Oer Kopf. Oberst Bauer im eigenen Licht. Von dem UÄxrmaß politischer Verblödung, das uns im Kriege leitet«, haben die wenigsten Deutschen ein« Vorstellung. Ludendorsf mußt« sich erst durch seine Antifreimaurerschrifien in seinem pathologischen Verfolgung», und Veziehungzwahn zeigen. um nunmehr wenigsten» von dem überwiegenden Teil de» Publi- tum« erkannt zu werden. Sein geistiger Berater, der jetzt in Chips an den schwarzen Pochen verstorbene Oberst Bauer, hat sich schon viel früher demaskiert in einem Buch„Der große Krieg in Feld und Heimat�, das die geistigen Gaben seines Verfassers als die eines kümmerlichen völlischen Dutzendagitators offenbart. Einig« Aitate aus der Schrift mögen die geistige Welt illustrieren. in der ein Mann lebte, der als Ludendorffs Inspirator über die Geschicke von 62 Millionen Deutschen entschied urch— sie in den Abgrund riß. Hier die Proben: Zusamensassung über die Revolukioa. (5. 277.) Die Revolution kam nicht plötzlich aus sich heraus mit Ungestüm, sie wurde langsam fabriziert von Phan� tasten, Narren und zielbewußten Verbrechern. Zuletzt stellte das Judentum das Haupttontingent, denn es hatte guten Grund, durch eine In seinem Sinne laufende Revolution die Sünden, die es im Krieg« durch Drückebergerei. Schieber« nnn, Wucher, Krieasgesellschoften und Genußgier begangen hatte, zuzudecken und fortsetzen zu können... Man hat gesagt: die Heimat tut das Heer von- Hutten erdolcht. Es stimmt so vielleicht in seiner Kürze nicht; Liberalismus und Sozialdemokratie baben unter Züschen des Bürgertum« und der Regierung schon vor dem Krieg« begonnen, den Henkerstrick zu drehen, sie haben dann im Kriege hinterlistig dem Heer die Schling« u m d« n Halsgelegt und ganz langsam zugezogen. Erst zuletzt, als sie di« Macht in Händen und das Heimatheer entwaffnet hatten, kamen dann noch d> e Dolchstöße... Wenn«in demokratischer Professor heut« noch schreibt, die Revo« lution sei die natürlich« yolge des Zusammenbruchs de» Heeres, so gehört er als für Deukschland» Medergenesung gemeingefährlicher Lügner unschädlich gemach«. Französische Wellanschauung. fS. 288.) De! den Franzosen kann man von«iiuer Weltanschauung überhaupt nicht reden, wenn man nicht einen platten Rationalismus Dottairescher Färbung dafür nehmen will. Sie befitzen bestenfalls eine absolut effeminierte(verweibischte D. Red.) Kultur. Im übrigen kennen sie weder das Evangelium des Dienstes, wie der Deutsch «, noch da« de« Lusioe», de» Engländer« und Amerikaners, sondern sie sind anarchisch, gegen alles, was Ord» mung heißt, gerichtet... 3m übrigen regiert L'Amoure, d. h. da» weih oder, bester gesagt, die„Dame". Alle» ist nur au» diesem Winkel zu betrachten. ilut dem Schluhkapilel. (G. 314.) Wieder anbete vertrauen auf Gott ,.her Deutschland nicht oerlasten wird'. Rur , wir hoben Gott verlasten. so ist die Sache! Auch ich baue auf Gottes Hilfe. Gottes Mühlen mahlen lang. sam. Aber sie wird kommen, die gottgesegnete schwer« Rot. und da werden wir noch einmal«wogen werden. Werden wir wieder zu leicht befunden? Alle» beulet darauf hlui Dana stirb, entehrt und verachtet, deutsche, Volk! Du Host dein Schicksal »erdieuU Das deutsch« Boll und die deutsche Republik find an Oberst Bauers Flüchen nicht gestorben. Er selbst ist gestorben als Heimat« loser Abenteurer und Söldner eines fremden Voltes Abgerückt. Oer Separatist Graf Arco ist zu deutlich geworden. München , 6 Mai. (Eigenbericht.) Der Eisner-Mörder. Graf Arco. dessen Red« im Ortsverein Straubing des Bayerischen Heimat- und Königsbundes in politischen Areisen einiges Aufsehen erregt hat, ist nunmehr aus dem Heimat» und Königsbund ausgetreten. Die Ursache de, Austritts liegt in der offiziellen Mißbilligung dieser Rede durch die Leitung des Bundes. Man geht aber kaum fehl in der Armahm«, daß diese Mißbilligung auf ultimative For» derung maßgebender Persönlichkeiten der Baye» tischen Bolkspartei zurückzuführen ist. die nach wie vor das Hauptkontingent der Mitgliedschaft des Heimat» und Königs. bundss stellt. Die Dynamik des Friedens. Sin Dortrag Tttulescus in Berliu. Im Rahme« der Borträg« des»Komitees für internationale Aussprache' hielt gestern der früher« rumänisch « Außenminister und jetzige Gesandte in London , L. Titulescu, einen Bortvog über Jbie Dynamik de» Frieden«'. Reichetagepräsident Löb« hieß ihn im Plenarsaal de« beut« ichen Parlament» herzlich willkommen als einen Mann, der»in Frsundschast für Deutschland viel für di» Besterung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern getan habe'. Titulescu, der seinen Vortrag in französischer Sprach« hielt, führte aus: Weder der Völkerbund noch der Kellogg.Pait noch irgendein anderer Bertrag bedeuten Beginn einer neuen oder End« einer gewesenen Welt- ordnung. Sie stellen das Ergebnis einer langen Entwick, l u n g und wfolgedesten auch nur den Anfang einer neuen Eni« Wicklung dar, st« sind auf politischem Boden die juristisch« Organs. setion einer internationalen Gemeinschaft, wie sie bereit» zuvor auf kulturellem» wirtschaftlichem und sozialem Gebiete bestand. Um den Krieg als soziale Erscheinung zu vermelden, muß«au damit beginnen, ihn al» gefetzllchc Einrichtung unmSglich zu machen. Da» fst auch da» Ziel des Kellogg . Paktes. Aber die Regeln. di« den Frieden erhalten, können nur ausgeführt werden durch eine Gesellschaft, die an de» Frieden glaubt. Wie könnten sie Wirk- tlchkeit werden, wenn systematisch das Bertrauen untergraben wird an die Berttäge und Gesetze, di« als Grundlage dienen für alles, was wir ersehnen? Da» ist der entscheidend» Punkt, der die Dynamik des Frieden« bestimmt, seine Grenz«, und den Mechanismus, dar gestattet,«ine stufenweise Verwirklichung zu schaffen. Seien wir vorsichtig gegenüber allen neuen Verwirk. Hchungen, haben wir festen Glauben an alle», was schon erreicht wurde! Gewiß: Das Leben ist Kampf. Aber ließ« sich ein bester er Kampfplatz denken al- der für einen Fewzug gegen all« Bor » urteile, allen Aberglauben,«in Kampfplatz für Ideen, um nach jeder Schlacht nicht den Tog. fondern neuesLebsnzu entdecken? Saßt uns da? Wert der Notwendigkeit in ein Werk des freien Wollens verwandeln! Erheben wir die physische Notwendigkeit zu einer moralischen! Präsident Löb« dankt« dem Rednes für feine hochinterestanten Ausführungen,,
Gerechter Ausgleich.
»Als KpO. liefern wir die Toten und als Rote Hilfe spenden wir die Kränzet Wieder Fiasko in Genf . Kommission auf unbestimmte Zeit vertagt.
Genf ,(5. Mai. sCigenbericht.) Dl« Abrüstungskommission schloß am Montag ihre Tagung ab, nachdem dt« Behandlung der See- abrüftuag auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Es wurde de« Präsidenten nberlafsea, im Gin- vernehmen mit de« Wtarinemächten ein Datum für de« Wirderzusammentritt der Kommission festzusetzen. RernstorffS Pessimismus. Genf , 6. Mai. (Eigenbericht.) Der deutsch « Delegierte auf der Abrüstungskommission, Graf Bernstor ff, äußerte sich am Montag vor Vertretern der devt» schen Preste über den Gang der Abrüstungsverhond» lung«n. Cr führt« aus: „Wenn Sie von mir eine Erklärung über di« Ergebnist« der Tagung wünschen, so kann ich nur wiederholen, was ich am Sonn- ab«tt> sagt«: daß wir angesichts der Haltung, die d«r Ausschuß in d«r entscheibenbep Frag« der Landabrüstung eingenommen hat, deutlich abrücken müssen von dem Programm d» Mehrheit. und daß wir von nun an diesem Ausschuß ausschließlich di« alleinige Berantwortung für die Vorbereitung der Konferenz übe». lasten müsten. Ich leg« besonderen Wert darauf, diese Wiederholung
angestchts der Schlußrede des Herrn P o l l t i s zu machen. Ich möchte ausdrücklich festgestellt wissen, daß Herr Polilis nur im Namen seiner Mehrheit gesprochen haben kann und der überraschende Optimi»- mus, mit der er die Arbelten der Kommisston feiert«, van der deutschen Abordnung und, wie ich wohl annehmen kann, von der öffentlichen Meinung der meisten Länder in keiner Weise geteilt wird. So kann ich keinerlei Hoffnung mehr an die ab- schließenden Arbeiten der nächsten Tagung knüpfen. Die einzige Hoffnung bleibt die Konferenz selbst, deren schleunig« Einbe» rufung das Ziel der verantwortlichen Organe des Völkerbundes bleiben muß und die nur dann zu einem Erfolg führen kann, wenn d!« Regierungen ihren Vertretern andexe Instruktionen als bisher erteilen, Di« deutsche Abordnung scheidet von dieser Toguno mit der Ueberzeugung, daß sie alles getan hat. was in ihrer Äiacht stand, um die Abrüftungsarbeiten bei aller Berücksichtigung der b«. stehenden Schwierigketten in positivem Sinne zu fördern und daß. wenn sie dabei stets ein« kompakten Mehrheit der Kam- misston gegenüberstand, zweifellos die kompaktere Mehrheit der öffentlichen Meinung, und zwar nicht nur in Deutschland , hinter sich hat'
Frankreichs Kommunalwahlen. Geringe Veränderungen im ersten Wahlgang.— Oer zweite Wahlgang entscheidet.
pari». 6. Mai. (Eigenbericht) Da« Gesamtbild der Kommunalwahlen, an denen sich im ganzen Land« di« Bevölkerung mit besonderem Eifer beteiligt«. wird sich er st noch den Stichwahlen übersehen losten. Borläufig sind, wie das Innenministerium mttteill, von 771 Gemein- den mtt über 5006 Einwohnern 640 Ergebniste bekannt und davon wurden nur 22ä endgüstig«. In 130 Fällen ist das Ergebnis der am nächsten Sonntag vorzunehmenden Stichwahlen mit Sicherhett vorauszusehen, während es in 385 Fällen zweifelhaft bleibt Rechnet man die bereits erzielten mit den als sicher anzunehmenden Resultaten zusammen, so ergibt sich folgendes Bild: Mandat« Ofenibtn Sctlujt Konservative........... 7 0 Republikanische Bereinigung(Marin).. 77 4 Republikaner der Linken(Pomcarö)... 77 7 2 Radikale Republikaner(Franklin Bouillon) 81 2 1 Radikale(Daladier-Herrtöt)...... 127 1 0 Republikanisch« Sozialisten(Ehobrun).. 16 1 0 Sozialisten.......... 96 1 Kommunisten........... 16 1 0 Mit besonderem Stolz weift der sozialrsttsche„Populaire' auf die Erfolge hin, die diesmal die Sozialdemokratische Partei in zahlreichen Landgemeinden erringen konnte. In Bordeaux ist der bisherige sozialistische Bürgermeister mit der gesamten sozialisti- schen List» in den Stadtrat wiedergewöhlt worden. Ein für die Sozialisten günstiger Ausfall der Stichwahlen ist in den Slädten Tours. Grenoble und Roubaix zu erwarten. Di« Radikalen haben sich in Lyon . Haor«, Poitisrs und Reims behauptet und Brest (gegen die Sozialisten) dazu- gewonnen. In Paris sind von den 80 zu wählenden Stadtvertvetern 44 endgültig gewählt, davon 34 Mitglieder der Rechten. Die französisch« Hauptstad, mar von jeher«in Hort der Reaktion. Daran hat sich leider auch diesmal nichts geändert. Gozialiste« im Elsaß gut vehaupfet. Paris , 6. Mai. lieber die Gemeinde wählen im E k s a ß werden folgende Einzel- heiten berichtet: Di« Wahlen in Straßburg machen Stich- mahlen notwendig- An der Spitze stehen hier di« Sozialisten mit dem bisherigen Bürgermeister, dem Abgeordneten P s i r o t«». E» folgt die Lifte der Elsässischen Boltsvereinigung unter Führung des Abgeordneten Michel Wolter, alsdann die der Kommunisten
usw. In Hagenau wurden die acht Kandidaten der Liste de» Bürgermeisters Weiß, Elsössische BoUsvereinigung. gewählt. Für die übrigen 10 Sitze werden Stichwahlen nötig sein. In Schiltig» heim. Departement Unierrhein, kommen die Sozialisten an die Spitz«. Für sämtlich« Sitz« sind Stichwahlen erforderlich.
Der Reichs- an den Bundeskanzler. Müllers Antwort an Streeruwih. Der Reichskanzler hat an Bundeskanzler Streeruwitz folgendes Telegramm gerichtet: Mtt dem Dank für die herzlichen Worte der Begrüßung, die Sie. Herr Bundeskanzler, beim Antritt Ihres Amtes an mich richteten, verbinde ich di« aufrichtigsten Wünsch« für Ihre zukünftig« Amtstätigkett. Ihr Gruß hat in ollen deutschen Herzen als ein neuer Beweis unserer unlöslichen Verbundenheit mtt den Brüdern in Oesterreich den freudigsten Widerhall gefunden,
Llmarmung mii dem Messer. Sin Anschlag auf Calles. Nogales (Mexiko ).& Mal. Auf den früheren prSsidmlen von Mexiko . Calle», ist clu An- schlag versucht worden. Bei einem Empfang befand sich unffit den Anwesenden der Sohn des ehemaligen Gouverneur» von Sanara. der plötzlich auf Calle? zutrat und die Arme ansbreltet«, als ob er ihn u m a r m e n wolle. In diesem Augenblick bemerkte«a» in der Hand des fangen Mann« ein Messer. Es gelang einem Offizier, den Angreifer zu eutwafsaen. 3n der Sommunistenhochburg Reichenberg(Böhmen ) gewann«» die deutschen Sozialdemokraten bei der Gemeindowahl«in Man- dat. während die Kommunisten zwei Sitze verloren. In Hannsdorf in Mähren konnte die Sozialdemotrott« drei, in Königs- won bei Marienbad vier Mandate gewinnen. Di« Kommunisten verloren auch hier. An der Klagemauer in Jerusalem haben Moslem am Freitag- abend und am Sonnabend die betenden Juden mtt Stein«» v«- warfen, mehrere oesketzt und den Kultus beamten(Schammes) schwer« verletzt.