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Die drei Mogens allein ohne ihn den Plan ausgehedt haben tönnten. Der Oberstaatsanwalt hält eine solche Annahme für durch aus unwahrscheinlich. Daß die Frau Kähler- Mogens den entschlossenen Willen zur Tat gehabt habe, halte er für pofitiv widerlegt. Sie sei ganz offensichtlich in die Sache hin­eingeschlibdert, und man fönne ihr auch nicht widerlegen, daß fie die Abreise nur auf die Drohungen hin vorgenommen habe. Sie könne auch nicht gut die Anstifterin ihrer beiden Söhne zu der Tat gewesen sein.

In dem Todesurteil gegen Jakubowski seien verschiedene An­nahmen unrichtig.

Denn er sei nicht der natürliche Bater Ewalds gewesen, wie es das Urteil angenommen habe, und es treffe auch nicht zu, daß er sich lieblos zu seinen Kindern verhalten habe. Unter lautloser Stille im ganzen Saal verkündete der Oberstaatsanwalt nunmehr die Strafanträge. Die Angeklagten nahmen die Anträge ohne größere Rührung auf, dagegen war Bewegung im Zuhörerraum zu vernehmen, namentlich bei Verkündung des Antrages gegen Frau Kähler- Nogens. In der Begründung dieser Anträge weist der Ober­staatsanwalt besonders auf die Schwere der geleisteten Mein eide hin, die erheblich dazu beigetragen hätten, daß das Todes­urteil gegen Jatubowski überhaupt vollstreckt worden sei. Die An­getlagte Frau Kähler- Nogens habe sich Jakubowsti gegenüber wie eine Furie benommen und seinen Tod auf dem Gewissen.( Be­wegung im Zuhörerraum.)

Der Mittwoch bleibt fizungsfrei; am Donnerstag werden nach dem Vertreter der Mebentläger, Rechtsanwalt Dr. Brandt, die Berteidiger der Angeklagten das Wort nehmen.

Waldow wird weiter vernommen.

Widersprüche in seinen Aussagen.

Im Stinnes Prozeß wurde am Dienstag die Frage der Bernehntung des in Paris wohnenden Zeugen Schrandt erörtert. Schrandt hat sich nur bereit erklärt, nach Aachen zu kommen, fich aber geweigert, in Berlin an Gerichtsstelle zu erscheinen. Der Borsitzende stellte fest, daß weiter nichts übrig bleibe, als Schrandt in Aachen kommissarisch zu vernehmen. Die weitere Bernehmung des Herrn v. Waldom zieht sich ungewöhnlich lang hin. Das Gericht bemüht sich, die Widersprüche, die sich zwischen den Aussagen seiner ersten Bernehmung und seinen jeßigen Aussagen ergeben, aufzu

flären.

Staatsanwalt: Herr v. Waldom, haben Sie nicht während Ihrer Haft aus dem Untersuchungsgefängnis, und zwar noch vor dem ersten Geständnis wörtlich in einem Brief geschrieben: Ich wünschte, daß Herr Stinnes auch einmal hier fäße, damit er wüßte, wie das tut. v. Waldor: Das habe ich in meiner größten Berzweiflung geschrieben. R.- 2. Isberg: ft es richtig, daß man Ihnen die Haftentlassung in Aussicht stellte, wenn Sie Stinnes belaften würden? D. Waldom: Der Untersuchungsrichter Brühl fagte wörtlich: Entweder Sie müssen sigen oder der Junior. Rechtsanwalt Gollnid: Als man Stinnes hatte, famen D. Waldow und Nothmann fofort frei. Staatsanwalt: Ich verstehe nicht, daß Sie auch nach Ihrer Entlassung aus der Haft noch monatelang Stinnes bes lasteten. Wie kam das, da der Druck der Haftpinchose doch fehlte? v. Waldow: Das ist mir unerklärlich. Staatsanwalt Berliner richtete dann noch weitere Fragen an Herrn v. Waldow, aus denen hervorging, daß Waldom seinem Verteidiger gegenüber anfangs auch behauptet hatte, daß er Stinnes von dem unreellen Charakter des Geschäftes schon im Nopember 1926 und nicht erst im Mai 1927 Mitteilung gemacht habe. Staats­anwalt: Aus welchen Gründen haben Sie nun Nothmann be­lastet? v: Waldom: Wenn ich das wahrheitswidrig getan habe, so nur, weil man mir gesagt hatte, daß Nothmann mich belastet hätte. Staatsanwalt: Ihre Freundin, Frau Grosch, hat aus gejagt, daß Sie ihr im Dezember 1926 gestanden hätten, Sie seien in einen Betrug verwickelt. v. Waldow: Das hat Frau Grosch gefagt, nachdem der Untersuchungsrichter ihr gesagt hatte, ich hätte das selbst eingestanden. Staatsanwalt: Wollen Sie damit lagen, daß der Untersuchungsrichter Frau Grosch zu einer falschen Aussage bestimmt hat? D. Waldow: Herr Staatsanwalt, in Ihrer Amtssprache nennt man so etwas: Den Einen gegen den Anderen ausspielen. Staatsanwalt: Herr v. Waldow, Sie erheben hier schwere Vorwürfe gegen Beamte der Boruntersuchung.

Wann tam Ihnen diese Erkenntnis zuerst? v. Waldom: Sobald ich aus der Untersuchungshaft heraus war. Ich bin der Ueber­zeugung, daß alle Beamten nach einer flar erkennbaren Linie haben handeln müssen. Staatsanwalt: Sie behaupten also, daß man Sie langsam mürbe gemacht und Ihr Geständnis erpreßt hat? Sie behaupten also, daß das Ganze ein System fei? v. Waldow: Aus der ganzen Situation war eine Kette von Berhältnissen erwachsen, die mich zermürbten. Meine Mutter war frant, mein Hof verfiel, Stinnes, so jagte man mir, verriet mich; mein erster Verteidiger kümmerte sich um nichts, so tam es zu meinem Zusammenbruch. Staatsanwalt: Iso zerplagen Ihre Vorwürfe gegen Beamte der Borunter [ uchung völlig? v. Waldom: D nein, diese Vorwürfe halte ich bis zu einem gewissen Grade aufrecht.

Die Sigung wurde auf Mittwoch, 9 Uhr, vertagt.

Das Opfer des Schachteinsturzes gestorben. Auf dem Hof der Kindl- Brauerei wurde gestern, wie wir mit­teilten, der 29jährige Erdarbeiter Felig Golembowsti aus der

Die Barrikadenkämpfe im Norden.

Sieben von zehn Angeklagten verurteilt.

Vor dem Großen Schöffengericht Wedding, unter Vorsitz von Landgerichtsdirektor Böhmert, fanden am Dienstag im Schwurgerichtssaal drei Strafprozesse wegen Landfriedensbruchs und Aufruhr statt, in denen Kommunisten wegen der Vorgänge am 1. und 2. Mai in der Kösliner Straße, am Nettelbedplatz und in der Reinidendorfer Straße angeklagt waren.

Der erste Prozeß richtete sich gegen zehn Angeflagte, die sämtlich behaupteten, sich in feiner Weise schuldig gemacht zu haben, obwohl bei einem von ihnen Waffen gefunden worden sind; sie sagen sämtlich aus, daß sie während der Schießerei und der Polizeiaktion in die Häuser geflüchtet seien, um Schuß zu suchen. Mit den Vorgängen selbst hätten fie nichts zu tun gehabt, sie seien gerade aus dem Kino oder von anderen Vergnü­gungen gefommen. Bei der Durchsuchung der Häuser seien sie dann festgenommen worden. Nach ihrer Behauptung hätte die Polizei sie dann ohne weiteres in brutalster Weise mißhandelt. Der erste Zeuge, Polizeimajor Bläll, der die Polizeiaftion in jenem Aufruhr­gebiet leitete, gab eine anschauliche Darstellung über den Verlauf der Dinge. Im Dunkel der Nacht sei plötzlich von unbe fannten Tätern das Straßenpflaster aufgerissen und Barrikaden errichtet worden. Frauen und Männer, die in den dortigen Straßen wohnten, hätten die Polizei, zum Teil weinend, um Schutz gebeten, weil sie an den Barrikaden nicht vor­beifommen könnten, ohne beschossen zu werden. Darauf habe er den Befehl gegeben, die Barrikaden zu räumen. Nun sei die Polizei

gesetzes und§ 186 des Reichsstrafgesetzbuches erhoben. Am Dienstag, dem 11. Juni, stand vor dem Schöffengericht in Stendal Termin gegen Hasselbacher an, der Angefchuldigte war jedoch nicht erschienen. Das Gericht hat hierauf gegen Hasselbacher Haft. befehl erlassen.

Fünf jugendliche Autodiebe.

Hundert Privatautos von der Straße weggestohlen.

Den Ruhm, über hundert Privataufos, die unbeaufsich­figt auf der Straße standen, gestohlen zu haben, hatte das Haupt einer Bande von halbwüchigen, 18- bis 19jährigen Burschen für sich in Anspruch genommen.

von den kommunisten zuerst beschossen worden und habe daraufhin das Feuer erwidert. Rechtsanwalt Dr. Artur Samter behauptete, daß die konzentrisch gegen die Barri­faden eingefeßten Polizeifräfte sich gegenseitig beschossen hätten. Der 3euge bezeichnete das als völlig ausgeschlossen Der Verteidiger be­hauptete weiter, daß die Polizei gar nicht hätte feststellen können, daß von seiten der Kommunisten zuerst geschossen worden sei, meil fie die Leute, die geschossen haben, gar nicht hätten sehen können. Die Polizei habe blindlings in das Dunkel geschossen. Polizeimajor Bläll erklärte demgegenüber mit Entschiedenheit. daß Dach­schüßen festgestellt worden seien, daß man auch das Mündungsfeuer und die Einschläge der Schüsse von den Dächern und aus den Fenstern beobachtet habe. Der Berteidiger beantragte nun­mehr die Ladung der Minister Severing und Grzesinski , des Polizei­ präsidenten 3örgiebel und zahlreicher sozialdemokratischer Partei­funttionäre. Diefe Beweisanträge wurden jedoch vom Gericht ab gelehnt.

Das Schöffengericht Wedding verurteilte den Hauptangeklagten Jacobs wegen schweren Landfriedensbruchs, Aufruhr, Schuß. waffenbesiz und Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu 1 Jahr Gefängnis. Es wurden weiter verurteilt ein Angeklagter zu zehn Monaten Gefängnis, einer zu neun Monaten, drei zu sechs Monate Gefängnis und einer wegen einfachen Landfriedensbruchs zu drei Monaten Gefängnis; der letztere erhielt Bewährungsfrist und wurde unter Schußaufsicht gestellt. Drei Angeklagte wurden freigesprochen. Der Haftbefehl gegen Jacobs wurde aufrechterhalten.

Der Leichenfund bei Schildhorn. Beachtet das Platat an den Anschlagfäulen!

Der Leichenfund bei Schildhorn gibt der Kriminalpolizei schwere Rätsel auf. Troh der zahlreich ein­laufenden Meldungen über vermißte Mädchen usw. ist man in der Feststellung der Persönlichkeit der Ermordeten nod) nicht weitergefommen.

Heute sind nun an den Anschlagssäulen die bekannten roten Mordplatate erschienen, deren Wortlaut das Publikum zur Mitarbeit auffordert. Es ist gelungen." den Kopf der Toten einigermaßen wiederherzustellen. Ein Lichtbild wird auf dem Platat wiedergegeben sein. Für die Ermittlung des Täters und für die Feststellung der Persönlichkeit der Ermordeten ist, wie wir meldeten, eine Belohnung von 1000 Marf ausgefeßt, die ausschließlich für Personen aus dem Publikum be­stimmt ist.

Der Sonnenburger Zuchthausprozeß. Strafmilderung in der Berufungsverhandlung.

Als er sich jetzt vor dem Schöffengericht Schöneberg mit seinen Spießgefellen zu verantworten hatte, schränkte der Film­vorführungsgehilfe Karl Wesselowsti diesen Reford aber da­hin ein, daß ihm mehr Fälle als das Dutzend etwa, das die An­flage festgestellt hatte, nicht nachgewiesen werden können. Bier weitere Angeklagte hatten einfach Privatautos bestiegen und waren davongefahren; solange der Benzinvorrat reichte, fuhren sie in Berlin umher. Dann ließen sie das Auto stehen, um ein neues aufzugreifen. Unterwegs wurden Zubehör. teile und Decken, die sich in den Wagen befanden, zu Geld gemacht. Frankfurt a. d. O., 11. Juni. Als Kavaliere fuhren die jungen Burschen vor Tanzlofalen vor Die Sensation, die im Februar die erstinstanzliche Berhandlung und luden sich Mädchen zur Mitfahrt ein. Um das vornehme Leben des Prozesses gegen das Aufsichtspersonal der Strafanstalt Sonnen­fortführen zu können, erbrachen sie mit Nachschlüsseln Fernsprechburg brachte, hat strafrechtlich wenig ergeben, denn von den 14 Be­automaten und beraubten sie ihres Inhalts. Einer von ihnen war im Besitz eines Schlüffels. Wenn der Schlüffel nicht paßte, riffen fie den Geldkasten einfach ab und erbrachen ihn unterwegs auf der Fahrt. Die Arbeit verrichteten sie in der Weise, daß sie mit ihrem eleganten Auto vor Lokalen vorfuhren, und daß zwei von ihnen hineingingen, um ein Gespräch in der Zelle zu führen. Auf diese Weise schöpfte niemand gegen die vornehmen" Gäfte Verdacht. Sämtliche Angeklagten sind vor furzer Zeit wegen Banden. diebstahls bereits vorbestraft worden. Die Bewährungsfristen, die fie damals erhalten hatten, wurden jetzt vom Gericht widerrufen. Wesselowski erhielt als Hauptführer eine Gesamtstrafe von 1 Jahr 6 Monaten, ein weiterer Angeklagter 1 Jahr Gefängnis, zwei wurden zu je 9 Monaten und der fünfte zu 7 Monaten Gefäng­nis verurteilt.

Selbstmord eines Bolizeimajors.

Gestern hat der 43jährige Polizeimajor Politschny, der an der Höheren Polizeischule in Eiche als Lehrer tätig war, Selbstmord durch Erschießen verübt. Der Major murde im Arbeitszimmer seiner Wohnung in Potsdam , Lenné ftraße 11, mit einem Schläfenschuß, den er sich aus seinem Dienstrevolver beigebracht hat, von seiner Wirtschafterin tot auf. gefunden. Major Politschny lebte seit zwei Jahren von seiner Frau getrennt. Einer Scheidung setzte sie fortwährend Schwierigkeiten in den Weg. Es wird deshalb vermutet, daß P., des ewigen Streites griffen hat.

amten, die ursprünglich unter Antlage gestellt waren, sich wider­rechtlich an den zur Umarbeitung nach Sonnenburg gelieferten Reichswehrbeständen bereichert zu haben, mußten alle bis auf einen Fall freigesprochen werden.

Lediglich der Oberwachtmeister Naumann, dessen Verfahren von den übrigen abgetrennt werden mußte, ist jetzt vor dem großen Frankfurter Schöffengericht zu zwei Monaten Gefängnis wegen Untreue verurteilt worden, nachdem sich auch gegen ihn die Anklage der Amtsunterschlagung nicht hatte aufrecht erhalten laffen.

Bravo!

Ein heller Berliner Zunge.

Dank der Aufmerksamkeit eines zehnjährigen Jungen fonnte gestern ein Warenschwindler und Urkundenfälscher unschädlich gemacht werden, den die Kriminalpolizei felt einiger Zeit fuchte.

Ein 22 Jahre alter Kaufmann Helmuth& war eine Weile im Geschäft seiner Mutter tätig, die im Osten Berlins Bürsten, Pinsel und ähnliche Waren in einem Laden vertreibt. Dann paßte ihm die Arbeit nicht mehr, und er ging seine eigenen Wege. Die Namen der Lieferfirmen und einiger einschlägiger Geschäfte waren ihm bekannt. Darauf baute er seinen Plan. Bei Großhand­

Kleinen Andreasstraße bei Schachtarbeiten verschüttet. überbrüssig, in einem Anfalle von Schwermut zur Waffe gelungen rief er unter dem Namen seiner Mutter telephonisch

Acht Stunden mußte der Unglückliche in seiner furchtbaren Lage aus­harren, bis er nach angestrengten Bemühungen der Feuerwehr noch lebend geborgen werden tonnte. G. hatte jedoch so schwere in nere Quetschungen erlitten, daß er gestern im St.- Josefskranken haus in Tempelhof gestorben ist.

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In der Christianiastraße wurde der 14jährige Schloffer lehrling Paul Beter aus der Em bener Straße 5 von einem Radfahrer angefahren und zu Boden geschleudert. Mit schweren Kopfperlegungen wurde der Junge ins Virchow- Krankenhaus gebracht, wo der Tod infolge Schädelbruchs eintrat. Ein schwerer Straßenunfall mit tödlichen Folgen trug sich gestern vor dem Hause Staliger Straße 54 zu. Der 31jährige Arbeiter Willi Kunst aus der Lychener Straße 8, der sich mit seinem Fahr­rade auf dem Wege zur Arbeitsstätte befand, wurde dort von einem Auto überfahren und schwer verlegt. Man schaffte den Ber­unglückten zur nächsten Rettungswa che, wo der Arzt nur noch den inzwischen eingetretenen Tod feststellen konnte.

Der völkische Agitator kneift.

Am 26. Oftober 1928 fand in Bösdorf eine Versammlung einer Ortsgruppe der Deutschvöltischen Freiheits. partei statt. Der bekannte völtische Agitator Haffelbacher trat als Redner auf. In seinen Ausführungen brachte er unerhörte Schmähungen gegen führende Staatsmänner, gegen den preußischen Ministerpräsidenten, gegen den preußischen Innenminister, gegen den Reichsaußenminister usw. vor, die geeignet erschienen, diese Persönlichkeiten in der öffentlichen Meinung herab3u würdigen. Außerdem war seine Rede durchsetzt von geradezu unglaublichen Schmähungen gegen die republikanische Staatsform. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mit teilt, wurde von der Staatsanwaltschaft gegen Hasselbacher Anklage megen Bergehens gegen§ 8 des Republitschuß

König Fuads Besuch in Berlin . Der König von Aegypten legte gestern nachmittag am Ehrenmal des Zeughauses einen Kranz zu Ehren der deutschen Gefallenen des Weltkrieges nieber, besuchte dann die Staatliche Porzellanmanufaktur und war abends im Reichstanzlerpalais Gast der Reichs. regierung.

Funkwinkel.z

Schnappschüsse

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so lautet der Titel des Abendprogramms bedeuten Momentaufnahmen. Darüber flärt Alfred Braun den hörer auf und beruhigt neugierige erregte Nerven. Es handelt sich also um Augenblicksbilder, Stizzen, Impreffionen. Der englische Schriftsteller Jack Hellrier verfaßt ein paar dieser Sächelchen, und die Einstellung auf den Moment geht fogar so weit, daß er in dem ersten nur in einzelnen Worten und nicht in Sägen sprechen läßt. Jedenfalls versteht Hellrier, gut zu pointieren, hat ausgeprägten Sinn für wirffame und prägnante Situationen. Reizend, wenn auch etwas hergebracht, ist der Stetsch Hilfe, Einbrecher!" von ausmalt, als daß er zusammenballt und aneinanderreiht Die Auf Richard Wilde, der allerdings eher eine einzige Situation breit führung mit dem prachtvollen Baut Gräß ist sehr amüsant. Nach langer Beit endlich wirklich ein netter unterhaltender Abend. Offiziell erinnert die Funtstunde am Nachmittag durch ein Schall, plattentonzert noch einmal an das Gastspiel der Italiener . Man spielt allerdings diefelben Blatten, die in legter Zeit öfters zu Gehör gebracht wurden. Trotzdem hört man Stimmen wie die Giglis oder Bertiles immer wieder gerne. Walter Schrent spricht anläßlich des 65. Geburtstages von Richard Strauß über das dramatische Wert des Komponisten. Reine tritiflose Lobeshymne, sondern der Versuch einer objektiven Wertung und Analyſe.

F. S.

an und bestellte für einige hundert Mark Waren, die er einem Boten, den er schicken werde, auszuhänt igen bat. Dieser Bote war ein ahnungsloser zehnjähriger Junge, ben sich der Schwindler herbeigeholt hatte. Der Junge, der sich freute, in den Ferien ein paar Broschen extra zu verdienen, nahm den Auftrag gern an. Auf der Straße, 3. B. auf dem Lands. berger Blab, erwartete ihn R., nahm ihm die Waren ab und Derkaufte fie umgehend für seine Tasche. Er beging nun die Dummheit, bei einer Großfirma, die er schon einmal be. trogen hatte, gestern zum zweitenmal anzurufen. Man schöpfte Berdacht und ließ den fleinen Boten, als er erschien, durch einen Angestellten der Firma verfolgen. R. merkte das aber und machte sich beizeiten davon. Der Junge wurde nun fest ge­nommen, weil man vermutete, daß er mit dem Schwindler unter einer Decke gesteckt habe. Das war nicht der Fall, und er wurde alsbald wieder entlassen. Der Junge hatte sich aber mächtig geärgert und beschloß, auf eigene Faust den Mann zu suchen der ihn hereingelegt hatte. Er durchwanderte die Straßen und sah auch bald seinen Auftraggeber" vor sich. Der Junge blieb ihm hartnäckig auf den Fersen, bis er an einen Schupo beamten fam. Diesem vertraute er sich an, und K. wurde festgenommen.

Er wird wegen Barenbetruges und Urfunden. fälschung dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden,

Candesverrat", so lautet das Thema der Aussprache, die der Deutsche Republikanische Reichebund, Ortsgruppe Berlin , am Diens tag, dem 18. Juni, abends 8 Uhr, im Saal des Demokratischen lubhauses, Bittoriaftr. 24, veranstaltet. Referent ist Reichsminister Klubhauses, Bittoriaftr. 24, veranstaltet. Referent ist Reichsminister a. D. Dr. Landsberg, M. d. R., außerdem werden sprechen: Reichsminister a. D. Dr. Bell, M. d. R., Rechtsanwalt Dr. Ehlers mann, M. d. R., Referendar Hellmuth Jäger. Redakteur Dr. misch, anschließend geselliges Beisammensein Gäste willkommen! Geschäftsstelle: Bernburger Straße 18, III( Telephon: Kurfürst 5490).