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Fahnenwald ein farbenfrohes Bejahen zum Dienst. am Boltsganzen verkündigte und herzlichen Kontakt mit den nicht­uniformierten Volksgenossen herstellte. In Deutschland scheinen wir von diesen staatsbürgerlichen Selbstverständlichkeiten noch weit ent­fernt zu sein.

Schwindelfirma verkracht.

Der Inhaber geflüchtet.

Wohin mit dem 300?

Keine Vergrößerung auf Kosten des Berliner Tiergartens.

Der Tiergarten foll abermals verkleinert werden. Nachdem die Verwaltung des Zoologischen Gartens johon 1925 eine Bergrößerung ihres Besizes um 12 000 Quadratmeter auf Koffen des Tiergartens erreicht hatte, beansprucht sie jetzt das gesamte real 3wi fchen dem 300, dem Landwehrkanal und der Stadtbahn, was beinahe auf eine Berdoppelung ihres Grund­besitzes hinausläuft und einen der schönffen und meistbesuchten( weil fehr günstig gelegenen) Teile des Tiergartens der öffentlichen Be­nutzung entzieht. Man dente nur an den reizenden Kinderspielplat und die Ufer des Landwehrkanals von der Schleuse aufwärts! Die Neuforderung ist nicht schlecht begründet. Direktor Hed will, nach dem Muster von Stellingen , einen Affenfelfen für Baviane, ein großes Beden für Seelöwen und Robben und Gehege für Hirsche und Gemien anlegen. Ueberhaupt aber ist der gesamte 300 schon so beengt, daß das Verlangen nach Luft und Raum vollkommen berechtigt erscheint. Aber ebenso berechtigt und nicht mehr zu überhören ist der Ruf nach einer Berbeffe rung der Berkehrsverhältnisse an der Gedächt. niskirche. Hier besteht tatsächlich die Notwendigkeit neuer Ber­bindungen über Kreuz, die beide nur durch den Zoologischen Garten selber gehen können. Die Nord- Süd- Berbindung zwischen dem Kurfürstendamm und Moabit - Hansaviertel , und die Best- Ost Strecke von der Lichtensteinbrücke zur Gedächtniskirche, die die Budapester Straße entlasten soll. Dazu kommt noch eine Verlänge­rung der Kurfürstenstraße quer durch den 300 zur Kurfürstenallee, die zum Knie führt. Beide Forderungen, denen man ihre dringende Berechtigung nicht absprechen kann, begegnen sich auf dem einzig

Im März d. 3. eröffnete ein 37 Jahre alter aus Wien gebürtiger Kaufmann Bredrech Arenstein, der eigentlich Friedrich heißt, seinen Bornamen aber schechisiert hat, in der Hardenbergstraße 13 ein Kaffee- und Kakaoimportgeschäft. Die drei gemieteten Räume im Erdgeschoß wurden mit allen Schilanen els Chefkontor". Schreibmaschinenzimmer" und Son ferenzraum" hergerichtet und auf den großartigen Briefbogen waren Bankverbindungen ufm. aufgeführt. Arenstein seßte fich mit einer Hamburger Großfirma in Verbindung, die hauptsächlich Katao importiert. Der erste Auftrag, den er erteilte, wurde von ihm in bar reguliert. So erwarb er sich Vertrauen und bei späteren Be stellungen, die mehr und mehr anwuchsen, gewährte man ihm Kredit. Als die Hamburger wegen endlicher Zahlung drängten, machte Arenstein Ausflüchte. Er behauptete, daß sein Guthaben bei einer Berliner Bank zum Ausgleich wohl hinreiche, daß aber die Bank zurzeit wegen der ungünstigen Konjunktur nicht Diese eigenartige Entschuldigung veranlaßte den Hamburger Großlaufmann, selbst nach Berlin zu fommen, um jeinem Schuldner etwas auf die Finger zu sehen. Arenstein empfing ihn überaus freundlich und legte ihm bereitwillig die Bücher vor. us diesen erjah scheinbar der Hamburger, daß die Außenstände der Firma ansehnliche Summen ausmachten. Er ließ sich jedoch nicht ohne weiteres täuschen, machte sich einen Auszug und fündigte on, daß er sich persönlich erkundigen werde. Jetzt wurde Arenstein schwül zumute. Unter der Borspiegelung, er werde eine Konferenz cinberufen, verließ er das Geschäft und fam nicht wieder. Der Hamburger wandte sich nun an die Kriminalpolizei, die aber feststellte, daß Arenstein, der feine feste Wohnung hatte, sondern hald hier bald da in Hotels logierte, spurlos verschwunden war. Ermittlungen bei der Bank ergaben, daß er nicht einen Pfennig Guthaben hat. Die in den Büchern aufgeführten Firmen existieren nicht, fast alle Konten sind Scheinkonten. Waren Reformbekleidung( Thalysia). Freundliche Zufchriften in obigem

zahlen wolle.

find nicht mehr vorhanden. Alles, was er geliefert erhielt, hat der Flüchtige sofort verschleudert. Das Geschäft wurde von der Kriminalpolizei geschlossen, die auf dem Zollamt noch lagernden Waren wurden beschlagnahmt. Die Forderung des Hamburgers be­läuft sich auf 38 000 Mart. Ohne Zweifel hat Arenstein aber noch mit anderen Firmen in Berlin und anderswo Beziehungen an geknüpft. Wer mit ihm Geschäfte getätigt hat und wer über seinen Berbleib Auskunft geben kann, wird gebeten, sich bei Kriminal­bezirkssekretär Neumann bei der Dienststelle D 3 im Polizeipräsidium in Berbindung zu setzen. Einer der Angestellten, der im Verdacht steht, von den Machenschaften seines Chefs gewußt zu haben, wurde vorläufig festgenommen.

Gründliche Rassenaufzucht.

Eine arisch- reinraffige Lebensgefährtin sucht ein Germane in der Begetarischen Warte" durch dieses Inserat: Lebens reformer, Anfang Dreißiger, gebildet, wünscht mit gebildetem deut­ schen Mädel zwecks Heirat in Verbindung zu treten. Bedingun: gen: Alter etwa 17 bis 22 Jahre, arisch- germanischer Rasse, blondes

Haar, langschädelig, gezeugt und geboren von streng vegetarisch lebenden Eltern, an Mutter brust gestillt, vegetarisch ernährt und in lebensreformistischem Sinne erzogen. Anhängerin von Naditultur und der Sinne erzogen. Anhängerin der Nachtkultur und der Ganzaftlichtbildern, Border, Seiten- und Rüden= aufnahme, an die Vegetarische Warte erbeten." Der raffige Wiederaufbau Deutschlands geht also über den dreifachen Ganzaft der blonde Langschädel allein, nicht einmal unter Beihilfe der Mutterbrust, kann es nicht schaffen. Der geht aufs Ganze, diefer Germane! Es wird allerdings nicht leicht sein, den Stamm baum darüber zu erbringen, ob die langschädelige Teutonin, die ihre Vorder, Seiten und Rüdenansichten einsenden soll, von streng vegetarisch lebenden Eltern gezeugt worden ist.

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Neubau des Gewerbesaales.

G

Die Stadtverordnetenversammlung ist vom Magistrat gebeten worden, 4 455 000 m. aus Mitteln der außerordentlichen Ver­waltung für den Neubau des Gewerbefaales zu be willigen. Für das Rechnungsjahr 1929 wird mit einer Gesamtban rate von 1 250 000 m. gerechnet.

Der Neubau ist bereits durch Gemeindebeschluß vom Jahre

möglichen Wege der Verlegung des 3op an die Stadt. peripherie. Anders ist es gar nicht mehr möglich. Als der 300 1884 eröffnet wurde, und noch bis in die achtziger Jahre hinein, lag er weit draußen vor den Stadttoren; er war ein Aus­flugsziel. Heute umschließt ihn der immer stärker anschwellenbe Verkehr des zweiten Stadtmittelpunktes; das ist finnios. Ein Tier­part gehört an den Rand der Stadt, vollends, wenn er wie ein böser Klogy sich mitten in ihren stärksten Verkehr stellt.

Wohin man den 300 verlegen fönnte, hat der Martin Mächler vor dem City- Ausschuß flargelegt. Im Norden der um die Stadtplanung Berlins außerordentlich verdiente Architekt Heerstraße bei Bichelsberge erstredt sich eine große Niederung zu beiden Seiten des Faulen Sees, die sich nicht zur Bebauung eignet, mit ihren vielen Wasserläufen, Wiesen und Gebüschen aber für einen Tierpart prädestiniert erscheint, und die zwei bis dreimal so groß ist wie das heutige Terrain des Zoologischen Gartens. Die Berbindungen nach Bichelswerder, heute schon gut, werden durch Ausbau der Untergrundbahn noch weit günstiger werden. Hier an den Rand der Großstadt, in eine wundervolle märtijche llferland. schaft, gehört der fünftige 300; es ist eine Lage, wie sie der des heutigen in der Zeit um 1870 entspricht. Und sie wird eine aber­malige Revision nicht mehr nötig haben.

Barum geschieht nichts in dieser Richtung? Müssen mir uns eine Beschneidung des Tiergartens zugunsten des Zoos gefallen lassen, die auf jeden Fall nur provisorisch sein kann? Dr. Paul F. Schmidt.

1927 grundsäßlich genehmigt worden. Er hat sich als notwendig erwiesen, da für den Gewerbefaal fein geschlossener Bau vorhanden ist, sondern die verschiedenen Kurse zum Teil im ge werblichen Schulhause Straßmannstraße 6( Wertstätten, Laboratorium und Vortragssaal), zum Teil in dem Schulgebäude

der Kunstgewerbe- und Handwerksschule Andreasstraße 1/2 ( Chemie und Physik), wie auch im Schulgebäude Paul- Singer­Straße 16( Vortrags- und Zeichensäle) untergebracht werden mußten. Der Neubau ist auch deshalb notwendig, weil die vor­handenen Klassen räumlich unzureichend sind, und auch die Bert­stätten bei weitem nicht mehr den modernen Anforderungen ent­sprechen. Hinzukommt, daß das Bestreben älterer Facharbeiter, die Gehilfen und Meisterprüfung nachzuholen, in den lezten drei Jahren einen Umfang angenommen hat, für den die vorhabenen Einrichtungen auch nicht im entferntesten genügen.

Ein Achtzigjähriger. Am 13. Juni begeht unser Genosse Paul Hundt, Am Schlesischen Bahnhof 1, und in der 32. Abteilung organisiert, feinen 80. Geburtstag. Schon als ganz junger Mensch schloß er sich der Parteibewegung an. Während des Sozialisten gefezes stand er als unerschütterlicher Kämpfer in den vordersten Reihen. Er mußte seine Treue mit Gefängnis büßen. Schon als Bierundzwanzigjähriger wurde Genosse Hundt durch das Bertrauen seiner Kollegen und Genossen auf den Bosten des ersten Bepoll­mächtigten des Algemeinen Deutschen Arbeiter- Berbandes in Geß­niz bei Deffau berufen, den er viele Jahre inne hatte.

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