\0ug�nd�TV7nßnü7�eti vmOskaPWßkik Copyright Bflcherkreis aus„Viermännerbuch"
'S Hannsbattles Theres. Der älteste Mensch, an den ich zurückdenken kann, ist Hanns- daltles Theres. Noch heut', nach über dreißig Jahren, hängt ihr weißhaarig Antlitz in manchen Nachttraum hinein. Eigentlich hieß sie gar nicht Hannsbattle, sondern Raas. Aber sie stammt« aus dem hinteren Sundgau, aus Buschweiler, und da war Hannsbattle eben ihr Dorfname. Außer den Hannsbattle gibt es dort auch noch die Hannsbatten. Doch man muß scharf unterscheiden zwischen den beiden Geschlechtern, trotzdem sie ganz nah miteinander verwandt sind. Die Hannsbatten, das waren die Reichen. Die hatten Felder und Wälder, Matten und Aecker, Fischweiher und Weinberge. Scheuern für Korn und für Flachs und außerdem noch«inen schönen Batzen Geld. > Die Hannsbattle dagegen, das waren die armen Teufel. Di« hatten keine Felder und keine Wälder, keine Malten und keine Aecker, keine Fischweiher und keine Weinberge, keine Korn- und keine Flachsscheuern, nein, die hatten nichts als ihre sllnfzinkigen Gabeln, die ihnen die Mutter von kleinaus gegeben, und die brauchten sie unvergleichlich mehr zum Arbeiten als zum Essen. Zu diesen Hannsbattles nun gehörte die Theres, unserer Mutter Mutter. Von jeher, ich weiß es nicht anders, wohnte sie bei uns im Hause und wurde wie«in Eigenes gehalten. Nach Buschweiler wäre sie nie mehr zurück, selbst dann nicht, wenn man ihr den Weg dort- hin mit daumendicken Talern gepflastert hätte. Für uns fünf Kinder, und mochten wir noch so wild sein, hatte sie immer ein gutes, entschuldigend Wort, und nie schätzten wir sie mehr, als wenn wieder einmal Prügel fällig waren. Da nahm sie uns in Schutz und wehrte dem Vater. Ich kannte sie nie anders als ganz alt und weißhaarig. Ihre fünfundsiebenzig Jahre hatten ihr den geplagten Rücken zur Erde gezogen, fo daß ein richtiger Buckel daraus geworden war. Ihr Gesicht war zusammengeschrumpft und vom Alter ganz klein gemacht worden, fast so klein wie das Gesicht eines Kindes. Aber es war von den Sorgen eines geschundenen Lebens zerrissen, und die Falten und Runzeln in ihrer pergamentenen Haut waren so tief, daß sie ganz dunkel erschienen vom Schatten, der darin log. Solang sie noch laufen konnte(kriechen, sagte Lieni, der Schmied), nahm sie Sommers den Kratten, den Tragkorb, auf den Rücken und den Stecken in die Hand und streifte hinaus ins Feld, um Kräuter zu sammeln. Sie kannte alles, was Boden und Sonne wachsen ließ, der Pflanzen vielfältiges Heer: kein« Staude am Hange, keine Blume am Bahndamm war ihr fremd. Und von jedem wachsenden Wesen wußte sie einen Vers oder«in Sprüchlein. Riß sie eine Schafgarbe ab, so sagte sie gewöhnlich'„Wenn die Mannsleute wüßten, was du für ein seines Kräutlein bist, so würden sie dich heilig ausgeben und vor dir niederknien!" Beim Stiefmütterchen hieß es:„Stärkt's Genick, laxiert den Magen und macht da» Haar wachsen!" Beim Käslekraut:„Bei dir gebadet, hat noch keiner Jungfrau geschadet!" Ihr« vielen Kenntnisse hatte sie von ihrem Vater. Der war tief hinten im Sundgau, wo die Bauern so grob aus dem Halse heraus- reden, einen ehrlichen Katarrh nicht anders als Chudri und Schnudri benamsen und nie im Leben den Roll-Laut„r" anders sagen können, als daß sie zweimal mit dem Halszapfen wackeln, da war er«in Dorfdoktor gewesen, mit einem Zulauf, über den selbst die viel- besuchten wundertätigen vierzehn Rothelser von Niedermagstatt hätten neidisch werden können. Das schönst« an der Großmutter, das war aber nicht ihr« Kräutersammlerei und auch nicht das, daß sie bei Neutnond Warzen und Kröpfe besprechen konnte, nein, das schönste, das waren die Geschichten, die sie erzählen und die Lieder, die sie vorsingen konnte. Ihr Gedächtnis war erstaunlich. Stets«rzählle sie ihre Geschichten so, wie sie sie selber gehört hatte/ nie veränderte sie auch nur einen Satz oder eine Wendung. Wurde sie darüber gefragt, wieso sie alles so gut behatten könne, so sagte sie:„Ja, meinen.guten Kopf' Hab ich nur darum, weil ich nicht lesen und nicht schreiben kann." Mit ihren Geschichten konnte sie uns Kinder, selbst wenn wir ungebärdig waren wie der Hund ab der Kette, aus der grjlßten Wildheit herausholen und uns zahm machen, wie die Rehe Im Winter. Wenn sie ansing vom Hans Trapp, der im Herbst mit dem wilden Heer in der Lust umhersährt, oder von- der Hegenheimer Mühle, wo nachts die Sundgaugespenster ihre Bollmondversamm- lunzen abhalten, oder vom langen Tilltopp, der ihrem Vater erschien und doch dabei so hoch aufwuchs, daß er den Türstock sprengte und sogar von der Scheuer das Strohdach herunterwarf, oder von dem Hunds-Chaib von Bäcker, der fein« hochschwangere Frau an drei zigeunerssche Räuber oerkaufte, die sie in den Wald führten und ihr dort den Bauch aufschneiden wollten, und wie sie bat, drei Schreie tun zu dürfen, wenn sie diese Geschichten erzählte oder die Lieder sang:„Es waren mal drei Bauernföhn, die hatten Lust, in Krieg zu gehn, wohl ins Soldatenleben l" oder:«Ein preußischer Husar fiel in Franzosenhände!" so waren das keine gewöhnlichen Worte mehr, die uns zuhorchenden Kindern in die offenen, gierigen Ohren flössen, sondern es stieg aus der kleinen, verschrumpften, allen Frau heraus das pure, leibhaftige Leben. Aus ihrem Munde ritten die verwegenen Reiter heraus. Es hallte das Zimmer von Hufes- schlag, mit ihren hellen Säbeln spalteten sie, ritschi-raschi, die Wand und sprengten hinaus ins Blachfeld. Augennah standen sie einem: man sah das kleinste Härlein im Schnauzbart, und wär man ein Maler gewesen, so hätte man alles mühelos nachzeichnen können. Und dl« Mädchen, von denen sie einem erzählte, die waren so schön und so prinzeßlich, wie ich später in meinem Leben leine mehr gesehen habe, und ich sah doch so viele! Und es rauschte nur so von Seid« und Sammet. und es glänzte nur so von Damast und Brokat. und was erst das edle Gestein anbetraf, so tonnte es der geschickteste holländische Diamantenmann nicht glitzriger und nicht tuntliger schleifen, als.'s Hannsbattles Theres ihr Wort. Und wenn die Kinderschar hinter dem Rottensänger von Hameln hertrippelte, so mußten wir uns an der Bettkonte festhalten, um nicht selber mitten im Zuge zu sein, und wenn sich dann der dunk.« Berg hinter allen geschlossen hatte, knacks, stand einem schier der Atemzug still. Ewig hätten wir der Großmutter zuhören mögen. Freilich, wenn die Mutter oder der Vater dazukäm, mußte mit dem Erzählen aufgehört werden: denn sie hatten es nicht gern, daß die Großmutter uns„solche Flausen" ins Ohr setzte. Geschichten zu erzählen, wurde die alt« Frau nie müde. Sie wußte unzählig viele. Mehr, als ich später je In Büchern gelesen habe. Mit Geschichten schläfert« sie mich abends ein, wenn mir die Schienbeine wehtaten; mit Geschichten, Liedern und Sprüchen
macht« sie mich am Morgen munter. Wenn der Vater uns in der Frühe weckte, da hieß«s einfach:„Steh auf, der Schinder will die Haut!" und schon war einem die Bettdecke weggezogen, daß man kälteschnatternd in die Meider schlüpfte. Kam die Großmutter, so hieß es: „Wach auf! Wach auf! Zum Bäcker lauf! Ein Wecklein kaustl Der Knecht ist schon im tiefen Bach, wit oben! wit oben!" Das liebst« in meinem Kindheitsleben waren mir die Sonntag- morgen. Da gab es den Kaffee und die Milch ans Bett, dazu einen Wasserwecken, einen großen, manchmal sogar zwei, und außerdem durfte ich eine Stunde länger liegenbleiben. Dann mußte die Großmutter«ine recht gruselige Geschichte er- zählen, so gruselig, daß ich vor lauter Angst mein eigenes Herz am Hals klopfen hörte. Wenn es allzu gruselig wurde, schlüpfte ich unter den rotgeblümten Bettüberzug, da verstand ich dann die ein- zelnen Worte und ihren Sinn nicht mehr, sondern hörte nur noch das Gefälle der Sprache, das herklang, als sei es außerhalb der Welt, im Unendlichen gesprochen. Schien dazu die Sonn« auf die Bettdecke, so kam ich mir unter dem geblümten Bezug wie ein Gefangener in einer Höhle vor, die inwendig rot wie das Blut der Kälber war, die der Metzger Friedrich hinten in seinem Hos jeden Schlachttag abstach. Oder ich studierte, um nicht das Schrecklich« ganz mit anhören zu müssen, die Muster der Wandtapete neben dem Bett und sah an Stelle der farbigen Tupfen eine Well von Gestalten, von Riesen und Drachentieren, von Uebersällen, Verfolgungen und blutigen Schlachten. Später wurde die Großmutter gelähmt. Das war für sie, die sonst immer in der Freiheit des Feldes lebt«, im Rauschen der Eichen der Hardt oder im Murmeln des Bachs, ein« schwierig« Zeit. Vom langjährigen Liegen wurde ihr Fleisch schier und wund. Sie hätte nach Basel ins Spital gesollt, dort hatten sie Liegesäcke, die mtt Luft oder mtt Wasser gefüllt werden tonnten, auf deiten die Kranken merNich Erleichterung hatten. Aber's Hannsbattles Theres wollte nicht zu den„Menschenmetzgern", wie sie die Aerzte nannte. Sie wollte„ehrlich" sterben, wie sie sagte, und von keinem Doktor ausgebeinelt werden, diesen wunderfitzigen„Siechen", für die jeder Kranke nur dazu da ist, daß sie an ihm studieren können. Sie wollte
in einem Grabe liegen, wenn sie gestorben wäre, sagte sie, nick» nicht stückweis« zerschnitten in Spiritusgläsern in der Basler Anatomie. Durch ihr« Weigerung, sich ins Spital bringen zu lassen, liefert« sie sich den größten Schmerzen aus, die ein Mensch nur erdulden kann. Ihr Bett war wirklich eine Matratzengruft : ihr alter, wund- gelegener Körper nur noch Behälter der Qualen. Trotz ihrer Krankheit hatte sie immer noch«ine große Macht über Menschen und Tiere. Es kam niemand ins Haus, der nicht zuerst's Hannsbattles Theres aufgesucht hätte, und was die Vierbeinigen anging, so hatte die Großmutter soviel Besuch, als sie nur wollte. Am Fußende ihres Bettes machte Minelli, die vierfarbige Katze, mehr als einmal Junge, und wenn Zampa, der Hofhund, von seiner Kette loskonnte, so war sein erster Gang ans Zimmer hin: mit seinen breiten Bernhardinerpfoten stellte er sich ans Fenster- brett, schaute mit seinen runden Hundeaugen zu ihr hinein, und wenn die Theres seinen Nansen rief, schwenkte er vor Freude den Schwanz, rasend wi« einen angehenden Propeller. War das Frühjahr da und es ging in den Mai hinein, dann hiell's die Großmutter nicht mehr im Zimmer aus. Dann war ihr olles zu eng. Die Wände rückten auf sie zu, um sie zu erdrücken: die Deck« senkte sich ihr auf die Brust und verwehrte ihr das Atmen. Da ließ sie sich an warmen Tagen vom Vater und seinen Gesellen in den Garten hinaustragen unter den großen Judenkirschenbaum. Wenn sie dann in ihrem armseligen Bett im Garten zwischen all den Blumen drinlag und die Schwarzamseln mit zuckenden Würmern im Schnabel bis an die Bettkante flogen und des umher- stiebenden und lärmenden Spatzenoolks gar kein Ende mehr war, so sah sie in ihrem großmächtigen, rotgewürfelten Kissen so klein und verschrumpft aus wie«in Kind. Und ihr Gesicht mit dem einen hervorstehenden Biberzahn war so wächsern und weiß wie das eines Toten, und nichts an ihr lebte mehr, als nur die Augen. Die gingen ihren Weg runduni wie zwei gefangene Sonnen. Neun Jahre hindurch ertrug Hannsbatttes Theres das Leben einer lebendig Begrabenen. Was das aber heißt, wie hätten wir das als Kinder auch nur ahnen können. Eines Tages, als ihr die Mutter morgens, wie gewohnt, den Kaffee ans Bett bringen wollte, war's Hannsbatttes Theres tot. Noch kleiner war sie geworden im Tod, noch mehr zusammen- geschrumpft. Ausgelöscht war sie, verweht wie ein Licht. Oer Dater. Nächst der Großmutter erinnere ich mich an niemand so gut wie an den Vier. Was die Körpergröße angeht, da war er nur klein gewachsen, nicht einmal das Militärmaß, weshalb ihn auch die Preußen ver- schonten. Was aber die Stärk« angeht, da habe ich nie jemand gesehen, der ihn übertrofsen oder auch nur erreicht hätte. Einen Kopf und«inen Brustlasten hatte er, mächtig, ein Bär! Mit jedem würde er's ausgenommen haben, wenn«s Ernst gegolten hätte. Doch nie, auch bei den größten Händeln nicht, ist einer an ihn gegangen.(Fortsetzung folgt.)
WAS DER TAG BRINGT.
Paris an der Yonne und nicht an der Seine? Daß Paris an der Sein« liegt, haben wir alle in der Schule gelernt, und als„Seine-Stadt" ist es in der ganzen Welt berühmt. Mer nun kommen einige Geographen und erzählen uns, daß Paris gar nicht an der Seine liegt, sondern daß der Fluß, der die Stadt durchströmt und ihr so hohen Reiz verleiht, die Donne ist. Bisher galt dieser Fluh als ein ziemlich unbekannter Nebenfluß der Seine, ober neuer« Untersuchungen haben die Gelehrten zu der Erkenntnis gebracht, daß nicht die Dann« der Nebenfluß der Seine, sondern daß die Sein« der Nebenfluß der Ponn« ist. Die Quelle der Donne liegt' höher als die der Seine, und dieser Fluß nimmt, obwohl er länger ist als die Sein«,«inen geraderen Laus noch dem Meer. Die Wasser der Ponne sind sehr reißend. Ein Holzstück, das in die Quelle der Poime geworfen wird, schwimmt nach den neuesten Untersuchungen sehr viel schneller nach Pari» als ein Holzstück, da» seine Fahrt von der Quell« der Seine antritt. Man hat auch her- ausbekommen, daß die Lachse, wenn sie von Le Havre sich land- einwärts bewegen, die Jonn« hinausschwimmen, nachdem si« die Vereinigung der Sein« und der Ponne bei Montereau erreicht haben. Di« Seine ist hier nur etwa 70 Meter breit, während die Ponne bereits eine Breite von mehr als 100 Metern aufweist und viel tiefer ist. Jack der Auf schlitzer—Verbrecher aus Vaterliebe? Neues Licht über die Taten des berüchtigten englischen Frauen- Mörders verbreitet ein Buch aus der Feder von Leonard Matters, das unter dem Titel„Das Geheimnis Jack des Aufschlitzers" kürzlich in London erschienen ist. Danach war der Aufschlitzer, dessen sechs Frauenmorde im Jahre 1898 London in Furcht und Schrecken ver- setzten, ein berühmter Londoner Chirurg, der unter dem Namen eines Dr. Stanley bekannt war, doch ist anzunehmen, daß dieser Name nur ein Deckname war. Er wanderte, als ihm der Boden in London zu heiß geworden, nach Buenos Aires aus, wo er, bevor er am Krebs starb, ein Geständnis abgelegt haben soll. Danach tötete er die sechste Frau aus Rache und opferte die fünf vorangegangenen, die er zur Ausführung seines Racheplans benutzt hatte, um sich der gefährlichen Mitwisserinnen seines Geheimnisses zu entledigen. Der Beweggrund der Rache war die Tatsache, daß sein sechstes
freitsg, 31. Mal. B e r I i a. 16.00 Nestriepke: Bühnenform und Bühnenbild. 16.30 Dr. S. Mauermann:„Westeuropa und der deutsche Geist". 17.00 Unterhaltimismusik der Kapelle Euren Sonntag. Anschließend Mitteilungen des Arbeitsamtes Berlin-Mitte. 19.00 Prof. Dr. Weidert:„Strelttßge durch die Opttk". 19.30 Kitzler:„Kottbns, Park von Branitz , Werboiunsee. 30.00„Emigranten", Schauspiel von Leo Lania , Regie; Allred Braun. Nach den Abendmeldungen: Bildfunk. Kanlgswesterhause«. 16.00 Dr. Grabert und Dr. Hurtig: Zur praktischen Durchführung der preußi. sehen Richtlinien an höheren Schulen. 16.30 R. w. Schulte: Psychologische Arbeitsgemeinschaft. 17.00 Nachmittagskonzert von Leipzig . 18.00 Prof. Dr. Briefs: Die Auswanderung. 18.30 Englisch für fortgeschrittene. 18.55 Dr. Pritz Dltthorn: Die Bakteriologie des täglichen Lebens. 19.20 Wissenschaftlicher Vortrag für Aerzte,
Opfer den Tod seines einzigen Sohnes verschuldet hatte. Dieser Sohn, dem sich eine glänzend« Lausbahn eröffnete, war sein Stolz, und man begreift den Schmerz des Vasers, a.s er erleben wußte, daß dieser Sohn von einer Dirne namens Marie Jeanette Kelly in ihre Netze gezogen worden war und infolg« der Ausschweifungen innerhalb Jahresfrist starb. Bei der Leiche des Sohnes hatte er geschworen, die Frau, die ihn unglücklich gemacht hatte, zu finden und sie zu ermorden. Als Bettler gekleidet hatte der Arzt, der das Messer mit Meisterschaft handhabte, die dunkelsten Winkel von Withechapel durchsucht, wo die Geliebt« des Sohnes als Straßen- mädchen ihrem Gewerbe nachging. Um sie zu finden, hatte er sich mit Straßenmädchen befreundet, die er dann, als er die Spur der Gesuchten gefunden hatte, ermordete, um die Mitwisser des Ge- heimnisses zu beseitigen. Di« langgesuchte Marie Jeanette fand er schließlich in einem anrüchigen Hause, wo er das sechste seiner Opfer abschlachtete. Nachdem sein Racheplan ausgeführt war, ging er noch Buenos Aires , wo er am Krebs starb, nachdem er seine Misse- taten einem Freunde bekannt hatte. Buchpropaganda auf der Schallplatte. Eine neue Art der Werbung hat der Pariser Verlag La Renais- sanee du Livr« angewandt. Vor Erscheinen des Romanes eines jungen Autors wurden an die voraussichtlichen Interessenten Schall- platten versandt, die zwei Kapitel des Werkes im gesprochenen Wort wiedergeben. Sollte der Versuch von Erfolg begleitet sein. so wird man künftighin im Buchladen Grammophone und Radio- apparate statt der Bücher vorfinden. Der Wunsch für das Jenseits. Ein eigenartiges Testament hinterließ ein in Metten im Schwä- bischen vor einigen Tagen verstorbener Landwirt. Er bestimmte darin, daß sein Sarg auf das allerweichste auszupolstern und mit blauem Tuch auszuschlagen sei. Er wolle im Grabe weicher liegen, als es ihm im Leben vergönnt gewesen sei. Außerdem bestimmte er für jeden Teilnehmer an der Leichenfeier«in paar Knackwürste und ein Maß Bier, so daß sich die Beerdigung einer regen Teil- nähme erfreuen konnte. Sie konnten zusammen nicht kommen... weniger in diesem Fall«, weil das Wasser zu tief, als die Züge zu schnell sind. Harry Dean ist Kellner de» Speisewagens des Zuges, der zwischen Holyhead und Euston verkehrt, und sein Wohnsitz wurde ihm von der Gesellschaft in Euston bestimmt. Sein Bruder William, der von der Gesellschaft in Holyhead angesiedelt ist. ist ebenfalls Kellner im Speisewagen des Parallelzuges. Die Züge begegnen sich jeden Tag in der Nähe von Colwyn Bay. Jahr um Jahr sind die Brüder aneinander vorbeigefahren, ohne sich jemals in den letzten Jahren gesehen zu haben. Behaarte Zungen. Als Gegenstück zu den sprichwörttichen.�haaren auf den Zähnen" gibt es eine seltene Erkrankung der hinteren Zungen- Hälfte, die Haarzunge oder Schwarzzupge. Ihre Oberfläch« bedeckt sich mit zwei bis sechs Millimeter langen Härchen, e>nein schwarzen oder grünlichen Belag, der sein« Ursache in einem gesteigerten Wachstum gewisser Papillen hat. Die Krankdeil kann in jedem Alter auftreten und verschieden lang« dauern Chirurgische Ein- griffe hatten bisher wenig Erfolg. N. Dohan beschreibt nun einen Fall, in dem es ihm gelang, durch zwei kurze Röntgenbestrahlungen, die halb so stark waren wie die sonst für die Haorentfernung üblichen, »inen vollen seither durch zehn Monat« andauernden Erfolg zu er- zielen, indem schon nach fünf Tagen die haarig« Partie als Belag leicht abzustreifen war.