen Berufung des Rapellmeisters Schillings nur davon ist noch die Rede zu widersetzen. Ganz gewiß vermag die Musikstadt Berlin einem Musiker seiner Bedeutung und seines Ansehens Raum und würdige Beschäftigung zu bieten. Welche bestimmten Absichten mit diesem einmaligen Gastspiel vielleicht verbunden waren, darüber fehlt uns einstweilen jede amtliche Information. Aber Hugenbergs Nacht ausgabe", die nicht versäumt hat, dem Dirigenten einen ihrer mit arbeiter ins Haus zu schicken, weiß von seinen Berliner Zukunfts plänen allerlei Intereffantes auszuplaubern. Danach fei er, auf Grund eines mit dem Generalintendanten Tietjen genau verein­barten Programmes, für eine umfassende Tätigkeit in beiden Opern, der staatlichen und auch der städtischen, berufen. Wir sind erstaunt. och erstaunter freilich darüber, daß es, nach seinen eigenen Worten, ,, politische Pfade" gewesen, auf denen er sich einft von seiner vorgesetzten Behörde getrennt habe ,,, politische Rämpfe", denen er damals zum Opfer gefallen. Politische Kämpfe, die das preußische Ministerium gegen den Operintendanten Schillings zu führen hatte nein, davon haben wir nichts gewußt. Aber seit furzem wissen wir, welche Art Politit" es ist nicht, der er als Intendant zum Opfer fiel, doch, der er sich seither verschrieben und, anders freilich als er es meint, all feine fünftigen Chancen geopfert hat. Bis zur Stunde haben wir gezögert, uns mit dieser unerfreu fichen Affäre zu befassen. Die Bossische Zeitung" hat sie vor ein paar Tagen zur Sprache gebracht. Wir haben gewartet, ob vielleicht| doch eine darauf erfolgende öffentliche Erklärung, durch die der Künstler sich von einer ihn schwer tompromittierenden Attion nach träglich lossagte, uns die peinliche Notwendigkeit ersparen werde, von ihm, dessen fünstlerische Verdienste wir nicht verkennen, öffent lich abzurücken. Aber feine Erklärung, fein Wort der Berichtigung ist vernommen worden; länger tönnen wir nicht schweigen.

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Dans Poelzig.

Zu seinem heutigen 60. Geburtstag.

Man erstaunt nicht weiter, daß Poelzig schon sechzig Jahre alt geworden ist. Diefer ungemein tätige Mann hat sein Leben bis zum Rande mit lauter guten Dingen erfüllt. Aber darüber ist man frei­lich erstaunt, daß in diesen fechzig Jahren der formschöpferischste Architekt, den wir seit dem 18. Jahrhundert gehabt haben, so wenig wirklich gebaut hat. Man fann seine Werke beinahe an den Fingern abzählen: vor dem Kriege, im Osten Deutschlands , die chemische Fabrik in Lauban , den Umbau des Rathauses in Löwenberg , die Dorfkirche in Malsch , den Wasserturm in Posen, ein Kaufhaus in Breslau ; während des Krieges, als er Stadtbaurat in Dresden war, ein Gaswerk in dieser Stadt; nach dem Kriege einiges in Berlin , wie das Große Schauspielhaus, das Capitol- Rino, ein paar Wohn hausblöde am Bülowplay, in Frankfurt das Gebäude der 3. G. Farben, das noch im Entstehen begriffen ist. Für ein Lebensalter von sechzig Jahren, eine Schaffenszeit von mehr als breißig Jahren, bas tein überwältigendes Resultat. Denn man stelle sich nur vor, was in der gleichen Zeit im Deutschen Reich vom Staat und allerhand Behörden, von Industrien, Bauunternehmern und dergleichen, an minderwertigkeiten in Auf trag gegeben worden ist; und was wir derweilen von Boelzig felbft hätten erwarten tönnen! Was blieb ihm übrig, als in der Zeit feiner höchstgefteigerten Schaffensluft Entwürfe und Modelle zu machen, vor denen man mit jenem Gefühl der Trauer steht, das uns Ruinen abnötigen. Denn seine Pläne, herrliche Denkmale einer aus dem Bollen schöpfenden Raumphantafie find Ruinen; nie werden sie ausgeführt werden. Poelzig hat für Konstantinopel , für Salzburg , Dresden , Bingen und nicht zuletzt für Berlin architet tonisch und stadtbaulich weitausgreifende Pläne entworfen, die das tonisch und stadtbaulich weitausgreifende Pläne entworfen, die das Antlig dieser Städte und Landschaften grundsätzlich verändert haben würden. Und was bedeuten diese paar Anfäße, wenn man die Fähigkeit dieses einzigen Mannes bebenkt, nicht nur Einzelbauten, fondern ganze Städte und Länder von Grund auf zu gestalten und mit feinem Geist zu erfüllen! Aber ihm fehlte der tongeniale Bau herr. Das tragische Schicksal eines schöpferischen Architekten ist heute, daß es teine Auftraggeber von gleichem Format für ihn gibt. Denn für die Baukunst ist ebenso notwendig wie das schaffende Genie der Bauherr, der dieses an die rechte Stelle zu sehen ver

Seichen ihres Protestes die heutige Theatervor.ift stellung in Rattomis abzusagen. Mitglieder des Vor­standes haben, der Mitteilung zufolge, dem Direktor des Kattowiger polnischen Theaters ihr Bedauern und vor allem ihr Mitgefühl mit den Berlegten mündlich zum Ausdruck gebracht.

Die Mißhandlung der polnischen Schauspieler in Oppeln hat, wie nicht anders zu erwarten war, bereits verschiedene Gewalt tätigteiten gegen das deutsche Theater in Ratto . wig zur Folge gehabt. Obwohl der Vorstand der deutschen Theatergemeinde den Direktor des polnischen Theaters sein Bedauern über die Vorfälle zum Ausdruck gebracht hat, fonnte nicht verhindert werden, daß die Mitglieder des polnischen Theaters in Kattowiß zunächst den Kassierer der deutschen Theatergemeinde aufforderten, fofort die Kaffe zu verlassen. Gleichzeitig wurden die Angestellten des im Theater befindlichen deutschen Theater­bureaus sowie der Vorstand der deutschen Theatergemeinde ge zwungen, das Stadttheater innerhalb von fünf Minuten zu verlassen. Vor dem Stadttheater hatte sich bereits eine große Menschenmenge angesammelt, die eine drohende Haltung gegen die Deutschen einnahm. Nach diesen Borgängen dürfte taum damit zu rechnen sein, daß weitere deutsche Theater­aufführungen stattfinden werden, da die polnische nationalistische Bresse verlangt, die Beiterbenugung des Kattowizer Stadttheaters

steht.

P. S.

den Deutschen zu verbieten. Die deutschen Parteien haben Die Frau, nach der man sich sehnt."

zu den Borfällen in Oppeln folgende Erklärung abgegeben: Die Störung der polnischen Theateraufführung in Oppeln und die gegen die wehrlosen polnischen Schauspieler verübten Gewalttätig­feifen werden auf das schärffte verurteilt."

Minderheitentagung in London .

Ratsausschuß hinter verschlossenen Türen. London , 30. April.

Das Dreiertomitee des Bölkerbundsrates, das für die Minderheitenfragen zuständig ist, trat am Montag in London zu fammen. Die Beratungen werden sich voraussichtlich auf acht Tage erftreden und vertraulich geführt werden. Dem Romitee, das sich aus Sir Austen Chamberlain , Adatschi und Quinones de Leon zu sammensetzt, liegen die gleichlautenden Memoranden der Minoritäts­staaten, das Memorandum Dandurands und Dr. Stresemanns sowie endlich die Dentschriften Ungarns , Bulgariens , Lettlands , Estlands , der Schweiz und verschiedener anderer Minoritätsorgani fationen vor.

Mozartfaal.

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Wie Schillings in diese Umgebung geraten ist, wissen, wir nicht und es interessiert uns nicht. Mag er es mit Politik halten, wie es ihm beliebt; wir stehen gewiß nicht auf dem Standpunkt, nur der Berufspolitiker" dürfe eine politische Ueberzeugung befunden, noch verlangen oder erwarten wir, daß jeder die unsere teilt. Aber mit dem, was wir unter Politit verstehen, haben die Ludendorffischen Exzesse des Vereins Deutschtum in der Kunst" so wenig zu schaffen wie mit Musit Wer sich damit identifiziert, für den darf in unseren öffentlichen Kulturinstituten fein Blaz sein. Die Staats­oper muß rein bleiben von dem staatsfeindlichen Geist der Volks­verhegung und vergiftung, den ihr ehemaliger Intendant, seit er das nicht mehr ist, in seinem Namen propagieren läßt. Herr von Schillings irrt, er werde hier wieder gebraucht". Es wird nun auch weiter ohne ihn gehen müssen. Wir zweifeln nicht, daß sich darüber alle für das Berliner Opernleben verantwortlichen Stellen mühelos einigen werden.

Was immer Mag Brod in seinem Roman, nach dem diefer Terrafilm von L. Vajda bearbeitet ist, vorgeschwebt haben mag: hier im Film ist es die Liebe auf den ersten Blick, die Faszination, die zum Schicksal wird. Der junge Leblanc, Erbe und Mitinhaber eines großen Eisenwerfs, rettet sich vor dem Bankrott durch eine reiche Heirat. Die Hochzeitsreise wird angetreten. Im Gang des Schlafwagens fieht Leblanc die Frau, die sein Berhängnis wird. Gie loft und er ist ihr hörig. Er verläßt die Braut und folgt ihr und ihrem Geliebten. In schnellem Tempo rollt sich das Liebes­abenteuer ab. Wir wiffen nichts von dieser bezaubernden Frau und dem Dritten. Nur die Liebe der beiden Menschen, der ver­eitelte Fluchtversuch und das bittere Ende: die Aufklärung der Vor­geschichte- sie ist Mitwisserin an dem Mord ihres Mannes, von dem ihr ungeliebter Begleiter fie befreit hat die Berhaftung des mörders und ihr Tod durch seine Hand, der Zusammenbruch und die Heimfehr Leblancs find der ganze Inhalt dieser Filmnovelle.

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Kurt Bernhardt beschränkt sich nicht auf das Kammerspiel der Liebe. Er gibt uns auch das Eisenwert, die Familie, das Leben

im Rivierahotel, den Klamauf einer Silvesternacht. Aber nur das Spiel der drei Menschen feffelt uns. Uno Henning und Mar lene Dietrich gestalten das einander verfallene Baar. Bei beiden ist die Intensität des Mienenspiels, das Einander- verhaftet- Sein prachtvoll gesteigert. In den Momenten des Ergriffen- und Hin gegebenseins fasziniert die Dietrich auch die Zuschauer. Frizz Kort­ner ist der Dritte, brutal, ein Mann der Tat, aber auch er im Banne der Frau.

Lumpen."

Uraufführung im Theater in der Stadt.

r.

Diese Veranstaltung des Theaters in der Stadt geht vom otbund Deutscher Künstler" aus, der die dramatischen Werte darbender und verfannter Dichter durchzusetzen willens ist. Eine schöne Aufgabe, die mit der fünfattigen Komödie ,,& um pen" Don Peter Strom leider nicht ganz gelungen ist. Es ergibt fich teine zwingende Notwendigkeit, das Stüd dem Dunkel der Schreibtischlade zu entreißen. Der Verfasser hat offenbar fein rechtes Sutrauen zu seinen Mitmenschen. Seine Figuren sind durch die Bank Schufte: der Schloffermeister bricht bei einem Bankdirektor ein und vertreibt sich nebenher die Zeit mit Straßenraub, sein Gefelle verführt das Banfiertöchterchen, die Bankiersgattin hat ein Berhältnis mit ihrem Schwiegersohn und Peter Strom läßt der Bankdirektor selbst fälscht seine Bücher. sich nicht lumpen

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Bei den Spizbübereien, die wir da erleben, geht es sehr gemütlich zu. Es ist eine Luft, ein Lump zu sein. Das Stück schließt mit sich der Arm der Gerechtigkeit fenft, ist ein armes Hascherl von einer sozusagen sozialen Apotheose: der einzige Mensch, auf den Hausmädchen, das lumpige 20 Mart geflaut hat. Die ganz unbe tannten Darsteller finden sich mit der undistutablen Komödie sehr anständig ab. Einige haben fogar eine eigene Note: Walter Schramm Dunder, Emilio Cargher und Ellen

Frant.

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Dgr.

Frih Lienhard ist, 63 Jahre alt, in Eisenach gestorben. Er war ein geborener Elsässer und hat sich als Vertreter der sogenannten Heimatfunft" bekannt gemacht. Ende des vorigen Jahrhunderts rebigierte er in Berlin das Feuilleton der Deutschen Zeitung", [ päter gab er eine eigene, von ihm allein geschriebene Zeitschrift " Wege nach Weimar ", zuleßt die Zeitschrift ,, Der Türmer" heraus. Bon seinen poetischen Werfen sind der Roman Oberlin". der in der Revolutionszeit im Elsaß spielt, und das Schelmenspiel Münch hausen am bekanntesten geworden. Lienhard war Borfizender der Schillerstiftung und Ehrenvorsitzender des Evangelischen Breffe verbandes für Thüringen .

2. Mai: Worgenstern- Feier zum Erscheinen des hundertsten Tausend der Ludwig Hardt verabschiedet sich mit drei Abenden im Schiller- Saal: Galgenlieder", dazu 10 Echauspielerporträts; 4. Mai: Heine, Maupassant , Wedekind; 5. Mai: Das große Deutsche Jahrhundert.

Die Affocation Revolutionärer Bildender Künfiler Deutschlands ber anstaltet bom 3 bis 18. Mai eine Ausstellung im Europa- Haus, die das Thema Kapital und Arbeit" behandeln wird.

Das Berliner Gastspiel der Mailänder Scala findet vom 22. bis 29. Ma statt und bringt folgende Overn: Troubadour, Maskenball und Falstaff sowie Manon Lescaut in der Staatsoper, Rigoletto und Lucia di Lammermoor in der Städtischen Dper. Die Scala bringt ihre eigenen So ime und De­torationen, ein Cichester non 110 Mann, einen Thor von 120 Personen, cin aus 60 Personen bestehendes Ballettpersonal usw. mit.

Auflösung des Staditheaters in Koblenz . Da die Finanglage der Stadt Koblenz die Zahlung von Zuschitssen für das Stadttheater nicht mehr zuläßt, bat die Stadtverordnetenbersammlung beschlossen, das Stadttheater mit Ab­lauf der Spielzeit 1929-30 aufzulösen und dem städtischen Drchester recht­i zeitig zu fündigen.