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1. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 26.

Reichstag .

27. Sigung vom 30. Januar, 1 Uhr. Am Bundesrathstische: v. Bötticher, Nieberding. Die Etats berathung wird fortgesezt bei Kapitel 9 des Ordinariums der Ausgaben im Reichsamt des Junern:" Behörden für die Untersuchung von See- Unfällen".

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Freitag, den 31. Januar 1896.

Abg Jebsen( natl.) tritt dafür ein, daß das Material der gefammten deutschen Rhedereien fast ohne Ausnahme feetüchtig und solide gebaut und ausgerüstet ist. Auch seien die Rheder wirklichen Verbesserungen, auch mit Kosten verknüpften, durchaus zugänglich. Wie solle die Reichs- Kontrollbehörde die deutschen Schiffe fontrolliren, welche an den amerikanischen und andern überseeischen Küsten Küstenschifffahrt treiben und oft zehn und mehr Jahre draußen bleiben? Ein Gesetz zu machen über die richtige Be­mannung der Schiffe haben selbst die praktischen Engländer bisher nicht fertig bekommen.

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13. Jahrg.

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lichen Gerichte, Schöffengerichte u. s. w. empfehlen sich thue. Wenn wir Anklagen erhalten, so verlangen wir, daß die nach unseren Erfahrungen für die Aburtheilungen dieser Fälle Leute die Sache kennen und meine Mittheilungen stammen von nicht. Die Seeleute erhoffen und erwarten den Schutz der Leuten, welche das Seewesen aus dem ff kennen und zum theil Sozialreform, welchen die Landarbeiter schon lange haben. Sie selbst Schiffe geführt haben, die Sachverständige im eminenten wollen nicht in Noth und Gefahren ringen, um die Dividenden Sinne sind. der Rheder zu vermehren, sondern die Empfindung haben, daß Es ist ungemein auffallend, daß von den zehn Booten der sie im Staate der Sozialreform leben.( Beifall bei den Sozial- Elbe " nur bei dreien der Versuch gemacht wurde, sie flott zu demokraten.) bekommen und daß es nur bei zweien gelungen ist, und daß von Abg. Metzger( oz.): Ueber die im vorigen Jahre vom Staatssekretär v. Bötticher: Die Korrektur der diesen nur eins gerettet wurde, letzteres natürlich unabhängig von Staatssekretär v. Bötticher in Aussicht gestellte Novelle zur Seemannsordnung ist fortgesett Gegenstand den Einrichtungen auf der Elbe ". Bis zum Untergang der Seemanns Ordnung, welche der technischen Kommission für die der Fürsorge der Reichsverwaltung. Eine Novelle Elbe " sollen mindestens 1/2 Stunde verflossen sein und doch Seeschifffahrt zur Begutachtung übergeben werden sollte, ist bis ist bereits der technischen Kommission für Seeschifffahrt unter- sollen nach den Angaben des Herrn Frese 4-5 Minuten genügen, heute etwas Weiteres nicht in die Deffentlichkeit gedrungen, ab- breitet, die auch praktische Seeleute und zwar nicht nur von den um die Boote zur See zu bringen! Redner verliest mehrere gesehen von einem in den letzten Tagen in Hamburger Seemanns- Rhedereien ausgesuchte gutachtlich vernehmen wird. Die Revision Zeugenaussagen zum Beweis für die mangelhafte Einrichtung treifen umlaufenden Gerücht, daß von verschiedenen Rhedern des Seeunfall- Gesetzes hat man bisher nicht ins Auge gefaßt. der Elbe ". Die Crathie" soll nur 7 Mann Besayung gehabt auch einige Seeleute zur technischen Kommission nach Die Seeämter sind teine richterlichen Behörden, sie haben haben und die beiden auf Wache befindlichen Personen sollen Berlin gesendet worden seien. Wenn das richtig ist, so muß nur die Unfälle zu untersuchen und die Schuldfrage zu eruiren; unmittelbar vor dem Zusammenstoß in die Gambuse gegangen nachdrücklich darauf hingewiesen werden, daß diese alles übrige verbleibt den ordentlichen Gerichten. Diese Theilung sein, um sich dort Kaffee zu tochen. Diesen Leuten, die sich der Leute nicht einmal die Achtung, geschweige hat sich in der Pragis bewährt. Eine Reichs- Seebehörde zur dentbar größten Pflichtverletzung schuldig gemacht haben, das Vertrauen ihrer Berufsgenossen be Beaufsichtigung des gesammten See- Schiffsverkehrs erscheint wohl wird das Patent aberfannt, und das soll eine Strafe sein! sigen. Jedenfalls hat dies Gerücht eine große Miß nicht erforderlich; wir haben ja schon Reichsbehörden auf diesem Wenn die Crathie" auch die Hauptschuld trifft, so ist doch auch stimmung in den Kreisen der Seeleute hervorgerufen. Neben Gebiete genug. Für den Schiffsbau allerdings wünschen auch festgestellt, daß auch der wachthabende Offizier auf der Elbe " der Seemanns - Ordnung wäre auch das in den siebziger Jahren wir eine Kontrollbehörde; dieser Gedanke hat aber in den be- nicht seine Pflicht gethan hat. Von unserem See- Amt ist der erlassene Gesetz wegen Untersuchung der See. theiligten Kreisen feine Sympathie gefunden, und die inzwischen Crathie" das Zeugniß ausgestellt, daß ihr nach dem Zusammen­unfälle einer Prüfung zu unterwerfen. Die Be- von uns gethanen Schritte zur Anbahnung einer passenden Privat- stoß kein Vorwurf daraus zu machen war, daß sie nach dem Zus fugnisse der Seeämter und des Oberseeamts als oberster Instanz Kontrolle sind nicht ohne Erfolg geblieben. Sollten sich die sammenstoß sich so schnell wie möglich davon gemacht hat. Das müßten erweitert und ergänzt werden nach der Richtung, daß die allerdings hervorgetretenen Meinungsverschiedenheiten nicht See- Amt hat als wünschenswerth bezeichnet, daß auf den großen Seeämter nicht nur berechtigt wären, die Seeunfälle darauf hin ausgleichen lassen, so würden wir auf die Reichskontrolle zurück- transatlantischen Schiffen Manöver abgehalten werden. Es ist zu untersuchen, ob dabei Menschenleben zu grunde gegangen oder fommen. Die sonst vem Vorredner gerügten Mißstände würden weiter die Frage angeregt, ob die Besatzung der Schiffe aus­das nöthige Material an Schiffe gesunken seien, sondern daß sie festzustellen haben, ob auch beim Vorhandensein einer Reichskontrolle nicht unmöglich reichend ist, an Rettungs­Schiffer oder Steuermann durch Handlungen oder Unterlassungen gemacht worden sein. Auf den Lloydschiffen habe ich auch bei mannschaften zu bieten. Die" Elbe " hatte 10 Rettungsboote den Unfall und dessen Folgen verschuldet haben und ob wegen anderen Gelegenheiten als bei der Kanalfeier, bei Besuchen, die und nur 73 Mann, aber keiner wußte im Moment der Gefahr. der Bauart und Beschaffenheit oder Bemannung des Schiffes der ich ihnen unerkannt abgestattet habe, alles in promptester was er zu thun hatte. Man hat gesagt, die Besatzung Unfall vorgekommen ist. Bisher tönnen die Seeämter höchstens Ordnung gefunden; Sie sollten auch selbst hingehen und prüfen, reiche aus, es tommt aber nicht so sehr auf die Zahl an, als dem Schiffer und dem Steuermann das Patent aberkennen, es statt Gewährsmännern zu vertrauen, die sehr brav und auf darauf, wieviel von den Leuten als wirklich seefähige Leute an­müßten ihnen nach Ansicht praktischer Seeleute weitere Straf- richtig sein mögen, aber eventuell nicht mit dem hinreichenden gesehen werden können. Ein neuer Dampfer, die" Patria", hat befugnisse eingeräumt werden. Ferner verlangen sie die Ein- Verständniß ausgerüstet sind. 92 Mann Besagung und 19 Rettungsboote, von den 92 Mann Segung einer Reichs Oberfeebehörde, welche die aber sind nur 8 wirklich seefähige Personen. Während in den Kontrolle über die auslaufenden Schiffe auszuüben hat. übrigen Gewerbebetrieben, und feien sie noch so tiein, es für Bei Gelegenheit der vorjährigen Interpellation Stumm­nothwendig erachtet wird, daß Inspektoren angestellt werden, ist Manteuffel versprach der Reichskanzler, der Sicherstellung es bei der Seeschifffahrt so gut wie gar nicht der Fall. Die und Seetüchtigkeit und der besseren Ausrüstung der Schiffe Unfallinspektoren genügen nicht, die werden um all die Dinge sein besonderes Augenmerk zu schenken. Abg. Jebsen erklärte herumgehen, wo für die Gesellschaften hohe Auslagen entstehen. die auch von den Herren v. Stumm und v. Manteuffel Herr Jebsen hat kein Recht zu betonen, was in befürwortete Schaffung einer Reichs- Seebehörde für überflüssig im letzten Jahrzehnten für die Ausrüstung der Schiffe geschehen Gegensatz zu den Gutachten hervorragender Sachverständigen und fei. Das thun die Direktoren schon deshalb, weil sie selbst Autoritäten, auch vieler Schiffsfapitäne. Herr Jebsen meinte, auf den Schiffen fahren. Wenn die Herren von der Regierung die Kontrolle der Vertrauensmänner der Berufsgenossenschaften, Abg. Frese- Bremen ( frf. Vp.) theilt mit, daß er mit dem so häufig auf Seeschiffen fahren müßten, wie auf der Eisenbahn, jezt ersetzt durch die Kontrolle der Versicherungsbeamten des Nord- Abg. Lenzmann im vorigen Frühjahr in Bremerhaven die Schiffe so würden nach den verschiedensten Richtungen hin wohl mehr deutschen Lloyd, reiche vollkommen aus, um die Sicherheit des See- Gms" und" Havel " des Lloyd unerkannt besichtigt und genau Vorsichtsmaßregeln getroffen werden. Es ist unter den Seeleuten verkehrs außer allen Zweifel zu stellen. Wie steht dieser Wider das Vorhandensein und gute Funktioniren der Rettungseinrichtungen der verschiedensten Nationen eine allgemein gehörte Klage- id) daß insbesondere die spruch im Einklang mit der bestehenden Beaufsichtigung des untersucht habe. Sowohl in dieser Beziehung, als hinsichtlich habe mich darüber informirt Schiffsbaues bei der Binnenschifffahrt. Eine ganze Reihe von der Sauberkeit hätte sich alles in bester Ordnung befunden. großen Dampfer mit besonderer Rücksicht 3- Bundesstaaten besitzt in dieser Beziehung strenge Vorschriften, so Die Klagen des Herrn Megger über zu geringe losigkeit auf dem Meere fahren; der Kapitän Sachsen bezüglich des Elbverkehrs. Herr v. Stumm hat im Bemannung der Schiffe träfen bei manchen muß alles daran segen, daß er 3eit erspart, weil vorigen Jahre Herrn Möller gegenüber trotz seiner Achtung vor Schiffen kleiner Rhedereien zu, die beim Mangel er sonst Gefahr läuft, seines Amtes verlustig zu werden. den Mannschaften der Gewissenhaftigkeit seiner Kollegen bezüglich der Kontroll- ausreichenden Verdienstes mit leider In dem Seeberuf hat sich ebenso gut wie in allen anderen Be­vorschriften über die Dampfkessel das Bekenntniß gemacht, er sparen müssen. Für die Auswandererschiffe seien jeden- rufen eine Ueberproduktion herausgebildet; das Angebot möchte doch die Interessent des Geldsackes nicht allzuschroff mit falls Kontrollen genug vorhanden. Bahlreiche der ist ein sehr großes und für diejenigen Leute, die ristiren, irgend ihren Pflichten in Gegensatz bringen. Sind etwa die Rheder Anführungen des Abgeordneten Metzger ohne welche Ausrüstungen für ihre Schiffe zu verlangen, heißt es, wenn aus besserem Holze geschnigt, als das andere Unternehmerthum? Beweis da. Die Verbesserung der Sicherheitsvorrichtungen Euch das nicht paßt, dann fönnt Ihr gehen. ( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) sei von selbst auf den Schiffen eingetreten, ohne daß es dazu Die Zahl der Mißhandlungen, die namentlich mit Die Zahl der Schiffsmannschaften auf den Schiffen der Einwirkung einer öffentlichen Behörde bedurft häite. Zum den sogen. Kohlenziehern vorgenommen werden, ist immer des Norddeutschen Lloyd geht von Jahr zu Jahr zurück; Schluß bringt Redner eine Klage des Kapitäns des Prinz noch sehr groß; es vergeht fast kein Monat, wo nicht vor dem die Arbeitskräfte werden auf das äußerste von den Rhedern aus- Heinrich" über Mangel an Signalen des südlichen Theiles des See- Amt Fälle von Mißhandlungen dieser Menschen, die meist genutzt. Herr Jebsen behauptete, daß von seiten der Schiffs- Rothen Meeres zur Sprache. sehr arme Leute sind, die von Deutschland nach Amerika auswandern theder alles geschehe, um die Sicherheit des Seeverkehrs zu Abg. v. Stumm( p.) hält wie im vorigen Jahre die Eins wollen oder umgekehrt, und sich dann verdingen als Kohlenzieher, gewährleisten; er berief sich namentlich darauf, daß er alle führung einer Reichsaufsicht über den Schifffahrts- Verkehr für um umsonst die Fahrt machen zu können, zur Verhandlung kommen. Sicherheitsvorschriften auf seinen Schiffen beachtet habe. Daß ein nothwendiges Erforderniß. Es müßte Vorsorge getroffen werden, daß die Zahl der Heizer die Firma Jebsen das thut, wird auch von Seeleuten an- Abg. Bebel( Soz.): Est ist mir sehr natürlich und erklär- so ausfömmlich ist, daß sie sich häufig abwechseln können. Wenn erfaunt, aber es giebt auch noch eine ganze Menge anderer lich, daß der Herr Abg. Jebsen und der Vertreter von Bremen jemand 4 Stunden bei der größten Hize vollständig nackt Koblen Rheder, bei denen das nicht der Fall ist. Das be- dem Herrn Staatssekretär ihren Dank aussprachen für die große heranschleppen muß, so stellt das Ansprüche an die Körperkräfte, weisen die Feststellungen der Seewarte in bezug auf die Wärme, mit welcher er die großen Rhedereien vertheidigt hat. die die wenigsten leisten können. Die Leute, die hierzu heran­Prüfung der nautischen Instrumente, der Laternen, des fo- Es wäre besser gewesen, die Unrichtigkeit der hier vorgebrachten gezogen werden, müssen auch fräftig und fähig sein, diese Art genannten Chronometer, eines sehr wichtigen Instruments u. s. w. Thatsachen zu beweisen. Das ist in feiner Weise geschehen und Dienste zu verrichten. Es wird in meinen Berichten hervor daß gewöhnliche Menschen für den Dienst Trotz der wiederholten Warnung des Vorstehers der Seewarte alles, was die Herren hier vorgebracht haben, hat in der Haupt- gehoben, brauchbar sind. Unter den seemännisch gebildeten find die Vorschriften in unverantwortlicher Weise vernachläffigt fache das nicht getroffen, was mein Parteigenosse vorgebracht nicht worden. Eine private Kontrolle genügt nicht. Redner weist hat. Herr Frese hat auseinandergesetzt, wie vortrefflich die Ein- Matrosen hat sich das Urtheil herausgebildet, daß das nach, daß auch die großen Seeschiffe ganz ungenügend bemannt richtungen im Bremer Lloyd seien, gehe daraus hervor, daß, als Fahren auf Dampfern eines wirklichen Seemanns unwürdig ist. find; das gelte namentlich für die Bemannung der Rettungsböte; er und Herr Lenzmann unangemeldet nach Bremerhaven ge- Dazu kommt der häufige Wechsel der Leute. Was ist das treibende auf einem großen Schiff täme auf jedes Rettungsboot nur ein fommen feien und dort mehrere Schiffe untersucht hatten, Motiv für das rücksichtslose Fahren der Kapitäne? Der Profit Mann Besagung. Was soll geschehen, wenn auf hoher See ein alles in schönster Ordnung gewesen sei, insbesondere habe das und die Hoffnung auf Auszeichnung. Der Staatssekretär Unglück passirt? Redner zitirt die Namen mehrerer solcher Schiffe, Herablaffen der Boote nur 4-5 Minuten und das Schließen der meinte, die Regierung wende sich an die Arbeiter u. a. der Augusta Bittoria" und des Fürst Bismarck", welche Schotten nur wenige Sekunden in Anspruch genommen. Diese durch die Vermittlung der Rheder. Diese nennen die vorschriftsmäßige Bemannung durchaus unterschreiten. Bei Ausführungen stehen aber in schroffem Widerspruch mit dem, natürlich nur solche Arbeiter, die ihnen passen. Diese stehen in den kleineren Schiffen ist es noch viel schlimmer, was amtlich festgestellt worden ist bei der Untersuchung des Un einem solchen Abhängigkeits Verhältniß, daß sie gar nicht frei das ist wiederholt auch von den See- Aemtern anerkannt und ge- falls der Elbe". Wenn die Herren unmittelbar nach dem reden können. Da feht man immer wieder den Vortheil ein, rügt worden. Die Beaufsichtigung in der Nacht ist Untergang der Elbe und nach der hier stattgefundenen sehr er der aus einer freien Organisation hervorgeht. Das eine durchaus unzureichende. Es giebt Mannschaften, regten Debatte nach Bremerhaven fuhren, dann hätte ich ihnen Recht, das die Unternehmer haben, müssen die Arbeiter auch welche nicht ruder- oder bootskundig sind. Man hat gelegentlich gleich sagen können, daß sie nunmehr alles in schönster Ordnung haben. Die Arbeiterinteressen werden auf das des Unfalles der Elbe", wobei hervorgehoben wurde, daß die finden würden. Ich habe schon im vorigen Jahr ein Telegramm schmählich ste verlegt. Dem muß ein Ende gemacht werden. Vorrichtungen zum Herunterlassen der Boote nicht genügend mitgetheilt, nach welchem der Lloyd, sobald das Unglück bekannt Wir werden mit diesen Beschwerden kommen, bis wir An­feien, darauf hingewiesen, solche Sachen fämen überall vor und in wurde, alles dasjenige gethan habe, was er jahrelang unterlassen habe. erkennung für unserem Standpunkt bekommen.( Beifall bei den anderen Ländern sei es auch nicht besser. Ich bin heute in der Lage, Ich bin hier im vorigen Jahre von den verschiedensten Seiten Sozialdemokraten.) Staatssekretär v. Bötticher: Ich muß das Haus doch Ihnen auf grund eines Briefes eines Matrosen nachzuweisen, daß angegriffen worden, namentlich auch von dem Abg. Lieber, der der Lloyddampfer Stettin nicht die genügenden Maßregeln getroffen einmal über den atlantischen Ocean hinüber- und einmal herüber bitten, die Ausführungen des Borredners, dessen Objektivität ich hat. Der Dampfer Stettin hatte in Gegenwart des Reichskommiffars gefahren ist und sich daher großer Sachkenntniß rühmte. Das nicht bestreite, mit Vorsicht aufzunehmen. In dem Erkenntniß ein Bootsmanöver gemacht, wobei sich herausstellte, daß in den Telegramm, das ich damals verlas, lautete: Lloyd übt keine ist ausdrücklich gesagt, daß die Katastrophe nicht auf Mängel Booten weder Wasser noch Brot vorhanden war. Der Kommissar Bootsmanöver; Seeleute, die 11-18 Jahre im Dienst sind, haben in der Beschaffenheit, Ausrüstung, Beladung oder Bemannung, erhebliche Beschädigung zurückzuführen hat dies scharf gerügt und es wurde ihm versichert, daß das solche Manöver noch nicht mitgemacht; zahlreiche Proben von sondern auf die Bersäumte nachgeholt werden würde. Das ist aber nicht ge- Schottenfchließen; Sonnabend hat es 1/2 Stunde gedauert, bis sei, welche das Echiff bei dem Zusammenstoß erlitten Aus dem Bericht ergiebt sich auch, daß die schehen. Das Schiff ging fo in See .( Hört! Hört! bei den das Hauptschott geschlossen werden konnte. Uebungen im Aus- hat. Taue und Winden mit Delfarbe von ihm gegen die Offiziere und gegen die Mannschaft er­Sozialdemokraten.) Im Nothfalle wären die Boote unbrauchbar hängen der Boote gingen nicht. gewefen.( Hört! Hört!) Und das passirte im März, nachdem beschmiert." Ich habe zu fonstatiren, daß mit Ausnahme hobenen Vorwüfe nicht zutreffen. Es sind nur drei Böte von erit der Untergang der Elbe so viel Staub aufgewirbelt hatte. eines Falles, des Schottenschließens, worüber keine Unter- den vorhandenen 10 zu 2Basser gelassen worden, und daß es nicht Alus verschiedenen Hamburger Schiffen, die nach Ostafrika gehen, suchung stattfinden konnte, bei dem Unglücksfall der Elbe" mehr waren, liegt an dem außerordentlich unglücklichen Um­werden Chinesen und Malayen als Heizer verwendet, alles übrige, namentlich die Unmöglichkeit des Aushängens stande, daß das Schiff sich auf die Seite legte und die an der die später durch Weiße ersetzt werden müssen. der Boote in rechtzeitiger Weise und an der fehlerhaften Eins hochstehenden Seite des Schiffes befindlichen nicht zu erreichen

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Die Zustände hinsichtlich der Verproviantirung der richtung der Elbe" beziv. der Unfähigkeit der Mannschaft, den waren. Zwischen dem Zusammenstoß und dem Untergang der Schiffe find geradezu ungeheuerlich. In den Dienst zu verrichten, gescheitert ist. Ich habe damals nicht an Elbe" lagen nur 15-20 Minuten, in dieser Zeit waren Darans Seeamts- Entscheidungen wird der Proviant geradezu als schlecht gestanden, privatim dem Staatssetretär den Namen 7 Boote zum Ausschwingen freigemacht worden. und für die Menschen untauglich bezeichnet. Jufolge dieser des Vertrauensmannes zu nennen; er war der Vor- rechtfertigt sich nach dem Urtheil der Schluß, daß die Manu­schlechten Nahrung entsteht häufig der Skorbut. Diese figende einer in Bremerhaven ihren Eig habenden Organisation schaft in anerkennenswerthester Weise gearbeitet hat.( Hört! Krankheitsfälle tommen wenig zur öffentlichen Kenntniß, weil der Feuerlente; der Mann ist 4 Jahre zur See gefahren, also hört! links.) Auch sind die Passagiere nach dem Wortlaut des Die Bemannung der das Seeamit sich nur mit den Todesfällen infolge von Sforbut ein Sachverständiger. Und was ist der Dank gewesen? Der Urtheils sämmtlich geweckt gewesen. beschäftigt. Ferner wäre auch auf die Wasch und Mann ist, weil er tein Reichsdeutscher war, aus größten Dampfer des Norddeutschen Lloyd ist derart, daß der Reinigungs- Anstalten an Bord ein wachfameres gewiesen worden.( hört! Hört! und Pfui! bei den erhobene Vorwurf über ungenügende Schiffsbesatzung in seiner Auge zu richten. Die Krankheiten der Heizer sind auf Sozialdemokraten.) Jezt, wo sein Name bekannt war, war er Allgemeinheit nicht zutrifft. Die Elbe" hatte unter ihrer Be­Selbstverständlich ist diese ungenügenden Waschvorrichtungen zurückzuführen. Sie mit einem Mal eine sehr läftige Person und wurde ausgewiesen. m annung 38 durchgebildete Scelente. Ausweisung feines Gewährs mannes haben ja im vorigen Jahre bei der Kanalfahrt bei der Kanalfahrt Ges Angesichts einer solchen Thatsache haben wir allerdings allen Grund, die legenheit genug gehabt, sich die Wasch- und Reinigungs- Ihnen die Nainen unserer Gewährsmänner zu verschweigen. aus Bremen nicht auf mich zurückzuführen; mir ist diese Aus­anstalten für die Heizer anzusehen. Auf vielen Schiffen ist nur Ich bin überzeugt, daß die Ausweisung nicht an der Schuld des weisung vollständig fremd geblieben bis zu ihrer ein einziges Faß, aus dem zwölf Leute und mehr Staatssekretärs lag, aber in Bremen sind die Interessen des Durchführung und ich habe auch nicht den leisesten Anstoß dazu sich reinigen sollen. In den heißen Zonen erkranken Bremer Lloyd im Senat so mächtig, daß was der Lloyd gegeben. Aber auch der Norddeutsche Lloyd ist an dann die Leute an aussagartigen Hautausschlägen. wünscht, im Senat geschieht. Wenn der Herr Staats- dieser Ausweisung ganz unschuldig.( Lachen bei In allen diesen Punkten muß Wandel geschaffen werden, und sekretär mir den Rath gegeben hat, ich sollte mich nicht auf die den Sozialdemokraten) Und die Ausweisung steht dieser Mittheilung an den Vorredner ich bitte die Regierung, mit den entsprechenden Ge- erste beste Mittheilung eines Anonymus hin zu Anklagen vermit Die segesvorschlägen recht bald hervorzutreten. ordent leiten lassen, so irrt er sich gewaltig, wenn er meint, daß ich das auch garnicht in 8usammenhang. In Bremer