Einzelbild herunterladen
 

landwirtschaftlichen Unternehmer nicht geringer geworden ist. Die Zahl der weiblichen Mitglieder betrug Ende 1928: 16 832, die der Jugendlichen 8010. Bon den Mitgliedern sind rund 71,26 Prozent Landarbeiter und 24,24 Prozent Forstarbeiter.

Der Stahlhelm- Administrator.

Arbeiterbehandlung auf dem Lande.

Man schreibt uns: Der Landarbeiter Artur Brunzel war bis vor vier Monaten auf dem Gut Boßberg im Kreise ebus beschäftigt, dessen Besizer der stramm deutschnationale Oberamt­mann oppe in Amt Rieniz ist. Nach langer Arbeitslosig: feit hatte Brunzel vor einigen Tagen Arbeit bei einem Landwirt in Lets in im Oderbruch gefunden. Kürzlich traf ihn dort der Administrator Stiller non Boßberg, Hauptmann in Reserve und prominentes Stahlhelmmitglied. Der Administrator stellte ihn zur Rede und fragte empört, wie er dazu tomme, bei dem Land­wirt zu arbeiten. Er beschimpfte ihn als Schweinehund, Zigeuner usw. und drohte, ihm die Werkswohnung, die Bunzel noch in Boßberg hat, zu räumen.

In der Frühe des anderen Tages erschien dann auch der Guts­inspettor Hamann mit acht Mann und zwei Fuhrwerken. Trotz­dem die Frau des Arbeiters die Haustür verschlossen und darauf hingewiesen hatte, daß jedes Eindringen Hausfriedensbruch sei, ver­schaffte fich Hamann mit seinen Leuten gewaltsam Eingang in die Wohnung. Die Leute rannten die Milch um und warfen die Butter in ein Nachtgeschirr. Die Möbel wurden dann auf die Fuhrwerke verladen und in die verlaufte Schnitter taserne gebracht.

Et quf dringende Vorstellungen des sozialdemokrati. schen Amtsvorstehers in Letschin   hin bequemte fich der Herr Administrator dazu, die Sachen wieder in die Wohnung zu rüdzuschaffen. In christlichem Erbarmen schickte er, wohl ängstlich geworden, auch Milch und Butter. Selbstverständlich hatte die Gutsverwaltung ein Räumungsurteil erwirkt. Es handelt sich um einen brutalen Willtüratt.

75- Stunden- Woche.

Was sagt die Aufsichtsbehörde dazu?

Erft vor kurzem berichteten wir von einem Fleischermeister, der vom Landgericht Berlin   zu 2000 Mart Geldstrafe verurteilt wurde, weil er sein Personal in überlanger Arbeitszeit schamlos ausbeutete. Es gibt aber in Berlin   noch viele andere Fleischereien, in denen die gleichen oder ähnliche standalöse Berhältnisse herrschen. Eine davon ist die des Fleischermeisters Richard Wolter in der Oppelner Straße 12. Dieser Herr beschäftigt sechs Gesellen in durchschnitlich 75stündiger Wochenarbeitszeit ausschließlich der Pausen. Die Pausen zum Einnehmen der Mahlzeiten sind nicht länger als fünf bis zehn Minuten. Obwohl die zuständige Organi­fation diesen ,, Musterbetrieb" wiederholt tontrolliert und den Inhaber zur Innehaltung der tariflichen Arbeitszeit ermahnt hat, denkt dieser zünftige Fleischermeister gar nicht daran, die tarifliche Arbeitszeit einzuhalten. Wer von den Beschäftigten zu murren magt, wird furzerhand entlassen. Ueberstunden fennt man in dem Betriebe nicht. Wahrscheinlich finanziert Herr Wolter von dem feinen Ge­fellen vorenthaltenen Verdienst seine Sommerreife.

Das Unerhörtefte leistete er sich aber am Himmelfahrts= tage, indem er seine Gesellen arbeiten ließ. Die Fenster der Betriebsräume sind neuerdings durch ein mit fleinen Löchern ver­sehenes Eisenblech und dahinter hängende Vorhänge geschüßt, damit fein unberufenes Auge diese Borgänge erspäht. Jedenfalls ist es hier an der Zeit, daß sich die Aufsichtsbehörden einmal näher mit den Verhältnissen in diesem Betrieb befassen. Herr Wolter hätte aber auch allen Grund, seine Organisations- und Arbeiter­feindlichkeit zu dämpfen, wenn nicht die Fabrikkantinen der Berliner   Großbetriebe, die er beliefert, ihm die Freundschaft kün­digen sollen. Denn schließlich ist es den Betriebsräten, die auch ein Wort in den Kantinenausschüssen mitzureden haben, nicht gleich­gültig, wie es in einem Betriebe aussieht, der die Arbeiterschaft mit Waren beliefert.

Lohnfampf in der fächsischen Glasindustrie.

Dresden  , 28. Mai.

Nachdem am Freitag die Verhandlungen über den Schieds= spruch in der Glasindustrie zu feinem Ergebnis geführt haben, hat die Gewerkschaft einen Teil der Arbeiter der Glasfabrit A.-G. in Brodwiß, der August Walter   und Söhne A.-G. in Ottendorf- Okrilla  , und der A.-G. für Glasfabrikation vormals Gebrüder Hoffmann in Bernsdorf  ( Oberlausit) und auch die Arbeiter von zwei Beleuch tungsglasfabriken in Bischofswerda   veranlaßt, zum 6. Juni zu fün­digen. Darauf haben die Arbeitgeber mit einer Gesamtkündigung geantwortet, die am 8. Juni in Kraft tritt.

Berhandlungen im Ruhrbergbau.

Effen, 28. Mai.( Eigenbericht.)

Am Dienstag begann in Effen unter Borsiz des Schlichters Pro­fessor Dr. Brahn die Fortsetzung der Parteiverhandlungen über den Rahmentarif und das Leberarbeitsabkommen für den Ruhrberg­bau. Die Verhandlungen wurden nach siebenstündiger Dauer abge­brochen und werden am Mittwoch fortgesetzt.

Beitritt Danzigs   zum internationalen Arbeitsamt. Warschau  , 28. Mai.

Wie amtlich verlautet, hat die Regierung der Freien Stadt Danzig   durch die polnische Regierung ihren Beitritt zum Internatio­nalen Arbeitsamt in Genf   angemeldet.

Freie Gewerkschafts- Jugend Groß- Berlin

"

Heute, Mittwoch, 19% Uhr, tagen die Gruppen: Reukölln: Jugendheim  Bergstr. 29, Hof. Vortrag: Soziales Wandern." Süben, Südwesten: Städt. Jugendheim Yordstr. 11, Fabritgeb. Bortrag: Gymnaftit." Baumschulenweg: Jugendheim Baumschulenweg, Ernststr. 16. Borttag: Co­ziales Wandern." Weißensee: Gruppenheim Weißensee, Bartstr. 36. Unsere Mädels gestalten den Abend aus. Zentrum: Gruppenheim Jugendheim Rehdenider Str. 24-25. Elternabend: Lichtbilder, Resitationen, Gefang. Nordring: Gruppenheim Sonnenburger Str. 20. Borttag: Warum gewert schaftliche Organisationen?" Frankfurter Allee   und Landsberger   Blag: Spielen auf dem Sportplag im Friedrichshain  . Lichtenberg   und Ren- Sichten. berg: Spielen in Treptow   auf der Wiese I. Achtung, Spreche und Be wegungschor! Heute, 19% Uhr, Sprechchorprobe im Saal 11 des Gewerkschafts. hauses, Engelufer 24-25, Hof part. rechts.

-

Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten Heute, Mittwoch, find folgende Beranstaltungen: Gesundbrunnen  : Jugendheim Schönstedtstr. 1( Lebigenheim). Ausspracheabend über unser Gaujugendtreffen. Often: Jugendheim Litauer Str. 18. Vortrag: Die wett liche Schule." Referent Frig Weigelt. Stralau: Jugendheim der Schule Goßlerftr. 61. Vortrag: Berufsarbeit und Sport." Referent Bolemann. Neukölln: Jugendheim Böhmische Str. 1-4. Was wit in Reustrelit erleb. ten." Südost: Jugendheim Wrangelstr. 128. Jad- London  - Abend." Span. bau: Jugendheim Lindenufer 1. Tortrag: Entw'dlung des Verkehrswesens." Referent Rollege Lotterer. Potsdam  : Jugendherberge Nowawes, Briefter­ftraße, Bortrag: Unsere Arbeiterdichter." Referent Wilhelm Lewinski.

-

-

-

Die Frauen werben.

Schafft eine sozialdemokratische Mehrheit im Rathaus!

In dem fommenden Kommunalwahlkampf werden auch die Frauen ein gewichtiges Wort mitzureden haben. Viele tommunalpolitische Fragen können am allerbesten die Frauen be­urteilen, sie sind auch imstande, eine erfolgreiche Arbeit richtig zu würdigen. Aus dieser Erkenntnis heraus haben auch die Frauen Reihe Informationsabende wollen Sie sich das Material für den im Kreis Wedding   bereits ihre Arbeit aufgenommen. Durch eine Kommunalwahlkampf vermitteln lassen. Am Dienstag abend fanden drei Frauenversammlungen im Bezirk Wedding statt, die alle einen guten Besuch aufwiesen.

Der Genoffe Woy mod referierte im Gesellschaftshaus, Swine­münder Straße. Er besprach in seinem Referat wichtiges Material aus dem Berliner   Haushalt und ging vor allem auf die Sozia­aufgaben der Stadt Berlin   ein. An Hand eines ausgezeichneten Zahlenmaterials bewies der Referent, daß erst, seitdem die Sozial­demokratie führend in der Berliner   Kommunalpolitik ist, den wirt­schaftlich Schwächeren Hilfe in ihrer Not zuteil wird. Die Sozial­demokratie hat in der Stadt Berlin   bewiesen, daß man auch mit tommunalisierten Betrieben trog billiger Tarife einen zialaufgaben verwandt wurde. Auch auf die Schulreform ging erheblichen Ueberschuß erzielen konnte, der wieder für So­der Referent ausführlich ein und hob besonders hervor, daß durch einen neuen Versuch, auf die erste Klasse der Gemeindeschulen noch zwei Oberklassen aufzubauen, auch der Proletarier eine beffere Schul­bildung erhalten kann. Das Referat fand starken Beifall. Berliner   Stadtverordnetenwahlen nannte Genosse Most in einer gut Den entscheidenden Faktor bei den im Herbst bevorstehenden besuchten Frauenversammlung im Löwenbräu, Hochstraße, die Frauen, und er appellierte an sie, die Agitation für die kommunalen Parteiziele in die Kreise der Bewohner in den Arbeitervierteln hin­einzutragen. Der Nachbar im Mietshaus, der auch unter der Woh nungsnot leidet, muß aufgeklärt werden über die einzige Möglichkeit, den furchtbaren Wohnungsmangel zu beseitigen und die untragbar hohen Neubaumieten zu senken: Die Schaffung einer rein sozial­demokratischen Mehrheit im Stadtparlament. Be= sonders im Wedding gilt es, die Macht der Kommunisten zu brechen,

da eine sozialdemokratisch- kommunistische Mehrheit erfahrungs gemäß durch die Schuld der Kommunisten arbeitsunfähig ist. In der Bewilligung und Forderung von Ausgaben sind die Kommunisten groß, aber um die Lösung der Deckungsfrage für ihre Agitationsantrage drücken sie sich regelmäßig. So war die Sozial­Mehrheit gebrochen wurde, regelmäßig gezwungen, den Stadthaus­demokratie seit 1924, als die arbeiterfeindliche Bürgerblockmehrheit in der Berliner   Stadtverordnetenversammlung durch die rpfe" haltsplan mit Hilfe der bürgerlichen Mittelparteien aufzustellen. Für die Durchführung der zwei grundlegenden Forderungen der So­zialdemokratie: Sentung der Neubaumieten auf den Stand der Altbaumieten und restlose Verwendung der Haus­3 in ssteuer für Wohnbauzwede werden diese Mittel­parteien immer ein Hemmschuh sein. Für ihr eigenes Interesse ein­zutreten, zu fämpfen, für die Gesundheit ihrer Kinder und ihrer selbst durch die Unterstützung der Sozialdemokratie, das muß das Ziel des politischen und sozialen Strebens der Frauen sein!

1owski. Wie die Genoffin Ju chacz in ihrem Referat beim In den Pharusfälen. sprach Genoffin Margarete Schenta­Parteitag in Magdeburg   über die Tätigkeit des Vorstandsbureaus Gebiet, für das sich alle sozialistisch denkenden für die Frauenbewegung schon ausführte, ist die Gemeinde ein Frauen besonders einsehen müßten. Wir können nach der ablaufenden Wahlperiode zusammenfassend berichten, daß große Fortschritte auf allen Gebieten der Kommunalpolitik festzu­stellen sind. Sie beschäftigte sich mit dem Gebiet der Gesund= heitsfürsorge, der Wohlfahrt und natürlich mit dem wichtigen Gebiet der Wohnungsnot. Dabei gedachte sie der Unruhen am 1. Mai und sagte, daß es mohl eher unsere Aufgabe sei, Fenster Die Genossinnen, die alle aus dem Wedding   stammten, nahmen diese in Wohnungen einzusehen, als Fensterscheiben zu zerschlagen. Feststellung mit Begeisterung auf.

Bei allen drei Kundgebungen unserer rührigen Genossinnen Dom Bezirk Wedding. bewies der stürmische Beifall, daß die Frauen der Arbeiterklasse gewillt sind, ihre Pflicht für den Sozialismus aus freudigem Herzen zu erfüllen.

Was sagt der Bär? 15160

75

Jahre Litfaßsäule

וון!

STTIY

JOSETTI

JOSETH

Cigaretten

ELJEN 58

UND

KON

LINCH

Cinton

JOSETTI JUNO

Zum typischen Stadtbild gehört

die Litfaßsäule, die jetzt ihr 75jähriges Bestehen feiert. Für Vieles hat sie in dieser Zeit geworben, doch nur das Beste hielt Bestand, vor allem:

Josetti Juno

Berlins meistgerauchte 43 Cigarette