Kunstregen und Nachtpflügen.

Neue Technik in der Landwirtschaft.

Zu einer Besichtigung märkischer Güter, auf denen neue Me­thoden landwirtschaftlicher Betriebsführung erprobt werden, hatte das ,, Reichsturatorium für Technik in der Landwirt schaft" eingeladen. In rascher Autofahrt fuhr man nach Osten, durch märkische Wälder und märkischen Sand, über Müncheberg  hinaus, bis man ziemlich plötzlich durch einen hohlweg ins Oder= gebiet fam. Weithin erstrecken sich Weiden und Wiesen, die Bäume an einigen Straßen und Gräben bringen etwas Bewegung in die ruhige Fläche; frisches Grün erfreut jedes Auge. Aber man sollte doch

eine transportable Regenanlage

Der kritische Beobachter muß allerdings hinzufügen: es handelt sich hier zweifellos um einen besonders günstigen Fall, wo alle Fattoren optimal" zusammentreffen die Lage des Grabens, die Größe der Weide und vor allem die Güte des Bodens, der bei einmaliger Beregnung in drei Wochen solche Erfolge bringt. Wo man das Wasser ganz in seiner Gewalt haben muß, so daß man ,, regnen lassen" tann, soviel man will, also auf Sandböden, da reicht die transportable Regenanlage nicht aus. So hat man

aber tann ununterbrochen arbetben. So wird man mit Hilfe der Nachtarbeit im Herbst bei weitem mehr Land mit einer bestimmten Zahl motorisierter" Pferdekräfte als mit der gleichen Zahl orga nischer Pferdekräfte bestellen. Je früher aber der Ackerboden dazu tommt, die verbrauchten Nährstoffe zu ersehen, desto höher werden im folgenden Jahre die Erträge sein.

Interessant war zu hören, daß jemand, der hinter dem Pflug her läuft, um die Pferde zu schonen, am Tage zirta 30 Rilometer zurüdlegt, was auf Ackerboden natürlich eine übermenschliche An­strengung ist. Daher schafft der fortschrittliche Landwirt heute nur Pflüge mit Sigen an, gleichgültig ob für Pferde- oder Motorbetrieb. Erst nach Mitternacht   endete diese Besichtigungsfahrt. Zum Glück ,, hatte" es nicht geregnet, es ,, war" nur geregnet worden.

denn in Schlagenthin eine Bersuchsanlage gebaut, bei der die Röhren Arbeiterschaft und Auslandsdeutsche.

"

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fann

etwa ein Meter tief in den Boden verlegt werden und in bestimmten Abständen sich feste Düsen befinden, die das Wasser versprizen. Die Jehen? Ja selbst hier im alten Oderbett hält der Tonboden in den Anlage steht unter einem Druck von 8 Atmosphären, so daß man nicht trockenen Wochen nicht soviel Feuchtigkeit, daß nicht die Gräser hart billige Tonröhren verlegen kann, sondern eigens konstruierte und trocken und der Grasboden brüchig werden. Und auch in regen­Eisenbetonröhren nehmen muß. So hängt die Wirtschaft. reichen Jahren gibt es fast stets eine Trockenperiode, die im Frühlichkeit der Anlage vor allem non Preis und Menge der benötigten jahr das Wachstum starf hemmt. Da nun in früheren Zeiten Röhren ab. Es ist flar, je weiter der Strahl einer Düse reicht, desto also billiger Beten und Böllerschießen auf den Wetterdrud wenig Ein weniger Zapfstellen sind nötig, desto weiter drud gemacht hat, so sucht man in unserm rationalistischen Zeitalter das Rohrnek sein. der Wassernot mit mechanischen Mitteln beizukommen. Durch Berbesserung der Weitstrahldüse" gelang es, die Reich Häufig ist ja Waffer genug vorhanden, nur nicht an der erwünschten weite des Strahls von 55 Meter auf 80 Meter zu erhöhen, ein Stelle. Erfolg, der sich in einer Senkung der Kosten von 325 m. auf 200 mt. pro Morgen äußerte. Damit ist es gelungen, von einer Stelle aus mehr als 6 Morgen zu beregnen. Das Bild, das der gewaltige, sehr gleichmäßig regnende Strahl bietet. ist sehr imposant; ein an dem Sprizrohr angebrachter Propeller durchschneidet dauernd den Strahl, dadurch eine bessere Beregnung und eine lang fame Drehung der Düse bewirkend. Diese Berjuchsanlage fann nach Ansicht des führenden Gutsbefihers nur rentabel werden, wenn es gelingt, Pflanzenforten mit stärkerem Wasserkonsum und dem entsprechend höheren Erträgen zu züchten; als Sicherung gegen Trockenheit sei sie auch bei starker Berbilligung zu teuer.

Regenanlagen in der Praxis.

Auf Gut Fredersdorf nimmt man Wasser aus einem Graben und pumpt es durch zum Teil feftverlegte Zuleitungsrohre zu den Berteilungsrohren. Diese bestehen aus Aluminium, sind daher leicht von zwei Leuten zu versetzen. Der eine Satz der Verteilungs­rohre spritzt das Wasser durch zwei große Düsen mit je 36 Meter Reichweite in gleichmäßigem Regen auf die Koppeln, der andere Gaz hat zehn fleine Düsen mit je 12 Meter Reichweite. Abwechselnd in halbstündigem Turnus regnet die eine Seite der Anlage, während Die andere versetzt wird. So wird nach und nach,

Stüd für Stüd beregnend Tag und Nacht hindurch,

bie ganze Fläche mit Waffer versorgt. Es handelt sich hier um 400 Morgen Weiden  , von denen jeder Morgen alle drei Wochen einmal beregnet werden kann. Nach der Auskunft des Besizers ist der Erfolg recht ansehnlich: das Gras ist weich und saftig, der Grasboden hat sich zu einer fast geschlossenen Grasmatte umgebildet; und

der Viehbestand fonnte verdoppelt und länger im Herbst auf der Weide gelassen werden.

Die Wirtschaftlichkeit der Anlage, die immerhin 100 m. pro Morgen kostet und drei Mann zur Bedienung erfordert, scheint außer Frage zu stehen, wenn auch ein Beweis auf Heller und Pfennig noch nicht

erbracht werden konnte.

Theater, Lichtspiele usw.

Freitag, 24. 5. Staats- Oper

Unter d. Linden A.-V. 135

20 Uhr

Freitag, 24. 5.

Städt. Oper

Bismarckstr. Turnus III 192 Uhr

Eugen

Mona Lisa Onegin

Staats- Oper Staatl. Schausph.

Am Pl.d.Republ.

R.-S. 115 1912 Uhr

Don

am Gendarmenmarkt

A.-V. 122 20 Uhr

König

Giovanni Johann

Staatl. Schiller- Theater, Charith.

20 Uhr

Zaungäste

SCALA

8 Uhr B5 Barbarossa 9256

The Jovers

und weitere Varieté- Neuheiten

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Am Küstriner Plats Täglich 5, 815 Sonntag 2,5,815 INTERNAT.VARIETE

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Hesterberg Heidemann, Jankuhn ,. Elleot, Junker­mann, Schaeffers.

Raupenschlepper in der Nacht.

Ueber die Beziehungen der Arbeiterschaft zum Auslandsdeutsch tum sprach auf einer vom Verein für das Deutschtum im Ausland veranstalteten Arbeitertagung in Kiel   der Sekretär des ADGB.  , Franz Furtwängler. Wenn Deutschland  , betonte Furtwängler  , wertvollstes Gut, arbeitswichtige Menschen, exportiere, dann bestehe auch die Pflicht, die Intereffen dieser Boltsangehörigen zu vertreten. Wie Frankreich   mehr als 100 Jahre lang die Sympathien der Welt durch sein Eintreten für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte erobert habe, wie heute die russische Propaganda Schuß für den Arbeiterstaat" Rußland   fordere, so müsse draußen in der Welt der Ruf erschallen: Hände weg vom Lebensnerv Deutsch  lands, das unter größten Schwierigkeiten das große System sozialer Fürsorge geschaffen habe und durch überspannte Tribufforderungen nicht zu einer Halbfolonie gemacht werden dürfe. Die Ziele des Bd2, Schuß der Minderheiten und ihrer Kultur­rechte, feien auch eine Angelegenheit der Arbeiterschaft, vor allem der Sozialdemokratie, die schon vor dem Krieg für fremde Bolks. splitter in der Welt, soweit sie mißhandelt worden seien, einge­treten sei. Neben dem berechtigten Klassenkampf der Arbeiterschaft für ihre soziale und wirtschaftliche Geltung beftehe als gemeinsames Ziel die republikanische Boltsverbundenheit zwischen In- und Auslandsdeutschen.

Furtwängler erntete mit seinen Ausführungen, die den Stempel eigener Auslandserlebnisse und Erfahrungen trugen, starken Beifall. Dr. Spohr, Berlin  , betonte, es gebe unter den Auslandsdeutschen nicht nur reiche Kaufleute, sondern auch Tausende aus den mittleren und unteren Volksschichten, die draußen oft unter großen Opfern für die Erhaltung ihrer Kultureinrichtungen fämpften. Im Gegensatz zur Borkriegszeit, wo Bismard mit Bezug auf die Auslandsdeutschen das Wort von den„ abtrünnigen Brüdern" geprägt habe, hätten heute Regierung, Parteien und Bolt die große Bedeutung des Aus­landsdeutschtums erkannt. Admiral Seebohm, der geschäfts­führende Borsigende des VdA., erklärte auf eine Anfrage, daß der BdA. bei jedem öffentlichen Auftreten die schwarzrotgoldenen Reichsfarben zeigen und ihnen volle Achtung ent. gegenbringen werde.

Es war schon spät am Abend, und nur noch vereinzelt waren in den Dörfern die Fenster erhellt, als uns auf Gut Elisenhof ein Raupenschlepper bei der Nachtarbeit vorgeführt wurde. Recht gespenstisch wie eine Rubinsche Zeichnung mutet der auf einfamem Felde stampfende Koloß mit dem schwankenden Bosch Licht an. Der Schlepper leistet das Drei- bis Fünffache eines Ge­spanns. Bei seiner kurzen Lebensdauer( fünf Jahre) ist das in­Destierte Rapital natürlich leichter zu amortisieren und seine Arbeit rentabler, menn man ihn auch nachts im Mehrschichten betrieb benutzt und dadurch Gespanne und Leute freisekt". Diese starke Ausnutzung wird um so wichtiger, je mehr ko im Frühjahr und Herbst die Arbeit zusammendrängt. Gespanne haben Berlin  . Berlag: Borwärts Berlag G. m. h. H., Berlin  . Drud: Borwärts Buch  . ihre nahez feste Leistungsgrenze, fie müssen ausruhen; der Motor

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814 Uhr

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Thalia- Theater

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8 Uhr

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der Republik 7% Uhr

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Straße 132

Tel.: Alex, 3422.

Spiel im Schloss.

Gartenbühne:

5.30 Uhr:

Konzert und Bunter Ceil 8.15 Uhr: Ein Walzertraum.

Reichshallen- Theater Allabendlich Bhr

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Fr. Holländer. Regie: Pr.Friedmann­Frederic.

Berliner   Theater

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Deutsches Theater Charlottenstraße 90 Dresdener Str. 72-73.

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