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der auf die Annexion des Landes durch England| fammlung des nationalliberalen Vereins des Königsreichs Sachsen in v. Hammerstein zur Last gelegt wird, ist allgemein bekannt. spekulirenden Abenteurer bringt. Wie die Engländer der Wahlrechtsfrage abzuhalten, und der Vorstand des Vereins ist Dagegen dürfte e3 angezeigt sein, die Hauptanklagen selbst sich gegenüber solchen gefährlichen Einwanderern dieser Anregung nachgekommen. Ganz verschnupft hat bei den kurz zusammenzustellen, welche gegen Herrn Crispi in der nach­verhalten, das lehrt schlagend die Leidensgeschichte der Meistern der Reaktion das fast einstimmige Verdikt des Reichs- drücklichsten Weise erhoben und niemals widerlegt worden sind. chinesischen Einwanderer in Australien  , sowie neuerdings das tages in dieser Woche; was Blos, Gröber, Schoenlank und Auer 1. Er habe von der Banca Romana, deren Mißverwaltung ihm ihnen unter die Nase gerieben haben, ist nicht spurlos an ihnen bekannt war, sich jahrelang, zum Preise seines Schweigens, Berhalten der englischen Bevölkerung in vorübergegangen. Das führende Organ der Nationalliberalen namhafte Summen als Darlehn auszahlen lassen und dieselben Natal gegenüber den britisch- indischen Beredete seinen erger damit weg, fein Mensch in Sachsen   denke niemals zurückgezahlt. Noch zuletzt, als unter dem Ministerium wohnern dieser Kolonie. Die letzteren streben schon seit an eine Verschlechterung des Reichstags Wahlrechts; was Giolitti die Katastrophe über die Banca Romana herein brach, lange nach voller politischer Gleichstellung mit den Eng- aber die Sachsen   unter sich machen, das gehe den habe er für eine von ihm im Parlamente für die Bank gehaltene ländern, die aber allen dahin gehenden Bemühungen mit Reichstag gar nichts an; die Sachsen   feien alleene helle und Vertheidigungsrede von dem Bankdirektor 60 000 Fr. verlangt, der Erklärung entgegentraten, daß die Verleihung aller hätten sich nichts darein reden zu lassen. Zum Lachen ist auch aber wegen der Erschöpfung der Kaffe nur 20 000 erhalten politischen Rechte an die Indier diesen ein politisches die Mehrheit des Volkes auf ihrer Seite hätten, als ob ein halb- fizilianischen Geschäftsfirma, Gebrüder Chiaradia, die später die Behauptung der hiesigen Presse, daß die Wahlrechtsumstürzler können. 2. Er habe die Bankverwaltung vermocht, einer lebergewicht in der Kolonie verschaffen würde. Dabei ist zu beachten, daß die Britisch- Judier einige tausendes zurechnungsfähiger Mensch mit seiner eigenen Entrechtung fallirt hat, nach und nach 800 000 Fr. als Darlehen aus­einverstanden sein könnte. Wie gesagt, die Bewegung ist zuzahlen und habe die Hälfte dieser Summe für sich Köpfe weniger zählen, als die englischen Machthaber, über in ein neues Stadium, in das der Krisis eingetreten: man ist behalten. 3. Er habe sich von dem französischen   Spekulanten diese daher kein ziffernmäßiges Uebergewicht durch Gleichgespannt auf den Entwurf; viele glauben nach dem Intermezzo Reinach   50 000 Fr. dafür zahlen lassen, daß er dem stellung erlangen können. Es ist auch kein Grund vor im Reichstag, daß derfelbe weder für die Konservativen noch für Spekulanten Herz einen hohen italienischen Orden auswirkte; handen, in Zukunft ein schnelleres Wachsen der indischen die Nationalliberalen wohlschmeckend und annehmbar ausfallen nach seinem Rücktritt sei das Ordensdekret annullirt worden, Bevölkerung zu befürchten, da die beiden Volkszählungen dürfte, so daß dann die Blamage des Rückzuges von allen die 50 000 Fr. aber habe er behalten. Deutsche Blätter haben von 1879 und von 1891 etwa das gleiche Verhältniß zwischen Gegnern der Sozialdemokratie je zu einem Drittel getragen häufig, aus Unkenntniß der Verhältnisse, Crispi als den italieni­beiden Arten der Bevölkerung ergaben. Gegen die Zurück werden müßte.- schen Bismarck hingestellt. Richtiger würde es sein, Crispi als setzung der Judier in Natal hat kein chauvinistischer Eng die fürzlich erfolgte Ausweisung eines Arbeiters, des schweize. ftück Hammerstein's zu bezeichnen. Der Vergleich stimmt auch Mülhausen   t. Elf., 30. Januar.  ( Eigener Bericht.) An das italienische, also unter glücklicherem Klima geborene Seiten­länder etwas einzuwenden. Um so voller nimmt er die rifchen Bosamenters Johannes Kläusler aus dem Gebiete von barin, daß beide Herren noch nicht verurtheilt sind, also noch Backen, wenn es sich um die angebliche Zurückseßung seiner Gliaß- Lothringen  , schließt sich heute diejenige eines Fabri- freigesprochen werden können.- eigenen Landsleute handelt.- tanten. Herr Hermann Noack Dollfus, Inhaber Belgien  . Chronik der Majestätsbeleidigungs Prozesse. Aus der Wollspinnerei Dollfus- Dettwiller zu Sausheim   bei Mül 3um Prozeß gegen Lothaire. Giner der be­Hamburg wird vom 1. Februar gemeldet: Der Sohn eines hausen, französischer Staatsangehöriger, ist durch Verfügung des fanntesten Advokaten Belgiens  , Rechtsanwalt leong, wird in der Glashüttenstraße wohnenden Fabrikanten F. wurde Bezirkspräsidenten des Ober Elsaß auf grund des Artikels 7 in Boma den Kapitän Lothaire vor Gericht in der Stokes- An­von einem entlassenen Geschäftsreifenden Gesetz vom 3. Dez. 1849 des Landes verwiesen worden. gelegenheit vertheidigen. seines Vaters wegen Majestätsbeleidigung als Grund der Maßregel erfährt man, Herr Fabrikant Noack denunzirt. Gestern hat bei dem betreffenden eine Haus: habe auf einem dieser Tage in seiner Wohnung gegebenen England. suchung nach verbotenen Schriften seitens der Polizei statt- Balle eine Imitation der in Belfort   stehenden Revanche- Statue London  , 1. Februar. Dr. Jameson, welcher sich an Bord gefunden. Das Resultat ist noch unbekannt. Eine Untersuchung aufgestellt; ferner werde angenommen, daß er nicht ohne Einfluß der Vittoria" auf der Reise nach England befindet, wird Ende ist eingeleitet. gewesen sei auf das Verhalten der Mülhauser Industriellen- Gesell- dieses Monats hier erwartet. Die Ankunft des Schiffes in schaft, deren Vizepräsident er ist und welche bei der verflossenen Southampton   soll geheim gehalten werden.- Kaisers Geburtstagsfeier dem Kriegerverein wohl den großen Spanien  . Saal in dem der Gesellschaft gehörigen Börsengebäude zu Fest zwecken vermiethete, fich aber in einem Briefe die Anbringung rathe3 verlief se br stürmisch; zwei Mitglieder desselben Madrid  , 31. Januar. Die heutige Sigung des Munizipal­jeder äußern Dekoration am Gebäude verbat. Die Maßregel wurden handgemein. erregt in allen Kreisen der Bevölkerung das lebhafteste Aussehen. und Durch das Auftreten die beispiellosen Erfolge der sozialistischen   Agitation im Elsaß eingeschüchtert, Attentat auf den König. Der portugiesischen Ge­hatte die Bourgeoisie, ehemals der Hort des Protestlerthums, zu fandtschaft in Berlin   ist die Nachricht zugegangen, daß der Beginn des gegenwärtigen Dezenniums angefangen, fich der Wann, welcher vorgestern in Lissabon   Steine gegen den Wagen Regierung zu nähern- nun macht die Regierung aus einem, des Königs warf, geistesgestört ist; derselbe wurde in eine Jrrent­auf einen engen privaten Zirkel beschränkten Vorgang, den nie- anstalt gebracht. Also doch kein Anarchist der Attentäter, wie mand beachtet hatte, durch die Ausweisung eines angesehenen gestern leichtfertig in alle Welt depeschirt wurde.- -Herr v. Rottenburg   ist nun endgiltig aus dem und persönlich hochgeachteten Fabrikbefizers eine aufsehenerregende Reichsdienste geschieden; als sein Nachfolger wird der Geh. Ober: politische Aktion und gefährdet damit selbst die natürliche Ent­Rußland. Regierungsrath Rothe, Direktor im Reichsamt des Innern, gewickelung. Ein Aft politischer Klugheit ist diese Ausweisungs- meldet, ging dem Finanzministerium ein Projekt zu behufs Gr­maßregel nicht.-

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Deutsches Reich  .

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In der heutigen Sigung des Bundes rathes wurde dem Ausschußantrage betreffend den Entwurf eines Gesetzes wegen Abänderung des Zuckersteuer Gesetzes die Zustimmung ertheilt. Sodann wurde dem Reichstags­beschluffe, betreffend einen Gesetzentwurf wegen Abänderung des § 2 des Gefeyes betreffend die Verfassung und Verwaltung Elfaß- Lothringens vom 4. Juli 1879, sowie auch dem Reichstags­beschlusse, betreffend einen Gesetzentwurf wegen Aufhebung der dem Statthalter von Elsaß Lothringen   übertragenen außer ordentlichen Gewalten die Zustimmung versagt.

nannt.

- Die Zuckersteuer Vorlage ist vom Bundesrathe angenommen worden.

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Frankreich  .

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Portugal  .

ber Selbstver

Petersburg  , 1. Februar. Wie die Nowoje Wremja" richtung einer neuen russisch  - asiatischen Handelsgesellschaft in Rostow   am Don zur Herstellung und Pflege unmittelbarer Be­Paris, 1. Februar. In dem heute abgehaltenen Minister- ziehungen mit 3entralasien.­Das unparteiische, nicht das volkspartei- rathe theilte der Finanzminister Doumer mit, daß der Budget­Weitere Beschränkung liche Organ des Herrn Ullstein, die Berliner   entwurf, der heute der Kammer vorgelegt wird, eine Ersparniß waltung. Das Semsiwo des Gouvernements Tiver hat be­Abendpost", maßt sich auläßlich des letzten Grmittelungs- von 40 Millionen gegenüber dem Budget von 1896 aufweist. schlossen, sich an den Senat mit einer Beschwerde zu wenden verfahrens gegen Unbekannt" an, uns Lehren über die Aufgaben Der Ministerrath genehmigte im Prinzip die von der Kammer­der Presse zu geben. So wie andere Verleger ist auch Herr Kommission gegen den Minister der Volksaufklärung, welcher der Stiftung angenommene Besteuerung fremd= uustein neidisch auf den raschen Informationsdienst, der freiländischer Arbeiter. Minister Berthelot wird jedoch die ein Veto entgegengesetzt hat, obwohl ein Gesez vom Jahre 1873 eines Stipendiums zum Gedächtniß an Unkowsky eigenmächtig willig unserem Blatte geleistet wird. Daß wir dabei stets Kommission veranlassen, bei der Einzelberathung folche gese- bestimmt, daß die Minister diejenigen Petitionen der Semstows, immer richtig zu beurtheilen wußten, was echt, was Mystifikation lichen Bestimmungen nicht anzunehmen, welche welchen sie nicht zustimmen, dem Komitee der Minister zur Ent­ist, ist eben ein Geschick, über das in anderen Redaktionen nicht gegen die bestehenden internationalen Verscheidung unterbreiten sollen. immer verfügt wird. Eine Beschwerde beschloß das träge verstoßen tönnten. Twerer Semfiwo auch gegen den Minister des Innern zu führen, weil er der Petition des Semstwo feine weitere Bewegung gab, in welcher der Wunsch ausgedrückt wurde, daß ausschließlich der Senat und zwar nur in Fällen, wo gegen die Bestimmungen des Gesetzes verstoßen wurde, die Wahl seitens der Senistwos ihrer Beamten für ungiltig erklärt werden darf.

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Erschossen wurde in Bremerhaven  , nach der Magdeburger Beitung", ein Handwerksbursche von einem Gendarmen, der ihn wegen Fechtens" verfolgte und die Schußwaffe gebrauchte, als der Handwerksbursche nicht steben blieb. Der Gendarm wird sicherlich zu seiner Rechtfertigung irgend eine Instruktion" verschüßen können.

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Paris  , 1. Februar. Ministerpräsident Bourgeois hat gestern eine Abordnung von radikalen und sozia listischen Abgeordneten unter Führung Goblet's empfangen, welche von ihm verlangten, daß das Beamten personal durch zahlreiche Entlassungen ge­säubert werde.

Monline 31. Januar. Das Schwurgericht ver. handelte heute gegen die Urheber der in der France  " ver­öffentlichten falfchen Liste der 104 angeblich in der Panama  - An gelegenheit Bloßgestellten. Die Klage hatte der in der Liste auf geführte ehemalige Deputirte Labussière gestellt. Von den An­geklagten war nur einer, der Redakteur Colville, erschienen, welcher zu 8 Tagen Gefängniß und 100 Frants Schadenersatz verurtheilt wurde; außerdem wurde der Kläger   ermächtigt, daß Urtheil in 12 Zeitungen zu veröffentlichen. Gegen die 5 andern Angeflagten wurde auf Gefängnißstrafen von 4 bis 6 Monaten erkannt.- Italien  .

Leipzig  , 1. Februar.( Eig. Ber.) Der Feldzug gegen das sächsische Wahlrecht ist in ein neues Stadium getreten; es ward in diesen Tagen feitens der Regierung die Veröffentlichung des Entwurfes erwartet, von dem Graf Hohenthal in Berlin   nicht einmal eine Ahnung haben wollte. Nun ist aber dank des Eingreifens der Sozialdemokraten Sachsens   die Etimmung im Bolte gegen die Schill, Mehnert und Genossen schon derart aufgebracht und erregt, daß die nächsten politischen Freunde derselben schon umzufallen sich anschicken. Die National liberalen Dresdens   haben schon den Rückzug angetreten. Der hochtonfervative Vaterländische Verein in Leipzig   hegt plöß lich lebhafte Bedenken gegen die Einführung des elendesten aller Wahlsysteme; er hält sogar nächste Woche eine Rom  , 30. Januar  .( Eigener Bericht.) Crispi und Protestversammlung ab allen Grustes. In der An- Hammerstein. Die Auslieferung des Herrn v. Hammerstein kündigung der Versammlung heißt es: Wir halten es durch die italienischen Behörden ist erfolgt und man konnte für unsere Pflicht, so lange es noch Beit ist, warnend unsere daran, daß sie erfolgen würde, angesichts der Bestimmungen der Stimme zu erheben, Selbst die Nationalliberalen Leipzigs   fühlen Verträge gar nicht zweifeln. Aber es ist eine bösartige Fronie fich nicht mehr ganz sicher mit ihren Umsturzplänen; sie haben des Schicksals, daß die Auslieferung Hammerstein's gerade durch angeregt, am 9. Februar in Leipzig   eine außerordentliche Generalver- das Ministerium Crispi erfolgen mußte. Was dem Herrn

daß die Arbeiter sich an der sozialistischen   Bewegung betheiligen, weil sie durch die Gebildeten dazu herangezogen werden? Ich bestreite eine solche Annahme aufs nachdrücklichste. Wir Arbeiter verstehen vollständig, daß der Kampf der Sozialdemokratie für unsere Interessen geführt wird; wir sehen unsere ganze Kraft dafür ein und sind bereit, die ganze Verantwortung für alles zu tragen, was wir gethan haben. Es würde also von Ihrer Seite eine große Ungerechtigkeit fein, wenn Sie in dem Urtheil, Ich bin froh, daß ich Gelegenheit habe, vor meinem Tode das Sie zu fällen im Begriff stehen, den geringsten Unterschied einige Worte an Euch richten zu können. Nicht lange, und wir zwischen den Arbeitern und den Gebildeten machen wollten. Was sind nicht mehr da, aber jede Furcht ist fern von uns. Denn mich persönlich betrifft, so will ich von Ihnen wir wissen, wofür wir unser Leben lassen. teine Gnade!

Um 1 Uhr des Nachts( vom 18. auf den 19. Dezember) wurden die Angeklagten zur Urtheilsverkündigung vorgeführt. Es wurden verurtheilt:

Zum Tode durch den Strang:

1. Peter Bardowski, Richter in Warschau  , 36 Jahre alt, Russe.

2. Nikolaus Lury, Hauptmann und Kriegsingenieur. Gegen beide lag kein anderes Beweismaterial vor, als daß sie die Partei mit Geld unterstützt hatten.

3. Stanislaus Kunisti, früherer Hörer am Institut für Wege und Verkehrsmittel, 24 Jahre alt, Pole.

4. Michel Disowsti, Schuhmacher in Warschau  , 22 Jahre alt, Pole  .

5. Johann Pietruschinski, Weber aus 3gierz, 21 Jahre alt, Bole.

6. Joseph Schmaus, Schlosser aus Warschau  . 3u 16 Jahren Zuchthaus  ( in Sibirien  ) 18 Per­fonen, darunter 2. Warynsti, Technolog; Heinrich Dulemba, Seisensieder; Mautowski, Tischler; J. Bloch, Weber.

3u 10 Jahren Zuchthaus  : F. Kohn, stud. jur. Zur Berbannung nach den entferntesten Gegenden Sibiriens  : Die Lieutenants Iglström und Cokolowski.

Dieses Urtheil erlitt in Petersburg   einige Aenderungen; endgültig wurden verurtheilt: Zum Tode durch den Strang: Bardowski, Kunigti, Ossowsti und Pietruschinski. Zu 20 Jahren Zuchthaus  : Schmaus und Lury.

Die übrigen Buchthausstrafen wurden um 2-8 Jahre ver. ringert.

Die Verurtheilten, die auch unter dem Gefängnißpersonal

Brüder! Arbeiter!

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- Die russische Bauernbant, welche im Jahre 1882 gegründet wurde, um der Proletarisirung der Bauernschaft entgegenzuwirken, ist jetzt durch ein neues Gesez organisirt worden. Nach der ursprünglichen Organisation sollte die Bank den Bauern, welche Land kaufen wollen, mit Geldzuschüssen bei­stehen. Da aber diese Geldzuschüsse nicht die volle Summe des Preises des gekauften Landes ausmachten, so konnte die Silfe der Bauernbank nur wohlhabenden Bauern, welche Geld besaßen, 11117 den übrigen Theil des Kaufpreises zu bezahlen, zu gute kommen. Diejenigen Bauern, welche das Geld dazu nicht besaßen, mußten doch noch bei Wucherern Geld aufnehmen, wenn sie mit der Beihilfe der Bant Land ankaufen wollten. Diese ärmeren Käufer konnten dann ihren Verpflichtungen der Bank gegenüber nicht nachkommen und ihr Land muße in den Besitz der Bank übergehen. Die neue Organi­fation der Bank soll solche Fälle verhüten. Die Bank soll jetzt eine aktive Rolle spielen sie soll selbst Länder antaufen, fie in kleine Stücke zerschlagen und an Bauern verkaufen, von deren Fähigkeit, ihren Verpflichtungen der Bank gegenüber nachzukommen, sie sich vorher überzeugen soll. An baarem Gelde werden die Bauern beim

Freunde hatten, wandten sich schriftlich an ihre Genossen mit lichen Herzen ausjäten müssen. Dies, ausgesprochen Ermahnungen und Belehrungen, die vor Rache- Akten und Born- von Menschen, die in Ketten eingeschmiedet sind, müßte Euch ausbrüchen warnen. Die beste Rache sei die uner- von Rachenkten zurückhalten. Vergendet Ihr, meine Brüder, die müdliche Arbeit an dem Ausbau der Organi- Kräfte nicht umsonst; beseitigt ruhig die Hindernisse, die Euch fation. im Wege sind, und schreitet muthig vorwärts. Die Vers Runiti's Brief lautete: hältnisse zwingen Guch, im Kampfe auszuharren. Ihr müßt tämpfen, aber in Gurem Kampfe soll der Ver­stand und nicht blinder Gifer Euer Ratbgeber sein... Gedenket, daß Jeder nur das Recht hat, sich selbst zu opfern, deshalb schonet die Verheiratheten, damit unsere Kinder nicht Waisen bleiben. Ein großes, fehr großes Feld habt Ihr noch zu bearbeiten; säet fleißig, und die Ernte wird eine reichliche sein. Und wenn sie die Menschheit einst einsammelt, so wird dies für Euch und für uns der größte Lohn sein. Am 28. Dezember wird man uns die in Petersburg   be­stätigten Urtheile vorlesen, und Auge ins Auge werden wir uns wiederum mit unseren Henkern begegnen. Wir sind fröh lich fie traurig; wir sind stolz, daß wir der Gesellschaft unsere Schulden ehrlich bezahlt baben; sie aber sind gedehmüthigt durch ihre Niedertracht.

Jest liegt's an Euch, Brüder, daß wir nicht vergeblich sterben.

Muth und Ausdauer! Vergessen wir nie, daß wir nur aus eigenen Kräften uns unsere Rechte ertämpfen können, daß wir nur in uns selbst die Kräfte suchen müssen für den Kampf, den wir führen.

Mögen die grausamen Urtheile, die gefällt wurden, Euch nicht abschrecken.

Seid vorsichtig in Euren Handlungen und traut nicht dem ersten Besten! Aber auch Eure Thatfraft soll nicht sinken, weichet nicht von unserem Banner! Haltet es hoch! Ihr werdet fiegen!

Das sind, Brüder, meine letzten Worte, mein Testament, welches ich Euch zurücklasse.

Und nun, meine näheren Freunde, wenn auch nur einer von Euch mir die alte Anhänglichkeit bewahrt hat, so werdet Ihr wissen, daß ich diese einfachen Worte träufen möchte mit meiner ganzen Liebe für die Sache, für welche ich sterbe, mit der ganzen Freundschaft für Euch, meine Mitarbeiter.

Ich umarme und grüße alle, die mich kennen und sich meiner erinnern. Brüderlichen Händegruß meinen Kampf genossen. Ich umarme Euch zum letzten Male aus ganzem Herzen. Seid glücklich! Stanislaus Kunigti. M. Mankowski schrieb am selben Tage an seine Genossen im Namen der Arbeiter:

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Wer ist bier der Sieger? O, nicht sie! Hier triumphiren die Opfer­hier siegt die Wahrheit!.... Mantowsti.

Am 28. Januar 1886 traten stolz und muthig vier Sozialisten auf das Schaffot. Kunigti, Bardowski, Ossowski und Pietruschinski starben mit dem Rufe:

Es lebe die Freiheit!& lebe das Pro letariat!

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Ehre den Braven! Und der Sieg fann einer Sache nicht fehlen, die solche Vorkämpfer hat.

Umsonst sind sie nicht gestorben. Die sozialistische Saat, welche sie ausgeftrent haben, wächst und gedeiht auch in dem unter dem Zarismus geknechteten Polen  , jenem Lande, in dem der Dispotismus feine scheußlichsten Verbrechen begangen hat und das da schmachtet in finsterster Knechtschaft.

Brüder! Wir wissen, daß nach Durchsicht dieses Briefes Nein, sie sind nicht umsonst gestorben, die Helden des ein Gefühl in Eurem Herzen mächtig aufwallen wird: das 28. Januar 1886. Die Jabne, die ihnen der Tod aus der Hand Gefühl der Rache..... Die Rache, meine Brüder, gerissen, sie ist in fester Hand und wird tapfer vorangetragen. ist eine jener menschlichen Leidenschaften, die Und die Schaar der Kämpfer wird größer und größer. Märtyrer= wir unterdrücken, die wir aus dem mensch blut ist Märtyrersamen. Vorwärts, ihr polnischen Brüder.

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