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lottenburg hat nun Gelände westlich des bestehenden Spielplatzes ,, West end" angekauft, um hier zunächst drei Spielpläge in den erforderlichen Ausmaßen als Teilersatz für die Avusspielplätze herrichten zu können. Da die Avusplätze bereits am 1. März n. J. geräumt werden müssen, soll mit der Anlage der neuen Plätze, für die 215 000 m. veranschlagt worden sind, sobald als möglich begonnen werden.

Drucksachen und Standesehre.

Berufung an den ärztlichen Ehrengerichtshof.

Der Arzt Dr. Alfred Roßkamm, der, wie wir fürzlich mit teilten, vom ärztlichen Ehrengericht Berlin   zu der zweithöchsten Strafe, einem Verweis und 50 Mark Geldstrafe, verurteilt worden ist, hat durch Rechtsanwalt Dr. Sidney Mendel Berufung bei dem Ehrengerichtshof einlegen lassen. Dr. Roßkamm hatte seine Niederlassung in Tempelhof   in den benachbarten Haus­haltungen durch gedrukte Karten mitgeteilt, anstatt, wie sonst üblich, durch Tageszeitungen die erfolgte Niederlassung anzu­tündigen.

In diesem Abweichen von der Regel hatte das ärztliche Ehren­gericht eine schwere Verlegung der Pflicht eines Arztes erblickt, sich der Achtung würdig zu zeigen, die sein Beruf erfordert". Das Urteil vergleicht das Verhalten des Arztes mit dem Vorgehen Don Gewerbetreibenden, die in der Ausübung ihres Be­rufes lediglich eine Quelle persönlichen Geld= erwerbs sehen. Der Arzt müsse alles permeiden, was ihn den lediglich auf Gelderwerb ausgehenden Kreisen der Bevölkerung gleichstelle.

Rechtsanwalt Dr. Mendel hat die Berufung damit begründet, daß in der Mitteilung an einen engen Personenkreis weit weniger eine Anpreisung oder ein Werben um Praris liege, als in der üblichen Ankündigung in den Tageszeitungen. Der Ehren­gerichtshof wird sich demnächst in der Besetzung von sieben Mitgliedern unter Vorsiz des Leiters der Medizinalabteilung des preußischen Wohlfahrtsministeriums mit dieser Frage zu beschäftigen

haben.

Eigenartig ist bei dem ärztlichen Ehrengerichtsverfahren, daß der Berurteilte über die Möglichkeit, Berufung ein zulegen, nicht belehrt wird, während fast alle Gesetze, auch die Strafprozeßordnung, eine derartige Pflicht zur Aufklärung des Berurteilten über die Rechtsmittel bestimmen. Das preußische Gesetz über die ärztliche Ehrengerichtsbarkeit aus dem Jahre 1899 sieht ganz besondere Fristen für die Einlegung der Berufung und die Be­rufungsbegründung vor. Es fennt teine Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, selbst bei unverschuldetem Versäumen der Frift.

Einheitskleidung der Chauffeure.

Durch eine Berordnung des Berliner   Polizeipräsidenten ist nun­mehr die lange umstrittene Frage, der einheitlichen Bekleidung für die Berliner   Droschtenchauffeure geregelt morden. Diese Verord: nung schreibt vor, daß alle Droschkenchauffeure vom 1. August d. 3. ab eine aus schwarzgrauem Stoff bestehende Müge mit leder nem Schirm und Sturmriemen tragen müssen. Dazu muß cbenfalls eine gleichfarbige zmeireihige 3oppe getragen werden, deren Anschaffung jedoch bis zum 1. Mai 1930 befristet ist. Someit während der falten Jahreszeit Dienst in Mänteln getan wird, sollen diese die gleiche Farbe und den gleichen Schnitt wie die Joppen haben. Ein 3wang zur Anschaffung eines solchen Mantels besteht jedoch nicht. Vorschrift ist aber, daß auf der Joppe oder auf dem Mantel als Abzeichen ein Flügelrad eingestickt oder auf einer Armbinde gefragen wird.

Die Bekleidungsfrage der Berliner   Kraftdroschtenführer ift wiederholt, bevor sie behördlich geregelt murde, in der Deffentlichkeit erörtert worden. Es hatte sich bereits eine Privatgesellschaft ge= gründet, die noch vor dem Erlaß der Verordnung den Chauffeuren cine Einheitsuniform" zum Kaufe anbot, die aber erheblich von der jetzt vorgeschriebenen Bekleidung abwich. Ein Teil der Berliner  Droschkenchauffeure ist der Ansicht, daß diese Firma das Monopol für den Bertrieb der neuen Uniform hat. Für die Berliner  Droschkencheuffeure besteht keinerlei Verpflichtung, ausschließlich bei dieser Firma ihre neue Bekleidung zu kaufen. Es steht ihnen viel mehr frei, diese Berufskleidung in jedem Konfettions geschäft, vor allem aber auch in den von der Arbeiter fchaft gegründeten Unternehmungen zu faufen. Zu bemerken ist noch, daß die Kraftdroschtenbefizer wesentlich schärfere Beftimmungen hinsichtlich der Einheitsuniform perlangt hatten. ist lediglich auf die Verhandlungen des Deutschen Berfehrs­bundes mit dem Bolizeipräsidenten zurückzuführen, daß die Be­fleidungsfrage so geregelt worden ist, wie sie für die Kraftdroschken­führer auch wirtschaftlich einigermaßen tragbar ist.

Treue Freunde des Borwärts".

45 Jahre Vorwärts". Abonnent! Ein wirklich er­freuliches Zeichen treuer Anhänglichkeit! Das Ehepaar Kuler NW., Jagowstraße 12, feiert am Pfingstsonntag seinen goldenen Hochzeitstag, zu dem wir ihm allerherzlichst gratulieren. Seit dem Jahre 1884 sind die alten Leutchen treue Abonnenten unseres Blattes und feiner Vorläufer; sie haben in diesen langen Jahren allerlei Interessantes vom Werden und Wachsen der sozialistischen  Partei erlebt. Boll Begeisterung erzählen fie von den großen Borkämpfern. Während Bater Rulers Augen strahlen im Ge denken an die unvergeßlichen Tage, da macht Mutter Kuler ihrem hausfraulichen Herzen Luft. Sie weiß ein traurig Lied zu singen Don Krankheit und Arbeitslosigkeit, und sechs hungrige Mägen, die gestillt sein wollten. Aber jetzt muß ich arbeiten gehen," meint die gute Alte. Zehn Enkelfinder, Geschwister und Schwäger kommen zum Festtag der beiden Alten, und da gibt's denn alle Hände voll

zu tun.

Pfingstfahrt für 40 Pf.

Die Berliner   Berkehrs- Attiengesellschaft( BRG.) hat sich mit der Herausgabe eines von Dr. E. R. Iderstädt flott geschriebenen und geschickt zusammengestellten und geschmackvoll ausgestatteten Ausflugsführers in den Dienst der Wochenendbewegung gestellt. Die meisten Berliner betrachten die städtischen Berkehrs: mittel unter dem Gesichtspunkte des Berufsverkehrs. Für manchen dürfte es daher eine leberraschung sein, daß es möglich ist, auch mit den Verkehrsmitteln der Berliner Verkehrs- Aktiengesellschaft für 40 Pfennig- 20 Pfennig hin, 20 Pfennig heraus dem Getriebe der großen Stadt ins Freie zu gelangen. Bielen   wird der Führer die Möglichkeit geben, das große Stadtgebiet Berlins  mit seiner schönen Umgebung erst wirklich fennenzulernen. Bejon= ders hervorzuheben find 24 gute farbige Landkarten. Der Preis non 30 Pfennig für diesen Ausflugsführer bedeutet tatsächlich ein Beschent.

Dujardin erhält Entschädigung.

Nach dem Freispruch in Insterburg  .

Jnsterburg, 18. Mai.( Eigenbericht.)

Das heute verkündete Urteil des Schwurgerichts im Prozeß Dujardin, das wir in einem großen Teil des Abend" bereits veröffentlichten, hat folgenden Wortlaut: Das Urteil des Schwur­gerichts Insterburg   vom 1. November 1919 wird aufgehoben. Der Angeklagte Dujardin wird freigesprochen. Die Kosten des Verfahrens fallen, soweit sie Dujardin betreffen, der Staats­tasse zur Caff.

Außerhalb dieser Wiederaufnahmeverhandlung ist ein Beschluß des Gerichts über die Entschädigung ergangen, die Dujardin beantragt hatte. Der Beschluß beruht auf dem Gesetz betreffend die Entschädigung der im Wiederaufnahmeverfahren freigesprochenen Personen und darf nicht verkündet werden. Das Gericht hat die Entschädigungsfrage im Falle Dujardin bejaht und be­schloffen: Der Angeklagte Dujardin ist aus der Staatskaffe zu ent­schädigen, weil begründeter Berdacht gegen ihn nicht mehr

besteht.

Die Urteilsverkündung hatte einen solchen Massenandrang von Zuhörern zur Folge, daß ein sehr startes Polizeiaufgebot herangezogen war, um eine Ueberfüllung des Sacles zu ver­hindern. Man hatte die Beamten auch deshalb herangezogen, weil sich am gestrigen Freitagabend auf dem Hof des Gerichtsgebäudes zwischen dem Ehepaar Hoelzner und dem Publikum unlieb fame Auseinandersetzungen ergeben hatten. In der

Urteilsbegründung

führte Landgerichtsdirektor Sary aus: Das Schwurgericht stand vor einer Aufgabe von ganz unerwarteten Schwierigkeiten. Ein a b scheulicher Mord war geschehen. Frau Jaquet und Dujardin standen vor dem Schwurgericht, das in einer eingehenden, vor= urteilsfreien Berhandlung Frau Jaquet freisprach und den Angeklagten Dujardin zu lebenslänglicher Haft verurteilte. 10 Jahre vergehen, und nun hat dieses Schwurgericht die Schuld des Angeklagten Dujardin zu prüfen. Uns trennt von den Er­eigniffen von damals ein Abgrund. Die damaligen Ereigniffe erscheinen heute flein und undeutlió, und es bedurfte be­fonderer Mittel, um sie dem Gericht wieder näher zu bringen. Die Zeit hat manches in der Erinnerung der Zeugen verschüttet. Klatsch, Gerede und Parteinahme haben manche Erinnerung um= gebildet. Frau Jaquet und Dujardin, wenn sie schuldig sind. merden ihren Widerstand, durchschaut zu werden, verstärkt haben. Auch ihre Erinnerung muß zum Teil verlöscht sein. Was in der ersten Berhandlung geschah, was aus der Haltung der Angeklagten hervorzugehen schien, ist unwiederbringlich dahin und kann nicht zurückgebracht werden. Die neue Haupt­verhandlung steht auf anderen Füßen, denn es sind hier neue Beweismittel dazu gekommen. Ein neuer Spruch aber braucht nicht zu bedeuten, daß der erste Sprud) falsch oder materiell unrichtig gewesen ist." Der Vorsitzende gab dann die Einzelheiten der Mordnacht wieder. ,, Der Ehemann Jaquet ist im Schlaf erschossen. Frau Jaquet hat Be­fundungen über den Mord gemacht, die einschneidende Bedeutung

haben. Ihre Aussagen mußten sehr scharf geprüft werden auf ihre Zuverlässigkeit.

Das Gericht hat zuungunsten dieser Zeugin seine Feststellungen getroffen.

Es ist anzunehmen, daß Frau Jaquet hier bewußt falsche An­Die Darstellung der Frau Hoelzner hat ich mache Stellen. gaben gemacht hat. Sie hat auch selber hier einen sehr un= günstigen Eindruck gemacht. Sie hat Betundungen auf­gestellt, die sie dann einschränken mußte, wobei sie sich auf das frühere Protokoll berief. Diese Zeugin mußte also für die Urteils­findung ausscheiden. Im Mittelpunkt des Interesses stehen

die Feststellungen der Mordnacht.

Wenn Dujardin allein den Mord vollbracht hätte, müßte er Gründe gehabt haben. Eine Feindschaft zwischen Dujardin und Jaquet bestand nicht. Blieben also materielle Gründe, Raub.  versuch. Man könnte annehmen, daß er den Geldschrank berauben wollte. Das untere Fach des Geldschranks, in dem die Schlüffel zum oberen Teil lagen, ließ sich leicht öffnen, es genügte schon ein Draht oder ein Dietrich, dazu brauchte er nicht in das Schlafzimmer nachts einzubringen. Die weitere Möglichkeit, daß er das alles nach der Tat inszeniert haben soll, scheidet auch aus. Er mußte fich schleunigst nach der Tat sein Alibi sichern und schnellstens in sein 3immer rennen, zumal Frau Jaquet vor ihm bereits das Schlafzimmer verlassen haben mußte. Das ist also schon die Grundlage für die Annahme, daß der Angeklagte nicht allein die Tat begangen haben kann. Nimmt man alles zusammen, so scheidet der Gedanke, daß Dujardin der Alleintäter sein tonnte, aus. Damit erhob sich verstärkt der Gedanke, daß

der Angeklagte zusammen mit der Ehefrau die Tat begangen hat. Frau Jaquet hatte die Waffe Dujardins, wie feststeht. Frau Jaquet hat, mie ebenfalls feststeht, unwahre Angaben über die Einzelheiten der Mordszene gemacht. Die Gesamtheit aller Um­stände läßt den Berdacht, daß Frau Hoelzner Allein- oder Mit­täterin war, immer mehr wachsen. Demgegenüber ist nichts ge­eignet, was Frau Hoelzner vorbrachte, den schweren Berdacht gegen fie zu erschüttern. Der Verdacht gegen Frau Hoelzner ist so stark, daß er die Grundlage des ganzen Verfahrens fein muß. Das Ergebnis dieser Hauptverhandlung ist eine

starte Belaffung der Frau Jaquet,

eine starke Entlastung des Dujardin. Es liegt eine Tragit in diesem Fall. Sind beide beteiligt, haben sie die Tragit selbst verschuldet. Es muß der Zukunft überlassen bleiben, ob der wahre Täter Denn es tann auch sehr wohl ein Dritter sein jemals Reue empfindet und die dunklen Vorgänge aus der Mordnacht aufklären

wird.

Damit war der Prozeß beendet. Die Urteilsbegründung hatten der Angeklagte und die vom Gericht in so ungewöhnlich schwerer Weise belastete Frau Jaquet- Hoelzner mit vollkommener Ruhe entgegengenommen. Vor dem Gerichtsgebäude warteten einige hundert Personen, die dem Angeklagten Dujardin Glüd­wünsche aussprechen wollten.

Am Dienstag, dem 21. Mai, am 3. Pfingstfeiertag, dem Freischütz" mit viel Geschmac, und der Bassist brillierte als nachmittags 2 Uhr

Pfingstausflug

aller Parteigenossinnen nach Sadowa In d. Lokalen Pferdebucht und Sanssouci  " Kaffeekochen

Die Genossinnen der Kreise 1 bis 10 bitten wir, sich nach Möglichkeit in, Pferdebucht und der Kreise 11 bis 20 in Sanssouci  " zu treffen. Fahrverbindung mit der Straßenbahn bis Sadowa oder mit der Straßenbahn bis Köpenick   und von da mit der Linie 83 bis Mahlsdorf- Süd, Haltestelle Hubertus.

Das Frauensekretariat.

Fischfang mit Elektrizität.

3m Regierungsbezirk Münster   wurde fürzlich der erste Berfuch gemacht, nicht ablaßbare mit Wasser gefüüte Sand­gruben, die mit Fischen befeht worden waren, mit elef­frischem Strom abzufifchen, nachdem der Regierungs­präsident in Münster   nach Anhörung des Oberfischmeisters für die Provinz Westfalen   die Genehmigung nach§ 100 des Preußischen Fischereigefeges erteilt hatte. Die Durchführung der elektrischen Abfischung lag in den Händen der Vereinigten Elektrizitätswerte Westfalen". Zur Feststellung der Einwir. fung des elektrischen Stromes auf Fische und Fischnährtiere war ein wissenschaftlicher Hilfsarbeiter des Oberfischmeisters anwesend.

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Wie dem Preußischen Pressedienst geschrieben wird, wurde zum Fischfang ein starker, von hölzernen Schwimmern in etwa 10 3enti­Wasser gezogener Kupferdraht benutzt, der von der Hochspan­nungsleitung aus mit echselstrom von etwa 220 Bolt und 20 bis 40 Ampère beschickt wurde. Die bald nach dem Einschalten des Stromes hochkommenden und betäubten Fische wurden vom Boot aus mit Reichern aufgelesen. Das 2b­fischungsergebnis betrug etwa 3 Zentner Karpfen von 3 bis 5 Pfund und ½ Zentner Hechte von bis 7 Pfund bei einer Wasserfläche Don zufammen etwa 4 Morgen. Nach diesem Erfolge und im Hin­blid auf die vielen, besonders in der Proving Westfalen vorhandenen, nicht ablaßbaren und daher schmer befischbaren alten Gräften und Kleinteiche scheint es in voltswirtschaftlichem Interesse angebracht 3 sein, die Methode des Fischfangs mit Elektrizität in geschlossenen Gewässern nach Einholung der gefeßlich vorgeschriebenen Genehmi­gung des Regierungspräsidenten durch weitere Versuche über seine Wirkung auf Fische und Fischnährtiere zu erproben.

Schupokonzert in den Kammersälen.

Nach all den Anstrengungen der letzten Wochen vereinten sich por furzem in den Kammersälen, Teltomer Straße, Schupomusifer und sänger wieder einmal zu einem fünstlerisch wert­pollen Interhaltungsabend. Die Ouvertüre zu Maritana" leitete den Abend ein, dann folgte die graziöse Balletmufit aus Gioconda". Der Gemischte Chor brachte unter seinem bewährten Führer Janot

Hast Du ein Laster, Kwiete Pilaster Restin hübsche Boltslieder und Gefänge aus der Zauberflöte  "

vergesse pie das

Irgendwo Jedoch achte dabei immer auf den Patentschutz Schlimmer Finger". Seit 80 Jahren käuflich in Apotheken à 40 Pt. a Gutachten über Hautkrankheiten, Fabrik, Berlin   SW 68, Alexandrinenstr. 29 a. Brüste durch Hans Kwiet's Pilaster­

präzise und gut empfunden zum Vortrag. Die Solisten des Abends, die Sopranistin Maria Mora von Goetz und der Opernbassist Kaplan gaben Proben fultinierter Gesangskunst. Maria von Goeg jang Die Figaro- Urie Endlich naht sich die Stunde" und eine Arie aus

Sarastro. Der dritte Solist, der als Konzertmeister oft bewährte Bolizeihauptmachtmeister Schnieber, lieferte in einer Ballade von Im Vieurtemps neuerlich den Bemeis feines großen Könnens. Strauß- Walzer ,, An der schönen blauen Donau  " holten sich Chor und Orchester einen herzlichen Sonderapplaus.

Dreijähriges Kind vom Hund zerfleischt.

Ein schrecklicher Borfall ereignete sich gestern abend in der Wohnung des Kaufmanns Trede, Scharnweberstraße 43 in Lichtenberg  . Das dreijährige Töchterchen Ingeborg, das in einem Zimmer mit einem Schäferhund allein meilte, wurde von dem Tier plöblich angefallen und furchtbar zugerichtet. Der Hund, der sonst nicht bösartig ist, gebärdete sich wie rasend und es blieb dem Vater des unglücklichen Kindes nichts weiter übrig als ihn zu erschlagen. Das bedauernswerte Kind wurde in be mu Bi­lojem Zustande in das Lichtenberger Hubertus- Krankenhaus gebracht, wo es schwer daniederliegt.

Mai in der Scala. The Jovers, die englischen Musitalclowns stehen diesmal an der Spizze des Maiprogramms der Scala. Ihre Späße, wenn auch schon oft belacht, entfesseln immer wieder alles Lachen, und wenn gleich zu Beginn ein Rieseninsekt den Kahlkopf des einen bedroht und der andere zur Abwehr fein Musikinstrument ouf den Kopf des Bedrohten zerschlägt, ist die beste Stimmung her­gestellt. In der Tanzparodie sind sie prächtig, und am gelungensten entschieden, wenn sie zwei Artisten fopieren, wobei feineswegs ver­fannt werden soll, daß sie auch ganz ausgezeichnete Akrobaten sind. Das Eduardowa- Ballett bringt Phantasietänze auf Spizen. Beit über dem Durchschnitt stehen Aleg von Swaine und Gert Castner, die ihrem Tanz hamburger Zimmerleute" eine eigene Note zu geben versuchen. Viola und Miller sind eine weitere gute Tanznummer, besonders Biola in ihrem Krakowiak   auf Spizen, der großes technisches Können erfordert. Daß es doch noch immer wieder neue Variationen am Trapez gibt, zeigen Lya und Wolf, die nicht nur elegant turnen, sondern auch durch neue Trid's ver­blüffen. Die Waghalsigkeit treibt Rolls mit seinem Leiteraft auf die Spizze. Auf freistehender gerader Leiter vollführt er mit Ruhe und Sicherheit seine Akrobatik, die in dieser Form kaum zu über­bieten ist. Sehr originell wirft bie Spiegelszene der Piccolo­burleske der Hanlon- Bros- u. Co.- Gruppe. Für das Gedudel und Gequief von Ambrose Barker, die übrigens wirklich gut fingen fann, fand sich reicher Beifall, Peg Wynne ist ein treuer Begleiter am Fiügel, und die orientalisch aufgemachte Drahtseilszene ber vier Rosettis wirkte nicht zuletzt durch die Douglas- Fairbanks­Maste Georg Rosettis.

Berantwortlich für Politit: Dr. Curt Geyer  ; Wirtschaft: 6. Klingelhäfer; Gewerkschaftsbewegung: J. Steiner; Feuilleton  : K. S. Döscher; Lotales and Gonftiges: Fris Rarstädt: Anzeigen: Tb. Glode; fämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin  , Druck: Borwärts.Buchdruckeret und Berlaasanftalt Baul Ginger u Co.. Berlin   SW 68. Lindenstrake B Sierzu 3 Beilagen, Unterhaltung und Biffen" und Blid in die Büchermelt.

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