Aftentasche entlarvt Spion.
Spion. Belgisches Hindernis weggeräumt.
Tschechischer Hauptmann verkauft Militärgeheimnisse. Prag , 3. Juni,
Die Prager Militärbehörden tamen am Mittwochabend durch einen Zufall auf die Spur einer Spionage, deren Umfang, Größe und Tragweite Erinnerungen an den Namen Redl hervorruff. Am Mittwoch um 11 Uhr abends wurde im Bureau der tschechischen staatlichen Aerolinie in Prag der mit der Leitung der Kanzlei des Prager Generalstabes betraute Offizier verhaftet. Der Name des Offiziers, der im Kapitänsrang steht, wurde zunächst, wie auch überhaupt der ganze Zwischenfall bisher geheim gehalten wurde, Inzwischen ist der Name des Offizier- Spions bekanntgegeben worden: er heißt Fallout.
Die Lihove Noviny" bringt jest folgende Einzelheiten: Am Mittwochnachmittag bemerkte der auf dem Flugplag in Prag dienst. tuende Gendarm, daß im Warteraum einer der Reisenden eine Aktentasche vergessen hatte. Die Tasche wurde von dem Gendarmen vorläufig in Berwahrung genommen. Als der GenAls der Gendarm die Tasche umdrehte, um nach einer Adresse zu suchen, bemerkte er, daß im Schloß der Tasche ein Stück Papier eingeklemmt Bruchstücke des Tertes ermedien das Mißtrauen des Gendarmen, denn es schien, daß die Aktentasche Schriftftüde enthielt, die vom Kriegsministerium in Prag stammten. Die nähere Unterfuchung ergab, daß die Mappe geheime militärische Aufzeichnungen enthielt. Das Flugzeug, deffen Reisende als Verluftträger in Betracht tamen, startete um 16.45 Uhr mit dem Ziel Dresden , welches 17.25 Uhr erreicht wird. Um 18 Uhr wurde der Flugplatz Prag
war.
Es wurde angefragt, ob im Prager Flugplatz nicht eine Aftentasche gefunden worden sei. Im Auftrage der inzwischen von dem Fund verständigten Militärbehörde antwortete der diensttuende Beamte, daß die Aktentasche gefunden worden sei und dem Eigentümer in Prag zur Verfügung stehe. Hierauf erklärte der Mann am Dres dener Fernsprecher, er werde die Attentasche noch am Abend in Brag abholen. Die Lasche solle beim Portier der Stoda- Werte in Brag hinterlegt werden. Am Abend bezogen zwei Detektive Posten in den Skoda- Werfen. Um 11 Uhr abends hielt vor dem Hauptportal ein Auto mit reichsdeutscher Nummer. Der Herr, der ausstieg, betrat das Bureau der Fluggesellschaft, verlangte die Aktentasche und wurde verhaftet. Unterdessen versicherte man sich auch des Dresdener Autos. Der Chauffeur erklärte, von dem ihm unbekannten Herrn auf der Straße gemietet worden zu sein und verlangte das Entgelt für die Reise im Betrage von 210 M. Borerst wurde er allerdings für verhaftet erklärt. Erst nachdem man den Wagen durchsucht und nichts Berdächtiges gefunden hatte, wurden Wagen und Lenter freigegeben. Der Berhaftete war anfangs bestrebt, seiner Reise den Anschein eines Freund schaftsdienstes zu geben. Er erflärte, die Aktentasche sei nicht seine
eigene, fie
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der ihn gebeten habe, die Tasche, die für ihn Wichtiges enthalte, abzuholen. Offiziere des Kriegsministeriums erfannten in ihm aber den Kapitän, in dessen Kanzlei midytige militärische Dokumente ver vielfältigt wurden. Sein Bureau befand sich außerdem in un. mittelbarer Nähe der Räume, in denen die Safes mit den Mobilisierungsplänen untergebracht sind. Es scheint, daß sich der Kapitän die Schlüffel dieser Tresors verschafft und sich auf Grund von Wachs- und Seifenabdrücken Nachschlüffel anfertigen ließ. ( Letztere Behauptung ist inzwischen dementiert morden. Red. d. ,, B.") Es murde festgestellt, daß sich der Kapitän im Laufe der letzten zwei Jahre außerordentlich oft den Montag vormittag als bienst fret ausbat, ebenso die Vormittage der auf Feiertage nachfolgenden Lage. Erst jetzt stellte es sich heraus, daß der Kapitän an Tagen, wo die Bureaus geschlossen werden, aus den Safes wichtige Ge= heim dokumente lieh und sie ins Ausland brachte. Am Tage jeiner Rückkehr legte der Kapitän die entwendeten Dokumente wie der unbemerkt an ihre Stelle. Wie lange fich der Kapitän als Spion betätigte, ist bis jetzt noch nicht festgestellt. Fest steht lediglich die Tatsache, daß der Kapitän im Laufe des Monats Mai im Flugzeug zweimal nach Dresden und einmal nach Berlin fuhr. Als Motiv der Spionage wird Gewinnsucht angeführt. Minister präsident Urdzal, der gleichzeitig Kriegsminister ist, ließ sich ausführlich Bericht erstatten. Der Kapitän ist in Untersuchungshaft und befindet sich im Prager Militärgefängnis auf dem Hradschin. Wer zahlte Friedländer "?
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Direkte deutsch belgische Verhandlungen.
Paris , 3. Juni. ( Eigenbericht.)
Der ewige Stein des Anstoßes, der die Einigung der Sachverständigen noch im letzten Augenblick behindert, die Frage der Martentschädigung für Belgien , wird nun aus dem Wege geräumt werden. Die belgische Delegation auf der Sachverständigenkonferenz hat die offizielle Mitteilung erhalten, daß der Mini sterialbirektor vom deutschen Auswärtigen Amt , Dr. Ritter, zur Führung dieser Verhandlungen nach Paris abgereist sei. Auf welcher Bafis das ftrittige Problem gelöst werden wird, ift noch nicht ersichtlich. Jedenfalls ist es eine üble Stimmungs ma che von franzöfifcher Seite, wenn behauptet wurde, die Reichsregierung habe nichts anderes zu fun, als sich zur Zahlung von je 25 millionen Mart während 37 Jahre zu verstehen. Man muß deshalb daran erinnern, daß die Markfrage, über die schon seit 1921 verhandelt worden ist, 1925 ihrer Lösung nahe war. Damals war zwischen Berlin und Brüffel abgemacht worden, daß in Eupen und Malmedy eine neue Boltsabstimmung stattfinden follte. Falls diese Abstimmung für Deutschland günstig ausgefallen wäre hätte Belgien eine Entschädigung von 240 millionen Mart erhalten. Die französische Regierung hat aber damals durch diefe Einigung einen Strich gemacht, weil sie darin einen Anfang zur Revision der territorialen Bestimmungen des Versailler Vertrages sehen wollte. Aus der Tatsache dieser von Frankreich durchkreuzten Einigung erklärt fich auch, warum die franzöfifche Preffe energischer als felbst die Belgier erklärt, die Marfentschädigungsfrage müffe auf der Pariser Sachverständigenfonferenz geregelt werden, weil souft Deutschland Eupen und Malmedy zurückverlangen werde. Nicht vergeffen darf übrigens Malmedy zurückverlangen werde. werden, daß Belgien bei der Einigung von 1926 die Markentschädigung ausdrüdlich als tein politisches Problem anerkannte.
Ein Brief Dr. Schachts an Owen Young . Paris , 3. Juni. ( TU.) In der belgischen Martfrage hat der Borfizende der deutschen Gruppe, Dr. Schacht, an den Vorsitzenden des Sachverständigenausschuffes, Owen Young , folgenden Brief ge richtet:
Sehr verehrter Herr Vorsitzender!
In Ergänzung der Unterhaltung, die ich am legten Sonnabend mit Ihnen in der belgischen Markfrage gehabt habe, beehre ich mich Ihnen mitzuteilen, daß die deutsche Regierung bereit ist, folgende Maßnahmen zu ergreifen:
1. Unverzüglich ein pactum de contrahendo ( einen Borvertrag. Red. d. V.") mit der belgischen Regierung( sei es durch Noten= mechiel, sei es durch ein gemeinsames Prototo!) abzuschließen, wodurch die beiden Regierungen sich verpflichten, Berhandlungen auf einer neuen Basis aufzunehmen, mit dem Ziele einer endgültigen Regelung der Markfrage.
2. Diese Verhandlungen als bald aufzunehmen und darüber übereinzukommen, daß diese Verhandlungen abgeschlossen werden follten, bevor der neue Reparationsplan von den Regierungen in Kraft gesetzt wird.
3. Die deutsche Regierung hat Herrn Ministerialdirektar Ritter zu ihrem Sonderbevollmächtigten für diese Frage ernannt. Er ist bereit, die Verhandlungen alsbald zu er öffnen.
Der wesentliche Inhalt der vorhergehenden Buntte ist dem belgischen Gesandten in Berlin mitgeteilt worden, dessen Antwort von der deutschen Regierung erwartet wird. Die deutsche Regierung hat diesen Vorschlag in dem Geiste des Entgegenkommens und mit dem festen Willen gemacht, dieſes Hindernis für die normale Entwicklung der freund. fchaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu entfernen.
Ich hoffe, daß diese Feststellungen alle Mißverständnisse besei. tigen werden, die hinsichtlich der Stellung der deutschen Regierung in der belgischen Martfrage bestehen.
Im Hinblid auf diese zurzeit bestehenden Mißverständ nisse wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie den übrigen Mitgliedern des Ausschusses von der Stellungnahme der deutschen Regierung, wie ich sie hierin dargelegt habe, Mitteilung machen würden.
Mit der Versicherung meiner persönlichen Hochachtung ver bleibe ich Ihr sehr ergebener gez.: Dr. Hjalmar Schacht ." Der Brief ist von dem Vorsitzenden an sämtliche Mitglieder des Ausschusses zur Kenntnis gegeben worden.
Die Debatte über die Ratifizierung der interalliierten Schuldenabkommen mit London und Washington wird voraussichtlich am Dienstag in acht Tagen in der Rammer beginnen. U. a. werden Ministerpräsident Baincaré und Außenminister Briand , der am Montag abend nach Madrid abgereist ist und bis dahin zurüdgefehrt sein soll, das Wort ergreifen.
Eine Abstimmung darüber, ob Frankreich wirklich ratifizieren soll oder nicht, soll am Schlusse der Debatte nicht stattfinden. Poincaré soll sich lediglich mit einem allgemeinen Bertrauensvotum begnügen, um dann mit seiner Hilfe die Ratifizierung durch Detret vorzunehmen. In gewiffen politi schen Kreisen geht das Gericht um, daß er sich bei dieser Debatte in die Minderheit versehen lassen wolle, um sein Kabinett durch Aus= bootung der äußersten Rechten um Marin und Hereinnahme der Radikalen zu einer Konzentration der Linken umzubilden. Vorläufig müssen diese Gerüchte mit Stepsis aufgenom
men werden.
Zusammen mit Briand hat Staatssetretär v. Schubert, der am Rachmittag in Paris eintraf, gestern abend Paris verlassen. Dr. Stresemann begibt sich am Mittwoch abend über Baris nach Madrid .
Die Zwangsarbeit unter Anklage.
Furtwängler am Weitersprechen verhindert.
Genf , 3. Juni. ( Eigenbericht)[ haupt nicht anwesend find: meder aus den afritanischen Regerfolonien Frankreichs , Englands Belgiens , Portugals , noch aus den sogenannten Mandatsgebieten, den ehemaligen deutschen Kolonien. Das Fehlen von eingeborenen Delegierten stellt ein ernsthaftes Ergebnis der Konferenzarbeiten in mancher Beziehung um so mehr in Frage, als das sogenannte Graubuch des mtes teine Darstellung der Zustände unter dem System der 3wangsarbeit enthält, sondern lediglich eine Zusammenstellung der gefeßlichen Bestimmungen in den einzelnen Kolonien. un weiß jeder, der einmal in einem Koloniallande war, wie wenig dorf Gesetze dieser Art bedeuten gegenüber der administrativen Pragis und der sozialen Wirklichkeit. In Britisch- Indien wurde vor Jahren der Zehnstundentag für die Industriearbeiter ratifiziert. Man umgeht ihn in der raffinierten Weise durch Benugung besonderer Fabrifuhren. Wo steht in dem Bericht ein einziges Wort von den Leiden der 300 000 plantagentulis in Infel- Indien? Wo steht in dem Bericht, daß in der frantulis in Infel- Indien? Wo steht in dem Bericht, daß in der fran zösischen Niederlassung von Schanghai die chinesischen Strafarbeiter mit Ketten aneinander geschmiedet werden? Wo lesen wir, daß wegen absoluten Mangels an modernen Hilfswerkzeugen beim Bau einer Eisenbahnlinie im französischen Kongo 25 000 Neger wie Bieh verenden mußten?
3m Berlauf der Aussprache über die Zwangs. arbeit tam es am Montag auf der Arbeitskonferenz zu einem höchft bedauerlichen Auftritt, der von dem Direktor des Arbeitsamtes Thomas hervorgerufen wurde.
Thomas war Gegner einer allgemeinen Debatte. Er wurde am Montag fichtlich nervös, als nacheinander die Arbeitervertreter 3ndiens und Japans Unzulänglichkeiten des offiziellen Graubuches des Arbeitsamtes aufwiesen, während die Anhänger der 3wangsarbeit das Amt beglüdwünschfen.
Als zu Anfang der Nachmittagssigung der deutsche Delegierte Furtwängler vom ADGB . das Wort ergriff, um an Beispielen zu zeigen, wie Kolonialverwaltungen und Arbeitgeber zwangsähnliche Zustände ohne gefehliche Grundlagen schafften, verbot ihm Thomas das Reden mit der merkwürdigen Begründung, nur der offizielle Wortlauf des Graubuches jei fei zu diskutieren. Private Auslegungen ständen nicht zur Debatte.
Prag , 3. Juni. Die Spionagefache eines Prager Kapitäns des Generalftabs zieht weitere Kreise. Es fcheint, daß höhere Offiziere belastet sind. Das sozialdemokratische Pravo Lidu" schreibt u. a.:" Der Kapitän, dessen Name im Interesse der Untersuchung nicht genannt werden Der leitende Bizevorfihende, ein Lefte, duldete die gedarf, wies einen reichsdeutschen Baß auf den Namen Fried schäftsordnungswidrigen Unterbrechungen von Thomas, auch als länder vor. Wenn Friedländer nach Dresden flog, ging er immer fie fich zu Worten wie„ tendenziös",„ verlogen" ffeigerfen. sogleich in die reichsdeutsche Spionagezentrale, wo er unsere Mili- Der Leffe ließ fich von Thomas schließlich dazu beftimmen, urftärpläne zum Photographieren übergab und von wo er fie unbewänglers Ausführungen als außerhalb der Tages schädigt zurückbrachte und in den Safes des Generalstabs niederlegte. Für seine Tätigkeit wurde er mit 8000 m. monatlich bezahlt. Diese Tätigkeit führte er etwa zwei Jahre lang burch. Der Paß ist von den reichsdeutschen Behörden so ausgestellt, als ob dieser Friedländer Reichs deutscher wäre."
Die
Republikanische Bauern. Kundgebung im Lande Bayern .
München , 3. Juni. ( Eigenbericht.) Republitanisierung der bayerischen Bauernschaft macht erfreuliche Fortschritte. Vor einem halben Jahr gründete ein führendes Mitglied des Bayerischen Bauernbun des den Deutschen Jungbauern- Bund", der inzwischen so start ge= worden ist, daß er am Sonntag bei einer Kundgebung in der schwä bischen Stadt Mindelheim die ansehnliche Zahl von 3000 füdbayerischen Jungbauern um seine Fahnen scharen fonnte. Diese republikanische Bauernjugend ist in Ortsgruppen und Gauen gut durchorganisiert mit einheitlichen Wimpeln, deren eine Seite die Farben der Republik schwarzrotgold trägt.
Das Bekenntnis zur Republik und ihren Farben, zur Demofratie und Großdeutschland war auch das Charatteristische in der Rede des bayerischen Landwirtschaftsministers Fehr. Zuvor wandte er sich entschieden gegen den Radau nationalismus des Stahlhelms und betonte, daß durch keine Diktatur, fonder nur in der Demokratie nugbringend für das Vaterland und den Bauernstand gearbeitet werden fönne. An der Kundgebung beteilig. ten sich fast alle Reichs- und Landesabgeordneten des Bayerischen Bauernbundes.
ordnung zu bezeichnen.
Mertens, als Führer der Arbeitergruppe, wies fofort inmitten des allgemeinen Tumultes diesen Bersuch. die Redefreiheit zu unterbinden, zurüd, während Furtwängler es vorzog, seine Rede abzubrechen.
Soll etwas Entscheidendes geleistet werden, so ist zu fordern, daß in diefe dunklen Gebiete periodisch Inspektionen entsandt werden. Wir werden weiter fordern müssen, daß die Begriffe der 3wangsarbeit geändert werden. Würde die Charakteri fierung der 3wangsarbeit durch den Fragebogen beibehalten werden, so wären sehr viele Formen der taum verhüteten Sklaverei legalisiert und die Arbeit der Konferenz würde eher schaden denn nügen. Die Debatte ergab im übrigen, daß England, wie Spanien und wir werden verlangen müssen, daß Maßnahmen, die hier beschlossen andere Regierungen das von Jouhaug geforderte eindeutige werden, in der fürzesten praktisch möglichen Frift zur Durchführung Berbot der Zwangsarbeit für unausführbar erklärten. gelangen. Der Kolonialimperialismus zeigt immer mehr, Andere Regierungen machen einen diplomatischen Unterschied zwi- daß er der beste Boden für den Bolshevismus ist. schen Zwangs- und Pflichtarbeit; sie wollen zumindestens die letz- Wenn wir feinen Bolschemismus wollen, so müssen wir den Kolotere in vollem Umfang aufrecht erhalten. Die Arbeitnehmer nialimperialismus ablehnen. Noch mögen die Herren der Kolonial verlangen dagegen einmütig die völlige Beseitigung reiche sich sicher fühlen hinter den Wällen von Kanonen, den Gealler 3wangsarbeit oder ähnlicher Arbeitssysteme, wobei jie birgen von Gasgranaten. Aber die Entwicklung der Technif, das den Begriff Zwangsarbeit viel weiter faffen als die offizielle Definition Erwachen der farbigen Erdteile, die Weltgeschichte, welche Weltdes Arbeitsamfes. Die Arbeitgeber hielten sich vorläufig zurüd. gericht ist, sie werden diese Schutzmälle zusammenfegen auf den Sie werden ihren Standpunkt wahrscheinlich erst bei der Einzel- Kerichthaufen der Vergangenheit, wenn mir nicht rechtzeitig beratung in der Kommission äußern. Die Kolonialdebatte wurde einschneidende demokratische Reformen zum Wohle am Montag geschlossen. der unterdrückten Kolonialvölker schaffen."
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Was nicht gesagt werden durfte.
Die Rede des deutschen Delegierten zur Arbeitskonferenz, Furt mängler, die infolge des Tumultes mur teilweise gehalten wurde, lautet in ihren wesentlichsten Punkten:
,, Es ist Zweifel darüber ausgedrückt worden, ob das Internationale Arbeitsamt die Belastungsprobe einer Dis tussion über das ins Politische greifende Problem der folonialen 3mangsarbeit bestehen könne. Auch wir Arbeiter stellen diese Frage, nicht aus derselben Besorgnis für das Arbeitsamt, sondern weil ihre Beantwortung mit Klarheit ergeben muß, was die Völker der tolonialen Bänder von ihr zu hoffen und zu erwarten haben. Es Der französisch - türkische Vertrag über die türkisch - syrische Frage ist zunächst der peinlichen Tatsache Ausbrud zu geben, daß ist in Paris unterzeichnet worden. aus den Rolonien mit 3wangsarbeit Bertreter über
Schillers Urenfel verurteilt. Milde Bestrafung für Betrugsversuch. Würzburg , 3. Junt.
In Sachen Gleichen Rußwurm murde heute um 10 Uhr abends das Urteil gefällt. Es lautet, dem Antrag des Staatsanwalts gemäß, auf 10 000 mart Geldstrafe oder einen Monat Gefängnis. Das Gericht fam zu der Ueberzeugung, daß der Angeklagte die ihm zur Last gelegte Tat be= gangen hat, weil er sich in schlechter Vermögenslage befand. Die Verhandlung habe fein moment dafür ergeben, daß der Angeflagte bei Begehung der Tat sich im Zustand der Un zurechnungsfähigkeit befunden habe.