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Unterschlagung oder Raub? Buchhalter mit Lohngeldern der BVG. verschwunden. Die Berliner Kriminalpolizei ist zurzeit mit einer Unter- suchung gegen einen Angestellten der Berliner Verkehrs A.-G. beschäftigt. Der angestellte Buchhalter, der 24 Jahre alt« Max Krüger aus der Krumme Straße zu Charlottenburg , ist mit 8950 Mark Lohngeldern verschwunden. Er bekam gestern früh den Auftrag, von der Haupttasse des Betriebsbahnhofs in der Elsen- straße zu Treptow den Betrag abzuholen und ihn der Versuchswerk- statt in der Stralauer Alle« 48 zuzuführen. Dort ist er jedoch nicht eingetroffen. Der Werkmeister forscht« nun in seiner Wohnung nach, aber auch dort war Krüger nicht erschienen. Ob er mit dem Geld« geflüchtet ist, oder ob es ihm gestohlen wurde und er sich nun nicht zurücktraut, bedarf noch der Auf- klärung. Man traut in seiner Arbeitsstelle Krüger um so weniger eine Unterschlagung zu, als er ein Sohn begüterter Eltern aus einem entfernteren Vorort ist. Liebesdrama in der Trunkenheit. Die Braak erschoß den Liebhaber. Dem seltsamen Abschluß einer Liedeslragödie ist die Zuspektion A der Kriminalpolizei ans die Spur gekommen. Am 16. März d. I. wurde im Grunewald unweit der Kronprinzen-Allee und der Pllcklerstraße, etwa 50 Meter in den Wald hinein, dicht bei einer Selterbude, ein junger Mann mit einer Schuhwunde in der rechten Schläfe tot aufgefunden. Es war ein 24 Jahre alter Chauffeur Udo B. Die Waffe lag dicht bei der Leiche. Er war am Vorabend seines Todes mit seiner Braut, der 18 Jahre alten Verkäuferin Käthe G. in den Grunewald ge- fahren. Die G. hatte am 16. in seinem Stammlokal erzählt, daß ihr Bräutigam sich im Grunewald erschossen habe. Im Laus« der Zeit stiegen der Kriminalpolizei über den Sachverhalt aber doch Bedenken auf. Es war bekannt geworden, daß der Tote beim Auffinden die recht« Hand in der Manteltasche gehabt hatte. Zeugen bestätigten dies und jetzt war man überzeugt, daß die Tragödie sich aus andere Weise abgespielt haben mußte. Das Mädchen wurde wieder herbeigeholt und blieb zunächst bei der ersten Darstellung, daß ihr Freund oersucht habe, sie zu erschießen, nach dem Versagen aber mit einer zweiten Kugel sich selbst entleibt habe. Als sie auf die Unwahrscheinlichkeit aufmerksam gemacht wurde, legte das Mädchen schließlich ein G e st ä n d n i g ab. Das Paar kannte sich seit Januar d. I. B. trank viel und die Braut hatte mitgehalten. Seit einiger Zeit, war der Chauffeur arbeitslos und des Lebens überdrüssig. Am 15. März traf sich das Mädchen abends mit seinem Bräutigam und beide unternahmeck eine kleine Kneiptour. Von dem Rest des Geldes kauften sie eine Flasche Tarragona und fuhren in den Grunewald hinaus. Beide waren angetrunken. Udo B. erklärte, daß er nicht mehr die Nerven habe, sich zu er- schießen und forderte Käthe auf, die Tat auszuführen. Im Rausch nahm das Mädchen die Waffe und jagte dem Geliebten eine Kugel in die rechte Schläfe. Durch den Schuß und den Anblick des Toten erschreckt, wurde sie von Grauen gepackt, warf den Revolver zur Erde und stürzte davon. Käthe G. wurde, da kein Fluchtverdacht vorliegt, nach dem Geständnis vorläufig wieder aus der Haft entlassen. Oer Mann im Schrank. Er wurde durch das Knarren der Tür verraten. Durch das Knarren der Tür des Kleiderschrankes wurde am Freitag morgen kurz nach 5 Uhr ein Gast in einem größeren Hotel im Westen Berlins geweckt. Als er gleich darauf in seinem Wohn- zimmer auch ta st ende Schritte hörte, schlug er Lärm. Das Hotelpersonal eilte herbei und erwischte einen Mann, der den Korri- vor entlang zu flüchten versuchte. Er wurde der Polizei übergeben, die ihn als einen 35 Jahre alten früherenrussischenOber- l e u tna n t Paul Karras aus Odessa feststellte. Er war als harmloser Gast vor zwei Tagen im Hotel abgestiegen, hatte aber ein falsches National« angegeben. Mit zwei Taschenlampen, einem Schrauben- und einem Vierkantschlüssel ausgerüstet, hatte er sich zur Nachtzeit in das Zimmer des anderen Gast es ge- schlichen und sich im Kleiderschrank versteckt. Als er den anderen fest schlafend wähnte, kam er hervor, um nach Beute auszuspähen. Die knarrende Tür verriet ihn aber. Karras war erst am 11. Mai dieses Jahres aus einem Zuchthaue im Rheinlandent« lassen worden, nachdem er in Köln beim Taschendiebstahl abgefaßt worden war. Schon 1926 setzte man ihn in Berlin fest, weil er systematisch in den Kleiderablagen der Theater nach Schluß der Vor- stellung die Besucher zu bestehlen suchte. Da er beim Taschen- diebstohl anscheinend zuviel Pech hatte, wollte er jetzt Hoteldieb werden. Ob er seit seiner Entlassung noch anderswo mit oder ohne Erfolg aufgetreten ist, wird noch nachzuprüfen sein. Der Fest. genommene wurde der Dienststelle C. 1 übergeben. Iakubowski nach der Verurteilung. Oas Guiachten des Sachverständigen. Das Urteil in dem Kreuzverhör-Prozeß. Nach beendetem Kreuzverhör begaiinen die Plädoyers; der Staatsanwalt beantragte vier Monate Gesängnis, während der Ver- teidiger nicht für erwiesen hielt, daß der Angeklagte bei der Ausgabe der Wechsel diese als von seinem Vater stammend bezeichnet bab«. Nach kurzer Beratung folgte das Schöffengericht den Dar- legungen des Verteidigers und sprach den Angeklagten auf K o st e n der Staatskasse frei. Chemisch gereinigt! Die Führungen durch Wirtschaftsbetriebe der Reichshauptstadt anläßlich der Berliner F e st s p i e l e, die vom Fremden- und Verkehrsamt veranstaltet werden, haben sich bis jetzt gut bewährt. Die Werke, die ohne Angst vor Spionage sich zur Verfügung ge- stellt haben, werden es hoffentlich nicht zu bereuen haben. Es ist natürlich bedauerNch, daß den Werktätigen für derartige Be- sichtigungen, die für sie von besonderem Interesse sein müßten. einfach die Zeit fehlt. Wer sich aber freimachen und mit zu Spindler fahren konnte, wird es sicher nicht bereut haben. Vertrauensvoll bringt man ja die, ach so' entstellten Sachen in ein« der 78 B e r- liner Annahme st ellen und erhall nach geraumer Zeit eine Kart«, daß man sich die selben Sachen wieder abholen kann. Man erkennt seinen eigenen Besitz oft kaum wieder, wenn er zu Jugend und neuem Ansehen gelangt ist. Wege zu Kraft und Schön- hell. Das rieine Einmaleins der Reinigung ist ja jeder Hausfrau geläufig, aber bei schwierigen Verstößen gegen die Reinlichkeit ver- sagen die bewährtesten Mtttelchen. Wa« Spindler dann tut, erscheint ganz einfach. Die eingelieferten Gegenstände werden geordnet und dann in großen Trommeln, die Benzin enthalten, um und um gewälzt. 200 000 Liter Benzin ist der tägliche Konsum in Spindlers- selb. 2000 Arbeiter und Angestellte bemühen sich in langwierigem / L.R. Neuslrelih, 7. Juni. (Eigenbericht.) Der Aufmarsch der Zeugen dauert noch an. Der frühere Mann der Frau Rogens, Köhler, ihre Stiefmutter und Schwester machen vön ihrem Zeugnlsverweigerungs- recht Gebrauch. Die übrigen Zeugen erinnern sich alle an irgendein Gespräch, in dem Frau Rogens die Unschuld Iakubowskis beteuert hat. Einer Frau Nagel gegenüber hat sie geäußert: E» würde ihr leid kun, wenn Zakubowski hingerichtet würde. Sie traue ihm die Tat nicht zu: wenn er nicht so dumm gewesen wäre und besser alles gesagt hätte, so wären auch die anderen dran gewesen. Iakubowsti wird wohl feine Hand im Spiele gehabt haben, ganz und gar habe er es aber nicht getan. Dem Zeugen Keller, einem ihrer Freund« Frau Rogens hatte damals viel« Freunde, soll sie gesagt haben, daß Jakubowski unschuldig geköpft worden sei. Als der Zeuge Groth, der mit I. zusammen im Gefängnis Neu- strelitz faß, ihr von diesem einen Gruß überbrachte, und in dessen Auftrag ihr mitteilte, daß er unschuldig sei, soll sie geäußert haben: Ich glaube das jetzt auch beinahe. August Rogens soll dem Zeugen Groth von Kreuzfelds und Blöckers Schuld erzählt haben. August meint jetzt, daß dies möglich sei. Zu erregten Szenen kommt es anläßlich eines Aus- fpmches, den August Rogens im Gefängnis getan haben soll. Er hat an sein« Mutter«inen Brief geschrieben, in dem er sie »m einen Anzug und Geld bat. Frau Rogens schrieb ihm zurück, er möge nicht wagen, nach Palingen zu kommen, da er Jakubowski in der Gerichtsverhandlung entlastet habe. August soll in diesem Zusammenhang gesagt haben: Ich gehe doch nach Palingen. Selbst wenn ich und d-e Mutter ins Zuchthaus kämen. Frau Rogens bestreitet anfangs, einen derartigen Brief geschrieben zu haben, um es schließlich doch zuzugeben. Auch August leugnet, einen solchen Brief erhalten zu haben, gibt dies aber auf Vorhall des Rechtsanwalts Brandt doch zu. In gleicher Weis« gibt er nach langem Leugnen zu,«inen derartigen Ausspruch getan zu haben. Als Dr. Brandt wifsen will, weshalb er sich in dieser Weife ge- äußert habe, ruft er erregt:Das ist meine Angelegen- heit." August Rogens Verteidiger gibt darauf«in« Crttärung ab, aus der hervorgeht, daß die Drohring mit dem Zuchthaus auf eine andere Straftat der Frau Rogens Bezug haben soll. Der Zeuge Rötling bekundet aber, daß August ihm gegenüber gefagt hat: Mein Schwager tut mir leid, meine Mutter, das Aas, der Deibel, die vors Beil. Unter großer Spannung macht der Ge- fängniswochtmeister Redlich seine Aussage. Er halte drei Stunden gebraucht, um Jakubowski das Todes­urteil versländlich zu machen. J. erhob gegen verschiedene Teile des Urteils Einspruch. Die Gerichlsschreiberei von Altstrelitz schickte ihn jedoch zweimal zurück, als er seinen Einspruch zu Protokoll geben wollte. Erst nach langem Hin und Her setzte ein Mitgefangener ein kurzes Protokoll auf. Der Zeuge war anfangs gleichfalls von der Schuld Iakubowskis überzeugt. Als aber Rechtsanwalt Koch ihm mitteilte. daß Ministerialrat Pagel nicht an seine Schuld glaube und als er sah, daß der zum Tode Verurteilte nicht nur im Hofe, sondern auch außerhalb des Gefängnisses beschäftigt wurde, da wurde er in seiner Neberzeugung schwankend. Als aber dann Jakubowski ihm gegen- über immer wieder sein« Unschuld beteuerte, da schenkte er lhm schließlich Glauben. Eines Tages sagte er zu Jakubowski: Wenn du als Russe nach Deutschland gekommen bist, hier Kinder in die Welt gesetzt hast, um sie umzubringen, so oerdienst du nichts Besseres. Wenn du aber unschuldig bist, so nenn« die Täter und dann soll dir das gleiche Recht geschehen wie jedem Deutschen . Jakubowski erzählte ihm daraus die bereits bekannt« Geschichte von Kreuzsetd. der ihm geschildert haben soll, in welcher Weise Vlöcker den kleinen Ewald zuerst erhängt und dann ertränkt habe. Die Sicher- heit, mit der Jakubowski auf alle im Zusammenhang mit dem Morde des kleinen Ewald an ihn gerichteten Fragen antwortet«, bestärkte ihn nun in seiner Ueberzeugung von dessen Unschuld. Unter anderem erzählte auch Jakubowski, daß das Verhältnis zwischen Kreuzfeld und Frau Rogens sich nach dem Verschwinden des kleinen Ewald sich sehr sreundschoftlich gestaltet habe. Als I zur Nicht- st ä t t e geführt werden sollte, verabschiedete er sich von den Gefangenen, gab ihnen die Hand und bedankte sich dafür, daß sie es mit ihm so gut gemeint-hätten. Unter anderem wurde auch der frühere Fürsorgezögling U t e ch vernommen, der seinerzeit dem Kriminalrat Gennat gegenüber geäußert hat, Fritz Rogens habe ihm gesagt, der Russe sei unschuldig. Professor Aschasfenburg- Köln erstattete sein Gut- achten hinsichtlich der angeklagten Familienmitglieder Rogens. Was die Einsichtfähigkeit des zur Zeit der Tat 15jährigen Fritz Rogens betrifft, so müsse der Umstand in Betracht gezogen werden, daß in der Familie Rogens ganz ruhig und sachtlich von den grausig st en Dingen gesprochen wurde. Trotzdem ist bei der großen Intelligenz des Fritz ein. Verständnis der Straf- barkeit der ihm zur Last gelegten Tat anzunehmen. Ebenso wird er auch die Fähigkeit gehabt haben, dieser Einsicht gemäß zu handeln. Ueber die Glaubwürdigkeit der drei Rogens sagt der Sachverständige, daß er nickst ein endgültiges Urteil darüber fallen möchte. Jedenfalls erscheint Fritz schon als der Glaubwürdig st e; ganz trauen würde er ihm auch nicht.» Unter allen Umständen wissen sie wohl mehr, als sie eingestehen. Der Zeuge K r e u z f e l d hat sich im Gerichtssaal gewissermaßen tot angestellt" und alle Fragen mit einem Rein beantwortet. Als er, der Sachverständige, Fritz gefragt habe, ob Kreuzfeld immer so still sei wie in. der Verhandlung, habe er laut herausgelacht. Die Zeugenvernehmung konnte heute nicht zu Ende geführt werden: sie wird Sonnabend fortgesetzt. Der 75jährige Max K r e tz e r las am Nachmittag aus eigenen Schriften. Einst war der Name Max Kretzer ein Programm. Meister Timpe, das Gesicht Christt und einige andere Romane zeigten Kretzers starke Gestaltungskraft, die freilich in seiner umfangreichen Produktion nicht immer zutage tritt. Die ungleichwertige Qualität seiner zahlreichen Romane hat die Bedeutung Kretzers etwas ver- wischt mit Unrecht: denn er hat genug Wertvolles geschrieben. Sehr sympathisch berührte es, daß der 75jährige nicht den Ehrgeiz hatte, sich selber mit Lorbeer zu bekränzen und ganz einfache Sachen las. Selbstbiographisches, in dem wohl Dichtung und Wahrheit gemischt war. Oberbürgermeister B ö ß machte die Honneurs zur 7. Berliner Turn- und Sportwoche. F. F. Schwarzenstein empfahl als Wochenendziel Lochen. Cr gab übersichtliche Ratschläge für diese Wochenendfahrt. Aber gut wäre es gewesen, wenn der Vortragende in seinen Ausführungen alles vermieden hätte, was nach Reklame für irgendein Unternehmen aussah. Die Ueb er­tragung von Richard Strauß' OperElektro" aus der Städtischen Oper Charlottenburg war technisch einwandfrei. Aber stärker noch als beim Spiel auf der sichtbaren Bühne trat für den Nur-Hörer die Monotonie der Ekstase in Erscheinung. Te s. Verfahren, den ingerichteten Schaden ungeschehen zu machen. Mit der Anschaffung von Kleidungsgegenständen allein ist es nicht getan, sie lange zu erhalten, ist die Kunst. Gkeleiifund in Thüringen . Oos Opfer eines ungefühnten Verbrechens. Einen grauenhaften Fund machten Arbeiter, die kürzlich aus dem Mittelberg bei Apolda eine Ruhebank setzen wollten. Al» sie die zum Einrammen der Pfosten«rforderlichen Löcher aus- hoben, stießen sie in etwa cho Zentimeter Tiefe auf ein mensch. liches Skelett, das in hockender Stellung dort lag. Der Fund wurde dem Institut für gerichtliche Medizin an der Uni­versität Jena zugeführt. Dier stellt« man fest, daß man ohne jeden Zweifel da» Opfer eines alten Verbrechens gesunden hatte. Dos Skelett, das vollkommen entfleischt war, muß mindestens 5 bis 7 Jahr« im Walde vergraben gelegen chaven. Das Stirnbein war zertrümmert. Die hockende Stellung er- klärte sich daraus, daß der Ermordete, der ein Mann von 45 bis 55 Iahren gewesen sein muß, nach dem Tode gewaltsam In«ineß Sack hineingepreßt und so an die Fundstell« gebracht wurde. Man fand dort beim Aufgraben Reste«in«s groben sackartigen Gewebe». Bisher sind alle Bemühungen, die Persönlichkeit de» Toten fest- zustellen, daran gescheitert, daß man nur wenig Anhaltspunkte Hot. Ein Merkmal kann vielleicht dazu dienen, ihn zu rekognoszieren. Der Ermordete muß«in Mastn von 1,65 bi» 1,70 Meter Größe geitesen sein. Er war auffallend kräftig gebaut. Trotz der vor- geschrittenen Jahre war das Gebiß noch fast vollständig. Es fehlen nur der linke äußere Schneidezahn und der zweite rechte Backzahn. Alle übrigen Zähne sind vollkommen gesund und. nie in ärztlicher Behandlung gewesen. Man hofft, daß auf diesem Wege«in Finger- zeig über den Ermordeten zu finden sein wird. Aus der Gegend stammte er nicht. Es kann sich also um einen Reisenden,«inen Händler oder einen Touristen handeln. Kabarett der Komiker. Da ist vor allem Ilse Avis» die als Primadonna der Festspielparodi« wieder eine Prob« ihres ganz starken Talents gibt. Als Madame Butterfly trippelt sie singend durchs Geschehen, als kesse Dompteuse meistert sie naturgetreu ihr BestienpoarSiemens und Halsk«", dann ist sie eine lustig» Massary-Witto« mit allem Charme de, Originals und schließlich brechtelt" sie den parodistisckien Rekord einer Dreigroschenoper- szene. Ihr würdig zur Seite steht Edna Covey, ein Ziegfeld-Girl, nicht au» der Sorte jener zwar, die den Dollargewaltigen die Köpfe oerdrehen, sondern ein kesser, kleiner Pummel, aber«in Charlie Chaplin d«r Tanzkomik. Wie sie den sterbenden Schwanhinlegt" In des Wortes tiefster Bedeutung mit Purzeln, Stolpern und mühseligstem Gewatschel, das müßt« selbst der Pawlowna Spaß machen. Die zwei Buxtons demonstrieren mit prächtiger Komik den Werdegang einer akrobatischen Nummer. Hermes und Cortez unter­halten durch witzige Enthüllung der Tricks. Lotte Werkmeister und Oskar Sabo verkörpern das Urberlinertum in der PosseDer möblierte Herr". Das Ganze serviert Wolsgang von Schipinski in seiner sympathischen Witzelei._ Bootsunglück aus der Itter . Vier Personen bei einer Strombesichtigung ertrunken. Am Freitagnachmittag ereignete sich bei der amtlichen Flußbereisung durch die Ulmer Flußbaubehörde auf der Itter ein schwerer Unfall. Der mit 13 bis 14 Personen besetzte Kahn kam an der Jller-Brücke bei Qberkirchberg, wohl infolge des hohen Wasser» standes, mit einem Brückenpfeiler in Berührung und kenterte. Alle Insassen sielen inS Wasser. Bis- her konnten vier Tote geborgen werden. Einige Verunglückte werden noch vermißt. Bei den Toten handelt eS sich um den Baurat Köhler, den Fluß- arbeiter Joseph H ö f e l e, den Wasserbaureferen- t e n aus Stuttgart , dessen Name noch nicht feststeht und um einen ebenfalls noch unbekannten Herrn aus München . Bundesverfasfungsfeier des Reichsbanners. Der Zehnt« Geburtstag der Weimarer Verfassung am 11. August diese» Jahres wird vom Reichsbanner Schwarz-Rot- Gold mit seiner Bundesversassungsfeier am 1 0. u n d 1 1. A u g u st in Berlin begangen werden. Der Bundesvorstand des Reichs- banners hat 12 Gaue von den insgesamt 32 Gauen der Organisation zur Teilnahme an dieser Veranstaltung verpflichtet. Das Interesse an diesem Aufmarsch, der zur größten republikanischen Kundgebung, d!« bisher überhaupt stattgefunden hat, ausgestaltet werden soll, ist aber so groß, daß nicht nur die Pslichtgaue aufmarschieren werden, sondern dereits schon jetzt auch aus den anderen Gauen und aus Deutsch -Oefterreich starke Abteilungen gemeldet sind. Man rechnet mit einem Aufmarsch von ungefähr 150 000 uniformierten Reichs- bannertameraden. Di« Berliner Organisationen des Reichsbanners arbeiten bereit» an der Beschaffung der erforderlichen 100 0 00 Privatquartier«, in denen die Kameraden aus dem Reich gastfreie Aufnahme finden sollen. vundesgründungsfeier des Charlottenburger Reichsbanner». Am Sonnabend, dem 8. Juni 1929, begeht der Orteverein Charlotten-