Wie sie Kriegsanleihe handelten.
Die Angeklagten im Stinnes- Prozeß.
Jm Prozeß gegen Sfinnes und Genoffen wurde gestern| redungskünfte der Rechtsanwälte Schneids, um ihn für das Wochen ende vor schwedischen Gardinen zu bewahren. die Bernehmung der Angeklagten fortgesetzt.
Der Angeklagte Groß faget u. a. aus, daß eine Berliner Großbank ihm bei einem Aftienpaket bestätigt habe, daß es sich seit 1914 in ihrem ununterbrochenen Besitz befunden hätte, während in Wirklichkeit die Uebertragung erst 1919 erfolgt märe. Diese wahr heitswidrige Angabe sei für den englischen Treuhänder bestimmt gewesen, es hätte sich um einen ganz gebräuchlichen Borgang gehandelt. Weiter fomunt zur Sprache, wie die ver schiedenen Anleiheftüde nach Altbesitz und Neubesig fortiert wurden. Die ungeeigneten Stüde wurden dann verkauft, andere wurden besorgt. Für das Sortieren habe Schneid 600 m. pro Million, im ganzen also etwa 4500 m. erhalten. In Wirklichkeit sei aber die ganze Sortiererei nur Schwindel gewesen. Weiter erläuterte Groß, wie bei Altbesig ohne Belege die Begründung gegeben wurde: Man sagte, daß diese oder jene rumänische Firma die Kriegsanleihe für Kriegslieferungen von deutschen Truppen als Bezahlung erhalten hätten. Sensationell wird die Verhandlung, als Groß aussagt, daß der Regierungsrat Steiger vom Ministerium für die befeßten Gebiete für schnelle Erledigung der Angelegenheit ein Sonorar von 2000 m. erhalten und außer dem prozentual an den Geschäften beteiligt fein soll. Groß wird sehr erregt, als der Vorsitzende ihm vorhält, daß die Zurückziehung seiner Anträge erst nach Beginn der behördlichen Nachforschungen erfolgt sei. Die Berhandlung mußte, da der An getlagte vor Aufregung nicht mehr fähig war auszusagen, a b gebrochen und auf Montag 9% Uhr vertagt werden.
Der Angeklagte Joseph Schneid, zugleich Eroberer des Delphi Balastes, wäre gestern nach Schluß der Berhandlung im Stinnes- Prozeß beinahe verhaftet worden. Als er mit dem Auto von Moabit fortfahren wollte, legte ihm ein GerichtsDollzieher die Hand auf die Schulter und erklärte ihn mit dürren Worten für verhaftet. Es handelte sich um eine d untie Wechselangelegenheit, und es bedurfte aller Ueber
Eine organisierte Verbrecherbande.
Die Mörder der Witwe Sommerfeld in Berlin D.
Am Sonnabend vor Pfingsten wurde, wie wir damals berichteten, die Milchhändlerin Marie Sommerfeld in ihrem Geschäft in der Cadiner Straße 16 von zwei jungen Burschen überfallen und födlich verlegt.
Gleich nach der Tat, die alsbald bemerkt worden war, wurden zwei der Burschen, ein Erwin Detloff und ein Mois Biffa. ret im selben Hause festgenommen. Der britte, ein Otto Riele bod, mar in das Nachbarhaus 15 geflüchtet, wurde dort aber auch gefaßt. Alle drei schoben die Schuld einer auf den anderen. Die Nachforschungen, die Kriminalfommiffar Nebe mit seinen Beamten anftellte, haben ein anderes Bild ergeben. Die drei Burschen gehören zu einer Rotte jugendlicher Berbrecher, die von Einbrüchen, Diebstählen und Ueberfällen leben. Dito Miclebod, der
Gegen Schneid schwebt vorm Landgericht in Chemnitz ein Ver fahren wegen Münzvergehens aus§ 147 StGB. Schneid soll gemeinsam mit einem Kaufmann Mag Felsenbaum gefälschte Dollarnoten im Auslande beschafft und im Inland in Verkehr gebracht haben.
Schappellers ,, Atomenergie".
Hermine fällt immer herein.
Wir berichteten feinerzeit über den Schloßherrn von Aurolzmünster , Schappeller, der eine geheimnis. volle Atomenergie" erfunden haben wollte und damit Dumme fing.
Zu diesen Dummen gehörte auch Ihre sogenannte Kaiserliche und Königliche Majestät 5ermine von Doorn. Im Schloß Aurolzmünster allerdings hieß sie der Diskredition halber nicht Ihre Majestät, sondern Frau Meier. Es ist erwiesen, daß der Schwindler Schappeller mit dem Schatullenverwalter des früheren Raisers in Verbindung stand. Hermine selbst wollte den großen Erfinder 1928 in Aurolzmünster besuchen. Damals wurden im Schlosse Pruntgemächer geschaffen, die Wände wurden mit Damasttapeten beschlagen und die Fensterläden vergoldet. Freilich ist es dann zu dem allerhöchsten Besuch nicht gekommen, weil Herr Schapeller plötzlich aus gewiffen Gründen" das Weite juchen mußte. Die Beziehungen zwischen Aurolzmünster und Doorn waren durch zarte Frauenhand in die Wege geleitet worden. Eine Berehrerin Schappellers war mit der Frau von Herminens Leibarzt befreundet. So kam es dazu, daß der Schwindler aus der faiserlichen Schatullenverwaltung unterstützt wurde. Wo er steckt, weiß fein Mensch, aber man fennt seine Hinter laffenschaft: 140 000 Schilling Schulden.
das verführte Opfer spielte und die Beteiligung an dem Raubmord in Abrede stellte, ist, wie jetzt feststeht, sogar der An: führer in der Bande gewesen. Bisher fonnten der Gesellschaft 40 Straftaten der verschiedensten Art nachgewiesen werden, die sie zum größten Teil auch einräumen.
Fünf andere Mitglieder der Kolonne wurden nach und nach ebenfalls ermittelt und fest genommen, zwei werden noch gesucht.
Zu der Flucht aus dem Staatsfrankenhaus wird uns mitgeteilt, daß der mitentflohene Bago Ib von dem mehrfach wegen Einbrüchen vorbestraften 3uchthäuster Schäfer zur Ausführung der Tat veranlaßt worden ist. Päzold, der fein Verbrecher ist, fondern als Epileptiter in Herzberge interniert war, hatte die Bekanntschaft des Schäfer in Herzberge gemacht. Bähold murde mit verstauchtem Fußgelenk bei seinem Bruder ermittelt, während Schäfer fich nach wie vor auf freiem Fuß befindet und von der Striminalpolizei gesucht wird.
Bier Opfer eines Hausbrandes.
Großmutter und drei Enfel famen ums Leben. Cofel, 1. Juni.
In dem im Kneise Cofel gelegenen Biegichleh entstand aus bisher noch nicht geflärter Ursache auf dem Boden eines Hauses Feuer. Sämtliche Mitglieder einer im Dachgeschoß mohnenden Familie wurden von dem Feuer im Schlafe überrascht Die Frau und der Mann fonnten sich mit dem jüngsten Kinde durch das Fenster ins Freie retten. Die 74jährige Großmutter und drel andere Enfettinder wurden bei dem Verfuch, sich zu retten, von dem einstürzenden Giebel des Hauses begraben und fonnten nur als Ceichen geborgen werden.
Ein gemeinnüßiges Giedlungswert.
Die Leiter der gemeinnügigen Baugenossenschaft Ideal" berichteten fürzlich in einer Versammlung im großen Saal des Gewerkschaftshauses über die Bauvorhaben der Genoffenschaft.
Wie der Geschäftsführer Genosse Stein mitteilt, werden auf dem Brizzer Gelände neben der alten Ideal"-Siedlung Ende dieses Jahr es 94 Wohnungen, und zwar 51 mit zwei, 20 mit zweieinhalb, 13 mit dreieinhalb und zehn Einfamilien häufer mit je drei Zimmern bezugsfertig. Jede Wohnung hat selbstverständlich ein Bad. Ein großes 3entralmajchhaus, in dem die Vierwochenwäsche einer Familie unter Aufsicht der Hausfrau innerhalb drei Stunden gewaschen, getrodnet und gemangelt wird, sei besonders hervorgehoben. 1930 sollen weitere für das Bauvorhaben aufzubringen, muß der Genossenschaftsanteil von 50 m. auf 300 m. erhöht werden. Ein Ratenzahlinstem wird aber die Einzahlung erleichtern. In der am 3. Juni im Realgymnaftum, Neukölln, Kaiser- Friedrich- Straße 208/210, ftattfinden. den Generalversammlung merden die Baugenoffen der Ideal" über die Erhöhung beschließen. In der Diskussion famen so recht lebhaft die Klagen der Wohnungslosen bzw. der Untermieter zum Ausdrud und manches derbe Wort fiel über das bureaukratische System der amtlichen Wohnungswirtschaft. Geschäftsführer der Einfa" Genosse Groß gab über die Ber gebung der Wohnungen Auskunft. Da der Bau mit Hauszinssteuer und Susahhypothefen beliehen ist, fönnen die gegenwärtig im Bau befindlichen Wohnungen nur an solche Genossenschaftsmitglieder vergeben werden, die über eine wieder vermietbare Altwohnung verfügen oder auf dem Wohnungsamt als besonders dringende Wohnungsbewerber eingetragen sind. Hierbei ist es gleichgültig, in welchem Wohnungsbereich das Mitglied seine Auwohnung befizt. Die Genossenschaft will aber auch für die Mitglieder Wohnungen schaffen, die nicht im Besitz einer Altmohnung find und propagiert eifrig den Gedanken der Neugliederung der Wohnungswirtschaft.
Tuberkulöse als Wohnungfucher.
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Tuberkulosetrante sollen bei der Wohnungszuweisung bevor ugt werden. Die Bezirksämter find, wie aus einer Antwort des Magiftrats an die Stadtverordnetenversammlung hervorgeht, burch eine Rundoerfügung vom 21. Dezember 1928 ersucht worden, Wohnungsuchende mit ansteckender offener Tuberkulose sofort in die Bordringlichkeitsliste einzutragen. Die Wohnungsämter arbeiten schon seit langer Zeit Hand in Hand mit den Gesundheits ämtern und den übrigen Fürsorgestellen bei der Auswahl der möglichst schnell mit einer gefunden Wohnung zu versorgenden Tuber fulojekranten.
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