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-opyright Verlag S. Fischer. Berlin  ..Glaubst du. daß der Regen noch kommt?" Es ist noch immer möglich. Aber es müßte heute nacht sein." Und wenn nicht?" Dann ist eben Schluß." Sie sahen sich lang« an. Staller und der lange Go. sie warteten aufeinander. Einer sollte das Wort sagen: Ich hoffe: oder etwas Schamloses, eine Gotteslästerung, etwas, was diese Frucht zerfetzte. Sie waren die letzten beiden von fünf Mann, und das nach drei Jahren und einem halben, und nun schienen sie auch an der Reihe zu sein. Sie unterbrachen das wortlose Kartenspiel, kraftlos ent- blätterten sich die Asse und therzen und Trumps« ihren Händen. To hatte alle Damen des aufgegebenen Spiels vor sich liegen. Schließlich sagte Staller:Go. du siehst schlecht aus, du mußt Fieber messen." Er sagt« nicht messen: er sagte: pimern. Sie gebrauchten vermantschte Negerwort« in ihren Gesprächen über Pflanzung, Gott, Welt, Weiber. Verwildert« Dialoge, die kein anderer mehr verstanden hätte außer ihnen,»nd es gab auch keinen anderen.. Sie trugen auch Negerkleidung, zerfetzte Hemden und Shorts, ihre Beine waren nackt, behaart, verschärft. Ihre Nahrung seit Monaten Negerfraß, Mahogowurzeln, Mais, Bohnen, Fleischfetzen. lind auch mit dem Fleisch wurde es jetzt problematisch: denn die Patronen waren knapp, und kein Schuß durfte umsonst sein. Oben- drein war das Wild verzogen, den fernen Regen zugewandert, die ihm anderswo für frische Weide sorgten. Hier waren ein paar un- genügende Tropfen gefallen,»die dazu verführt hotten, die Saat in den Boden zu bringen, die nun nicht aufkeimen konnten, oder, wagte sie sich zartgrün hervor mit dem Tau, von der Glut des Mittag» zusammengekrüllt wurde wie Tabakstaub. Und dabei war es schon spät im März, normalerweise gegen Ende der Regenzeit: ein verfluchtes Jahr der Dürr  « und«in verfluchtes Tal, in dem sie saßen. Wetterleuchten. Go zuckte zusammen. Sein Gesicht, das schmale, durchsichtige der blondesten nördlichsten Rasse, entspannte sich dann zu einer Art von Lächeln, und Staller dacht«: So hat er früher, so hat er als Knabe ausgesehen, und: Nerven? fragt« er. Er rollte sich eine Zigarette selbstgebauten Tabaks aus der vorigen Ernte, die auch schlecht gewesen war. Er wollte ihn aufputschen:Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht verzweifelt." Na, der Scherz war matt. Der Blonde holte das Fieberthermometer aus der Achselhöhle und suchte lang« im Schein der schlecht abgeblendeten Lampe die Quecksilbersäule: seine Augen, groß und unwahrscheinlich blau, schienen dann zu erstarren: er sagte aber nichts mehr, zuckte mit den Achseln und pfiff Takte eines Schlagers, der drei Jahre zuvor in den Hotels an der Riviera Mode gewesen mar; Takte aus einem Europa  , das, schloß er nur die Augen, aus dem Acker der Träume wuchs wie der Busch nach dem Regen., Wieviel?" Ich habe kein Fieber," sagte Go. Da schoß es ihm feuerrot in Stirn und Wangen  , Staller sah, daß es eine Lüge mar. Aber er machte keine Bemerkung darüber. Es kam ihm nur lächerlich vor, daß der Mann da wie ein Mädel errötete, zumal es sonst Dinge gab, so schamlos wie nur etwas, in denen sie sich nichts vormachten. Aber vielleicht verstand er«s doch. Der Hund, unter dem Tisch in mütterliche Finsternis gekauert, schlug an. Er war von einer Gefahr aufgewacht, die in seinem Tierschlaf strahlte. Staller sprang auf und ergriff die Büchse, die an der Bambuswond lehnte, er entsicherte. Leoparden, dachte er; er dachte: Chui, er dachte in der Negersprache und den Gedanken der Wildnis. Was ist?" rief Go. Aber als er aufstehen wollte, strömte ihm das Blut aus dem Hirn fort: er tastete nach der Tischplatte, Nacht vor den Augen und ein Brausen im Ohr wie fernwandernder Regen; er legte den Kopf aus die Arme und dachte: Was ist das nur? Staller sah es nicht, er stand auf dem Platz draußen und starrte in die Finsternis. Langsam tastete er sich vor, es war wie in einem Tunnel. Di« Sterne leuchteten für sich selber, ihre Helligkeit verströmte Im Raum. Er spannte alle Sinne an und witterte: es war etwas ums Haus herum: kein Flüstern, kein Kichern, ober es war bestimmt etwas da. Cr hielt den Hund fest aus Angst, das Raubzeug könnte ihm etwas antun:«r liebte ihn, es war gut, einen Hund zp haben, wenn man allein war. Dielleicht war er bald allein. Er spürte den Körper, der in der Nähe war; er fühlte sich umschlichen. Oder war es ein Mensch? Die Stille war betäubend. Eine Patrone, dachte er, kostet drei Pence. Aber wenn er nicht kommt, ist das gleich: dann ist doch alles aus. Er legte an gegen das Sternbild des Skorpions. Der Schuß krachte ins Leere. Eine Hyäne heulte auf, unter dem Hang, zwischen dem Lager der Arbeiter und dem Weg. Und plötzlich war ein erregtes Zischeln an seinem Ohr. Er packte zu und fühlte einen weiblichen Körper; er sah schimmernde Zähne vor seinem Gesicht.Was willst du?" fragte er grob. Er oerstand die Ant- wort nicht. Aber sein Geschlecht glaubte er zu verstehen. Kennen wir uns? Zum Teufel, schön, schön. Nein, wir kennen uns nicht. Er zog sie in den Lichtkreis der Baraca: sie war die schönste Negerin, die ihm bis heute in die Quere gekommen war, ein zähne- blitzendes Tier mit hohen Schenkeln und ohne Fett: keins, das man streicbelt, sondern dem man auf die Flanken klopft, Grausamkeit in die Zärtlichkeit mischend. Die Augen waren groß wie bei Hufern, das Profil zart wie das der Aegypten  » Nofretete, einer Königin, von der Staller nie gehört hatte, aber Go vielleicht. Auf den drängte sie hin. die sich sträubte wie ein« Katze. Er lag noch immer über den Tisch, als ob er weinte. Aber dos tat er natürlich nicht. Er hob den Kopf. Seine Blicke hatten jenen furchtbaren Ernst, den so viele von denen bekommen, die sich in Afrika   herumschlagen müssen. Sah er die Frau oder sah«r sie nicht? Er war auch nicht verwundert.Spare doch die Patronen," sagte er dann. Ist etwas geschehen?" Angestrengt schien er zu lauschen; aber Staller hört« nicht, was der Go hörte; seine Ohren waren wohl wenifler fein. Dafür hielt er das Weib an den Schultern fest, die er, ob- wohl sie ganz stillehielt, und den Blick auf den kranken Nordländer gerichtet, von seiner Berührung fortstreben fühlte. Plötzlich gab er sie frei. Es war ein gräßlicher Stillstand gewesen, wie wenn «in Fluß zu fließen auMrt. So sehr wohnten sie im Aeußersten
der Erde, daß nichts mehr von allem Geschehen zu ihnen dringen konnte, und der Totenfluß ist reißend, aber laullos. Nicht ohne Erstaunen sah er, wie sie zw dem Freunde ging und ihm das Haar streichelte, das ihm gelb und wirr in die Stirne hing. Es ist nicht die Art der schwarzen Weiber, und ihre Lieb- kosungen für die geschorenen Wollköpfe ihrer Männer sind wohl anders. Ruka, die Hündinn, eifersüchtigste aller Springerinnen, sprang an dem Blonden hoch und warf ihm ungestüm ihr« Pfoten aufs Knie. Ihn lieben sie, dachte Staller, ich kann gleich weggehen. Aber es ist doch nicht sein Verdienst, daß er hell und gut ist, und daß er Dinge hört, die ich nicht hören kann. Ein Phantast ist er, ohne ihn säße ich nicht in dieser Klemme. Und er will nicht, daß ich die Neger schlage, als ob diese Burschen etwas anderes er- warteten, wenn sie faulenzen und mich betrügen wollen. Er nur hat mich ocrfjihrt, mich in diesem Tal anzusiedeln, seinem oer- fluchten lyrischen Tal, aus dem wir nicht mehr heil herauskommen werden ich wette. Es gefiel ihm, er behauptete, der Boden ser hervorragend für Baumwolle, hielt« Wasser, redete von Saug- wurzeln, ach, ein Dreck, Saugwurzeln! Fetter und doch lockerer Boden, yes, Sir, tliat's my baby, aber die Dudus? Weißt du, Go, die Löcher in den Kapseln, wie wir sie zum erstenmal sahen? Krampf! Wir haben Fehler gemacht, mein Lieber. Wir haben alles auf ein Jahr gestellt. Und nun, wo wir's noch einmal versucht haben mit dem schäbigen Rest, spielt der Himmel nicht mehr mit. Die Karre ist endgültig verfahren. Und du bist auch schuld, du warst nicht energisch genug gegen die Nigger, du hast mir ins Handwerk gepfuscht, ich hätte mehr aus den Viechern herausgeholt, du negro- philer Jüngling! Was habt ihr da miteinander zu flüstern. Verrätst du mich, he? Zwischen weiß und schwarz gibt es kein« Geheimnisse. Der Weiße ist Herr, der Schwarze Sklave, basta. Nicht basta, es ist kein Pfennig Geld mehr da. Unseren Kredit haben wir uns grllnd- lich versaut, hundert Pfund schulden wir dem Inder, und ohne Kapital kann man nicht einmal Sklavenhändler werden. Kapital, Kapital! Es sind keine Aussichten mehr. Gebt mir tausend Pfund, und es sind Aussichten. Ein Hektar tostet mich vierzig Schilling,
mittlerer Busch, ohne Stubbenroden. Aber man muß dahinter fitzen. den Kerls die Hölle heiß machen; sie sollen einen nicht lieben, sondern fürchten. Fürchten nämlich ist nur so eine Abart von lieben. Ja- wohl, das Alte Testament! Ist das nicht wie im Alten Testament, Not, Finsternis, Plage, Strafgericht. Alle Geschichten stehen schon drin. Wie oft wurde das hier erlebt, und niemals endete es gut. Seine Gedanken rasten sich wie die eines gefährlich Betrunkenen in eine Wut hinein und in vollkommene Verzweiflung. Er kehrte zurück und sagte:Ich will wissen, was los ist." Sie sagt, daß sie unten im Lager beraten. Sie planen einen Streich heute Nacht. Sie sagen, wir wären schuld, daß der Regen ausblieb«, weil du Muetedossa geschlagen hast, den Mann, der ihn rufen kann." Seine Stimme war hell, klingend, als fei das Fieber überwunden. Aber die Augen hatten den stumpfen Glanz von Tieren, gefangenen, die kein Futter annehmen und mit ge- sträubtem Fell zu sterben beginnen. Regen rufen," höhnte Staller.Und ich sehe dir an, du glaubst daran." Etwas ruhiger fuhr er dann fort:Sie werden es nicht wagen. Sie sind feig." .Laß! Ich werde selbst hinuntergehen und mit ihnen reden" Ja, reden wirst du, wie ein Missionar, und sie werden dich hinter deinem Rücken auslachen: nein, ich werde die Sache ins reine bringen. Aber ich nehme die Peitsche mit." Das wirst du nicht! Die Frau wußte, warum sie mir und nicht dir berichtete, was da geschieht. Ich bitte dich, bleib' und bewache das Haus." Du bist wahnsinnig, mit dem Fieber in den Knochen kloppst du unterwegs zusammen, oder du kannst dich nicht wehren, wenn sie dich angreifen!" Sie greifen mich nicht an, Staller." Er stand auf. Wie er gegen diese hundssöttifche Schwäche in den Gliedern ankämpft«. Nie hatte dieser Knabe so entschieden gesprochen. Der Partner, immer noch im Dunkeln vor der Baraca, die Hände auf die Bambus- brllstung gestützt, schwieg. War e? Erstaunen? Die Frau, die Verräterin der Ihren, stand abseits. Sie verstand die Wechselreden nicht, aber sie hörte die gehärteten Stimmen. Ihre . Nüstern witterten den Streit, ihre Augen aber blieben ruhig. Es waren Augen, die im Finster» sahen, die den bleichen Weg zum Flußbett dämmern sahen und die verkohlten Baumstämme und die Grasstapel und die scharfen Steine und all die Dinge, die sich finster jenen Weißen entgegerüürmten, diesen Hilflosen der Nacht. Die ahnten nichts davon, wi« die Ginsterkatze unter dem Bambus schleicht, sie erschrecken vielleicht vor dem leisen Nagen eines Rattenzahns. Was ist's jetzt mit ihrer Zauberei, der eine ist mildherzig, der andere ist grausam, aber sie sind jetzt beide ganz wie Tiere, denen man die Lichter ausgestochen hat. Was ist's mit ihrer Zauberei, ihre Kraft hat sie verlassen, wie die Sonne das Tal verlassen hat. Und die Kraft ist, bis der Morgen graut, in dem eigenen, in dem schwarzen Volke. Das wiederum wird sanftmütig und gehorsam mit dem Licht. Bis dahin werden sie alles vergessen haben, lachend nehmen sie die Axt und schlagen den Busch für geringen Lohn. während ihre Weiber, gebückt, das Kind auf den Rücken gebunden, mit dem Eisen die Erde auskratzen.(Fortsetzung folgt.)
WAS DER TAG BRINGT. inTraiiniiiiniiiiimimnniniiniiiiiiinmiiiiimiininaimBiiiiiuuliiiniiiiiTmnuitiiiiiMiiiiinimDiniiiniinniiiiiiiiiiiiiiiiiininuiiiiiiniiiiiiiiiiiiiuiimiimMiiiiiiiininiiiiiiiiiiiiimiiiifliiim
Landerschließung aus der Luft. Das Flugzeug und die Filmkamera übernehmen jetzt die Stelle des Planwagens und der Maulesel, mit denen man früher die weißen Stellen" aus der Landkarte von Kanada   zu erforschen suchte. Der moderne Pionier erschließt so Landgebiete in einem Monat, für die man früher ein Menschenaltcr brauchte. Zugleich mit der Eröffnung des neuen Schienenweges nach Port Churchill  an der Hudson-Bay   verlieh«in Flugzeug Ottawa   zu einem Er- kundungsfluge, der über 11000 Kilometer unerschlossenen Landes führt. Diesewüsten Gebiete" Kanadas   werden auf diese Weise nach wertvollen Metallen, Petroleum und Stellen, die sich zur An- läge von Wasserkraftwerken eignen könnten, untersucht. Der Flug, der«in Jahr lang sorgfältig vorbereitet worden ist, dauert dreißig Tag«. Di« überflogenen Flächen werden mit der Filmkamera auf» genommen, so daß man die Bilder nachher in aller Ruhe studieren kann. Das Gelände, durch das die neu« Eisenbahnlinie geht, ist reich an wertvollen Mineralien, wie Gold und Kupfer, deren Ausbeutung bereits 1911 unternommen, aber durch den Krieg unterbrochen wurde. Technische Selbsthilfe in Rußland  . Aus Moskau   wird uns geschrieben: Der Mangel an Fabrik- waren und deren unerschwinglich hoher Preis hat in der Sowjet- union recht eigenartige Erscheinungen hervorgerufen. Die Der- braucher suchen nach Möglichkeit alles, was sie benötigen, zu Hause herzustellen- Die Bauern tragen Kleider aus selbstgewebten Stoffen, Spindel und Webstuhl haben daher in den Bauernhäusern wieder ihren alten Ehrenplatz eingenommen. Schwieriger ist es mit Stahl- und Eisenwaren, aber auch diese werden vielfach mit Hausmitteln hergestellt. So werden Nähnadeln aus Draht angefertigt: die Nägel besorgt der Dorfschmied, der dazu all« passenden Stücke alten Eisen» verarbeitet. Recht umständlich ist das Gerben des Schuh- leders, es wird aber auf dem Lande in großem Umfang betrieben, da das Leder ein seltener und sehr kostspieliger Handelsartikel geworden ist. In den Städten ist die Selbstversorgung viel schwieriger. Schon die engen Wohnungsoerhältnisse bieten hier ein fast unüberwindliches Hindernis. Es hat sich aber ein« ziemlich weitverzweigte Hausindustrie entwickelt, die die nötigen Waren unter Vermeidung des offenen Marktes liefert. Sie kann aber naturgemäß nur einen Bruchteil des großen Bedarfs befriedigen. Außerordentlich verbreitet ist die heimliche Branntweinbrennerei. Da der staatliche Monopolbranntwein jetzt überall zu haben ist, wird sie nur betrieben, um an dem Preis zu sparen. Der Verkauf des Monopolbranntweins wird aber dadurch wenig beeinträchtigt; er hat eine enorm« Höhe erreicht. Dr. P. S. Das Alter der Fische. Die Fische erreichen mitunter geradezubiblijche" Alter. Las höchste schätzt man aus 600 Jahre. Karpfen können 500 Jahre alt werden, und die früheren Aquarien des russischen Zaren rühmen sich, mehrere dieser urallen Tier« zu besitzen. Schon der gewöhnliche Goldfisch kann weit über 100 Jahre all werden. Im Mannheimer  Museum wird ein Hecht aufbewahrt, der 1497 bei Kaiserslautern  gefangen wurde. In seinen Kiemen hing ein Ring mit der In- schrift:Ich bin der erste Fisch, der am 5. Oktober 1230 von dem Beherrscher der Welt, Friedrich den: Zwellen, in diesem See aus» gesetzt wurde." Dieser Hecht war, als er gefangen wurde, also wenigstens 267 Jahr« alt. Ein Toter, der um sein Leben kämpft. In Santo Rosa in Kalifonnen führt ein Mann namens Thomas R. Smith mit dem Amtsschimmel«inen verzweifelt«« Kampf um
sein Leben. Nach der amtlichen Verlustliste ist er im Weltkrieg gefallen Idlled in action. Erfreulicherweis« für ihn war dos ein Irrtum, Herr Smith lebt und ist gesund. Aber die Behörden ändern keine Eintragungen, und so ist Smith für sie seit zehn Jahren ein toter Mann und Luft. Smith wird die Sache allmählich zu dumm, und er will jetzt die Hilfe der American Legion   in Anspruch nehmen, um endlich einmal sich richtig lebendig zu fühlen. Eine amtliche Anerkennung dieser Tatsache hält er nun einmal für not- wendig. Das Schönste ist, daß die Behörden auch noch unbedingt zehn- tausend Dollar loswerden wollen an die Schwester von Smith, die dieser als Lebensversicherungssumme zustehen nach Auffassung der Behörden. Aber die Schwester hat sich bisher standhaft ge- weigert, dieses Geld anzunehmen, da sie sich mehr auf ihre fünf Sinne verläßt als auf die Klaue des Amtsschimmels. Sklavenhandel in Arabien  . Daß es heute noch wirkliche Fäll« von Sklavenhandel gibt, ist oft geleugnet worden; auch die Arbeiten des Völkerbundes, der sich mit dieser Materie schon öfter beschäftigt hat, haben wenig Konkretes in dieser Richtung ergeben. Jetzt ist in Jerusalem  «in Bericht von Dr. Meizan, einem Bulagen, der der Völkerbundsunion angehört, und von Dr. Wolfgang v. Weisel   eingetroffen, In dem auf Grund persönlicher Untersuchungen festgestellt wird, daß in aus- gedehnten Teilen Arabiens sowie im Sudan   und Abssinien imm«r noch ein ausgedehnter Sklavenhandel besteht. Im Sudan  , Abes- sinien, Hedschas  , Nedschd  , Pemen und Transjordanien sollen, dem Bericht zufolg«, jedes Jahr nicht weniger als 2000 Sklaven verkauf! werden, die aus Afrika   kommen. Im Hedschas   sei der Sklaven- hand«l von der Obrigkeit, die für jeden angeführten Sklaven«ine Abgabe von 40 Mark erhebe, offiziell anerkannt. In dem Hasenort Dschiddah   sei der Sklavenmarkt in unmittelbarer Nähe des Sitzes der Konsulat« der europäischen   Staaten. Weibliche Sklaven werden mit etwa 2000 Mark bezahlt, während für junge Mädchen noch höher« Preise erzielt werden. Der Preis für männliche junge Sklaven beträgt etwa 1200 Mark, ältere Leute sind entsprechend billiger und werden mit 400 bis 800 Mark bezahlt. Ibn Saud  , der König des Hedschas  , unterhält eine persönliche Leibwache von Sklaven, die gelegentlich auch zu Erdarbeiten usw. verwendet wird. Im Uemen ist die Sklavenhaltung so verbreitet, daß die Zahl de: Sklaven ungefähr gleich hoch ist wi« die Zahl der freien Männer. Fast jeder Moslem hat in diesem Lande«inen Sklaven, reicher« Moslems bis zu fünf. Die Lage der 40 000 Juden im Temen, die offiziell nicht als Sklaven gelten, soll so sein, daß sie sich kaum von Sklaven des Machthabers Jmam Uahia unterscheiden. L. h. Mencken der bekannt« amerikanisch« Kritiker, wurde von einem jungen Autor um Prüfung eines von chm erschienenen Buches gebeten. Als der junge Autor sich nach Wochen nach dem Urteil des Kritikers erkundigte, meinte Mencken  : Ihr Roman ist in einer Beziehung sehr wertvoll.. In welcher Beziehung?" fragte der Autor gespannt. Meiicken erklärt«: Ich hatte neulich«ine schlaflose Nacht, da nahm ich mir Ihren Roman vor, las ein Kapitel und schon war ich eingeschlafen." Tristan Bernard  Was sag«» Sie dazu," sagt« ein Journalist zu Tristar Bernard,daß der Schriftsteller M. D. eine viel ältere Frau ge- heiratet hat?" .Macht nichts," bemerkte Bernord,vorläufig ist sie älter, mit der Zeit wird sie sicherlich jünger werden."