Richard Perbandt
7B
單
Landstreichen
Aus dem Leben
eines
Taugenich
( 16. Fortseßung.)
,, Du sollst gleich mit mir mit zum Schulzen fomnien," flüsterte fie mir zu ,,, er will dich sehen. Albert hat gesagt, sein Sohn hat ein schlimmes Bein und figt im Krug. Du mußt also ein bißchen humpeln."
Auf meine neugierige Frage, wie denn die Sache abgelaufen wäre, erflärte Grete: ,, Mensch, du wirst staunen. Alles dufte. Wir brauchen mindestens vierzehn Tage nicht fechten zu gehen."
Als wir beim Schulzen eintraten, saßen der Schulze und seine Frau, Albert und seine Marie am weißgededten Raffeetisch. Grete und ich, wir mußten uns hinzusetzen. Albert stellte mich als seinen Sohn vor, der sich beim Brande eine Beinverlegung zugezogen hat und sagte dann zu mir gewandt, damit ich mit der Sachlage vertraut würde:
,, Der Herr Drtsschulze hat sich in aufopferungswürdiger Weise für uns verwandt. Er ist selbst mit uns zu den wohlhabendsten Befizern gegangen und hat für uns gebeten. Durch das Eintreten des fehr geehrten Herrn Drtsschulzen sind uns so überaus viele Beweise von Liebe und Opferwilligkeit zuteil geworden, daß wir dem lieben Herrn Ortsschulzen nicht genug danten tönnen. Gott der Herr mög's ihm und allen Einwohnern des Ortes vergelten!"
Der Ortsschulze und seine Frau machten so einfältige Gesichter, daß ich Mühe hatte, mein Lachen zu verbergen.
Nachdem wir uns an dem schönen Kaffee und dem Kuchen reichlich gestärkt hatten, ließ der Schulze anipannen. Er selbst spendete uns einen Sad Kartoffeln und einen Sad Erbsen, die beide auf den Wagen geworfen wurden. Dann tam ein überaus herzliches Abschiednehmen und allseitiges Glückwünschen, bei dem die Frau Ortsschulzin manche Träne zerquetschte, und wir fletterten der Reihe nach auf den Wagen.
Der Schulze fuhr selber. Ihm zur Seite faß Albert mit seiner Marie. Grete und ich hatten im hinteren Teil des Wagens Plaz genommen. Von einem Bauern zum anderen ging es und bei jedem wurde das, was für uns bestimmt war, durch einen Knecht auf den Wagen befördert. Hier ein Scheffel Roggen, dort ein Sad Gerste, bei einem driften wieder Kartoffeln. Mehl, Erbsen, Kleie und Hafer gab es, ganze Leiber Brote, Specseiten und Würfte, Körbchen mit Eiern... Als wir zum Dorf hinausfuhren, ging nichts mehr auf den Wagen. Wohl an fünfzehn Säcke, große und fleine, führten mir mit.
Wir hätten vor Freude lachen und bersten mögen, mußten aber an uns halten, um uns nicht etwa noch in letzter Minute zu verraten. Albert verstand es ausgezeichnet, den Ortsschulzen so ausgiebig au unterhalten, daß er auf uns nicht acht gab. Grete ficherte in einer Tour und fnuffte mich in die Seite.
Es war sieben Uhr abends geworden, als wir in der Stadt anfamen. Als wir vor der Herberge zu halten baten, machte der Schulze denn doch ein verblüfftes Gesicht. Wir waren deshalb froh, daß er zurüdfuhr, ohne weiter nachzuforschen. Trotzdem hielten wir es für angeraten, anderntags in aller Frühe zu verduften.
Der Herbergsvater, der sah, daß ihm ein einträgliches Geschäft mintte, ließ ein Hinterzimmer freimachen, in dem die Beute verstaut wurde. Die Kunden im Fremdenzimmer bekamen einige Liter Branntwein, um ihnen das Maul zu stopfen. Wir selbst feilschten mit dem Herbergsvater um den Preis der zu verkaufenden Ware. Er bezahlte ungefähr den vierten Teil des wirklichen Wertes. Alle waren also auf ihre Kosten gekommen. Der Herbergsvater hatte ein gutes Geschäft gemacht, wir hatten die Taschen voll Geld und noch reichlich Lebensmittel, und die anderen Kunden und Schickfen in der Benne betamen fo viel zu trinken, daß sie am anderen Tage, als wir längst über alle Berge waren, noch nicht wußten, wo ihnen der Kopf stand.
Faft zu toll.
An einem herrlichen Frühsommertag zog ich mit meinem Reije kameraden, einem Schriftsetzer, in das polnische Städtchen Mogilno ein. Unser Weg führte an der Buchdruckerei und Buchbinderei vorbei. Bir sprachen um Arbeit an und wurden sofort eingestellt. Es war Pfingstjonnabend. Wir konnten uns also zunächst zwei Tage erholen. Wir suchten uns, da bei unserem Chef fein Blag war, Privatlogis, die nicht allzu weit voneinander entfernt waren, und überließen uns dann unserer ausgelassenen Laune.
Nach einem fidelen und feuchtfröhlichen Abend wankten wir unseren Behausungen zu. Erst brachte ich meinen Freund nach Hause und dann er wieder mich. Der eine befürchtete immer vom andern, daß er sein Heim allein nicht auffinden werde. Als wir so die halbe Nacht umher und hin und her gewantt waren, nahm uns der Nachtwächter, der uns schon längere Zeit gefolgt war, unter den Arm und beförderte zuerst meinen Kollegen und dann mich.
Raum lag ich im Bett, als in meinem Bauch ein gewaltiges Rumoren begann. Da half alles nichts. Ich nahm die Petroleumfunzel in die eine, einen Bogen Zeitungspapier in die andere Hand und wankte wieder hinaus. Auf dem Korridor war der Ort einer ftillen Zuflucht nicht zu finden und die Hoftür verschlossen. Berzweifelt ging es wieder treppauf ins Zimmer zurüd. Die Not war groß größer als das Gefäß, das wenigstens zu erwähnen, hier unumgänglich ist. Leider blieb der vulkanische Ausbruch nicht auf einen Krater beschränkt. Ich weiß nicht mehr, wie es endete, jedenfalls riß ich die Fensterflügel sperrangelweit auf und pofierte das nicht für diesen Zwed bestimmte Gefäß dorthin, wo sonst anders geartete Gewächse der Morgensonne entgegenduften, ehe mich der Schaufeltahn eines bleiernen Schlafes dem Elend einer widermärtigen Gegenwart entführte.
Nicht Bogelgesang und rauschender Wind waren es, die mich am nächsten Morgen in der zehnten Stunde wedten, sondern ein hartes Klopfen an meiner Zimmertür. Mein erster Blick galt meiner eigenartigen Fenstergarnitur. O Schred, sie war verschwunden! Sollte die Wirtin...? Aber ich hatte die Tür ja zugeschlossen..
Bierunnie!" lärmte es draußen durcheinander ,,, Saufbold ver fluchter!" und Mistvieh, Sauerei!" und unten auf der Straße war ein Gewoge, als sei ein ganzes Bienenvolt ausgewandert.
Sollte es heute doch nicht erster Pfingstfonntag sein, sollte mein Chef nach mir schicken? Der Schädel brummte, als wenn der leibhaftige Satan darin herumwirtschaftete.
Aufmachen,
Ich hatte keine Zeit zu weiteren Ueberlegungen. aufmachen!" brüllten die Stimmen durcheinander und es wurde gegen die Türe geballert, als wolle man den Türrahmen( prengen.
Ich öffnete.
der doch
noch was wurde
Zuerst erregten die blanken Knöpfe des Polizeidieners meine Aufmerksamkeit. Hinter ihm erblickte ich meine wirtin und einige Was ist los?" fragte ich entsetzt.
Männer.
Mit unheilverkündender Amtsmiene trat der Hüter des Gesetzes über die Schwelle. Die anderen Herrschaften zogen es vor, draußen zu bleiben, denn nach Pfingsten roch es in meinem Zimmer wirklich nicht. Der Polizeidiener ging um die Folgen des nächtlichen Vesuvausbruches herum wie eine Rage um den heißen Brei. Dann sah er mich mit rollenden Augen von oben bis unten an und brüllte, als menn er mich fressen wolle: Mann, was haben Sie gemacht?! Sie haben das ganze Haus verunreinigt!"
Ich stand in meinem Nachtkostüm vor ihm wie ein Schwerverbrecher. Und plöglich ging mir's durch den Kopf: sollte die Katteenpflanzung... Ich stürzte zum Fenster. Ein Blick hinaus sagte mir alles. Scherben auf der Straße und ein unaussprechliches Durcheinander von Sprißern, als sei eine Granate... Ach, und die ganze Hausfront herunter...
,, Entschuldigen Sie," stotterte ich ,,, ich fonnte nicht ahnen... Der Wind... Der Fensterflügel... Der Nachttopf... Höhere Gewalt...
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,, Quatschen Sie nicht von höherer Gewatt!" schrie mich das Auge des Gesetzes an. Grober Unfug ist das, Sachbeschädigung! Sie friegen ein Strafmandat!"
Ich versprach, die fleißige Arbeit des nächtlichen Verschönerungsvereins radikal zu beseitigen und beruhigte damit das rollende Auge des Gesetzes einigermaßen. Stapfend polterte es die Treppe herunter.
Die Wirtin versah mich gern mit Wassereimer und Scheuertuch, wenn sie auch sonst unversöhnlich blieb. Und nun begann eine Pfingstarbeit, die ich mir nicht hatte träumen lassen.
In meiner Not begab ich mich zu meinem Freund, sobald ich das Schlachtfeld gefäubert hatte. Als ich in das Haus trat, fand ich im Flur verschiedene Hausbewohner vor, die leidenschaftlich und mit im Flur verschiedene Hausbewohner vor, die leidenschaftlich und mit mein Freund wohnte empörten Mienen disputierten. Die Wirtin öffnete mir mit bösem Geficht und wies mit stummer parterre
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Gebärde nach einer Tür. Nach mehrmaligem Klopfen antwortete mir ein stumpfes Grunzen. Ich trat ein und nein, das beschreibe ich nicht. Mit raschen Schritten öffnete ich beide Fenster. Ach, wie sah der Fußboden aus und ach, die Bettdecke, das Laken, das schöne Kopftiffen!
,, Wach auf!" rief ich meinem Freund zu. Ich rüttelte ihn, id) schüttelte ihn. Wach auf!" Das Grunzen wurde allmählich intensiver, schließlich fuhr er mit einem Schnarcher hoch: Bist du verrückt geworden, Marie?! Hä. was ist los?" rieb sich die Augen, riß die Gucker meilenweit auf und glotte mich an, als sei ich das Auge des Gesetzes.
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,, Was hast du denn gemacht?"
,, Ud , wie? Ach so, ja... Wart mal."
Und plöglich wieherte er los wie ein Hengst, der die Stute von weitem riecht.
,, Weißt doch," mederte er ,,, weißt doch, daß ich... hahahaha, daß ich parterre wohne. Ich aber war hahaha, bin eine Treppe höher gestiegen, hänge Hose und Beste ans Geländer, mußt doch mal, dent ich und proße ab, Hinterfront gegen die Korridortür. Na, und da schwerstes Raliber ist nichts dagegen. Mensch, Richard, ich sage dir, also.. Was die Hausbewohner sind also, die raus aus den Federn, denken, Gewitter in der Nacht, Erdbeben oder der Deubel ist los, Flurtür auf und ha, Mensch, sind sie über mich rüber gestolpert! Und die Wucht, die ich dann bezogen habe, nee, nee
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Mensch, die will ich dir nicht gönnen."
Bir padten noch selbigen Tags unser Bündel und zogen ab wie die begossenen Budel.
Hochzeit im Dorfe.
Es war ein herrlicher, sonniger Sommertag. Die Sonne leuchtete strahlend. Die Kornfelder, in denen roter Mohn, violette Kornraden und blaue Kornblumen wucherten, wogten im Morgenwind. Blühender Klee und goldgelbe Lupinen verströmten ihren füßen, berauschenden Duft.
,, Sieh mal," begann ich zu meinem Reisetanieraden, ist die Natur nicht das Schönste und Edelste, was sich der Mensch nur denken fann? Werf nur mal einen Blick in das bunte, blumige Feld, wie ein einziger, bunter Blumenstrauß sieht es aus!"
,, Werd' nur nicht wieder poetisch," grinste mein Kollege ,,, fieh' lieber nach, ob wir noch einen in der Bulle haben, mir ist die Kehle ausgetrocknet."
,, Mir auch," echote ich.
Bir legten uns in den Graben, über unseren Häuptern das wogende Kornfeld und tranfen die Flasche leer. Mir aber hatten es die bunten Blumen angetan. Der rote Mohn, die violetten Kornraden und die blauen Kornblumen machten sich doch zu schön im goldgelben Kornfeld und so band ich denn einen großen Strauß. In der Mitte den roten Mohn, ringsherum Kornraden und das ganze langstielige Bufett umschloß ein breiter Kranz Kornblumen. 3wischendurch hatte ich immer golbgelbe Aehren verteilt. Was machst denn du," griente wieder mein Reisegefährte ,,, du sammelst wohl Bichfutter?" ( Fortlegung folgt.)
WAS DER TAG BRINGT.
Am 23. Mai tritt in Dresden der 3. Deutsche Naturschutztag zusammen. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem Vorträge von Prof. Paul Wagner( Dresden ) und Prof. Walter Schönischen ( Berlin ) über" Die Erhaltung der deutschen Berge", von Oberregierungsrat Kurt Hager ( Dresden ) über„ Reklame und Landschaft" und von Ministerialrat Prof. Thiele( Dresden ) über Erschaft" und von Ministerialrat Prof. Thiele( Dresden ) über„ Erholungsgebiet und Verkehr". Naturschutz in Badeorten.
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so
Der Allgemeine Deutsche Bäderverband hat darüber Klage geführt, daß die landschaftlich hervorragenden Gegenden der Kur- und Badeorte mehr und mehr verschandelt werden. Das geschieht durch perunstaltende Bauwerte, Errichtung von Industriebetrieben in dazu ungeeigneter Lage, auffallende Reklameaufschriften usw. Besonders oft gelingt es nicht, die Errichtung unschöner Blatate zu verhindern. Gegen diese Mißstände nimmt jeßt das Preußische Wohlfahrts. ministerium in einem Erlaß Stellung. Zweifellos verdienen heißt es darin die Bestrebungen der Badeorte, das Landschafts. und Ortsbild vor Berschandelung zu schüßen, meitgehende Förde rung. Das Ministerium ersucht deshalb die Behörden, diesen Be. strebungen soweit möglich entgegenzukommen und den Erlaß von Schußvorschriften auf Grund der Verunstaltungsgeseze und des Wohnungsgefeßes zu fördern. Wenn auch finanzielle Gesichts. puntte nicht außer acht zu lassen sind, so werden sie doch diesen Schußbestrebungen gegenüber meift zurückzutreten haben. Der Er. laß erklärt es für selbstverständlich, daß staatliche Grundstücke nicht etwa bevorzugt behandelt werden dürfen.
FUND
FUNK
AM ABEND
Dienstag, 21. Mai.
16.00 Dr. J. Günther: Schriftwort and Klangwort". 16.30 Novellen:., Selbstmord eines Schillers". Von Franz Blei ( zelesen vom Autor).
17.00 Uebertragung aus der Kamera, Unter den Lindex: Unterhaltungsmusik auf
der Wulitzer Orgel.
17.30 Streichquartett a- moll, op. 114 von Hugo Kaun. ( Lambinon- Quartett.) Anschließend Mitteilungen des Arbeitsamts Berlin- Mitte.
Ubi bene
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Es war an einem schönen Sonntag. 25 000 Aelpler und Stifahrer- hier Alpini und Sciatori benamset waren aus Norditalien gekommen, um dem Duce, dem König und dem Papst zu huldigen. Ich sah sie von der Terrasse der Via de la Consulta am Quirinalpalast vorbeiziehen. Trotz ihren Faschi und Liftorenbeilen umschwebte fie eine mir irgendwoher bekannte Atmosphäre. Auch einen jungen Adler im Käfig führten sie mit sich und ließen ihn dann auf der Piazza Benezia fliegen, oder, wie ich am nächsten Morgen in einem römischen Blatte las,
,, befreite sich der Aquilotto und flog, an antife Auspizien gemahnend, in großen Kreisen über den Play, stieß, Besiz era greifend, auf den Palazzo Venezia hinab und verschwand über dem Grabe des unbekannten Soldaten auf dem NationalDenkmal".
( Nachtigall, id her' dir lofen! sagt der Berliner . Der Balazzo Benezia ist nämlich der frühere österreichisch- ungarische Bot fchaftspalast!)
Mir aber brachten recht viele dieser Alpini eine unabweisbare Affoziation zu oberbayerischen Stahlhelm- oder Miesbacher Orgeschleuten oder so was Aehnlichem, mit ihrer Bitalität und Sangesfreudigkeit, mit ihrem Holdrio und Edelweiß. Und siehe da! Als wir des Nachts und zwölf auf der Piazza Colonna an einer solch weinfelig- fröhlichen Gruppe von füdtirolischen Alpini und Sciatori vorbeifamen, da hörten wir eccolo!- mitten aus ihr die echt oberitalienischen Worte erschallen: hoam gehn mer
Daber gar net mehr!" Abfärbende Vögel.
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Dr. C. B.
Ein Forscher fing bei einem Regen einen Turato, eine afritanische Rududsart. Er machte dabei die Feststellung, daß dessen Federn abfärben. Bei näherer Untersuchung ergab sich, daß der Farbstoff als gang ungewöhnlichen Bestandteil der Bogelfederfarbe Rupfer in chemischer Bindung enthält. Indes ruft reines Wasser oder bloßes Berühren mit der Hand feine Abfärbung hervor, sondern nur Wasser, das Spuren von Ammoniak enthält.
Der Teufel im Rundfunk!
In Wierzbowo in Bolen hat eine Anzahl Bauern einen reichen Gutsbefizer gelyncht, weil dieser sich einen Radioapparat zugelegt hatte. Die Bauern die einen derartigen Apparat zum erstenmal hörten, glaubten, daß sich der Gutsbesizer durch den Apparat mit dem Teufel in Berbindung setze und die aus dem Lautsprecher tönende Stimme die des Höllenfürsten sei!
18.10 Stunde mit Büchern. Abenteurer- Romane. Am Mikrophon: Felix Scherret. 18.40 Dr. Max Osborn : William Hogarth und Joshua Reynolds . 19.05 Dr. E. Hurwicz: Die wirtschaftliche Entwicklung Osteuropas ". 19.30 Prof. Dr. Hans Reichenbach :„ Einführung in die Naturphilosophie der Papierschnitzel als Reklametrick.
Gegenwart."
20.00 Bunter Abend. Mitw.: Käthe Erlholz, Alice Hechy , Hans Relmann, Anschließend: Presse- Umschau des Drahtlosen Dienstes,
Nach den Abendmeldungen Birdfunk,
Königswusterhauses.
Je 10 000 Haushaltungen erhalten morgens in London einen verschlossenen Briefumschlag, dessen Inhalt sich als einige Papierschnigel entpuppt. Am nächsten Tage fommt dann des Rätsels Lö fung in Form eines Briefes:„ Sie erhielten gestern von uns ein ge
16.00 Stud.- Dir. Grabert und Stud.- Rat Dr. Hartig: Zur praktischen Durchfüh- Papierschnigel geschickt; da wir genau wissen, daß Sie ein Reklame
rung der preußischen Richtlinien an höheren Schulen.
16.30 Stefan Frenkel und Max Osborn : Neuzeitliche Violinmusik.
17.00 Nachmittagskonzert von Leipzig .
18.00 Prof. Dr. Kassner: Unsere Lufthülle. 18.30 Französisch für Fortgeschrittene. 18.55 Dr. P. Landau: Deutsche Geselligkeit. 19.20 Dr. Gustav Manz: Sprache des Erfolges.
20.00 Violinkonzerte. 1. Mozart: Konzert A- Dur Nr. 5. 2. P. Höffer: Konzert für Violine mit Orchester, op. 19. 3. L. Maurer: Concertante für vier Violinen, A- Dur, op. 55( Erstaufführung).( Prof. Havemann, B. Hamann, Margarete Lettermann, Karin Rossander. Kammerorchester. Leitung: Paul Höffer .)
21.00 Klaviervorträge( E. Weiß: Flügel). 1. Rameau - Mac Dowell: Sarabande. 2. Mac Dowell. 3. Albéniz . 4. Rossini: Ouvertüre zu Wilhelm Tell".
21.30 Unterhaltungsmusik Dr. Becce's Terra- Symphoniker.
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rundschreiben von uns doch zerrissen hätten. Dieses wäre aber bei dem Angebot, das wir Ihnen unierbreiten wollen, nicht angebracht gewesen." Wie der Reflamechef der betreffenden Firma versichert, war der Erfolg ein außerordentlich großer. Sarah Bernhard
wurde in ihrer Glanzzeit von vielex Berehrern umschwärmt. Ciner der heißesten Verehrer verfolgte sie auf Schritt und Tritt. ,, Leure, machen Sie mich zu Ihrem Stlaven." ,, Gut," erflärte sich die Schauspielerin einverstanden. Sie sind von jetzt ab mein Stlave!" Und nach einer Weile fuhr sie fort: Wissen Sie was, ich schente Ihnen die Freiheit. Sie können gehen!"