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Nr. 210 46. Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
Oienötag. 7. Mai 1929
Wer tötete ihn? Weitere Vernehmung des AngeNagten Oujardin.
Znsterburg, 6. ZNai. Zm Mederausnohmeverjahrea im Falle Dujardin- Z a q u e i wurde die Vernehmung des Angeklagten sortgeseht. 3m Lauf der Verhandlung kam es wiederholt zu Zu- lammen st ätzen zwischen dem Vertreter der Staats­anwaltschaft und Dujardin. Auf Befragen des Vorsitzenden schilderte Dujardin, daß er in der Nacht vom 8. zum 9. Mai von Jaquet geweckt und ins Kassenzimmer geholt worden sei. Vor dem Geldschrank hätten Attenblätter zer- streut gelegen und auch ein« elektrische Taschenlampe. An dem Holz- Untersatz des Kassenschrankes waren Späne abgeschnitten. Frau Jaquet entdeckte ein Taschenmesser, das, wie ich feststellte, nagelneu war. Der Schreibtisch war geöffnet und durchwühlt, ob- wohl er direkt an der Schlafztmmerwand gestanden hat Ge- stahlen war gar nichts. Im daneben gelegenen Etzzimmer stand das Fenster offen. Vors.: Angeklagter, haben Sie den Ein- bruchsdiebstahl etwa selbst begangen? Sie wußten doch, daß da- male viel Geld in der Kasse war? An gell.: Das kam gar nicht in Frage, cherr Jaquet Hot mich daraufhin im Nebenzimmer auf dem Sofa schlafen lassen. Ich hatte mit Jaquet vereinbart, daß nachts zwischen unserem Haus und dem Bahnhof Mateningken eine telephonisch« Verbindung hergestellt wurde. Frau Jaquet war gegen diese Einrichtung. Die Mordnacht. Vors.: Wir kommen nun zur Mordnacht. Waren Sie damals alle zusammen? Angekl.: Herr und Frau Jaquet, der Forst- gchilfe Rees« und ich atzen zusammen, dann legte sich der Haueherr. der sich nicht wohlfllhlte, nieder. Ich nahm den Karabiner und ging nach Mateningken zu auf Patrouille. Vors.: Dabe? trafen Sie die Tochter des Förster». Haben Sie dabei etwa von Totschießen ge» sprachen? Angekl.: Ich erinnere mich, erzählt zu haben, daß ich mich von dem Kommando versetzen lassen wolle, weil der Patrouillen- dienst für den einzelnen Mann im Walde sehr gefährlich war. Dann ging ich nach dem Bahnhof, wo ich mir zeigen ließ, wie die Telephon- Verbindung nach dem Iaquetschen Haus funktionierte. Ich rief zu Hause an und sagte Frau Jaquet Bescheid, daß ich bald nach Hause käme, da es sehr kalt war. Nach Mitternacht   war ich am Haus, klopfte, und Frau Jaquet öffnete. Ich ging ins Arbeitszimmer< Iaquets und holte mir in Gegenwart der Frau eine Pfeife Tabak, locchei ich der Frau erzählte, daß im Dorf ein Pferdsdiebftahl vor- gekommen sei und mich anbot, zu wachen. Das lehnt« sie aber ab. Ich ging darauf in mein Zimmer schlafen. Vors.: Sie sollen zu Frau Jaquet beim Gutenachtsagen gesagt haben, daß Sie die Tür zum Ardeltszimmer, wo der Geldschrank stand, offen lassen soll«. Angekl.: Im Gegenteil, ich Hab« wiederholt früher gebeten, nachts dort die Tür abzirschliehen. Plötzlich hörte ich noch halb im Schlaf rufen: Hilfe, mein Mann. Mörder!" Vors.: Haben Sie nach Täter oder nach Spuren geforscht? Angekl.: Gewiß, die Tür zum GAdschrankuntersatz stand offen. Ich verlangte den Geldschrankschlllssel, um zu sehen, ob das Geld Frau Jaquet sagte, es feien 30 009 M. da etwa gestohlen fei. Sie weigerte sich aber, mir die Schlüssel auszuhändigen. Ich ärgerte mich über diesen Widerstand. Dann untersuchte ich das Schlafzimmer, wo der Wäscheschrank offen stand. Endlich verhörte ich Frau Jaquet. Vors.: Aber nun vorsichtig mit Ihren Bekundungen! Angekl.: Ich lasse lieber fort, was ich nicht mehr genau weitz. Frau Jaquet erzichlte mir, daß sie durch einen Schrei ihres Mannes wach geworden fei imt) daß sie einen schwarzen Mann über ihren Mann gebeugt gesehen habe. Dann sei ein Schutz gefallen. Ich sagt«:.Ich habe Ihnen doch meinenRevolver zum Schutz gegeben? Wo ist denn der?" Sie erwiderte, daß st« ihn verlegt habe, aber im Zimmer war«in
süßer Geruch, den ich kannte, und der entstand, wenn mein« Patronen aus dem Revolver abgeschossen wurden. Vors.: Haben Sie das alles früher so erzählt? Angekl.: Do hat man große Teile dieses ganzen Protokoll» übersprungen. Ich habe dann dos Haus weiter untersucht und sah, daß die Kellertür und das Keller- fenster offen standen. Aber im Keller stand Wasser, und wäre jemand durch den Keller ins Haus gekommen, dann hätte man feinen nassen Futzabdruck im Haus sehen müssen Hierauf trat das Gericht in die Zeugenvernehmung ein. Zuerst wurde die Kronzeugin Frau Hölzner-Jaquet vernommen, eine mittelgroße,<7jährige Frau. Auf Befragen des Vorsitzenden schilderte Frau Hölzner, dah bald nach dem Dienst- antritt Dujardins ein Einbruch stattgefunden habe, al» gerade 15 000 Mark in der Forstkass« waren. Man habe Spuren des Einbruchs an dem unteren Teil« des Geldschrankes, der aus Holz bestand, gefunden. Vors.: Haben Sie nicht nach dem Diebstahl irgendwelche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen? Zeugin: Wir wollten«inen Hund anschaffen, und mein Mann und ich wollten abwechselnd wachen. Vors.: Besaßen Sie kein« Waffen? Zeugin: Jawohl, zwei Stück. Vors.: Hatten Sie die Im Schlafzimmer. Zeugin: Ich weitz nicht recht. Dujardin habe die beiden ihr gehörenden Waffen im Schlaf- zimmer geprüft und ihre Schußunfähigkeit festgestellt. Dann habe Dujardin die Waffen nach Insterburg   geschafft, um sie r e p a- r i e r e n zu lassen. Vors.: Nun hatten Sie doch aber kein« Waffe? Zeugin: Mein Mann bat Dujardin, ihm so lang««inen Revolver zu leihen. Vors.: Und? Zeugin: Wenn etwas los war, wollte mein Mann fchietzen. Vors.: Sie nicht? Zeugin: Ich kann gar nicht schieben. Vors.: Vor- sichtig, Zeugin, haben Sie nie geschossen? Zeugin<zög«rnd): Mit Luftgewehren habe ich öfter geschossen. Vors.: Also können Sie schießen und auch abdrücken. Haben Sie einmal mit einem Revolver geschossen? Zeugin(zögernd): Ja, einmal doch. Vors.: Wer hat wohl in der Mordnachl die lür vom Arbeitszimmer zum Flur abgeschlossen? Zeugin(nach langem Zögern): Dujardin. Vors.: Wer hat im Schlafzimmer das Fenster geöffnet? Zeugin: Ich nicht, ich hatte es abends geschlossen. Im Anschluß an dies« Bekundung mochte der Vorsitzende ein sehr interessante» Experiment mit der Zeugin. Sie mutzte an der Tür zum Beratungszimmer zeigen, in welcher Stellung sie die Tür auf der Flucht vor dem schwarzen Mann ausgemocht hatte. Di« Zeugin schilderte, daß sie mit dem Rücken zu erst aus der Tür gegai  »gen und sich mit der Linken an der T ll r k a n t e fest- gehalten habe. Der Versuch ergab, datz in dieser Stellung die Kugel in das Türholz hätte«indringen müssen. Man hat aber die Kugel später vollkommen deformiert in einem anderen Zimmer gefunden. Hierauf wurde die Verhandlung aus Dienstag vormittag ver- tagt. Am Dienstag und auch am Mittwoch findet die VerHand- lung im Mordhause in Klein-Kohlischken statt.
Ltrieil gegen Bergmann rechiskrästig. Staatsanwalt Iacoby hält Berufung aufrecht. In der Bcrusungsverhandlung des Prozesses gegen den Lombordhansbesitzer Sally Paul Bergmann und Staatsanwalt- schafterat Dr. Walter I a c o b y l, die die große Strafkammer des Landgerichts I   unter Vorsitz von Londgerichtsdirektor Dr. Stern- heim seit Wochen beschäftigt, wurde heute Major v. H i n d e n- bürg, der sein ganzes Vermögen bei Bergmann verloren hat. und auf dessen Vernehmung in erster Instanz ver- zichtet worden war, eingehend gehört. Nachdem noch von anderen Zeugen recht ungünstig für Bergmann auegesagt worden war, lietz Bergmann durch Rechtsanwalt Dr. Sanback seine Berufung zurück- ziehen. Auch Oberstaatsanwalt Binder nahm die Berufung der Staatsanwaltschaft gegen Bergmann zurück, so dah das gegen ihn vom Schöffengericht Mitte gefällte Urteil wegen fortgesetzten Be- trüge» von dnei Jahren Gefängnis und einer hohen Geldstrafe rechtskräftig wurde. Die Verhandlung der Strafkammer geht nunmehr nur noch gegen Staatsanwoltschaftsrat Dr. Jacob y und den Angeklagten O h n st» i n, die allein noch ihre Berufung aufrecht erhalten haben, weiter. OrehrolleN'Teschke vor dem Konkursrichter. Tumultszenen in der Gläubigerversammlung. Am Montag fand im Amtsgericht Berlin-Mitte die erst« Gläubigerversammlung in der Konkursangelegenheit Drehrollen-Tefchke statt. Auf dem Korridor und in dem Zimmer, in dem die Versammlung abgehalten wurde, war ein außerordentlich starker Andrang, wie er nur selten bei Konkurs- Versammlungen festzustellen ist. Sehr ruhig wurde der Bericht über den Stand der Slngelegen- heit, den Konkursverwalter von Schlebrügge erstattete, angehört. Der Konkursverwalter führte aus, daß die Firma seit 40 Jahren bestehe und 1905 ins Handelsregister eingetragen worden sei. Das Unternehmen war rentabel, bis Herr Tefchte, der Inhaber der Firma, auf den Gedanken kam, einen R e i ch s v e r- band zur Bekämpfung der Warenhäuser zu gründen. Durch die Propaganda für diesen Reicheoerband wären erheblich« Gelder des Firmeuinhabers verbraucht worden. Gleich- .zeitig aber fei durch die Fühning der Verbandsgeichüste die Arbeits­kraft Teschkes so in Anspruch genommen worden, daß er sich den Geschäften seiner Firma nicht mit der notwendigen Intensität hätte widmen können. Daraus sei ein ganz erheblicher Rück- gang der Umsätze des Unternehmens.zu erklären. Nach dem Status seien an Guthaben 40000 Mark vorhanden, während die Schulden etwa 115000 Mark betrügen. Zu berück- sichtigen sei bei den Aktiven, daß es sich um sehr schwer«inbring- liche Außenstände handelt, um die Prozesse geführt werden niüßten, die Kostenvorschüsse erforderten: hierfür seien aber Gelder nicht vorhanden. Dadurch verlören die Aktiven vollkommen an Wert und es sei zu befürchten, daß der Konkurs mangels Masse eingestellt werden müsse. Zu tumultuösen Szenen kam es. als nach dem Bericht des Kon- kureoerwaltcrs der Antrag erörtert wurde, ob dem Gemeinsch-.ildner aus der Konkursmasse Unterhaltsgeldcr bewilligt werden sollten. Es ertönten Rufe, wieNichte wird bewilligt!"Aus dem Hof singen soll er gehen!" usw. Der Antrag wurde infolge dieser Szenen �zurückgestellt. Es wurde ein Gläubigerausschuß gebildet. der den Status festzustellen haben wird und gleichzeitig auch«nt- scheiden soll, ob den: Gemeinschuldner aus der Konkursmasse Unter- Haltsgelder gewährt werden sollen.
Der Reichsmietertag des Reichsbundes deutscher Mieter findet vom 21. bis 25. August 1929 in Eisenoch(Hotel Fürstenhos) statt. Für den 21., 22. und 23. August sind vorbereitend« Sitzungen des geschäftsführenden Vorstandes, des Gesamtvorstandes mtd des Buudesbeirats sowie des Schlichtungsausschusses vorgesehen. Am 24. und 25. August finden die Delegiertentagungen statt: für den 25. August ist außerdem ein« öffentliche Tagung in Auesicht ge- nommen.
Die Gasexplosion Landsberger Allee. Die folgenschwere Gasexplosion in der Landsberger Allee be- fchäftigt feit'Montag nochmals dos Gericht. Bon den ursprünglichen angeklagten Gasongestellten jvar nur der Borarbeiter G e» k e schuldig besunden und vom Schöffengericht zu 9 Monaten Gefäng- nis verurteilt worden. Gegen dieses Urteil ist Berufung ein- gelegt, so daß die ganzen Vorgänge nochmals vor der Großen Straf- kammer des Landgerichts 1   aufgerollt werden müssen. Wir werden über den Ausgang des Prozesses bettchten.
3 ach Xondon:
(Beredäigie Uebersetzimg von Erwin Magnus  ). Aber inzwischen wollte er Kräfte sammeln. Er streckte sich der Länge nach, mit dem Gesicht nach unten, auf dem Eile aus, blieb eine halbe Stunde so liegen und sammelte Kräfte. Dann erhob er sich, schüttelte die Blindheit von den Augen und macht« sich an die Arbeit. Er wußte genau, wie es um ihn stand: mißglückte die erste Anstrengung, so mußten auch alle späteren scheitern. Er mußte alle seine wieder- gewonnene Kraft in einer einzigen Anstrengung zur Eni- ladung bringen, so gründlich, daß für später nichts zu tun übrigblieb. Er hob, hob mit der Seele wie mit dem Körper, und alle Kraft seines Körpers und seiner Seele wurden in dieser Anstrengung auegelöst. Das Boot hob sich. Er glaubte, ohn- mächtig zu werden, hob aber weiter. Er fühlte, wie das Boot nachgab und ins Gleiten kam. Mit dem letzten Rest seiner Kraft ließ er sich hineinfallen und landete als ein Häufchen Elend auf Elijahs Beinen. Er war zu müde, um sich zu erheben, und so lag er da und hörte und fühlte, wie das Boot ins Wasser glttt. An den Baumwipfeln tonnte er sehen daß es im Kreise herumwirbelte. Dann kam«in Krachen und Stoßen, und aus Eisstücken, die um ihn herum- flogen, entnahm er. daß das Boot gegen das Ufer gestoßen fein mußte Wohl ein dutzendmal wirbelt« es herum und stieß dagegen, dann schwamm es endlich leicht und frei dahin. Dayliaht kam zu sich und sagte sich, daß er geschlafen haben mußte Nach dem Stand der Sonne mußten Stunden vergangen sein. Es war früh am Nachmittage. Er schleppte sich nach achtern und setzte sich aufrecht Das Boot befand sich mitten im Strom, die bewald?ten User mit ihrem breiten Fuß leuchtenden Eises glitten vorbei. Neben ihm trieb eine mächtige Kiefer, die mit der Wurzel ausgerissen war, vor- über. Eine Laune der Strömung legt« das Boot neben sie. Er kroch nach vorn und befestigte die Leine an einer der
Wurzeln. Da der Baum tiefer im Wasser lag, trieb er chneller, die Leine spannte sich, und das Boot folgte in einem Kielwasser. Er warf noch einen letzten Blick auf eine Umgebung, sah die Ufer auf dem Kopfe stehen und die Sonne am Himmel wie«in Pendel hin und her schwingen, wickelte sich in seinen Schlafsack, legte sich auf den Boden des Bootes und schlief«in. Als er erwachte, war es finstere Nacht. Er lag auf dem Rücken und sah die Stern« schimmern. Ein gedämpftes Murmeln schwellenden Wasser« drang an sein Ohr. Ein plötzlicher Ruck belehrte ihn, daß die Leine, die bisher schlaff gewesen war, auf einmal von der schneller treibenden Kiefer angezogen worden war. Ein Stück verirrten Treibeises schlug gegen das Boot und scheuerte gegen seine Seite. Schön, dachte er, dann wäre die Eisborre vorüber, schloß die Augen und schlief wieder«in. Als er das nächstemal erwachte, war heller Tag. Die Sonne zeigt«, daß es Mittag war. Ein Blick auf die ent- fernten Ufer, und er wußte, daß er sich auf dem mächtigen Pukon befand. Sixty Mike konnte nicht mehr fern fein. Er war furchtbar schwach. Seine Bewegungen waren langsam, tastend und unsicher: er keuchte und wurde von Schwindel de- fallen, aber er zwang sich, die Büchse in der Hand, aufrecht im Stern des Bootes zu sitzen. Er betrachtete Elsiah lange, konnte aber nicht sehen, ob er atmete oder nicht, die Entfer- nung bis zu ihm war allzu weit. Er begann wieder zu träumen und Betrachtungen an- zustellen, aber Träume und Gedanken wurden von langen Perioden der Leere abgelöst, in denen er weder schlief, noch bei vollem Bewußtsein war. Dazwischen jedoch kamen wieder klare Augenblicke, und dann dachte er über seine Lage nach. Er war noch am Leben, und aller Wahrscheinlichkeit nach wurde er gerettet: aber wie kam es, daß er nicht quer über dem Bootsrand« oben auf der Eismauer lag? Dann er-
MchtWWW.% WW,> wußte er bestimmt. Dann erinnerte er sich seiner Chance und des großen kommenden Goldfundes, an den er so fest glaubte, und er wußte, daß das. was ihn angespornt, der Wunsch war, das große Spiel mitzumachen. Und wieder warum? Wenn«r nun wirklich seine Million hatte? Er würde gerade so sterben wie die andern, die eben ihr Leben fristeten. Also warum? Aber die Perioden der Leere in
seinem Denken begannen häufiger zu kommen, und er über- gab sich auf Gnade und Ungnade der wundervollen Mattig- keit, die ihn bcschlich... Mit einem Ruck fuhr Zr auf. Etwas in ihm hatte ge- flüstert, daß er aufwachen müßte. Plötzlich sah er Sixt? Mil«, keine hundert Fuß entfernt. Die Strömung hatte ihn dicht an die Stadt geführt. Aber dieselbe Strömung trieb ihn jetzt weiter, hinaus in die Wildnis des unteren Fluß- laufes. Kein Mensch war zu sehen. War der Ort verlassen? Aber er sah den Rauch aus einem Küchenschornstein auf- steigen. Er versuchte zu rufen, konnte aber keinen Ton, nur ein unnatürliches Röcheln hervorbringen. Er tastete nach der Büchse, hob sie an die Schulter und drückte ab. Der Rückstoß war so stark, daß ein fast unerträglicher Schmerz ihn durchzuckte. Die Büchse war ihm auf die Knie gefallen, und«in Versuch, sie nochmals zu erheben, mißglückte. Er wußte, daß er eilen mußte, und fühlte das Bewußtsein schwinden, und so drückte er ab, wo sein« zitternden Hände die Büchse fanden. Der Schuß ging los, und die Büchse fiel über Bord. Aber ehe die Finsternis ihn einhüllte, sah er noch, wie die Küchentür geöffnet wurde und«ine Frau zu der Tür des großen Blockhauses heraussah,"das einen gräß- lichen Tanz zwischen den Bäumen aufführte. * Zehn Tage später kamen Harpe? und Joe Ladue nach Sixty Mile, und Daylight, der zwar noch«In wenig schwach. aber doch stark genug war, der Stimme seines Innern zu gehorchen, tauschte«in Drittel von seinen Grundstücken am Stewart gegen ein Drittel der ihren am Klondike ein. Sie glaubten fest an das Oberland, und Harper wollte auf einem Floß mit Proviant und anderem Bedarf den Fluß hinunterfahren, um eine kleine Poststation an der Mündung des Klondike zu errichten. Warum nimmst du nicht den Indian-River in An- griff, Daylight?" meinte Harper beim Abschied.Da gibt es massenhaft Bäche und Wasserläufe, und das Gold schreit nur danach, daß man es holt. Das ist meine Chance. Da kommt einmal ein großer Goldfund, und die Indian-River ist nicht aus der Welt." Und es wimmelt da von Elchen," fügte Joe Ladue hinzu.Bob Henderfon ist nun feit drei Iahren da irgend- wo herum. Er schwört darauf, daß sich Großes dort ereignen wird. Er lebt ausschließlich von Elchfleisch und sucht wie ein Berrückter nach Goft."(Fortsetzung folgt.)