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~ Sportund Spiel~

Severing über das Wandern.

... eine Lebensnotwendigkeit großer Volks­schichten!"

Begeisterung für Faschismus.

Bei allen deutschen   Sportlern?

Der deutsche   bürgerliche Sport, der soviel von Neutralität fajelt, steht dem faschistischen Sport- Italien bestimmt nicht unsympathisch gegenüber. Gerade in letzter Zeit finden auffallend viel Treffen zwischen deutschen   Sportlern und italienischen Sportlern statt, ein Beweis für die Gesinnungsverwandtschaft zwischen Faschisten und den ganz neutralen" Sportlern. Die bürgerliche Sportpresse spendet Mussolini Lobe über Lobe in bezug auf seine Sportregierung. So bringt z. B. Der Leichtathlet", amtliches Organ der deutschen  Sportbehörde für Leichtathletik, am 27. Mai folgende Notiz:

Vor kurzem hat in Dresden   die interessante und für die Volks­wohlfahrt wichtige Ausstellung Reisen und Wandern" ihre Pforten geöffnet. Bon den üblichen zahlreichen Eröffnungszwischen deutschen   Sportlern und italienischen Sportlern statt, ein ansprachen traten die Worte des Reichsinnenministers Severing in beachtenswerter Weise hervor. Sie bekräftigten aufs neue, daß das Wandern die schönste und gefündeste Leibesübung ist und daß durch das freie und ungebundene Wandern sich auch ungeahnte Bildungsmöglichkeiten erschließen lassen.

Severing führte u. a. aus:

Seitdem Mussolini   den italienischen Sport regiert, flappt es auch in der Leichtathletik besser. Man darf nicht verfennen, daß die Politisierung des italienischen   Sports seine Schattenseiten haben kann, siehe Wien  ; sie hat sie nicht in jedem Falle, siehe Mailand  ; aber eins ist gewiß: der italienische   Sport hat einen auf­fallenden Antrieb und Auftrieb erhalten."

,, Indessen darf ich wohl von der Annahme ausgehen, daß Sie zwar auch die Mittel für Spitzenleistungen im Reisen zeigen mollen, daß Ihre Beranstaltung aber wohl dem Zweck dient, Reisen und Wandern immer mehr zur Volkssache zu machen. Und diese Auffassung ist es, die mir für meine Zuständigkeit einen festen Boden gibt, denn das Reichsinnenministerium betreut nicht nur die Bei Wien  " spielt Der Leichtathlet" auf die ekelhaften Spiel- und Sportvereine, sondern auch die Wandervereine und Keilereien anläßlich des österreichisch  - italienischen Fußballspieles an, Wandereinrichtungen Deutschlands  . Es ist schwer, in nüchterner in Mailand   verlor man wenigstens nicht die Selbstbeherrschung. Proja die hohe Bedeutung des Wanderns zu preisen. Man möchte Aber wie sieht es denn in Italien   aus? Mussolini   hat nicht nur das mit Geibel alle, die zu Hause bleiben, als mit Sorgen beladen und politische und wirtschaftliche Italien   unter seine Führung und Auf­das Wandern als Erlösung und die Wanderer als Erlöste besicht" gebracht, sondern auch der Sport muß sich seinen Richtlinien" trachten. Das Wander n verleiht ein Gefühl der Un­anpassen. Ganz abgesehen vom Arbeitersport, der in Italien   verboten ist, ist der Sport in diesem Lande voll­tommen faschistisch. Unter der Aufsicht führender Faschisten stehend, steht der Sport im Dienste des Imperialismus: Sportliche Bett­fämpfe find Nationaltaten; sportliche Niederlagen gegen Ausländer schädigen das Ansehen Italiens  ! Das alles scheinen die bürgerlichen deutschen   Sportler für in der Ordnung zu halten.

gebundenheit, es reißt heraus aus dem Qualm der Häufer: meere, aus dem Rauch der Fabriken und gibt uns in Wald und Flur der Natur wieder. Es löst uns von den vielfachen Bin­dungen des Berufslebens und läßt uns auf kurze Stunden die Laften und Sorgen des Alltags vergessen. Darin liegt zugleich ausgesprochen die Lebenswichtigkeit und Bedeutung von Reisen und Wandern für die heutige Generation. Die Zeit des idyllischen Wanderns der Scholaren und Handwerksburschen ist vorüber. Was damals noch Liebhaberei und Erholung des einzelnen war, bedeutet heute eine Lebensnotwendigkeit großer Boltsschichten. Maß und Tempo der Arbeit verlangen heute äußerste Kraftanstrengung, rastlose Hingabe an den Beruf, da macht sich ebenso gebieterisch die Forderung nach einem förper lichen und seelischen Ausgleich, nach Entspannung geltend. Diese merden um so vollkommener sein, je mehr es gelingt, mit der Arbeitsruhe gleichzeitig auch einen Wechsel der Umgebung, eine innere Berührung mit den Kräften der Natur zu verbinden."

Diese tief empfundenen Worte sind in erster Linie an die arbeitende Bevölkerung Deutschlands   gerichtet. Es ist ihr heute bereits leicht gemacht, unter guter Führung und unter Benutzung von über 300 Wander- und Ferienheimen, die für die Schaffenden errichtet wurden, die deutschen   Gaue zu durchwandern. Es ist ihr ferner ermöglicht, wohlorganisierte und billige Ferienreisen nach dem In- und Auslande zu unternehmen, denn die große Banderorgani­sation der Arbeiterschaft, der Touristenverein Die Naturfreunde", betätigt sich schon seit Jahrzehnten im Sinne der Rede des Reichs­innenministers. Ueber ganz Deutschland   sind über 1200 Ortsgruppen des Vereins verstreut, die den Arbeitern mit Rat und Tat bei ihren Banderungen und Ferienreisen zur Seite stehen. Außer den ört­lichen Organisationen ist die Reichsleitung Nürnberg  , Webers gaffe 1 III, zu allen Auskünften gern bereit.

Der BDR. in der Hasenheide.

Nach dem Renntag der Unions- Amateure gaben sich gestern die BDR- Leute auf der Rütt- Arenc ein Stelldichein, das verhältnis­mäßig gut gesucht war. Für eine flotte Erledigung ihres Pro­gramms trugen die Fahrer Sorge.

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Im 75 Runden Punktefahren holte der Germania­mann Becker sich mit 18 Punkten den ersten Plaz vor Gog- Krampe, der es auf 15 Punkte gebracht hatte. Das Hauptrennen des Abends bidete ein 50- Kilometer Mannschaftsfahren, das hübsche Kampfmomente brachte. Kurz vor der 40- Kilometer- Wertung vermochten Scherf Donath und Bauer- Zimmermann das Feld zu überrunden. Ganz sicher belegten Scherf- Donath dann auch den ersten Play. Das Hauptfahren jah Schulz und das Erft­fahren Graf als Sieger. Resultate:

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50 Kilometer Mannschaftsrennen: 1. Scherf ( Grünweiß) Donath( BRC. 89) 1: 11: 34,4, 13 P.; 2. Zimmermann ( BRC. 89)-Bauer( Sport 88), 5 P.; eine Runde zurück: 3. Golz. ( Argo)-Engelmann( Tornado), 15 P.; 4. Schulz- Schilling( Concordia  ), 15 P.; 5. Schuffenhauer- Bahack( Germania 83), 6 B.; 6. Gröning ( Germ. Charl.) Dasch( Tornado), 5 P.; 7. Wend- Maidorn( Dresden  ), 3. B.; 8. Salmann- M. Voigt( Tornado- Schöneberg), 2. P. Haupt­fahren: 1. Schulz( Concordia); 2 Bazack( Germania 83); 3. Dajch( Tornado). 75 Runden Punktefahren: 1. Becker ( Germ.- Charl.), 18 P.; 2. Goy( Krampe), 15 P.; 3. Kinsbrunner ( Bfeil- Chart.), 10 P. Erstfahren: 1. Graf( BRC. 89); 2. Nebe ( Concordia  ).

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Boxkämpfe im Lunapark.

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Gestern abend widelte der Ständige Borring" im Lunapart feinen zweiten Kampfabend ab. Der Befuch war infolge des fehr fühlen Wetters außerordentlich schwach, die Kämpfe brachten zum Teil recht beachtlichen Sport. Im Einleitungstreffen siegte Rudolf Bogu hn Berlin  ( 64,8) über Frizz Kühn Hirschberg( 62) ein­wandfrei nach Punkten. Zum Schluß des Kampfes waren beide Gegner start mitgenommen, doch gelang es Boguhn, den Hirsch­berger durch linfe Stopper zu vermürben. Otto Hölzel Hamm ( 75) wurde von Emil Kosta Chemnitz( 75,4) nach Bunften ge­schlagen. Es war ein lebhafter Kampf, in dem beide viel einstecken mußten. Im dritten Kampf des Abends kam Helmuth Harttopp Berlin( 77.2) zu einem fnappen Punttsieg über Leborgne Belgien  ( 793). Der Belgier fämpfte teilweise recht unsauber und artkopp hatte Mühe, den Kampf einigermaßen offen zu halten. Den Schlußkampf bestritten Heinrich Gohres- Duisburg  ( 59) und Supp Cicho Hamm( 56,2). Gohres gewann nach Bunften. Cicho fämpfte sehr beherzt, aber Gohres fam wirksamer durch, so daß er feinen Punktsieg sicherstellen konnte.

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Der neue Schleusentarif."

Das preußische Wasserbauamt Potsdam   schreibt uns: Zu dem in der Abendausgabe vom 17. Mai erschienenen Artikel ,, Der neue Schleusentaris" mache ich darauf aufmerksam, daß er in sofern einen Irrtum enthält, als unter ,, ungedeckte Motorboote" nicht nur Boote ohne Kajüte zu verstehen sind, sondern alle die Motorboote, die weder einen überdeckten Aufenthalts- noch einen überdeckten Motorraum haben. Da fast alle Autoboote einen über deckten Motorraum haben, müssen sie die erhöhten Abgaben nach 3iffer IV 1d des Tarifs vom 10. Mai 1929 entrichten.

Im Auftrage

( Unterschrift.)

Nachschrift der Redaktion: In unserem Kommentar zum neuen

Schleusentaris hatten wir die Autoboote zu den ungedeckten" Booten, die zu ermäßigten Sägen schleusen, gerechnet." Wir stüßten uns dabei auf Auskünfte der Berliner   Schleusenbeamten.

82 Flugzeuge beim Europa  - Rundflug. Der im August dieses Jahres erstmalig zur Durchführung fom­mende internationale Wettbewerb für Kleinflugzeuge, der sich aus technischen Prüfungen in Paris   und einem Rundflug durch Europa   über 6000 Kilometer zusammensetzt, hat ein glän­sendes Melbeergebnis zu verzeichnen. Die jetzt endgültig geschlossene Liste weist nicht weniger als 82 Meldungen aus zwölf Nationen auf. Am weitaus stärksten ist Deutschland   mit 32 Flug­zeugen beteiligt, dann folgen Frankreich   mit 17 und Italien   mit 14 Nennungen. Aus England sind 5 Apparate gemeldet, 4 aus der Tschechoslowakei  , je 2 aus Belgien  , Jugoslawien   und der Schweiz  , jowie je einer aus Desterreich, Kanada  , Amerika   und Brafilien.

Reichsjugendwettkämpfe.

Sport am Verfassungstage.

Wie der Amtliche Preußische Bressedienst mitteilt, ist beabsich tigt, die aus Anlaß der diesjährigen Berfassungsfeier zu veranstaltenden turnerischen oder sportlichen Wettkämpfe mit Rücksicht auf die zehnjährige Wiederkehr des Verfassungstages be. sonders eindrucksvoll und würdig zu gestalten. Der Reichspräsident hat genehmigt, daß für besondere Leistungen bei größeren Wett­fämpfen wiederum eine auf die Beranstaltung des Tages hinweisende Platette verliehen wird, für die eine neue Form gewählt werden soll. Ferner wird vorgesehen, um die Zahl der zu ver leihenden Plaketten in angemessenen Grenzen zu halten, Ehren­urkunden zu verleihen. Wie in der Vorjahren sind für die einzelnen Wettkämpfe Mindestleistungen festgesetzt. die erreicht werden müssen, um für die Verleihung der Plaketten und der Ehrenurkunden berücksichtigt zu werden. Eine Uebersicht über die in Aussicht genommenen Veranstaltungen der Verbände und Vereine ist dem Reichsministerium des Innern durch die Spitzenorganisa. tionen bis zum 1. Juli dieses Jahres vorzulegen. Anträge von staatlichen Stellen gehen durch die Regierungen an die zuständigen preußischen Ministerien.

Die Berichte über die Reichsjugendwettkämpfe im Jahre 1928 lassen im allgemeinen ein erfreuliches Anwachsen der Beteiligung der Schuben an dieser Veranstaltung erfennen. Die Bahl der beteiligten Schüler und Schülerinnen betrug über 972 000. Das ist gegen das Vorjahr eine Steigerung von über 50 Proz. Diejenigen Anstalten, die sich noch nicht zu einer Teilnahme haben entschließen tönnen, weist der Minister erneut auf den Erlaß vom 28. April 1927 hin, in dem das Wesen der Reichsjugendwettkämpfe und ihre Ziele eingehend dargelegt worden sind und es den ein. zelnen Anstalten überlassen worden ist, die für ihre Verhältnisse geeignete Form der Beteiligung zu finden. Es bietet sich in diesem Jahre Gelegenheit, die zehnjährige Wiederkehr des Tages, an dem die Reichsverfassung in Kraft trat, durch würdige und festliche Beranstaltungen zu begehen. Um eine weitgehende Beteiligung der Jugend an diesen Veranstaltungen zu erreichen, bezeichnet es der Minister als erwünscht, die Reichsjugendwettkämpfe in diesem Jahre am Verfassungstage stattfinden zu lassen. Soweit wegen der Schulferien oder aus anderen Gründen nicht durchführbar ist, wird darauf Bedacht zu nehmen sein, die Wettkämpfe zeitlich möglichst nahe an den Verfassungstag zu legen und bei der Beranstaltung dieses Tages zu gedenken. Der Reichspräsident wird auch in diesem Jahre wieder Ehrenurkunden stiften, die dem Provinzialschulkollegium übersandt werden.

Herrensport."

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Man sollte es eigentlich nicht glauben, aber es gibt tatsächlich immer noch Stehkragenproletarier", die nicht wissen wollen, daß auch die Geistesarbeiter nichts Besseres darstellen als die große Masse der Handarbeiter. Bis in den Sport hinein macht sich dieser Standpunkt geltend, am trasfesten in den Grundgesetzen des Deut­ schen Ruderverbandes  , der Spizenorganisation des soge­nannien bürgerlichen Rudersports.

Danach fann als ausübendes. Mitglied nur aufgenommen wer den derjenige, den seine soziale Stellung und die Art feiner Tätigteit als Herrenruderer erscheinen läßt. Wenn auch auf dem Berliner   Rudertage 1919 erklärt wurde, daß der Ausdruck Herrenruderer" in demselben sportlichen Sinne zu verstehen sei, wie z. B. Herrensegler, Herrenreiter usw., und dadurch nur ausgedrückt werden solle, daß man eben Handarbeiter als durch die Art ihrer Berufstätigkeit bevorteilt erachte und sie daher nicht als gleichwertige Gegner im fportlichen Wettkampf an sehen könne, so findet diese Erklärung im ganzen bürgerlichen Sport­lager außerhalb des Deutschen Ruderverbandes   teine Stühe mehr. Dort sagt man, daß die berufliche Eigenschaft als Handarbeiter jemanden im sportlichen Wettkampf absolut nicht unbedingt einem Geistesarbeiter überlegen machen müsse, in der richtigen Erkenntnis, daß der Sport außer förperlichen Vorbedingungen auch geistige und feelische Qualitäten erfordert.

Es bleibt nun die nüchterne Tatsache, daß der Deutsche Ruder­ verband   die Handarbeiter als eine mindere soziale Sthicht betrachtet, die in seine erflusiven Reihen nicht hineingehören, in eine Erflusivität allerdings, die zum größten Teil aus Stehkragenproletariern ge= bildet wird, die sich in beispiellofer Trägheit zur willenlosen Gefolg­schaft ihnen wirtschaftlich und politisch feindlicher Intereffenten. gruppen machen. Wie reaktionär dieser Verband ist, hat ja erst der letzte Berbandstag bewiesen, auf dem eine neue Verbandsflagge mit den schwarzweißroten Farben des alten Kaiserreiches ausgestattet

wurde.

Für den denkenden Arbeiter im weitesten Sinne aber, den Be­amten, Angestellten, Arbeiter, beweist dies nur, daß er in die Reihen der Arbeitersportbewegung gehört, die ihn als einen der ihren be= trachtet im Kampf gegen Standesdünkel und Klassenherrschaft des Bürgertums.

Arbeiter- Wafferrettungsbienft. Donnerstag, 18. Juni, 20 Uhr, bei Frant, Neukölln, Ganghoferstraße, Rettungsobleutesißung. Tagesordnung: Berichte sämtlicher Obleute über ihre diesjährige Tätigkeit. 2. Berschiedenes. Ruderverein Collegia. Sigung Freitag, 7. Juni, bei Thunad. Den Ber trieb zur Bundesregatta hat Bruno Raufmann übernommen.

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