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weil vom Kraftwerk Klingenberg wanugewordcncs Kühlwasser zu- geführt wird, mit dem man das Badewaffsr erwärmt. In den ersten zwölf Tagen des diesjährigen Betriebes wurden hier schon 15 000 Besucher gezählt. Die Besucherzahl der Freibäder zeigt in jedem Jahr aufs neue, welche Bedeutung das Freibadwcfen erlangt hat. Da« Freibad Adlershof hatte im vorigen Jahr 115 000 Besucher, und die Höchstzahl an einem Sonntag war über lOOOO. Ins Riesen­hafte gehen die Besuchszifsern von Freibad Wannsee. In 1928 wurden 850 000 Besucher gezählt, am Tage des stärksten Besuches allein 68 000. Dieses Bad hat einen Strand von jetzt über 1000 Meter Läirge. Leicht ist es nicht, bei solchen Besuchszifsern die not- wendig« Ordnung aufrechtzuerhalten. Ader die Lösung auch dieser Aufgabe gelingt. Auch der unentbehrliche Rettungsdienst ist in den Freibädern, dank der Mitwirkung von Schwimmvereinen, so gut organisiert, daß tödliche Unfälle nur selten vorkommen. Di« Freibäder müssen in diesem Jahr ihren Betrieb bei einem F rii h l i i»g s w e t t e r" eröffnen, das noch nicht sehr verlockend ist. Aber vielleicht bringen uns schon die nächsten Tage die Wetter- besserung, die wir alle wünschen. Dann: Frischauf zum sröh- lichen Baden! Hebbelstr. 16/19 wird endlich geräumi. Gefahr der Verschiebung des moorigen Aaugrundes. Neuere Bohrungen, die das Bezirksamt Charlottenburg vor- genommen hat, haben im Gegensatz zu den'früher ausgesührten ergeben, daß der brauchbare Baugrund bei dem Eckhause Hebbelstraße 18/19, Ecke Fritschestraße 17, erst in einer Tiefe von 18 bis 20 Meter beginnt. Dieses Bohrergebnis zwingt zu einer veränderten Auffassung des Gefahrenzustandes des Hauses .Hebbelstraße 18/19. Während man bisher noch annehmen konnte, daß ein Teil der Pfahlfundierung den guten Baugrund erreicht, und damit eine gewisse Standfestigkeit gewährleistet wird, muß jetzt damit gerechnet werden, daß die zur Fundjerung verwendeten Pfähle nicht bis in den tragfähigen Baugrund hinab- gehen. Insbesondere muß man auch mit einer Verschiebung des teilweise moorigen Baugrundes rechnen. Dies würde aber bei den vorhandenen klaffenden Rissen zum s o f o r- tigen Einsturz führen, zumal sich die Risse an dem Hause durch den scharfen Frost des letzten Winters noch erweitert haben und die Gefahr der weiteren Verbreiterung und Fortbildung der Risse mit Rücksicht auf die durch den Straßenverkehr verursachten Erschütterungen besteht. Unter diesen Umständen hat sich die Bau- polizci gezwungen gesehen, die gänzliche Räumung des Hauses Hebbelstraße 18/19 Ecke Fritschestraße 17 anzuordnen, um diesen Bewohnern drohende Gefahren für Leben und Gesundheit abzuwenden. Für die Unterbringung der Mieter ist bereits Vorsorge getroffen worden. Es hat lang« genug gedauert, bis man sich zu diesem Beschluß, der doch vor Monaten gefaßt werden mußte, durchringen konnte.

Ein-loo voo-Mark-Sewinn gezogen. Gestern wurde in der Ziehung der K l a s s c n l o t t e r i e der erst« große Gewinn gezogen, und zwar ein Hunderttausendcr auf die Nummer 260 912. Die Nummer wird in der ersten Klasse in G l e i w i tz und in der zweiten in Saarbrücken gespielt. In beiden Orten scheinen kleine Leute beglückt worden zu sein. Die Nummer wird in Achtel- und Viortelloscn gespielt. fieaer itt einer Gießerei. Ein Dachstuhlbrand kam gestern am frühen Nachmittag in der Berliner Eisengießerei A.- G., Hcrzberg- st r o h e 124 in Lichtenberg , zum Ausbruch. Die Feuerwehr rückte auf den Alarm mit drei Löschzügcn an und bekämpfte den Brand, der bereits ziemlichen Umfang gewonnen hatte, mit vier Schlauch- leitungen größten Kalibers. Die Entstehungsursache ist noch un- bekannt. Im Keller des Hauses Kochstraße 54a entstand gestern nachmittag gegen 17 Uhr Feuer, dessen Bekämpfung sich wegen der starken V e r q u a l m n n g sehr schwierig gestaltete. Nach zweistündiger Tätigkeit war die Gefahr beseitigt.

Raubmord in Berlin O. 62jährige Milchhändlen'n übersatten und erwürgt.

Zn der Cadincr Straße in Berlin -Fricdrichshain wurde gestern die bZjährige Wilwe S o m m c r s e l d, die ein kleines VUlchgeschäft betrieb, von drei Burschen überfallen, erwürgt und beraubt. Zwei der Täter sind verhaftet. Di« Frau beirieb ihr Geschäft seit etwa 22 Jahren. Sie er- freute sich des besten Rufes. Kurz nach 19 Uhr sahen Hausbewohner, wie sich drei junge Burschen aus dem Küchenfenster der Frau Sommerfeld hinausschwangen. Sie ahnten sofort Uebles und alarmierten das Ueberfallkommando und die Revierpolizei. Man hatte beobachtet, daß die drei in das Nachbarhaus Nr. 15 hineingelaufen waren..Besondere Geistesgegenwart bewies jetzt ein 14 Zahre alter Zunge Hans weiß. Er schloß mit den Schlüsseln. die er in der Hand hatte, rasch das H a u s t o r ab, um ihnen wenig- stens diesen Ausweg zu versperren. Die Beamten durchsuchten das ganze Grundstück und fanden auf dein Boden einen der Räuber, der sich dort ein Versteck hatte suchen wollen. Als er die Verfolger hinter sich hörte, schickte er sich an, eine Luke auszubrechen, kam aber nicht mehr dazu, über das Dach zu verschwinden. Er wurde festgenommen. Auch der zweite Täter wurde gesaßt. Er war im Seitenflügel die Treppe hinausgelaufen und hotte an einer Woh- nung dreist geklingelt. Als die Leute ihm öffneten, sagte er, daß er von politischen Gegnern verfolgt werde, und bat um Unter» schlupf. Sein vollständig zerkratztes Gesicht ließ seine Angaben

gla ubwürdig erscheinen. Die Leute gewährten ihm Einlaß und gaben ihm auch Gelegenheit, sich das Gesicht zu waschen. Beim Ab- fragen von Tür zu Tür kamen nun die Beamten auch an diese Woh- nung, und jetzt war derpolitische Flüchtling" entlarvt. Die Suche nach dem dritten blieb ohne Erfolg. Er muß über das Dach entkommen sein. Man hofft aber, seiner bald habhaft zu werden. Die beiden Verhafteten leugneten nicht. Sie waren kurz vor Geschäftsschluß gekommen und hatten abge­wartet, bis der letzt« Kunde den Laden verließ. Dann hatte der eine die Jalousie herabgelassen, die beiden anderen hatten sich auf die betagte Frau gestürzt, sie am Halse gewürgt und zu Boden gerissen. Die Hausbewohner riefen einen Zlrzt herbei, doch waren alle feine Bemühungen vergeblich. Die alte Frau war ihren Verletzungen erlegen. Allem Anschein nach ist ihr durch den brutalen Griff der Kehlkopf zerdrück r worden und hat so den Tod durch Ersticken herbeigeführt. Die Festgenommenen sind ein 21 Jahre alter Klempner Erwin D e t- l o f f aus der Paul-Singer-Straße 109 und«in gleichaltriger Ar- beiter Alois P a s s a r e ck, der in der Micheelkirchstraße 7 wohnt Sie hatten das aus d«r Lad«nkasse geraubte Geld noch bei sich. Ihren dritten Kumpan wollen sie nicht kennen, wenigstens ocnweigern sie über ihn bisher jede Auskunft.

Das Lustschiff in Toulon . Weiterflug nach Amerika in zwei Wochen? Paris , IS. Mai.((Eigenbericht.) Die unerwartete Landung desZeppelin" in(Euers ist für die französische Oesfentlichkeit das große Tagesereignis, das alles andere zurückdrängt. Zu der B e f r i e d i g u n g über die Hilfe­leistung der eigenen Behörden und Truppen gesellt sich die unoer. hohlene Freude über die zahlreichen Aeußerunge» des Danke» und der Anerkennung, die aus Deutschland herüberklingen. Ganz allgemein herrscht das Empfinden, daß das Mißgeschick des Zeppelin" in Wahrheit eine Glücksfahrt für die deutsch - französischen Beziehungen geworden ist. Man kann sagen, daß seit dem Beginn der S a ch v e r st ä n- digenberatungen, ja seit langem keine solch« Menschlichkeit und unverhohlene Wärme zum Durchbruch kam, wie sie am Sdnn- abend die Kommentare einer ganzen Reihe Pariser Blätter kenn- zeichnet. Die Besatzung, die Passagiere und auch Dr. Eckener selbst haben ihrerseits an ihrem Dank« nicht gespart, und Eckener beson- ders legte Wert auf die Feststellung, daß die Worte, die er vor der Abfahrt über die französischen Behörden geäußert haben sollte, voll- kommen entstellt seien. Es sei ihm, erklärte er einem Vertreter der Havas" gegenüber, Niemals in den Sinn gekommen, von einer Regierung in unziemlicher Weise zu sprechen, deren Land er eben zu überfliegen gedachte. Die deutsche Regierung legte Wert darauf, der französischen Regierung bereits am Sonnabend morgen ihren Dank auszusprechen. Man rechnet damit, daß derZeppelin" etwa acht Tage in Pierrefeu liegen wird. Ob Dr. Eckner dann seine Fahrt nach Amerika fortsetzt oder die Rückfahrt nach Friedrichs- Hafen antritt, darüber ist man hier nur auf Vermutungen an- gewiesen. Es wird jedoch allgemein mit der zweiten Wahrscheinlich- kcit gerechnet. Am Sonntag wird Dr. Eckener auf einige Tage nach Friedrichshofen reisen und dann noch Toulon zurück- kehren. Inzwischen sollen mindestens zwei neue Motore ein- montiert werden. Der Zlbflug desGraf Zeppelin" nach Friedrichs- Hafen ist f r ü h e st e n s in acht Togen zu erwarten. Es ist nicht ausgeschlossen, daß an der Rückfahrt nach Friedrichshofen mehrere Offiziere des französischen K r i c g s m i n! st e r i u m s bzw. der Garnison von Toulon teilnehmen.

Die zum Abtransport in Friedrichshofen bereitstehenden Ersatzmotoren sind bisher noch nicht zum Versand gelangt. Ihre Einfuhr nach Frankreich ist von den französischen Dienststellen ohne Verzug gewährt worden. Im Flughafen von Toulon strömt das Publikum von allen Seiten heran, um das Luftschiff zu besichtigen. Die französi- schen Behörden haben Ueberwachungsmaßnahmen getrosten. Die deustche Besatzung ist von den Franzosen aufgefordert worden, ihre Gäste in den Kasinos des Flughafens zu sein. * Kapitän Flemmiog, der erste Navigationsoffizier desGraf Zeppelin", machte in Toulon Mitteilungen über die weiteren Pläne. Er zeigte sich außerordentlich zuversichtlich und betonte, daß die Amerikareise selbstverständlich st a t t s i n d c n werde, sobald die Motorschäden in Ordnung gebracht seien. Der Zeitpunk» für die Amerikarelse könne noch nicht bestimmt werden, jedoch bestünde die Möglichkeit, die Reise in zwei bis drei Wochen anzutreten. Die Maybach-Motoren, die jetzt ausgewechselt werden sollen, werden im Flugzeug nach Friedrichshafen gebracht und dort sofort einer eingehenden Prüfung unterzogen werden. Erst nach Oestnung der Motoren werde man fessttellen können, was geschehen sei. Es bestehe die Vermutung, daß es sich um den Bruch der Kurbelwelle handelt. Die neue Güd-Amerika-Expedition. Der DampferWiegand" vom Norddeutschen Llopd hat heute in Antwerpen , wo der Südamerikasorscher Dr. Baeßlcr an Bord gegangen ist, die Anker gelichtet und seinen Kurs, ohne Aufenthalt zu nehmen, nach Panama genommen. An Bord befinden sich seine Ftlmmitarbeiter, die sich bereits in Bremen eingeschifit harten. Dr. Baeßler wird sich zunächst über Panama nach Limo begeben... Mit etwa 25 Köpfen, unter denen sich zwei Professoren der Univcrsilät befinden, begibt sich die Expedition»ach dem Urwald des östlichen Peru . Nach Ueberwindung der ersten Kordillerenkctte werden auf dem Hochplateau in zirka 4000 Meter Höhe bei den Cholos die ersten Indianersilmaufnahmen gemacht werden. Dann geht es weiter über die zweite Kordillerenkette nach dem Fluhgebiet des Ucuyali.

Ersah für die SpielplätzeAn der Avus". Die Spiclplotzanlage An der Avus" muß nun doch nach Mitteilung des Magistrats der B a u a u s st e l l u n g 1931 weichen. Das Bezirksamt Chor-

Zack Xondon:

(Beredi/igle üebersetzung von Erwin Magnus ).

Aber nun das getan war, war er auch fertig zur Ab- reise. Und als das bekannt wurde, überboten sich die Guggen- Hammers und die englischen Konzerne und eine neue franzö- fische Kompanie gegenseitig, um Ophir und die ganze Anlage zu kaufen. Die Guggenhammers boten am meisten, und der Preis, den sie bezahlten, gab Daylight einen Gewinn von rund einer Million. Man glaubte allgemein, daß er zwan- zig bis dreißig Millionen besäße. Aber er allein wußte genau, wie er stand, und daß er, wenn er seinen letzten Claim verkauft und reinen Tisch gemacht hatte, gut elf Mil- lionen aus seiner Chance herausgeholt hatte.. Seine Abreise war ein Ereignis, das mit seinen anderen Taten der Geschichte des Pukon angehört. Ganz. Pukon war zu Gast bei ihm, und in Dawson wurde das Fest gefeiert. An diesem letzten Abend galt kein anderer Goldstaub als der seine. Getränke waren nicht zu kaufen. Jede Gastwirtschaft stand offen, hinter den Schanktischen standen Reserven für die ermatteten Bartender bereit, und die Getränke wurden umsonst ausgeschenkt. Wallte jemand seine Gastfreundschaft nicht annehmen und durchaus bezahlen, so wurde er gleich von zehn verschiedenen Seiten angegriffen. Selbst die Chechaquos erhoben sich, um Daylights Namen gegen eine solche Beleidigung zu verteidigen. Und überall war Daylight auf seinen mokassinbekleideten Füßen, lärmte, als wäre die Hölle losgelassen,' strömte über von Gutmütigkeit und Ka- meradschaftlichkeit,. stieß sein altes Wolfsgeheul aus, schrie, daß es seine Nacht wäre, preßte allen Männern an der Bor die Hände herunter und führte andere Kra.ftstückchen aus, mährend sein sonnenverbranntes Gesicht' durch das Trinken gerötet war und seine Augen leuchteten. Er war wie immer gekleidet, die Ohrenklappen umflatterten ihn. und die Hand- schuhe mit den hohen Stulpen baumelten ihm an einer Schnur um den Hals. Diese Nacht verdunkelte alles, was Dawson je gesehen hatte. Es war Daylights Wunsch, daß man sie nicht ver­gessen sollte, und sein Wunsch ging in Erfüllung. Ein gut Teil von. der Bcoölkerunz Dawsoys holte sich in dieser Rächt

einen seligen Rausch. Der Herbst stand vor der Tür, und ob- wohl der Dukon noch nicht zugefroren war, stand das Thermo- meter auf fünfundzwanzig Grad unter Null und fiel noch weiter. Daher mußte ein Rettungskorps organisiert werden, das durch die Straßen patrouillierte und die Betrunkenen auflas, die in den Schnee gefallen waren, wo eine Stunde Schlaf ihnen verhängnisvoll geworden wäre. Daylight, dessen Grille es war, sie zu Hunderten und Tausenden be- trunken zu machen, war der Urheber dieses Rettungskorps. Er wollte, daß Dawson sich amüsieren sollte, da er aber weder rücksichtslos noch mutwillig war, verhütete er Unglücksfälle. Und wie in seinen alten Tagen verfügte er, daß kein Streit und keine Prügelei stattfinden dürfte die Uebertreter seines Gebotes würde er sich persönlich vornehmen. Aber er brauchte sich keinen vorzunehmen. Ein Gefolge von Hun- derten ergebener Leute sorgten dafür, daß alle Unruhstifter in den Schnee gerollt und dann zu Bett gebracht wurden. Wenn in der großen Welt einer der Großen der Industrie stirbt, so ruhen«ine Minute lang alle Maschinen in dem Unternehmen, das er geleitet hat. Aber in Klondike trauerten die Leute über die Abreise ihres Großen so lustig, daß sich vierundzwanzig Stunden lang kein Rad rührte. Selbst das große Ophir, das tausend Mann im Sold hatte, mußte schließen. Am Tage nach dem Feste fand sich nicht ein ein- ziger arbeitsfähiger Mann. Am nächsten Morgen verabschiedete Daylight sich bei An- bruch des Tages von Dawson. Tausende standen am User mit Handschuhen und heruntergezogenen Ohrenklappen. Es waren dreißig Grad unter Null, die Eiskante hatte an Stärke zugenommen, und im Zukon trieben die Eisschollen. Vom Deck derSeattle " aus winkte und rief Daylight zum Ab- schied. Als die Leinen losgeworfen wurden und der Dampfer sich in den Strom hinausschwang, sahen die Nächststehenden, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen. Ihm war, als verließe er sein Vaterland, dies rauhe Polarland, das ein- zige, das er gesehen. Er nahm die Mütze vom Haupte und schwang sie. Lebt wohl, Iungens!" rief er.Lebt wohl, Jungcns!" Burning Daylights Einzug in San Franziska war nicht glanzvoll. Nicht er allein war vergessen, mit ihm auch Klon- dike. Die Welt interessierte sich für ganz andere Dinge, das Alaska -Abenteuer war, ebenso wie der Spanische Krieg, er- ledigt. Vieles war seither geschehen, täglich hatten spannende Ereignisse stattgefunden,.und der Raum der Zeitungen für Sensationen war begrenzt. Dies- Nichtbeachtung wirkte in- dessen nur anspornend auf ihn. Wir groß mußte erst das

neue Spiel sein, wenn er, der Held des arktischen Spiels. wenn ein Mann von elf Millionen und mit feiner Vcr- gangenheit hier unbemerkt kommen und gehen konnte. Er schlug sein Quartier im St. Francis Hotel auf. wurde von den jungen Hotelreportern interviewt, und die Blätter brachten in den nächsten vierundzwanzig Stunden kurze Notizen über ihn. Er lachte bei sich und begann sich um- zusehen, um die neuen Menschen und die neuen Dinge kennen- zulernen. Er war sehr linkisch, wußte sich aber zu beHerr- schen. Das Bewußtsein, der Besitzer von elf Millionen zu fein, verlieh ihm ein gewisses Rückgrat, und zudem hatte er eine starte angeborene Sicherheit. Nichts verblüffte ihn oder setzte ihn in Erstaunen, weder die Pracht, noch die Kultur oder die Macht um ihn her. Diese Wildnis hier war anders geartet, das war alles: er mußte sehen, sich in ihr zurechtzufinden, Wegzeichen. Straßen und Wasserstellen, gute Iagdgründe sowie die schlechten Strecken, die er meiden mußte, zu erkunden. Wie gewöhnlich machte er einen großen Bogen um die Weiber. Er fürchtete sich immer noch,' diesen strahlenden, blendenden Geschöpften nahezukommen, nach denen er doch kraft seiner Millionen nur die Hand auszu- strecken brauchte. Sie folgten ihm mit schmachtenden Blicken, und er verstand seine Furcht so gut zu verbergen, daß'er sich scheinbar ganz frei unter ihnen bewegte. Nicht allein sein Reichtum zog sie an. Er war zu sehr Mann, von zu unge- wohnlichem Schlage. Er war sechsunddreißig Jahre alt, auf- fallend hübsch, von wunderbarer Stärke, fast überschäumend von strahlender Männlichkeit. Sein freier Gang, den er den Schlittenreisen verdankte und sich nicht auf dem Pflaster einer Stadt angeeignet haben tonnte, feine schwarzen Augen, die von weiten Ebenen erzählten und nicht vom engen Aus- blick des Städters ermüdet waren, zogen ihm manchen neu- gierigen Frauenblick zu. Er merkte es wohl, lächelte ver- ständnisvoll und sah kaltblütig dieser Gefahr ins Auge, die mehr bedeutete als Hungersnot, Kälte oder Ucberschwemmung je getan hatten. Um Männerspiel, nicht um Weiberspiel war er nach den Staaten gekommen: und die Männer hatte er noch nicht kennengelernt. Sie erschienen ihm weichlich, aber in geschäft- lichen Dingen waren sie doch wohl hart unter der verzärtelten Oberfläche. Ihre katzenartige Geschmeidigkeit fiel ihm buf. Er dachte darüber noch, ob die Kameradschaftlichkeit, die sie in den Klubs zur Schau trugen, wohl wirklich aufrichtig ge- meint sei, und ob sie nicht doch bald die Krallen zeigen würden.Ich möchte sie fehen." meinte er bei sich,wenn es ihnen an den Geldbeutel geht." (Fortsetzung folgt.)

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