Festgefahrene Kartellpolitik. Außenseiter gegen Waggonkartell.- Oer Vorstoß der Kommunen.
Der in der deutschen Wcrggonindustrie schon lange vorhandene Sprengstoff ist jetzt an zwei Stellen zugleich explodiert. Zunächst hat die Gründung eines allgemeinen Waggonkartells neben dem schon bestehenden Kartell für Reichsbahnlieferungen (Wagenbauvereinigung) gleich in seinen Anfängen Schiffbruch erlitten. Zum Verständnis der neuen Kartellbestrebungen ist ein kurzer chinweis auf die Kunden der Waggonindustrie notwendig. Der deutsche Waggonbau schöpft seine Aufträge aus drei Quellen. Reben der Reichsbahn als Hauptkunden sind die deutschen Kam» m u n e n bzw. die öffentlichen Verkehrsunternehmungen in den Städten als Auftraggeber für Strahenbahn-, Hoch- und Unter- grundbahnwagen mehr und mehr in den Vordergrund getreten. Hierzu kommen noch die deutschen Privat- und Kleinbahnen. Der dritte Auftraggeber ist das Ausland, dessen staatliche und private Bestellungen aber von der internationalen Konkurrenz heitz � umkämpft sind. Während die Deutsche Reichsbahn schon im Jahre ! 1926 die Sarkellierung des Reichsbahn-Waggongefchästes , durchsetzte und bei der Gründung der Deutschen Wagen bau- i Vereinigung maßgebend beteiligt war, blieben da« Straßen- bahn-, Hochbahn- und Kieinbahngeschäft sowie die Gewinnung der ausländischen Aufträge dem freien Wettbewerb überlassen. Mit der kürzlich erfolgten Gründung eines neuen Waggonkartells, . der„D e u w i'(Deutsche Waggonindustri«), sollte aber das g e- � famte freie Geschäft gleichfall» kartelliert und . durch Quoten auf die einzelnen Werke verteilt werden. Die deutschen Kommunen bzw. ihre Verkehrsunternehmungen haben der Kartellierung des Strahenbahn- und Hochbahngefchäftes stets mit Mißtrauen gegenübergestanden. Sie fürchteten mit i Recht, bei Ausschalten des freien Wettbewerbes«ine Preis- � d i k ta t u r des Kartells und auch einen lähmenden Einfluß ! auf die Qualitätsverbesserung. Dieses Mißtrauen wurde noch durch � grundlegende Konstruktionsfehler bei der Gründung I der Deuwi verstärkt. Schon bei der Tätigkeit der Deutschen Wagen- i bauvereinigung hat sich die große Zahl der Kartellmitglieder als j äußerst hinderlich für die Rationalisierung der Werke erwiesen. I Während die drei stärksten Mitglieder, der Ostdeutsche Waggon- Trust(Linke-Hofmann-Busch A.-G. in Breslau ), der Westdeutsch« Waggon-Trust in Düsseldorf sowie die Görlitzer Waggon-Fabrik A.-G., zusammen fast 49 Prozent der gesamten Quoten auf sich vereinigten, zersplitterten sich die übrigen 69 Prozent der Quoien auf fast 39 weitere Mitgliedswerke. Unter diesen Umständen konnte natürlich von einer durchgreifenden Rationalisierung, fa wie sie van der Reichsbahn beabsichtigt war, nicht die Rede sein. Ob die Reichsbahn im übrigen ihre Kontrollgewalt in der Preisfrage, die sie zum Ausschalten zu teurer Werke berechtigte, entsprechend aus- genutzt hat, losten wir dahingestellt fein. Jedenfalls ist der Oeffent- lichkeit kein einziger Fall von einem Durchgreifen der Reichsbahn in der Wagenbau-Dcreinigung bekannt geworden. Trotz der ungesunden Uebersetzung im Waggonbau scheint die Industrie aus ihren bisherigen Erfahrungen noch nichts gelernt zu haben. Andernfalls ist es imbegreiflich, daß die Mitgliederzohl bei der Gründung det� neuen Kartells der Deuwi nicht etwa ver- ringert, sondern im Gegenteil noch erhöht wurde, s» daß die Zahl der Mitgliedswerke etwa 35 Werke umfasten soll. Zu welcher fast grotesken Zersplitterung diese Kartellpolitik führt, wird daraus ersichtlich, daß die kleinsten Quoten mit 9,3 Prozent festgesetzt wurden. Wenn die deutschen Kommunen und ihre Derkehrsunterneh- mungcn von diesem Kartell alles andere erwarteten, als eine Fort- setzung der Rationalisierung mit folgender Preissenkung, so sahen
sie die Situation durchaus richtig. Die ablehnende Hastung der Kommunen gegen da» neue Waggonkartell wurde noch dadurch verstärkt, daß sich in dem Vertrag« der Deuwi ein« Klausel befindet. die für Preisdiktatur durchaus typisch ist. Danach sollen alle diejenigen Werke des Kartells, welche Aufträgt über ihre festgesetzt« Quote hinaus erhalten, 5 Prozent des Wertes zur Entschädigung der schlechter beschäftigten Werke an die Kartellkaste abführen. Auf Kosten der Derbraucher sollen also nach dem Kartellvertrage die schlechten Werke künstlich am Leben gehalten werden. Die Kommunen, die sich dem neuen Kartell keinesfalls auf Gnade und Ungnade ausliefern wollten, schritten daher zu einer Gegenaktion. Soweit bisher bekannt geworden ist, haben die Städte Berlin , Frankfurt a. M., Halle, Oberhausen und Leipzig zusammen mit drei dem neuen Kartell ferngebliebenen Waggonfabriken einen großen Liefervertrag bis zum Jahre 1934 abgefchlosten. Die drei Werke, die Hannoversche Waggon- f a b r i k, die Christoph u. U n m a ck A- G. in Riesky und die Waggonfabrik Ilerdingen erhalten nach dem vertrage min- destens 59 Prozent der gesamten Wagenaufträge dieser vereinigten Kommunen, deren Kreis sich in Kürz« noch er- weitern dürft«. Bei vorsichtiger Schätzung der jährlichen Aufträge bei den Verkehrsunternehmen dieser Städte können die drei Werke mst einem festen Auftragsbestand von jährlich 12 bis 15 Millionen rechnen, so daß ihnen eine fortlaufende Beschäftigung allein auf diesem Gebiete des Wagenbaues gesichert ist. Auch die Städte kommen bei diesem Vertrag gut auf ihre Rechnung, da sie in jede der drei Waggonfabriken zwei Aufsichtsräte mil umfastendem Kontrollrecht entsenden. Die Kontrolle dieser städtstchen AufsichtsratsmitgNeder wird sich in erster Linie auf die Preiskalkulationen und die tech- nifche Durchführung der Aufträge erstrecken. Außer diesem Außenseiterblock sind aber noch eine Reihe anderer Waggonfabriken dem neuen Deuwi- Kartell fernge- blieben. Bei der Gründung waren nur 16 Werke, die etwa 52 Prozent der deutschen Waggonindustrie darstellen, zugegen. Durch einige spätere Beitrittserklärungen dürften jetzt etwa 69 Prozent der Waggonindustrie dem Kartell beigetreten fein. Be- merkenswert ist, daß auch der Westlich« Waggon-Trust. die Vereinigte Westdeutsche Waggonfabriken A.-G. in Düsseldorf , Außenseiter geblieben ist. Diese Tatsache hängt mit dem zweiten Konfliktsherd in der Woggonindustrie zusammen, der seit kurzem zu einem offenen Kampf geführt hat. Der Westdeutsche Trust hat in den letzten Wochen alle Minen springen lassen, um beherrschenden Einfluß bei der Düsseldorfer Waggonfabrik Gebr. Schöndorf zu gewinnen. Dies ist ihm jedoch nur unvollständig gelungen, so daß er die Verschmelzungsaktion zwischen Schöndorf und den Waggonfabriken F u ch s w Heidelberg und der Rorddeutschen Waggonfabrik in Bremen nicht hintertreiben tonnte. Da die Schöndorf -Gruppe jetzt auch von der Linke-Hofmann-Busch-A.-G. gestützt wird, haben sich die Gegensätze auch zwischen den beiden stärksten Woggongruppen, dem ostdeutschen und dem westdeutschen Trust, fühlbar verschärft. Es zeigt sich also, daß im Waggonbau die Dinge zur Zeit noch voll im Fluh sind, und die Neuordnung der Verhältnisse noch eine Zeit auf sich warten lassen wird. Unter diesen Umständen wird auch das neue Kartell nur sehr kümmerlich vegetieren, wenn ihm nicht schon durch die tatkräftige Aktion der beut- scheuStädte der Lebensnerv durchschnitten ist. * R.B,
Volkseinkommen und Einkommensteuer. 34 Milliarden Löhne und Gehälter der Lohnsteuerpflichtigen.- 36 Milliarden Gesamteinkommen.
Im Statistischen Jahrbuch für 1928 hat dos Statistische Reichs- omt die vorläufigen Ergebnisse der Lohnsteuerstatistik für 1926 ver- öfsentlicht. Ihnen sind jetzt die vorläufigen Ergebnisse der Statistik der Eiutommensfeststellung bei den veranlagten Einkommensteuer- Pflichtigen für das gleiche Jahr gefolgt.(Vgl. Wirtschaft und Statistik Heft 19, Seite 422 ff.) An Hand dieser Statistiken ist es möglich, sich ein Bild von der Größe und der Verteilung des deutschen Volkseinkommens zu machen, wenngleich infolge des Fehlens zahlreicher Einzelheiten dies Bild nur unvollkommen fein kann. Bon über 23 Millionen Lohn- und Gehaltsempfängern hatten 1926 19,4 Millionen kein steuerpflichtiges Einkommen(über 1299M. jährlich). Rund 9,4 Millionen unterlagen mit Rücksicht auf die Familienobzüge nicht dem Lohnsteucrabzug. Ihr Gesamteinkommen betrug rund 9,7 Milliarden Mark. Di« rund 12,5 Millionen Steuer. belasteten hatten ein Gesamteinkommen von rund 25,1 Milliarden Mark. Danach wird man das Gesamteinkommen der Lohn- und Gehaltsempfänger aus Löhnen und Gehältern auf rund 36 TRil- liarden Mark für 1926 schätzen können. Von diesem Betrage entfielen beinahe 1,9 Milliarden Mark auf rund 179 999 Lohnsteuerzahler, die nachträglich veranlagt wurden, weil ihr Einkommen 8999 M. überstieg. Die 23,1 Millionen Lohn- und Gehaltsempfänger, die weniger als 8999 Mark Jahres- cinkommen hatten, verfügten also 1926 zusammen über ein Ein- kommen von etwa 34 Milliarden Mark. Ihr Durchschnittseinkommen betrug demnach weniger als 1599 M.. ihre SIeuerleistung rund 899 Millionen Mark. Im übrigen zeigt die Veranlagung der nichk Lohnfleuerpflichtigen für 1926 die folgende Verteilung der Einkünfte(also vor Abzug der abzugefähigen Werbungskosten und dergleichen): aus Land- und Forstwirtschaft.... rund 1,9 Milliarden „ Gewerbebetrieb........ ,7,7 „ sonstiger sclbüändigcr Berufstätigkeit„ 1,0 „ Äopitaloermögen......„ 9,6 „ Vermietung und Verpachtung..... 0,6 andere.............. 0,2 lasgesamt rund 12,0 Milliarden
SelbstverstänI�ich zeigt dies« Tabelle nicht das nicht veranlagte Einkommen, fei es, daß es unter der Freigrenze blieb, fei es, daß feine Bezieher nicht einkommensteuerpflichtig waren, sei es. daß das Einkommen hinterzogen wurde, sowie dasjenige Einkommen von Gesellschaften nicht, deren Einkommen durch die Körpcrfchosts- steuer erfaßt wird, soweit es nicht durch Dividendenausschüttung an die Aktionär« gelangte und bei diesen besteuert wurde. Soweit Gewinne der Aktionäre besteuert sind, handelt es sich hier um Gewinne des Jahres 1925. Was alles nicht erfaßt ist. Di« Uebersicht ist also«rgänzungsbedürftig. Eine derartige Ergänzung kann jedoch nur durch Schätzung gefunden werden. Rund 899 999 Landwirte wurden von der Steuer nicht erfaßt. Außerdem ist allgemein gerade bei der Landwirtschaft ein Zurückbleiben der Steuerveranlagungen hinter dem tatsächlichen Einkommen anzunehmen. Man wird daher das landwirtschaftliche Einkommen um rund 2 Milliarden Mark höher schätzen dürfen. Bon den rund 3 Millionen Selbständigen in Handel und Gewerbe wurden etwa 699 999 nicht von der Steuer erfaßt. Auch hier ist außerdem in gewissem Umfange mit zu niedrigen Veranlagungen zu rechnen, wenngleich prozentuale die Unter- deklaration weniger ausmachen dürfte als bei der Landwirtschaft. Danach wird man auch hier einen Zuschlag von rund 2 Milliarden Mark machen dürfen. Das Einkommen der freien Berufe(sonstige selbständige Berufstätigkeit) ist auffallend niedrig veranlogt. Bei der zum Teil schwierigen Faßbarkeit dieser Einkommen erscheint es gerechtfertigt, es um rund 29 Proz. höher anzunehmen, als es der Steuer angegeben wurde. Dem deklarierten Emkrnnmen von 0,6 Millionen Mart aus Kapitalvermögen steht gegenüber, daß allein nach deni Auf- kommen des Steuerabzugs vom Kapitalertrag rund 999 Millionen Mark Kap i t a l e r t r o g 1926 versteuert wurden. Hinzu kommen die vom Slcucrabzug nicht erfaßten Kapitalerträge, wie Zinsen auf Hypotheken, Sparkassen- und Bankguihaben, privaten Darlehen usw. Man wird dies Einkommen also wohl auf rund 1,2 Milliarden Mark schätzen dürfen. _ Zu einem großen Teil nicht erfaßt sind ferner die Einkommen
an Eozialrenten, Pensionen usw., die man insgesamt wohl auf mindestens 3 bis 4 Milliarden Mark schätzen muß. Di« nicht aus- geschütteten Gewinne der törperschastssteuerpflichtigen Gesellschaften schätzen wir auf rund 1 Milliarde Mark, die Einkommen bei Unter. nehmungen der öffentlichen Hand, die steuerfrei sind, ebenso hoch. Mit diesen Annahmen ergibt sich die folgende Zusammensetzung des Volkseinkommea» für tN2L: Lohn und Gehalt unter 8999 M. jährlich.. 34 Milliarden ,,, über 8000„».. 1.9» Land- und Forstwirtschaft 3,9. Gewerbebetrieb.........•» 9,7» sonstige selbständige Berufstätigkeit.... 1.2» Kapitalvermögen.........•» 0,6» Vermietung und Verpachtung 9,6, andere....... ,,«»»»» 0-2• Renten. Pensionen usw. 3,5» Körperschaftssteuerpflichtige 1,9» öffentliche Hand........... 1.° insgesamt 57.6 Milliarden Da«» sich hier um da» Roheinkommen handelt, wird man gewisse Doppelrechnungen absetzen müssen. Dos Gesamt- einkommen wird sich demnach auf etwa 55 bis 56 Milliarden Mart stellen. Die Sinkommeusteuer nach Steuerzahlergruppen. Der Einkommensteuer unterliegt hiervon nur das Einkommen der natürlichen Personen. Die Verteilung dieses Einkommens aui die verschiedenen Wirtfchastsgruppen und Einkommensorten ist bisher noch nicht mitgeteilt worden. Wohl aber ist die Höh« dcs Aufkommens nach der Höh« des Einkommen, der Steuer- zohler angegeben.- � Da ergibt sich das folgende Bild: �, Es zahlen Einkommensteuer:'- i' Lohn und Geholt unter 8999 M. jährlich.. 800 Mill. Mark Lohn und Gehalt über 8990 M. jährlich mind. 299 Mill. Mark Es zahlten alle Lohnsteuerpflichtigen rund 1 Milliarde. Davon entfielen rund 899 Millionen Mark auf die Einkommen unter, rund 299 Millionen Mark auf die Einkommen über 8990 M. jährlich. Diese 200 Mill. Mark sind in der folgenden Uebersicht über die Einkommensleistung der veranlagten Steuerpflichtigen enthalten: Es zahlten Steuerpflichtige die Einkommen bis 1599.. rund 35 Mill. M. 972 999 von 1500— 3900 M..., 113., 1 033 000 . 3000— 5000.... 198,. 431 000 „ 5000- 8000.. 92.. 204 000 . 8000—16000.,., 292.. 211999 . 16090— 59900., �„ 399.. 84 000 . 50000—100000.,.„ 160,, 9 400 über 190 090 M...... 267.. 3 800 Demnach ist also das Rückgrat der Einkommensteuer in fis- talischer Beziehung nicht nur die Steuerleistung der niedrigen, sondern in erheblichem Maßstab auch die der hohen Einkommen. Die Einkommen über 8000 M. jährlich bringen rund S5S Millionen Mark, die Einkommen unter 8000 M. jährlich bringen rund 1150 Millionen Mart auf. Seit 1926 ist die St-uerleistung der hohen Einkommen weiter gewachsen, die der niedrigen Einkommen dank der Lohnsteuerreformen von 1927 und 1928 um schätzungsweija etwa 159 Millionen Mark gesunken. Dagegen verursacht die Besteuerung der niedrigen Einkommen eine unverhältnismäßig hohe Bcrwaltungsarbeit. Bon den knapp 3 Millionen veranlagten Einkommens fteuerpflich- t i g c n haben mehr als fünf Sechstel ein Einkommen von weniger als 3000 M. jährlich. Ihre Steucrleistung ist«Iwa nur«in Drittel der Gesamtleistung der veranlagten Steuerpflichtigen. Die Unwirt- schaftlichteit des Apparats unserer Finanzoerwaltung hat hier zum Teil ihre Ursache. Denn die Bearbeitung derart zahlreicher Steuer. Veranlagungen mit einem verhältnismäßig sehr geringen Ertrag (bei rund 1 Million Steuerpflichtigen nur etwa 35 M. je Steuer- erkläflrng) bedingt«ine Ausweitung des Verwaltungsapparats, der bei erheblichem Ausfall an Steuerpflichtigen, etwa durch Herauf» setzung der Freigrenze,«ine nicht unerheblich« Erfparnismöglichkeit gegenüberstände._ �., Aiedergeboxie Außensetter. OaS westdeutsche Zementsyndikat als Siege?. In dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht für 1928 kann der Westdeutsche Zementoerband triumphierend feststellen, daß in seinem Absatzgebiet zwei Außenjeiterunternehmungen Kon- klirs anmelden und zwei weitere Werte Vergleichsverfahren bcan- tragen mußten. Mit welchen Mitteln das Kartell diesen„Sieg" über die lästigen Störenfriede erfocht, wird leider nicht hinzugefügt. Jedenfalls sind die westdeuffchen Zementmagnatcn durch die Erledi- gung der Außenseiter bereits wieder so übermütig geworden, daß sie neu e Preiserhöhungen beabsichtigen. So sei be- reits in Verbandskreisen erwogen worden, die zu Kampfzwecken durchgeführten Preisermäßigungen vom Dezember 1927 wieder aufzuheben. Begründet wird diese Erwägung mit dem bis- herigen Absatzausfall im laufenden Jahr. Dem wirtschaftlichen Weitblick der Zementindustriellen all« Achtung. Absatzverluste mit Hilfe von höheren Preisen weit- zumachen, kann nur ein mit Kartellbrettern oernagel- t e s Hirn sich ausfinnen. Jedenfalls ist es wirtschaftlich unver- antwortlich, sich jetzt mit Preiserhöhungen füx einen wichtigen Bau- stoff zu trogen, wo der B a u m a r i t durch die allgemeine Geld- knappheit noch schwer zu kämpfen hat. Im übrigen haben die Zementwerke im vergangenen Jahre bei den alten Preisen die höchsten Durchschnittsprofite in der ganzen Industrie erzielt. Reichssorschungsstcllc für landwirlfchafttichcs Marktwefen. Zur planmäßigen wissenschaftlichen Erforschung der mit der Absatz- und Preisbildung landwirlfchaftlicher Erzeugnisse zusammenhängenden Fragen hat der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschast eine dem Ministerium unterstellte„R e i ch s s o r s ch u n g s st e l l e für landwirtschaftli�tjes Marktwefen" errichtet. Zum Leiter der Stelle, die ihren Sitz in Berlin hat, ist Genosse Dr. Fritz Baad« ernannt worden. „Von den Sicherungen de« Voung-Plan»." Im gestrigen Reparationsauffatz war in der dritten Spalte, zweiter Absatz, der Einleitungssatz verstümmelt. Er lautet richlig«„Au? der Anlage 5 erfährt man' weiter, daß auch die„Unabhängigkeit der Rcichsbank" bei der Anpassung des Reichsbankgcsetzes an die neuen Bedingungen(Fortsoll der ausländischen Kontrolle) zu berück- sichtigen ist."
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