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Ein pfingstbad und seine Kolgen.
Nach einer duften Keilerei Sinnt man, wie die« vermelbbar sei.
Doch alle Freundschaft ist verleidet, Al« man sich antrifft angekleidet.
Kennt man sich nackt auch nicht am Kittel, Gottlob e« gibt ein Auskunstsmittel!
Die litauische Neaktion. Republikfeiertag abgeschafst!
Lowuo, 18. Mai. Der litauisch« Ministerrat hat die Feier des Tages, an welchem die litauisch« Nationalversammlung zum erstenmal zu- sammentrat, aufgehoben. Di« Nationaloersanunwng hat seiner- zeit die demokratische Verfassung angenommen, die später von der noch amtierenden Putschregierung Smetone-Woldemara« beseitigt wurde. Am. Mai, auf welchen Tag die nunmehr abgeschafft« Feier fiel, brachten alle Oppositionsbläller Gedenkartitel für die Nationalversammlung vor neun Jahren: sie betonten, daß die Nation alversamnilung die rechtliche Grundlage der litauischen Un- abhängigkeit geschaffen habe, aus der nach Uebsrwindung der ..vorübergehenden Störung" weitergebaut werden müßte. Terroristen klagen über Terror. Zwei Terroristen der Pleschtaitisbewegung nahmen in der Ort» schaft Krakes im Bezirk Kedainnlai in der Mast« von Ge-
Heimpolizisten einen Arbeiter fest, der ihr Gegner war. und töteten ihn im Walde. In der Ortschaft Skaisgirys im Bezirk Schaulm tötete ein Terrorist bei seiner Verhaftung mit Hilfe eines Kutschers einen Polizisten, nachdem er ihn entwaffnet hatte, und entfloh. Der Kutscher wurde festgenommen. Ausnahmegesetz gegen pletschkaitisten. Sowuo. 18. Mai. Das Kabinett hat einem Gesetzentwurf zugestimmt, der alle Anhänger des Emigrantenführers Pletfchkaitis ou� der Rechtsprechung heraushebt und einem besonderen Verfahren vor Kriegsgerichten unterstellt. Schon die Zugehörigkeit zu den Pletschkastis-Dereinigungen kann mit dem Tode geahndet werden. Auch den Helfern wird Ti�esftraf« angedroht.
Faschisten im Zwangsexil. Nach der neuesten Thronrede. Locarno  , im Mai. Daß ein König bei der Thronrede nur das sagt, was ihm fein Ministerium vorschreibt, sst bekannt, aber in der Regel bestrebt sich das Ministerium, Ihn doch wenigstens irgend etwas sagen zu lassen. Eine Thronrede soll ein Programm sein. Mussolini   hat eine Reklamerede daraus gemacht. Es gab Leute, die von der Thronred« eine Verheißung der Milde, wenn nicht Aussicht auf eine Amnestie, erwarteten. Diese hätten wissen sollen, daß dieses Gebiet fetzt in Italien   Prärogative des Premiers ist: sein ist die Rache und sein wäre auch die Milde. Viel mehr noch als Milde braucht sa Italien G e r e ch t i g> k e i t und die kann eine Parteidiktotur eben nicht geben. Ihr Funda­ment ist die Ungerechtigkeit. So ist z. B. die Zwongsverschickung in Italien   zum typischen Werkzeug der Partelsustiz geworden. Nicht nur, weil die Gegner des Regimes, die man strafrechtlich nicht fassen kann, oerschickt werden, sondern auch, well man dies« Maßnahmen gegen F a s ch i st e n anwendet, die man strafrechUich nicht zu fassen wagt. Die öffentliche Meinung Mailands   beschuldigt den damaligen Parteisekretär G i a m p a o l i. das Dombenattental auf den ttaNenIschen König bei der Eröffnung der Mailänder Messe im April 1928 organisiert zu haben. Da es nur von Personen organisiert sein konnte, die offizielle Funktionen hatten und besonder« Lorrechte genossen wurde doch alles vor dxn Augen der Polizei gemacht, so hat die Sache viel Wahrscheinliches. Giampaoli war bereits wegen Der- brechens gegen das Leben und gegen dos Eigentum vorbestraft, ehe er eine Säule des Faschismus wurde. Statt unter Anklage gestellt zu werden, wird er aber ohne Prozeß verschickt. In Mai« land hat man zwei besonders geachtete Faschisten. Dolpi und Poveromo, zwei der Ausführer des Mordbefehls gegen Matteotti  , verhaftet, als sie für zehn Millionen Staatspapiere zu verkaufen suchten. Obwohl sie, bei ihrem Beruf mit Recht als reich galten, schien die Summe doch für einen einzigen Mord etwas hoch. Es stellte sich denn auch heraus, daß es sich um eine erste Rate eines großen Diebstahls handelte. Don den Millionen, die man zu Rsklamezwecken oder gezwungenerwesse Mussolini   schenkt, um den Staatsschatz zu fördern, hatten Beamte des Finanzministeriums 30 Millionen gestohlen und brachten diese nun allmählich wieder in den Kreislauf, wie ja auch in der Rofair alles in den Kreislauf zurückkehrt. Die Dummen haben es gegeben und die Schlauen haben es genmnmen. Man hat nun, ohne Prozeß und Urteil, die beiden Biedermänner ins Zwangsdomizil geschickt. Die ganze alle Garde des Faschismus wird demnächst auf den Inseln sein. Wenn wir schon sonst nichts Neues bekommen, bekommen wir wenigstens neu« Briefmarken. Auf der einen ist Julius Cäsar   ol» Imperator  . Wenn wir nicht irren, ist besagtem Cäsar vor der Erlangung der Kaiserwürde das zugestoßen, was Mussolini  einmal den.Betriebsunfall der Könige" genannt hat. Die Ideen des Märzes scheint man vergessen zu haben. Hoffentlich ist das kein böses Omen.
Indiens   Auflehnung. Di« Regierung löst die Landtage auf. Salkulla. im Mai.(Eigsnbericht.) '' Unter dem Schutze des Ausnahmegesetzes zur Erhaltung� der öffentlichen Ordnung geht die anglo-indsschs Regierung dazu über. alle Provinzialparlament« aufzulösen, in denen die Nationalsozialisten über die Mehrheit oder beträchtliche Minderheit verfügen und Kritik an den Mißständen der Verwaltung üben. Die Konflikte haben in B« n g a l- n dauernde Ministerkrisen geschaffen. da die Regierungsvertreter stets nach kurzer Amtstätig- keit Mißtrauensvoten erhielten. Innerhalb weniger Tage sind deshalb die Provinzlalverwaltungen von Bengalen und Assam   nach Hause geschickt und Neuwahl für einen auffallend kurzen Zeitraum angesetzt worden, obwohl verfassungsmäßig die Provinzlalratswahlen für g a n z Indien   im November dieses Jahres erfolgen sollen. In Assam   haben die Swarajisten nur eine schwache Organi- sation. Es ist durchaus möglich, daß sich der Gouverneur mit leichter Nachhilfe eine gefügige Mehrheit schafft, um seine Pläne durchzu- setzen.' In Bengalen dagegen ist die Kongreßpartel gut gerüstet und verfügt über einen ausgezeichneten Parteiapparat, der seinen Ein- fluh auch auf die Mohammedaner erstreckt: doch hat in Ben- galen die Regierung den nicht zu unterschätzenden Vorteil, daß sie die Wahl auf Grund der alten Wählerlisten ausgeschrieben hat und die neue«, zum größten Teil aus dem Kleinbürgertum stammen- den Wähler, in der Mehrzahl Anhänger der Opposition, der Mög- lichkeit beraubt, von ihrem Staatsbürgerrecht Gebrauch zu machen. Trotzdem hoffen die Swarajisten auf Grund der Ergebnisse der Kalkuttaer Gemeindswahlen, ihre Sitze zu vermehren. Die Regierungsmethode ist ein weiterer Ausdruck der d a u e r n d sich verschärfenden. Lag«. Leider wird durch die fort- während neu«intretenden Zwischenfäll« der Boden für die kommende Auseinandersetzung über Indiens   Selbstregierung nicht gerode im Geist friedlicher Verständigung bereitet.
Rußland und die Religion. Rykoff gegen den Kirchenglauben. Auf dem Allrussischen Rätekongreß' kam R y k o f f w seinem Bericht aus di« Lag« der Religion zu sprechen: Dem gegenwärtigen Kongreß wird der Antrag einer Verfassungsänderung unterbreitet, in dem es heißt: Damit den Werttätigen wirkliche Gewissensfreiheit gesichert sei, wird die Kirche vom Staat. di« Schule von der Kirche getrennt: allen Bürgern wird die Freiheit de» Gloubensbetenntn'sses sowie in« Freiheit der antireligiösen Propaganda zuerkannt. Das bedeutet, so lührte Rykoff aus, daß wir, di« wir uns zum Kampf gegen dos Roulch-nit der Religion bekennen, nicht etwa irgendwelche admini- strai�o/ Zwangsmaßnahmin gegen di« Religion beabsichtigen, viel- mehr in unserer Verfassung die Glaubensfreiheit aussprechen. Di« Bekämpfung des Rauschgiftes der Religion kann nur dann erfolg- reich sein wenn sie mit der Entfaltung der Massenkräft« und der Umgestaltung der kulturellen Lebensart oerbun. den ist. Gegenwärtig liegt gerade«in« derartige Massenerscheinung vor, gezeüigt durch da- Eindringen der wissenschaftlichen Erkenntnis in jene Bevölkerungsschichten, wo bisher Aber- glauben und Finsternis herrschten. Dieser Umstand bietet uns gleichzeitig die Möglichkeit, auch solch« Ueberblelbsel des Zarenregimes zu überwinden wie z.B. den Anti- femitismu». dessen Auswirkungen sich leider auch jetzt noch mitunter bemerkbar machen....____......... i----
lilfliMtnilM i'Jl J It-Hl t l'"
Hier necken sich zwei muntre Knaben, Die sich im Äad getroffen hoben.
VoNkommen irrsinnig. Falsche Grammophonplatte aufgelegt. Szene: Verhandlungssaal der Lübecker   Bürgerschaft. Die Dür- gerschaften der drei hanseatischen Stadtstaaten entsprechen den Landtagen der anderen deutschen   Länder. Derhandlungsgegenstand: Senatsvorlage über die gemeinsam« Verwaltung der Gefangenenanstalten von Hamburg   und Lübeck  . Es handelt sich um einen weiteren Schritt der Schwesterstädt« zur Rationalisierung und gemeinsamen Verwaltung. Dt« Sozialdemo- krati« führt diese Bestrebungen. Höchst«rsreuttchl Höchst unerfreulich für die Kommunisten! Warum so sagen sie nun ist dieser Staatsvertrag geschlossen? Warum werden di« Gefangenenanstalten von Hamburg   und Lübeck   in Zukunft gemein- sam verwaltet?Um mit Hilfe der faschistischen Sozialdemokratie Geld zur Herstellung von Krlegsmitteln zum imperia- listischen Kampf gegen Sowjetrußland zu beschaffen!" So erzählt der kommunistische Abgeordnete Klann in öffentlicher Bürgerschaftssitzung! Uehrigens unterstehen schon sett zwei Iahren die Heil» a n st a l t e n der beiden Städte Hamburg   und Lübeck  - natürlich aus dem gleichen Grunde einer gemeinsamen Verwaltung, Diel- leicht hat dies für Herrn Ktarn ein besonderes Interesse.
Oer Landbund als Oiktaior. Er kommandiert sogar die Krankenkasse. Die Landbündler haben sich schon mancherlei erlaubt. Da« Kühnste dürfte aber wohl«ln Schreiben sein, da« der Hannoversche Londbund in diesen Tagen dem Hannoverschen Landkranken- kassenverband zugestellt hat. Das Schreiben hat folgenden Wortlaut: e Der Geschäftsführende Vorstand hat mit Bedapern davon * Kenntnis genommen, daß als Tagungsort dasHaus der Väter" gewählt worden ist. Er Ist der Auffassung, daß Tagungen und Sitzungen jeglicher landwirtjchastlicher Organi« s a t i o n e n im Hause des Hannoverschen Landbundes, Hotil zum Königlichen Hof, abzuhalten sind. Es wird darum gebeten, die Tagung de» Hannoverschen Laich- kronkenhassenverbandes noch in das Landpundhau« zu
Tribüne. .Die Sache Makropnlos" von Karl Tfchopek. Ein Stück van der geheimnisvollen Frau, der es vergönnt ist, über 300 Jahr« die Männer in den Top zu jagen und die schließlich doch vom Leben genug hat. Leopoldin« Konstantin spielt dieses Munderwejen und wird deswegen mit Beifall überschüttet. M. H.
verlegen oder, falls dies nicht mehr möglich ist, eine Begrün- dung abzugeben, weshalb für diese Tagung nicht das Landbund- haus gewählt worden ist. I. A.: gez. B i e s e. Erfreulicherweise wurde diese Unverfrorenheit des Landbundes auf der Tagung der hannoverschen Landkrankenkassen mit aller Eni- schiedenheit zurückgewiesen. Es wurde sehr richtig bemerkt, daß die Versicherten angesichts der Tatsache, daß sie in den Krankenkassen die Zweidrittelmehrheit haben, mit viel größerer Berechtigung als di« Landbündler verlangen könnten, daß Tagungen der Kranken- lassen in den Gewertschaftshäusern stattfinden. Jedenfalls wurde dem Hannoverschen Landbund begreiflich gemacht, daß die Land- krank enkassen nicht seine Anhängsel sind.
Flugzeugkalastrophen. Zwei Militärflugzeuge bei ven amerikanischen   Manövern verunglückt. Eo tu mb us, 18. Mai. Bei den Luflmanövern der Bundesarmec der vereinigten Slaalen stürzten zwei Flugzeuge, offenbar nach eiaem Zu- sammeustoß, aus über 4500 Meter höhe brennend ab. Ein Leulnanl. der sich in dem Flugzeug vefand. wurde getötet. Er blieb mit dem Fallschirm, in dem er abspringen wollte, am Flugzeug hängen. Das Flugzeug selbst schlug hinier einem Wohnhaus auf und fehle eine Garage in Brand. Der Pilot des anderen Flugzeuges fpraug mit dem Fallschirm ab. Er wurde schwer verletzt. An dem Manöver nahmen 104 Flogzeuge teil. Flugzeug in die Donau   gestürzt.- Zwei Tote. Budapest  . 18. Mai. Es gilt als sicher, daß der P i l o t und der P a s s a g l e r bei dem Absturz de» Flugzeuges iu die Dernau   den Tod gesunden haben. Einer weiteren Meldung zufolge tauchte eiuigc Zeil nach dem Unfall im Wasser der Pjloiensih aus. aus dem sich blullge Fleisch. stücke befanden. Es wurden Pioniere mit der Suche nach Flugzeug- teilen beauftragt, doch tonnte bisher nur ein Flügelteil geborgen wer. den. Der in der Lust losgetrennte Flügel siel aus die Esepeler Znsel. Die Uagarische Luslvcrtehr» A..G. teilt mit: Das einmotorige Fokker-FIugzeug, das die Bezeichnung HMABF Halle, ist heute unter Führung des Piloten Franz kreiter mit einem Passagier und einer Ladung von 230 Kilogramm fahrplanmäßig um 17 Phr nachmittags in Wien   gestartet. Abends ILX Uhr stürzte es au» bisher nicht genau festzzeftelller Ursache in der höhe der Esepeler Radiosende- staüou a b und ging in der Donau   unter. Von einer Rettung konnte keine Rede sein, da der Motor im Augenblick der Berührung mit der Wasserfläche explodierte und sofort unter­ging. Der Passagier war der 2Sjährige Zahniechniker Hubert haffer aus Linz  , der ebenso wie jeder Passagier der Gesellschaft aus 35 000 PeugS versichert war. Die eigentliche Ursache des Unsolles wird erst eine spätere genaue Untersuchung seststellea können.