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Das Henckel- Rennen eine Ueberraschung.

Bauernfänger- Rennen: 1. Pohrpost( W. Printen); 2. Gesolei; 3. Falstaff. Toto: 286: 10. Blag: 49, 18, 67: 10. Ferner liefen: Fascist( 4), Leuchtturm, Gamum, Fer aut feri, Horatius  , Comptendorf, Ledum, Servatius II, Carmenta, Cumä  , Annchen, Madoran.

Argwohn- Rennen: 1. Attika( M. Dreißig); 2. Verwechslung; 3. Lea. Toto: 172: 10. Blaz: 43, 16, 29: 10. Ferner liefen: Kyon( 4), Oran  , Maravedis, Allerweltsmädel, Laß' sein, Pragedis.

Altgold- Rennen: 1. Berena( M. Schmidt); 2. Arabella; 3. Eminenz. Toto: 31:10. Blag: 14, 12: 10. Ferner liefen: Bers( 4), Freier Wille.

Hendel- Rennen: 1. Wilfried( S. Echmidt); 2. Markgraf  ; 3. Antonia. Toto: 124: 10, Plag: 23, 12, 18: 10. Ferner liefen: Magimus( 4), Tantris( 5), Botschafter( 6), Evengali, Graf Jiolani, Ausnahme.

Chamant- Rennen: 1. Oleander( Barga  ); 2. Mettart. Toto: 10:10. Zwei

Tiefen.

Nidel Rennen: 1. Lichtblid( M. Schmidt); 2. Falcone; 3. Otis. Toto: 15:10. Blag: 10, 11:10. Ferner lief: Torn II.

Tausendkünstler- Rennen: 1. Nonchen( Böhlke); 2. Angulimala; 3. Alfter­Morgenstern, Rotbart, Lieferer, Ratastrophal, Bulgarin, Nutria, Zier.

blümchen. Toto: 245: 10. Play: 45, 21, 34: 10. Ferner Tiefen: Windspiel( 4),

Bundestreue Vereine teilen mit:

Das Butab Jubiläum.

Die Feier im Großen Schauspielhaus.

Spricht man von Gewerkschaften, so versteht man darunter| ist in den letzten Wochen erstarkt. Da darf es feine Unorganisierten gewöhnlich nur die freien Gewerkschaften und zwar nur die im| mehr geben. ATGB. vereinigten Arbeitergewerkschaften. Und doch zählen auch die im Af- Bund vereinigten Angestellten und die im ADB. verbundenen Beamtenverbände zu den freien Gewerkschaften mit. Die Organisation der Hand- und Kopfarbeiter muß nicht erst ge schaffen werden, sie ist längst zur Tatsache geworden. Der Butab, d. h. der

Bund der technischen Angestellten und Beamten, der jetzt auf sein 25jähriges Bestehen zurückblicken fann, ist zwar nicht die an Zahl größte Organisation im Allgemeinen freien Ange­stelltenbund( AfA), aber doch eine der bedeutsamsten. Und wohl noch selten hat eine Gewerkschaft ihr Jubiläum in so würdiger Feier begangen, wie es gestern der. Butab im vollbesetzten Großen Schauspielhaus getan hat. Nach kurzer Begrüßung der Gäste, Vertreter einer Reihe von Ministerien, der sozialdemokratischen Landtagsfraktion, der Abgesandten der Bruderverbände Desterreichs und der Tschechoslowakei  , der Vorsitzenden des ADGB  . und des Shweiger hielt hierauf

ftraße 14: Aus Beng Bergs Tierleben". Abt. Brenzlauer Berg: Tonners ADB., leitete der Berliner   Lendvai  - Chor die Feier ein. Ingenieur

Touristenverein Die Naturfreunde", Zentrale Wien  . Ortsgruppe Berlin  : Mittwoch, 15. Mai, 20 Uhr, Aula Weinmeisterstr  . 16-17, Lichtbildervortrag: Drei Wochen in Oberitalicn"( Referent Georg Krämer). Unkostenbeitrag 20 Br. Gäste willkommen. Abt. Friedrichshain  : Dienstag, 14. Mai, 20 Uhr, Litauer Straße 18, Lichtbildervortrag: Montblanc  "( Jähns). Abt. Lichtenrade  : Dienstag, 14. Mai, 20 Uhr, Kaiser- Wilhelm- Str. 73, bei Lenz: Erste Hilfe bei Unfällen." Abt. Rorben: Dienstag, 14. Mai, 20 Uhr, Eennenburger Str. 20: Pfingstfahrt". Abt. Wedding  : Dienstag, 14. Mai, Turiner Ede Secftraße: Mitgliederverfamlung. Jugendgruppe: Dienstag, 14. Mai, 19 Uhr, Geeftr. 84: Der Farz". Abt. Pankow  : Tienstag, 14. Mai, 20 Uhr, Görsch­tag, 16. Mai, 20 Uhr, Danziger Str. 62, Barade 2: Mitgliederversammlung. Abt. Gesundbrunnen  : Donnerstag, 16: Mai, 20 Uhr, Pant. Ede Wiesenstraße: Mitgliederversammlung. Jugendgruppe: Dienstag, 14. Mai, 20 Uhr, Schönstedtstr. 1: Gruppenfragen. Abt. Ziergarten: Tonnerstag, 16. Ma:, 20 Uhr, Lehrter Str  . 18-19: Erste Hilfe bei Unfällen". Abt. Lichtenberg  : Tonnerstag, 16. Mai, 20 Uhr, Gunterstr. 44: Vorlesungen. Abt. Südwest: Donnerstag, 16. Mai, 20 Uhr. Yordstr. 11: Naturschußfragen. Naturwissen schaftliche Abt.: Donnerstag, 16. Mai, 20 Uhr, Johannisstr. 15: Dialektabend. Freie Kanu- Union Groß- Berlin. Vollversammlung aller Abteilungen Frei tag, 17. Mai, 20 Uhr, Restaurant 3um Mohren", Jerusalemer Str  . 19. Abt. Spandan: Sigung Dienstag, 14. Mai, 19% Uhr. bei Reimer, Charlottenburg  . Wilmersdorfer   Ecke Kanalstraße. Gäste willkommen. Mitglieder werden auf. genommen.

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FEGB., Bezirk Oberspree. Seute, 19% Uhr, Mitgliederversammlung im Jugendheim Oberfchöneweide, Laufener Etr. 2. Tagesordnung: Bereinsange Tegenheiten, Vortrag: Alt- Nürnberg"( W. Birnbaum). Der Turnabend fällt aus. Ieder muß die Versammlung besuchen.

ASC., Hoden. Jeden Dienstag ab 18 Uhr Training im Lichtenberger

Stad on. Interessenten bietet sich jest Gelegenheit, das Hockenspiel zu erlernen. Arbeiter- Stükenbund, Ortsgruppe Berlin  . Die vertagte Ortsgruppenver­fammlung findet Dienstag, 14. Mai, 20 Uhr, bei Lohan, Brüderstr. 16-18, nahe Gertraudtenstraße, statt.

Sartelligung Mittwoch, 15. Mai, 20 Uhr, Café Royal, Kommandanten flraße 77.

Die Einheitsschule in Neukölln.

Borbereitungen zu ihrem Aufbau.

"

Ueber das im Vorwärts" schon vor längerer Zeit ein­gehend besprochene Projekt einer großen Schulbauanlage am Dammweg in Neukölln hat jetzt die Stadtver­ordnetenversammlung zu entscheiden. Der Magistrat gibt in einer den Stadtverordneten zugegangenen Vorlage

die Feftrede,

worin er an die Verhältnisse der Techniker und Ingenieure um die Jahrhundertwende anknüpfend, die Wandlung der wirtschaft. schaftlichen und sozialen Verhältnisse schilderte, unter denen die Mit­arbeiter zu Angestellten wurden, deren Arbeit durch Arbeitsteilung spezialisiert, entwertet wurde. Bis zur Schaffung der Organisation im Jahre 1904 waren die Berufsgenossen schutzlos, rechtlos und machtlos. Aus der Erkenntnis des Interessengegensatzes auch zwischen geistigen Arbeitern und Unternehmern 30g der Bund in seinem Programm die Konsequenzen. Wiederholt suchten einzelne Unternehmergruppen durch Maßregelungen die Bewegung zu unter­binden, womit sie aber auch hier des Gegenteil erreichten.

Schon vor dem Kriege bekämpfte der Bund die sogenannte Standespolitik. Die Erfolge nach dem Kriege bedeuteten die Ernte nach der Saat. Wenn das Unternehmertum ständig über Mangel an Rapital flagt, so ist ihm zu bedeuten, daß es auch in seinen Technifern und Ingenieuren ein wertvolles Kapital besigt. Das große Verdienst des Bundes ist, daß er die Berufsgenossen aus der beruflichen Enge herausgeführt, ihre soziale Berbundenheit mit der Gesamtheit der Angestellten- und Arbeiterschaft aufgezeigt hat. Bieles   bleibt noch zu tun.

Die sozialpolitische Reaktion

eine ausführliche Darstellung der Entstehung des Projektes. Aufstieg des Fabritarbeiterverbandes.

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Nahezu eine halbe Million Mitglieder.

Auch der Verband der Fabritarbeiter Deutschlands  hat an dem allgemeinen gewerkschaftlichen Aufstieg des letzten Jahres starken Anteil. Der Fabritarbeiterverband gewann nach der Kassen abrechnung im Jahre 1928 54276 neue Mitglieder. Seine Mitgliederzahl betrug am Jahresschluß 1927 423 059,

Der anfängliche Plan, dort nebeneinander eine Bolksschule und eine höhere Schule zu errichten, wurde in den Jahren 1926 und Das Gerede von der Götterdämmerung  " und von dem 1927 vom Magistrat vorgelegt und von der Stadtverordneten erfall" der Gewerkschaften, das bei einigen Erfolgen der Kom­versammlung genehmigt. Nachdem der Bauentwurf für die Volks- munisten in den Betriebsrätewahlen durch die kapitalistische Presse schule ausgearbeitet worden war, wünschte das Bezirksant Neukölln, ging, ist wieder verklungen. Der Jubel der Kommunisten und der daß das schon bestehende Kaiser Friedrich Realgym Kapitalisten über die so sehnsüchtig erhoffte, Niederlage der Gewert. nasium aus der Kaiser- Friedrich- Straße nach dem Schulgrund schaffen war verfrüht. Am anschaulichsten zeigt sich der Aufstieg ſtück am Dammweg hinausberlegt würde. Das Real gymder Gewerkschaften bei einem Rückblick auf die Leistungen der Ver­nasium und die plante Voltsschule sollten zu einer Ein bände. heifsschule verbunden werden, die den Gedanken der Arbeits­und Gemeinschaftsschule verwirklichen könnte. Diesem Vorschlag, der auch den Beifall des Magistrats fand, mußte dann die ganze Bau­anlage angepaßt werden. Die Schulaufsichtsbehörde hat die Ver­bindung der Volksschule mit der höheren Schule genehmigt. Die aus beiden entstehende Einheitsschule wird sich in Unterstufe, Mittelstufe und Oberstufe aufbauen. In der Mittelstufe wird theoretischer und praktischer Arbeitsunterricht erteilt. Innerhalb der letzten zwei Jahre hat der Verband der Fabrik­Die Oberstufe soll nach den verschiedenen Begabungsricharbeiter Deutschlands   seine Mitgliederzahl um 102 000 ge­tungen sich gipfeln und gleichzeitig bestimmten Berufsrichsteigert. Die halbe Million ist in greifbare Nähe gerückt. tungen entsprechen. Das Arbeitsverfahren der ganzen Schule, die in allen Stufen Arbeitsschule sein wird, fordert eine zweckmäßige und ausreichende Belichtung der Räume. Darum sollen die Ge­bäude als Flachbauten ausgeführt werden, zum Teil mit Oberlicht fenstern, doch sind auch noch Versuche mit Seitenlicht geplant. Um die Schule im Sinn der Gemeinschaftsschule führen zu können und fie zu einem Mittelpunkt für Eltern und Schüler werden zu lassen, sind auch entsprechende Gemeinschafts­

räume nötig.

An sofortige Ausführung der ganzen Schulbauanlage, deren Koften auf 7 Millionen Mark geschätzt werden, denkt der Magistrat nicht. Zunächst sollen nur die Räume für die Unterstufe ( Bolksschule) gefchaffen werden. Vorgesehen sind u. a. zwölf Klaffenräume, ein Spielraum, ein Gemeinschaftsraum, eine Lehr­füche, ein Eßraum, ein Nähraum, ein Leseraum, dazu Werfunter­richtsräume für Papier, Holz- und Metallbearbeitung. Bei allen Klassen, die ja sämtlich in Flachbauten untergebracht werden, wird es möglich sein, durch Verschiebung der Außenwände die Kinder sofort auf die vorgelagerten Terrassen hinaustreten zu lassen. Die Klassen können nach der einen Seite ganz geöffnet werden, so daß sie bei günstiger Witterung in Freilufttlassen" zu verwandeln sind. Der Magistrat beantragt bei der Stadtverordnetenversammlung jetzt nur das grundsäßliche Einverständnis mit der Ausführung dieses ersten Bauabschnittes. Die Kosten werden sich

auf 17/10 Millionen Mark belaufen.

Friedel ist wieder daheim.

Die kleine Friedel, die am Sonnabend stundenlang unbeauf­sichtigt in ihrem Kinderwagen in einem Hausflur der Friedrich­straße stand und von einem Bassanten nach dem Polizeirevier und von dort ins Waisenhaus gebracht wurde, ist inzwischen wieder in die Hände ihrer Mutter gelangt. Die Begebenheit stellte sich so dar, daß die Kindesmutter einem 13jährigen, geistig etwas zurüdgebliebenen Mädchen das Kind anvertraute, während sie Besorgungen machte. Das Mädchen will von einem Mann überredet worden sein, den Kinderwagen im Stich zu lassen und ihm zu folgen. Was daran wahr ist und was nicht, läßt sich nicht weiter feststellen. Tatsache ist, daß die wenig pflichtgetreue Beschüzerin am Sonnabend in den späten Abendstunden vagabun dierend in Brig   aufgegriffen wurde. Dieser Vorfall sollte allen Müttern eine Lehre sein, ihr Kind nicht ohne weiteres jedem größeren Mädchen anzuvertrauen.

Wetter für Berlin  : Nach kurzer Aufheiterung neue Bewölkungs­zunahme und Gewitterregen, bei wenig geänderten Temperaturen. Für Deutschland  : Mäßig warm, wechselnd bewölkt, strichweise Gewitterregen,

am Jahresschluß 1928 477 335.

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Auch die Finanzen des Verbandes haben sich stark verbessert. Die reinen Einnahmen der Hauptkasse an Beiträgen und Zinsen betrugen 18 880 360 m., gegenüber dem Vorjahr ein Mehr von über 4 Millionen Mart. Von den Ausgaben entfallen auf Unterstügungen insgesamt( Haupt- und Lokalkaffe) 7 270 479 M. 7 270 479 m. Die Erwerbslosenunterstüßung erfor derte 4997 737 m., einschließlich der Notlageunterstügun gen, die von der Haupt- und Lokaltasse gewährt wurden und zum größten Teil durch Arbeitslosigkeit verursachte Not lindern müssen, 5 315 660 M. Davon Arbeitslosenunterstützung 2 159 553 Mart und Krantenunterstützung 2 838 483 M.). Auf Rechts= schuß, Umzugs- und Sterbeunterstüßung famen ins­gesamt 396 483 m. Die Ausgaben für das Schulheim des Ver­bandes in Wennigsen   und für die Bildungskurse an der Akademie der Arbeit sowie den staatlichen Wirtschaftsschulen in Düsseldorf   und in Berlin   betrugen 144 000 m. Die Streit- und Bemaßregeltenunterstützung einschließlich der Kosten für Lohnbewegung ohne Arbeitseinstellung erforderten insgesamt 1 636 079 m. Seit Ende der Inflation haben der Fabritarbeiter­verband und die beiden mit ihm jetzt im Keramischen Bund vereinigten früheren Verbände der Porzellan- und Glasarbeiter etwa 27 millionen Mart an sozialen Unterstügungen geleistet. Das Gesamtvermögen des Berbandes einschließlich der Vermögenslagen und der Bestände der Lokaltassen betrug am Jahresschluß 11 305 467 m., das ist gegenüber dem Vorjahre eine Vermögenszunahme von fast 4% millionen Mart. Der Verband führte 1928

1190 Lohnbewegungen mit 848 720 Beteiligten. Außerdent war der Berband mit 5413 Mitgliedern an den Streifs und Aussperrungen anderer Verbände beteiligt. 1095 Lohnbewe­gungen mit 825 549 Beschäftigten konnten auf dem Verhandlungs­wege erledigt werden, während 95 Bewegungen mit 23 171 Beschäf­tigten durch& amp; entschieden werden mußten. In 18 Bewe­gungen mit 5838 Beschäftigten versuchten die Unternehmer, ihren Willen durch Aussperrung durchzusehen. Erfolg war ihnen damit aber nicht beschieden. Von den 1190 Lohnbewegungen waren nur 20 tleinere Bewegungen erfolglos. Für 818 334 Arbeiter und Arbeiterinnen wurde eine wöchentliche Lohnerhöhung in Föhe von 2 425 957 m. erreicht. Im Jahre 1928 wurden den Arbeitern und Arbeiterinnen, die an den Lohnbewegungen des Fabritarbeiterverbandes beteiligt waren, über 126 Millionen Mart an Lohnerhöhungen als neue zufäßliche Kauftraft zugeführt. Nach der durchaus nicht vollständigen Erfolgsstatistit des Berbandes erhielt jeder Beteiligte im Durchschnitt des Jahres 1928 eine wöchentliche Lohnerhöhung von 2,96 M. oder 154 M. im Jahr Weiter wurde eine Verfürzung der Arbeitszeit um rund 208 540 Stunden für 40 793 Beschäftigte oder für jeden Beteiligten über 5 Stunden wöchentlich erreicht. Für rund 6600 Personen

Die Reihe der weiteren Ansprachen eröffnete Reichsarbeits­minister Dr. Rudolf Wissell   unter lebhafter Begrüßung. Er verwies auf die Umgruppierung der Berufsschichten und hob die Bedeutung der geistigen und technischen Kräfte bei der Umstellung Er hofft, daß die Erkenntnis durch die Rationalisierung bevor. von der Notwendigkeit des Zusammenschlusses auch in den Kreisen der Techniker weiter reifen wird.

Oberpräsident Lüdemann gedachte der Anfänge der Be= wegung, in der er mit Pate gestanden hat. Seidel Wien über. brachte die Grüße der Bruderorganisationen Desterreichs und der Tschechoslowakei  , der Reichenberger sowie der Prager   Organisation, und verwies auf das Ziel: die leberwindung der kapitalistischen  Produktionsweise.

Graßmann als Vertreter des ADGB.   knüpfte an die Pläne in der Nachkriegszeit an, Hand- und Kopfarbeiter in gemein­samen Organisationen zusammenzufassen, die mit Recht abgewiesen wurden. Die Gewerkschaften sind über die Lehnbewegungs­maschinerie hinausgewachsen. Arbeiter und Angestellte wollen nicht dauernd Objekte auf dem Spefulationsmarkt der Wirtschaft sein. Wenn es schon unsere Haut fostet, dann wollen wir dabei sein, wenn Riemen daraus geschnitten werden sollen. Daher die Forderung des letzten Gewerkschaftskongresses nach Wirtschafts­demokratie.

Wir leiden zusammen, wir fämpfen zusammen und wollen zusammen siegen.

Aufhäuser feierte als die große historische Tat des Bundes, daß er die Intellektuellen aus dem Bannkreis der Bourgeoisie herausgerissen und sie zu Konstrukteuren der Brücke von den An­gestellten zu den Arbeitern herangezogen hat; daß er sie von der Unüberbrüdbarkeit des Gegensatzes zum Kapitalismus überzeugt hat.

Falkenberg vom ADB. betonte das Bekenntnis zur Soli­darität. Mehr und mehr werde die Tätigkeit der Beamten von Angestellten verrichtet. Ein Prozeß der auf die Endbeamtung abzieit. Das Beamienrecht entwickele sich daher nach der Seite des Angestelltenrechts Das führt auf den Weg gemeinsamen Handelns. Wir sind eins und werden eins bleiben!

Nach einem Schlußwort des stellvertretenden Vorsitzenden Meyer, der für den erkrankten Bundesvorsitzenden Waschow eintrat, und weiteren Darbietungen des Lendvai- Chors, schloß die eindrucksvolle Feier mit einem Hoch auf die Organisation.

wurden Verschlechterungen abgewehrt. Die Zahl der Tarif­verträge hat sich im Laufe 1928 von 685 auf 802, und zwar für 9991 Betriebe mit 790 228 Beschäftigten vermehrt.

Die Fortbildungsschulpflicht.

und die schwer um ihr Dasein fämpfenden Arbeitgeber".

Der Direktor der Firma ,, Kühl- und Gefrierhaus Zentrum", Herr Otto Teske, stellte einen 17jährigen Laufburschen als Personenfahrstuhlführer ein. Der junge Mann ist noch zum Besuche der Fortbildungsschule verpflichtet. Herr Teste veranlaßte ihm nun, bei dem Direktor der Schule vorstellig zu werden, um Schulbesuch dispensiert zu werden. In einem Schreiben des Herrn Teste an den Schuldirektor heißt es u. a.:

Dom

,, Da wir aber bei der schlechten wirtschaftlichen Lage, auch im Hinblick auf einen störungslosen Betrieb, Unterbrechung der Arbeits­zeit nicht gestatten können, bitten wir, Genannten von dem Besuch der Schule zu befreien, deren nützliche Einrichtung wir nicht ver­fennen. Vielleicht kann M. einen Abendkursus besuchen, wie es früher üblich war.( Andernfalls) wären wir gezwungen, ihn wieder zu entlassen."

Der Direktor der Pflichtfortbildungsschule erklärte, zu seinem Bedauern den jungen Mann vom Schulbesuch nicht befreien zu fönnen.

Herr Direktor Teste wandte sich daraufhin an den ,, Vorwärts", um die versagte Befreiung seines Fahrstuhlführers vom Schul­besuch zu fritisieren. Er schreibt u. a.:

,, Daß ein Betrieb sich tüchtige Mitarbeiter schaffen will und muß, ist selbstverständlich und bedingt ohne weiteres den Besuch dieser Berufsschule. In meiner Lehrlingszeit machte hiervon nur derjenige rein freiwillig Gebrauch, der nach getaner mindestens zehnstündiger Arbeitszeit abends von 8 bis 10 Uhr für sein weiteres Fortkommen vorsorgte.

Alle Parteien, die dieses Gesetz geschaffen haben, dachten wohl nicht an die schwer um ihr Dasein tämpfenden Arbeitgeber, denn wer von denen kann sich heut den Lurus gestatten, einen Fahrstuhlführer, der dauernd benötigt wird, wöchentlich einmal von 7 Uhr früh bis 2 Uhr nachmittags zu entbehren. So ein Junge wird doch unter Umständen solange arbeitslos bleiben, bis er die nötige Altergrenze erreicht hat." Wir gestehen, daß wir für die Auffassung des Herrn Direktors Teste in der Frage der Fortbildungsschule teine Gegenliebe

haben.

Herr Teske muß nicht entlassen! Er will, daß die Schule nachgeben soll. Wohin sollte es kommen, wenn jeder Unternehmer den jugendlichen Arbeitern mit Entlassung drohte, weil sie schul­pflichtig sind!

Vermittlung von Arbeitskräften für das Reich

Die Vermittlung von Angestellten und Arbeitern für Reichsbehörden ist durch eine Vereinbarung des Reichsfinanz­ministers mit der Reichsanstalt neu geregelt worden. Danach soll den Arbeitnehmern, die bei einer Reichsdienststelle ausgeschieden sind und sich dori bereits Ansprüche tarifvertraglicher und sozialpolitischer erleichtert werden. Angestellte und Arbeiter, die bereits zehn Art erworben haben, der Wiedereintritt in eine Reichsbehörde bzw. sechs Jahre im Reichsdienst tätig waren, erhalten bei ihrem Ausscheiden eine Dringlichkeitsbescheinigung. Die Ber einbarung stellt einen erfreulichen Fortschritt auf dem Gebiet der Arbeitsvermittlung dar, wenn sie auch nicht restlos befriedigt. Die Länder sollten sich die Vereinbarung zum Muster nehmen.

Der Deutsche   Candarbeiterverband beruft seine 5. Generalver­fammlung zum 2. Juni nach dem Gewerkschaftshaus in Riel ein.. Auf der Tagesordnung stehen folgende Punkte: 1. Geschäftsbericht des Vorstandes, 2. Unsere Stellung zu der wirtschaftlichen Lage der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe Deutschlands  , 3. Industrie­arbeiterlöhne für Landarbeiter, 4. Bericht über den 5. Internatio nalen Landarbeiterkongreß in Brag. 5. Beratung der Verbands jagungen und Anträge, 6. Neuwahlen.