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Kulturbilder von 1929.

Die zerfallene Schule.

Im pommerschen Kreise Bublitz liegt die Gemeinde Grumsdorf, bie ein meltabgeschiedenes Dasein fristet. Natürlich hat das Dorf auch eine Schule. Sogar eine zweiflassige. Aber nach dem Zu stand dieses Kulturinstituts soll man lieber nicht fragen, denn man wird wenig Erfreuliches davon hören.

Ein Freund unseres Blattes sendet uns die Photographie, die wir hierunter wiedergeben. Die nöllig zerstörten Schulbänke reden eine allzu deutliche Sprache. Im übrigen aber erfahren wir noch folgende Einzelheiten über das Schulidyll, das sich in den Bildern widerspiegelt:

Hier ist nicht etwa eine Granate hineingefahren, sondern die Bildchen zeigen eine friedlich zerfallene Schulklasse in Grumsdorf, Kreis Bubliz natürlich in Hinterpommern. Diese Schulklasse hat nur eine benugbare Bant! Die Kinder sigen im Unterricht zum Teil auf Privatstühlen des Lehrers. Ge schrieben wird in dieser Klasse nicht mehr. Die Fenster sind seit vielen Monaten zum Teil mit Pappe vernagelt, da die fehlenden Glasscheiben tros vieler Schreibereien nicht er. setzt werden. Der Pug fällt von den Wänden und von Der Dede; es ist geradezu lebensgefährlich in diesem Raum.

Die zweite Klasse ist seit drei Jahren in einer Küche ( Zementfußboden) untergebracht. Das ist nun unsere zweiflafsige Bolksschule im Jahre 19291 Verhandlungen wegen eines Neubaucs schweben seit Jahren. Seit etwa einem Jahre ruhen sie allerdings. Solche Schulverhältnisse lassen die Arbeit der Lehrer zu einer germürbenden und schier hoffnungslosen werden.

Es paßt durchaus in den Rahmen, daß die Gemeindevertretung in ihrer legten Sizung vor einigen Tagen auch die Anschaffung einer Reichsflagge erneut ablehnte.

Bielleicht findet das Kultusministerium Zeit, sich einmal um die Dinge zu bekümmern, wenn die Provinzialschulbehörden nicht die Kraft haben, Abhilfe zu schaffen.

Der erschlagene Referendar.

War der Rotfrontmann wirklich der Täter?

In der Verhandlung gegen den 20jährigen Roffront­mann Herbert Meyer, der den Referendar Günther Schaffer, der Mitglied des Jung deutschen Ordens

war, in Karlshorst   anläßlich eines Demonstrationszuges ge­tötet haben soll, wurde heute die Beweis aufnahme fortgesetzt.

Die Festfonzerte der Woche.

Noch einmal: Arbeiterchorkonzert. Das große Festkonzert des DAS., von dem hier berichtet wurde, ist gestern in der Philharmonie wiederholt worden: dasselbe Programm, das gleiche Gelingen, der gleiche Erfolg. Das Programm dieser Berliner   Festkonzerte, darauf ist hier jüngst hingewiesen worden, ist wesentlich unter dem Gesichtspunkt der Berliner   Repräsentation entworfen; es gilt, vom Musikleben der Reichshauptstadt in bedeutsamsten Beispielen ein möglichst um­fassendes und möglichst vorteilhaftes Gesamtbild zu geben. Daß in diesem Bild der Anteil der Arbeiterschaft, der Arbeiterchöre, nicht fehlen darf, scheint uns freilich nur selbstverständlich zu sein. Aber daß diese schöne Selbstverständlichkeit auch von der Festspielleitung anerkannt wird, das dürfen wir als bedeutsames Symptom mit hoher Befriedigung vermerken: als einen Aft der Bestätigung, daß die langsame, planvolle, zielbewußte Gemeinschaftsarbeit von Jahren gewiß nicht vergeblich gewesen ist.

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Gerade zur rechten Zeit ist in diesen Tagen, auch von weiten Kreisen seit langem mit Ungeduld erwartet, die neue Männer­gorsammlung des DAS. herausgekommen, die sich seinen bis herigen Beröffentlichungen würdig anreiht. In zehn Abteilungen Arbeit und Kampf, Hoffnung und Sieg, Trauer und Trost, Fest und Feier, Aeltere deutsche Volkslieder, Neuere deutsche Volkslieder, Ausländische Bolkslieder, Aeltere Meister, Neuere Meister, Scherz, Kanon, Fuge und Unfug-, in der sorgfältigsten Auswahl, zmed mäßigsten Zusammenstellung von 290 A- cappella- Chorftüden mird diese mit der hohen Gewissenhaftigkeit und Sachkenntnis ihres Herausgebers, Dr. Alfred Guttmann, betreute Sammlung der deutschen   Arbeiterfängerbewegung neuen Auftrieb geben, und das proletarische Musitleben, dem sie neue Kraftquellen erschließt, ist um ein Dokument von bleibendem Wert bereichert.

Strawinfty- Abend in der Republifoper.

Der Fall Strawinsky   hört nicht auf, die musizierende, musik interessierte Menschheit zu beschäftigen und zu fesseln. Es gibt in unserer mit Problemen und Problemlösungen verschwenderisch gefegneten Gegenwart heute feine Richtung, feine Entdeckung oder Errungenschaft, die nicht irgendwie auf den Rufsen Igor Stravinsky  zurückzuführen wären. Die Fruchtbarkeit dieses immer regen, über. wachen Kunstverstandes ist unerschöpflich. Das moderne Orchester, um nur davon zu reden, dieses fast streicherlose Orchester mit der harten, grellen Bläserfarbe, hat Straminffy geschaffen; in der

" Die reichste Frau der Welt."

Ufa, Kammerlichtfpiele.

Einmal, und zwar in Regine", tam Lee Parry   zu einer Leistung von Bedeutung, sonst aber hat diese Darstellerin in schaus spielerischer Hinsicht noch nie befriedigt. Daher versprach man sich auch diesmal, obwohl der Film in zwei Weltteilen spielt, nicht allzu viel. Einen solchen Reinfall jedoch hatte man trotz der porgerückten Spielzeit nicht erwartet.

Laut Manuskript wird Lee Parry  , um ihre Familie zu retten, die Gattin eines unermeßlich reichen Banfiers. Er erfüllt ihr jeden Wunsch, er liebt sie aufrichtig, aber Madame ist nicht zu frieden. Als sie allein nach Aegypten   reist, sammelt sie dort eine Musterkollektion übelfter männlicher Nichtstuer um sich, bis der frühere Jugendfreund auf der Bildfläche auftaucht, mit dem sie zu sammen lebt. Da erscheint der Gatte, und Madame verzichtet auf Mann und Geliebten und fährt, in dichte Trauerschleier gehüllt, zu ihrer Mutter.

Lee Parry   spielt diese Rolle unter unaufhörlichem Weinen. Das Premierenpublitum meinte zum Schluß auch, denn das an­dauernde Lachen hatte ihm die Tränen aus den Augen getrieben. marubian und Jean Murat   fühlten sich in diesen erfünftelten Liebeskrisen nicht recht wohl und machten Gesichter, daß die un­schuldigen Zuschauer befürchteten, verschlungen zu werden. M. Ban­dal und Ch. Delac haben neben allen den schon so oft beobachteten Fehlern der französischen   Spielfilmregisseure( schlechte Beleuchtung, schlecht gestellte Möbel. fein filmgeeignetes Spiel der Darsteller) überhaupt kein Gefühl für die Stimmung einer Landschaft und einer bedeutenden Architektur. Wie tönnten sie sonst in Aegypten  , an Stätten alter, hoher Kultur, Lee Parry  , als Madonna mit dem Geldfad, die neuesten Kleidermodelle spazieren tragen laffen. e. b.

Die Liebe der Brüder Rott."

Marmorhaus.

Olga Tschechowa   hat leider die großen Erwartungen, die fie anfangs erweckte, nicht erfüllt. Sie ist immer sympathisch, sie ist immer im Aeußern gewinnend, aber tiefere Anteilnahme erweckt ste kaum. Auch in diesem bran gemachten und gut photographierten Die junge Teresa liebt den einen Bruder, muß aber den anderen Durchschnittsfilm nicht. Gartenlaubenherrlichkeit wird hier erneuert. heiraten, weil der Seemann verschollen ist und der Schwiegervater einen gefälschten Totenschein ausspielt. Der erprefferische Winkel advokat wird von ihm erschossen, und er selbst stürzt tödlich ab. Gerichtsverhandlung: Teresa wird von dem auf ihr lastenden Mordverdacht freigesprochen, der zurückgekehrte Enoch Arden ver­zichtet und die treue Ausdauer des Mannes wird belohnt.

Es wurde eine ganze Reihe von Tatzeugen vernommen, die den Ueberfall der Passanten und Rotfrontleute auf Schaffer und seinen Freund Wünsch beobachtet hatten. Der Angeklagte wurde jetzt von feinem Zeugen wiedererkannt. Dagegen beschrieben alle einen unterlegten Mann mittleren Alters in einer Windjacke, der unrafiert und mit wildflatterndem Haar durch seine Der sehr dramatische Berlauf wird erfreulicherweise durch schöne drohenden Gesten allgemein auffiel und das Haus, an dessen Ein Alpenlandschaften und interessante Bilder aus dem Leben der Arbeit gang die Tat geschehen sein muß, als Letter verlassen hat. Während( Holzfällerei usw.) unterbrochen. Erich Waschned weiß filmisch gestern einige 3eugen diefen Täter mit dem Angeklagten identidem Stoff mancherlei abzugewinnen und gute Darsteller aus­fizieren wollten, wurde heute allgemein erklärt, daß er mit dem An zuwerten. Baul 5 en dels gibt einen prachtvollen Bauerinp: den getlagten nicht die geringste Aehnlichkeit aufweise. Ein schlauen Bater, der aber doch ein Opfer des ganz geriffenen, pon Zeuge wollte in diesem Täter den Zeugen Lehmann, einen 2. Bondireff famos charakterisierten Bauernadvokaten wird. Nationalsozialisten, mit Bestimmtheit wiedererkennen. Lehmann Den Seemann verkörpert Ettehard Arendt sehr lebendig, während wurde gestern furz über einen unwesentlichen Bunft als Zeuge J. Thomas den gelasseneren Bruder zwar nicht im Ausdruck, vernommen. Der Angeklagte Meyer hatte einmal die Vermutung wohl aber in der Erscheinung verfehlt. ausgesprochen, daß Lehmann, mit dem er verfeindet war, den anonymen, Brief unter Nachahmung seiner Schrift geschrieben haben könnte.

Feute Nachmittag werden Sachverständige ihr Gutachten über diesen Brief und den wahrscheinlichen Verfasser abgeben.

Wieder ein Todesurfell in Moskau  . Manſti, atives Mitglied einer russischen monarchistischen Organisation", beren Zentrale fich in Lettland   befindet und die jahrelang terroristische Afte in der Sowjetunion   vorbereitet haben soll, ist vom Obersten Gerichtshof wegen Militärspionage und terroristischer Tätigkeit zum Tode ver­urteilt worden. Manski soll in enger Verbindung mit jener Terroristengruppe geftanden haben, die im Jahre 1927 das Bomben­attentat im Geschäftstlub in Leningrad   organisierten.

r.

108 Bände Weltfrieg. Die Historische Abteilung der Carnegie Stiftung bereitet eine Gesamtgeschichte des Weltkrieges vor, in der jedes Land einzeln Berücksichtigung findet. Der Direktor der Stif tung, Dr. James T. Shotwell, erklärte nun, daß über zwei Drittel, genau 108 Bände, vollendet seien. Abgeschlossen ist die Geschichte Belgiens  , die 7 Bände umfaßt, die Hollands   mit 9. Schwedens   mit 8 und die Norwegens  , Dänemarks   und der Türkei   mit je 1 Band. Erich Engel   wurde von den Direktionen Mar Reinhardt und Bittor Barnowsky für die nächste Spielzeit als Regisseur verpflichtet.

Ein Nestroy- Denkmal in Wien  . Sonntag wurde unter zahlreicher Be­telligung der Schauspieler und Schriftsteller Biens das Denkmal für den

Wiener   Dichter Johann Nestroy   enthüllt.

Russischen   Bauernhochzeit", deren Instrumentalapparat nur aus vier Klavieren und Schlagzeug besteht, treibt er es auf die unwahr fcheinlichste Spize. Aber während in aller Welt Jüngere und Aeltere von der Errungenschaft dieses Strawinsty- Orchesters, jeder auf seine Art, Besitz ergreifen, schreibt er, 1927, seine Ballettmajit Apollon musagète" nur für Streichorchester: aber es ist nicht mehr der schöne" Streichertlang der Romantiker; von dem hat er sich, wie durch eine Radikalfur, in jahrelang geübter Ent­haltung freigemacht.

Wir haben Strawinstys Apollon musagète", der im Gefühls mäßigen die persönliche, das heißt die gewollt unpersönliche Note seiner legten Arbeiten unverkennbar aufweist, schon vor ein paar Monaten von Klemperer gehört. Stärker als diese erste ist in der Wirkung die zweite Nummer des Abends, das Klavierkonzert, dessen folistischen Part der Komponist am Flügel mit wahrhaft phänome­naler Beherrschung seiner Schwierigkeiten gibt. Aber der Eindruc steigert sich ins Unerhörte, Unbeschreibliche im zweiten Teil des Programms, der als Neuheit für Berlin   die Russische Bauernhochzeit" bringt, eine Art volkstümlicher Kantate. Farbe, Rhytmit, Dynamik und, nichts für ungut, Erfindung δας Berf schlägt ein mit der elementaren Kraft eines Naturereignisses. Strawinsty erwärmt nicht, werfen ihm seine Gegner vor. er zündet; und das Haus rast vor Begeisterung. Es wird darüber noch mehr zu sagen sein, am Ende der Straminsky- Woche, zu der dieser Abend in der Republif- Oper den großartigen Auftakt bildet.

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Bruno Walter   als Gaft.

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Aber

Für einen Konzertabend in der Philharmonie ist Bruno Walter  gewonnen. Programm: Gustav Mahlers Lied von der Erde". Es durfte in dieser Gestaltung im Rahmen der Festspiele nicht fehlen. Das symphonische Vermächtnis Mahlers zu pflegen, ist eine Aufgabe der Zeit; an der Erfüllung dieser Aufgaben hat unter deutschen   Musikstädten Berlin   den stärksten Anteil. Und fein deutscher   Musiker ist durch inneres und äußeres Erleben dazu berufen wie Walter. Und vielleicht in feinem anderen Werk spricht er, aus innerster Berbundenheit, sein Bekenntnis zu Mahler so tief und überzeugend aus. Diese Aufführung mit dem Philharmonischen Orchester, mit Sigrid Onegin   und Urius-, beinahe schon klassisch" geworden, ist für unser Musikleben repräsentativ in jedem und im höchsten Sinn. Ein unzerstörbarer Besiz sozusagen, aber nur aus den Bedingungen der Stunde läßt er, immer wieder, sich erneuern. Klaus Pringsheim  .

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Die Tegernseer im Trianontheater.

Moral unterm Himmelbett."

Drei Männlein sigen unten in der Gaststube, die Augen in die Zimmerdecke gebohrt, und warten. Worauf warten sie mit zäher Geduld? An der Decke hängen Glöckchen, die lieblich zu tönen beginnen, wenn sich die Schwägerin des Wirts in ihrem Himmelbett über der Gaststube bewegt, und heute soll außerdem der Bräutigam, der reiche und saublöde Tammerl dort seine Tätigkeit aufnehmer, damit die Bande fester halten, denn die hübsche Emmerenz hat schon seit einem Monat ein folgenschmeres Intermezzo mit dem Groß necht hinter sich, Und dann tönen die Blödchen in trauter Har monie und in immer wilderem Rhythmus, aber im Bett liegt der andere, der Herzensbua, der durchaus Großbauer werden will.

Das alles wird mit einer so harmlosen Naivität und Frische ge bracht, daß kein Moralenthusiast daran Anstoß nehmen kann. Die Verfasser Richard Manz und Afra Schulz nennen ihre Moral unterm Himmelbett" eine Satire, und das ist sie auch, trotzdem die Stiche nicht tödlich verwunden, sondern eher fanft tikeln. Jedenfalls sieht man, daß die Landbewohner alles andere eher als pon innerer littlicher Festigung sind, und je mehr Geld aufgehäuft wird, desto mehr torfelt die innere Festigung.

Hinzu kommt, daß die Tegernseer prachtpoll echt spielen. Man glaubt, daß die vierte Band einer bäuerlichen Wirtschaft zu­fällig abhanden gekommen ist, und daß man so zum unsichtbaren 3eugen intimer Familienvorgänge wird. Diese ungeschminkte Wahr­heit läßt sogar vergessen, daß Typen wie der Meßner, bei dem der Dusterer aus dem G'wiffenswurm" Bate gestanden hat, im Laufe der Seit ihre Farbe verloren haben.

Der Kampf gegen die Malaria.

F. S.

Die Malaria war wahrscheinlich eine Hauptursache für den Untergang des altrömischen Weltreiches, aber auch noch heute wer­den weite Gebiete unserer Erde von ihr verwüstet oder unbewohn bar gemacht. Nach dem neuesten Bericht des Londoner   Roß- Insti­tutes für Tropenkrankheiten haben die beiden Gelehrten Malcolm Watson und Lockwood Stevens das Auftreten der Malaria in In­ dien   und Ceylon erforscht und dabei neue furchtbare Tatsachen feſt­gestellt." In Europa   hat man teinen genügenden Begriff von der Wichtigkeit des Kampfes gegen die Malaria," heißt es hier. In Ceylon find% dieser schönen Insel tatsächlich unbewohnt und un­bewohnbar wegen dieser Seuche. In Bengalen   find dicht bevölkerte Städte zu öden Dörfern zusammengeschrumpft. Große Häuser wer­den nur noch von wilden Schweinen und Leoparden bewohnt, da alle früheren Insassen der Krankheit erlegen find. In der einen Stadt Birnagar ist die Bevölkerung in wenigen Jahren durch die Malaria von 80 000 auf 2300 vermindert worden. Noch 18 Jahre, nachdem die Quelle dieser Gefahr in den Mostitos erkannt und ein Mittel zur Ausrottung gegeben wurde, leiden in Indien   Zahl­lose an dieser Krankheit." Die Eindämmung der Krankheit bringt große wirtschaftliche Vorteile mit sich; so wird auf der maleiischen Halbinsel der Kautschut um 25 Prozent billiger in den von Malaria  befreiten Gegenden gewonnen als in den anderen. Mit der Be­tämpfung der Malaria nehmen auch die anderen Krankheiten ab.

fozialen Lebens der Gorillas zu lösen, hat sich der amerikanische  Eine Expedition zum Studium des Gorilla. Um die Rätsel des Zoologe Harold C. Bingham nach dem Oberlauf des Kongo be geben und dort für längere Zeit fein 3elt aufgeschlagen, um im Auftrage der Dale- Universität und des Carnegie- Instituts diesen menschenähnlichsten, so überaus scheuen Affen aus möglichster Nähe zu beobachten. Infolge der Verheerungen, die die Jäger angerichtet haben, gibt es heute größere Gorillaherden nur noch an zwei Stellen Afritas. Im belgischen Rongo ist ein Gorilla Schutzgebiet Don 400 Quadratkilometer Ausdehnung gefchaffen worden, und hier macht Bingham gemeinsam mit seiner Frau feine Studien; er ist sonst nur pon einigen eingeborenen Trägern begleitet, die im Lager zurückbleiben sollen, während er sich den Gruppen der Berggorillas nähern will, um ihr Leben bei Tag und bei Nacht zu verfolgen, und genaue Einzelheiten über das Gemeinschaftsleben dieser Tis tennen zu lernen.