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32 Haftbefehle gegen Aufrührer.

Acht Leichen obduziert und freigegeben.

Dem Vernehmungsrichter im Polizeipräsidium find bisher 85 Personen, die von der Polizei festgenommen worden waren, unter dem Berdacht der Beteiligung an den Maiunruhen vorgeführt worden. Der Bernehmungsrichter hat gegen 32 der Borgeführten Haftbefehle wegen Berdachts des Aufruhrs, Land­friedensbruchs und des Widerstandes gegen die Staatsgewalt erlaffen. Weitere 31 Personen sind am gestrigen Montag dem Bernehmungsrichter vorgeführt worden. Die Berhöre dauerten bis in die Abendstunden an und auch hier ist mit einer Reihe von Haftbefehlen zu rechnen.

Die Obduktion der Opfer der Mainnruhen, die, wie berichtet, nach dem Geseh von der Staatsanwaltschaft angeordnet worden ist, muß vor einem Richter, durch zwei Aerzte, darunter einem Gerichts­arjf, vorgenommen werden. Bei dem Amtsgericht Berlin- Mitte und Neukölln sind bisher acht Leichen der bei den Unruhen Getöteten geöffnet und freigegeben worden. Bei einigen der Leichen hat man ugeln im Körper gefunden, die einem Schießfach­verständigen zur klärung der Frage zur Untersuchung übergeben worden sind, von welcher Seite die tödlichen Schüffe abgegeben worden sind. Unter den freigegebenen Leichen befinden sich auch, wie wir hören, die sterblichen Ueberreste unseres Genoffen Ge­meinhard aus der Kösliner Straße 19, der bekanntlich im 3. Stod am Fenster erschossen wurde. Die Beisetzung der frei­gegebenen Leichen wird in den allernächsten Tagen erfolgen. Bei den Amtsgerichten Berlin- Mitte   und Neukölln find außerdem noch zwölf weitere Anträge auf Leichenöffnung eingegangen, die im Laufe der Woche vorgenommen werden wird.

Die Opfer fommunistischer Hetze.

Insgesamt 23 Zote.

Im Verlaufe der letzten April- und ersten Maitage sind aus Anlaß der Demonstrationen der Kommunisten insgesamt 23 Personen getötet worden. Wir veröffentlichen nachstehend die Namen der Getöteten:

1. Mechanifer Bruno Seidler, 24 Jahre alt, Pflugstraße 9, bei den Eltern wohnhaft gewesen, mit Kopfschuß in der Kösliner Straße

aufgefunden.

2. Der Buchdruckereihilfsarbeiter Paul Röpnad, 33 Jahre alt, Triftstraße 68, bei der Mutter wohnhaft gewesen, Verlegung durch Schädel, Kiefer- und Wangenschuß, im Birchow- Krankenhaus ver­storben.

3. Albert Heiger, 47 Jahre alt, Brinz- Eugen- Straße 25 wohn­haft gewesen, am 1. Mai auf der Unfallstation Lindower Straße 18/19

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14. Ernst Maschloc, 22 Jahre alt, Wrangelstraße 104 bei den Eltern wohnhaft gewesen. Er wurde mit einem Rückenschuß an der Ecde der Hermann- und Jägerstraße aufgefunden und nach dem Buckower Krankenhaus transportiert.

15. Der Fleischer Martin Waldorffi, 21 Jahre alt, in Neukölln  , Harzer Straße 2 wohnhaft gewesen. Wurde am 3. Mai mit einem Rüdenschuß ins Buckower Krankenhaus eingeliefert.

16. Der Sprachlehrer Charles Maden, 46 Jahre alt, Winterfeldt. Straße 8 bei Weising wohnhaft gewesen. Am 3. Mai in der Hermann straße erschossen aufgefunden und nach dem Budower Krantenhaus gebracht.

17. Die Ehefrau Erna Köppen, 26 Jahre alt, in der Hermann traße 177 wohnhaft gewesen. Am 3. Mai durch Brustschuß auf einem Balkon getötet.

18. Der Arbeiter Otto Engel  , 19 Jahre alt, Ackerstraße 45 bei den Eltern wohnhaft gewesen. Am 3. Mai mit einem tödlichen Bauchschuß in das Birchow- Krankenhaus eingeliefert.

19. Hermann Landenberger, 27 Jahre alt, Große Frankfurter Straße 59 wohnhaft gewesen. Am 3. Mai mit einem Halsschuß in der Selchower Straße aufgefunden und nach dem Buckower Kranken­haus geschafft.

20. Der Arbeiter Mag Gümpel, 49 Jahre alt, Prinz- Handjern­Straße 66/67 bei Prasser wohnhaft gewesen. Am 3. Mai an der Ede Allerstraße mit einem Kopfschuß tot aufgefunden und nach dem Budower Krankenhaus geschafft.

21. Otto Scherwat, 60 Jahre alt, Einhornstraße 7 wohnhaft gewesen. Im Buckower Krankenhaus verstorben.

22. Walter Bath, 23 Jahre alt, Neukölln  , Weserstraße 27 bei den Eltern wohnhaft gewesen. Mit Bauchschuß im Urban- Kranken­haus eingeliefert und dort verstorben.

23. Der 64 Jahre alte Arbeiter Hermann Schäfer aus der Dudenarder Straße 4, im Jüdischen Krankenhaus verstorben. Er soll bei den Unruhen am 1. Mai in seiner Wohnung durch einen Kopfschuß verlegt worden sein.

Der 24 Jahre alte getötete Arbeiter Offo Querner, ist nicht un­mittelbar ein Opfer der Unruhen geworden, sondern infolge eines Unglücksfalles verstorben. Bei mehreren der Getöteten konnte durch Obduktion im Schauhaus bereits festgestellt werden, daß die

Kugeln sie nicht von der Straße aus getroffen haben, sondern Don einem höher gelegenen Standort abgefeuert worden find.

47 Verletzte bei der Polizei.

new Nach der Wiederherstellung der Ruhe.

Durch WTV. wird mitgeteilt: Bei den Berliner  

Die neue, Italia  ": Suche.

Expedition in Oslo   eingetroffen.

darunter

Nach Meldungen aus Oslo   ist die italienische Expedi­tion, die nach der Ballonhülle der Italia  " Nach. forschungen anstellen soll, in Oslo   eingetroffen, von wo die Reise nach Bergen weitergeht. Die Expedition führt einen vollen Eisenbahnwagen mit Ausrüstungsgegenständen mit, Waffen, 1000 Gewehrpatronen sowie Radiogerät. In Bergen   geht die Expedition an Bord des 160 Tonnen großen norwegischen Fahr­zeuges Heiman". Am 15. Mai und nicht wie ursprünglich ge­meldet am 10. mai fritt das Schiff die Reise nach Tromsö   an und von dort nach der Adventsbay nach Spitzbergen  . Die Expedition hofft, zum September zurüdzukommen, wird jedoch mit Proviant für ein ganzes Jahr versehen für den Fall, daß sie ge­zwungen sein sollte, im Norden zu überwintern. Der Leiter der Erpedition, Ingenieur Albertini, scheint nach seinen Aeußerungen in der letzten Zeit nur geringe Hoffnung zu hegen, daß die Nachforschungen positive Resultate ergeben.

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Hitlers Mussolinirausch. Beleidigungprozeß gegen Völkische und Sozialisten.

München  , 6. Mai.  ( Eigenbericht.)

Vor dem Amtsgericht München   begann am Montag ein von Adolf Hitler   angestrengter Beleidi gungsprozeß gegen den früheren völkischen Abgeord­neten von Gra efe, außerdem gegen den Chefredakteur des ., Bayerischen Kurier" Osterhuber, gegen Redakteur Zerfaß von der sozialdemokratischen Münchener Post" und die fozialdemokratischen Parteifunktionäre Dichtl und Wimmer.

Während des Reichstagswahlkampfes von 1928 hatte Herr von Graefe, der völkische Konkurrent Hitlers  , in einem Artikel über eine Südtiroler   Rede Hitlers   u. a. geschrieben: Schmachvolle Preisgabe Südtirols   durch Hitler   in seinem Musso: linirausch, der ihn immer mehr in seelische und materielle Abhängigkeit vom vergötterten Duce bringt." Der Bayerische Kurier" hatte diesen Artikel üebrnommen. Am Wahltag hatte die Sozialdemokratie Münchens   ein Platat angeschlagen, in dem gesagt wurde, daß Hitlers   Propaganda mit Lire bezahlt werde. Die Münchener Post" hatte in ihrer ersten Nummer nach dem Wahltag den Inhalt des Plakats wiedergegeben, das auf Grund einer gerichtlichen Verfügung hatte beseitigt werden müssen. Hitler   be­ziffert den durch das Plakat seiner Partei verursachten Berluft auf 20 000 bis 30 000 Stimmen.

eingeliefert und verstorben. Er war Kriegsinvalide, der rechte Unter tnruhen der letzten Tage sind von den Polizeibeamten zweite Borsitzende der Hitler  - Partei, der frühere Reihstagsabgeord

schenkel fehlte ihm. 4. Der Kaufmann Louis Fröbius, 76 Jahre alt, Kolberger Straße 20 wohnhaft gewesen. Getötet durch Kopfschuß vor dem Hause Wiesenstraße 54. Leiche durch Rettungsstelle Badstraße nach

dem Leichenschauhaus geschafft.

5. Der Bauarbeiter Ernst Mai  , 26 Jahre alt, Swinemünder Straße 113 bei Zielste wohnhaft gewesen. Berlegung durch Hals-, Brust und Bauchschuß am Hackeschen Markt, verstorben im Hedwigs Krankenhaus.

6. Der Arbeiter Willi Schulz, 24 Jahre alt, Selchower Straße 28. wohnhaft gewesen. Er murde von einer Zivilstreise vor dem Hause Jägerstraße 46 tot aufgefunden,

Die Ehefrau Klara Zawinski, geborene Spec, 51 Jahre alt, Steinmezstraße 13 wohnhaft gewesen. In der Wohnung durch Kopf­

schuß getötet.

8. Der Bauflempner Mag Gemeinhardt, 52 Jahre alt, Rösliner Straße 19 mohnhaft gewesen. Durch Kopfschuß in der Wohnung getötet.

9. Der Arbeiter Karl Baunad, 53 Jahre alt, in Neukölln, Biethenstraße 21 wohnhaft gewesen. Verlegung durch Oberschenkel ichuß, im Neuköllner Krankenhaus verstorben. Nach dem ärztlichen Gutachten ist der Tod nicht auf die Schußverlegung zurückzuführen, sondern auf eine Krankheit.

10. Die Ehefrau Helene Bonaremih, geborene Bankau, 39 Jahre alt, in Neukölln, Brinz- Handjery- Straße 57 wohnhaft gewesen. Mit Bauchschuß in das Neuköllner   Krankenhaus eingeliefert und dort

nerstorben.

11. Die Ehefrau Elise Scheibe, geborene Haaß, 61 Jahre alt, in Neukölln, Hermannstraße 40 wohnhaft gewesen. Am 3. Mai durch Kopfschuß auf dem Balkon ihrer Wohnung getötet, und in das Budower Krankenhaus eingeliefert.

12. Die Ehefrau Marie Röpner, geborene Steinbacher, 50 Jahre alt, in Neukölln  , Hermannstraße 177 wohnhaft gewesen. Am 3. Mai durch Kopfschuß auf dem Balkon getötet und ins Buckower Kranten haus eingeliefert. 13. Der Vertreter Alfred Dohn, 42 Jahre alt ,. in Lichtenberg  , Neue Bahnhofstraße 27 wohnhaft gewesen. Am 3. Mai durch Schuß in die Schulterhöhle vor dem Hause Hermannstraße 98 getötet. Die Leiche befindet sich im Budower Krantenhaus.

Fünf Brände im Grunewald. Zahlreiche Waldbrände in der weiteren Umgebung Berlins  .

Im Laufe des gestrigen Nachmittags mußte die Feuerwehr oftmals auf den Alarm Waldbrand" ausrücken. Allein fünf Meldungen liefen aus dem Grunewald   ein.

47 au Schaden gekommen, darunter befinden sich vier Schwerverlette mit Gehirnerschütterung. Von den übrigen 43 Beamten sind noch zehn erheblich verwundet, einer von ihnen ist durch einen Schuß, die anderen sind durch Schläge verletzt worden.

Durch New- Yorter Blätter werden Meldungen verbreitet, wo­nach die Berliner   Schußpolizei gemeutert habe und 450 der Be­amten verhaftet worden seien. Demgegenüber muß mit aller Deutlichkeit betont werden, daß an diesen Nachrichten fein wahres Wort ist, die Beamten vielmehr mit größter Bilichttreue und Aufopferung ihren Dienst versehen haben. Dafür ist auch die Tatsache ein schlagender Beweis, daß nicht ein einziger von den 15 000 Schutzpolizeibeamten fich während der fritischen Tage trant gemeldet hat, und einige leichter ver­legte Beamte, die sich in ärztliche Behandlung begeben sollten, bringend gebeten haben, bei ihren Kameraden bleiben zu dürfen.

Kein Streit zwischen Zörgiebel und Weiß.

Am ersten Verhandlungstag tamen eine Reihe von 3eugen aus der näheren Umgebung Hitlers   zu Wort, die von aus Jändischen Subventionen nichts wissen konnten. Selbst der ehemalige einen in die geschäftlichen Dinge der Partei gehabt. Dagegen hatte der frühere völkische Abgeordnete von Brehmer bei einer fommissarischen Vernehmung ausgesagt, er habe in Italien   von einer promi­nenten faschistisch en Persönlichkeit erfahren, daß dort die Südtirolpolitik der deutschen   Nationalsozialisten febr ange= nehm empfunden werde und daß man sie daher auch mit Geldmitteln unterstüt habe. Ein weiterer tommiffarisch vernommener Zeuge, der Privatgelehrte Dr. Ganßer Berlin  , hatte befundet, daß er für die Hitler Bewegung fchweizerische Gelder vermittelt habe.

Der Prozeß wird voraussichtlich mehrere Tage in Anspruch nehmen. Unter den weiter geladenen Zeugen befindet sich auch Ludendorff  .

Wie stehen die städtischen Betriebe?

Die Gemeinnüßigen Baugesellschaften tadellos. Schon vor längerer Zeit waren von verschiedenen Fraktionen. Anträge gestellt worden, nach denen die Stadtverordnetenversamm­lung den Magistrat auffordern sollte, ihr eine genaue Uebersicht über die kommunalen Wirtschaftsbetriebe vor­zulegen. Diese Zusammenstellung sollte vor allem Aufschlüsse über

die Gewinne und Berluste dieser städtischen Unternehmungen geben Ein von der Stadtverordnetenversammlung zur Prüfung der Ver chuß hat für die einzelnen Betriebe Spezialreferenten bestellt. In der Sigung dieses Ausschusses am Sonnabend wurden zunächst die Berichte über die gemeinnüßigen Baugesellschaften und die Wohnungsfürsorgegesellschaft entgegen. genommen Nach eingehender Debatte wurde festgestellt, daß irgend welche Wiitän de bei diesen Gesellschaften nicht vorliegen.

Der Polizeipräsident teilt mit: In verschiedenen Zei­tungen wird behauptet, der Polizeivizepräsident Dr. Weiß habe Urlaub genommen, um den zu erwartenden Maiunruhen zu ent­gehen, zumal er in bezug auf die Nichtaufhebung des Demonstra tionsverbots sich in einem Gegensaß zu dem Polizeiprähältnisse in den städtischen Betrieben besonders eingesetzter Aus­fidenten befunden habe. Demgegenüber muß festgestellt werden, daß es sich bei dem Urlaub des Herrn Polizeivizepräsidenten, der am 22. April begonnen hat und bis zum 26. Mai dauert, um den regulären Urlaub handelt, dessen Beginn im Rahmen des gesamten Urlaubsplanes der Behörden bereits vor längerer Beit festgelegt worden ist. Im übrigen haben über die Nicht­aufhebung des Demonstrationsverbots am 1. Mai und die zu treffen den Maßnahmen unter den leitenden Herren des Polizeipräsidiums feinerlei Meinungsverschiedenheiten bestanden.

Riesenbrand in Westfalen  . Straßenzug in Nordhorn   in Flammen.

Der Münstersche Anzeiger" meldet aus Nordhorn  , daß dort in einem Wohnhaus eines Arztes ein Feuer aus gebrochen sei, das sich bei dem herrschenden starken Südwestwind Im Jagen 56 und fast zu gleicher Zeit im Jagen 123 mit rasender Schnelligkeit auf die benachbarten Häuser aus­des Grunewaldforstes brannte Gras und Unterholz in einer Ausdehnte. Bereits um vier Uhr lagen mehrere Wohn- und dehnung von etwa 1000 Quadratmetern. In beiden Fällen fonnten Geschäftshäuser vollkommen in Asche. Selbst das Mobiliar die Brandherde nach kurzer Zeit eingedämmt und ein lebergreifen fonnte nicht gerettet werden. Die Feuerwehr bekämpft das der Flammen auf den Hochwald verhütet werden. Ein weit ge= jährlicherer Brand fam am Königsweg in der Nähe des Feuer aus mehreren Schlauchleitungen, doch scheinen die Bemühun­Bahnhofs Grunewald   zum Ausbruch. Etwa 5000 Quadratmeter gen bei dem Winde naglos zu sein. Es besteht größte Ge­junge Kiefernichoning wurde vernichtet. An der Chaussee nach fahr, daß der ganze Straßenzug in Flammen aufgeht, Schildhorn brannte eine größere Fläche Unterholz. Die Feuer­wehr dämmte das Feuer durch Aufwerfen Don Gräben bald ein. Im Jagen 99 bei Nitolstoe entstand gegen 14 Uhr Feuer, dem zwei Morgen Baumbestand zum Opfer fielen. Die Feuerwehr von Wannsee   war mit den Löscharbeiten stundenlang beschäftigt. Die anderen Waldbrandalarme famen aus Frohnau  , Wit tenau und Schöne weide. Glücklicherweise fonnte das Feuer an diesen Stellen, da es rechtzeitig bemerkt worden war, im Reime erstickt werden.

Die

Wieder Bluttat in Breslau  . Eine Greifin niedergeschlagen und beraubt. Kriminaldirettion Breslau   teilt mit: 2m 6. Mai gegen 15 Uhr wurde die fast. 70 Jahre alte Borfofthändlerin Amalie Matys aus der Rosenthaler Straße 9 in ihrem im gleichen Grundstüd im Keller gelegenen Bortoftgeschäft durch mehrere Beil­hlebe fchwer verlegt. Geraubt find 20 Mart in Silber, fowle Melling und Kupfer. Die& riminalpolizei verfolgt bereits eine bestimmte Spur.

In einer der nächsten Stadtverordnetenversammlungen wird der Bericht über die bisher geprüften Gesellschaften vorgelegt werden. Der Ausschuß feßt seine Tätigkeit mit der Untersuchung der übrigen tommunalen Betriebe noch fort.

Selbstmord eines jungen Arztes.

In der Kircheibe bei Heiligensee   verübte am Montag gegen 14 1hr der 31 Jahre alte praktische Arzt Dr. med. 5). Go rella aus der Weimarer Straße 34 Selbstmord. Er rief ein am Baldesfatım fich sonnendes Ehepaar an und bat, fie möchten sich zu ihm bemühen. Mit ruhiger Stimme erklärte er ihnen, daß er soeben Blausäure genommen habe, um seinem Leben ein Ende zu machen. Die Flasche enthielt noch einen fleinen Reft und war fest verforft. Diese sowie mehrere Abschiedsbriefe übergab der junge Arzt den beiden Leuten und knüpfte daran die Bitte, alles der Polizei auszuhändigen. Der Ehemann eilte zu einem Arzt, doch fornte dieser nicht mehr helfen, der junge Kollege war inzwischen verschieden. Gorella war im Ambulatorium der Nord­deutschen Holzberufsgenossenschaft in der Alexander straße als Assistenzar3t tätig.

Wie die Dortmunder 3ettung" meldet, ist am Montag Dormittag in den zwischen Dortmund   und Hagen   liegenden Wal­Die Bibliothek der Arbeiterbildungsschule bungen in der Nähe von Wittbräude ein großer Brand ent standen. In den Mittagsstunden hatte der Brand bereits eine unwird wegen Umbaues einige Zeit geschlossen. Die ausgeliehenen geheure Ausdehnung angenommen. Das Feuer begann bei Bücher müffen nach Ablauf der Cefefrist im Bureau des Bildungs­Herdede und wurde von dein starken Wind über den ganzen ausschusses( 3immer 8) zurückgegeben werden. Bald verbreitet. Um 12 Uhr geriet ein 3 weifamilienhaus auf dem Attenberg in Brand und wurde vollkommen vernichtet. Auch andere Häufer find start gefährdet. Der Anwohnerschaft be mächtigte sich eine Panit. Zur Bekämpfung des Brandes find die Berufsfeuerwehren aus Hagen   und Dortmund   angerückt. Da menig Wasser vorhanden ist und die Schlauchleitungen nicht ausreichen, versucht man, das Feuer mit Ha den und Schippen zu bekämpfen.

Das Feuer wurde gegen 16 Uhr gelöscht Leider ist dem Jeuer ein Menschenleben zum Opfer gefallen. Ein an Asthma leidender älterer Mann, der von dem Sprungfeuer in den Baldungen überrascht worden war, fonnte fich nicht mehr retten und fam in den Flammen um.

Hast Du Beschwerden?

£ slaß das Griålen! &

asein führt ab!

Das sollst du wählen.