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Nr. 210* 46. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Dienstag. 7. Mai 1929
Stillegung und Geschäst. Zur geplanten Retriebseinstellung des Hamburger Vulkan.
Am gl«!ch«n Tage, an dem die Kommunisten sich vergeblich darum bemühten, die traurigen Berliner   Ereignisse der ersten Mai- tage auch in Hamburg   durch einen wilden Streik auszuschlachten, wurde die Vulkan-Arbeiterschaft und die gesamte Oefsentlichkeit von der Mitteilung überrascht, daß die Hamburger Vulkan- Werke stillgelegt werden sollen. Die Leitung der Deutschen Schiffs, und Maschinen- b a u- A.-(B.(Dcschimag) in Bremen  , der die Hamburger Bulkan- Werte angegliedert sind, kleidet zwar diese Mitteilung in die Form, daß sie beabsichtige, ihr« Hamburger Niederlassung nach Bremen  zu verlegen, jedoch ist dieses mir«ine Verschleierung der wahren Absicht. In Wirklichkeit bedeutet diese Aktion nicht mehr und nicht weniger als das Ende der Hamburger Vulkan-Werft und die baldige Einreihung neuer 3000 bis 4000 Werftarbeiter und Ang« st eilten in das groß« Heer der Erwerbslosen. Di« Vorgeschichte zu dieser Aussonderung immer weiterer Werft- betriebe aus dem Produktionsprozeß ist im allgemeinen bekannt. Bereits vor einigen Jahren, in der flauesten Zeit der deutschen  Werstlonjunktur, wurde im Verein deutscher Seeschissswerften die Gründung einer sogenannten Dachgesellschaft aller dem Verein ange- hörigen Werften eingehend erwogen. Mehrer« führende Persönlich- leiten des Schiffbaues versprochen sich von einer solchen Bereinigung und dem damit erhofften Wegfall des scharfen Konkur- renzkampfes der Einzelunternehmungen bei jedem zur Der- gebung gelangenden Reedereiaujtrag eine Besserung der Wirtschaft- lichen Derhältnisie ihrer Werke. Das Projekt gelangt« nicht zur Aus- führung, weil in erster Linie der Seniorchef der Firma Blohm u. Boß als wichtigste Persönlichkeit im Seeschiffsbauwesen sich mit aller Entschiedenheit und im Vollbewußtsein der besonderen Leistungsfähigkeit seines eigenen Werkes gegen diese Neugrürrdung aussprach. Bald daraus nahm dann der Bremer Bankier Schröder in ähnlicher Richtung lausende Verhandlungen aus und gründete in der betonten Absicht, eine durchgreifende Sanierung der deut- schen Wcrstindustri« herbeizuführen, die Deutsche Schiff» und Maschinenbau-A.-G(Bremer   Wersttrust), anfänglich bestehend aus den Werften A.G. Weser  , Bremen  . Joh. C. Tecklenborg. Wesermünd«, und den Vulkan-Werken, Hamburg  . später erweitert durch den Hinzutritt der Wersten G Seebcck A.-G., Wesermünde  , Stettin  «? Vulkan, Stettin  , Aktiengesellschaft Neptun, Rostock  , Rüscke u. Co., Stettin  , und di« Frerichs werft, Einswarden. Von diesen acht Betrieben sind im Laufe von etwa zwei Iahren de« Bestehens der Deschnnag bereits vier, darunter zum Teil recht bedeutende Werk«, nänrlich Tecklenborg, Stettiner Vulkan, Nüscke u. Eo. und di« A-<G. Neptun von der Hauptleitung stillgelegt worden, denen sich jetzt als fünftes der Hamburger Vulkan an- schließen soll. Es ist also, dos muß man schon sagen, wirklich in erheblichem Umfang« und mit bemerkenswerter Fixigkeit saniert worden, ohne daß sich die Deschimag  -Direktion bisher jemals sonderlich mit der Frage beschäftigt hat, was aus der Arbeiter- und Angestelltenschaft der aufgegebenen Betriebe wurde und werden soll. lim so mehr aber interessiert uns diese Frage, und dieses ganz besonders in dem jetzt akut gewordenen
Falle des Hamburger Vulkan, besten Anlagen sich auf gepach- tetem Staotsgrund befinden, besten Pachtvertrag unseres Wissens über mehr als 10 Jahre läuft und besten lleberschreibung an die Deschimag seinerzeit vom Hamburger Staat nur genehmigt wurde gegen di« Zusicherung, bis zum Ablauf des Pachtvertrages eine Mindestzahl vou 2500 Arbeitern ständig zu beschäftigen. Wenn die Deschimag bzw. ihr Herr und Gebieter, Bankier Schröder, jetzt bekanntgibt, daß sie mit ihrem stärksten Widersacher, der Firma Blohm u. Boß, ein Ab- kommen zur gemeinsamen Derwettung der Vulkon-Docks getroffen habe und daß drei der vorhandenen vier Schwimmdocks in H a m- bürg bleiben und in Betrieb geHollen werden sollen, so darf dieses vielleicht als Zeichen gewertet werden, daß die verantwort- lichen Männer der Deschimag   die eingegangenen Berpflichtungen nicht ganz vergessen haben. Zugleich muß aber daraus hingewiesen werden, daß sie mit dieser Regelung auch nicht im ent» ferntestcn in der Loge sein werden, diese Verpflichtungen zu erfüllen. Zur Inbetriebhallung dreier Docks werden keine 2500 Arbeiter. sondern allenfalls 100 bis ZOO Leute benötigt Die Ausführung der an den zu dockenden Schiffen vorzunehmenden Re- paraturen würde aber, nachdem die Deschimag selbst erklärt hat. daß sie ihre Hamburger Niederlastung nach Bremen   verlegen wolle, fraglos Blohm u. Daß zufallen. Es kann also, wenn die Absicht der Deschimag verwirklicht wird, schon aus rein praktischen Gründen nur ein« Frage sehr kurzer Zeit sein, daß die Docks von ihren jetzigen Liegeplätzen verschwinden, der ganze Dulkon- Betrieb stilliegt und di« Arbeiterschaft des Werkes, zu deren Schutz der Hamburger Senat   beim Uebergang des Dulkan-Pachtvertrages auf die Deschimag die besondere Garantie der ständigen Veschästigung von mindestens 2500 Arbeltern gefordert und erhalten hatte, das Nachsehen haben. Die Deschimag hat den Hamburger Bulkan mit allen Anlagen und Docks zu dem Spottpreis von etwa 3,3 Millionen Mark erworben. Das war ein außerordentlich gutes Geschäft, und auch die etwaige Stillegung des Wertes lind die spätere Verwertung der Einrichtung und der sehr lohnenden Patente(Vauer.Wachsche Dampfturbinen usw.) wird auch bei ungünstigsten Verkaufsbedingungen ein weiteres gutes Geschäft für die Deschimag werde»». Es kann nicht angehen, daß bei ollen Sanierungen von Industriezweigen, die an sich vielleicht erforderlich sein mögen, immer und ausschließlich nur die Arbeiter, und Angestellten d i e allein Leidtragenden sitch, während die Organisatoren solcher Sanierungen und die Direktionen der Werte, sei es durch AkkieamanSoer oder riesige Abfindungssummen. die in die Hunderttausende gehen, tn der eine» oder anderen Form immer gut und mehr als ausreichend versorgt werden. Im vor- liegenden Fall« wenigstens darf angenommen«erden, daß der Hamburger Staat nicht einfach Ja und Amen zu den ihm zugehendenVorschlägen" der tüchtigen Bremer   und Hamburger Geschäftsleute sagt, sondern gestützt«ms di« Verpflichtung der Deschimag zur Weiterbeschäftigung der Arbeiter«in gewichtiges Wörtchen bei der Regelung der Angelegenhell mitsprechen wird, mag der Einsluß der Firma Blohm u. voß aus da» Hamburger Wirtschaftsleben und die veziehuugeu der Leiter diese, Unternehmens zu vieleu maßgebenden Instanzen innerhalb und außerhalb Ham­burgs auch»och so bedeutungsvoll sein. Ageha.
Krach beim Eisenwert Thale  . Großaktionäre kanzeln vir Direktion ab. Demi auf Generalversammlungen Aktionäre sich mit den Direktoren in die Haare geroten, so sind derartige Zujammenstößc in den weitaus meisten Fällen für die Arbeiterschaft aus- schlußr eicher als es Dutzende von Geschäftsberichten sein können. Der Grund liegt darin, daß Aktionäre, und besonder» die großen Herren, deren Stimme in der Oeffeilllichkeit beachtet wird, in den Fällen, in denen ihre kapitalistischen Ansprüche nicht be­friedigt werden, über Dinge sprechen, die sonst nur hinter den doppelten Türen der Direktoren, und Aussichts- ratszimmer verhandelt werden. Herr Ottenheimer, Eisengroßhändler aus Köln  , hat sich schon aus den Generalversammlungen des Gußstahlwerkes Willen, über die wir seinerzeit eingehend berichteten, als ein höchst unbequemer Nachbar gezeigt. Dabei sei aber zugleich bemerkt, daß Herr Otten» heimer nicht so sehr aus volkswirtschastlichen Motiven oder etwa im Jntereste der Belegschaften in die Opposition geht, sondern er verficht als Akttonärsopponeiit nachdrücklich st seine eigenen prioatwirtschastlichen Interessen. Dies war auch setzt wieder nach der Dividendenkürzung von 7 aus 4 Proz. bei dem Eisenwerk Thale   der Fall. Auf der bevorstehenden Generalversammlung will Herr Ollen- heimer mll anderen Opponenten verschiedene Anträge einbringen, deren Begründung ein sehr interessantes Schlaglicht auf die Ge- schästspraktiken bei diesem Unternehmen wirft. Herr Ottenheimer  behauptet, daß bei diesem Unternehmen seit Jahren ein schleichendes Geldbedarf bestehe und daß seit der In- slation Berlustbilanzen bei diesem Unternchnien nur dadurch vermieden wurden, daß angeblich zu wenig Abschreibungen vorgenommen wurden. Er schlägt zur Beseitigung der Geld- schwierigkeiten Reformen vor. di« in der Gründung einer Werkhandelsg-s-llschast gipfeln, di« den gesamten Ab- sah der Produktion übernehmen soll. Er fordert zugleich, daß sich das Eisenhüttenwerk Thale   von dem händlerischen Einfluß eines anderen Großaktionärs, der Frankfurter   Schrottgroh. Handlung Adler, freimache. Außerdem sollten Direktoren und Aussichtsräte auf die Tantiemensiimmen, die über denen der Bor- triegszeft lägen, künftighin oerzichlen Man geht wohl in der Annahm« nicht fehl, daß Herr Otten- heimer als Eisengroßhändler in der vorgeschlagenen Werkhandels. grsellschoft selbst ein« gewisse Rolle spielen will, jedensalls ist ober sein Hinweis auf den Einfluß von Großaktionären beim Absatz des Eisenwerkes Thal« sehr bemerkenswert Wir haben hier offenbar einen Parallelfall zu den vielfach unge- sunden Zuständen in der Brautndustri«. bei denen
sehr oft Großaktionäre als ständig« Lieferanten von Gerste. Hopfen und Malz Bombengeschäfte machen. Dies« Zusammen- hänge, die der Oessenllichkeit und auch den von den Werken ab- hängigen Belegschaften viel zu wenig bekannt sind, haben leider nur all zu oft ausschlaggebenden Einsluß auf die Geschäftspraxis von Unternehmungen gewonnen. Wenn Herr Ottenheimer   schließlich die Direktoren und Auf- stchtsräte auffordert, ihre über Friedens st and liegenden Tantiemen etwas zu begrenzen, so beweist dies wieder einmal, daß die leitenden Direktoren es zwar fertig bekommen, den Be­legschaften jeden Pfennig streitig zu machen, für ihre eigen« Person aber Unsummen aus dem Betrieb« herausziehen, obwohl gerade die Ansprüche von Direktoren und Aussichtsräten das Unkostenkonw der Unternehmungen auf das schwerste belasten.
Aew-Uorker(Spekulationsfieber. ' Die Nücki'thiäge auf dem deutschen   Kapitalmarkt. Die Loge an der Re w- D o r k e r Börse ist undurchsichtiger denn je. Konnte es noch im oongen Jahr« so scheinen, als sei der Kampf der Federal-Reserve-Banken gegen die Spekulation«in« im wesentlichen inneramerikanische Angelegenheit, so ist heule klar, daß die Rückwirkungen dieses Kampfes die Geldmärkte der ganzen Welt in Schwierigkeiten gebracht haben. Die Spekulation an der Rew-Aorker Börse hatte nämlich noch Ansicht der amerikanischen Notenbanken einen Umfang erreicht, daß einmal die Gefahr eines gewaltigen Börse tfkrachs mit allen seinen Folgen gegeben war und andererseits Kapitalien in bedeutender Hohe der Verwendung in der Wirtschost serngehal- ten würden. Eine Eindämmung der Spekulation ist aber nur auf zwei Wegen möglich: entweder man verteuert das Spekula- tionegeld so sehr, daß der Zineauswand nicht mehr zur Spekula- tion anreizt: oder man sperrt den Spekulanten den Kredit. Die Federal-Reserve-Banken. beschritten den ersten Weg, und zwar zu- nächst Indirekt, durch Einwirkung aus den offenen Markt, das heißt, sie suchten durch Derkaus von Staatspapieren eine Verknappung und damit eine Verteuerung des Lörfengeldes herbeizuführen. Ein« Erhöhung des Diskontsätze», das heißt des Zinssatzes, zu dem die Notenbanken Wechsel ankaufen, wollte man mit Rücksicht aus die Wirtschaft vermeiden- Aber auch da, Federal-Reseroe-System ist nicht frei In seinen Entschlüllen:«» traten nämlich Goldverluste in solcher Höhe ein. daß der Diskontsatz doch erhöht werden mußte (auf 5 Proz.). Dadurch wurde der Goldabfluß gehemmt und zugleich das Börsengeld verteuert: wider Erwarten erlitt die Konjunktur dadurch kein« Einbuße.- Aber die Börse reagierte auf alle diese Ernwirkungen höchstens mit Kursschwan.
kungen: wenn die Maklerdarlehen in der einen Wache sich er- niedrigten, so erhöhten sie sich in der nächsten Woche um so mehr. Im Dezember trat zwar eine Beruhigung ein, aber in diesem Jahre übertraf die Hausiebewegung alles bisher Dagewesene. Wie wenig Erfolg die Reservebankcn hatten, zeigen die Zahlen der Bankausweise(in Millionen Dollar): Sold Wechsel Akzepte Depositen Elaotspaplere Notemlmlauf 4- 4. 28 2 744 001 344 2 4?5 383- 1 001 3.4 20 2 719 1 030 175 2 382 109 1 6r4
25+ 429
169
53214
63
Die Goldverluste sind nicht mehr nennenswert gewesen. Aber der Abgabe am offenen Markt von Staatspapieren in Höhe von 214 Millionen und von Akzepten in Höh« von 109 Millionen Dollar steht eine Zunahme der diskontierten Wechsel um 429 Millionen Dollar gegenüber, ein Zeichen dafür, daß letzten Endes nur die Unterlagen für den Notenumlauf ausgewechselt wurden. Dieser ist denn auch keineswegs verkappt", sondern um 03 Millionen Dollar höher. Weder moralische Einwirkungen aus die wirtschaftliche Ber- nunft noch Drohungen mit direkter Kontingentierung machten Ein- druck. Diese Maßnahme ist nämlich schwer durchführbar, da die Notenbanken nur mit ihrenMitgliedsbanken" verkehren. Nur diese könnten also wirksam eingreifen. Sehr störend hat sich auch bemerkbar gemacht, daß die Industrie zeitweilig über viel Geld»er- 'ügte. das vorübergehend Anlage suchte. Damit diese Anlage in Form von Käufen von Prioatdiskonten(Wechsel besonders sicherer Firmen) und nicht in Hinnabe als Börfengeid erfolate, wurde der Prioatdiskontsatz auf 5'/» festgesetzt, das heißt, er war be- deutend. End« März sogar Proz. höber als der Bank­satz: ein sehr ungewöhnlicher Fall! Wiewohl das Böriengeld ollmäblich teurer wurde(zirka 8 Proz.), erreichte die Hausie am 20. März ihren Höbepunkt: die Maklerdarlehen betrugen 5793 Mil- lianen Dollar, also 24,3 Milliarden Reichsmark. Am gleichen Tage stieg der Satz für Tagesgeld auf 20 Proz., fiel aber schon am nächsten Tage auf 15 Proz. und ging allmählich zurück auf 8 6 Proz. Seitdem ist die Furcht vor energischem Durchgreifen der Notenbanken ziemlich groß, und die Stimmung unsicher. Aber die Darlehen haben nur langsam abgenommen und in der letzten Woche ist eine neue Steigerung um 07 Millionen einge- takten(aus 5492 Millionen Dollar), so daß die Gefahr einer New- Borker Diskonterhöhung wieder gewackfen ist. So Ist die übermäßige Spekulation an der New-Aorker Börse nicht mehr allein eine Gefahr für die amerikanische Wirtschast. sondern je länger desto stärker werden die europäischen   Geldmärkte bedroht. Die hohen amerikanischen Geldsätze ziehen einmal die aus- geliehenen amerikanischen   Gelder zurück, dazu locken sie in immer stärkerem Maße europäische Kapitalien an. Die Entwicklung auf dem deutschen   Geld- und Kapitalmarkt hat uns in den letzten Wochen deutlich genug vor Augen geführt, wie schwer sich diese New-Porker Ereignisse in Deutschtand auswirken.
450 Mittionen Kilo Margarine. Das ist Veutschlanvs jährlicher Verbrauch.
Die deutsche Dachgesellschaft des i n i er n ä t I o n a l e n Mar» garinetrusts Iürgens-Ban den Bergh macht in ihrem jetzt veröffentlichten Geschäftsbericht interessante Ausführungen über di« Ent Wicklung des Fettoerbrauchs in Deutschland  . Die Gesellschaft beziffert den Anteil der Margarine am gesamten Fett- bedarf der deutschen Bebölkerung auf 450 000 Tonnen jähr- l i ch. Diese Menge wird dem Bericht zufolge ausschließlich von den in Deutschland   befindlichen Werten erzHugt, so daß eine Einfuhr von Magarine so gut wie gar nicht in Betracht kommt. Der Wert dieser Produktion wird auf 030 Millionen Mark beziffert. Der Butterverbrauch der deutschen   Bevölkerung hält sich ungefähr in der gleichen Höhe, jedoch wird hiervon nur eine Meng« von 325 000 Tonnen von der deutschen   Landwirtschast produziert, während im letzten Jahre etwa 125 000 Tonnen im Werte von etwa 435 Millionen Mark eingeführt werden mußten Die Gesellschaft kommt angesichts dieser Ergebnisse zwar nicht zu der Folgerung, welche Entwicklungsmöglichkeiten eine intensiv b e- trieben« deutsche Milchwirtschost noch besitzt, sondern sie empsiehll auswirtschaftlichen Gründen" einen verstärkten Mar- garlneverbrauch. Der Abschluß der deutschen   Iürgenswerke in Hamburg   weist einen von 1,5 auf rund 2 Millionen erhöhten Reingewinn aus, aus dem, wie in den letzten Iahren, wieder 10 Proz. Dividende verteilt werden. Die Bedeutung dieses deutschen  Unternehmens des internationalen Margarmekonzcrns geht daraus hervor, daß in der Bilanz allein für Beteiligungen ein Wert von 18,1 Millionen und für Forderungen anbefreundete Ge- sellschaften" mehr als 57 Millionen ausgewiesen werden, während das Kopttal, mit dem die Gesellschaft arbeitet, nur 14 Millionen beträgt. Aus diesen Ziffern wird ersichtlich, wie eng das Netz der Jürgens- und der Van-den-Bergh-Untrenehmungen in Deutsch  - land gesponnen ist, die ja auch etwa 70 Proz. der gesam- ten deutschen   Margarinefabrikation kontrollieren.
wieder Dividendenerhöhung bei Konrad Tack. Im Gegensatz zu den meisten deutschen   Schuhfabriken, die sich in großen Absatz- jchwierigtetten befinden, kann die K o n r a d Tack A.> G., Berlin  , die ihre Houptbetriebsstätten in Burg hat, ihre Divi- den de wiederum um 1 aus 8 Proz. heraussetzen. Sett der Aufnahsne der Dividendenzahlung im Jahre 1925 mit 5 Proz. hat dieses Unternehmen Jahr für Jahr seine Aktionärgewinne bis aus den Satz von 8 Proz. für 1928 steigern können. Schon im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen in seinem Geschäfts- bericht für 1927 mttteilen, daß es seit 1924 seine Umsätze v e r- doppeln konnte. Im letzten Betriebsjahr sind nach dem Divi- dendenausweis zu urteilen die Umsätze weiterhin gestiegen. Konrad Tack stellt in seinen Betrieben wöchentlich mehr als 30 000 Paar Schuh« her. Nach der Beröffentlichung des Geschäftsberichtes kommen wir auf den Abschluß noch eingehend zurück. Rußlandaustrag sür vanziger Werst persekl. Die Berhand- lungen der Sowjetregierung mit der Donziger Kl a witter- Werst, über die wir bereits berichteten, sind jetzt zu einem nolltiven Abskbluß aelangt. Die Don»ioer Werft erbi�ll einen Auftrag auf einen Pasiagler- und Frachtdampfer im Werte von IL Millionen Mark. Neue Ford-Montage in Frankfurt  . Wie wir hören, steht die Stadt Frankfurt   mit der Leitung der Fordschen Montage- Werkstätten in Deiitschland in Berhandlungen, um die in Westdeutsch- land beabsichtigte Errichtung einer neuen Montagewsrkstätte für d'" Stadt Frankfurt   durchzusetzen.
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