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Einheit in Magdeburg  .

Partei und Arbeitslosenversicherung.

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liche Produkte und Kolonialwaren vertreibt, Lohnzulagen gewähren fann, ohne sie auf die consumenten abwätzen zu müssen. Der Berkehrsbund hat daher die Verbindlichkeits- Erklärung des Schiedsspruches beantragt.

Verbandstag der Gastwirtsgehilfen.

Die Frage des Jugendlichenschutzes, für die der Arbeits­wartet werden sollen. Labours Sieg bedeutet günstigere Ausschußgefeßentwurf nur eine recht unzulängliche Regelung vorsicht, fichten für Ratifizierung des Washingtoner Ab. spielte bei den Verhandlungen des zurzeit in Hamburg   tagenden Ver­tommens und darüber hinaus einen Antrieb für die inter  bandstages der Gastwirtsgehilfen eine große Rolle. Auf der Tagung nationale Sozialpolitit überhaupt. Sollen nun ausgewurde sehr energisch die Forderung vertreten, daß jugendliche Arbeit­rechnet in diesem Augenblick die deutsche Sozialdemokratie ihre Hand zu einer Berfrüppelung der Arbeitslosenversicherung geben? Das wäre doch wirklich etwas zu viel verlangt.

Die Gegner der Arbeitslosenversicherung haben| Intereffe haben und die englischen Wahlen erst abge­wieder einmal Hoffnung geschöpft. Warum? Weil der Magde­ burger   Parteitag die sozialdemokratischen Minister ohne Bindung in der Frage der Arbeitslosenversicherung nach Berlin  zurückkehren ließ. Die ausdrückliche Erklärung Wels', des Partei vorfizenden, die Partei lasse an der Arbeitslosenversicherung nicht rütteln diese Erklärung murde auf dem Parteitag wiederholt unterstrichen, genügt also den Gegnern der Arbeitslosenversiche rung noch nicht. Sie vergessen, daß ein Beschluß überflüssig ist, wenn alle einig sind. Sie vergessen, daß die Arbeitslosenversicherung für Partei und Gewerkschaften sozusagen eine moralische Ange legenheit barstellt, weil beide fich für die Erhaltung des Ar­beitslosenschutzes verantwortlich fühlen. Das Moralische ver­steht sich von selbst und was selbstverständlich ist, braucht nicht erst noch besonders beschlossen zu werden.

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Die Sozialdemokratie hat jetzt erst recht teine Veranlaffung, in der Frage der Arbeitslosenversicherung klein beizugeben. 2bwarten ist gesünder; denn allmählich scheint bei der Beurteilung des Arbeitslosenproblems auch im Lager der Kritiker die Vernunft wieder zur Geltung zu fommen. So brachte dieser Tage die Frankfurter Zeitung  " einen Artikel, der von den Hemmungslosig. feiten und Sinnlosigkeiten gewisser demokratischer Blätter wohltuend Während der Magdeburger   Tagung haben die Gegner ber Arbeitslosenversicherung wiederholt davon getuschelt, daß eine ge absticht. Das Blatt betont, daß es sich in vielen Fällen von Miß­bundene Marschrichtung für die sozialdemokratischen Mibräuchen, vor allem bei den Scheinarbeitsverträgen um Dinge nister in der Frage der Arbeitslosenversicherung die Sprengung des handelt, deren Beseitigung durch reine Verwaltungsmaßnahmen mög­Rabinetts bedeute. Eine schreckliche Drohung, vor der sich aber die, lich sei. Selbstverständlich müßten die tatsächlichen Mißbräuche durch die sie aussprechen, am allermeisten fürchten. Oder hat etwa die scharfe Kontrolle und auch durch einige Aenderungen des Gesetzes. Sozialdemokratie Wahlen zu fürchten, die im Zeichen des Kampfes tertes verhütet werden. Darüber hinaus sei am dringlichsten die um die Arbeitslosenversicherung stehen? Die Sozialreaktion fönnte Alenderung in der Versicherung der Saisonarbeitslosig. feit. Vielleicht ließe sich eine Form finden, alle Saisonarbeiter mit ber Sozialdemokratie teinen größeren Gefallen er meisen, als solche Wahlen heraufzubeschwören. Sie würde dann Einschluß der Landarbeiter, nicht, wie es der Vorschlag der Arbeit. ähnlich wie soeben die Konservativen in England ihr blaues Bunder geberverbände wolle, gänzlich von der Versicherung auszuschließen, sondern bei zum Teil niedrigeren Unterstützungsfäßen und je nach Rifito gestaffelten Beiträgen für eine genau begrenzte Zeit der Ar beitslosigkeit unter Versicherungsschutz zu stellen

erleben.

Der Wahlfieg der Arbeiterpartei

in England ist, wie Wels in Magdeburg   treffend hervorgehoben hat, auch ein Sieg der deutschen   Arbeifer. Große politische Ereignisse haben ihre Fernwirtung, und der Sieg Labours ist nicht nur ein britisches, sondern ein Weltereignis. Der Erfolg Labours hat nicht nur außenpolitische, sondern, was die Arbeiter­schaft besonders start intereffiert, auch bedeutsame fozia politische Folgen. Nicht umsonst haben die freien Gewer?- schaften bereits vor Monaten betont, daß sie an einer Durch peitschung des Arbeitsschuhgefeges im Reichstag tein

Niederlage der Sozialreaktion.

Das Urteil des englischen   Boltes.

Nicht nur wir Sozialdemokraten empfinden eine tiefe Ge nugtuung über die Niederlage der englischen Konservativen. Denn diese Niederlage erscheint wie die gerechte Strafe für ben Wortbruch, den die englische fonfervative Regierung in der Frage des Achtstundenabkommens von Washington begangen hat. Freilich nicht nur in dieser Frage. Denn um diesen Wort­bruch zu beschönigen", hat die englische Regierung innerhalb der Internationalen Arbeitsorganisation   eine Art Obstruttions= politit getrieben und versucht, das Abkommen in die Luft zu sprengen. Das englische Bolt hat jeßt Gericht gehalten.

Es wird noch in aller Erinnerung sein, daß die englische Regie rung, angeblich um zwischen den Regierungen der hauptsächlichsten Industrieländer eine Uebereinstimmung herzustellen, über die Aus: legung des Abkommens von Washington  , eine Konferenz der Ar­beitsminister Englands, Deutschlands  , Frankreichs   und Belgiens  nach London   einberief. Diese Konferenz endete mit der Feststellung, daß über die Auslegung des Abkommens Webereinstimmung erzielt worden ist. Die englische Regierung hat aber das Abkommen nicht ratifiziert, sondern im Gegenteil versucht, das Abkommen zu Fall zu bringen. Es verging seitdem fast teine Sigung des Berwaltungsrats des Internationalen Arbeitsamts, feine Arbeits­fonferenz, wo die englische Regierung nicht versucht hat, die inter­nationale Sozialpolitit zu sabotieren.

Dabei ist zu beachten, daß der Achtstundentag in England praf: fisch besteht. daß die englische Regierung also nur aus einer ver­bohrten sozialreaktionären Einstellung heraus und schließlich zum Schaden der eigenen Industrie den Feinden des Achtstundentages auf dem Festland Helferdienste geleistet hat. Ueber diese Politik hat das englische Bolt jetzt den Stab gebrochen. Mit den englischen Ronservativen ist die Sozialreaktion der ganzen Welt besiegt. Montag Verhandlung für die Reichsarbeiter. Stockung im Berkehrsminifterium.

Die Lohnverhandlungen für die Reichsarbeiter sind vom Reichsfinanzministerium auf Montag, den 3. Juni, nachmittags 3 Uhr, angesetzt worden. Offen bleibt jetzt noch immer die Frage, was eigentlich das Reichsverkehrsministerium zu tun gedenkt; denn auch hier ist der Lohntarifvertrag bereits seit 30. April gefündigt, ohne daß bis jetzt Verhandlungen angesetzt worden sind.

Verbandstag der Zimmerer. Einführung der Invalidenunterstützung.

Kiel  , 31. Mai.  ( Eigenbericht.) Im Rahmen der Sagungsänderungen wurde die Einfüh. rung der Invalidenunterstügung in namentlicher Ab­ftimmung mit 152 gegen 41 Stimmen beschlossen. Ungefähr in dem gleichen Verhältnis wurde die Gesamtvorlage der Sagungen und Statuten zum Beschluß erhoben. Nur die Kommunisten hatten da gegen geftimmt. Somit stimmten sie auch gegen die Erhöhung der Streitunterstützung und der Sterbeunterstügung.

Die fommunistischen Anträge auf Ausschluß des früheren Borfizenden und jetzigen Hamburger Bolizeipräsidenten Schön. felder wurden von der Generalversammlung mit großer Mehrheit abgelehnt. Ein Hamburger Zimmermann wies überzeugend nach, daß Schönfelder in allen Teilen als Gewertschafter gehandelt habe. Damit waren die gegen die Amtsführung Schön­felders erhobenen Beschwerden erledigt. Sowohl die Kommission als auch der Berbandstag erfannien an, daß der Hamburger Polizei  präsident durch seine Anordnungen in feiner Weise gegen die ge­wertschaftlichen Grundsätze verstoßen habe.

Eine Neuregelung der Gehälter der Verbandsangestellten und eine Abänderung der Diätensäge lehnte der Verbandstag mit 97 gegen 95 Stimmen ab.

Als Delegierte zum nächsten Gewerkschaftstongreß wurden nur Bertreter der Amsterdamer Richtung gewählt.

Die Wiederwahl des alten Borstandes erfolgte gegen wenige Stimmen. Als Sefretär neu hinzugewählt wurde Mad Köln. Ebenso wurde der Ausschuß wiedergewählt. Borfizender ist feit 1903 Hermann Kube  - Berlin  .

Bolgast dankt den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern Schönfelder und Ede. Beide hatten lange Jahre hindurch in vollstem Maße ihre Pflicht erfüllt.

Auch die Frankfurter Zeitung  " überfieht, daß in einem nor= malen Winter mit einer Arbeitslosigkeit etwa von dem Umfang des Winters 1927/28 die jetzt schon bestehende Sonderegelung für die Saisonarbeiter im großen und ganzen ausreichen würde. Schon jetzt haben die Saisonarbeiter infolge der Sonderregelung ge­ringere Unterstüßung. Mit einer Beitragserhöhung lediglich für die Saisonarbeiter ist das Finanzproblem auch nicht zu meistern. Wer den von den freien Gewerkschaften gezeigten Weg nicht gehen will, muß einen besseren vorschlagen.

Im Schlußworte dankte Wolgast   für die Wiederwahl und der Kicler Zahlstelle für freundliche Aufnahme. Der Verbandstag hat eine große Arbeit geleistet. Der Zusammenschluß der Unternehmer im Baugewerbe wird immer enger, also müssen auch die Bauarbeiter: Gewerkschaften an innerer Geschlossenheit zunehmen. Der Zimmerer verband wird alles tun, um seine alte Geschlossenheit zu wahren und zu verstärken. Mit einem Hoch auf den Verband und die internatioe nale Arbeiterbewegung wurde der Verbandstag geschlossen.

Sabotage am Baumarkt.

Folgen der Ziegeleiftillegung in Westfalen  .

nehmer im Gastwirtsgewerbe von 8 Uhr abends bis 6 Uhr morgens nicht beschäftigt werden dürfen. Gegenüber der Ausrede der Unter­nehmer, daß die Lehrlinge und jugendlichen Arbeiter beiderlei Ge­schlechts in der Zeit bis 8 Uhr abends nicht genügend ausgebildet werden tönnien, wurde hervorgehoben, daß Jugendliche bis zum Alter von 18 Jahren nicht in Betriebe gehören, deren Geschäft erst abends beginne. Was sie da in Nachtcafés, Varietés und Hotels zu sehen bekämen, tönnten sie noch zeitig genug erfahren, wenn sie älter jeien.

Auf die Sonntagsruhe verzichten die Gastwirtsgehilfen, wie vom Referenten Bößich hervorgehoben wurde, im Interesse der Bevölkerung gerne, aber fie verlangen einen Ersaßruhetag von 36 Stunden pro Woche.

Der Erfahruhetag fällt bei den Gastwirtsgehilfen nie auf ein und denselben Tag, und das bedeutet für die Gewerkschaftsarbeit große Schwierigkeiten. Daraus, sowie aus dem Umstand, daß im Gastwirtsgewerbe feine Großbetriebe egiftieren, erklären sich die ver­hältnismäßig hohen Lerwaltungsausgaben des Verbandes, die bei einem Vergleich mit anderen Gewerkschaften auffallen. Die Organi­fationsschwierigkeiten bedingen einen größeren Beamtenstab

Die Arbeitskonferenz berät.

Genf  , 31. Mai.  ( Eigenbericht.)

Die Internationale Arbeitsfonferenz nahm am zweiten Tag die Berteilung und Zurechtlegung der Arbeit vor. Es wurde beschlossen, eine vorhergehende allgemeine Debatte nur für die Arbeitszeit der Angestellten zu veranstalten, während die Zwangs­arbeit der Eingeborenen sofort in Kommiffionsbehandlung geht. Für die verschiedenen Tagesordnungspunkte und Anträge wurden sieben Kommissionen zusammengesetzt, die entsprechend dem fanadischen Antrag zur Hälfte aus Regierungsdelegierten und zu ie einem Biertel aus Arbeitnehmer- bzw. Arbeitgebervertretern ge­bildet werden. Die Wahl der Kommissionsteilnehmer erfolgt am Sonnabend.

Jubilar im Dienste der Arbeit.

Am 1. Juni sieht der 1. Kassierer des Fabritarbeiterverbandes, Karl Rögler, auf eine 25jährige Tätigkeit als Angestellter seiner Organisation zurüd. Damals war der Verband noch jung, aber auch Karl Rößler war mit seinen 27 Jahren noch jung. Die gewerk­schaftliche Arbeit war damals hart, sehr oft mit großen persönlichen Opfern verbunden. 1907 fehrte er nach erfolgreichem wirken in Frankfurt   a. M. nach Thüringen   als Geschäftsführer der Zahlstelle Altenburg   zurück. Der Verbandstag 1920 wählte ihn in den Ver­bandsvorstand als Sekretär. Seit 1922 leitet er als 1. Raffierer die Verbandsfinanzen. Gerade diese Periode seiner Tätigkeit für den Verband war nicht leicht, denn sie fiel in die Inflationszeit, in der die Leichenfinger der Geldentwertung das Verbandsvermögen ist dies zieller Beziehung mit Bertrauen in die Zukunft bliden fann, dann - soweit Einzelpersonen überhaupt in Frage kommen auch das Verdienst Karl Rößlers.

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Sabotage am Baumarkt treiben zurzeit die Ziegelei unterwegstahlen. Wenn heute der Fabrikarbeiterverband auch in finan­sich hartnäckig, die Lohnerhöhung zu zahlen, die in verschiedenen nehmer Westfalens, vor allem ihr Verband. Er weigert Nachbarbezirken bereits von den Unternehmern gezahlt wird, näm­ich 4 Pf. Berbesserung pro Stunde. Er will nicht einmal 3- Bi. Erhöhung zahlen, wie sie der Schiedsspruch, der vom Schlichter nicht für verbindlich erklärt worden ist, vorgesehen hat, obwohl bereits eine ganze Reihe von Unternehmern sich mit diesem Satz abgefun ben hat. Der Arbeitgeberverband will nur 2 Pf. geben und verlangt dafür eine Vertragsdauer bis zum 30. September 1930, also prat: tisch für zwei Jahre; denn im Herbst ist in der Zigeleiindu­ftrie eine Lohnbewegung unmöglich.

Die Hartnäckigkeit des Arbeitgeberverbandes hat bereits in acht Betrieben zum Streit geführt. Statt nun endlich einzulenken, will der Verband die westfälische Ziegeleiindustrie stille gen. Ein ernster Konflikt droht, deffen Auswirkungen für die Baustoffindustrie und damit für den Baumarkt nur unheilvoll

fein tönnen. Was die Scharfmacher in der westfälischen Ziegelei­

industrie treiben, ist unverantwortlich, denn noch herrscht unter den Bauarbeitern große Arbeitslosigkeit und alle Welt sehnt sich danach, daß endlich das Baugewerbe restlos in Gang tommt, weil damit eine weitere Entlastung des Arbeitsmarktes verbunden ist.

Bimmel Bolle   und seine Arbeiter.

Streit um die Löhne.

Der. Berkehrsbund hatte der Meierei Bolle den Lohntaris zum 31. März gefündigt und für alle Arbeiter und Arbeiterinnen eine Lohnaufbesserung um 5 mt. pro Woche gefordert. Die Firma er fuchte die Organisation, die Verhandlungen noch vier Wochen hinaus­zuschieben, um abzuwarten, welches Resultat die Lohnverhandlungen in den anderen Berliner   Meiereibetrieben haben würden. Sie er tlärte sich aber schriftlich bereit, falls eine Verständigung über die Lohnforderungen, erzielt werden würde, die Zulage ab 1. April nachzuzahlen.

Ende April wurden dann die Lohnverhandlungen aufgenommen, die aber zu feinem Ergebnis führten, weil die Firma jedes Zuge. ftändnis ablehnte. Die Firma empfahl den Organisationsvertretern ständnis ablehnte. Die Firma empfahl den Organisationsvertretern die Anrufung des Schlichtungsausschusses, was von diesen jedoch ab­gelehnt wurde. Darauf rief die Firma den Schlichtungsausschuß selbst an, der am 16. Mai einen Schiedsspruch fällte, wonach die Löhne der Handwerker ab 1. April von 52,19 mt. auf 54,50 m., die der Kutscher und Schwerarbeiter von 48,38 Mt. auf 50,50 Mt., der Leichtarbeiter von 45,18 Mt. auf 47 Mt., der Schwerarbeite­rinnen von 33,95 Mt. auf 35,50 Mt. und die der Leichtarbeiterinnen Don 30,18 Mt. auf 31,50 mt. erhöht werden sollen. Die Löhne der männlichen Jugendlichen sollen je nach der Altersklasse um vier bis fünf Mt. pro Woche und die der weiblichen Jugendlichen um vier bis sieben Mark aufgebessert werden. Das Lohnabkommen soll bis 31m 31. Mai 1930 gelten.

Die Funktionäre der Meierei Belle haben diesem Schiedssprud zugestimmt. Die Firma hat dem Schlichtungsausschuß in einem Schreiben mitgeteilt, daß sie den Schiedsspruch ablehnen müsse, weil nach ihrer Auffassung einmal nach dem Lebenshaltungsinder, aber auch die jetzige Wirtschaftslage eine Lohnerhöhung nicht recht.. fertige, und die von ihr gezahlten Löhne die in vielen ähnlichen Branchen gezahlten Löhne bereits übersteigen, zum anderen aber, weil sie nicht wie die Reichsbahn  (!) die Lohnerhöhung durch Preis­erhöhung auf die Konsumenten abwälzen könne.

Die Drganisationsvertreter haben diese Argumente" bereits in den direkten und in den Schlichtungsverhandlungen widerlegt und einwandfrei nachgewiesen, daß die Meierei Bolle, die ja nicht nur Milch, sondern in ihren Filialen auch andere landwirtschaft­

In feiner engeren Thüringer   Heimat gehörte er von 1910 bis war er Präsident der Landesversammlung im Freistaat Sachsen­1918 dem Landtage von Sachsen- Altenburg an. Bon 1919 bis 1920 Altenburg   und Mitglied des Volksrats für Thüringen  . Der Jubilor gehört zu jenen Persönlichkeiten der Arbeiterbewegung, die stets mehr tun, als ihre Pflicht. Seine große Arbeitskraft, diszipliniert durch die Erfahrung in den verschiedensten Arbeitsgebieten macht ihm dies leicht. Sein Eifer, für die Arbeiterbewegung zu wirken, ist heute noch ebenso start wie damals, als ihn jugendliche Be­geisterung in die sozialistischen   Reihen führte. Wir wünschen dem Jubilar, daß er noch recht lange im Dienste seiner Organisation und der Arbeiterbewegung wirken möge.

Proteststreit der Parifer Briefträger.

Paris  , 31. Mai.  ( Eigenbericht.)

Die Barijer Briefträger traten am Freitagmorgen plötzlich in einen fünfstündigen Proteststreit ein, weil ihnen die Summe von 24 Franten von ihrem Gehalt abgezogen worden war, angeblich, weil sie vor vier Jahren zuviel erhalten hätten. Der Briefträger bemächtigte sich über eine derartige Be­handlung eine ungeheure Entrüftung. Am Freitagabend fand eine allgemeine Protestversammlung der Postgewerkschaft statt. Falls die Bostbehörde nicht die Zusicherung gibt, daß sich derartige Vorfälle nicht wiederholen, ist ein Generalstreit nicht ausgeschlossen.

Das französische   Versicherungsgesek.

Paris  , 31. Mai.  ( Eigenbericht.)

Der Arbeitsminister Loucheur hat fich genötigt gesehen, um die berechtigte Erregung der Arbeiter wegen der Quertreibereien gegen das neue Sozialversicherungsgefeh zu beruhigen, in der am Donners­tag stattgefundenen Kammerfizung eine formelle Erflärung ab. zugeben. Das neue Gesetz, das bekanntlich in der Frühjahrstagung angenommen worden ist, soll bestimmungsgemäß am 5. Februar 1930 in Kraft gesetzt werden, allerdings wünscht der Arbeitsminister noch vorher gewisse Abänderungen vorzunehmen, über die er vorläufig noch teine näheren Angaben gemacht hat. Er hat erklärt, daß er die Beitragsleistung für die französische   Landwirtschaft für 3u hoch ansehe, aber auch, wenn die Abänderungsanträge nicht angenommen werden sollten, würde, so schloß Loucheur, das Gesetz doch in Kraft gesetzt werden.

SPD.  - Metallarbeiter!

Dienstag, 4. Juni, 19 Uhr, in den Sophienfälen, Sophiensiz. 17-18, Bollversammlung aller SPD  ..Metallarbeiter. Tagesordun 3: 1. Referat bes Genossen Franz Gutsamibt über Wohnungswirtschaft im Rahmen ber Kommune Berlin  ". 2. Stellungnahme zur Generalversammlung. Bollzähliges Erscheinen aller Cenoffinnen und Geneifen erwartet Der Fraktionsvo: land.

Freie Gewerkschafts- Jugend Groß- Berlin

Seute, Connabend, ist folgende Veranstaltung: Sprech- und Bewegungs dot: Steffpunkt für Eberswalde   um 18% Uhr Stettiner Bahnhof, Normaluht, Morgen, Conntag: Cüben, eüdwesten: Fahrt nach dem Fahrlander See. Treffen um 7 Uhr Echlesischer Bahnhof, Giaskuppel.

Verantwortlich für Politik: Dr. Curt Geger; Wirtschaft: 6. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton  : R. 8. Döscher; 2otalcs und Sonstiges: Friz Karstäbt; Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin  . Berlag: Vorwärts- Verlag G. m. b. S., Berlin  , Drud: Borwärts- Buchdruderet und Berlagsanstalt Paul Singer   u. Co., Berlin   S. 68, Lindenstraße&.

Hierzu 2 Beilagen, Stabtbeilage" und Unterhaltung und Wiffen".