Nr. 226 46. Jahrgang
Freitag, 12. Mai 1929
130 Millionen Umsatz bei Daimler- Benz
Dividende wird nicht gezahlt.
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Der Daimler- Benz Konzern in Berlin - Stuttgart , das tapitalstärkste Autounternehmen in Deutschland , veröffentlicht jetzt seinen Abschluß für 1928. Wie die Verwaltung mitteilt, fonnte Bie wir gestern furz berichteten, hat die amerikanische | Wasserkraftvorräte in den Karpathen noch immer brach liegen. Eine Jahr ihre Umsätze weiterhin erhöhen. Nachdem der Abdie Gesellschaft trotz des schweren Konkurrenztampfes im letzten Harriman- Gruppe eine 60jährige Konzession für die Elektri - andere wichtige Energiequelle bilden das galizische Del und insfizierung des hauptsächlichsten polnischen Industriegebietes besondere die galizischen Erdgase, aus denen allein jährlich eine fatz 1927 von 68 auf 120 Millionen, also um etwa 80 Broz, gestiegen erhalten. quelle ist jedoch die Steinkohle. Hier ist vor allem die Mög 2 pro Tausend erheblich unter dem Durchschnitt der übrigen AutoMilliarde Kilowattstunden gewonnen werden könnte. Hauptenergie- war, erhöhte er sich im legten Betriebsjahre weiterhin auf 130 Millionen. Die Ausfälle auf diese Umsazziffern liegen mit weniger als lichkeit vorhanden, die in Ostoberschlesien bei der Förderung anfallende Staubtohle, deren Transport sonst nicht lohnt, nu- lichen Anteil genommen, der im Durchschnitt 15 Pro3. des Ge. fabriken. An der Umsatzsteigerung hat auch der Export wesentbringend zu verwerten, wodurch schon allein die gesamte polnische Elektrizitätserzeugung verdreifacht werden könnte.
Nachdem im Oktober 1927 nach langen Verhandlungen eine amerikanische Anleihe von rund 300 Millionen Mark an Polen zustande gekommen ist, hat sich der 3 u strom ameritanischen Rapitals nach Polen rasch verstärkt. Gerade jetzt, wo der aussichtsreichste Teil des polnischen Elektrizitätswesens in ameritanische Hände übergeht, ist es gut, sich jener Anleihe zu erinnern, die mit einer großen wirtschaftspolitischen Einflußnahme der Geldgeber verknüpft war. Die Bank Polski, die etwa der Reichsbant in Deutschland entspricht, konnte allerdings eine Kapitalerhöhung Don 100 auf 150 Millionen Zloty durchführen, und die Währung Bolens konnte stabilisiert werden, aber andererseits wurden die polnischen Zölle als Sicherheit für die Zinszahlungen verpfändet, ein amerikanischer„ Berater" wurde Aufsichtsratsmitglied der Bant Polski und erhält laufend Einsicht in die gesamte polnische Finanzpolitik, die staatlichen Eisenbahnen mußten in eine besondere Gesellschaft eingebracht, das Steuersystem insbesondere zuungunsten der Bauern verändert werden usw. Im übrigen tamen Polen von den 72 Millionen Dollar nur 65 Millionen zugute, während die restlichen fast 30 Millionen Mart als Provisionen, Emissionsgebühren usw. von vornherein in Amerika blieben. War auch diese Anleihe für Polen eine sehr schwere Belastung, so wurde sie dennoch in Polen als ein Erfolg angesehen- weil eben doch das amerikanische Finanzkapital den polnischen Staat als treditfähig angesehen hatte. Charakteristisch für alle amerikanisch - polnischen Anleiheverhand lungen ist die regelmäßig fehr lange Dauer der Vorbesprechungen. Auch die Anfänge der Verhandlungen über die jetzt erteilte Elektrizitätskonzession liegen bereits Jahr und Tag zurück. Die Amerikaner sehen in dem von rund 30 Millionen Menschen bewohnten und an Rohstoffen, wie Kohle, Eisenerz, Zint, Blei, Salz, Petroleum Holz usw. reichen Land rentable Kapitalanlagemöglichkeiten; andererseits erscheinen ihnen aber die politischen und wirtschaftlichen Grundlagen
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noch so unsicher, daß die Geldhergabe hier mit besonders weitgehen.
den Kontrollrechten verbunden ist.
Der Anteil ausländischen Kapitals an der polnischen Industrie
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ist überhaupt sehr groß. Mitte vorigen Jahres waren z. B. in der Petroleumindustrie 60 Proz. des gesamten arbeitenden Kapitals ausländisch, in der Elektrizitätswirtschaft 43 Proz., in Bergwerten 32 Proz. Die wichtigste Ueberfremdungserscheinung der letzten Jahre war 1926 der Uebergang der polnischen Giesche Werte ( heute Silesian American Co.", d. h. Schlesisch- Amerikanische Gesellschaft) unter die Kontrolle der Harriman- Gruppe und der Anaconda Kupfer- Gesellschaft, der größten und kapitalfräftigsten amerikanischen Erz- und Metallfirma. Nach dem Zustandekommen der Staatsanleihe tamen duch verschiedene Kommunalanleihen zu stande, so erhielt z. B. Warschau 10 Millionen Dollar. Berhand fungen über eine große Eisenbahnanleihe haben sich zwar vor kurzem zerschlagen, werden aber wohl in absehbarer Zeit wieder aufgenommen werden. Für die größten ostoberschlesischen Bergwerke und Hütten, insbesondere die Königs, Laura und Bis mard Hütte, zeigt amerikanisches Kapital wiederum Harriman feit längerer Zeit stärkstes Interesse.
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famtabsages ausmachte.
Angesichts der Krise in der deutschen Automobilindustrie, die durch die schweren Verluste bei den Neckarsulmer Fahrzeugwerfen,
dem NAG- Konzern und den Adler- Werken gekennzeichnet ist, find auch die finanziellen Ergebnisse des Geschäftsjahres bei DaimlerBenz verhältnismäßig günstig. So kann die Gesellschaft nach Abzug sämtlicher Handlungsunkosten, Sozialausgaben und Steuern so wie der ziemlich hohen Zinslaften einen von 4,7 auf 5,9 millionen Reft wird dieser gesamte Gewinn zu Abschreibungen erhöhten Rohgewinn ausweisen. Bis auf einen fleinen auf die Bertsanlagen verwendet, die damit fast das Doppelte gegenüber 1926 betragen. Die hohen Abschreibungen begründet die Verder Mechani
Die Elektrizitätskonzeffion Harrimans bezieht sich selbstverständlich auf das wichtigste polnische Industriegebiet, wo die Hauptverbrauchszentren liegen, rechts und links von der oberen Weichfel, einschließlich wohl auch des oftoberschlesischen Gebiets. Die Konzession läuft 60 Jahre, und Harriman hat versprochen, in dieser Zeit mindestens 100 Millionen Dollar( 420 Millionen Mart) in Elektrizitätswerken und Versorgungsnetzen anzu legen. Zwar soll, soweit bisher bekannt ist, Harriman an beſtimmte Höchfttarife gebunden sein, die er nicht überschreiten darf, andererfeits verfügt er aber über ein sehr weitgehendes Monopol Ihm ist die Stromlieferung an sämtliche Kommunalverwaltung damit, daß bei weiterer Durchführung bände eines bestimmten Gebiets vorbehalten und die hier befind- fierung der Betriebe im letzten Jahre allein 9 Millionen für neue Maschinen und anderweitige Betriebsumstellungen aufgewendet lichen Gemeinden dürfen in den nächsten fünf Jahren teine eigenen Kraftwerke und Stromneze anlegen, sind vielmehr verpflichtet, von Das Hauptaugenmer? wurde im Laufe des Betriebsjahres auf der von Harriman gegründeten Gesellschaft zu beziehen. Anderer- eine Bereinfachung und Bervollkommnung des Typenprogramms geseits behalten sich jedoch die Amerikaner vor, nur diejenigen Gerichtet, welches im Personenwagenbau nunmehr vier Grundmeinden und Gegenden mit Strom zu beliefern, wo der Verbrauchtypen umfaßt. Der Rugwagenbau erzeugt Lieferungs- Laftwagen groß genug ist, um für den Stromlieferanten rentabel durchgeführt und Fahrzeuge für die Personenbeförderung von einer Tonne Trag zu werden. Weniger rentable Gebiete werden also weder von gewicht an bis zu dem schweren Sechs- Rad- Wagen. Die Frage einer Harriman beliefert noch haben sie in den nächsten fünf Jahren das weiteren Konzentration in der deutschen Automobilindustrie wird in Recht, von sich aus Kraftanlagen zu bauen. dem Berwaltungsbericht nur flüchtig gestreift und eine bestimmte Stellungnahme zu diesem wichtigen Problem vermieden. In den bisherigen Monaten des laufenden Geschäftsjahres hat sich der Absatz günstig entwidelt, so daß mit einer weiteren Kräftigung des Konzerns zu rechnen ist.
Die Kehrseite dieser schweren Monopolbelastung ist, daß der polnische Staat von Harriman regelmäßige Einnahmen erhält und hofft, daß insbesondere
Hier handelt es sich in erster Linie um die Schlesische Elet. der Einfluß des deutschen Kapitals fich vermindert. trizitäts- und Gas A.-G., die zum AEG.. und Ges. Zwangsversteigerungen in der Landwirtschaft.
fürel Konzern gehört und mit 32 Millionen Mart Attientapital arbeitet. Diese schlesische Großkraftgesellschaft versorgte schon vor der Teilung Oberschlesiens den ganzen Industriebezirk und be herrscht auch heute noch das Oberschlesische Kraftwert Sp. A. in Kattowiz, dessen Aktienkapital 30 Millionen Zloty beträgt. Die Stromversorgung des gesamten Konzerns der Schlesischen Elektrizitäts- und Gas- A.- G. beträgt heute über 600 Millionen Kilowattstunden, wovon etwa 250 Millionen auf den deutschen und der größere Rest auf den polnischen Teil Oberschlesiens entfallen. Schon seit Monaten laufen die Gerüchte, daß sich Harriman an der Schlesischen Elektrizitäts- und Gas- 2.- G. beteiligt habe, doch war eine Bestätigung noch nicht zu erhalten. Wichtig ist übrigens auch eine Einflußnahme Harrimans auf den großen Konzern Dessauer Gas, teils wegen der gemeinsamen Industriepläne mit Giesche in Magdeburg ( 3int, Elettrizität, Gas), teils wohl auch wegen der Kapitalbeteiligung von Dessauer Gas an der in Polnisch - Ober schlesien arbeitenden Oberschlesischen Gaswerte A. G. in Rattowiz.
Lebhafte polnische Kraftbilanz- aber große Entwicklungs- Bechen als Energiebasis, Sicherung wichtiger Berbraucher wie z. B.
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möglichkeiten.
Nunmehr folgt die Elektrifizierung. Bolenso rechnen offenbar die Amerikaner zeigt bisher zwar eine noch recht wenig entwidelte Elektrizitätswirtschaft, aber in Anbetracht der großen Energie- und Rohstoffvorräte, der reichhaltigen Möglichkeiten zum Ausbau der Industrie und der verhältnismäßig großen Bevölkerungsziffer wird auch in Polen der Bedarf an elektrischem Strom rasch ansteigen. Bor vier Jahren( 1925) betrug die gesamte polnische Stromerzeugung rund 1,7 Milliarden und heute schätzungsweise 2 Milliarden Kilowattstunden gegenüber rund 30 Milliarden in Deutschland . Von dieser Elektrizitätserzeugung entfallen jedoch fast zwei Drittel( 1925 waren es 62 Proz.) allein auf das ehemals deutsche, hoch industrielle ostoberschlesische Revi er. Während in Ostoberschlesien infolge des großen industriellen Stromverbrauchs und der weiten Verzweigung der Versorgungsneße schon 1925 auf den Kopf der Bevölkerung über 900 Kilowattstunden tamen, maren es in den anderen ehemals deutschen Gebieten Posen und Bomerellen( Westpreußen ) mur noch rund 30 und in den östlichen, nach der russischen Grenze zu gelegenen Gebieten noch nicht einmal eine Kilowattstunde.
Abgesehen davon, daß der Bedarf an Elektrizität wahrscheinlich
In dem Vordringen Harrimans nach Polen liegt ein System; Sicherung der Elektrizitätserzeugung und verteilung, Sicherung der der Zintelektrolyse der Silesian American Company. Wer ist Harriman?
Zunahme der Fläche, aber Rüdgang der Betriebe.
Die Zeitschrift„ Ernährungswirtschaft" bringt in Heft Nr. 7 Angaben über die landwirtschaftlichen Zwangsversteigerungen. Danach machte im Vierteljahresdurchschnitt 1927/1928 die zwangsver steigerte Fläche 9004 Hektar oder über 36 000 Hettar im ganzen Jahre aus. Zu diesen Angaben schreibt die„ Ernährungswirtschaft":
„ Die Krisis der Landwirtschaft tann nicht schärfer und deutlicher zum Ausdruck gebracht werden als in dem starken Anschwellen der zwangsversteigerten Fläche in den letzten beiden Rechnungsjahren gegenüber den beiden vorausgegangenen."
Es läßt sich nicht bestreiten, daß die zwangsversteigerte Fläche im Laufe der letzten Jahre beträchtlich zugenommen hat. Gleichfalls einen größeren Umfang als in der Borfriegszeit aufweist. Das ist aber fein Grund, den heutigen Zustand als etwas Beängstigendes und noch nie Dagewesenes hinzustellen.
Wenn von landwirtschaftlichen Zwangsversteigerungen ge= sprochen wird, darf nicht nur die zwangsversteigerte Fläche, sondern es muß auch die Zahl der zwangsversteigerten Betriebe in Betracht gezogen werden. Wird so verfahren, ergibt sich die Tatsache, daß wir in der Borfriegszeit eine ungünstigere Situation als heute hatten. Wir stellen an Hand der „ Statistischen Korrespondenz " Nr. 36, Jahrgang 1928, folgenWilliam Averell Harriman , der mit seinem Bruder des fest: die verschiedenen Harriman- Banten und Finanzierungsgesellschaften 1. Zwangsversteigerungen von hauptsächlich land- oder forstbeherrscht, ist einer der reichsten und rührigsten Gewirtschaftlich gemußten Grundstüden von Befißern mit Land- oder schäftsmänner der Bereinigten Staaten. Er steht Forstwirtschaft im Hauptberuf: Zahl der Betriebe 1913 504, mit großen Eisenbahn-, Telegraphen- und Kabelgesellschaften in engster Verbindung. In Deutschland ist er nicht nur durch die Finanzierung des Giesche Ausbaues und des deutsch - amerikani schen Kabel ausbaues bekannt, sondern auch durch einige große Anleihen, so z. B. an Haniel und an die Oberschwäbische Elektrizitätsmerke. Er hat ferner starten Einfluß auf die Niederöster reichische Escompte Bant in Wien genommen, eine der größten österreichischen Banten. In enger Geschäftsverbindung steht er mit der Disconto Gesellschaft, derselben Großbant, die bekanntlich dem Gesfürel- Konzern besonders nahesteht.
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Wenn Harriman munmehr den wichtigsten Teil des polnischen Elektrizitätswesens in seine Hände bekommt und sich hierzu Einfluß auf die größten schon bisher tätigen Produzenten sichern will, so hat man den Eindrud, als ob die hiervon betroffenen deutschen
1927 471.
2. 3wangsversteigerungen von hauptsächlich land- oder forstwirtschaftlich genugten Grundstücken von Befizern mit Land- und Forstwirtschaft im Nebenberuf: 3ahl der Betriebe 1913 1041, 1927 588.
Besonders bei der legtgenannten Art der 3wangsversteige. rungen ist der Unterschied gegenüber der Borfriegszeit sehr be. trächtlich. Das Weniger gegenüber der Borfriegs. zeit beträgt 453.
Man darf gespannt sein, ob die„ Ernährungswirtschaft", die als wissenschaftliche Zeitschrift angesprochen werden will, ihren Lesern die vorstehend mitgeteilten bedeutsamen Tatsachen ebenfalls zur Renntnis bringt.
rasch steigen wird, sind auch sonst alle Voraussetzungen für rentable Kapitalgruppen dieser Entwicklung nicht feindlich gegenüberstehen. Schwarzkopff- Lokomotivbau gut beschäftigt.
Elektrizitätserzeugung vorhanden. Wasserkräfte werden aller dings vorläufig mur in Pomerellen ausgenutzt, während die reichen
Verstärkter Güterverkehr im April.
Erhöhte Reichsbahneinnahmen im März.
Wie die Deutsche Reichsbahn mitteilt, hat sich der Güterverkehr im April durch den schnellen Saisonaufschwung sehr lebhaft gestaltet. Auch der Personenverkehr war infolge des Osterverkehrs zu Beginn des Monats noch stark
Für den polnischen Staat bedeuten allerdings die Monopolbedin gungen eine schwer zu tragende, auch politische Last.
Belebte Stahlkonjunktur. Startes Anwachsen der Rohftahlproduktion.
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Nach dem Finanzausweis der Deutschen Reichsbahn für den Monat März betrugen die Einnahmen insgesamt 457,7 mil lionen, wovon 313,4 Millionen auf den Güterverkehr entfallen. Die Ausgaben betrugen im März insgesamt 435 Millionen, foicht in der Zeitschrift" Stahl und Eisen" bekanntgegeben wird, bedaß ein Ueberschuß von 22,7 Millionen verbleibt, der zur Wiederauffüllung des Ueberschußvortrages Verwendung findet.
In der letzten Berichtswoche vom 28. April bis 4. Mai 1929 sind bei der Deutschen Reichsbahn ( Angaben in 1000 Stüd) 920,1 Güterwagen gestellt worden gegen 953,0 in der Vorwoche und gegenüber nur 859,1 in der entsprechenden Woche des Vorjahres. Da die Berichtswoche nur 5% Arbeitstage aufweist gegenüber 6 Arbeitstagen in der Vorwoche, so hat sich die durchschnittliche arbeits= tägliche Wagengestellung mit 158.6 gegen 158,8 in der Borwoche nur ganz unwesentlich gesenkt. Dagegen liegt sie erheblich über den Wagengestellungsziffern in der entsprechenden Vorjahrspoche, die arbeitstäglich nur 148,1 betrugen.
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Bon der allgemeinen Arbeitsfrise im deutschen Lokomotivbau waren auch die Schwarztopff- Werte in Berlin - Wildau längere Zeit schwer betroffen. Leßthin hat sich aber der Beschäftigungsgrab in den Lokomotivbetrieben dieses Unternehmens wesentlich gebessert.
Die vorliegenden fast durchweg aus dem Ausland stammenden Aufträge umfassen rund 100 Lokomotiven. Hiervon entfallen Aufträge von 40, 18 und 12 Maschinen auf Serienbau. Auf Grund des gegenwärtigen Auftragsbestandes ist die Lokomotivabteilung auf ein Jahr hinaus mit Aufträgen versehen.
Wir hatten erst fürzlich auf den günstigen Betriebsstand bei den deutschen Hochofenwerken, der in den Produktionsziffern für Roheisen im April zum Ausdruck fam, hingewiesen. Auch in dem gestern veröffentlichten Mannesmann- Bericht wurde erwähnt, daß Der Auftragsbestand bei diesem führenden Walzwertunternehmen Guter Abschluß bei Saroffi. Die Sarotti Schokoladen= fich auf der Höhe der entsprechenden Monate des Vorjahres halte. Die Produktionsstatistit der deutschen Stahlwerte, die fabrit A. G. in Berlin- Tempelhof , die fürzlich von dem Schweizer Schokoladentonzern Nestlé aufgekauft wurde, hat fräftigt die Annahme einer gegenwärtig günstigen Lage der deut- wieder ein sehr gutes Geschäftsjahr hinter sich. Der Rohertrag schen Schwerindustrie. Nach dieser Statistit stieg die deutsche wird mit 9,8 Millionen, um rund 1 Million höher, ausgewiesen Rohstahlgewinnung im April auf 1,41 gegen 1,31 Mil- als im letzten Jahr, und auch der Reingewinn von rund lionen Tonnen im März, während die Produktion im April 1928 1,2 Millionen übertrifft den des Vorjahres. Wenn Sarotti trotzfich auf nur 1,16 Millionen Tonnen belief. Noch deutlicher wird dem seine Dividende von 11 auf 10 Broz. fenft, fp hängt dies mit der Kapitalerhöhung von 8 auf 11 Millionen zusammen, da von der Aufschwung bei einem Vergleich der durchschnittlichen arbeitsdem neuen Kapital bereits zwei Millionen voll verzinst werden. täglichen Leistungen, die sich im April mit 56 597 Tonnen um 7,5 Broz. gegenüber dem Bormonat erhöht haben. Im Vergleich Daher übertrifft auch die zur Anszahlung gelangende Divi. mit dem April 1928 find die arbeitstäglichen Durchschnittsleistungen den summe mit einer Million die des Vorjahres um 40 000 m. im Berichtsmonat fogar um 12 Prozent gestiegen. Troh der ver- Die schon in den letzten Jahren durchgeführte Rationalisie. hängnisvollen Kälteeinflüffe in den ersten Monaten dieses Jahres rung der Betriebe wurde 1928 fortgefeßt, was in den neuen hat die Rohstahlproduktion vom Januar bis April 1929 mit ins- Maschinenfäufen im Werte von rund 870 000 m. zum Ausdruck aesamt 5,45 millionen Tonnen die Ergebnisse der entsprechenden fommit. Wie im ganzen lezten Jahre war auch die Beschäftigung Zeit des Vorjahres bereits um rund 80 000 Tonnen übertroffen. I in den bisherigen Monaten des laufenden Betriebsjahres gut.