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Zehn Lahre Ozeanflug. Die erste Ozeanüberquerung im Zum 1919.

Der geglückte Tronsatlantikflug desGelben Vogels" mit den Piloten Lotti, Assolant und Lefeor«, wird schon fast als ein oll� tägliches Ereignis bewertet werden. Wenn auch Frankreich seinen Fliegern«inen herzlichen Empfang bereiten wird, da sie ja die ersten Franzosen sind, denen die Ueberquerung des Ozeans gelang, so wird die Begeisterung auf dem Flugplotz von Le Bourget doch nicht mehr so hoch gehen, wie an jenem 22. Mai 1927, als Lind- bergh dort landete. So rasch vergeht die Zeit, so schnell verbraucht sie Erfolge und groß« Taten! und doch umfaßt die Geschichte des Ozeanflugs erst zehn Jahre. In diesen Tagen konnte man ein Jubiläum seiern: am 10. Juni 1919 gelang die erste Ozeanüberquerung ohne Zwischenlandung. Es waren die englischen Flieger Alcvk und Brown, die mit ihrem Doppeldecker von 700 PS im Laufe von siebzehn Stunden die Streck« zwischen Neufundland und Clifton in Irland zurücklegten. Die erste Ozeanüberquerung in Etappen war dem amerikanischen Ober- leutnant Read kurz zuvor geglückt. Er hatte ein viermotoriges Wasierslugzeug von 1600 PS benutzt und war, mit einer Zwischen- > landung auf den Azoren , von Neusundland nach Lissabon geflogen. Im selben Monat starteten drei Portogiesen, Continho, Cabral und Sacadura auf der südlichen Strecke zwischen Lissabon und Rio de- Janeiro zum Ozeanflug. Zwechundert Meilen von der brasiliani- schen Küste entfernt wurde ihr Flugzeug aus einem felsigen Eiland zerstört, und die Piloten muhten ein Ersatzslugzeug nehmen. Nun dauerte es volle fünf Jahre, bis erneute Versuche, das Weltmeer zu überwinden, gemacht wurden. In: Jahre 1924 waren es die Amerikaner Lowcll. Nelson und Smith, die in Etappen von Lon- don über Island , Grönland , Labrador, Neufundland nach New Jork flogen. 1926 unternahmen die Spanier Franca und Alda mit einem deutschen Flugzeug und englischen Motoren den Flug von Spanien nach Pernambuco mit einer Zwischenlandung in Porto Fraya. Sie brauchten dazu 56 Stunden, in denen insgesamt über 10 000 Kilo- meter zurückgelegt wurden. 1927 glückte dem Italiener De Pinedo ein« Ozeanüberquerung in Etappen, im März desselben Jahres dem Portugiesen Bieres ein Flug nach Südamerika mit einer Zwischen- landung. Di« nächsten Unternehmungen waren unglücklich. Im Mai versuchte der Franzose Romans von Senegambien aus nach Pernambuco zu fliegen: seit seinem Start hat man nie mehr etwas von ihm gehört. Dasselbe traurige Geschick wurde den beiden fran-

zösischen Fliegern Nungesser und Coli zuteil, die den Ozean vou Osten nach Westen ohne Zwischenlandung bezwingen wollten. Der erste, dem die Ueberquerung des Atlantik von Kontinent zu Kontinent geglückt ist, war Lindbergh. Durch Witterung und Rückenwiird begünstigt, konnte er die Strecke New Park Paris in 33,5 Stunden zurücklegen. Sein glänzender Erfolg und das ge- waltige Echo, das er diesseits wie jenseits des Meeres fand, haben den Ozeanflug bis dahin eine Angelegenheit der Sportsleute und Flieger, zu einem Unternehmen gemacht, an dem die ganze Oeffentlichkeit hinfort leidenschaftlich Anteil nahm. 5hirz nach Lind­bergh flogen Chamberlin und Levin« von Amerika nach Deutsch - land: sie konnten mit ihrem zweiundvierzigstündigen Flug den Streckenrekord Lindberghs schlagen. Ebenfalls im Juni jenes Jahres stieg der amerikanische Nordpolflieger Byrd zu einem Flug« nach Europa auf. Er startet« am 29. Juni in Zlmerika. erreichte in der Nacht vom 30. Juni zum 1. Juli die Bretagne , wo er sich im Nebel verirrte und auf dem Meer niedergehen mußte. Di« großen Er- folge der amerikanischen Flieger machten rasch Schule. Aber so glücklich Lindbergh und Chamberlin gewesen waren, so katastrophal Verliesen die Flüge, die im Herbst unternommen wurden. Am 31. August 1927 starteten Michin und Hamilton mit der Prin- Zessin Löwenstein-Wertheim : sie blieben verschollen. Acht Tage später wurden drei Amerikaner auf dem FlugzeugOld Glory" ein Opfer der rasenden Elemente. Kurz darauf mißlllckte das Wog- nis der Ruth Elders, ohne jedoch Menschenleben zu fordern. Schlimmer erging es den beiden FlugzeugenSir John Curling" undDawn". Beide gingen auf offenem Meer zugrunde die fünf Insassen, darunter«ine Frau, Mrs. Graysen, ertranken. Ihr Schick- sal teilten im Jahre daraus Hinchcliffe mit seiner Begleiterin Miß Mac Kay. Di« Oeffentlichkeit verlangte unter dem Eindruck dieser Men- schenopfer den Verzicht auf weitere Unternehmungen dieser Art. Alle Versuche, den Ozean von Osten noch Westen, also unter schwere- ren Bedingungen als in der umgekehrten Richtung, zu überqueren, waren vergeblich geblieben, und es gelang erst dendrei Mus- kotieren der Luft", Köhl, Fitzmaurice und Hünefeld, durch ihren glänzend gelungenen Flug im April 1928 die Möglichkeit eines solchen Unternehmens zu beweisen. Im Monat daraus kam die erst« Frau, Miß Earhart , mit dem Piloten Stulz In einem Ron- stop-Flug von Amerika noch Europa .

Schiedsspruch im Textilkonflikt. Die Gewerkschafien beantragen Verbindlichkeitserklärung. �Der Schlichter von Schlesien hatte die Tarifparteien zum 15. Juni von Amts wegen zu Verhandlungen nach Breslau geladen. Nach 13stündiger Sitzung verkündete die Schlichter- lammer folgenden Schiedsspruch: Die am 30. April 1929 abgelaufenen Lohntarife treten vom Tage der Wiederaufnahme der Arbeit mit folgenden Aenderungen wieder in Kraft: Der Ecklohn für die Bezirke Reichenbach. Görlitz . Lauban . Breslau erhöht sich sofort auf 58 Pf., ab 1. April 1930 auf b0 Pf. Jür die Bezirke Grünberg, Landeshul, Reustadl er- höht sich der Ecklohn sofort auf 59 Pf., ab 1. April 1930 auf Kl Pf. Alle Tariflohnsähe erhöhen sich nach dem bisherigen Schlüssel. Diese Regelung wirkt sich in gleicher weise auf die Akkordstücklöhne aus. Diese Vereinbarung gilt bis 31. Oktober 1930 und kann mit einer zweimonatigen Kündigungsfrist zu diesem Termin ausgekündigt werden. Wird von der Kündigung kein Ge­brauch gemacht, läuft diese Vereinbarung immer ein halbes Jahr weiter. Die Aussperrung ist sofort aufzuheben. Die Arbeit ist sofort wieder auszunehmen. Die Aussperrung gilt nicht als Unterbrechung des Arbeitsverhältnisses. Eine am Sonntag in Breslau tagende Konferenz der Funktionäre des Deutschen Textilarbeiterverbandes, in der alle an der Zlussperrung beteiligten Filialen vertreten waren, nahm den Spruch e i n st i m m i g an und beauftragte

Zwei Souveräne.

Nachdem wir als unbeschränkte Souveräne unserer Parteien anerkannt sind, werden wir der Republik mal zeigen, was 'ne Harke ist!"

die Verbandsleitung, seine Verbindlichkeit beim Reichs­arbeitsminister zu erwirken. Ebenso wurde der Spruch von den am Bertrag beteiligten Gewerkschaften wie dem Christlichen , dem Hirsch-Dunckerschen Textilarbeiteroerband und den Berufsfremden, die ebenfalls am gleichen Tage Konferenzen hatten, einstimmig ange- nommen. Auch diese werden die Verbindlichkeit beantragen.

Arthur Keil wieder verhastet. Oer Schwindel mit demStandard-WarenkaufhauS". In seiner Wohnung in der Christstraße zu Ehar- l o t t e n b u r g wurde aus Grund eines haflbesehles der Slaatsanwaltschast der 39 Jahre alteKausmann" Artur keil von der Kriminalpolizei wiederum sestgenommen. Der Haftbefehl gilt für das UnternehmenStandard- W a r e n k a u f h a u s", das von Keil im Juni 1927 gegründet wurde. Schon drei Monate später waren Anzeigen vsn B e- r r o g e n e n eingelaufen. Keil wurde vorgeworfen, daß er Gewinn- anteile nicht ausgezahlt und den Geldgebern, die ihre Ka- pitalien gekündigt hatten, ihre Einlagen nicht herausgab. Schon einmal wurde Keil im Februar 1928 festgenommen zur Verbüßung einer alten Strafe. Nach der Entlassung zu Anfang dieses Jahres wurde ein neues Bureau eröffnet, unter der Bezeichnung S t a d t b u r e o u", in der Lützowslraße. Dieses Unternehmen ging nicht unter Keils Nomen, sondern unter dem feines Schwagers Artur Haa k. Auch gegen dos Stadtbureau liegen bereits bei der Kriminalpolizei und der Stoalsanwaltschaft Anzeigen vor. Wegen des von Keil im Jahre 1926 gegründeten Wettkonzerns schwebt noch das R e o i s i o n s v e r j a h r e n. Der Gründer hatte damals gegen eine monatlich« Einzahlung von 106 Mark Gewinne von 50«0 Mark zugesichert, die er auf Grund seines unfehl- baren Wettsystems erzielen wollte. Die Unternehmungen des rührigen Mannes haben die Gerichie, die Kriminalpolizei und die Oeffentlichkeit in den letzten Jahren wiederholt beschäftigt. Da Keil eine hohe Strafe zu er- warten hat und Fluchtverdacht vorliegt, so wurde der Fest- genommene noch Moabit gebracht.

Wetter für Berlin : Leicht wolkiges bis heiteres, am Tage mäßig warmes Wetter mit westlichen Winden Für Veulschland: Zeit weife stärker bewölkt, sonst heiter, am Tage mäßig warm.

Andre(5h6mer." Staatsoper Unter den Linden. Andrö Chenier, Dichter und Träumer, zum handelnden Helden und Opernheldcn nicht gefchosfeii ist«rfüllt von sozialem Mitleid und von innerem Zlufruhr wider die herrschende Klasse, vom Drang nach Menschenbesreiung und Menschenbeglückung, erfüllt vor, den großen Ideen der französischen Revolution, deren Sturmzeichen, wie vou fern, in d«n«rsten Akt klingen. Schloß der Gräfin von Coigny: der Prooinzadel, der sie nicht hören, nicht verstehen will, feiert Feste: nur Madeleine, das Haustöchterchen, zur hochnäsigen Gans erzogen, scheint ein wenig zu spüren, was in der Luft liegt: in Gerard, dem Lakaien, bricht die Empörung aus... Ein Drama der Revolution, erwartet man, werde sich in den folgenden Akten entwickeln. Im zweiten Akt sind wir mitten in der Revolution, in Paris , in den Tagen derSchreckensherrschaft", wie die bürgerliche Geschichtsschreibung diesen Abschnitt der Geschichte des Bürgertums benannt hat. und es mag wohl in der Tat eine schreckliche Zeit gewesen sein aber die Revolution, wir merken es bald, ist für den Opcrndramotiker nur Kulisse, ist nur wirkungsvoller, freilich auch ein wenig verwirrender Hintergrund für eine romantijch-aben- teuerliche Liebes- und Eifersuchtsiragödie, die sich zwischen Made- loine, Ehenier und Gerard begibt. Als echte Revolutionsoper endet sie mit Tribunal und Guillotine, die schließlich die Liebenden im Tode vereint. Nicht Gesinnung, sondern Theatcrgeschmack Hot nach diesem Stoff, diesem Milieu gegrifjen: der Geschmack der bürgerlichen Ge- sellschaftsoper, wie er sich beispielhaft in PuccinisTosca " auswirkt, nämlich austobt. Der Italiener Umberto G i o r d a n o, kein Jung- ling heute, Hot in jungen Jahre» die Partitur diesesAndre Chenier " geschrieben, der 1896 in der Mailänder Scala seine erfolg- reich« Uraufführung erlebt und sich seither nicht in Deutschland , doch in den romanischen Ländern, auch in Amerika , im Spielplan erhalten hat. Ein Ton von jugendlichem Idealismus klingt aus dieser Musik, der sympathisch anspricht, mag auch ihr Klang und Stil nicht von heute sein: doch auch für den Ton von gestern, wenn er ehrlich und echt ist, nicht nur für Neues vom Tag«, müssen wir ein empfängliches Ohr haben, und wir erfreuen uns an der in ihrer Art gekonnten Arbeit eines kultivierten, ernsten Musikers, die wir ein bißchen verspätet kennen lernen. Das im herkömmlichen Sinne bühnenwirksame Stück gibt H ö r t h mit P i r ch a n s Hilsc, mit viel plastischen Bauten und lebhaft bewegten Chormasien, in einer durchaus eindrucksvollen Inszenierung: aber die Handlung bleibt unplastisch, das Wort, wenn nicht gerade ein Sprecher wie Henke es formt, bleibt streckenweise undeutlich. Die Verständlichkeit des Worts müßte freilich im Orchester beginnen, dos unter Szells Leitung laut und grob musiziert. Aber die Prachtstimme» der Delia Rein Hordt und Karl Martin O e h m a n s dringen sieghaft durch. Den großen Er- folg des Abends hat und macht Herbert I a n s s e n, der die Gestalt des Lakaien und späteren Revolutionsgewoltigen Gerard als Sänger und Schauspieler in das Format großer Opernkunst hebt. XIaus Pringsheim. Die Pariser Wagner-Festwoche des Bayreuther Theaters, die am 20. d. M. beginnt, wurde am Sonnabend im Thöatre des Champs-Elysees mit der Generalprobe vonReingold" eingeleitet, zu der die künstlerische und literarische Welt nebst der Presse ein- geladen war. Die Aufführung stand unter der musikalischen Lei- tung de? Bayreuiher Dirigenten Franz von Hoehlin, während die Bühnenleitung Wolfram Humperdinck ausübt. Sie vermittelte den Pariser Wagner-Verehrern einen starten Eindruck. Die zweite Generalprobe brachte die Aufführung derWalküre ". Die deutschen Künstler erzielten einen noch größeren Beifall als am Tage zuvor, der nach dem ersten Aufzug einen geradezu stürmischen Charakter annahm._

klemperer Nochsolaer von Ziegsried Och». Der von Siegfried Och» Begründete Pbilbarmoniichr Cbor bat sich unter dem Vorsts» des RcchtSan- toaltä Curt Sluzewlli neu konsiiluiert. Der Cbor bat Otto Klemperer ein- stimmig zil seinem Dirigenten gewäblt. Klemperer hat das Amt angenommen. Der Nordlsch-Deusiche Ilnlversitölslog wurde am Sonntag in Kiel cröfsnct.

Oas Festspiel vonFlorian Geyer ". Staatstheater. Für alle Musikfreudcn, mit denen die Berliner und ihre Gäste jetzt wochenlang beglückt wurden, gab es bei den Liebhabern des Sprechtheaters keine Entschädigung. Man ist erstaunt, daß die Direktoren von der Reibaro und alles, was sich von kleineren Leuten dem großen Konzern nachschleppt, so groß« Versprechungen mochten, und dann auch nicht ein einziges Wort hielten. Man führte, um die Wochen der Festspiele auszufüllen, aus, was gerade au? der Walze lief. Man gab sich nicht einmal die Mühe, die Stück«, auszulüften, wie die fürsorglichen Hotels es mit ihren Fremden- zimmern getan hatten. Alle Ehren, auch olle Einnahmen käme» auf Kosten der Oper oder der Konzerte. Die Fremden, die wirklich nach Berlin kamen, um das mit soviel lauten Trompetenstößen über die Welt hinausgerühmte Berliner Theater kennenzulernen, mußten den Eindruck haben, daß die Reklameschriften des Fremden- werbebureaus und alle sonstigen Prospekte nur blauen Dunst ge- macht hatten. Dos Stoatsthcater sprang noch im letzten Moment aus der Reihe. Die Aufführung desFlorion Geyer" versammelte am Sonnabend nicht nur die Neugierigen, die unter gütiger Mitwirkung der Hohenzollerngespenster im Potsdamer oder Charlottenburger Schloß republikanischen Tee trinken wollten. Da war wirklich wieder eine Gesellschaft von Kunstsreunden beisammen, ein innerlich und äußerlich gespannter Kreis, der die Aufführung desFlorinn Geyer" mit Andacht erwartete. Es war eine festliche Aufführung, und ü- paßte darum durch­aus zum Programm dessen, was angekündigt war. Auf die Neu­einstudierung derWeber"(am Borobend), die auch Festspislftück sein sollten, hatte Ießner nicht viel Sorgsalt verwendet. Der, Florian Geyer " war auch neu einstudiert, nach der alten Ueberlieserung, doch man hatte sich bemüht, jede einzelne Krast wiederum ganz strenge in das Spiel einzufügen. Es wurde sichtbar, wie sehr unser Staatstheater für Festspiele geeignet ist. Stößt Florian Geyer sein Mesier mitten in das Herz der deutschen Zwietracht hinein, dann packt die Zuhörer und Zuschauer das Gefühl, daß sie einem poli­tischen Akte beiwohnen. Der Ort des Staatstheaters ist irgendwie merkwürdig, sogar irgendwie heilig, und man bedauert, daß der Leiter dieses Schauhauses, der ein tüchtiger und mit der Zeit eng verbundener Mann ist, so häusig Wege geht, die er sich und seinem Publikum ersparen müßte. Aber Ießner hat jetzt genug Er- fahrungen, Feindschaft und sogar Anpöbelungen eingesammelt. Er ist, sozusagen, jetzt erst staatstheaterreif geworden. Eine Frist von fünf Jahren wurde ihm wieder gegeben. Das ist eine lange u»d zugleich eine kurze Frist. Er soll sie benutzen, damit er alles ver- meidet, was nur Konjunkturtheater ist. Der Intendant, der R«- gisieur, seine Dramaturgen, seine Schauspieler, sie müsien sich alle anstrengen, damit sie nicht den Tagesklamauk nur mitmachen und sich blöd amerikanisieren lassen, wie es heute in Berlin die Theater. mode ist. Der Intendant eines Staatstheaters hat nicht nur Ein- fluß auf den Kassenrapport, er kann auch«ine Generation, die sich das Dramatisieren von oberflächlicher Aktualität allzu bequem macht, zu besserer, zu vertiefter Arbeit bringen. Und nun genug Festspiel, und nun wieder Alltagsarbeit, damit bei neuen Festspielen nicht mehr gemäkelt und gemault werden muß. Max Hctclidnrf.

Eine Expedition noch dem..goldenen Zeitollex" der Eskimo,. Eine Expedition, die die noch immer ungeklärte Frage nach dem Ilr- sprung der Eskimo? erforschen will, wird demnächst von Reine ab­gehen, um verschiedene Städte an Rorton-Sund und aus der St.-Lawronce-Insel zu unteesuckien. Geleitet wird dos Unternehmen von dem amerikanischen Ethnoloqen Henry B. Collins, und man hofft zu erweisen, daß die Eskimos ihre Urheimat am Behrings-Meer oder im nördlichen Alaska haben. Collins hat bereits auf feiner Expedition von 1926 in diesen Gebieten Gegenstände ausgegraben, die in Form und Einzelheiten vollständig verschieden sind von den Werkzeugen, die die Eskimos heute besitzen. Man will besonders die uralten Haufen von Küchenabfällen, die sich hier im gefrorenen Zustand erhalten haben, genau durchsuchen, und holst, in ihnen für die älteste Kultur der Eskimo» so wichtig« Anhaltspunkte zu finden. wie dies in denKjökeN'Mödinger", den ähnlichen AbfollhT' Skandinaviens , für die germainfche Frühkultur möglich war