Die Ankunft des Aegypterkönigs.
Berlin hak wieder, wie im Frühjahr 1928, seinen offiziellen Künigibesuch mit allem Drum und Dran. Aber solche Empfänge scheinen an Znleresse verloren zu haben: E» waren bei der Ankunft des Königs Fuad von Aegypten viel weniger Menschen auf den Beinen als beim ersten Mon- archenempsang der Republik zu Ehren des inzwischen entthronten Amanullah von Afghanistan . Der Verkehr in den Einzugsstraßen wurde schon in den frühen Morgenstunden umgeleitet, so daß sich in den angrenzenden Straßen, am Großen Stern, am Schiffbauerdamm und Unter den Linden links der Wilhelmstraße, Fahrzeuge aller Art stauten und stopften. Die Ausschmückung der Einzugsstraßen und des Lehrter Bahnhofs glich genau der von 1928, nur daß an Stelle der afghanischen Flagge die ägyptische getreten war, mit silbernem Halbmond und drei Sternen auf grünem Tuch. Sonst wechseln Schwarzrotgold und das preußische Schwarzweih. Reichswehr und Schupo marschierten in großer Zahl zur Spalierbildung und Absperrung aus. Um �10 Uhr versammelten sich die Vertreter der Behörden des Reiches, Preußens und der Stadt Berlin auf dem Lehrter Bahnhof . Kurz vor 10 Uhr erschien, mit sympachischen Zurufen begrüßt, der Reichspräsi-
denk. Auf die Sekunde, um 10 Uhr, lief der Sonderzug mit dem Aegypterkönig und seinem Gefolge ein. Nach Begrüßung und Be » kanntmachung der ägyptischen und deutschen Vertreter folgte der bei Monarchenempsängen übliche Augen- und Ohrenschmaus: Begrüßung der ägyptischen Kolonie, die in stürmische Hochs auf ihr Heimatland, auf Fuad, auf Deutschland und den Reichspräsidenten ausbrach, Abschreiten der Ehrenkompagnie unter dem Klange der ägyptischen Hymne und des Präsentiermarsches und vom Wasser her der fa- genannte Königssalut der Artillerie mit krachenden Schüsien. Im Auto fuhren, von Kavallerie eskortiert, im ersten Wagen Fuad. ein etwas beleibter Herr, mit oufgezwirbeltem schwarzem Schnurr- bart in Uniform, Reichspräsident v. Hindenburg in Zivil, dann die ägyptischen Gäste und ihre deutschen Begleiter, zum„Fürsten- quartier der Republik", dem Prinz-Albrecht-Palais. Der ganze Empfangsatt am Lehrter Bahnhof dauerte genau els Minuten Punkt 10 Uhr war der Zug eingelaufen, um 10,11 Uhr setzten sich Autos und Kavallerie in Bewegung. Fuad war gestern in Singen eingetroffen und vom Vertreter des Reiches, dem Reichsaußenminster a. D. Dr. Rosen und von den chm für die Zeit seines offiziellen Aufenthalte» attachierten Behördenvertretern begrüßt worden,
Das schwedische Ozeanslugzeug„Sverige ", das am Sonnlag um 3 Uhr nachmittags, d. h. mit zwei Stunden Verspätung, vom Flughafen Bergen fttorwegen) zur zweiten Etappe nach Z stand gestartet war. ist infolge Bruchs des Benzinrohres gegen Mitternacht etwa 200 Kilometer östlich von Reykjavik bei Skaplaros an der Südküste Islands notgelandet. Von Reykjavik ist eine Hilfsexpedition zu den Fliegern abgegangen. Die Flieger versuchten, aus Reykjavik ein Flugzeug mit 300 Liter Benzol zu Hilfe zu bekommen, da ihr Betriebs- stoff infolge des Maschinenschadens vorzeitig verbraucht war. Da jedoch auf Island zurzeit kein Flugzeug zur Verfügung steht, mußten der Betriebsstoff und die Reserveteile mit dem In- spektionsdampser„Fylla* abgesandt werden, der um 4 Uhr morgens abging, aber erst heute mittag an der Landungsstelle eintreffen kann. In Reykjavik befindet sich ein Lager der Deutschen Luft- Hansa. Vor dem Fluge war vereinbart worden, daß dieses im Notfall zur Verfügung gestellt werden soll. Man hofft, daß die Flieger heute abend den Flug nach Grönland fortsetzen können.
Das Ende des Kleinlustschiffes. NU 11 am Ankermast vom Sturm zerstört. Das Raab- Katzen st einsche Kleinluftschiff RKI 27, das am Sonnabeüd von Kassel kommend glücklich Hannover er- reichte und auf dem Flugplatz am Ankermast festgemacht wurde, ist Sonntag vormittag dem Sturm zum Opfer gefallen, so daß von der Vorführung im Rahmen des Flugtages abgesehen werden muhte. Gegen S Uhr wurde das Luftschiff von einer starken Bö ersaßt und mit solcher Gewalt auf den Boden gedrückt, daß es keinen Widerstand leisten tonnte und vollkommen in Trümmer ging. Ms Wrack blieb es am Ankermast liegen. Menschen sind bei dem Unfall glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen. Flugzeugabsturz in Böblingen . Der würltembergischeLuftsahrtverband teilt mit: Lei einem Rundslug am Sonnabend abend kam da» S p or t s l u g-
zeug„v 1492" in einen Strudel und stürzte, ehe der Führer die Herrschaft über das Flugzeug zurückgewinnen konnte, ab. Der Flugzeugführer, Diplomingenieur Paul Lau beut hat. der als besonders geschickter Flugzeugführer galt, wurde sofort gelötet. Sein Fluggast, Hauptmann Fischer aus Friedrichshafen , ist am Sonntag morgen im Vezirkskrankenhaus in Böblingen den erlitten schweren Verletzungen erlegen. Zusammenstoß beim Kunstflug. Rin furchtbarer Unfall ereignete sich bei einer Flugveranstaltung in Toulouse in Anwesenheit de» Luflsahrlmlnisters. Zwei Einsitzer. die K u n st f l ü g e vollführten, streiften sich und versingen sich mit den Tragflächen ineinander. Einer der Flieger versuchte, bei dem gemeinsamen Absturz vergebens, von feinem Fallschirm Gebrauch zu machen. SO Meter voneinander entfernt zerschellten die Flugzeuge auf dem Boden. Beide Militärflieger waren auf der Stelle l o t. Die Fortsetzung de» Flugsestes wurde abgejagt.
Gefährliches Moiorbooi-Nennen. Oover-Ealais— nur Z Boote am Ziel. Das gestrige Motorboot-Rermen Dover— Calais— .Dover hat wegen des über dem Kanal herrschenden dichten Nebels einen merkwürdigen Verlauf genommen. Von den 34 Booten, die in Dover starteten, sind nur drei in Calais eingetroffen. Ein Boor geriet bereits beim Start in Brand, und der Führer mußte sich durch einen Sprung ins Wasser retten. Sieben Boote kehrten unterwegs um und fuhren nach Dover zurück. Ein weiteres Boot wurde von dem deutschen Dampfer„Sonderling" treibend ausgefunden und in den Hafen von Calais eingeschleppt. Ferner teilt« der belgische Dampfer„Egypte " durch Funkspruch mit. daß er gleichfalls ein Boot inq Schlepptau genommen habe. Die übrigen Boote wurden im Laufe der Nacht von den zu Nach- forfchungen ausgesandten Hasenschleppdampfern gerettet. Sie waren meist mit Wasser gefüllt und dem Sinken nahe.
der Havelchaussee in den Stößensee sprang. Der Lebens- müde wurde bald aus dem Wasser gezogen, sein Tod war aber be- reits«in<?etreten. Drei Opfer des Verkehrs. Am InnsbruckerPlatzin Schöneberg wurde der 40jährige Tischler Erich Kuhnert aus der Durlacher Str. S1 von einem Lastauto überfahren und schwer verletzt. K. ist kurz« Zell nach seiner Einlieferung im Auguste-Viktoria-Krankenhaus gestorben. Beim Ueberschreiten des Fahrdammes in der I n v a l i d e n st r a ß e geriet der 24jährige Arbeiter Hermann Jahn aus der Schönhauser Straße 19 unter einen Autobus der Linie 24. Der Verunglückte wurde st e r b e n d ins Lazaruskrankenhaus in der Bernauer Straße gebracht. Auf der Charlottenburger Chaussee in der Röhe des Rosengartens wurde der K3jähr!ge Schuhmacher Emil Bernstein aus der Fürbringer Str. 32. von einer Autodroschke erfaßt und lebensgefährlich verletzt. Der alte Mann wurde zur Charite transportiert, wo bei der Einlieferung nur noch der Tod festgestellt werden konnte. » Der Arbeitersamariterbund hatte in seinen Revier am Tegeler See während des Sonntags wieder reichlich zu tun. In 23 Fällen wurde Hilfe geleistet und sechs g e k e n- terte Segelboote wurden geborgen.
Rhein - und Gaarräumung. Französische Verhandlungsbereitschast. P a r i». 10. Zuni. Sauerwein, der sich in Madrid befindet, beschäftigt sich im „Matin" mit der von französischer Seite gestern noch dementierten Möglichkeit einer Aussprache zwischen Außenminister Stresemann und Vriand über die Rheinlandräumung. Er sagt, sie könne keine sofortige Entscheidung herbeiführen, da die englische Regierung nicht vertreten fei. Die aber könnten die Verhandlungspartner von Locarno und Thoiry davon absehen, die Zukunft in voller Loyalität ins Auge zu fassen? Die Fachleute hätten bereits begonnen, sich mit dem künftigen Regime für da» Rheintand zu befassen. Die Ausgleichskommissionen, die im vertrage von Locarno vorgesehen seien, würden zweifelsohne die Ausgabe haben, eventuelle Zwisthenfälle in der neutralen Zone beizulegen. Man dürfe nicht vergessen, daß gerade da» Rheinland die Gegend sei, in der am wenigsten Gefahr für Vertragsverletzungen bestehe, denn es sei schwierig, in einem Lande, wo die großen Städte so nahe beieinander liegen, geheime Vorbereitungen zu tressen. Seitdem Köln geräumt sei. habe man in der früher von den Alliierten besetzten Zone nicht» vertragswidrige» feststellen können. Die Räumung selbst sei eine Angelegenheit, die nicht nur die Außen- minister, sondern die Regierungen ernstlich zu prüfen hätten. Die politische Konferenz, aus der die Gesamtheit der schweben- den Fragen geregelt werde, könne nach Durchführung der Vorberei- tungsarbeiten Mitte Juli stattfinden. Die deutsche Regierung scheine den Wunsch zu haben, zu dieser Konferenz eine Einladung nach Deutschland ergehen zu lassen. Die Stadl Baden-Baden sei bereits genannt worden. Zweifellos würden Vriand und Strese- mann am Montag bei ihrer ersten Unterhaltung diese Frage zu erörtern beginnen. Stresemann werde sich erkundigen, ob man nicht bereit» jetzt eine vorzeitige> Regelung des Regimes des Saat- gebiets ins Auge fasten könne, das heißt eine Regelung über die Bergwerke, ohne das Jahr 1935 abzuwarten. Fall» der Völkerbund einer derartigen Regelung zustimme, würde man auf die politische Volksabstimmung verzichten können. Aber juristisch gehöre dies« Frage in den Bereich des Völkerbundes, und der deutschfranzösische Meinungsaustausch blerüber könne nur den Charakter einer vorbereitenden Prüfung der Frage haben. Die Politik des ,popiiloire'. Paris , 10. Juni. (Eigenbericht.) Auf dem Parteitag der Sozialistischen Partei in Nancy ent- spann sich am Sonntag eine heftige Debatte über die politische Hal- tung und die Ausgestaltung des Parteiorgans, des„P o p u l a i r«" Der Abgeordnete Renaudel verlangte, daß das Parteiorgan den Kampf gegen die kommunistische Propaganda, die„die Arbeiter verderbe", energischer führt. Zyromski protestierte dagegen, daß der „Populaire" z. B. in einer von den Kommunisten Inszenierten Streik» bewegung den Arbeitern in den Rücken falle und den Arbeitgebern Waffen in die Hand liefere. Leon Blum gab schließlich als Chef- redakteur des heftig kritisierten Blattes die Versicherung ab, daß die Redaktion sich um jede Verbesserung bemühen werde, sofern die Partei für eine genügende Auflage sorge. Gerade hier sei ein bedenklicher Rückgang in den letzten Monaten zu oerzeichnen gewesen.
Bolkspariei und Koalition. Scholz in Düsseldorf . In einer oolksparteilichen Veranstaltung für Düsteldorf-Ost sprach am Sonntag der Führer der Dolkspartei im Reichstag Dr. S ch o l z. Er zeigte sich mit den Ergebnissen der Koalitionspoiitit sehr unzufrieden. Würden die Forderungen der Partei nicht die notwendige Berücksichtigung finden, dann könne sehr bald der Augenblick ein- treten, in dem sich die Fraktion verpflichtet fühle, in Opposition zur jetzigen Regierung zu treten. Eine genaue Formulierung der oolksparteilichen Forderungen scheint Herr Dr. Scholz jedöch nach den vorliegenden Berichten nicht gegeben zu haben. Cr beklagte sich darüber, daß die Volkspartei in die Preußenkoalition noch nicht aufgenommen sei, meint« aber, mittlerweile habe sich das Bild so verschoben, daß man sich sragen müsse, ob der Eintritt überhaupt noch möglich sei. Er vertrat dann die volksparteilichen Wünsche nach einer gesunden Finanzgebarung, nach Sparsamkeit. Ordnung und Steuersenkung. Wenn Herr Scholz zugeben sollte, daß die sozialpolitischen Aufgaben des Reiche- nicht unter der notwendigen Sparsamkeit leiden dürfen und daß die Steuersenkung erst kommen kann, wenn die Ordnung hergestellt und ein Betriebsmittelfonds gesichert ist, würden wir auf diesem Gebiet keine akuten Konfliktgefahren sehen. Eine angenommene Entschließung spricht allerdings schärfere Töne. Sie fordert u. a. eine„Reform der Arbeitslosenversicherung unter schärfster Ablehnung einer Beitragserhöhung" und stellt für Dr. Stresemann ein genaues Programm auf, wie«r bei den kommenden Verhandlungen über den Poung-Plan und die Räumung zu verfahren hat. Bei alledem muß in Betracht gezogen werden, daß Düsteldorf-Ost ein Kreis Ist, in dem die Voltspartei mit den Deutsch -nationalen um die Gunst der Schwerindustrie konkurriert. Wetter für Verlin : Teils heiter, teils wolkig, nach kühler Nacht am Tage mäßig warm, westliche Wind«. Für Deutschland : In Süd- deutschland stark bewölkt mit Niederschlagsneigung, im übrigen Reiche vorwiegend trocken und am Tage mäßig warm.
Oer feine KpO.-Nechisanwali. Herr Samter als Verleumder. Es ist ein noch nie dagewesener Fall, daß vor Beginn einer Gerichtsverhandlung der Verteidiger plötzlich erklärt, daß nicht sein Klient, sondern er selbst, der Verteidiger, die Straftat begangen habe und allein die Verantwortung dafür trage, daß er aber nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden könne, weil mit Bezug auf seine Person inzwischen Verjährung eingetreten sein dürfte. Es handeU sich um folgenden Fall: Durch einen gewisten L e n k e i t führt die KPD. einen Prozeß gegen den Verband für Freidentertum und Feuer- b e st a t t u n g. der kürzlich zugunsten des Verbandes vom Kammer- gericht entschieden wurde. Während dieses Prozesses wurde der Registerrichter mit allen möglichen Denunziationen gegen den Ver- bandsvorstand bombardiert, um desten Amtsentsetzung herbeizuführen. Als alles nichts mehr half, reichte im Namen seines Klienten Lenteit der kommunistische Rechtsanwalt Samter einen Schriftsatz ein. in dem er behauptete, daß Verbandsvorstand und G e- schäftsführer sich an Unterschlagungen beteiligt hätten, die ein früherer ungetreuer Berbandskassierer begangen habe. Als Beweis bot er die Strafakten im Prozesse gegen den Kassierer an. Wegen dieser ungeheuerlichen Behauptung stellten die geschäits- führenden Mitglieder des Vorstandes und der Gefchäftsleitung Straf- antrag gegen Lenkeit. Das war im Januar. Im Februar erklärte Lenkeit vor dem Schiedsmann, daß er nichts zurücknehme, sondern alles vor Gericht beweisen wolle. Seitdem sind fünf Monate vergangen, ehe es zur G e ri ch ts v e rh a n d- l u n g kam. Fünf Minuten vor Beginn der Verhandlung erklärte Samter, daß nur er die Verantwortung trage: daß er zwar auch erst heute(also am 7. Juni) zumerstenMaledieStraf- akten des früheren Kassierers gesehen habe(!). daß er aber seine Informationen von Leuten bezogen habe, die er nicht nennen könne, aber für glaubhaft halte. Samter wurde sofort veranlaßt, seine Verteidigertätigkeit zu unter- brechen, und seine Bekundungen als Zeuge zu wiederholen. Er blieb unvereidigt, weil er als Mittäter in Frage kommt. Was ihn aber nicht hindert«, nach beendigter Zeugenaussage gleich wieder als Verteidiger aufzutreten und für Recht und Wahrheit zu streiten. Der Angeklagte mußte aus formalen Gründen freigesprochen werden, weil Samter sich selbst als Urheber der Beleidigung bezichtigt hatte. Der eine also will es nicht gewesen sein, und der andere wäre bereit, die Verantwortung zu übernehmen, well er hofft, wegen Ver-
jährung nicht mehr herangezogen zu werden! Der Prozeß wird jetzt auch die Berufungsinstanz beschäftigen und gleichzeitig auf Samter ausgedehnt werden. Nandiien oder pairioien? Ein lleberfall auf Hottändifch-Westindien . Willem st ad(Curacao ). 10. Zunl.(Reuter.) Eine Bande, die angeblich aus venezatanischen Nationalisten besteht. beseht« gestern abend den am Meer gelegenen Teil von willemstad . Die Angreiser töteten mehrere Polizisten, nahmen den holländischen Gouverneur, den Stadtkommandanten und mehrere Soldaten gefangen und führten sie aus einem ame rikanischen Dampfer über das Meer davon. An der venezolanischen Küste wurden die holländischen Beamten wieder freigelassen. Washington , 10. Juni. weder das Staatsdepartement noch die venezolanische Gesandtschaft haben ossizielle Nachrichten über den lleberfall aus Curacao erhalten. Von amerikanischen Beamten wurde die Vermutung au,- gesprochen, daß der lleberfall von venezolanischen Revolutionären ausgeführt wurde, die sich in den Besitz von Dassen und Munition setzen wollten.
Affeniagd im Zoo. Als besondere Ueberraschung für die zahlreichen Besucher gab es am gestrigen Sonntag ein« fröhlich« Affenjagd im Zoo. Nachdem vor kurzer Zeit Frau Fischotter mit Familie aus eigen« Faust eine Besichtigung des Tiergartens vorgenommen hatte, rissen sich diesmal L u l u und Tin «, das fröhlich« Schimpansen- p aa r, die populärsten Zooeinwohner, von der Hand ihres Wärters. Sie sprangen lebhast und Mit großen Sätzen im Garten umher, sehr zur Freude der großen und kleinen Besucher, die an der Verfolgung der beiden Ausreiher natürlich lebhaftesten Antell nahmen Lulu, der Mann, besann sich sehr bald und leistet« den Rufen seine» Beschützers auch Folg«, während das eigensinnige Fräulein Tine erst nach längerem Bemühen eingefangen werden tonnte. Sie war über die Freiheitsberaubung auch recht ungehalten und machte ihrer schlechten Laune durch einen kräftigen, aber ungefährlichen„Hcmd- kuß" Luft, den sie ihrem Verfolger verabreichte.