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Gegen die Mpeleien im Dachaus. Der Protest der Sozialdemokraten� In der gestrigen Stadtverordnetenversammlung protestierte der Vorsitzende der sozialdemokratischen Frak- tion, F l o t a u, gegen die Gemeinheiten der kommunistischen   Redner mit folgenden Zlueführungen: Der Stadlverordn.te W i s n e w sk i hat sich herausgenommen, einen hohen Beamten der Stadl Berlin   anzugreifen, der sich nicht verteidigen kann. Die Art und Meise, wie Wirnewski dies getan Hot. kennzeichnet das Riveau, aus das die kommunistische Fraktion herabgesunken ist: sie macht sich die Sprache des Zan- Hagels zu eigen, wril sie ihr in der gegenwärtigen Sitnalion besonders angebracht erscheint. Es kennzeichnet aber auch die kam- nr-MiPische Fraktion, daß sie von einem Wann wie Wisncwski sich führen letzt! Der Kommunist G ä b e l belegt« daraufhin, zur Geichäftsord- mmg?um Wort gekommen, unseren Genossen Flotau mit Schimpf- warten. Sonst wußte er nichts zu«notdeni.
Mord an der Grenze. Oeussche und tschechostowakstche Polizei uniersuchen. Ein grätzliche» verbrechen wurde in der teil« ans deutschem, teil» aus tschechischem Gebiet gelegenen Orlschasl G r o tz- kunzendors an dem ZSjährigen Bauernsohn Joses A l l m a n n begangen. Dieser wurt>« frühmorgens im Steinmetzbetriebe Pilz, der auf der tschechischen Seit« des Ortes liegt, unter einer 2000 Kilo schweren Steinplatte v ö l l ig zerquetscht als Leiche auf- gefunden. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß es sich um einen Mord handelt und daß die schwere Steinplatte absichtlich aus ihn gestürzt worden ist, nachdem man ihn nachts unter irgendeinem LZorwand dorthin gelockt hatte. Wahrscheinlich ist Altmann ange- trunken gewesen oder vorher betrunken gemacht worden. worauf eine neben der Steinplatte ausgesundene Flasche mit Resten von Alkohol hindeutet. Ferner fand man an einer anderen Stelle einen größeren Geldbetrag, der unter einem Stein versteckt war und vermutlich dem Getöteten gestohlen worden ist. Eine Eerichtskommisiion hat sofort umfassende Untersuchungen aufgenom- men. die sich bereits aus bestimmter Spur bewegen Da die be- treffende Steimnetzerei sich aus tschechischem Gebiet befindet. wird die Untersuchung von den tschechischen Behörden, aber im Zusammenwirken mit der deutschen Grenzpolizei geführt. Groh-Kunzendors liegt an der deutsch  -tschechoslowakischen Grenze südlich von Reiße. Das Dorf gehört zu Deutschland  , die Greng  « ist etwa 300 Meter entfernt von der Ortschaft.
Mit dem Messer gegen den Vater. Stiche in Gesicht unv Vrufi. Za einem Anfall von Vlukrausch stürzte sich gestern der 20 Jahre alt- kölscher Felix Guhmann aus seinen im Bell liegenden Baier. den SZ Jahre allen Maler Gustav Guhmann. und verletzte ihn mit einem Taschenmesser so schwer, daß er in» krantenhau» am Friedrichshoin gebracht werden mutzte. Felix Gutzmann wohnt mit seiner zwei Jahr« älteren Braut, einer gewissen Albrecht, in der Wohnung seiner Eltern in der Dra- gonerstraße 20. Er war den ganzen Tag unterwegs gewesen, hatte auch verschieden« Lokal« besucht und war etwas an- getrunken. Auf dem Heimwege geriet er mit der Braut In Streit, der sich in der Wohnung noch fortsetzt«. Als er das Mädchen tätlich angriff, flüchtete sie In das Zimmer, in dem der Schwieger- vater schlief. Der Dater richtete sich Im Bett auf und verbot sich den Lärm. Jetzt zog Felix sein Messer, stürzt« sich aus den Dater, stach aus den Liegenden blindlings«in und tras ihn nicht weniger als fünszehnmal in Gesicht und Brust. Hilserufend war die Braut inzwischen hinausgelaufen. Hausbewohner kamen herbei und rissen den Tobenden von dem Bater weg. Sie brachten den Schwerverletzten nach dem Krankenhaus. Der Sohn. der sich über seine Tat äußerte:Na, den habe ich schön fertig gemacht', wurde der Polizei übergeben, die ihn der Kriminalpolizei zuführte. Beim Derhör vor der Inspektion A. erklärte der Kutscher, daß er sich an nichts erinnern könne, er sei angetrunken gewesen. Er wird dem Untersuchungsrichter wegen Mordversuches vorgeführt werden._ Oie Tornados in Nordamerika  . An hundert Schnlktnder getötet. Die Tornados und schweren Stürme der vergangenen Tage haben in verschiedenen Teilen der vereinigten Staaten von Nordamerika   überaus schweren Schaden angerichtet. Ein Schneesturm mit Frosttemperatur, der Illinois   und Missouri   heimsuchte, verursachte Schäden, die, wie man be» fürchtet. In die Millionen gehen. Der gestern aus R y« c o o» gemeldet« Tornado tras da» Schulhaus gerade, als die Kinder nach der Mittagepause wieder zum Unterricht zurückgekehrt waren. Die Zahl der Toten wird bereit, aus 100, die der Verlehlen aus über 100 geschäht. Fast die ganze Bevölkerung des kleinen Ortes, der einem solchen Unglück in keiner Weise gewachsen war. Ist de- troffen. Biel  « Leichen wurden von dem Tornado weit über die Felder verstreut. Die aus der Umgegend eintreffenden Sani- tätsableilungen melden, daß überall größte Verwirrung berrsche, da die U-berlebenden nicht imstande wären, sich der Toten und Derletzten anzunehmen.
Oer Zopf wird abgeschnitten. E.ne Reform Oes neuen Est na. Peking  , 3. Wal. Die Mn�ng vegiernng ha« die Zopstrachl in Ehlna»er- boten. Sämtlich« chinesischen Slaalsangehörlgen. die sich innechalb von sechs Monaten nicht den Zopf haben abschneiden lassen, werden b e st r a s t werden. Außerdem hat die Nanking-ve-'Ierung angeordnet, daß die ver- stümmelunq der Fätze den chlncslschen Frauen polizeilich verboken wird. Diese beiden Verordnungen treten am 1. Mal In Srasi. weller für Berlin   und Umgebung: Ziemlich heiter und am Tag« mätzig warm: schwache Luft'oewegung Für Deutschland  : Im Alpenvorland noch etwa» Regen, sonst meist trocken und überall mäßig warm.
Theater und Kino.
Gchiller-Theater. Maxwell Anderson  :.Zaungäste*. Die Berbindung des Schillerthenters mit dem Amerikaner Max- well Anderson bringt keinen Segen. Dieser Amerikaner, Bersasier derRivalen', die den Krieg noch einmal als fröhlichen und viehischen Jahrmarkt aus die Bühne bringen, besitzt die besten Fähig- keilen, um uns Deutsche   der Berdummung näher zu bringen. Für klüger« Leute ist da» ja schon längst so gut wie bewiesen: wir liesern unseren Gc'st als nicht unbeliebten Exportartikel nach USA  . Die Leute drüben, besonders die Literaten, werden aber durch keinen Transfer gezwungen, nur das Schönste ihrer Pro- duktion für uns aufzusparen. So redeten wir eigentlich von Theaterpolitik und nicht vom Stück. Es gibt nämlich gor kein Stück, sondern nur einige Szenen aus dem Leben der amsrikanischen Strolch« Wir kennen diese tippelnden Herren aus den wundervollen Büchern Jack Londons. Aber alles, was London   erzählt, ist menschlich bewegender Fall, Anderson sucht sich immer nur ausgefallene Kientoppsälle heraus: etwa den edlen Strolch, der feine Dollars, sein Gemüt und seine Schlauheit verschenkt, damit ein verliebtes Paar den Polizisten«nt- kommen darf. Die Houptpartnerin in dieser Liebe, das schmächtige Fräulein Edna, ist zwar eine Mörderin, doch sie hat aus Moral ge- mordet, weil der Dater selbst sie schändete, geschlechtlich ansteckte, ins Freudenhaus verkaufte usw. Da ging Edna hin, zog den Re- volver-- da kam der rothaarige Jüngling, der trotzdem von dem Mädchen nicht lassen wollte-- Die Geschichte ist so rührend, daß sie aus einem Leierkasten ab- gewimmert werden müßte, aber Musiolini hat verboten, daß sein« Landsleute, die berühmten Faschisten, mit der Drehorgel aus die ausländischen Dörfer ziehen. So müssen sich Jürgen Fehling  , der Regisseur, und die Staatstheaterkünstler erbarmen, für die Rochus Bliese drei Bühnenbilder aufbaute Das Wichtigste zeigt den fahrenden Güterzug, in den alle die Stromer hineinhüpfen, um sich drahtlos durch die Welt rollen zu lasten. Der Güterzug ist ein Bummelzug. Das Tempo des Stücks wird auch von dieser Fahrtgeschwindigkeit mitbestimmt. So reden und reden die Strolche unaufhörlich in ihrem Rotwelsch. Sie packen ihre Lebensgeschichten und Weibermärchen aus. Sie backen aus Luft, Wasser und Dreck Pfannkuchen und werden schließlich von dem ameri- kanstchen Sherifs ins Kittchen abgeführt. Hände hoch. Hände runter, Revolver auf die Brust, Revolver aus die Stirn. Boxkampf, Knock out, Gerichtsfeme über«inen widerspenstigen Mitreisenden das� sind die dramatischen Höhepunkte des Genrebildes. Aus den drei Akten wäre ein spannender, einaktiger Sketsch zu ziehen, und nichts hätte von der kostbaren Handlung zu fehlen brauchen. DasNachtasyl', ins Amerikanische   übersetzt, bringt, wie es stch gehört, das Sportliche und Triefend-Sentimentale zum Ausdruck. Nach Anderson war e» ein Vergnügen, Kriegsbesti« zu spielen. Es ist nach dem auch ein vergnügen, durch die Vereinigten Staaten zu pennen. Die Vagabunden reden nicht die sozial beseelt« Leidens- sprach« Gortis, sondern den gespickten Tingeltangeldialekt, den dies« Aristokratte der Landstraße häusiger im Kabarett als im Leben ver- wendet. Aribert Wäscher   besorgt das besonders gut als ein Kavalier der Verkommenheit und Genießer des Unterirdischen. Dann folgt Paul B i l d t als gefährlicher Raufbold. Athlet und Märtyrer der Vagabundenbrüderschast. Julius Falken st«In mimt einen Sokrates des Lumpentums, Veit Harlan   einen Romeo der Luderei. Entlich R u t h A l b u: sie Ist das einzige Mädchen in der Kumpanei, sie rührt als Rächerein ihrer geschändeten Mädchenehre durch die Einfalt und Süße, wenn auch etwas süßlich« Geduld, mit der sie Ihr schweres Schicksal aus die schwachen Schultern nimmt. Jtax Hochdorf. Viel Claque und etwas Operette. Die Männer der Manon. Im Theater am Nollendorfplatz stieg das Ope- rettchenDie Männer der Manon', Text von August N e i d h o r t und Robert Gilbert  , Musik von Walter W. G o« tz e. Niedlich«, sanft« Musik, ebenso niedlicher Text. Ein unaufdringliches, unterhaltendes Kammeroperettchen, das nett gc- spielt und gesungen wurde. Das Paar Martha S« r o k Kurt M ü h l h o r d t war stimmlich besonders gut. Amüsant und slott zeigten sich die Soubrette Else Müller und ihr Partner Willi S t e t t n e r. Aber alles ging unter In dem Sturm einer wild- rasenden Elaque, die sich viel anspruchsvoller gebärdet« als das ganze Spiel. Harmlose Melodien und Texte wurden endlos wieder- holt, und die Wogen einer unendlichen Langeweil« verschlangen das arm« Operettchen. Te,.
Herzloser Humor.
Anschluß um Mitternachi". Marmor Hans Wenn man diese inhaltlosen französischen   Lustspiele in diesem Falle NatcinsonsCoeur Bube' verfilmt, so laßt stch zwar die Situation ausbauen, aber der Reiz des Dialogs geht natüilich ver- loren und damit das beste. Mario Bonnards Regie rettet trotz- dem. was zu retton ist. Zugegeben: der Stöfs ist amüsant, aber er hätte mehr ironische Lichter oerdient. Der frühere, der jetzige und der künftige Liebhaber führen ihren Tanz um das Weibchen auf. Der Statist lebt von ihr. der reiche Großgrundbesitzer hält sie aus und der junge Mann aus gutem Hause liebt sie(nachdem er zufällig nachts ihre Telephonnummer erwischt hat und bei ihr ein­gedrungen ist). Spätere Zeiten werden solche Sitiendokumente viel- leicht als Kulturspiogel benutzen. Aber was kümmert uns das? Zum wievielten Male sehen wir schon dies« Tanzbars, diesen Ko- kottenluxus und diese Bilder aus Poris? Nun ja, der Regisseur gibt neue Nuancen und Robert» ist ein prächtiger Rückenmärker mit sehr viel Diskretion, Kurt B o i s eine nette Type und Jean B r a d i n der richtige Elegant. Nur Marcella Albans ist fest am Ort: sie schreitet mit ihrer Schönheit durch diese Affäre wie ein Fremdling aus einer anderen Welt. r.
Kammersp ele:Auf«ang nur für Herrfchasten.* Bei der Revolution haben wir(neben anderem) eine Kleinigkeit vergessen: die Stellung der Dienstboten zu heben. Sie werden teilweise noch heute al» Menschen zweiler Klasie behandelt. Um dies« Tatsache herum hat Siegfried Geyer   sein« klein« KomädieAufgang nur für Herrschaslen' geschrieben. Baron Rommer ist nicht zu Hause, da kommt sein Diener Bastian aus die famose Idee, eine Dame zu bestellen, die er eben durch einen telephonischen Fehlanrus tennengelernt hat. Bostien gibt sich natürlich als Baron aus und ist glücklich, einmal In seinem Leben eine vornehme Dame zur Geliebten zu bekommen. Er fühlt stch in seiner Haut nicht restlos wohl, denn es hapert an allen Ecken und Enden mit dem seinen Benehmen. Richtig ungemütlich wird die Situation aber erst, al» der Daran unvorhergesehen nach Haus« kommt und, schnell gesoßt. die Roll« des Diener, übernimmt. Am liebsten möchte Bastien da, so hübsch gedachte Tete-a-tete gleich ab- brechen. Aber der Baron zwingt ihn, die begonnenen Freuden weiter auszukosten, und treibt den arnzen Bostien von einer Ber- i legenheit in die andere. Zu allem Unglück stellt sich auch noch her- au», daß seine vornehm« Freundin Stubenmädchen bei der Gelieb- ten de, Barons Ist. Statt zu soupieren, müssen sie nun servieren. Sie sind beide gründlich gedeppt. Es Ist sehr hübsch vom Autor, daß er un» dies» sozialen Unter- schiede vor Augen führt. Es zeugt von der Tiefe seines Gemüt». daß er seinen Humor aus Kosten geduckter Menschen verzopft. Für da, nächste Mal empsehle ich Herrn Geyer, körperliche Gebrechen in Komik umzumünzen. Stottern oder Hinken zum Beispiel. Da die Situationen allerdings oft überraschend lustig sind, wird viel gelacht. Unter Leo Mittler  » Regle rollt die Komödie flott und munter ab. Man lach' vor allem über Heinz Mühmann. den Diener, besten ulkige Wurstigkeit allmählich In rührende Hilf- losigkeit übergeht, und über Otto Wallburg  , der infolge seiner übersprudelnden Lustigkeit auch als Baron sympathisch wirkt. i Ernst Degner.
Oer lustige Wiiwer". Universum. Gemeinsam haben sie ein paar tausend Franken für den Urlaub gespart. Sie will ins Gebirge, weil dort die Luft so gut ist. und er will an die Rioiera, da es dort(jetzt, zur Zeit der Inflation) so billig ist. Nach einem Ehekrach fährt jeder seiner Neigung gemäß. In den Bergen regnet es unaufhörlich und an der billigen Rioiera geht sein ganze» Geld für das erst««arme Essen drauf. Ihm bleibt nun nicht» anderes übrig, als in dem Luxushotel, in das er durch Zufall als erster Gckst geraten ist. mit Wissen des Wirtes unter dem angenommenen Namen eine, Grasen den Reklamegast zu spielen. Das geht so lange gut, bis seine aus den regcnfchweren Bergen geflüchtete Frau aus der Bildfläche erscheint. Doch nach vielen Verwirrungen findet in erneuter Festigung das Ehepaar den Weg zueinander. Da wir durch die Uraufführungen der letzten Zeit, schon ollein was den Filminhalt anbelangt, durchaus nicht verwöhnt sind, erfreut uns dieses Werk. Harry Liedtke.   der diesmal nicht nur der schmachtende Liebhaber zu sein hat, findet sich mit der Roll« des Ehemannes sehr gut ab. Leider ist die schlecht geschminkt« Alice Robert nicht die recht« Gatttn für ihn, denn sie bleibt, bei völlig gleichem Gesichtsausdruck, farblos. Glänzend hingegen ist Karl H u s z a r- P u s f y als der geriebene Hotelier. Anton Point- ner, Otto Walburg   und Jack Mylong-Münz   machen sich und dem Luxushotel als Reklamegäste alle Ehr«. Robert Land   führt sauber, ulkig und gewandt die Regie. Bei der Premiere mußte der beifallsswrm'erprobte Harry Liedtke   inmitten der übrigen Darsteller sich immer und immer wieder oerbeugen. e. b. Irrwege der Leidenschast. (lopitot. Dieser Film der rustisch-deutschen Gememschaftsproduktion ent- hält zu viele romanhafte Element«, er schwankt zwischen psycho- logischer Studie und Anklage gegen einen entarteten Großgrund- besitz. So schlimm war es fricher, heißt das Leitmotiv. Fürst Krasnopolski   liebt nach allerlei Intermezzi die rein« Frau und folgt dann der dämonstchen, bis er als Bettler um Lieb« zur reinen zurückkehrt, Pech, daß«r dabei erschossen wird. Typ des posierten Herrenmenschen mit wettschmerzlicher Neigung, ein Typ, der von Puschkins.Onegin' über Lermontoff und Turgenjew   bis zu Alexei Tolstoi  »lahmen fjerrn" reicht, der hier oersilmt worden ist. Die Näht« schließen sich nicht. Zwischen der romantischen Affäre der Anklage und dem ländlich- russischen Milieu klafft ein Bruch, den der Regisseur Konstantin Eggert nicht überbrücken kann. Ein paar wundervolle Bildausschnitt«,«ine Landschaft voll Leben und Atmosphäre. Bauern mit typischen Gesichtern täuschen nicht über die fragwürdige Romantik der Handlung hinweg, die dem Ende zu fast unfreiwillig« Komik streift, und hier wird auch die Regie schema- tiflert, st« stellt manchmal Bilder, die an die Bühne erinnern. Der Roman ist nicht im Filmischen aufgegangen trotz der guten Dar- steller. Eggert spielt den Fürsten  . Hinter der Pose des Herrn und rück- sichtslosen Genießer» verbirgt sich der Willenlose, Getriebene. Be- sessen«. Bera M a l! n o w s k a j a, die rein« Frau, ist im Schmerz zu starr, aber als Mädchen von herrlicher Ungezwungenheit In der Rolle einer verlassenen Geliebten erweist sich Lenskaja als große Gestalterin, während die dämonisch« Dame zum Lachen reizt. 8. Volksbühne und Volksbildung. Die Bezirkstagung der Dotksbühnen in Brandenburg   und Pommern  , die dieser Tage in Stettin   stattfand, wurde zu einem «indringlichen Hinweis aus die wachsende Bedeutung der Volks- bühnenidee für das deutsche   Thcaterwesen in künstlerischer und wirk- schoftlicher Beziehung. Die Derhandttmgen wurden durch ein aus- gezeichnetes Referat des Büchereidirektor» Dr. A ck e r k n« ch t, Stettin  , eingeleitet, das die Probleme der Volksbildung In Beziehung >:im Theater setzt«, enge Zissammrnarbeil von Volkshochschulen und Stadlbüchereien mit der Volksbühne sordert«. um da» Massenerlebnis zum Gemeinschaftserlebnis zu steigern. Don einem weiteren Anwachsen der Bewegung im letzten Be- richtkjcchr konnte der Bezirksgeschastssuhrer Fritz R. Schulz, Berlin  , berichten. In seinen Ausführungen kam die Sorge vieler kleinerer Stadtverwaltungen um die Erhaltung ihrer Theaterbetrtebc in diesen wirtschaftlichen unsicheren Zeiten zum Ausdruck. Stralsund  und Brandenburg a. d. H. wurden In diesem Zusammenhang be- sonders erwähnt. Die theaterlojen Stätte der beiden Bezirke wer- den durch das angesehene Ostdeutsche Landestheoter. eine der fünf verbandseigenen Wanderbühnen, versorgt. In zehn- monatiger Spielzeit zeigt das Theater elf CinstMerungen in 240 Aufführungen. Die Aussprache war sehr lebhaft. Der Dersamm- lungsleiter Sielaff konnte von geglückten versuchen der Einbeziehung tee   wertvollen Films In den Aufgabenkrei» der Stettiner Theater- gemeinde berichten und zur Nachahmung In anderen Orten aus- fordern. Mehr als fünfzig Vertreter aus über zwanzig Ort.' wohnten den Verhandlungen bei. Am Nachmittag stand da, Repertoire des Ostdeutschen Lande?- theaters sür da» kommend« sechste Spieljahr zur Debatte.