Verbandstag der Gastwirtsgehilfen.

Hamburg  , 31. Mai.  ( Eigenbericht.)

Der Geschäfts- und Kassenbericht der Hauptverwal tung wurde, von Einzelheiten abgesehen, durchaus günstig beurteilt, so daß die Verhandlungen darüber bereits am ersten Tage beendet und für den weiteren Ausbau der internationalen Freizügigkeit wertvolle Anregungen gegeben und erörtert werden konnten. Die gastwirtschaftlichen Angestellten sind ernstlich gewillt, ihre Berufstätigkeit nicht nur wieder auf internationaler Basis auszubauen, sondern damit auch im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten zur Verständigung der Völker beizutragen.

Nach Erledigung des Geschäftsberichts nahm der Verbands­tag der Gastwirtsgehilfen eingehend zur sozialpolitischen Gesetz­gebung Stellung. lleber das Arbeitsschußgefeh" sprach Hugo Boesch, über Stellenvermittlung, Polizeistunde und Schank stättengejek" Morih Richter und über die ,, Unfall- und Invaliden­versicherung" Gustav Salle. Die Forderungen der Gastwirts gehilfen decken sich in ihren Grundzügen mit denen des ADGB  . Soweit die Besonderheiten des Gastwirtsgewerbes in Frage kommen, der unzulängliche Schutz der Jugendlichen und weiblichen Ange­

wurden vor allem die mangelhafte Regelung der Arbeitszeit und

stellten kritisiert. Die Polizeistunde sei angeblich im Interesse des Fremdenverkehrs verlängert worden. Das deutsche Volt habe jedoch ficherlich feine Ursache, bei den in Berlin   anwesenden Fremden den Eindruck zu erwecken, els ob man in Deutschland   in Saus und, Braus lebe.

Spliedt, vom ADGB.  , unterstrich diese Kritik. Er erklärte, wenn die Reparationskonferenz in Berlin   stattgefunden hätte, so würde das wahrscheinlich tatastrophale Wirkungen gehabt haben. Wenn auch das Bolt in seiner breiten Masse am wenigsten am Berliner   Nachtleben teilnehme, so könne doch der Außenstehende leicht zu falschen Schlüssen verleitet werden. Die Gastwirtsgehilfen hätten doppelten Grund, gegen die Verlängerung der Polizeistunde zu protestieren; denn für sie bedeute die Ber­längerung Mehrarbeit ohne entsprechenden Mehrverdienst. In der

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Freitag. 31. 5.

Städt. Oper

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Der Wildschütz

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Holländer

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8 Uhr

Theater am Schiffbauerdamm.

Frage der gewerbsmäßigen Stellenvermittlung fennte Spliedt ble Bersicherung abgeben, daß ihre endgültige Beseitigung zum vorgesehenen Zeitpunkt, d. h. bis zum Ende des nächsten Jahres, gelingen werde.

Die zu den erörterten Themen vorgelegten Entschließun gen wurden einstimmig angenommen, wie überhaupt die Ber: handlungen außerordentlich ruhig und fachlich geführt werden. Die Arbeit der gesamten Hauptverwaltung fand einstimmig die Billi-| gung des Berbandstages.

Aussperrung in Rheinland- Westfalen  ?

Die Ziegeleibesitzer fühlen sich start.

In Rheinland- Westfalen   wollen die Unternehmer von Freitag ab die Ziegeleibetriebe schließen. da die Verhandlungen der Parteien über die Lohnfrage abermals gescheitert sind.

Bogen nicht überspannen. Der Verlauf der Lohnbewegung in ver­Die Unternehmer der westfälischen Ziegelindustrie sollten den schiedenen Bezirken Deutschlands   hat deutlich gezeigt, daß dank der Organisationsfortschritte des Keramischen Bundes in der Ziegel­industrie die Bäume des Unternehmertums nicht in den Himmel

wachsen.

Tariffündigung in der Süßwarenindustrie. Lohnabbauwünsche der Unternehmer.

Der erst kürzlich für verbindlich erklärte Lohntarif für die Süß­und Teigwarenindustrie ist vom Unternehmerverband zum 30. Juni gefündigt worden. Der Verband erklärt, die tariflich vereinbarten Löhne seien nicht tragbar. Den Beweis dafür bleibt er schuldig. In der Süßwarenindustrie sind, wie die Geschäftsabschlüsse namhafter Firmen zeigen, gute Reingewinne erzielt worden. Nicht von ungefähr konnten sich die Unternehmer im vorigen Jahr für ihre mit allem Raffinement aufgebaute Propaganda recht große Ausgaben erlauben. Die Gehälter der Direttoren und

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Herrschaften

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Königgrätzer Straße Thalia- Theater

Täglich 84 Uhr

Rivalen

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8. Uhr

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Guido Thielscher  

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Sohn

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Kleines Theater Rudolf Lothar  .

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Frederich.

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fonftigen leitenben Berfonen in den Großbetrieben Jowie die ftarte Uebersetzung mit Aufsichtspersonal sind ebenfalls fein Zeichen von Not Die Arbeiterschaft wird sich gegen eine Verschlechterung ihrer Lebenshaltung energisch zur Wehr sehen; denn sie steht mit ihren Löhnen heute schon stark unter dem Niveau vieler anderer Industrie­gruppen. Der Verband der Nahrungsmittel und Getränkearbeiter hat für die Abwehr des Vorstoßes der Süßwarenfabrikanten bereits die notwendigen Vorkehrungen getroffen.

Gewerkschaftsfongreß in Polen  .

Warschau  , 31. Mai.  ( Eigenbericht.)

Der vierte Kongreß der polnischen Gemertschaf ten begann in Warschau   unter Teilnahme zahlreicher ausländischer Delegierten. Im Namen der Amsterdamer Internationale begrüßte Genosse Tenerle den Kongreß. Für die deutschen Gewerkschaften sprach Genosse Eggert, der betonte, daß vier Millionen deutscher Arbeiter in einer Reihe mit den polnischen Arbeitern ständen. Der werkschaften ihre Hauptaufgabe darin sehen, die Verständigung mit Vertreter Danzigs  , Klossowski  , erflärte, daß die Danziger Ge den polnischen Arbeitern herbeizuführen und dadurch die Politik der Verständigung zwischen den beiden Staaten zu fördern.

Außerdem sprachen ein Vertreter ukrainischer Arbeiter, sowie Dele­gierte der sozialistischen   Minderheiten Polens  .

Bei der Eröffnungsfeier tam es zu Störungsversuchen der Kommunisten, die gewaltsam in den Saal einzubringen versuchten. Sie wurden aber abgewehrt. Die eigentlichen Verhand­lungen des Kongresses beginnen heute.

Gescheiterte Verhandlungen in der Nordwestlichen.

Effen, 31. Mai.

Die Berhandlungen über eine Herauffezung der Mindesttarif­einkommen der Angestellten in der nordwestlichen Gruppe der Eisen- und Stahlindustrie, die heute hier stattfanden, wurden nach mehrstündiger Dauer ergebnislos abgebrochen.

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