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Nach einer vergeblichen Aufforderung zur Umkehr*) an die englische Schaar ritten am 2. Januar 300 Buren dem Jameson entgegen und lieferten ein Scharmützel, in welchem ein Bauern- soh» eines Feldkornels(soviel wie Kompagniesührer) erschossen wurde; nochmals richteten sie an ihn die Aufforderung, daß er Waffen und Munition abliefern solle, so würde ihm nichts ge- schehen. Er sagte aber, er hätte Befehl, nach Johannesburg   zu gehen und den Befehl führe er aus. Die Buren zogen sich nun zurück, da dort offenes Feld war, und lockten ihn in eine Schlucht, wo sie ihn voll- ständig einschlösse», so daß er nicht vor- noch rückwärts konnte. Bald hißte er die weiße Flagge; die Buren gaben ihm nur S Minuten Bedenkzeit. Jetzt wollte James o n sich gern zurückziehe», wie er in den Verhandlungen angab; die Bltren gingen aber natürlich daraus nicht ein u n d er ergab s i ch b e d i n g u n g s l o s. In dein Gefecht waren auf Burenseite 4 Tobte, auf Seite der Engländer 7080 Tobte; die Bure» haben 8 Schncllfeuerkanonen und 3 Feldgeschütze er- obert. Die Gefangene» wurden am 3. Januar in Pretoria   ein- geliefert. Am 4. Januar war eS verhältnißmäßig ruhig; am Abend kam der Gouverneur der Kapkolonie   zum Unter- handeln; er wurde stillvon den Engländer» empfangen. Sonntagwar auch ruhig, nur daß noch die letzten Frauen von Johannesburg  nach hier(Pretoria  ) kommen. Inzwischen war am t. Januar von den Engländern in Johannesburg   eineZentral- regierung" eingesetzt worden, die an den Präsidenten Krüger Abgeordnete zu Unterhandlungen schickte; Krüger ließ sich jedoch aus nichts ei». Daß der ganze Putsch Kapitalistenmache ist, geht daraus hervor, daß die Mincnbesitzer denjenigen, der nicht zu ihnen halten wollte, entlassen h a b e n, n» d d e in j e n i g e n. welcher s i ch bereiter- klärte, für sie fechten zu wolle». 12,30 Mark pro Tag bezahlten. Ich selbst habe mich aus seilen der Trausvaalregierung gestellt und glaube in diesem Falle nicht gegen niein Prinzip verstoßen zu haben. Wir sind ausgerüstet mit Martini Henri-Gewehren. in Steyr   angefertigt, und haben jeder 30 Palronen. 4 Nachtwachen habe ich schon gemacht. e. ck. il. Johannesburg  , den V. Januar 1896. Werths Genossen! Seit ungefähr zwei Jahren hat sich in Süd-Afrika   die sog National- Union gebildet; deren Sitz ist in Johannesburg   und sie schreibt auf ihre Flagge: Vereinigung sämmtlicher südafrika nischen Länder zu einer freien Republik k la Nord- Amerika  . Ties wäre eine ganz löbliche Absicht, aber besser Eingeweihte wisse», daß die ganze Sache von ein paar hiesigen G r o ß k a p i t a l i st e n, u n t e r st ü tz t v on ni a ß g e b e n d e» englischen Häuptern Südafrika's   inszenirt wurde und der Herrscher in Zukunft Kapital heißen soll, weshalb diejenigen, welche klar in der Sache sehen, auf seite der bestehende» Regierung sind; speziell fast alle Deutschen  . Es gelaug den Kapitalisten dagegen leicht, die Arbeiter i» den Minendistrikten für sich zu gewinnen, besonders weil sie ihnen bedeuteten, die Buren würden ohne Widerstand in alle Forderungen willigen, wen» sie erführen, daß die National Union es fertiggebracht habe, ca. 60 000 neueste Magazingewehre sowie Maxim- und andere Kanonen in Dampfkesseln und Maschinen einzuschmuggeln.A b a wach a b i t s ch i"(wart ein bische»), sagt der Bure, und man muß staunen, mit welch kühler Ueberlegenheit er die ganze Sache handhabt. Der Hauptansührer des englischen Korps, Dr. Jameson, wollte mit 800 ausgesuchten Leuten von der westlichen Grenze vielleicht einen Triumphzug machen und hier mit der Hauptarmee zusammenstoße», um die Buren von vornherein einzuschüchtern. Aber die Buren, weit geringer an Zahl, aber in der ganzen Welt als vortrefflichste Schützen bekannt, die alle feuergewohnte Pferde unter sich haben, triebe» diese 800 Mann bei Dornkopp(Platz ungefähr Kilometer von hier) so in die Enge, daß sich Dr. Jameson ergeben mußte. Hierbei wurden annähernd 60 Engländer, ineistens durch den Kopf, er- schössen, 70 verwundet und mit Ausnahme einiger alle gesangen und nach Pretoria   transportirt. Nur 2 Buren fiele». Johannesburg  , den b. Januar nachts. Heiliger Sebastian  ! Jetzt scheint's nngemüthlich zu werden. In Kürze fängt der 6. an, allgemein gefürchtet als Los- schlagetag; unheimliche Ruhe in der Stadt, von Zeit zu Zeit geheime Ordre für die zum Transvaal  - Gouvernement  Eingeschworenen, daß sie sich um die und die Zeit dort ein- finden sollen, um sich ganz unter Kommando zu stellen; eingeübt ') Diese Aufforderung wurde durch einen Großsohn des Präsidenten Krüger überbracht. Der junge Mann wurde entgegen allem Kricgsbrauch von Jameson als Gefangener zurückbehalten und erhielt erst durch die Gefangennahme der Bande Jameson's selbst seine Freiheit wieder.(Anm. d. Red). O diesmal," erwiderte Langenberg,werden Ihre Träume als nickitig erscheinen. Palavi ist ein Mann, der Geist, Humor und Reichthum besitzt, nur nicht eine so reizende Tochter, wie Ihre bevorzugten Eltern, denn einen solchen Juwel giebt es nur einmal auf dem Erdenrund." O Sie Schmeichler!" hauchte Clotilde und schlug verschämt ihre Augen zu Boden.  Sie machen mich neu­gierig." Liebes Fräulein, Sie sollen ihn sehen und selbst urtheilen", sagte Langenberg, indem er sich schnell empfahl und ging. Clotilde merkte es nicht. Sie stand wie angewurzelt da. Gegen ihre Gewohnheit geleitete sie den Doktor nicht zur Treppe. Georgine tibernahm dies und entließ den Arzt mit den Worten:Doktorchen! Doktorchen! Sie machen mir mein Kind eitel." Am liebsten von ganzem Herzen glücklich," entgegnete im eiligen Abgehen Langenberg. Was war das?" erhob sich Brambach,Du stehst noch unbeweglich, Clotilde? Auch mir klingen die Lobes- erhebungen über den Italiener Palavi zu überschwänglich, Langenberg übertreibt." Ja ach ja!" klang es leise von den Lippen Clotildens, als würde sie unsanft aus einem süßen Traum erweckt.Ja der Doktor übertreibt. Er ist so gelehrt und nennt mich einen Juwel ich bin nur ein em- fältiges Mädchen er spottet meiner." Er hatte sieliebes Fräulein" genannt sie begann zu weinen darüber, daß sie seinen Worten Glauben geschenkt. Brambach hatte wohl bemerkt, daß der Doktor Ernst zu machen schien, daß seine Worte bei Clotilden gezündet. Er mußte dazwischentreten, denn er wollte nicht immer- während durch den Doktor an seinen Diebstahl erinnert werden. Sieh Ki»d," begann er zärtlich, indem er die Weinende umschlang,solchen Spott wirst Dn von dem Baron von Rüxdorf noch nicht gehört haben. Er liebt Dich aufrichtig, er ivird Dir ein guter Gatte und Deinem Vater eine treffliche Stütze werden. Wie effektvoll und ruhmreich für mich hat er meine Audienz und Fürsprache beim Könige geschildert, die ganze Stadt spricht davon." wird schon längere Zeit unter deutschen Offizieren, die hier alS Privatleute ansässig sind. Ich will hoffen, daß ich mehrere Berichte schicken kann und daß sich»leine Truppe, zu der mancher wackere Freund gehört, gut halten wird, denn voraussichtlich werden dem ersten noch manche andere Schläge folgen. K. . polnische Arberlkchk. Berlin  , 27. Januar. Herr von Hammcrstei«- Loxten und Herr von Mantenffel. DieDeutsche Tages-Zeitung" schreibt: Die Nachricht derStaatsbürger-Zeitung", daß der Mrnister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, Freiherr von Hammerstein, den Abg. Freiherrn von Mantenffel zum Ausschluß des Abg. v. Plötz aus der konservativen Fraktion habe bewegen wollen, wird uns als aus der Lust gegriffen bezeichnet." Wir stimmen dem vollständig bei, da wir doch über- zeugt sind, daß die Herren von Hammerstein-Loxten und von Wlanteuffcl so genau wie wir von der Plänen der Plötze unterrichtet sind, an stelle der deutschkonservativen Partei eine reine Groß- Agrarierpartei unter der Führung der Plötze, Rösicke, Suchsland, Liebermann v. Sonnenberg zu etzen. Herr v. Manteuffel wird sich in Kenntniß seiner chwachen und der starken Position der Bündler wohl jüten, das Schicksal des Herrn v. Helldorf für sich und eine Freunde zu provoziren. Es ist klug genug, denen um Plötz die Verantwortung für das Schicksal der deutsch  konservativen Partei zu überlassen. Daß die einigenden Elemente in der konservativen Partei nicht die Ueberhand haben, weiß jedermann. Der Fall Hammerstein, der Feld- zug gegen den Pastorensozialismus, die Jntriguen des Bundes der Landwirthe, die Haltung Stöcker's, die Forde- rung der pommerschen Konservativen nach einem konser- vativen Parteitage, all' das sind Nägel zum Sarge der konservativen Partei.   Herrn Hcrrfurth haben wir doch überschätzt, als wir meinten, sein Einspruch dagegen, daß eine Wahlpflicht eingeführt und deren Nichtausübung unter Strafe gestellt werde, sei ein unbedingter. In einem Schlußartikel über dieses Thema meint er nämlich: Die Frage der Einführung einer Wahlpflicht gewinnt sofort einen anderen Charakter, sobald nicht die materielle Aus- Übung des Wahlrechts, sondern die formelle T h e i l- nähme an dem Wahlakte von dem Wähler gefordert und die Enthaltung von der letzteren mit Strafe bedroht wird Diese formelle Theilnahme will er durch eine Strafandrohung(50 Mark Geldstrafe) erzwingen. Da er zugiebt, daß die Abgabe eines weißen Zettels einem jeden Wähler es ermöglicht, sich der Wahl that- sächlich auch ohne besondere Erklärung zu enthalten, so ist wirklich nicht einzusehen, weshalb eine so ganz nutzlose Straffestsehung von ihm befürwortet wird, ganz ab- gesehen davon, daß wir Strafandrohnngen im Deutschen Reiche nicht überflüssiger Weise vermehren sollten. Ordensverleihungen sind in großer Anzahl wieder an Kaisers Geburtstag vertheilt worden. Unter denselben ist die beinerkenswertheste die Verleihung des Rothen Adler- ordens I.Klasse an den Landwirthschaftsminister v.Hammer- stein-Loxten, außerdem haben der Reichskanzler, der Justiz- minister Schönstedt  , der neue Minister des Innern v. d. Recke  von der Host und der Botschafter in Wien  , einer von den Eulenburgern hohe Orden erhalten. Der Kaiser scheint demnach nnt der neuesten Haltung seiner Vlinister, vor allem mit der schroffen Absage des Landwirthschaftsministers an die Agrarier ganz einverstanden zu sein. Darin liegt die politische Bedeutung dieser Ordensverleihungen. Ein rother Adlerorden lvnrde auch dem Kammer- Herrn, Fideikommiß- Besitzer und Mitglied des Herren- Hauses Grafen Finck von Finckenstein   auf Alt-Madlitz   im Kreise Lebns verliehen. Ob dieser der bekannte Verleger derKrenz-Zeitung" ist, haben wir nicht ermieteln können. Die Kolonial-Falle" la trappe coloniale nennt ein französisches Blatt die Kolonialpolitik, so wie sie in neuerer Zeit Mode geworden ist. Ter Köder großer Handelsvortheile und eines großen Kolonialreichs lockt in die Falle man ninimt Land in ungezählten Quadrat- meilen, erficht wohlfeile, aber durch phantasievolle Berichte Ach ja und ihm bin ich ja auch zu Dank vcr- pflichtet." Clotilde reichte ihrem Vater die Hand wie zum Zeichen, daß sie ihn verstehe und folgen wolle. Dann wandte sie sich scheinbar ruhig zum Gehen, ein paar dicke Thränen verriethen indeß den Zwiespalt in ihrem Herzen, als sie die Thür des Nebenzimmers schloß, um dort einem verlorenen Glücke nachzuweinen. Brambach ließ sie gehen und es war ihm recht, mit seiner zurückkehrenden Frau allein zu sein. Er empfing sie mit den Worten:Die warmen Empfehlungen, mit denen der Doktor seinen Freund hier einführen will, sind ja beinahe verdächtig. Wenn er uns nur keinen Spion ins Haus bringt." Schlimm genug," sagte Georgine,daß wir in jedem einen Spion wittern müssen, aber hier wirst Du Dich irren. Ter Doktor wird sich doch nicht selbst im Lichte stehen, er will uns Glück, nicht Unglück ins Hans bringen." Brambach zog seine Frau in die Fensternische und sprach leise zu ihr:Nennst Du das ein Glück, wenn Du dem Manne Deine Tochter zur Frau giebst, der das Opfer Deiner Rache hat verenden sehen?" Nur seiner Liebe zu Clotilden verdanken wir unsere Rettung. Seine kluge und uns schonende Beiveisführnng jat uns vor dem Schicksale bewahrt, das jetzt zwei Un- chuldige erleiden." Was war denn aber der Grund eigentlich zu Deiner unseligen That?" Nichts anderes als Dein naher Bankerott." Nein, es war Dein gekränkter Adelstolz. Daß der Major Dir die Ehe versprochen und Dich dann doch nicht in den verlorengegangenen Adelsstand gebracht, das mußte er mit dem Leben büßen. Und nun ich Deine Tochter in den Adelsstand erbeben will, bist Du dagegen?" Georgine schwieg erst betroffen, dann sagte sie:Ich kann diesen Baron nicht leiden, er ist mir zu unbedeutend, außerdem niuß ich die Feindschaft des Doktors und seine Enthüllungen fürchten." Nun bis jetzt hat er noch nicht um mein Kind an- gehalten, und Clotilde hat hier auch mitzureden", sagte Brambach und verließ erregt das Zimmer. (Fortsetzung folgt.) zu glänzenden Großthaten aufgebauschte Siege, alles schwimmt in einem Meer von Wonne und Ruhm bis auf einmal das Blättchen sich wendet: die betrogenen und ausgebeuteten Eingeborenen werden aufsässig, sie rebelliren, die Sumpffieber beginnen ihre Vernich- tende Thätigkeit furchtbare Sterblichkeit, Nieder- lagen, Katastrophen und Skandale aller Art der schöne Köder hat sich als windige Lustspiegelung erwiesen. Jeder Vernünftige wünscht: wären wir doch aus der Galeere heraus. Aber die Galeere ist eine Falle, aus der nicht leicht wieder herauszukommen ist, außer mit schweren Ver- lüften. So sitzen die Franzosen jetzt in Madagaskar   fest, die Italiener in Abessynien und welche Opfer hat Deutschland   für seine Kolonialpolitik zu bringen! Und die V o r t h e i l e? Was wird eingetauscht für die verlorenen Menschenleben, die verlorenen Millionen? Tie beste französische   Kolonie ist Algerien  . Sie hat seit ihrer Gründung vor 65 Jahren über zehn Milliarden zehntausend Millionen Franks gekostet und kostet dem Staat heute noch mehr als sie einbringt. Von Indien  , das eine Ausnahme bildet, wollen wir hier nicht reden. Aber die sämmtlichen englischen Kolonien, die nicht ganz oder großentheils von Engländern bewohnt sind und selbständige Gemeinden bilden, sind eben- falls von höchst zweifelhaftem Werth; sie haben wesentlich eine militärische Bedeutung und dienen den Interessen einer winzigen Minderheit. Kurz, die sogenannte Kolonialpolitik ist kein Glück für die Völker, und die meisten Kolonien sind in der That, wie dieJustite" es gesagt hat, Fallen". Herr Chamberlain hat abermals eine Rede gehalten. in der er in seiner sattsam bekannten provokatorischen Manier der Transvaal  -Sache gedachte. Nach einem Tele- gramm des Wolff'schen Bureau's sagte er in Birmingham  auf einem von der Stadt veranstalteten Banket: Es seien Anzeichen vorhanden, daß die Wolken am politischen Hinimel sich wieder zertheile».Vor einigen Wochen wurden wir durch eine Kundgebung außerordentlicher Feindseligkeit von Deutschland   erschreckt, welche um so mehr überraschte, als sie vollkommen unerivartet und unprovozirt war. Diese Kund- gebung ging vorüber und es scheint, als habe sie keine ernsteren Folgen hinlerlasse», als ein geringes Anwachsen der Gereizt- heit der deutschen Presse, aber sie veranlaßte uns, die Mittel zu unserer Vertheidigung zu erhöhen." Bezüglich der Venezuelasrage meinte Chamberlain, er denke zwischen beide» Völkern, dem der Vereinigten Staaten   und dem Englands, ob- walte ein Mißverständniß. England bestreite die Monroe-Lehre nicht und wünsche auch keinen einzige» Zoll amerikanischen Bodens niit Ausnahme dessen, was es schon rcchlsgiltig besitze. Was die Lage in Armenien   anbetreffe, so bleibe die Gefahr und die Schmach für Europa   bestehen, die Vorstellungen Endlands seien mangels der nöthigen Unterstützung fruchtlos ge- wesen. Die traurige» Ereignisse in Transvaal   hätten das An- wachsen der guten Beziehungen zwischen dem holländischen und dem englischen Stamme in Südafrika   nicht gestört, er glaube, die weise Regierungskunst werde die Beschwerden der Uitlanders beseitigen, ohne die Unabhängigkeit der Republik   in Gefahr zu bringen. Die hochtrabenden Worte des Herrn Chamberlain, der gar zu gern den englischen Chauvintsmus zu weitern Aus- brüchcn anstacheln möchte, werden glücklicher Weise keines- wegs von allen seinen Landsleuten gebilligt. Die opositio- nelle Presse geht energisch den Schuldigen, die das Unheil im Transvaal   augestiftet haben, zu Leibe. So erörtert dieDaily News" die Nothwendigkeit einer strengen Untersuchung des �Ursprungs des Einfalles Jameson's in das Transvaal  . Sie fürchtet jedoch, daß dieHilfsquellen eines fast unbegrenzten Reichthums" aufS Freigebigste ver­wendet werden dürften, um die Untersuchung erfolglos zu machen. Das beste und unparteiischste Tribunal würde ein Sonderausschuß des Unterhauses sein, aus- gestattet mit allen Gewalten, die das Haus verleihen kann. Daß ein Komplot bestand, die südafrikanische Republik   zu st ü r z e n, die Goldminen zu stehlen, dafür seien vollauf Beweise vor« Händen. Jameson mag ein unschuldiges oder ver- hältnißmäßig unschuldiges Opfer gewesen sein, aber wenn die Schuldigen, seien sie hoch oder niedrig, reich oder arm, nicht entdeckt und bestraft werden, werde England in den Augen der Welt entehrt dastehen. Als einen gravirenden Beweis für die Mitschuld eng» lischer Kreise bei dem Beutezug sieht dasDaily Chro- nicle" das aus Johannesburg   im Dezember a n Jameson gesandte Schreiben mit dembe- rühmten" Hilferufe an. Äas Blatt stellt zunächst fest, daß dieTimes" schon am L Januar im stände war, den Brief, freilich mit einigen Wegiassuugen, zu veröffentlichen, aber ohne Unterschriften und falfch, nämlich vom 28. De- zcmber datirt, während er in Wirklichkeit, nach der am Freitag erfolgten Bekanntgabe des Reuter'schen Bureaus, vom 20. datirt war. Unterzeichnet war er aber von Chas. Bemard, Francis Rhades, Lionel Phillips, John ayes Hanived und George Farrar, also, wie das genannte statt hervorhebt, den namhaftesten Jnteressenvertretern der Chartered Company   in Johannesburg  . Damit, meint Daily Chronicle", sei alles gesagt. In den englischen Kolonien in Südafrika   machen sich zwei Strömungen in bezug auf die Transvaal  -Frage gegen einander geltend. So meldet ein Telegramm aus Pie t e r- maritzburg unter dem 22. d. M.: Die Uebersendung eines Glückwunsches des Gouverneurs von Natal Hely Hutchinson an den Präsideuten Krüger wegen der Zurückwerfung der Jameson'schen Streitkräfte hat verschiedene Bemerkungen hervorgerufen. Der Gouverneur wurde in Newcastle   und hier von einem Theil der Menge, welche auf das Durchpassiren der Jameson'schen Soldaten wartete, niit Murren empfange». Eine große Versammlung nahm gestern hier einstimmig eine Resolution an, in welcher die Einmischung des deutschen   Kaisers in die Angelegenheiten Südafrika's   übel aufgenommen und Chain- berlain Dank ausgesprochen wird für seine Erklärung, er werde die Oberherrschaft Englands aufrechterhalten. Dagegen heißt es in einem Telegramm aus Pretoria  vom 25. d. Mls.: Ein Schreiben des ehemaligen Generalanwalts der Kapkolonie Schreiner an die holländische ZeitungOns land" tritt der Behauptung entgegen, daß die jüngsten Ereignisse eine Spaltung zwischen den Holländern und Engländern in Südafrika   herbei- führen müßten. Im Gegentheil würden sich die beide» weißen Stämme enger verbinden. Falls die Engländer ihre Vorurtheile gegen die kleinen Völker über- winden würden, so würden sie anerkennen, daß Präsident Krüger und seine Bürger, welche Jameson besiegten, für alle 'reien Bewohner Süd- Afrika's   kämpften. Jameson's Anschlag sei das Werk den Interessen des Reichs ei» bliche r Spekulanten und werde von allen rechtlich denkenden Engländern verabscheut.