Einzelbild herunterladen
 
  

Nr. 252

46. Jahrgang

Technik

Technik im Heim.

Der Verein Deutscher Ingenieure   veranstaltet in ständiger Folge eine Manderausstellung unter dem Titel ,, Technik im Heim". Die erste dieser Ausstellungen fand vom 6. April bis 5. Mai in Effen statt. Sie wurde in Gegenwart zahlreicher Bertreter der Behörden, Berbände und öffent lichen Körperschaften burch Geheimrat Dr.- Ing. Ostar von Miller, den Schöpfer des Deutschen Museums in München  , ber größten technischen Sammlung Europas  , er­öffnet. Die Ausstellung verfolgt den 3wed, den Besuchern und vor allem den Besucherinnen Auf­Härung zu geben über alle technischen Fragen des Haushaltes. Der Haushalt ist der älteste Wirtschaftsbetrieb. Er ist belastet mit allen Nachteilen der Ueber­lieferung. Die Haushalts­führung wurde erst in

TECHNIK  

IM

HEIM

Wanderausstellung

Technik im Heim

Arbeitserleichterung beim Waschen durch richtige

Rucken­und Kreuzschmerzen.

Stärkere Beanspruchung der Beinmuskeln durch gebeugte Haltung

Körperhaltung

Falsch

Blutandrang zum Kopf.

Starke Enatmung

des Wäschedunsters

Ursache Abhilfe

Waschfall zu niedrig

Ungesund und schnell ermüdend

Marer Kopf

Richtige Höhe

des Waschfasses erreicht durch untergelegte Klotze

Richtig

Scherfreier Rücken

Leichtes Stahen

Gesunde und kräfteschonende Haltung

Behebung unscheinbarer Mängel mit einfachen Mitteln bringt erhebliche Leistungssteigerung

SW

Sigen verrichten. Aber nicht nur durch so einfache Maßnahmen wie das höherstellen eines Waschfaffes, sondern durch die Benugung prattischer Geräte in Berbindung mit richtiger Arbeitshaltung erleichtern sich wesentlich die Beschwerden der Hausarbeit.

den letzten Jahren ingenieurmäßig bearbeitet, und gerade hier zeigte| erfordert, läßt sich diese Arbeit mit dem größten Ruteffekt auch im es sich, daß das, was seit unendlichen Zeiten schon immer so gemacht wurde", der wissenschaftlichen Prüfung nicht standhalten fonnte. Diesen Eindrud wird vor allem der Besucher der Wanderausstellung burch Betrachtung der Wandtafeln erhalten, bie in geschickter und anschaulicher Weise falsches und richtiges Arbeiten, unzweckmäßige und zweckvolle Geräte zeigen. Eines unserer heutigen Bilder läßt zum Beispiel die Arbeitserleichterung beim Waschen durch richtige Körperhaltung erkennen. Wenn das Baschfaß zu niedrig steht, ergeben sich Gesundheitsschädigungen: Rücken- und Kreuzschmerzen, au starte Einatmung des Wäschedunstes und infolge davon auch zu starte Ginatmung des Wäschedunstes und infolge davon auch Blutanbrang zum Kopf. Die törperliche Ermüdung wird noch der größert durch die starte Beanspruchung der Beinmustein. Es gibt viele Hausfrauen, die der Meinung sind, daß es sich nicht lohnte, berartigen Dingen Beachtung schenken zu müssen; fie glauben ,, faul" zu sein, wenn sie Arbeiten in bequemer Körperhaltung verrichten. Was hier für das Waschen der Wäsche gezeigt ist, gilt finngemäß auch für das Geschirrspülen. Weil Geschirrspülen weniger Kraft

Wieder andere Wandtafeln lassen die einwandfreie Durch bildung von Küchengeräten erkennen. Zweckmäßig geformte Küchen­geräte erleichtern wesentlich die Reinigungsarbeit und sind auch in bygienischer Hinsicht vorteilhafter. Die Banderausstellung hält sich frei von jeder Reklame. Sie bringt nicht eine Unmenge neuer Geräte in finnverwirrender Aufstellung, sondern eine übersichtliche, nur auf die Vermittlung von Kenntnissen abgestellte Anordnung. als eine hochwertige Leistung zu fördern. Je besser die Hausfrau Sie wird sicherlich dazu beitragen, die Anerkennung der Hausarbeit ihren Betrieb vernunftgemäß verwaltet, um so mehr wird die Achtung steigen, die man ihrer Arbeit und ihr selbst entgegenbringt.

Humphrey Davy  .

M. M.

Sonnabend

1. Juni 1929

bewiesen, daß ihm das Letzte zur wirklichen Größe fehlte: er stellte feine Persönlichkeit über die Sache, der er diente.

Die DVL.

Willy Möbus.

Die Deutsche   Bersuchsanstalt für Luftfahrt( DVL.) wurde im Jahre 1912 gegründet, als die Luftfahrt begann, ein sehr ernst zu nehmendes Gebiet der Technik zu werden. Aus fleinen Anfängen heraus ist sie zu ihrem heutigen Umfang entwickelt worden. Die Räumlichkeiten in Adlershof   genügen feit langem nicht mehr den Anforderungen, die an ein solches Institut zu stellen sind. Die DBL. mußte sich daher nach neuen Räumlichkeiten umsehen. Zahl­reiche Städte haben sich bereit erklärt, die Anstalt bei sich zu sehr günftigen Bedingungen aufzunehmen, und auch Berlin  , das ja im Berkehrszentrum der deutschen   Fliegerei liegt, hat der DVL. das Angebot gemacht, ein neues unb sehr geeignet erscheinendes Ge­lände bei Briz zur Verfügung zu stellen.

In einer Zusammenkunft, die die Technisch Litera rische Gesellschaft zu Berlin   veranstaltete, sprachen Ber­treter der DLV. über die Aufgaben, Ziele und Möglichkeiten dieses so wichtigen Forschungsinstituts. Um das Ende der Inflationszeit wurden der Anstalt im wesentlichen zwei Aufgaben übertragen, erstens die Prüfung der Luftfahrzeuge auf Luft­tüchtigkeit als Grundlage zu ihrer behörblichen Zulassung und dann Forschungsarbeiten aus den verschiebenen Gebieten der Flugtechnik. Diese Arbeiten sollen dazu beitragen, die Sicher­heit der Luftfahrzeuge besser zu beurteilen, ihre Leistungen einwandfrei zu meffen und auch Wege zur Erreichung dieser Siele zu finden. Die DBL, gliedert sich auf Grund dieser Aufgaben in folgende Abteilungen: die Aerodynamische Abtei­Iung, die sich im wesentlichen der Strömungsforschung widmet und im Zusammenhang damit die günstigsten Formen der Flug­zeuge feststellt, die Statische Abteilung, die sich im wesentlichen mit den Festigkeitsfragen der Luftfahrzeuge beschäftigt, die Motorenabteilung, die sich mit allen mit dem Motor lung, die sich sowohl mit dem Bau als auch mit den Betriebs­zusammenhängenden Fragen zu befaffen hat, die Stoffabtei­stoffen beschäftigt, die Abteilung für Navigation und ichtbild wesen und endlich die Abteilung für Funt. ichtbildwesen wesen.

Bücher der Technik.

Haeder: Der frante Gas- und Delmotor.( Handbuch für Auf­stellung, Betrieb, Ausbefferung, Ueberwachung, Schmierung und Untersuchung der Berbrennungskraftmaschinen.) 5. verbesserte Auf­lage. 467 Seiten, 1000 Abbildungen, Preis in Ganzleinen geb. 16 Mt., Berlag Carl Schmidt u. Co., Berlin   W. 62.

und anerkannte Wert zeichnet sich durch eine Fülle von Anregungen Das in der 5. Auflage erschienene, seit langem gut befannte und Ratschlägen aus. Es ist ein wirklicher ärztlicher" Ratgeber für den kranken Motor. Der tranke Motor kann oft genug den rubigsten Menschen zur Verzweiflung bringen. Haeders Buch zeigt, wo der Fehler zu vermuten ist, es sagt auch, wie man den Motor behandeln soll, damit er nicht ftrant wird. Es ist ein Werk aus der Pragis für die Praxis.

Der moderne Kraftwagen, sein Bau und Betrieb, seine Pflege und Reparaturen. Ein Handbuch für Ingenieure, Monteure, Selbft­fahrer und Berufsfahrer von M. Peter. Neunte, völlig umge­arbeitete Auflage. Mit 896 teils farbigen Abbildungen, zwei Farben.

Zum 100. Todestage des großen Wissenschaftlers. tafeln, emer Störungstafel und zwei farbigen Modellen. 1929.

Sir Humphrey Dany wird in der Geschichte der Wissenschaften stets in der ersten Reihe der Forscher genannt werden, denen Physit und Chemie bahnbrechende Entdeckungen verdanken. Aus der großen Zahl der von ihm geleisteten Arbeiten haben vor allem die Sicher heitslampe und der elektrische Flammenbogen eine große Volts tümlichkeit erlangt.

Die von Davy   gleichzeitig und unabhängig von dem Alimeister der Eisenbahntechmit Stephenson hergestellte Sicherheitslampe für Bergleute nügt die gute Wärmeleitfähigkeit feinmaschiger Draht gitter aus. Ein feines Drahtgitter versperrt der Flamme gleichsam den Weg, indem es die Wärme selbst aufnimmt und sehr rasch roeiterleitet. Diese Eigenschaft nüßt Davy aus und schuf so die Lampe, die ihre Flamme nicht mehr ungebändigt hinausstrahlen und die gefährlichen Grubengaje zur Entzündung bringen konnte. Um das Erstrecht dieser Erfindung führte Davy   mit Stephenson einen heftigen Kampf, der dann dahin entschieden wurde, daß hier zwei geniale Männer gleichzeitig eine Frage mit den gleichen Mitteln gelöst hatten.

1815 entdeckte Davy die wundervolle Leuchterscheinung, die sich zwischen zwei Kohlenstäben ausbildet, die voneinander getrennt und in den Stromkreis einer genügend starten Elektrizitätsquelle eingeschaltet sind. Dan unterrichtete damals in London   an der Royal Institution. Man hatte ihm die gewaltigste Stromquelle, die es damals gab, eine Boltasäule, die von 2000 3int tupferelemnten gebildet wurde, für seine Versuche zur Verfügung gestellt. Als er eines Tages zwei Holzkohlenstäbchen in den Strom­freis seiner Batterie einschaltete und dann die Kohlen langjam auseinanderzog, flammte zum erstenmal der glänzende, blendend­weiße Lichtbogen auf, der auch heute noch als Bogenlicht Ver­wendung findet, mit dessen Hilfe auch ungedämpfte drahtlose Schwingungen in den Raum hinausgestrahlt werden tönnen. Davy  war von maßlosem Erstaunen ergriffen. Er sah ein Wunder und wußte feine Erklärung. Er fannte die Luft als einen herzlich fchlechten Leiter für den elektrischen Strom. Zur Ueberwindung auch nur eines Zentimeters Luft werden 27 000 Bolt benötigt. Davy fand feine Lösung, er mußte sich damit begnügen, die seltsame war. Biele aber Erscheinung festzustellen, beren Entdecker er hofften schon damals, daß es möglich sein fönnte, durch diese Leuchte das Dunkel der Nacht zu erhellen. Aber dazu reichten die Strom quellen damals noch nicht aus. Das wurde erst möglich, als die Dynamomaschine mühelos jede gewünschte Spannung und Stärke zu liefern vermochte. Erst die Arbeiten von Siemens und Hefner Altened machten aus der Entdeckung Dauns eine praktisch brauch bare Erfindung. Das Rätsel aber, das die geheimnisvolle Flamme der Gelehrtenwelt aufgab, ist erst in unseren Tagen gelöst worden. Heute wissen mir, daß die Luft zwischen den beiden Kohlenstückchen jonistert, das heißt leitend gemacht wird, so daß sie eine Brücke

bildet, über die die Elektrizität nach leberwindung eines erheblichen Widerstandes hinübergehen kann. Die Luft selbst wird beim Durch gang des Stromes leuchtend, bläuliche, violette Strahlen lassen das erfennen. Der Lichtbogen selbst aber geht von der Kohle aus, die start erhigt wird. Die mit dem pofitiven Pol der Kraftquelle ver­bundene Kohle, die Anode, wird dabei bis auf 3900 Grad erhigt, die Kathode aber hat nur 2500 Grad. Die Folge ist, daß sich an der Anode ein fleiner Krater, eine Höhlung bildet, die 27 Broz. der an gestrahlten Lichtmenge liefert.

Davy  , der am 17. Dezember 1778 zu Penzance   in Corn wall geboren wurde, wurde als Siebzehnjähriager einem Apo­theker in die Lehre gegeben. 1798 arbeitete er als Chemiter in der medizinischen Anstalt von Beddoes in Bristol  . Hier beschäftigte er sich mit dem Stuckstoffoxydul, das als Heilmittel benügt wurde. Im Alter von 24 Jahren wurde er bereits Professor an der Royal Institution in London  . Er arbeitete auf dem Gebiete des Galvanismus und versuchte, die Arbeiten des Grafen von Rumford  fortzusetzen, der Wärme als eine Erscheinung der Bewegung erklärt und bewiesen hatte, wobei es ihm gelungen war, die Gleichwertigkeit von Wärme und mechanischer Arbeit zu bestimmen. Er hatte damit bereits das Gesez von der Erhaltung der Kraft, das den Namen Robert Maners berühmt machen sollte, gefunden, ohne von der Tragweite diese Entdeckung durch­drungen zu sein. Davy   konnte den Nachweis führen, daß Kalzium und Natrium teine einfachen Körper find. Er fonnte sie von Hydroxyden frei­machen.

Durch seine Arbeiten wurde er der Bater der Elektrochemie, die durch ihn einen ungeheuren Aufschmung erlebte. Biele Forscher wurden durch seine Erfolge angeregt, in der gleichen Richtung zu arbeiten. Auf Grund dieser Erfolge wurde er geadelt. Bon 1820 bis 1827 war er Bräfideit der berühmten Royal Society  , der die hervorragendsten Gelehrten angehörten. 2m 29. Mai 1829 ereilte ihn der Tod ant Genfer See.

Davy   ist auch der Lehrer des großen ara bag, der in tiefster Armut aufgewachsen war und nur mit den größten Entbehrungen seine geistige Beiterbildung erzwingen konnte. Davy machte Faraban zu seinem Assistenten, er förderte ihn so lange, bis er erkannte, daß Faradays Stern heller zu feuchten begann als der feine. Da begann das häßlichste Kapitel seines Lebens. Er war von Neid und Misgungst gegen den einstigen Schüler erfüllt. Und damit hatte er

ECHNIK

IM

HEIM

Richard Carl Schmidt u. Co., Berlin   B 62. Preis in Leinen 20 Mr. 888 Geiten.

Das Handbuch in der jetzigen Form bedeutet eine starke Er­weiterung und Ergänzung gegen die frühere Auflage. Es berüc sichtigt alle Neuerungen und Umwälzungen, die seit 1926 sich im Kraftwagenbau ergeben haben. Es behandelt den Motor und seine einzelnen Teile, die Zündung und Zündapparate, Kühlung, Schmie­rung und Motortonstruktionen, Kraftübertragung, Getriebe und Ausgleichsgetriebe, Antriebsarten, Untergestell, Räder, Felgen und Reifen. Interessant und lehrreich sind auch die Kapitel über Anlaß­vorrichtungen, über Lichtmaschinen und Wälzlager, über Karosserien, Elektro- und Nußkraftwagen. Für den Anfänger sind die unter dem Titel Fahrschule" zusammengefaßten Anregungen und Belehrungen ein wichtiges Hilfsmittel. Hinter jedem Kapitel des Buches ist ein Abschnitt über vorkommende Störungen angebracht, der es ermög­licht, systematisch auch diese wichtige Frage zu bearbeiten. Das empfehlenswerte Werk besitzt ferner ein Drehmodell, das die Arbeits­weise eines Sechs- Zylinder- Motors erklärt und eine leicht zu erfassende Farbtafel der Delung, ein aufflappbares Modell, eine Störungstafel und eine Farbtafel der Verkehrszeichen. Alles in allem ein ausge­zeichnetes Handbuch, das alles enthält, was der moderne Fahrer wissen muß.

Wanderausstellung Technik im Heim Im Beachtenswertes beim Einkauf von Küchengeräten

Bei Geschirr

Beispiel:

Runde Tolle trapft beim Eingießen

Die scharfe Außen­

kants verhütet dies

JU

Der breite Boden

verhindert das Kippen

P

Solche Ecken sind Schmutzsammler

Abgerundete Ecken ermöglichen schnelle ugründliche Reinigung

Diese Ecke läßt sich schwer reinigen

Deshalb bei jedem Topf auf die Rundung achben

Diese Kanne kippt leicht Diese wichtigsten Merkpunkte sind zum Teil auf jedes Küchengerät zu beziehen