Die Ausdehnung der Geschäftstätigkeit der Gesfürel(Gesell- schuft für elektrisch« Unternehmungen) und der Ludw. Loewe u. Co. A.-G. ist ein Spiegelbild der ununterbrochenen Ausschwungsentwicklung, in der sich das Elettrizitäts. wesen innerhalb und außerhalb der deutschen Grenzen befindet. Die elektrotechnische Industrie ist ja keine gewöhnlich« Industrie, die nur einen laufenden Bedarf deckt wie etwa die Textil- oder die Lebens- mittelindustri«, sondern sie liefert das gesamte Material für jenen tiefgreifenden Umgestaltungsprozeß der Gesamtwirtschaft, die wir Elektrifizierung nennen. Für diese Industrie gilt auch heute noch, ja auf Jahre und Jahrzehnte hinaus, ein Ausspruch, den man vor etwa anderthalb Iahren in einer Generalversammlung der AEG. hörte:„Die AEG.- Verwaltung glaubt, daß die fortschreirende Elektrifizierung eine günstige Entwicklung unserer Industrie auf lange Sicht erwarten läßt. Ich bin nicht etwa der Meinung, daß die augenblickliche Konjunktur eine ununterbrochene Aufwärtsentwicklung verbürgt. Aber wir glauben, daß der schnell wachsende Elektrizitätsbedarf der Welt und Deutschlands Arbeitsam- keit und Forschungstätigkeit unserer Industrie eine aussichts- reiche Zukunft erwarten lassen." Diese Worte stammen von Generaldirektor Felix Deutsch , der lange Jahre hindurch bis zu seinem Tode auch Aufsichtsratsmitglied von Ludw. Loewe war. Was ffjr die elektrotechnische Industrie gilt, bezieht sich auch auf die Elektrizitätserzeugung und auf diejenigen Unternehmungen, die den Elektrifizierungsprozeß finanzieren. Die Gesfürel ist die älteste und größte Finanzie- rungsgesellschaft dieser Art. Gegründet wurd« sie im Jahre 1834 durch die Union -Elektrizitäts-Gesellschast, eine Firma, die ein Jahr vorher von Ludw. Loewe gegründet worden war. 1302 schloß die„Union " eine Interessengemeinschaft mit der AEG., mit der sie zwei Jahre später schließlich vollständig verschmolzen wurde. Auf diese Weise vollzog sich eine Jnteressenvertnüpfung zwischen AEG. einerseits, Gesfürel und Ludw. Loewe andererseits, die heute noch fortbesteht. So wurde denn auch an Stelle des ver- storbenen Generaldirektors Felix Deutsch als Vertreter der AEG. auf der Generalversammlung der Ludw. Loewe u. Co.(13. d. M.) Direktor Elses von der AEG. in den Aufsichtsrat gewählt. Da die Gesfürel schon vor dem Kriege stark im Ausland tätig war, brachte ihr der Krieg wie ähnlichen Gesellschaften er- heblich« Verluste. Bei der Umstellung auf Goldmark schrumpfte das Aktienkapital, das in der Vorkriegszeit bereits auf 60 Millionen Mark gestiegen war, auf 30 Millionen zusammen. Jedoch wurde recht bald wieder aufgeholt. Schon im folgenden Jahre begann die Wiedererhöhung des Aktienkapitals, die stch dann in den folgenden Iahren fortsetzte. Das Kapital stieg von 30 auf 40, SO, 60 und schließlich im vergangenen Jahr auf 75 Millionen Mark. Außerdem wurde 1328 noch eine Amerika-Anleihc von S Millionen Dollar(21 Millionen Mark) aufgenommen. Durch die Kontroll« über eine Reihe großer Elektrizitätsunter. nehmungen in Schlesien und in einigen Gebieten Süd- und West- deutschlande ist die Gesfürel einer der größten deutschen Elektrizitälskonzerne. An sämtlichen schlesischen Stromgesellschasten von Bedeutung ist die Gesfürel führend oder stark beteiligt, so an der Elektrizitätswerk Schlesien A.-G in Breslau , an der Schlefj, schen Elektrizitäts- und G o s< A.- G. in Gleiwitz , an der im vergangenen Jahr zusammen mit der Viag(Industriekonzern des Reichs) gegründeten Ostkraftwert A.-G. in Cosel und an der Niederschlesischen Elektrizitäts- und Kleinbahn A.-G. in Waldenburg . In Süd- und Westdeutschland kontrolliert sie die R e ck a r w e r k e A.-G., die Oherbayerisch« Ueber- landzentrole in München , die Amper-Kraftwerk« A.-G. in München , die Elektrizitätswerk Westerwald A.-G. in Marienberg usw. Für die internationale Betätigung der Gessürel ist ZKr allem die enge Zusammenarbeit mit der Chade(Spanisch- Amerikanische Elettrizitätsgesellschaft in Madrid ) und der S o f i n a (Finanzierungsgesellschaft für Elektrizitätsunternehmungcn in Brüssel ) zu nennen. Die Chade ist die größte südamerikanische Elek- trizitätsgesellschaft, und die Sofina hat sich in den letzten Jahren zu einer der kapitalkräftigsten Finanzierungsgesellschoften des ganzen europäischen Kontinents entwickelt. Lehker Gefchäflsberichl.— Neue Ausdehnung. Ganz offenbar begnügt sich die Gesfürel-Verwaltung und be- sonders der sehr rührige und mit allen kapitatlstischen Wassern ge- waschene Generaldirektor Oskar Oliven mit dem bis jetzt von der Gesellschaft erreichten Machtkreis noch keineswegs. Der letzte Geschäftsbericht weist darauf hin, daß in Deutschland , wenn man Amerika als Beispiel ansehe, noch gewaltige Aufgaben auf dem Gebiet der Elektrizitätswirtschaft bevorstehen, die aber nur gelöst werden können, wenn die Entwicklung zur Zusammenfassung und Vereinheitlichung in Deutschland sich fortsetzt. Da man von Herrn Oliven nicht erwarten kann, daß er etwa einen Anschluß der Gesfürel an die reichseigenen Elektroworke oder an die Preußen-Elektra befürwortet, so wird man wohl mit einer weiteren Expansion des Konzerns zu rechnen haben. Schon bisher ist die Ausdehnung der Interessen in erheblichem llmfang erfolgt, was sich z. B. darin ausdrückt, daß sich die Be- t e i l i g u n g e n von 43,7 Millionen Mark 1326 auf S7,3 Millionen Mark 1327 und 81,1 Millionen Mark 1328 vergrößert haben, uy- geachtet der stillen Reserven, die gerade dieser Posten enthält. Be- merkenswert ist auch die Erhöhung der Bankguthaben von 7,5 Millionen Mark im Jahre 1327 auf 15,8 Millionen Mark 1928. Außerdem zeigt die Bilanz für 1328 noch 7,5 Millionen Mark Forderungen an eine Tochtergesellschaft, einen Posten, der in den Vorjahren noch nicht existierte. Bon dem Aktienkapital(75 Millio- nen) sind 13,7 Miionen Mark noch nicht ausgegeben, was nur teil- weise durch eine etwaige Umwandlung der amerikanischen Anleihe in Aktien begründet werden kann. Aus alledem gewinnt man den Eindruck, daß die Gesellschaft sehr flüssig ist und über genügend« Reserven für weitere Projekt« verfügt.
Uebrigens zeigt auch die offene Reserve eine erhebliche Steigerung auf 8,83 Millionen Mark gegenüber 5 Millionen Mark Ende 1327. Das Gesicht von Ludwig Loewe . Ein ähnlich günstiges Bild bietet der Abschluß der Ludw. Loewe und Co. A.-G. Ludw Loewe gilt heute noch vielfach als vorwiegend maschinenindustrielles Unternehmen. Nachdem die Firma 1863 ge- gründet worden war, wurden Nähmaschinen, später Werkzeug- Maschinen, Waffen, elektrotechnische Erzeugnisse usw. hergestellt. Die elektrotechnische Abteilung wurde dann in der Union-Clektrizitäts- Gesellschaft zusammengefaßt und später eine andere Abteilung, die Herstellung von Setz- und Zeilengießmaschinen der Firma Typo- graph G. m. b. H. überlassen, einer Gesellschaft, die auch jetzt noch zum Ludw.-Loewe-Konzern gehört. Di« erhebliche Jnteresienausdehnung in der Kriegs- und Nach- kriegszeit kam schon darin zum Ausdruck, daß in der Goldmark- bilanz das Aktienkapital auf 15 Millionen Mark festgelegt wurde, während es 1313 nur 7,5 Millionen Mark betragen halt». Im ver- gangenen Jahr« wurde es auf 20 Millionen erhöht. Gleichzeitig stieg die gesetzliche Reserve von 1,5 Millionen Mark 1327 auf 4,5 Millionen Mark 1328. Eine geradezu enorme Steige- rung zzigen Kasse und Bankguthaben, die von 450 000 Mark Ende 1327 auf 9,6 Millionen Mark Ende 1328 an- geschwollen sind. Ludw. Loewe verfügt also über sehr ausgiebige Kapitalien, um Expansionspolitik für sich und' die Gesfürel in größtem Stil durchführen zu können. Ein Aktionär, der auf der Generalversammlung der Ludw. Loewe A.-G. auf diese„ganz er- freuliche Liquidität" hinwies und der Verwaltung die Frage vor- legte, ob über die künftigen Pläne den Aktionären nicht etwas mit- geteilt werden könne, bekam hierauf keineswegs eine ausführliche Antwort. Vielmehr beschränkte sich Dr. Salomonsohn, einer der Geschäftsinhaber der Disconto-Gefellschaft und Vorsitzender des Auf- fichtsrats von Ludw. Loewe, auf die Erwiderung, daß hierüber nichts zu sagen wäre. Das Hauptinteresse bei Ludw. Loewe liegt heute schon längst nicht mehr in der Fabrikation— es werden gegenwärtig nur.noch etwa AOO Arbeiter beschäftigt—, sondern in der Finanzierung und Kontrollierung anderer Gesellschaften, zum Teil Elektrizitätswerken, zum Teil auch fabritatorischen Unternehmun- gen. Wie eng Ludw. Loewe und Gesfürel zusammengehören, zeigt sich wiederum in der letzten Generalversammlung der Gessürel. Hier vertraten nicht mehr als 18 Aktionäre ein� Kapital von 56,3 Millionen. Allein auf Ludw. Loewe entfielen fast 24 Millionen und auf die geschäftlich sehr nahestehende Disconto-Gesellschaft 14,3 Mil- lionen. Im übrigen ist Herr Oskar Oliven nicht nur Chef der Gesfürel, sondern gleichzeitig von Ludw. Loewe u. Co. Abgesehen von dieser Doppelsunktion sitzt er in Aufsichtsräten von rund zwei Dutzend Gesellschaften, durchweg Firmen(Industriesirmen, wie zum Beispiel Norddeutsch« Kabelwerke, Banken, Elektrizitätswerken usw.), mit denen die Gesfürel und Ludw. Loewe auch sonst eng ver- bunden sind— h. Große Aufträge bei Orenstein& Koppel . Weitere Freigabeqelder aus Amerika eingetroffen. Di« Orenstein u. Koppel A.-G. in Berlin , die mit einer. Gesamtbelegschait von 8500 zu den-bedeutendsten Groß-Berliner Maschinenwerken gehört, hatte,' wie' wir bereits mitgeteilt hoben. ihr« Dividende für das Betriebsjahr'1328 von 5 auf 6 Proz. heraufgesetzt. Di« gegenwärtige Beschäftigungslagc in den Betrieben ist gleichfalls weitaus günstiger als im Durchschnitt der übrigen Waggon- und Lokomotivwerke in Deutschland . Wie die Verwaltung auf der Generalversammlung mitteilte, stieg der Umsatz auf insgesamt 81 Millionen Mark, was einem mehr als zweifachen Umschlag des Aktienkapitals von 36 Millionen Mark entspricht. Nach dem Kälterückschlag in den.ersten Monaten dieses Jahres hat sich der Beschäftigungsgrad wieder gehoben und der gegenwärtige Auftragsbestand liegt über den Ziff«rn der ent- sprechenden Zeit des Vorjahres. Da auf der vorjährigen General- Versammlung im Mai 1328 der unerledigt« Auftrags- bestand mit 61 Millionen Mark angegeben wurde, so dürfte der Orenstein-u.-Koppel-Konzern auf Monats hinaus voll beschäftigt sein. Die Gesellschaft, die im vergangenen Herbst als«rst« Freigabe- fendung ihrer im Kriege beschlagnahmten Werte in den Vereinigten Staaten 3 Millionen Mark überwiesen bekam, hat jetzt eine zweite Sendung von 1,2 Millionen Mark erhalt«». Da das Unternehmen diese Millionen nicht zu Ausschütungen an die Aktionäre verwandte, sondern im Betriebe weiwrarbeiten läßt und für die erste Sendung Sonderabschreibungen auf ihren Maschinenpark vornahm, haben di« Betriebe einen ganz beträchtlichen iimeren Rückhalt bekomm«».
Zellstoffdividenden und GoZialreakiion. Waldhofkonzcrn erhöht von 12 auf 13� Prozent.- Gehn« sucht nach privater Lohndiktatur. Von einem Wechsel zwischen mageren und fetten I a h r e n ist die deutsche Zellstoffindustrie seit der Stabilisierung der Mark so gut wie u n b e r ü h r t geblieben. So läßt sich bei den führenden Zellstoff, und Papierunternehmungen in Deutschland seit fünf Jahren ein ununterbrochener Slufschwung feststellen, der in erster Linie auf den ständig wachsenden Druckpapierbedarf und die starke Nachfrage der Kunstseidenindustrie zurückzuführen ist. Der mächtigst« deutsche Zellstoffkonzern, die Zellstoffabrik Wald- Hof A.-G. in Mannheim , die zugleich aus dem e u r o p ä i s ch« n Kontin'ent das größte Unternehmen seiner Art dar- stellt, hatte bereits 1327 etwa 200 000 Tonnen Zellstoff absetze» können, was einer Umsatz st cigerung von rund 80 Proz. in den letzten drei Jahren entspricht. In der gleichen Zeit könnt« die Papierproduktion mit etwa 23 400 Tonnen fast oerdoppelt werden. In dem jetzt vorliegenden Geschäftsbericht für 1028 teilt die Verwaltung mit, daß die Produktion sämtlicher Werte voll- ständig abgesetzt werden konnte, obwohl sich die Fabrikation sowohl in Z«llstoff wie- auch in Papier weiterhin erhöht hat.
Genauere Ziffern für das letzte Detriebsjahr wird erst der in kurzem erscheinende Börsenprospekt des Konzerns geben. Hinter dieser guten Betriebsenlwicklung find auch die Gewinne des Konzerns keineswegs zurückgeblieben. So betrugen
Rohgewinn.... Abschreibungen..., Reingewinn.... Dividende in Prozent
1926 20,9 Mill 2.6. 3,6, 12 Proz
1927 21,5 Mill. 3,1. 3,7. 12 Proz.
1928 23,4 Mill. 3,5. 4,7. 13Va Proz.
Die Bilanz von Ende 1928 entspricht nicht mehr dem äugen- blicklichen Stand des Unternehmens, da Waldhof inzwischen das große Finnlandprojekt in Angriff genommen hat. Wie wir seinerzeit mitgeteilt hatten, ist von dem Waldhoskonzern zu- sammen mit englischem Kapital in Kexholm in Finnland inmitten der großen sinnischen Wälder ein neues Zellstoffunter- nehmen gegründet worden, das eine jährliche Leistungs- jäh ig keit von 60 000 Tonnen erhalten soll. Zur Finanzierung dieser Neugründung hat der Waldhofkonzern sein Kapital um 10,7 auf 42 Millionen Mark erhöht. Rechnet man die Leistungen des neuen Werkes K e h l h e i m mit einer jährlichen Leistungs- fähigkeit von 30 000 Tonnen Zellstoff hinzu, so wird der Waldhof- konzern nach der Inbetriebnahme des finnischen Werkes über eine Produktionsftärte von mehr als 300 000 Tonnen Zellftofs oerfügen. Bezeichnend ist die Begründung, welche die Direktion des Waldhofkonzerns zu dem Finnlandprojekt gab. So erklärte der Vorsitzende auf der letzten Generaloersammlung, daß in Deutschland parteipolitische Erwägungen an die Stelle wirtschaftspolitischer getreten seien. Die politischen Machtkämpfe würden aus dem Rücken der deutschen Wirtschaft ausgefochten, während man andererseits noch erhöhten Belastungen, vor allem durch Reparationen, ausgesetzt sei. In dem jetzt vorliegenden Geschäftsbericht spricht die Verwaltung unter Hinweis auf die p o l i t i s ch e n L o h n- dittate in Deutschland den frommen Wunsch aus, daß ihr neues finnisches Unternehmen von Einflüssen einer wirtschaftspoli- tischen Entwicklung, wie sie besonders im abgelaufenen Jahr in Deutschland in Erscheinung getreten sei, o e r s ch o n t bleibe. Aus der diplomatischen Direktorensprache ins Deutsche übersetzt heißt das also, daß die Waldhof -Direktion hofft, den finnischen Arbeitern ihrerseits die Löhne diktieren zu können, damit sich die Kapitalflucht aus Deutschland auch lohnt. Im übrigen beweist die aggressive Sozialreaktion der Waldhof-Direktion aufs neue, daß die größten Scharfmacher in den Unternehmungen zu finden sind, denen es am besten geht. Ferngasdiskussion in Württemberg . Das Katastrophenprojett der Ruhrzechen. Vor einigen Tagen fand im Rathaus in Stuttgart die dies- jährige Jahresversammlung des Landesverbandes württembergischer Gaswerke statt. Der Vorsitzende, Direktor Dr. N ü b l i n g, er- öffnete die aus dem ganzen Lande sehr stark besüchte Versammlung mit dem Referat über den Stand der Gasfernversorgungssrage ini Reich. Für die Beurteilung des Plans der R u h r g a s- A.- G.. der bekanntlich auf eine zentrale Gasversorgung ganz Deutschlands hinausging, haben sich nach Nübling während der diesjährigen Kälteperiode neue Gesichtspunkte ergeben. Die über ganz Deutschland ver st reuten großen Gaswerk« waren nicht nur für die Gaserzeugung, sondern auch für die Versorgung der Bevölkerung mit Kohle und Koks von großer Bedeutung. Wären diese Werke alle stillgelegt gewesen, so hätte dieser Zustand eine gar nicht abzusehende Katastroph« herbeigeführt. Auch die ver- jchiedenen Rohrbrü.che im Ruhrgebiet haben den Beweis er- bracht, daß für die Vcrl«gung von Leitungen'nstt fV großen Durch- mefsern und Dxücken noch nicht die genügenden Sicherheiten bestehen, die man früher vorausgesetzt hat. Ueber den Stand der Gasversorgung in Württemberg berichtete der Geschäftsführer Dr. S t r ö l i n. Im Landesverband sind nunmehr 50 Städte mit 93,2 Proz. der gesamten Gaserzeugung Württembergs zusammengeschlpsien. Die G a s f e rn v e r s o r- gung hat in diesem J«£jre u m 36,5 Proz. zuge- n o m m e n. Um die Gaswirtschast Württembergs möglichst rationell zu gestalten, haben sich die württembergischen Städte verpflichtet, ein Gutachten des Landesverbands jeweils einzuholen, bevor sie über die Erweiterung ihrer Werke und über die Anlage von Fernleitungen Entscheidungen treffen. Die Einzelprojekte sollen in einen bereits aufgestellten Landesplan eingegliedert werden. Zweck dieser Maßnahme ist die Verhinderung von unnötigen Kapitalinvestierungen. Die unerfreulichen Erfahrung«», die auf dem Ge- biete der Elektrizität in Württemberg gemacht worden sind, sollen beim Ausbau der Gaswirtschaft unbedingt vermieden werden. In der Lösung dieser Aufgabe hat der Landesverband mit dem Verband der württembergischen Gasbezugsgem«inden bereits in bester Weife zusammengearbeitet. In der anschließenden lebhaften Erörterung kam einmütig der Wille der württembergischen Städte zum Ausdruck, die Gaswirtschasi in Württemberg auf e i n h e i t l i elf e r, kommunaler Grundlage fest in der Hand zu behalten und unbeirrt durchzuführen, da hierdurch die Interessen der Verbraucher am sichersten gewahr? werden. Diskonterhöhungen überall. Auch die rumänische Nationolbank beschloß, den Wechseldiskont von 8 auf 914 und den Lombardzinsfuß von 9 auf 10)4 Proz. zu erhöhen. Skeltiner Chamottefabrik wieder 5 Prozent Dividende. Der auf den 15. Juni nach Berlin einzuberufenden Generalversammlung der Stettiner Chamoltefabrik A.-G. vorm. Didier in Stettin soll die Verteilung einer Dividend« von 5 Proz.(wie im Vorjahre) auf darerhöhte Aktienkapital vorgefchiagen werden. Von einer Erhöhung der Dividende wird abgesehen. Es wurde also mehr verdient. Der Beschäftigungsgrad der Werke und der Ofenbauabteilung wird zur- zeit als durchaus zufriedenstellend bezeichnet. Prospekt des Gummitrusts. Der kürzlich gegründete Gumini- truft. der aus der Verschmelzung der Continental C a o u t- chouc und der E�zelsiorgummiwerke in Hannover mit der Peters Ilmon und den Titanwerken. hervorgegangen ist, hat jetzt einen Pro- svekt zur Einführung seiner Aktien an der Börse herauegegc5»n Dem Prospekt zufolge wird jetzt von dem Gummitrust, eine Gesamtbelegschaft von rund 4000 Angestellten und 13 200 Ar- beitern beschäftigt. Die Umsätze bei Continental betrugen 1326 rund 98 und 1927 109,8 Millionen. In sämtAchen Betrieben dc- n«uen Unternehmens beliefen sich die Umsätze im Geschäftsjahr 1328 vor der Fusion auf insgesamt 184,3 Millionen.