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Die Zigeuner von Moldawa.

Kannibalenprozeß in der Tschechoslowakei.

in Kaschau  ( Slowakei  ) beginnt in diesen Tagen der Riesenprozeß gegen die menschenfreffenden Zigeuner von Moldawa. Vor dem Schwur­gericht werden 19 Zigeuner, 17 Män­der und 2 Frauen, als Angeklagte er­scheinen. Die Staatsanwaltschaft er­hebt gegen die Bande die Anklage wegen des Berbrechens des sechsfachen Raubmords und eines Raubmord­verfuchs.

Die Hauptangeklagten sind die beiden Führer der Zigeunerbande, Alexander Filte und Alexander Rybar. Die Anklageschrift umfaßt 240 Maschinenschreibseiten. Sie schil­bert in größter Ausführlichkeit die einzelnen Mordtaten, die der Gesell­schaft zur Last fallen. Alle Mordtaten, die der Zigeunertrupp des Haupt­manns" Filfe begangen hat, zeichnen sich durch eine geradezu bestia= lische Roheit aus. Mehrere Mordtaten beging die Bande um einer lächerlich geringfügigen Beute willen. Als die Zigeuner am 20. Januar 1927 einen jüdischen Kaufmann namens

Hütten in Moldawa, rvo 8 Personen ermordet wurden.

Peter Rusniaf mit Hatenhieben erschlugen und seiner Barschaft| und der Taschenuhr beraubten, wurde diese Bluttat, im Gegensatz zu den vorangegangenen Morden, sofort entdeckt. Dieser Mord führte zur Verhaftung der Zigeuner. Das Lager befand sich am Moldawabach, an dem die tschechisch- ungarische Grenze verläuft. Bei der Durchsuchung des Lagers fand man gekochte Menschen­

fnochen.

So kam der Verdacht auf, daß die Zigeuner ihre Opfer gegessen

Am Sonnabend. nachmittag 51 Uh, entschlief fanft nach langem Leiden mein lieber Mann. unfer guter Bater und Schwiegervater, der Lackierer

Ludwig Kolasinski

im Alter von 70 Jahren. Dies zeigen tie betrübt an

Marie Kolasinski, Margarete Pröls, geb. Kolasinski, Georg Pröls.

Die Beerdigung findet am Mittwoch. dem 15. Mai, nachmittags 21 Uhr. von der Leichenhalle des Sentral friedhofes Friedrichsfelde   aus statt

Ordnerschait der Volksbühne. Am Freitag, dem 10. b. M., verstarb nach langen Leiden unser lang­jähriger Rollege

Arthur Schikorsky

Paul- Singer- Straße 30

von der 1 Gruppe.

Die Ginäjcherung erfolgt am Mitt­woch, dem 15. d. M, 15 Uhr, im Krematorium Baumschulenweg. Zahlreiche Beteiligung erwartet Der Vorstand.

Am 5. Mai 1929, vormittags 10 Uhr, ift unser guter und einziger Sohn Konrad Wottke

im 22. Lebensjahr, infolge eines Unfalles aus dem Boot gestürzt und

ertrunten. Er scheute weder Mube

noch Arbeit, fameradschaftlich vor­wärts war sein Ziel.

Dies zeigen tiefbetrübt an

Hermann Wottke u. Frau als Eltern

Die Beerdigung findet am Mitt woch, bem 15. Mai, nachm. 122 Uhr, auf dem Zentralfriedhof in Friedrichs felde ftatt.

Theater, Lichtspiele usw.

Dienstag, 1.14.5. Staats- Oper

Unter d. Linden A.-V. 126 20 Uhr

Dienstag, d. 14.5.

Städt. Oper

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Fra Diavolo   Die Hodzelt

des Figaro

Staats- Oper Staatl. Schausph.

Am Pl.d.Republ.

R.-S. 120

20 Uhr

am Gendarmenmarkt

A- V. 113

20 Uhr

Luisa Miller   Der Londoner   ver­

lorene Sohn

Staatl. Schiller- Theater, Charlth.

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Kalkutta  , 4. Mai

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Theater am Bülowplatz

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Thalia- Theater

81/2 Uhr

Pfarrhaus­

komödie

und die Knochenrefte vergraben hätten. Dieser furchtbare Berdacht wurde von den verhafteten Zigeunern in zynischer Weise be stätigt. Der Kaschauer Untersuchungsrichter vernahm die ver­hafteten Bandenmitglieder, und Alexander Filke gestand angeblich, die Weiber im Lager hätten von besonders gut genährten Leichen Gulasch gekocht. Weitere Nachforschungen führten zur Auffindung der Leiche einer im Jahre 1926 verschollenen Bäuerin, der Arme und Beine fehlten. Nun hatten die Zigeuner erklärt, sie hätten

Gr. Frankfurter  ] Straße 132 Tel.: Alex. 3422. Täglich 84 Uhr

PLAZA Rose- Theater

Alex. 8066-68

Am Küstriner Plats Tägl.5u.815: Intern. Varieté

Vorverkau stets tür die laufende Woche inkl Sonntag

Staatl. Schiller- Th. 4 Uhr CASINO- THEATER 8 Uhr

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Kalkutta  , 4. Mai

Staatsoper am Platz der Republik 8 UHT

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Theater am Schiffbauerdamm. Norden 1141 u. 281: Täglich 8 Uhr

Dreigroschen­Oper

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D. 1. Norden 12 310

8 Uhr, Ende nach 10

Zum 25. Male

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den Juden Dramat. Legende von Franz Werfel  Regie: Karl- Heinz Martin  .

Dtsch. Künstler- Th.

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Prosit Gipsy Operette v.Gilbert Emmy Sturm Fritz Schulz  

Barnowsky- Buhnen

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Theat. am Kottb.ror Kottb.Str.6 Tägl.8 Uhr Elite­Sänger

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( Sonntags 2 Vorstellungen 5% u. 9 Uhr) Dorine und der Zufall!

Ab 19. Mai Ein Walzertraum!

Pfingsten

auf der Gartenbühne.

am fiebsten Frauenarme und Frauenbeine gefocht umb ge geffen. Sie erzählten auch, daß sie einer Frau, die sie erschlagen, hatten, tunstgerecht Arme und Beine ausgelöst hätten. Die Auf­findung der arm- und beinlosen Frauenleiche auf dem ungarischen Ufer des Moldawabaches ergab die Richtigkeit der grauenvollen Geständnisse der Zigeuner.

Die tschechoslowakischen Gerichtsbehörden hatten anscheinend vor der Bestialität dieser Häftlinge ein Grauen. Der Prozeßtermin wurde immer wieder verschoben, so daß inzwischen von den seinerzeit Berhafteten bereits drei an Lungentuberkulose im Gefängnis gestorben find. Schließlich wurde die Anklage megen Raubmordes, nicht aber wegen Menschenfresse= rei erhoben. Der Prozeß, der in den nächsten Tagen vor dem Raschauer Schwurgericht beginnt, wird drei Wochen dauern. Hundert Zeugen sind geladen, eine Unmenge von Sachverständigen wird zur Bernehmung gelangen. Den 19 Angeklagten stehen ebenso viele Verteidiger zur Seite.

Der 4. Schuhhof. Der Schuhhof eröffnet am Mittwoch, 15. Mai, nach mittags 4 Uhr, feine 4. Berkaufsstelle in Berlin- Moabit  , Turmftr. 45, in einem Bezirt, der besonders start von der werktätigen Benölkerung bewohnt wird. Immer mehr zeigt Der Schuhhof, daß es unter seinem jezigen Inhaber, Herrn Willi David, Eohn des im vorigen Jahre verstorbenen Gründers und bekannten Schuhfachmannes, ein rustiges Borwärtsschreiten gibt, auf dem Wege, den fich Der Schuhhof durch das Labyrinth immer neuer Berkaufs probleme selbst gebaut hat. Der Schuhhof hat seit vielen Jahren erkannt, daß es in Anpassung an die gesamte Wirtschaftslage und die geminderte Rauf, traft des deutschen   Boltes darauf ankommt, den Schuh von guter Beschaffen. heit immer wieder zu verbilligen. Dies fonnte nur durch geeignete Spar­maßnahmen in Anlage und Führung der eigenen Betriebe erreicht merben. Der Inhaber des Schuhhofs wird anläßlich der Eröffnung feiner 4. Berkaufs­stelle durch das Wohlfahrtsamt an die Armen des Moabiter   Stadtviertels 300 Paar Schuhe gratis verteilen lassen.

Berantwortlich für die Redaktion: Franz Alühs, Berlin  ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin  . Verlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts Buch bruderei und Berlagsanstalt Baul Ginger& Co., Berlin   SB 68. Lindenstraße 8. Sierzu 1 Beilage.

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