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Wird der Vesuv   sich beruhigen?

Er spuckt noch immer große Schlackenstücke aus.

Neapel  , 6. Juni.

Wenn auch gegenüber den letzten Tagen der Lava­ergudes Vesuvim Abnehmen begriffen ist, so bleibt doch die Eruptionstätigkeit des Kleinen Kraters nach wie bor   sehr lebhaft. Immer noch werden große Schlackenstücke emporgeschleudert, die auf die Seiten wände des großen Kraters niederfallen. Indessen ist der Lavasee in dem Abgrund am Kleinen Krater verschwun. den. Aus der Tatsache, daß die großen Schlackenstücke den. Aus der Tatsache, daß die großen Schlackenstücke beim Aufprall auf den Erdboden zersplittern, läßt sich schließen, daß die Temperatur der herausgeschleu. derten Massen sinkt und die Eruptionstätigkeit zurück geht.

Der Halbkreis, ben der östliche Lavastrom um Terzigno ge­zogen hat und der über 600 Meter breit ist, schließt sich immer enger um Terzigno, während die vorgelagerten Siedlungen langsam von Lava bedeckt werden. Den Bewohnern droht keine Lebens­gefahr, da der Räumungsbefehl rechtzeitig durchgeführt wird. Knisternd und zischend wälzt sich die Lava durch Gärten und Wein­berge vor, umzingelt Häuser und hebt sie aus dem Grund. Krachen und Staubwolfen zeigen an, wo vor wenigen Minuten noch Mauern standen. Wo Lava Brunnen zudeckt, erfolgen Er. plosionen, durch die Lavablöde bis 100 Meter weit geschleudert werden. Bei den größten Einbruchsstellen haben film opera. teure Aufstellung genommen. Auch Klangfilmaufnahmen werden versucht, die das Grollen des Besuvs und die Begleitmusik des Zerstörungswertes festhalten sollen. Auf den Zugangsstraßen begegnet man beladenen Fuhrwerten, die geräumte Habe, hier Kirchengerät, dort Hausgegenstände, in Sicherheit bringen. Dumpf schlagen Kochteffel und Kirchenglocken zusammen. Nachts leuchtet der Vesuv   und der Lanasee im Balle dell'inferno weit über das Tal. Wie eine verlassene Himmelsleiter wirken die elettri fchen Lampen der Drahtseilbahn auf der Westseite des Kraters.

Waffenlofes Heldentum.

Die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit hat eine bankenswerte Aufgabe übernommen, der Jugend die Erfenntnis zu nehmen. daß er nur ein friegerisches Heldentum geben tönne. Mit Genehmigung des preußischen Mini­fteriums für Wissenschaft, Kunst und Boltsbildung hat die Liga in allen Schulen Preußens die Schüler aufgefordert, sich an einem Breisausschreiben zu beteiligen. Die Schüler sollen über das Thema affenloses Heldentum einen Auffaz schreiben. Die fünf besten Aufsäge sollten prämiiert werden mit dreiwöchigen Reisen ins Ausland. Die deutsche Jugend hat durch ihre zahlreiche Be teiligung an diesem Preisausschreiben gezeigt, daß fie gewillt ist, sich mit der Arbeit und den Zielen des Böllerbundes vertraut zu machen, und daß sie selbst im Geifte der Völterverföhnung erzogen werden will. So wurde die Feier, bei der die Preise verteilt wurden, zu einer wahren eindrudsvollen Friedenstundgebung. Am Dienstag nachmittag versammelten sich mehrere hundert Schüler und Schülerinnen in der Hochschulbrauerei in der Seestraße. Nach einer Ansprache von Frau Lange und der Vorführung eines Märchen­spiels wurden die fünf besten Aufsäge verlesen, die außerordentlich gute Gebanten für eine attive Mitarbeit in der Friedensbewegung zeigten. Wilhelm Hirschfeld von der Goethe- Schule in Berlin  erhielt den ersten; Eva Seligmann   von der Dorotheenschule in Köpenick   den zweiten und Heinz Stove von der 5. Boltsschule in Berlin   den britten Preis. Die Schülerin Anneliese inte von der Westend  - Schule in Berlin   und G. Spraffe von der 5. Volks fchule in Berlin   erhielten weitere Preise. Die Internationale Frauen­liga will diese Arbeit an der deutschen   Jugend fortsetzen und auch versuchen, aus den Kreifen der Schüler und Schülerinnen eine Jugendbewegung zu schaffen, die sich bereitwilligst an der Arbeit für den Frieden beteiligen will. Ob es notwendig ist, zu den übrigen Friedensbewegungen, zu der auch die Arbeiterjugend zu rechnen ist, eine neue Bewegung zu schaffen, sei dahingestellt, denn die Bersplitterung der Kräfte wird sicher nicht dazu beitragen, die Arbeiten, die Jugend pazififtisch zu erziehen, erfolgreich zu machen

,, Achtung ein Film vom deutschen   Rundfunt" Ein im Auftrag der Reichs- Rundfunk- Gesellschaft   von der Commerz- Film hergestellter Film Achtung, Achtung ein Film vom deutschen   Rundfunt" wurde erstmalig in der Kamera Unter den Linden   der Bresse vorgeführt.

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Telegraphendireftor Weichart sandte dem ersten Teil des Films, der die technischen und physikalischen Vorgänge beim Rund funt behandelt, einige erflärende Worte voraus. In diesem hoch interessanten Teil wird in geradezu vorbildlicher Weise die schwierige Materie des Zustandekommens einer Sendung verdeutlicht, wobei er auch die technischen Begriffe, wie elektrische Wellen, Gleich- und Wechselstrom, die Umformung des Klangs oder gesprochenen Wortes in elektrische Schwingungen, den Begriff Wellenlinie und andererseits die Apparaturen des Empfängers, teilweise durch Trickaufnahmen zum Verständnis bringt. Der ganze Borgang der Rundfunktelephonie, vom Mitrophon beginnend, über die Hochantennen der Großmasten ausstrahlenb, bis zum Dhr des Empfängers, wird in vorzüglichen Bildern vorgeführt. Daher wird sich dieser Filmteil ganz besonders als Lehrfilm für Schulen eignen.

Der zweite Teil des neuen Films behandelt die Vielseitig teit der Darbietungen bes Rundfunts und zeigt in geradezu raffinierten Bildkompositionen den ungeheuren Bildungs- und Ber­Pehrscharakter des Rundfunks auf allen Interessengebieten und für alle Schichten der Bevölkerung. Man tann verstehen, daß der propagandistische Gedante der Regie eine dankbare und groß­zügige Arbeit zuerteilt hat, um so mehr aber muß man auch be­dauern, daß einige geschmackloje Entgleisungen darin enthalten find.

Schulz Neukölln- Feier im Rundfunt.

Cin Rundfunkhörer schreibt uns:

Arbeitertheater in Paris  .

Bon Eugen Gerber- Paris  .

Wer noch nie einer Aufführung des Pariser Arbeitertheaters" in Belle Bille, in St. Denis  , in Malakoff oder sonstwo im Roten Gürtel" der französischen   Hauptstadt beigewohnt hat, der hat über­haupt noch fein Theater gesehen.

Ich finde im ganzen Duden" teine Worte, um die Atmosphäre, die Begeisterung, den Jubel in diesen kleinen übelriechenden, meist improvisierten Theatersälen zu beschreiben. Die Schauspieler, meist Arbeiter, das Stüd, die Musik- das alles sind Nebensachen. Die Buschauer spielen. Eng zusammengepfercht, die Müze auf dem Kopf, das Hemd weit geöffnet, auf der Jacke, auf den Sammethofen, auf den schweren Schuhen noch den Staub der Straße, den Kalk irgendeines Neubaues, so hoden sie da mit ungewaschenen Ge­fichtern, auf der Stirne perlt der Schweiß, der Tabakrauch qualmt, mancher hält noch das Handwerkszeug, Hammer, Säge, Schrauben ugen sprüht die Flamme der Begeisterung, der Spannung, heller schlüssel, trampfhaft umklammert. Aber aus den rot unterlaufenen als die halb blinden Lampen an der in alle Himmelsrichtungen auf gesprungenen Dede. Die Flamme sprüht feuriger von Gefunde zu Sefunde. Ich zittere. Wenn nicht im nächsten Augenblick das Stück beginnt, steht der Saal in Flammen.

Es flingelt. Gott   sei Dank! Totenstille.

Man spielt ein Stück von Marcel Thoreur: Bolt, du schläfft!" Oscar Ludovic Frizard ist ein Verräter an dem Arbeiter fynditat, in dem er groß geworden. Ein Journalist reicht Ludovic die Hand zum Verrat. Die Tochter Frizards, ganz erfüllt vom Ideal der Befreiung des Proletariats, verflucht den Bater, entlarot ihn und heiratet seinen Gegner.

Frizard tann feinen Sag zu Ende sprechen. Der ganze 31 schauerraum bäumt sich gegen ihn auf. Verräter, Spion, Lump, elende Kreatur und hundert andere Schimpfworte zerhaden seine Säße. Der Journalist wird mit noch laurerem Schreien und ohren betäubendem Pfeifen am Sprechen verhindert. Man droht, beide Don der Szene herabzuholen und zu lynchen. Der Tochter, die sich gegen ihren Bater auflehnt, werden Brotstücke, Blumen, Müzen zu geworfen, und wenn sie am Schluß dem ehrlichen Arbeiter, dem Feinde ihres Vaters, die Hand reicht, erhebt sich der Saal, und wer

" Der Friseur von Roßlagen".

Kleinstadttypen im Schillertheater.

Im allgemeinen haben wir für die Geschäftsaussichten eines neugegründeten Frisiersalons in einer wildfremden Kleinstadt wenig Interesse. Es ist uns Wurst, ob der Laden des uns völlig unbe­fannten Herrn Butmann floriert oder nicht, und wie sich die Ein­wohner von Roßlagen zu der Neugründung stellen. Dennoch be­schreibt Brung Wellentamp in seiner Komödie ,, Der Friseur von Roßlagen" das wechselvolle Schicksal des Geschäfts und feines Grün­ders mit der Gewissenhaftigkeit eines Chronisten. Wieso es Karl Butmann trop feiner Neigung zum Altohol gelingt, aus seiner verschlammten Barbierstube einen hochnoblen Frisiersalon mit ge­trennten Abteilungen für Damen und Herren zu machen und die Damenwelt von Roßlagen in die legten Geheimnisse der Kosmetik einzuführen, das zu schildern hat hier wenig Wert. Aber im Theater nehmen die Zuschauer an der Gründung so regen Anteil, ais ob sie alle Roßlagener wären. Bruno Wellenkamp hat nämlich ausgesprochenen Sinn zum Ulf um des Ulfes willen, bunte Phantasie und gesunden Mutterwig, eine findliche Freude am Ausheden von grotesten Situationen.

Wem das Hauptverdienst an den Lachstürmen zukommt, die durch das Theater brausen, dem Autor oder Regisseur Jürgen Fehling  , das ist nicht leicht zu sagen. Fehling zieht die Ko mödie als großartigen Bierult auf. Da erscheinen z. B. die Stadt­oberhäupter im Friseurladen. Es geht um die nackte Büfte im Schaufenster. Kunſt hin, Kunst her, sie muß verhängt und erst Bentimeter um Zentimeter enthüllt werden. Der Bürgermeister Rinaldini, wütend, sicht aus wie ein asthmatischer Rinaldo schreckenerregend, und Teine explosio hervorgestoßenen Säge werden von Hustenstößen abgewürgt. Ober eine Gasthausszene, wo der Herr Ober auf einer uralten Drahtkommode seine Gäfte zu unter­halten sucht. Er fommt über den einen hohen Ton nicht hinweg, sucht ihn unsicher und fängt immer wieder von vorn an. Ultige Regieeinfälle überfugeln sich Zum Schluß wird der Friseur Ehrenbürger der Stadt mit Musik und festlichen Umzügen und Rundfuntansprachen, bis ein plößlicher Regenguß allem ein Ende

bereitet.

Alle Schauspieler überbieten sich in grotester, bewußt über­spizter tarifaturhafter Darstellung. Zum Schreien komisch ist Franz Weber   als Friseur. Er befindet sich ständig im Tran, und torfelt halbschlafwandlerisch über die Bühne. Walter Berner als Bürgermeister, Artur Menzel  , Albert& lorath, Margarete Schön   und Arribert Wäscher haben an dem frene tischen Lacherfolg regen Anteil. Die Pfiffe, die zum Schluß er­tönten, fonnten an dem endgültigen Erfolg nicht rütteln. Dgr.

Bibesco  : Welche war's?"

Theater in der Behrenstraße.

Hat Julia, halb Jüngferlein und 3ofe, hat Gertrud, die ge schieden ist und ihre Tugend gern auf Eis legt. hat Adrienne, dem zärtlichsten Gatten anvertraut, doch momentan Strohwitwe, in der Billa  , in der Juligewitternacht im Zimmer des Gastes, des Herrn Miralesku, Taschentuch und Pyjamagürtel vergessen?

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Hundstagsfrage, die von dem amüsanten Berfaffer, einem in der Diplomatenschule des Balkans gereiften Herzens- und Boudoir politiker, dahin geschlichtet wird, daß der Damenfreund selbst nicht fie müßten meiß, ob alle drei oder ob teine von den drei Damen es doch wissen, aber sie wollen es nicht wissen Schließlich wollen fie alle drei zur Türe des Herrn Miralesku hineingeschlüpft sein. Es herrscht bis zum Ende der Komödie ein erfreuliches Halb. dunkel über der Wahrheit. Man geht nach Hause und ist noch eine Stunde mit dem Rätsel beschäftigt. Raum mit Erfolg.

M. H.

nicht zujubelt, wischt sich mit dem Aermel eine aufrichtige Träne aus vermeinten Augen,

Nein, das war fein Theater. Das war mehr, viel rien. Und als ich um Mitternacht gegenüber dem Theatersaal in St Den an der Zinkthefe einen Kaffee trant und um mich ber ein po Dußend Arbeiter das Stück noch einmal spielten, hen Lubonic der Gurgel erfaßten, dem Journalisten einen Justritt versatte. und auf das Eheglück der tapferen Tochter einige Rundes Wetßwein tranten, hätte ich diese Männer vor Freude umarmen mögen. Morgen früh, in fünf Stunden schon, besteigen sie die Untergrund bahn, um pünktlich in der Fabrik oder am Neubau anzutreten. Ich fchlich mich wie ein Dieb in die Nacht, an der Kirche von St. Denis vorbei zur nächsten Autohaltestelle, genau gegenüber der alten Kirche, in deren Grüften die Könige pon Frankreich   begraben sind. fiert die Tourneen, er übt mit den Arbeitern seine Stüde   selbst ein.

PP

Der Dichter Marcel Thoreur ift Maschinenschloffer. Er organi

Dem Leben ins Auge schauen!" heißt ein anderes Stüd. Die Auferstehung von Baris  " ein drittes. In diesem zeigt der Dichter den Konflikt der Brüder Girbaud. Der jüngere hält den älteren Bruder für tot und beutet ein der Witwe gestohlenes Patent aus; aber der Totgeglaubte fehrt unter unbeschreiblichem Jubel der Zu schauer zurück und straft den Dieb, der von der Szene schleunigst verschwinden muß, um nicht vom Bublifum heruntergeprügelt zu werben,

Gewiß, die Werte Thoreur' find feine Kunstwerte und sie würden das Rampenlicht der Comédie Française   nicht vertragen. Aber sie sind von einer erschütternden Naivität und Aufrichtigkeit.

Seit einigen Monaten versuchen die Kommunisten, dieses Prole tariertheater als hervorragendes Propagandamittel ins Schlepptan zu nehmen. Der fommunistische Abgeordnete Baillant- Couturier hat selbst ein Stück verfaßt, eine Art Gespenstergeschichte, aus der man nicht klug wird und die für den kommunistischen   Autor gegen gute Bezahlung eine bekannte Schauspielerin der Comédie Française  inszenierte. Aber weil es nicht vom Herzen tam, ging es nicht zum Herzen. Das Gespenit" wurde nur viermal aufgeführt. Thoreug aber feiert im Roten Gürtel" jeden Abend Triumphe.

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Tonfilm und fein Ende.

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Endlich habe ist den ersten großen amerikanischen   Tonfilm, der Es fell fezt im Gloriapalaft" läuft, hören und sehen können. drüben inzwischen schon Besseres geben als den fingenden Narren". Aber es ist gut, wenn wir die Entwicklung Schritt für Schritt nach holen. Für den großen Erfolg in Amerika   war neben der Sensation des Neuen der Glücksfall maßgebend, daß der bereits im reinen Film erpropte volkstümliche Sänger A. Jolson   die Hauptrolle spielte. Ein ganzer Kerl, ein sympathischer Kerl und eine mohl lautende Stimme. In Deutschland   ist man vielfach der Meinung. daß die englische Sprache unschön sei. Nichts falscher als das. Be­sonders gesungen fann Englisch   geradezu wundervoll wirten. Gs hat neben dem Plattdeutschen   den größten Reichtum und die größte Mannigfaltigkeit an Bokalen. Freilich die beiden Frauen, die im Film mitwirken, haben nichtssagende und freischende Stimmen, und es ist unbegreiflich wie man solche Fehlbesetzung vornehmen konnte. sein älterer Bruder und daß die Stimme wichtiger ist als die glatte Man merkt schon, daß der Tonfilm ganz andere Kräfte braucht als Hübschheit.

Dieser erste Tonfilm zeigt noch die Verbindungslinien mit dem bisherigen Film. Die ganze tonlose Einleitung ist nichts als alter Film. Erst wenn Jolson   richtig ins Spiel fommt, setzt die Stimme. ein. Und es ist gut so, denn der triviale Alltagsfilm würde faum die Bertonung pertragen; der Riß zwischen der naturwahr wieder. gegebenen Stimme und dem tonventionellen, unwirtlichen, flächen­haften, farblosen Filmbild wäre zu ftart. In der gefühlsmäßigen Steigerung besonders des Gefanges wird diese Differenz nicht so empfunden. Für Opernübertragung wird der Tonfilm vorläufig am geeignetsten fein( falls die volle Orchesterwirtung erreicht wird und das langsame und unfilmische Spiel der Opernsänger nicht stört). Im übrigen sind alle Fragen des Stifs noch offen. 21s Reproduktionstechnik, besonders auch für die mfitafische Begleitung. ist der neue Film von der allergrößten Bebutu. Ob er fünst lerisch etwas Eigenes und Neues sein fann, das steht vorläufig dahin.

T.

Die Bundesgeneralversammlung des Derischen Arbeiterfänger­bundes findet zugleich mit der Tagung der Arbeiterfänger- Inter  nationale vom 14. bis zum 18. Juni in München  ( Gewerkschafts­

haus) statt. Neben allen deutschen   Gauen werden Amerika  . Eng­haus) statt. Neben allen deutschen   Gauen werden Amerika  . Eng­land, Dänemart, Polen  , Ungarn  , Tschechoslowakei  , Elsaß- Lothringen  und Desterreich durch Delegierte vertreten fein. Außer Geschäfts berichten ist ein Vortrag von Dr. Alfred Guttmann über Bu berichten ist ein Vortrag von Dr. Alfred Guttmann über Zu­funftsaufgaben des DASB. vorgesehen. Unter den 60 Anträgen über organisatorische und fulturelle Fragen befindet sich auch ein Antrag das Zweite Arbeiterfängerbundesfest 1930 in Frankfurt am Main   oder Nürnberg   abzuhalten. Mit der Tagung i eine Ausstellung der Verlagswerke des Bundes, von Konzert programmen, Plakaten usw. verbunden. Die Arbeiterfänger zeitung", die zurzeit beinahe 100 000 ständige Leser hat, soll burch eine Jugendbeilage verstärkt werden, Die Herausgabe von Liedern, die von allen Mitgliedern der zusammengeschlossenen Länder ge meinsam gefungen werden, foll fortgesetzt werden. Aus Anlaß der Tagung wird die Münchener   Arbeiterfängerschaft Konzerte veran -stalten, in denen Kompositionen von Erwin Lendvai   und die IX. Symphonie   von Beethoven   aufgeführt werden.

Die Kirche in der Karikatur" endgültig freigegeben! Nachdem del, den Verfasser des im Freidenfer- Berlag erschienenen Buches Die Kirche in der Raritatur" auf Grund der Amnestie eingestellt morden war, bestand zunächst noch die Beschlagnahme des Buches meiter. In einem neuen Prozeß beschloß das Gericht die Freigabe, boch leate der Staatsanwalt Berufung gegen dieses Urteil ein. In diesen Tagen endlich hat die Staatsanwaltschaft ihre Berufung zurüd. gezogen. Das fulturgeschichtlich interessante Mert ist also wieder in allen Buchhandlungen für den Preis von 3 Mart zu beziehen.

das Strafverfahren wegen Gotteslästerung gegen Friedrich Wen­

Ein lebendes Foffil. Auf der jüngsten Versammlung der Lon Universität Tasmania mehrere Eremplare einer feltenen Garnelen.

Diese Erfolglosigkeit bringt den Erfolg der Komödie. Räthe Die Mittwochnachmittagveranstaltung der Berliner   Funkstunde war offensichtlich als Ehrenveranstaltung für die Rundfuntentführer a ad, Martha Maria Newes   und Lucie Englisch   werden wohl einige Wochen lang die Phantasien der indiskreten Börsenleute gebacht. Man hatte eine halbe Stunde Rar1.May. Unterhaltung beschäftigen. Auch Ralph Arihur Roberts jongliert mit boner Roologischen Gesellschaft führte Profeffar Nicholl von der für die Jugend angefeßt: beschäftigen. Auch Ralph Arthur Roberts   jongliert mit anderthalb Stunden, während derer die Rämpfe um den großer Ueberlegung, einem nie verfagenden Erotendialekt und her Art vor, die kürzlich in den Bergftrömen Tasmanias in einer Höhe Schatz im Silberfee" tobten. Unterhaltungsmufit, wissenschaftliche vorragenden Lebemannsmanieren die Pointen. Borträge, die auf dem Programm des Nachmittags standen fie alle wurden von den Fluten des Silberfees verschlungen. Ringsum Karl May  ! Sollte die Leitung der Funfftunde nicht wissen, daß von ihrer halben Million Berliner   Hörer doch ein Teil schon über diese alberne und verlogene Abenteurerromantik hinaus ist?

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Bühnenchronit. Im Deutschen Rünstlertheater" er lebte gestern die Operette Brofit Gipsy die 50., im Re naissancetheater" Maughams spannendes Kriminalstück " Die heilige Flamme", das zum Unterschied von den anderen ein ernsthaftes Problem behandelt, die 25. Aufführung.

von über 1400 Meter entdeckt wurden. Die Wassertemperatur steigt bort im allgemeinen nur wenig über den Befrierpunkt. Die vor geführten Eremplare merden als lebendige offile" bezeichnet, da diese feltenen Krustentiere bisher nur im foffilen Zustand bekannt waren. Professor Nicholl brachte die Garnelen nach England in einer Art Gefrierfammer, einem Aquariumbehälter, dessen Wasserober­fläche mit einer Eisschicht bedeckt war.