Der überfallene Kaffenbote.

1000 Mart Belohnung.

Trotz der fortgesetzten Nachforschungen der Kriminal­polizei hat man von den Räubern aus der Wullenweber­ftraße noch feine Spur gefunden.

Bemerkenswert ist der Umstand, daß die Täter einen Dpel. magen benußten. Bei ähnlichen lleberfällen, die in der letzten Zeit in der Provinz verübt wurden, sind die Verbrecher auch je des mal in einem Opelwagen herangefahren und geflüchtet. Es scheint, daß es sich um eine Bande handelt, deren eines Mitglied auf diese Marte besonders eingefahren ist. So war es den Räubern auch nicht schwer, bei dem in der Fasanenstraße gestohlenen Wagen den herausgenommenen Rohlenstift schnell zu ersetzen. Die Kriminalpolizei wird jetzt die Provinzüberfälle zu Vergleichs. zweden heranziehen. Noch ist nicht bekannt, wo die Abänderung der Ertennungsnummer vorgenommen murde Magistrat hat für die Aufklärung des dreisten Ueberfalles eine Be lohnung von 500 Mart ausgesetzt. Die gleiche Summe lobt die Kriminalpolizei aus, so daß sich die Gesamtsumme auf 1000 mart beläuft. Sie ist ausschließlich für Mitteilungen aus dem Bubli fum bestimmt.

Der

3weddienliche Nachrichten nimmt Kriminalfommiffar Berne. burg beim Raubbezernat im Zimmer 80 des Polizeipräsidiums

entgegen.

Die Bergafung Halles.

Freispruch von fünf Bergwerksdirettoren.

Salle, 8. Mal

Das erweiterte Schöffengericht verhandelte am Mittwoch gegen fünf Direfforen und Betriebsleiter des Brud. dorf- Rietlebener Bergwerfvereins, denen auf Grund der bekannten wiederholten Bergafung ganzer Stadtteile Halles im Sommer vorigen Jahres fahrlässige Körperverlegung zum Borwurf gemacht wird.

Die Antlage war von der Behauptung des Oberbergamtes Halle Die Antlage war von der Behauptung des Oberbergamtes Halle ausgegangen, daß im regelmäßigen Betrieb aus den Gasometern der Schwelanlage auf der Grube Almine" bei startem Gasanfall ichwefelsäurehaltiges Gas abgeblasen worden sei. Die schwankende Gaserzeugung war bedingt durch den ungleichmäßigen Bitumengehalt der verwendeten Rohtohle.

Nach mehrstündiger Berhandlung schloß sich das Gericht dem Antrage des Staatsanwalts auf Freisprechung aller fünf Angeklagten an.

Mörderisches Auto.

Mutter, vier Töchter und eine Freundin überfahren. Elmsdetten( Westfalen ), 8. Mai. Heute wurden auf der Chaussee zwischen Eimsdetten und Rheine die Ehefrau Veltrup, ihre vier Töchter und ein weiteres junges Mädchen von einem Personenkraftwagen überfahren Eine Tochter war auf der Stelle tot, zwei Töchter und die Freundin wurden schwer verlegt. Die Mutter blieb unverlegt. Das Auto hatte bereits furz vorher zwei junge Beute überfahren, die ebenfalls in schwerverlegtem Zustande in das Arantenhaus gebracht werden mußten.

Die Unterschlagungen beim Finanzamt.

3wei ungetreue Beamte des Finanzamtes Niederbarnim , der Steuerinspektor Tollfühn und der Steuersekretär Hose hatten sich, wie mir bereits in einem Borbericht in der Mittwoch morgenummer mitgeteilt hatten, vor dem Schöffengericht Berlin­Mitte wegen Amtsunterschlagung in Höhe von über 55 000 m. zu verantworten. Der Angeklagte Tollkühn gab seine Schuld zu und erklärte, daß er mit Hose gemeinschaftlich gehandelt und das Geld geteilt hätte. 52 000 m. der unterschlagenen Summe waren Straf beträge, die nicht verbucht worden waren und der Rest waren die Gelder für Kraftfahrsteuer und Steuermarten. Der Angeklagte Hose bestritt jede Mitschuld. Die Sachverständigen erfahen aber aus der Buchführung, daß beide nur zusammen ge­handelt haben tönnen, da der eine, der Kassierer von dem Buchhalter gedeckt werden mußte. Das Gericht verurteilte nach furzer Berhand­lung den Angeklagten Tollkühn zu einem Jahr Zuchthaus und 200 M. Geldstrafe und den Angeklagten Hose zu einem Jahr zwei Monaten Zuchthaus und 100 M. Geldstrafe.

Um 5000 Mark bestohlen.

Ein höherer Beamter wurde auf einem Autobus der Linie 4 sehr schwer bestohlen. Er hatte 5000 mart Privat­geld abgehoben, verwahrte es in der Jackettasche und knöpfte seinen Ueberzieher zu. Als er den start besezten Wagen verließ, merkte er, daß ein Taschendieb ihm den Mantel unbemertt geöffnet und das Geld gestohlen hatte.

Wichtig für Bölkische."

In Nr. 14 unferer lustrierten Beilage Bolt und Reit" brad un mir ein Bilb mit der Unterschrift 8 idiig für Böllische. Ein Parteifreund sendet uns diese interessante Bufchrift.

hr Bild mit dem Titel„ Wichtig für Bölkische hat mich sehr Interessiert. Doch bin ich erstaunt, daß eine Ausstellung im Brager Gemeindehaus mit dem Bilde Bang Sho- Ling: Opfe rung" uns über die Herkunft des Hakenkreuzes Aufschluß geben soll. In unserem Berliner Schloßmuseum, Abteilung„ Allte chinesische Kunst", finden Sie eine wunderbare Glasvase mit dem flaren und ebenfalls unverfälschten Hakenkreuzmotiv. Bor etlichen Jahren habe ich diese alte chinesische Base gelegentlich eines Befuches im Museum zu meiner größten leberraschung in Augenschein ge nommen. Auch habe ich bei jeder sich bietenden Gelegenheit Haten­freuzintereffenten über ihre Abstammung" informiert. Allerdings muß ich bemerken, daß ich mit meiner sogenannten Aufklärungsarbeit bei Hakenkreuzjünglingen nicht viel Erfolg hatte. Die Base wäre eben eine jüdische Fälschung"; zugegeben, daß es etwas Dete artiges auch geben fönnte. Für mich ist jedenfalls die Sammlung im Schloßmuseum tein Ramschladen zweifelhaften Ursprungs. Damit

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etwaige Hafenfreuzler sich durch eine Reise nach Prag nicht in Ausgaben stürzen, um sich von der Richtigkeit ihrer Angaben persön lich zu überzeugen, weisen Sie vielleicht bei Gelegenheit einmal auf den meniger kostspieligen Beg ins Berliner Schloßmuseum hin, der meines Erachtens die gleiche Wirkung haben dürfte."

Das Unwetter in Nordamerika . 100 Zote, ungezählte Berlehte, großer Sachschaden. Nach den letzten Feststellungen beträgt die Zahl der Todesopfer des Tornados in den sieben Südstaaten von Nordamerika insgesamt etwa 50, außerdem wurden etwa 100 Petfonen verlegt. In Birginien allein wurden 22 personen getötet. Bei dem Ein­sturz der Schule in Ryecove wurden dreizehn Schuffinder und eine Lehrerin getötet. Fünf Kinder werden noch vermißt. Einige Schulkinder wurden 20 bis 30 Meter weit vom Sturme fort­getragen.

Die schweren Stürme im miffleren Westen forderten fünf Todes. opfer. In den Off staaten haben die Stürme der letzten Tage verhältnismäßig wenig Schäden verursacht

In der Nähe von Oswego verunglüdte ein Güterzug infolge Unterspülung des Bahndammes. 3wei Personen famen dabei ums Leben. Auf dem Erie- und dem Michigansee ist der Schiffs­verkehr eingestellt worden.

Funkwinkel.z

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Eine richtige Bortriegstolonialrebe hielt Re­gierungsrat Hans Bache. Der aufmertfame Hörer wurde belehrt: Nur mit väterlichem Wohlwollen und päterlicher Strenge ist der Reger zu behandeln. Die Franzosen , die aus wahnwißiger Angst vor den Deutschen Afrikaneger in die europäische Rampffront ftellten, Selbständigkeitsbestrebungen der Negerfo fagt Herr Regierungs­haben das Rassenprestige der Weißen in Afrika zerstört. Aber die rat Zache wörtlich..find feine unbefiegbare Gefahr Er ließ den Hörern die Entscheidung offen, ob diese Gefahr mit väterlicher Milde oder väterlicher Strenge zu besiegen fei. Benn ein Befürworter des folonialen Gedankens im Rundfunt spricht, jo follte er nicht derart unverantwortliches Gerede vorbringen. Uebrigens lei Herrn Rohstoffen nur bei einem komplizierten Schutzolffyftem möglich Bache gefagt, daß aus eigenen Kolonien ein verbilligter Bezug von ift, das wieder für den Handel mit den übrigen Ländern starte Schranten aufrichtet. Und daran, daß wir aus unserem tolonialen Besiz in absehbarer Zeit sämtliche Bedürfnisse des eigenen Landes würden befriedigen fönnen, glaubt doch wohl Herr Zache selber nicht! Die Unterhaltungsdarbietungen brachten an diesem Tag Musik für jeden Geschmad. Das Quartett Hans Raue hatte für den Nachmittag ein recht gefälliges Brogramm zusammengestellt. Der Abend bet ebenfalls eine halbe Stunde recht annehmbare Unter­baltungsmufit, ausgeführt von der Kapelle Geza Komor. Borher hörte man eine Reihe schmalziger Lieder, die aus unerfindlichen Gründen im Programm den Titel Heitere Lieber" bekommen hatten, gesungen von dem knödelnden Franz Baumann. Ein Ber: gnügen war bei diesen Darbietungen nur das delitate Biolinspiel Franz v. Szpanowsti. Der Schluß des Abends wurde für alle Musitfreunde ein wirtlicher Genuß, das Trio Mayer- Mahr, Alfred Wittenberg und Eva Heinik spielte Beethoven .

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Goldfisch

Bade­ Anzüge

Oben abgebildet: aus feinem Wolltrikot

mit buntem Oberteil G42

FRIT

1672

Tes.

Jagdfrevler in Rangedorf.

Hoffentlich wird die Behörde energisch eingreifen.

Man schreibt uns: Sonntag bei herrlichstem Matwetter! Am Strand des Rangsdorfer Sees liegt, frabbelt und tollt groß und flein im Sande. Glizernd liegt die weite Wasserfläche in der strahlenden Sonne. Nichts stört den Frieden. Ba! Im Schilf des gegenüberliegenden Ufers, dann rechts und links tn allen Schüsse. Man wendet den Kopf und fragt, niemand weiß, wer an diesem Sonntagnachmittag seine Zeit mit dieser Knallerei tot­chlägt. Die Aufklärung folgt bald. Am Abend zieht ein Trupp iunger, zum Teil recht junger Leute ins Bad ein Die Flinten hängen forsch über der Schulter, in den Händen tragen dorfer See anmutig bevölkern. sie Bündel verschiedenartiger Wasservögel, die gerade den Rangs­

Leichen von Haubentauchern, fleinen Tauchern, Wasserhühnern und ..llnerhört!" wird sich mancher Badegast beim Anblick der fleinen Enten gesagt haben.

Die Jagdfrepler stehen am Büfett und stärfen fich, leise tropft das Blut ihrer fleinen Opfer in ben Sand. Manchem der Babe gäste wird der schöne Tag durch diesen Amblid verleidet worden lein. Bo bleiben Schonzeit und Raturschuß? Gerade in diesem Jahr, nachdem der harte Winter so große Lüden in unsere Tier­melt geriffen hat

Zum Schun des Verkehrspersonals.

Die Sozialbemotratifchen haben folgenden Antrag eingereicht:

Stadtverordneten

Der Magistrat wird ersucht, bei der Berliner Berkehrs. gefellschaft dahin zu mirfen, daß an den Endhaltestellen der Straßenbahnen fowie Omnibuslinien für das Berkehrs. perfonal Aufenthaltsräume errichtet werden, während der falten Jahreszeit geheizt werden können." Zinserhöhung bei der Sparkasse.

die

Der Berliner Städtische Nachrichtendienst teilt mit:

Infolge der am 25. April erfolgten Erhöhung des Reichsbant. gung die Habenzinsen für Sparkonten bei den Banten von 5 auf bisfontfages von 6% auf 7% Proz. hat die Stempelvereints 6 Proz. erhöht. Trotzdem die Notwendigkeit einer derartigen Er. höhung nach Ansicht der Sparkasse nicht vorlag, mußte die Sparkasse notgedrungen dem Borgehen der Stempelvereinigung folgen. Der Aufsichtsrat der Spartasse hat infolgedessen beschlossen, die Zinsen für Spareinlagen vom 1. Mai ab von 5 auf 6 Broz. zu erhöhen. Die Folge diefer Zinserhöhung ist eine Berteuerung des Realtredites; denn notgedrungen mußte auch der Zinssaz für hypothefen, die von der Sparkasse der Stadt Berlin aus­gegeben werden, erhöht werden, und zwar von 8% auf 9 Proz. jährlich, während der einmalige Verwaltungstoftenbeitrag von 2 Broz. bei im übrigen voller Auszahlung des Hypothekenbetrages beibehalten worden ist. beibehalten worden ist.

Ein fozialistisches Palästina. Sonnabend, den 11. Mai, 20% 11hr, findet in der Stadthalle, Klosterstraße, eine öffentliche Bersammlung mit dem Thema: Ein fozialistisches Pa. lästina! statt. Den Vorsiß führt Dr. Oskar Cohn, referieren werden Ministerialdirektor Dr. Hermann Badt, Dr. Georg Lu binsfi und Dr, Walter Preuß, Tel- Aviv . Ferner Hebräischer Chor. Eintritt 50 Bf. Beranstalter ist die Liga für das arbeitende Balästina, Zweigstelle Berlin .

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