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Nr. 25�» 46. Jahrgang Sonnabend, Ium 4 929

Sie widersprechen einander. Der vierte Tag im Nogens-Prozeß.

I�. R. Zleustrelih, 31. Mai. (Eiganbericht.) Die Vemehnmng der Angeklagten ist abgeschlossen: die Zeugen marschieren auf. Versucht man den Extrakt der 3�tägigen Ver- Handlung herauszuschälen, so gelangt man zu einem wichtigen Er- gebnis. Die Rolle, die Paul Kreuzfeld, der Mitbewohner der chei-dekat«, in dem Trauerfall Jakubowski-Nogens gespielt Hot, ist im Augenblick noch äußerst unklar. In seinem Auftrage wollte Fritz, wie er Blöcker sagt«, August zur Beteiligung an der Beseiti- gung Ewalds bestellen. Den Namen Kreuzseld Hobe er nur im Scherze genannt, behauptete er später. Bei Erwähnung dieses Namens bricht aber Frau Nogens-Kähler immer wieder in Tränen aus. Me Angeklagten erklären, Paul Kreuzfeld gefürchtet zu haben. Kreuzfeld und Blöcker bezeichnete Iakubowfki als die Mörder seines Jungen in seinem ersten Wiederaufnahmegesuch. Kreuzfeld soll gedroht haben, einem jeden das Genick zu brechen, der ihn verraten würde. Tage sind auf die Vernehmung der Angeklagten Hingegongen. Natürlich mußten sie ausführlich gehört werden. Sind sie doch die Hauptbelastungszeugen gegen Jakubowski. Selbst der alles ableugnende August fein Be­streiten dürft« ihm, wenn nicht olle Zeichen trügen, wenig nützen hat gegen ihn gezeugt. Trotzdem konnte man in diesem Prozeß, wie auch sonst in großen Prozessen, nicht die Frag« unterdrücken: Ist es denn wirklich notwendig, den Angeklagten die Aussag« sämtlicher Zeugen vorzuhalten? Nun ist es auch an der Zeit, daß die Angeklagten sich zu diesen Aussagen äußern. Nachmittags tonnte endlich mit der Vernehmung be­gonnen werden. Und wieder zeigte es sich sofort: es geht weniger um die Angeklagten sie sind ja in der Hauptsache, mit Ausnahme von August, geständig um ihretwillen wäre dag Aufgebot von Zeugen nicht erforderlich: es handelt sich um Jatubowstis Mit- schuld oder Unschuld. Der Nogens-Prozeh ist nichts anderes als ein Vor- bereitungsstadium für da« Mederaufnahmeverfahren Iakubowfki das hott« ja in verkappter Form auch der Vorsttzerche in seiner Aussprache zu Pressevertretern vor der Eröffnung der Gerichtsver- Handlung gesagt. Der Pastor Buhr«, der Vormund des kleinen Ewald, Dunker, der Knecht Schade, der Polizeiwachtmeister Hoff- mann, ja, selbst die kleine Gertrud Rogens sie alle wurden fast ausschließlich über Iakubowski befragt. Und als«in Herr von Buhre au» Estland , der allein schon wegen seiner Kenntnis der ruf- fischen Sprache dem Iakubowski am nächsten stand, sich über besten Unschuldsbeteuernngen ausließ, als er schilderte, wie dieser Rüste erklärt habe, man müst«« nur«ine Zeitlang abwarten, dann würde alle« klar werden, da begriff man. daß dieser phantastische Mensch, einerlei ob schuldig oder unschuldig, mit seinem radebrechenden Deutsch einer menschenfeindlichen Justiz seinen Kopf darbingen müßt«. D«r Staatsminister Hustoedt, der auf Antrag des Neben- klage?« Brandt W Montag geladen wurde, wird zu erzählen haben. aüj»'welchen staats- und kriminalpolitischen Gründen der Henker seine» Amte« zw« ersten Male seit Bestehen des Staates Mecklen- birrg-Strelitz hatte walten müssen trotz der Fürsprache von drei geistlichen Herrenk Äerhondlungsbericht. Bei der Zeugenvernehmung nach der Mittagspause schildert« Pastor Buhre. der in seiner Eigenschaft als Geistlicher die Famiii« Rogens gut kannte, deren Verhältnisse als reichlich verwahr- l o st. Die Glaubwürdigkeit der Frau Köhler verw. Rogens sei Zweifel- hast, auch sei sie in sittlicher Beziehung nicht gerade hoch. stehend. Etwas näher äußerte sich der Zeuge über Iakubowfki selbst. Nach dem Verschwinden de» kleinen Ewald habe Iakubowski ihn in

sehr ernster Form erklärt, er sei nicht schuld daran und habe aus russisch ungefähr gesagt:Wenn wir eine Zeit long warten, wird es wohl klarer werden". Noch dem Eindruck des Zeugen schien Iakubowski sich persönlich nicht an dem Mord beteiligt zu haben. Im übrigen habe sich Iakubowski geweigert, näheres über das Verschwinden Ewalds zu sagen. Der Zeug« stellte fest, daß die Unschuldsbeteuerung Iakubowskis nur teilweise den Eindruck der Wahrheit auf ihn gemacht hätte. Er Hab« jedoch dem Russen den Mord nie recht zugetraut. Der Gegensatz zwischen den Aussagen der Brüder Rogens tritt dann wieder einmal be- sonders kraß hervor bei der Untersuchung einer Besprechung zwischen Fritz und August in Lübeck , die August verabredete. Er hatte gelesen, ein Kreusfeld, Blöcker und«in Rogens würden verhaftet werden, weil nach bestimmten Angaben des Fritz zwischen beiden verabredet worden fei, sich gegenseitig zu schonen. Außerdem habe August zu ihm gesagt, Iakubowski sei ja tot. man könne ihn ruhig belasten. Es gelingt nicht, einwandfrei festzustellen, ob sich etwa die Ge° brüder Rogens und deren Mutter untereinander auf bestimmte Aus- sagen verabredet haben. Nunmehr wird der Komplex der Meineid« erörtert. Die Angeklagten sind geständig, daß sie im Schwurgerichtsverfahren gegen Iakubowfki Meineid« ge» leistet haben. Dabei fragt Rechtsanwalt Dr. Brandt die An- geklagte Frau Köhler: Haben Sie vorher zu Zeugen gesagt, Sie würden Ihre Aussagen so einrichten, daß der Russe hin­gerichtet wird? Frau Köhler: Nein, ich wollte sie so ein­richten, daß er nicht wieder rauskommt. Mir als Groß- mutter wird mehr geglaubt werden als dem Russen. R.-A. Brandt: Und das haben Ei« gesagt trotz Ihrer großen Angst vor dem Russen? Frau Kahler: Deswegen gerade. Der Iustizinspektor Müller vom Donmmdschastsgericht Schönberg bekundet, Iakubowski hätte sich auf Dorlodung am Mon- tag nach dem Moide bereit erklärt, mehr Alimente zu zahlen, aber nur. wenn Frau Rogens die Kinder besser halte. Der nächste Zeuge, Verwaltungsinspektor Schmidt vom Landratsamt Schönberg hiett den Hannes Rogens für völlig ver- b l ö d e t. Der Zeuge hatte den Eindruck, daß Frau Rogens a n den Kindern hing. Hierbei kommt die Frage zur Erörterung, ob Frau Rogens mit ihrem Sohne August Geschlechtsverkehr hatte. Frau Köhler bittet, ein Schluchzen unterdrückend, ihre Kinder zu fragen, ab das wahr sei. Beide Söhn« verneinen es. Der Zimmermann D u n k« r aus Palingen war der Vormund der Kinder Iakubowski», er bekundet, Iakubowski habe das Gerücht, er sei gar nicht der Vater des kleinen Ewald, energisch be- st r i t t e n. Der Zeug« hat nicht den Eindruck gehabt, als wollte sich Iakubowski vor der Alimentenzahlung drucken. Oer Idiot Hannes. Auf eine Frage des Vorsitzenden erklärt der Zeug« mit aller Bestimmtheit: Hannes war ine einzige glaubwürdige Person, die in der ganzen Gesellschaft dazwischen war. Auf weiter« Fragen bekundet der Zeuge: Ich habe Hannes nach dem Verschwinden des Kindes gefragt. Darauf sagte Hannes saus dem Plattdeutschen in» Hochdeutsche ungefähr übersetzt):Eh. ein großer Kerl Rock hoch(hier folgt die Geste des Rockkragenhochschlagens) mit schwarzem Hut vor dem Fenster entlang, an das Fenster angeklopft dann Kerl weg Hannes sehr bange. Dann den Ewald gerufen. Ewald nicht geantwortet, Ewald weg, weit weg." Auf eine weitere Frage sagte mir Hannes:.Loses bier ge- wesen, mich hmgefchickt, Milch holen. Der Zeuge fügt hinzu: Ich bin der Meinung, daß, wenn Hannes dabei gewesen wäre, es einen Kampf gegeben hätte. Der Zeuge war dann fast täglich in der Heidekate, schon am nächsten Tage wieder, um nach dem Kinde Ausschau zu halten. Da

traf er de« Paul Kreuzseld. Dieser erwiderte ihm auf seine Frage (wiederum ins Hochdeutsch« übersetzt): Da sieh man in den Töpfen noch, die haben ihn wohl sauer gekochi. Der Zeuge fügt hinzu. Kreuzseld hätte so eigenartige Ausdrücke an sich. Vors.: Haben Sie deshalb einen Verdacht gehabt, daß Kreuzseld auch dabei stecke? Zeuge: Nein. Es folgen mühsame Versuche des Vorsitzenden, durch Ver- nehmung von Ortsbewohnern sritzustellen, zu welcher Zeit, wo und mit wem sich die einzelnen Beteiligten ausbielien. Der Gemeindeoorsteher von Palingen bestättgt jetzt im Gegensatz zu früher, daß die Gemeinde allerdings aus finanziellen Gründen es hätte ablehnen müssen, Frau Rogens die Kinder abzunehmen. Iakubowski habe der Gemeinde niemals Geld zur Unterstützung seiner Kinder gegeben, was Iokubowsti behauptet hatte mit der Be- oründung, er hätte der Frau Rogen» Bargeld nicht gern anvertraut. Der Armenvfleger in Palingen hat zwar in der I n f l a t i o n s z e i t verschiedentlich Mimentenzahlungen von Iakubowski für die Kinder erhalten, später aber nicht mehr. Iakubowski sei Im allgemeinen gut zu den Kindern gewesen. Schließlich schildert noch Polizei- meister Hoffmonn aus Schlutup Iakubowski al» netten anstän- digenMenschen, der öfter nach Schlutup gekommen sei. Eines Tages fei ober dort ein Hut gestohlen worden. Mit diesem sei Iakubowski dann später wieder nach Schlutup gekommen. Hierauf wird die Zeugenvernehmung auf Sonnabend vor- mittag vertagt.

Das Schicksal eines Kriegsbeschädigten Oie Nerven gehen mit ihm dvrch. Eine Verhandlung vor dem Arbeitsgericht Berlin , typisch für die vielen iägiich zur Verhandlung anstehenden klagen kriegsbeschädigier. Ein Beispiel für dte Unzulänglichkeit unseres Schwerbeschädigteagejehes. Der Kläger war durch Vermittlung der Hauptfllrsorgestelle als Mitfahrer bei einer Großwäscherei eingestellt worden. Er gilt als Schwerbeschädigter, denn ihm fehlt der rechte Arm. Weiterhin hat er einen Beinschuß, einen Leistenbruch und ein« Kopfverletzung aus dem Krieg zurückbehalten. Obendrein befindet er sich noch in Behandlung wegen seiner Nerven, die sehr oft mit ihm durchgehen. Der Kläger ist aber wie er selbst zugibt trotz seines Nerven­leidens für seine Taten voll verantwortlich zu machen. Aus diesem Grund« wird er auch von der Fürsorgestell« immer wieder ver- mittell. Und hier tritt besonders deutlich hervor, welche Mängel das Schwerbeschädigtengesetz aufweist. Der Kläger hatte, wie aus den vom Arbeitsgericht herbeigezogenen Akten der Fürsorgestelle hervorgeht, in der letzten Zeit mcht'weniger als etwa zwei Dutzend verschieden« Stellungen. Alle seine Arbeits- vertrage sind fristlos gelöst worden, man hat ihn überall wegen UNgebühr hinausgeworfen. Er ist aus diesem Grunde denn auch schon einmal drei Monate von der Fürsorgestelle von jeder Arbeitsvermittlung ausgeschlossen worden. Offenbar nahm die Fürsorgestell«, als sie dieseStrafe" verhängte, an, daß der Kläger absichtlich sich rüpelhaft betrage, um feine Stelle ,zu ver- lieren. Recht einbuchtend ist das nicht, denn der Kläger ist Familien­vater, der trotz seiner vielen Verletzungen und Verstümmelungen nur eine Rente von monallich 80 M. bekommt. Auf seiner letzten Stellung hatte er wegen einer geringfügigen Differenz bei Bezahlung der Ueberstunden wieder einen Wortwechsel

dock Xondon:

(BtrtdüigU üehersetzimg von Erwin Magma). m

Mag sein," meinte er mit einem Unterton männlicher Duldsamkeit.Solange man Freude daran hat. Das ist meiner Ansicht nach das Wesentliche: aber über den Geschmack läßt sich nicht streiten." Trotz seiner Ueberlegenheit hatte er«ine Ahnung, daß sie eine Menge wußte, und zugleich das Gefühl, daß er ein Barbar war, der hier den Zeugnissen einer mächtigen Kultur gegenüberstand. Ihm war Kultur etwas Wertloses, aber er hatte dennoch immer wieder«ine unbestimmte Vorstellung, daß sie mehr bedeutet«, als er sich denken konnte. Einige Tage später bemerkte er wieder ein Buch auf ihrem Schreibtisch. Diesmal blieb er nicht stehen, denn er hatte den Einband erkannt. Es war das Buch eines Zeitungs- korrespondenten über Klondike, und er wußte, daß von ihm darin die Red« war. und zwar in einem sensationellen Ka- pitel. das vom Selbstmord einer Frau handelte, an dem er die Schuld tragen sollte. Seitdem sprach er nicht wieder mit ihr über Bucher . Der Gedanke, daß sie irrige Schlüsse aus dem betreffenden Kapitel gezogen haben mußte, ärgert« ihn um so mehr, je unver- dienter es war. Das war denn doch der Gipfel: er Bur- ning Daylight«in Herzensbrecher, und«ine Frau sollte sich aus Liebe zu ihm das Leben genommen haben! Er kam sich selbst wie der unglücklichste Mensch vor. Es war ja aber auch schreckliches Pech, daß gerade dieses Buch von all den taufenden, die es auf der Welt gab, seiner Sekretärin in die Hände fällen mußte. Einige Tage hatte er jedesmal, wenn er mit Fräulein Mason zusammen war, ein unangenehmes Gefühl von Schuldbewußtsein, und einmal bemerkte er. wie sie ihn merkwürdig forschend betrachtete, als wollte sie er- Mitteln, was für eine Art von Mann er wäre. Er erkundigt« sich bei Morrison, dem Kontoristen, der erst feiner persönlichen Antipathie gegen Fräulein Mason Lust machen mußte, ehe er das wenige, was er wußte, be- richtete.

Sie stammt aus Siskiyou. Es läßt sich gut mit ihr zu- sammen arbeiten, gewiß, aber sie ist sehr von sich eingenom- men exklusiv, verstehen Sie." Wie äußert sich das?" fragte Danlight. Ja, sie fühlt sich zu gut, um mit ihren Kollegen zu ver- kehren. Ich hob' sie ein paarmal eingeladen, ins Theater und so. Aber es ist nichts zu machen. Sie sagt, daß sie viel Schlaf braucht und nicht spät aufbleiben kann und einen weiten Weg bis Berkeley da wohnt sie hat." Dieser Teil des Berichts gefiel Daylight ausnehmend. Sie war etwas Besonderes, daran war nicht zu zweifeln. Aber Morrisons nächste Worte schlugen ihm eine bös« Wunde. Das ist aber alles Unsinn. Sie läuft immer mit Stu­denten herum. Ins Theater gehen, das kann sie nicht, well sie zuviel Schlaf braucht: aber mit denen tanzen, das kann sie immer. Ich finde, das ist ein bißchen zu vornehm für eine Bureaudame. Und dann hält sie sich noch ein Pferd. Sie reitet und treibt sich immer in den Bergen drüben herum. Ich habe sie selbst eines Sonntags gesehen. Oh, sie will hoch hinaus, und ich mächt« bloß wissen, wie sie das macht. Mit fünfundsechzig Dollar im Monat kommt man nicht weit. Und dabei hat sie noch einen kranken Brudet." Wohnt sie bei ihrer Familie?" fragte Daylight. Rein, sie hat keine. Die Leute sollen übrigens mal wohl- habend gewesen sein, wie ich gehört habe. Sie müssen«s ge- wesen sein, sonst hätte der Bruder nicht die Kalifornien - Universität besuchen können. Ihr Bater hat ein« große Bieh- farm gehabt, ließ sich aber in dumme Minenspetulationen ein und ging pleite, ehe er starb. Ihre Mutter war schon lange tot. Ihr Bruder muß ein schönes Stück Geld tosten. Er war ein tüchtiger Kerl, spielte Fußball, war ein guter Jäger, kletterte in den Bergen herum und ähnliches. Er kam zu Schaden, als er Pferde zuritt, und dazu bekam er noch Rheumatismus . Das eine Bein ist kürzer als das andere und etwas eingeschrumpft. Er ging an Krücken. Ich Hab' sie mal zusammen gesehen- sie wollten mit der Fähre über- setzen. Die Aerzt« haben jahrelang an ihm berumgedoktert, und jetzt ist er, glaube ich. im französischen Hospital." Alle diese Streiflichter erhöhten Daylights Jnteresse für Dede Mason. Aber so sehr er es auch wünschte, gelang es ihm doch nicht, näher mit ihr bekannt zu werden. Er dachte daran, sie zum Frühstück einzuladen, befaß aber die angeborene Ritterlichkeit des Hinterwäldlers, und so blieb es bei der Ab- sicht. Er wußte, daß«in Mann von Selbstachtung kaum feine Sekretärin zum Frühstück«inladen konnte.

Hinter allen Gründen Daylights aber lag eine gewisse Furcht. Das einzig«, was er je gefürchtet hatte, waren Frauen, aber vor denen hatte er auch sein ganzes Leben lang Angst gehabt. Und jetzt, da er den ersten aufglimmen- den Drang und das erste Verlangen nach dem Weibe spürte, war diese Furcht auch nicht leicht zu verjagen. Die Angst vor den Schürzenbändern war immer noch da und ließ ihn Entschuldigungen dafür finden, daß er mit Dede Mason nicht weiter kam. O Da Daylight keine Gelegenheit fand, Dede Masons nähere Bekanntschaft zu machen, schlief sein Jnteresse für sie allmählich ein. Das war nur natürlich, denn«r steckte tief in Spekulationen. Ein erbitterter Kampf mit der Coastwise Steam Nävi- gation Company, der Hawaiian, der Nicaraguan und der Pacific-Mexican Steamship Company war in vollem Gange. Di« Aufgabe, die er sich gestellt hatte, drohte ihm über den Kopf zu wachsen, und er erschrak über die weiten Ber- zweiaungen und die vielen einander anscheinend wider- sprechenden Interessen, die hineingezogen wurden. Alle Zei- tungen San Franziskas wandten sich gegen ihn. Anfangs hatte zwar eine oder die andere erkennen lassen, daß sie nicht abgeneigt wäre, Subsidien von ihm anzunehmen, aber Day- light war der Ansicht gewesen, daß die Situation solche Aus- gaben nicht erforderte. War die Presse ihm gegenüber bis- her scherzhast tolerant und gutmütig sensationell gewesen, so sollte er jetzt erfahren, welcher giftigen Bosheit und Ver- leumdung sie fähig war. Jede Episode seines Lebens wurde ausgegraben und entstellt. Daylight amüsiert« sich köstlich über die neue Art, wie seine Erfolge und Taten ausgelegt wurden. Aus dem großen AlaskahelÄen wurde er zum Alaskaschurken,-lügner,-räuber, schlechthin zumgemeinen Kerl". Er antwortete nie auf ihre Anwürfe, wenn er auch einmal einem halben Dutzend Reportern die Wahrheit sagte. Macht, was ihr wollt," sagte er zu ihnen,Burning Daylight ist schon mit anderen Dingen fertig geworden als mit euren dreckigen verlogenen Zeitungen, und ich tadle euch gar nicht, Jungens das heißt nicht allzusehr. Ihr habt keine Schuld daran. Ihr müßt ja leben. Es gibt eine Meng« Weiber auf der Welt, die ihr Brot auf dieselbe Weise verdienen wie ihr, weil sie nichts Besseres können. Irgend- einer muß ja schließlich die schmutzige Arbeit tun. Ihr werdet dafür bezahlt, und euch fehlt das Rückgrat, reinlichere Arbeit zu verrichten."(Fortsetzung folgt.)