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Stalin   und die Linksopposition. ?iadeks Moskauer   Verhandlungen.- Oie Zerschlagung der trotzkistischen Opposition.   Neue Verhastungen. Moskau  . IL Juni. Kars Rodek ist in diesen Togen mit Erlaubnis der Parteileitung in Moskau   eingetroffen. Gerüchtweise verlautet, dah auch Smilgo nach Moskau   kommen wird� In diesem Zusammenhang finden in Moskau   Besprechungen über die Wiederaufnahm« Rädels in dt« Partei statt. Nach den in den letzten Wochen erfolgten neuen Verhaftungen unter den Trotzkisten scheint es der GPU. endgültig gelungen zu sein, die illegale Tätigkeit der trotzkistischen Oppo- sition nahezu vollkommen zu unterbinden. Aus jeden Fall erscheinen seit Wochen keine trotzkistischen Flugblätter mehr. Es wird behauptet, daß in Moskau   nacheinander vier trotzkistische Zentralleitungen verhaftet wurden. Noch jeder Verhaftung bildete sich immer wieder eine neue Zentral- leitung. Nach der Verhaftung der letzten, vierten, Zentralleitung soll angeblich kein« trotzkistische Leitung mehr organisiert worden
Patriot Hilgenberg
Keinen roten Heller in der Tasche" Macdonald erzahlt sein Leben.
Schreiben Sie weiter, meine Herren Journalisten: veutsch- land ist nicht für einen halben Eent gut! Wer Deutschland  Kredit gibt, gehört unter Kuratel. Deutschland   wird nie einen Pfennig zurückzahlen! Das gilt selbstredend alles nur, solange i ch noch nicht Diktator bin.
st in, da es an entsprechenden Personen fehlt«. Auch in Charkow  ist dl« trotzkistische Organisation vollkommen liquidiert. Der bekannte Sowjetwirtfchaftler und Trotzkist Preobashenski, der im Auftroge Rodek«, Smilgag und des früheren Postkommisiars Smirnow nach Moskau   gekommen war und die Wiederaufnahme in die Partei betrieben hatte, ist wieder abgereist. Während nach den einen Gerüchten feine Verhandlungen in Moskau   von Erfolg ge- krönt worden sind und«r demnächst wieder in die Partei auf- genommen wird, wollen andere Gerüchte wieder wissen, daß es zu keiner Einigung gekommen isL Preobrashenfki soll verlangt haben. daß die Parteileitung denjenigen trotzkistischen Führern, die sich im letzien Jahr um den illegalen Kampf und an der Herausgab« von Flugblättern sowie an der unterirdischen Propaganda nicht beteiligt haben, gestattet, zu einer legalen Sitzung zusammenzutreten, um sich auszusprechen und eventuell kollektive Be» schlüss» zu fassen. Gleichzeitig soll Preobrashenskii verlangt haben, daß diejenigen Persönlichkeiten, die entschlossen sind, wieder in die Partei einzutreten, sich loyal von ihren bisherigen Genossen politisch verabschieden dürfen. Die Parteileitung soll diesem Wunsche nicht stattgegeben haben, was auch der Grund der Abreise Preobmshenskiz gewesen sein soll. Der KpO.«parieiiag. ES wird diskutiert. Die heutige Vorimttogssitzung des kommunistischen   Parteitages begann mit einem Referat der R ei chstagsab geordneten O v« r n a ch. Sie wandte sich heftig gegen die sozialdemokratische Partei, die den Frauen ein« Art bürgerlichen Wohllebens bringen wolle. Die KPD. schlepp« in ihrer Frauenagitation noch dos Erbe sozialdemo- kratischer Traditionen mit. Daher erklär« es sich, daß fast jede Frauenkundgebung gegen den Abtreibungsparagraphen 218 pro- testiere. Dann wurde die Diskussion über Thälmann  » Refe- r a t eröffnet, die geschlagen« 16 Swnden dauern soll. Eine Frau aus Hennigsdorf   berichtet« zuerst über den Streik der Arbeiter des dortigen Walzwerkes. Di« Gewerkschaften hätten bei dieser Gelegen- heit schmählichen verrat verübt. Unter einem dreifachen Rot-Front konnte die Frau abtreten. Ein Berliner   wirft der Parteileitung vor, daß sie organisatorisch nicht genügend auf die Zusammenstöße mit der Dourgeoisi« am 1. Mai vorbereitet gewesen sei. Em oft- sächsischer Delegierter erklärt die Niederlag« der Kommunisten bei den sächsischen LandtogRvahlen u. a. damit, daß ein Teil der Wähler durch die M o i« r g e b n i s s« in Berlin   ab« geschreckt worden sei. Ein badischer Delegierter billigt die neu« Taktik, wonach wirtschaftlich« Kämpf« zu entfachen seien, ober sie bereit« den Arbeitern noch vielfach Bauchschmerzen. Auf dieser Linie bewegt« sich die Debatte weiter. Die Versöhnler sind bisher noch nicht zu Worte gekommen.
Als James Ramfay Macdonald, der jetzt zum zweitenmal bc- rufen ist, die Geschicke des britischen Weltreiches zu leiten, zuerst »ach London   kam, hatte er nicht einmal den sprichwörtlichenTaler" in der Tasche. Ueber seinen langsamen, nur durch größte Spar- samkeit und Energie erreichten Aufstieg erzählt er selbst in einem Londoner   Sonntagsblatt:Ich wurde zu Loffiemouth einem kleinen Dorf im Nordosten Schottlands  , geboren. Es war ein Dorf mit nur 2000 Einwohnern, auf der einen Seite von Fischern, auf der andern von Ackerbauern bewohnt. Ich kam von der Londmannsseite. Meine Schultoge verliefen in der üblichen Form. Es gab schön« Wälder, um darin herumzustreifen, prächtige Felstn, um sich in ihnen zu verstecken, und ich glaub«, daß wir Jungens damals zu denschlimm- sten Lausbuben" gehörten. Von früher Kindheit an hatte ich Jnter- esse an der Politik. Der ganze Teil von Schottland  , in dem ich geboren wurde, war radikal, und so schien der demokratisch« Geist von Anfang an stark in uns verwurzelt. Infolgedessen blickten wir von jeher mif die Leute, die sichfeine" nannten, herunter und hielten uns selbst für ebensogut, ja, für ein gut Teil besser als sie. Nach meiner Schulzeit mußt« ich irgendwie mein Leben selbst ver- dienen, und ich versuchte das zunächst beim Ackerbau. Ich ging also ein« Zeitlang aufs Feld und fand die Arbeit des Landmanns prächtig und niemals zu anstrengend. Ich hatte damals die schön« Tätigkeit eines Pflügers und lebte mit den andern Pflügern glücklich zu- fammen. Jeder von ihnen kannte seinen Burns ebensogut aus­wendig wie die Vibel. Daneben versuchten sie sich alle darin, ihre eigenen Lieder zu machen, und im Herbst schien das ganze Land erfüllt von dem Pfeifen und Singen der Pflüger. Man konnte sie hören von Feld zu Feld, wie sie fröhlich bei ihrer Arbeit waren. Ich unterschied mich darin von ihnen, daß ich mir nicht mein« Lieder selbst verfertigte, und da mein Schullehrer mit meiner Feldarbeit nicht zufrieden war, sondern mich zu etwas Besseren berufen hielt, so nahm er mich zurück in die Schul«: ich hals ihm beim Unter- richten und sollte Schullehrer werden." Doch Macdonald blieb nicht lange in der Schul«, sondern ging als Privatsekretär zu einem Herrn nach Bristol  , bei dem er sich nicht wohl fühlte, und so machte er sich denn auf den Weg nach London  , wo er kaum jemand kannte.Ich verbracht« meine Tage damit, nach Arbeit zu jagen," erzähll er,denn als ich ankam, hatte ich mcht den sprichwörtlichen Taler in der Tasche.' Ich wäre froh ge- wesen, wenn ich ihn gehabt hätte, denn ich hatte keinen roten Heller. Meine erste Stellung bekam ich als Adressenschreiber mit einem Gehalt von 10 M. die Woche. Aber das war kein« dauernde Arbeit, und ich habe damals erfahren, was es heißt, durch London   zu lausen,
ohne einen Pfennig in der Tasche, mit Schulden beloster und ohnc Arbeit. Ein dauernde Stellung erhielt ich zuerst in einem Waren- Haus als Schreiber mit IS M. in der Woche. Davon lebte ich nicht nur, sondern ich sparte noch Geld, fuhr zu den Ferien nach Schott- land, unterstützt« meine Mutler und bezahlte die Vorlesungen, die ich an der Londoner   Universität und an anderen Instituten hörte. Wie ich das anstellte? Zunächst einmal kaufte ich mir, was ich an Essen   brauchte, selbst in den billigsten Geschäften oder ließ es mir von Hause schicken, wofür ich natürlich bezahlte. Kaffee oder Tee konnte ich mir nicht leisten, ich fand aber, daß heißes Wasser ebenso- gut war wie Tee und daß es sogar ebensogut schmeckt«, weim man sich daran gewöhnte. Die Hauptmahlzeit am Mittag nahm ich in einer billigen Garküche und gab dafür niemals mehr als 15 bis 25 Pf. aus: sie bestand gewöhnlich aus Beessteak-Pudding, aber freilich mit sehr viel mehr Pudding als Beefsteak, das sich nur irgendwo versteckt in der Ecke fand. Meine Ernährung kostete mich im ganzen nicht mehr als 55 bis 65 Pf. pro Tag, und so hatte ich es leicht, zu sparen. Nach einiger Zeit rückte ich«ine Stufe auf und kam in die Buchhaltung mit 20 M. in der Woche. Bald danach beschäftigte mich ein Freund in seinem Laboratorium mit chemischen Arbeiten. Daher konnte ich mein« Stelle aufgeben, hatte nun nichi mehr viel zu tun und arbeitet« zu Hause den ganzen Tag über und die Nacht. Ich war so eifrig, daß ich davon trank wurde Sobald ich mich erholt hatte, mußte ich mit der Arbeitsuche von vorn an- fangen. Der erste Sekretär des liberalen Nationalklubs erzählte mir, daß' Thomas Lough einen Sekretär brauch«. Ich wollte esyentlich nicht, ober ich nahm doch die Stellung, weil mir nichts anderes übrig hlieb. Als ich sah, daß es nicht gut war, fein Interesse zwischen Wissenschast und Politik zu zersplittern, und als Krankheit mich daran hindert«, eine Prüfung abzulegen, wie ich beabsichtigt hatte, beschloß ich, mich gan.1 der Politik und dem Journalismus zuewidmen. Ich blieb vier Jahr« bei Lough, bis ich soweit war daß ich von meiner journalistischen Tätigkeit leben konnte. Donach beschäftigt« ich mich dann viel mit sozialistischer Schriststellerei. Ich war der sozialistischen  Partei beigetreten, sobald ich nach London   kam, obwohl sie damals recht unbedeutend war. Einer der ersten Männer mit denen ich zusammentraf, war John Burns. In den Anfängen derGesell- Ichast der Fabier" traf ich auch häufig mit Bernard Shaw   zusammen, an den ich mich aus damaliger Zeit als einen rottöpsigen Mann erinner«, den niemand kannte; er schrieb für Frau BesantsMonat- liche Ecke" und sein« Witze galten allgemein als schlecht." Macdonold trat dann in der Arbeiterpartei immer mehr hervor und bracht« es allmählich zum Führer.
Die vmtcmfe«m Trondhjem. Die Ichon vo» der erfien Kammer angenommene Vorlage, wonach die Stadl Irondhjem wieder ihren alten Namen Nidaros   annehmen soll, ist heute auch »an der zweiten norwegischen Kommer mit 20 gegen 18 Stimmen angenommen worden. Der Beschluß wurde gefaßt, obwohl«Ine Abstimmung unter den Bürgern der Stadt sich gegen die Umtause ausgesprochen hatte. Di« Mehrheit In beiden Kommern   vertrat die Ansicht, daß es sich um eine nationale und nicht um ein« lokale Frag« handle, und daß es Pflicht des Parlaments sei, der Stadt ihre» ursprünglichen Namen zurückzugeben.
Ein Schilderer des alten Berlin  . Vor wenigen Wochen ist der Maler Julius Jacob   in Berlin  , wo er am 26. Oktober 1342 geboren war, gestorben: bis zum Ende mit fabelhafter Frische seiner Leidenschaft hingegeben, da» alte Berlin   und seine Umgebung zu malen. Der Akademie hätte es vor allem wohl angestanden, eine ganz umfassende Gedächtnisschau in ihren Räumen zu veranstalten: es steht zu hoffen, daß das bald einmal nachgeholt wird. Auf der köstlichen Retrospektive der100 Jahre Berliner   Kunst" ist Jacob wenigstens mit neuen vorzüglich gewählten Bildern oertreten. Dann hat sich das Märkische Museum  , rasch entschlossen, in sehr dankenswerter Weise für eine Ehrenausstellung«ingesetzt. Man sieht dort in vier Sälen eine größere Anzahl von Oelgemälden, Skizzen und Aquarellen von ihm, die«inen guten Begriff von seinem Wesen geben, vor allem natürlich von seiner Schilderung-- kunst, soweit sie das alte Berlin   betrifft. Man kann jedem Berliner  , dessen Herz an seiner Vaterstadt hängt, nur dringend raten, dies« Ausstellung zu besuchen. Er wird dort, je nach seinem Alter und seiner Dorliebe, Erstaunliches sehen; Dinge, die unseren Vätern noch geläufig waren, und die die wilhelminische Aera in ihrer barbarischen Pictätwstgkeit radikal ausgerottet hat, Schönheiten der allen Stadt, die entweder ganz verschwunden oder so schmerzlich isoliert sind, wie etwa die Spillelkolonnaden in der Leipziger Straß«, um deren Er. hallung heute ein erbllterter Kampf tobt. Man steht Berlin   in Jacobs Aquarellen mit ganz anderen Augen an. Was war es noch in der 80er Jahren für ein« schöne Stadt! Mühlendamm, Schloßapotheke, Friedrichsgracht. Kreuzberg  , Heiligegeistkirche, Kohl­hasenhaus. die Alte Post und die alle Börse, Spandau  « Straße, Schl«usengraben und Tempclhofer Bockmühle: alles dahin, für immer beseitigt oder unter dem Wust unerträglicher Plattheiten von Bauunternehmern verdorben!- Man kann aber nicht nur im Anblick für immer verlorener Stadtschönheiten melancholisch werden, sondern auch gegenüber der Tatsach«, wie man einen solchen ausgezeichneten Maler eigentlich schon lange vor seinem Tode hat begraben können. Ich habe immer, wo ich Bild« von ihm antraf, mll Nachdruck auf ihre sehr hohen Qualitäten gewiesen; habe gewartet, ob nicht irgendwo einmal eine Ausstellung seiner außerordentlichen, stillen und vornehmen Kunst gewidmet würde, und Hobe vergebens gewartet. Diese gut ge- meint« Retrospektive im Märkischen Museum ist es wahrhaftig nicht, darf«s nicht sein. Abgesehen von der Schwierigkeit, in der ständigen Dämmerung dieser furchtbaren pseudomittelalterlichen Rümpel  - tammer etwas wirklich zu sehen: was dort alles nicht da ist von Julius Jacob, darauf kommt es an. Run haben wir zu unseren Lebzeiten einen so ausgezeichneten Künstler besessen, der die seltene Gabe hatte, das Anschauenswert« liebenswürdig zu gestalten, das Sellen«, Vergängliche noch köstlicher und dazu unvergänglich zu machen, nämlich zum reinen'Kunstwerk zu erheben: und wo ist seine Wirkung? Wie wenige sehen sich sein« Gedächtnisschau in den Dunkelkammern de» Märkischen Museums   an: wie wenige wissen um den Besitz dieser Kunst! Dr. Paul F. Schmidt. Das deutsche Bach-Kest in Leipzig  . Bei diesem 17. deutschen   Boch-Fest der Neu«n Bach-Gesell- schast ertrank man in Musik, und kaum ein ander« als der universal« Bach hätte bewirken können, daß man nach drei Tagen, an denen e« je drei, meist über zweistündige. Konzert« gab, noch om letzten Abend fröhlich und erquickt Musik hört«. Das Fest, in jeder Beranstaltung glänzend besucht, durch viel auswärtig«, auch ausländisch« Gäste ausgezeichnet, hall« zwei lokal« Anlässe, die ihm besondere Bedeutung gaben. Am Sonnabend wurde die renovi«te Grabstätte Bach, in der Leipziger   Iohanniskirche der Bach-Gesellschaft übergeben. Am Montag feierte man, die Festtag« damit beschließend, ein 200jShrig«s Jubiläum: am IS. April 1720 ist in der Leipziger Thomastirch« die Matthäus-Passion durch den Thomaskantor I. S. Dach zum überhaupt ersten Male aufgeführt worden. Daran erinnert« eine ungekürzt« Aussührung der Passion an der nämlichen Stätte durch den Thomaskantor Karl Straube  ,
den Hill« der Bach-Tradition, den gefeierten Hauptletter des Festes. Daran erinnerte auch die Eröffnung einer Ausstellung im Stadt- geschichtlichen Museum: Die Thomastantoren. Den Eroffnungs  - gasten zuliebe beging man ohne stichhalligen Grund einen Fehler: man ließ die angekündigt« öffentliche Turmmusit mll historischen Stücken im Saale   blasen. Di« auf dem Marktplatz versammelten Leipzig  « nahmen solche Isolierung Bachs sehr übel Es gab sonst nur noch einen Fehler, die Wahl eines durchaus ungenügenden Fest- redners für den Vortrag überWerden und Wirken der Matthäus- Passion  ", der den weltumspannenden Bach für«in« klein« Gemeinde monopolisieren wollte. Alles andere verlief mll bestem Gelingen: die berühmte Motette mit seltenen vorbachischen Werken: der Kantatenabend: das Orchester- konzert mit der Uraufführung eines frischen Violinkonzerts von Divoldi, dem wichtigen Zeitgenossen Bachs und entzückenden Opftn- und Konzertarien von Johann Christian Bach  , den für den bedeu- tendsten von Bachs Söhnen zu hallen man heute geneigt ist: das Orgelkonzert: die zwei Kammermusiken, mll der Uraufführung einer jüngst entdeckten Violinsonate Bachs, und endlich die großartig«, technisch überlegen« Darbietung der Passion durch die Chorver- einiguttg des Gewandhauses und das Städtische Orchester. Unter den nicht durchweg gleichwertigen Solisten, die zu dem abwechslungs- reichen vorbildlichen Programm in Meng« benötigt wurden, ragten hervor d« Sopran Lotte Leonards, Rudolf Serkm, prachtvoller Interpret der Goldberg-Bariationen. der unvergleichliche Bach-Geig« Adolf Busch   und Karl Erb   als«in Evangelist von letzter Feinheit und Erfühltheit. 1k. W. Tanzfestzug der Gewerbe in Wien  . Dieser Tage fand im Rahmen der Wiener Festwochen der Fest- zug der Gewerbe stall, den Rudolf v. Laban entworfen hatte. Der Festzug. der ungefähr fünf Stunden dauert«, wurde von einer Reih« von Lautsprecherwagen begleitet, durch die während des ganzen Zuges die Musik auf mechanischem Weg« übertrogen wurde. Di« Metall, und Zinngieher eröffneten hinter den Bannergruppen den Festzug und tanzten an ungefähr 20 Stellen einen Glockenreigen. E» folgten die Feinzeug, und Messerschmied«, die Kupferschmiede, die Huf- und Wagenschmied«, die noch alten steyrischen und französischen  Schmiederhythmen einen Schmiedetanz vorführten. Hint« dem zweiten Lautsprecherwagen kamen die Scharfschleifer, die Elektro- techniker, die einen Tanz der Blitz-Girls ausführten, die Karosserie- und Wagenbauer, die Uhrmacher mit ihrem Tanz.Lebendes Ziffe?> blatt", die Kürschner, Kleidermacher, Kamm- und Fächermacher. Dt« ganz« große Reihe der anderen Gewerb« folgte und gab dem Festzug eln.lmposantes farbenprächtiges Bild.
Deutsche   Kunstausstellung in Paris  . In der Paris  « Nationalbibliothek wurde am Sonntag nach- mlltag durch den deutschen   Botschafter von Hoesch und den fran- zösischen Unterstaatssekretär für schöne Künste Franqoi» Poncet.«Ine Ausstellung mooerner deutscher   Graphit eröffnet. Sie ist als Gegen- stück der im März d. I. In der staatlichen Kunstbibliothek in Berlin  vercmstalleten Ausstellung moderner sranzösischer Graphit gedacht und führt von Liebermann und Korinth   bis zur jüngsten Gegen- wart. Ihre Organisation liegt in den Häyden des Direktors der staatlichen Kunstbibliothek, Prof. Glaser d« von den Beamten der Nationalbibliothek unterstützt wurde. Die Ausstellung vereinigt mehr als 300 Werk« deutscher Künstler und gibt«in Bild der verschiedenen Kunstrichtungen. Auch Altmeist« wie Hans Thomo und Slenogt kommen zu Wort. Cbenso die bekanntesten deutschen   Bildhauer Grarchiter, die Dresden  « Schule und Käthe Koll«!tz. verichtiguug. In unser« Operreferat« überNeues vom Tage" undDie schwarze Orckidee" haben sich ein paar sinnstörend» Druck- sehter eingeschlichen, die zu oerichtiaen sind. NichtWagner-Ber- einiguna", sonbernWagners Verneinung" klingt aus dem Orchester Hindemiths. Und Hans Fidessers Einbrecherkönte sollte nicht als prahlender", sondern als..strahlend« Mittelpunkt� der Ausführung gekennzeichnet werden.