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~ Sportund Spiel

Sawall siegt auf Olympia .

Möller enttäuscht.

Die Olympia bahn fonnte gestern abend die am Sonntag dem Regen zum Opfer gefallenen Rennen ausfahren lassen. Aller dings rar das Programm starf gefürzt; nur zwei Dauerrennen über Kilometer und 1 Stunde bestritten die Steher Maronnier, Möller, Saldow, Sawall und Thollembeef. Der Besuch war sehr

mäßig.

Der 25- Kilometer- Bauf bildete eine ruhige Angelegenheit. So­wall besetzte die Spitze vor Saldow, Möller, Maronnier und Thol lembeet. Nachdem Saldom seinen zweiten Play an Möller abge. treten und einen zähen Angriff Maronniers energisch abgewiesen ficher dieses Rennen als Sieger. Irgendwelche Ueberraschungen hatte, sollte sich nichts weiter ereignen. Sawell beendete ganz gab es allerdings auch im Franz- Aruptat- Erinnerungslauf über 1 Stunde nicht. Auch diefes Rennen ging wie das erste bei fliegen dem Start vor sich. Hatte Sawall im 25- Kilometer- Lauf den ersten, Möller dagegen den fünften Plaz geloft, fo war jetzt das Berhält. nis umgefehrt. Doch bald fonnte sich der Weltmeister nach vorn burcharbeiten, Dier Minuten hatte er nur noch seinen Rivalen Möller vor sich. Ein Motordefeft bei Möllers Schrittmachermaschine in der 10. Minute vernichtete die ganzen Kampfesaussichten, Möller fiel weit zurüd und vermochte auch seine späteren Angriffe auf Sawall nicht durchzuhalten. Hübsche Momente lieferten noch Sal dom und Maronnier in einem Zweikampf in der 21. Minute, in dem der Altmeister sich tapier schlug. Schließlich fonnte der Fran. zole doch vorgehen, zumal Salbows Schrittmachermaschine ausfekte. Ehrgeizig fezte Maronnier die Fahrt fort und endete als einziger in gleicher Runde mit dem Sieger Sawall. Saldow stieg vorher aus, Möller und Thollembeet wußten nichts weiter auszurichten. Anschließend fand eine furze Gedenkfeier am Denkmal des vor zwei Jahren tödlich gestürzten Franz Krupkat statt. Samall legte einen Kranz nieder, Altmeister Willi Arend sprach ehrende Worte. Resultate: 25 Kilometer: 1. Samall 22: 08,2; 2. Möller 120 Meter; 3. Galbom 300 meter; 4. Marennier 310 Meter; 5. Thollembeet 500 Meter zurüd. Franz- Rruptat. Franz Kruptat. Gedenten 1 Stunde: 1. Sawall 69,400 Kilometer; 2. Maronnier 69,330 Kilometer; 3. Thollembeef 67,100 Rilometer; 4. Möller 63,310 Rilometer; Saldom aufgegeben.

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R. Sch.

Schachspieler in Luckenwalde .

Zehnjähriges Bestehen der Ortsgruppe.

ARBEITER FUSSBALL

Neukölln I gegen Auswahlmannschaft. Kaum find die Meisterschaftsspiele beendet, da rüstet Berlin schon wieder Städtespielen. Am 16. Juni findet in Leipzig ein Spiel der Städtemannschaften Leipzig gegen Berlin statt. Um nun eine spielstarte Mannschaft festzustellen, findet am Sonnabend 18 Uhr auf dem Sportplatz in der Kynaststraße am Bahnhof Stralau- Rummelsburg ein Spiel der voraussichtlichen Berliner Städtemannschaft gegen die Vereinsmannschaft Neuköllns statt. Die Auswahlmannschaft steht hier vor einer schweren Brobe. Die Neuköllner stellen eine Mannschaft, die wohl mit zu den spiel stärksten in Berlin angesehen werden kann. Die Hinterleute ver­Hinzu kommt eine aufopferungsfreudige Läuferreihe und ein schuß fügten über eine Abwehrtaftit, gegen die schwer anzufämpfen ist. freudiger Sturm. Die Auswahlmannschaft, die allerdings in ihrer Zusammensetzung noch einiger Henderung bedarf, wird in folgender

Aufstellung antreten:

Grubert( Beißensee)

Robe( Weißensee ) Schloffauer( Ludenwalde II) Sfrael( Eiche- Köpenid) Licht( Luckenwalde II) Hirthe( Beißensee) Rüdforth Klatebli Scharnitzky Weidauer Rög ( Weißensee )( Germania )( Spandau 25)( Lichtenberg I)( Butab) ( Bulab)

Als Ersatz sind folgende Spieler vorgesehen: Judrian, Lichten berg I; Looſe, Butab; Ermigkeit, Germania- Pankow. Vor diesem Spiel treffen sich die Jugendmannschaften von Lichtenberg II und Sagonia 28.

Bädernot in Berlin .

In der Industriestadt Berlin sind Bade- und Schwimm­gelegenheiten eine besondere Lebensnotwendigkeit, besonders für die arbeitende Bevölkerung. Diesem Bedürfnis wird leider immer noch zu wenig Rechnung getragen. Wenn es sich um vor­beugende Mittel zur Erhaltung der Gesundheit handelt, ist nur wenig Geld im Stadtfädel. Desto mehr muß dann für Krankenhaus­bauten da sein, denn hier gibt es fein Wenn und Aber. Wir haben bereits wiederholt mit Freuden fonstatiert, daß die Krankenkassen in steigendem Maße aus der Rolle des reinen Medizin- und Arzt­lieferanten herauszutommen fuchen und sich der vorbeugenden Ge­fundheitspflege zuwenden. Erholungsheime, Land- und Seeaufenthalt ind vorzügliche Mittel. Sollte die Stadt Berlin nicht ein gleiches

tönnen?

Die Freibäderfrage ift erfreulicherweise in Flaß gekommen- durch Selbsthilfe der Bevölkerung. Wanderer und Ausflügler badeten, ohne Erlaubnis und trog angedrohter Strafen, an allen Seen und Flüffen. Durch viele Unglücksfälle und sonstige Unzuträg­lichkeiten wurde dann die Stadt gezwungen, amtliche Einrichtungen zu schaffen. Ein gleiches Bedürfnis ist für die beliebten und gesund­heitlich wertvollen Sonnenbäder vorhanden, und zwar gemeinsam größere Bereinigungen haben sich in der weiteren Umgebung bereits für beide Geschlechter. Tausende suchen sich formtäglich ein verstecktes Plätzchen, weil das Nacktbaden behördlich verboten ist. Mehrere Gelände gepachtet, um das Luft- und Sonnenbaden in geregelte Form zu bringen. Die Stadt Berlin würde sich ein großes Berdienst erwerben, menn sie es hier nicht zu den gleichen Uebelständen fommen läßt wie beim Freibäderwesen.

Am ungünstigsten liegen die Badeverhältnisse natürlich im Winter. Die städtischen Badeanstalten, besonders die Schwimm­hallen, fönnen den Bedarf nicht im entferntesten befriedigen. Die Stadtamt für Leibesübungen hat sich mit dieser Misere wiederholt Schwimmvereine sind in ihrer Entwicklung direkt gehemmt. Das beschäftigt und dringend Abhilfe verlangt. Eine fürzlich heraus­

gegebene Statiftit des Stadtamtes gibt einen interessanten Einblick in den gegenwärtigen Stand des Bäderwesens, der eine weitere Deffentlichkeit interessieren dürfte.

Teil der Spiele zunichte. So fiel auch das Werbefest des Kartells Die letzten Arbeiterhandballspiele. Der Regen machte einen Bade zu Hause! Dieser hübsche Spruch soll zunächst auf seine Brenzlauer Berg aus. Nur vier Mannschaften waren unentwegt: Durchführbarkeit geprüft werben. Im engeren Berlin haben nur FTGB.- Norden 1 II unb Wilmersdorf II trennten sich 1: 1( 0: 1) 15 Proz. aller Wohnungen Badeeinrichtung, die Bewohner von und FTGB.- Nordost I gegen Wilmersdorff III brachen das Spiel mit 85 Broz sind auf Badeanstalten angewiesen. Am günstigsten steht 1: 1 nach der Pause ab. 3offen und FIGB. Karlshorst fonnten der Bezirt Tiergarten mit 24,7 Bros., am ungünstigsten die Bezirke bis zur Bause tein Tor erobern. Erst in der zweiten Halbzeit ge- Friedrichshain ( 10,4 Proz.), Webbing( 10,5 Proz.), dann folgen lang es 3offen drei Tore zu buchen. FIGB. Stralau derfor in Mitte( 11,8 Broz.), Kreuzberg ( 11,9 Broz.), Prenzlauer Berg Eberswalde mit 5: 0( 2: 0). Freie Schwimmer Berlin 12 und ( 20,7 Broz.). In den Außenbezirken ist das Bild weit besser. Die Friedrichsthal spielten nur 2mal 20 Minuten, 7: 2( 2: 1) lautete niedrigste Bäderzahl haben Weißensee( 18,7 Broz.), Röpenic das Resultat für Friedrichsthal. Bei den 2. Mannschaften gewannen die Schwimmer 3: 1( 2: 0). Nowames 1. Frauen und FTGB.( 21,5 Proz.), Spandau ( 22,3 Broz.), Neukölln ( 24,1 Proz.), Lichten­Wedding II brachen das Spiel beim Stande von 0: 2 ab.-Jugendberg( 24,5 Proz.), Reinidendorf( 26,8 Proz.). Die höchste Zahl an resultate: FTGB.- Süden gegen FIGB.- Adlershof 3: 6( 1: 2); Badeeinrichtungen hat Wilmersdorf mit 65,8 Proz., dann folgen FIGB.- Spandau 1 gegen Röpenid II 8: 1( 5: 0) und Nowawes Stegliß( 56,6 Proz), Behlendorf ( 55,5 Proz.), Schöneberg ( 53 Proz.), gegen FTGB. Webbing 0: 6( 0: 4). Tempelhof ( 44,6 Proz.), Charlottenburg ( 44,3 Proz.), Pankow ( 35,7 Broz.), Treptow ( 30,7 Prog.). Insgesamt berechnet sind im engeren Berlin 551 557 Wohnungen ohne Badeeinrichtungen, in den Außenbezirken 349 891, insgesamt also fast 900 000 Wohnungen. Rechnen wir auf jede Wohnung nur drei Personen, fo find 2 700 000 Personen ohne eigene Badegelegenheit, also auf öffentliche Bade­anstalten angewiesen. Diese Zahl ist aber sicher zu niedrig gegriffen.

Arbeiter- Radfahrer- Verein Groß- Berlin.' Sonntag, 9. Juni, 5 Uhr, Steinfurt bei Neu- Zittau . 13 Uhr Strandschloß Müggelsee, Spielabend Donnerstag 20 Uhr, Blänterwald, Eichbuschweg. Start: Waldemarstraße Ede Mariannenplag. Gäste willkommen.

Freiluftbogen der Bereine Westen" und Polizei. Die am Mon infolge schlechten Wetters abgejagte Beranstaltung der Vereine tag infolge schlechten Wetters abgejagte Beranstaltung der Vereine Besten und Polizei mind Donnerstag, 6. Juni, 20 11hr, auf dem Brügmacher", Chauffeestraße 96/97, abgemidelt. Eintrittspreise von 50 Pfennig an.

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Rürzlich feierten die Arbeiterschachspieler udenwaldes den zehnten Gründungstag ihres Vereins. Sie hatten dazu die Bertag eine des 1. Kreises des Deutschen Arbeiter- Schachbundes" zur Teil­nahme aufgefordert. Trog des unbeständigen Wetters waren die Berliner dieser Einladung in überaus großer Zahl gefolgt, da sie ja bei Ausübung ihres Sportes meniger, von den Launen eines unberechenbaren Wettergottes abhängig find als die anderen Sport sit then. So entmidelte sich denn bald ein reges Treiben in den schönen Räumen des Bürgerhof". Um 10 Uhr tamen die Abteilungen der Freien Arbeiter- Schach- Vereinigung Groß- Berlin" an, von den Luckenwalder Genossen am Bahnhof herzlich empfangen. Von der Front des Spiellotals grüßten schon von weitem rote Fahnen, das Banner der Republik und die Stadtfarben Luckenwaldes.

Um den Rest des Bormittags, der noch spielfrei war, auszu rügen, stellten sich 4 Meisterspieler zu einer Simultanbor. stellung zur Verfügung. Gegen Berlin spielte der Schachfreund Sarge 9: 1, Engler gemann gegen Luckenwalde 10: 0, Karl spielte gegen Nowames 6% 3% und der Schachfreund Richter- Ludenwalde fonnte den Kampf gegen eine Berliner Mannschaft 6: 3% für fich entscheiden. Während dieser Zeit zeigten Ludenwalder Spieler den mitgekommenen Angehörigen der Berliner einige Sehenswürdig­feiten des Städtchens. So wurden das neue Krankenhaus und die Badeanstalt besichtigt. Nach der Mittagspause formierten sich die Teilnehmer zu einem Demonstrationszug, der unter Boran tritt der Turnerkapelle sich durch das Arbeiterviertel bewegte. Db­wohl am gleichen Tage die flaffenbewußten revolutionären Unorgani: fierten ein Rotes Treffen" in Luckenwalde veranstalteten, verlief die Demonstration ohne jede Störung.

Im Spiellotal wieder angekommen, nahm der soprtliche Teil bes Tages feinen Anfang, an 49 Brettern wurde scharf gefämpft. Berlin spielte gegen Luckenwalde , Nomames und Brandenburg fombiniert und gemann 23: 3. Außerdem wurden Abteilungsfämpfe improvisiert, die mit folgenden Resultaten endeten: Wedding II gegen mitte, Kreuzberg und Beißensee tombiniert 4%: 6%; Treptom gegen Westend 7: 1; Humboldthain gegen Grünau: 1%. Bei fröhlicher 11nterhaltung verging der Rest des Abends sehr schnell und bald mahnte die Uhr zum Aufbruch.

Zusammenfaffend tann gesagt werden, daß diese Beranstaltung fich würdig den früheren anschließt und mieder Zeugnis davon ablegte, daß bie Arbeit der bundestreuen Arbeiter- Schachspieler

weitere Fortschritte macht.

Abendsportfest auf dem Exer.

Sollte es mit dem Better etwas beffer werden, fo mirb heute bas Sportfest des Arbeitersport.Rartells Brenzlauer Berg zu einer guten Werbeveranstaltung werden. Das Melbeergebnis ist überaus gut, so daß jebem geraten werben tann, die Beranstaltung zu besuchen. Es beteiligen sich außer den Kartellvereinen der Sportverein Moabit " und die Sportabteilungen FIGB. Ostring, Wedding und Südost- Treptow.

Das Hauptintereffe wird sich wieder den Stafetten zuwenden, und zwar wird bei der 4X100- Meter- Staffel der Männer der Haupt­lampf zwischen Ostring und Nordring fein. Bei den Frauen dürfte der Kampf zwischen Norden I, Wedding und Moabit und bei der Jugend zwischen Ostring und Moabit fein. Die Männer laufen außerdem eine 3 × 1000- meter- Stafette, bei der Dstring vor Nord ring und Südost an der Spize liegen wird. Zwischendurch finden Mannschaftstämpfe im Speerwerfen für Männer, Beitspringen für Jugend und Kugelstoßen der Frauen, 100- Meter- Läufe für Turner und Spieler, 60- meter- Läufe für Frauen und andere Rämpfe ftatt. Zum Schluß dann noch die sehr intereffante 10x200- meter- Stafette der Männer, die Norbring gewinnen follte. Eingeleitet wird das Fest durch den allgemeinen Aufmarsch und gymnastische Uebungen, so daß sich auch das Auge des Zuschauers erfreuen fann. Anfang 18 Uhr.

Der Büchertreis" bittet uns, den Arbeitersportlern mitzuteilen, daß demnächst in seinem Verlage ein Budy Arbeitersport von Friz Bildung erscheint. Der Büchertreis", der bekanntlich eine sozialistische Buchgemeinschaft ist, gibt mit der Herausgabe dieses Buches zu ertennen, welche Bedeutung er dem Arbeitersport als Buches zu erkennen, welche Bedeutung er dem Arbeitersport als Glied der gesamtsozialistischen Kulturbewegung beimißt. Der Ber­faffer des Buches leitet seit mehreren Jahren die Zentralfommission für Arbeitersport und Rörperpflege und war daher, wie wenige, bazu berufen, dieses Buch zu schreiben. Es ist die erste zusammenfassende Arbeit über dieses Thema. Das Buch umfaßt 180 Seiten und ist mit über 60 Bilderbeigaben ausgestattet. Näheres durch alle Parteibach handlungen und durch den Berlag des Arbeiter- Turn- und Sport bundes, Leipzig , Fichteftr. 36.

Bundestreue Vereine teilen mit:

Reigenschwimmerinnen L. Rreis, Rürnbergfahrez. Die Reigenprobe für Nürnberg findet Donnerstag, 6. Juni, 20 Uhr, im Bereinsbab der Freien Schwimmer Groß- Berlin, Neukölln , Grenzallee, statt. Fahrverbindung bis Bahnhof Raiser- Friedrich- Straße und Autobus 30. Mitgliedsbuch als Ausweis mitbringen. Auch die Erfagleute müssen erscheinen. Aenne Wolter.

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Freie Kann- Union Groß- Berlin". Abteilung Segel. Bootshaus in Tegel , am Tegeler See. Bootsstände find noch frei. Gigung: Donnerstag, 6. Juni, 20 Uhr, bei Grunwald, St. 65, Kameruner Str. 19. Anschrift: Walter Salotat, Berlin NO. 55, Prenzlauer Allee 202. Abteilung Ertner. Botshaus in Ertner, Bootswerft Lindemann. Sigung: Freitag, 7. Juni, 20 Uhr, Restaurant zur Eiche, Neukölln , Raiset- Fiedrich- Ede Gaalestraße. Anschrift: Georg De wald, Berlin GO. 36, Riefholaftr. 46. Zu allen Sigungen Gäste willkommen. Mitglieder werden aufgenommen.

FIGB. Männerturnmatte und Bezirkstechniker. Gigung heute, 19,30 Uhr, in ber Schule Weinmeiſterſtraße,

1. Rreis, 1. Bezirt. Schwimmwarte und Riegenführerkursus. Uebungs. funbe: Donnerstag, 6. Juni, 19 Uhr im Sommerbab der Freien Schwimmer Groß- Berlin, Reuton, Grenzallee. Bundesmitgliedsbücher als Ausweis mit bringen.

Zur Deckung dieses Bäderbedarfs find im engeren Berlin 6 Warmbadeanstalten mit 9 Schwimmhallen vorhanden. Der Bezirk Mitte ist bisher ohne Badeanstalt; im Bau begriffen ist die seit Jahren geplante Anstalt in der Gartenstraße mit Schwimmhalle. Der Bezirk Tiergarten hat 2 Badeanstalten mit 2 Schwimmhallen, 1 Hallenbad am Unionplag ist geplant; Wedding 1 Badeanstalt mit 2 Schwimmhallen, die dritte Schwimmhalle ist geplant; Prenzlauer Berg 1 Badeanstalt mit 1 Schwimmhalle, Friedrichshain und Kreuz­ berg je 1 Badeanstalt mit 2 Schwimmhallen. In den Außenbezirken leiben die Arbeiterbezirke naturgemäß am meisten unter der Bäder­not. Weißensee ist mit drei fleinen Anlagen im Dienstgebäude" registriert, Röpenid hat eine kleine Anstalt in Friedrichshagen ohne Schwimmhalle, Reinidendorf zwei kleine Anlagen in Tegel und Rosenthal , ohne jede Badeanstalt ist der Bezirk Pankow , der sich damit trösten muß, daß ein Hallenschwimmbad geplant ist. Da­gegen hat Charlottenburg 2 Badeanstalten und 1 Schwimmhalle, die zweite ist geplant, Wilmersdorf das Lunapartbad mit Schwimm­halle, 1 Hallenschwimmbad ist außerdem geplant, Steglitz 1 Bade­anstalt mit Schwimmbad. Der Bezirk Zehlendorf ist zurzeit eben­falls noch ohne Badeanstalt.

Vorstehende Angaben zeigen die Bädernot, vom Standpunkt der Gesamtbevölkerung aus gesehen. Eine Ergänzung durch die Sportorganisationen und Vereine würde das Gesamtbild vervoll­ständigen und dem Bäderausschuß weiteres wertvolles Material an die Hand geben. In der Borkriegszeit ist soviel vernachläffigt worden, daß bei der jezigen allgemeinen Finanznot dringendes Erfordernis nachgewiesen werden muß, um eine beschleunigte Befferung herbei­zuführen. Auch im Interesse des Schulfchwimmens ist der Bäder­frage besondere Beachtung zu schenken. Der heutige intensive Arbeitsprozeß fordert abgehärtete, fräftige Männer und Frauen. Die besten Mittel zu diesem Zwed sind Baden und Schwimmen.

Bundes- und Sportschule des Reichsbanners

Das Reichsbanner hat in immer stärferem Maße neben der organisatorischen Zusammenfaffung feiner Mitglieder auf die geistige Schulung, vor allem der Jüngeren, Bert gelegt. So werden in diesem Jahre wieder Kurse stattfinden, in denen jugendlichen Reichs bannermitgliedern Staatsbürgerfunde und Verfassungswesen gelehrt werden. Daneben werden in Schulungskursen Führer herangebildet, die den Jugendgruppen vorstehen sollen. Um diese Arbeit intensiv betreiben zu können, hatte der Bundesvorstand im vorigen Jahre beschlossen, in Magdeburg eine Bundes- und Sportschule zu er richten. Dieser Plan hat sehr schnell fefte Gestalt gewonnen und in diesem Jahre schon ist am Ausbau dieser Schule gearbeitet worden.

Der Bundesvorstand hat in der Nähe von Magdeburg an der Chauffee nach Berlin ein 60 Morgen großes Grundstück und ein Sommerrestaurant getauft. Das Restaurant wird zurzeit renoviert und soll bann seinem 3wed, eine Boltserholungsanlage zu sein, zugeführt werden. Auf dem Gelände wird eine Sportanlage er stehen, die muftergültige Spiel- und Sportpläge enthalten wird. Inmitten dieses Geländes liegt. ein 15 Morgen großer Teich, der zu einem Freibad umgebaut wird. 3wei Bumpwerte schafften in biefem Frühjahr fünf Tage lang pro minute 10000 Liter Waffer aus dem Teich, der dann ausgebaggert murde. 40 000 Subitmeter Erde werden aus dem Teich abgefahren und zum Bau des Stadions verwandt. An der einen Seite des neuen Babes, das an dieser Stelle fünf Meter tief fein soll, werden die Tribünen für das Frei bob aufgebaut. Nach der anderen Seite verliert der Teich allmählich an Tiefe, so daß auch nichtschwimmer und Kinder baden können; ein großer Badestrand mit Schmudanlagen schließt das Freibad ab.

Neben dem Freibad entstehen Spielplähe, eine Freilichtbühne, Hand­ball- und Tennisplähe. Das Stadion erhält eine vorschriftsmäßige 400- meter- Rampfbahn und die Sprungbahnen für Hoch- und Weit­fprung. Eine Tribüne, die 1000 Gig und 17 000 Stehplätze ent­halten foll, umrahmt das Stadion. Alle Sportplätze liegen in der für Ausübung des Sports günstigsten Richtung vom Norden nach dem Süden. Ein Wohnhaus, das im Gelände liegt, ist gleichfalls vom Reichsbanner aufgetauft und wird zu einer Jugendherberge umgebaut; in der Nähe des Badestrandes werden 100 Wochenend­häuser zur Aufstellung tommen.

Die Bundesschule wird in einem gesonderten Gebäude untergebracht. Der zweiftödige Bau enthält im Erbgeschoß den Bortragsfaal und die Wohnzimmer für die Lehrer, und im Ober­geschoß 20 3immer für die Schüler. Jedes 3immer fann drei Ber­fonen aufnehmen, so daß die Kurse mit 60 Mann besetzt werden tönnen. Die ganze Anlage wird 1% Millionen fosten, die Bau­arbeiten sollen so beschleunigt werden, daß Stadion und Freibad bereits im nächsten Jahr eröffnet werden fönnen. Im Winter wer­den die Wasserflächen für Eislauf- und Eishockeyweiffämpfe her­gerichtet. Die ganze Anlage wird durch den Architekten Schu­macher geschaffen.

Das Reichsbanner will mit dieser Anlage etwas Borbildliches fchaffen. Neben der geiftigen Schulung fann die Jugend dort den Rörper Stählen, tann sie nach Stunden geistiger Arbeit den Körper im erfrischenden Babe aber im sportlichen Spiel auffrischen. Die Erziehung der Jugend zum republikanischen Staatsbürger wird die Republif über die Dauer der heutigen Generation für alle Zeit feftigen.

A. S.