(3. Fortsetzung.) Ein einziger Mensch im Dorfe sagt« immer noch weiter:.Lraut hm nicht!" und er begnügte sich nicht damit, es bloß zu sagen: je mehr sich die anderen einnehmen ließen, um so eindringlicher sprach er. Man hi«lt zwar diesen Luc für oerstört: bald erschien ihm die heilige Jungfrau, bald einer der Heiligen oder Jesus selbst. (?r hatte studiert, um Pfarrer, dann, um Notar zu werden. Er war niemals weder Pfarrer noch Notar gewesen: niemand wußte, daß er je einen Beruf getrieben hatte. Er lebte bei einer Schwester, die ihn aufgenommen hatte: ohne sie wäre er Hungers zugrunde gegangen. Er verbrachte feine Zeit damit, daß er in dicken Büchern las. oder durch das Dorf schlenderte, vor den Leuten stille stand, um, wie er zu jagen pflegte, in ihnen„die Ehrfurcht vor den heiligen Geboten" wachzurufen: ein mächtiger, zerzauster Bart schaut« unter dem steifen, städtischen Hut hervor, der, ganz zei�heult, tief über den Ohren saß. Er trug einen langen, ausgefransten Gehrock. Die Dorfbuben warfen Steine hinter ihm her. Man sah dann, wie er stehen blieb und sich umdrehte und die Faust erhob. Er war einer jener Menschen, wie man deren viele sieht. Sie hoben sich, da sie sich im Leben nicht zurechtfanden, in die Ein- bildung hinübergerettet, und aus ihr heraus kommen sie zu uns, mit dunklen Reden und wilden Gebärden. Aber sie tun niemand etwas zuleide: sie sind zu weit von allem Irdischen entfernt. Sie erregen zu guter Letzt auch kein Aufsehen mehr. Sie taugen zu nichts Rechtem, als daß man über sie lacht. Aus diesem Grunde wird man es verstehen, daß die Leute, als Luc sich über Branchu ereiferte, mit den Schultern zuckten: man gab ihm den Rat, sich zum Teufel zu scheren und dort Spektakel zu machen. Aber er schrie nur noch lauter. Nun aber war im Dorf noch ein anderer Schuhmacher:«r hieß Jacques Musy. Ein armer Teufel, der immer krank war, und sein Aussehen war nicht das beste. Seine Wangen waren hohl, sehr mager, und er ging vornüber gebeugt. Häufig blieb seine Werkstatt mehrere Tage nacheinander geschlossen, weil er nicht arbeiten konnte. Er ließ oft mit der Erledigung von Aufträgen auf sich warten; wenn es ihm dennoch nicht an Arbeit fehlte, so war es, weil man Mitleid mit ihm hatte. Aber das Mitleid ist bei den Menschen ein Sonntags- gefühl: es ist wie jene schönen Kleider, die man nicht alle Tage anzieht. � Da man nun wußte, daß Branchu so vortrefflich und so billig arbeitete, wurde Jacques auf die Seite geschoben. Was nützte es da viel, daß er feine Werkstatt nicht mehr verließ und von morgens bis abends nicht mehr von seinem Schuftersessel aufstand? Er sah bald, was ihm drohte: niemand kam mehr zu ihm. Er sah zum Fenster hinaus, schaute auf dein Vorplatz den kleinen Mädchen zu, wie sie Himmel und Hölle spielten, und mit den Füßen einen flachen Kiesel durch die Nierecke treiben, die man mir einem Stecken in den Erdboden gekratzt hatte. Eine Stunde verstrich noch der anderen. Kein einziges Paar Schuhe ward mehr auf dem Fuß- boden niedergestellt, wo er sie schön geflickt immer hingesetzt hatte. Er geduldete sich 14 Tage, drei Wochen: man begann sich zu fragen, wovon er leben mochte. Eines schönen Morgens blieb feine Werkstatt geschloffen. Zweifellos war er krank: man beunruhigte sich keineswegs. Zwei oder drei Tage vergingen unterdessen so. Und es war ein Zufall, daß«ine Nachbarin ihn entdeckte, am vierten Tage, wenn ich recht vermute; er roch bereits und sein Gesicht war ganz schwarz. Die Leute erzählten sich, was sich zugetragen und wie man ihn gefunden hatte: hstiter der Tür hatte er sich an einem Stück Pechdraht gehenkt. Man läutete für ihn die Glocken nicht. In der Frisdhofecke wurde er begraben. Und schon war er vergessen: und das Ereignis selbst wäre schnell vergessen gewesen,— denn es kommt hierzulande häufig genug vor, daß sich einer aufhängt— hätte Luc diesen Anlaß nicht als Vorwand ergriffen. Er schrie lauter, mit größerem Selbst- bewußtsein: „Seht ihr nun!" Man fragte: „Was soll man sehen?" „Ob ich recht oder unrecht gehabt hatte, daß ihr ihm nicht trauen sollt. Schon ist Jacques Musy tot." „Jacques Musy, was will das weiter besagen? Was des einen Glück, ist des anderen Unglück. So war es immer; so wird es immer sein." Das ist die Kunst, sich mit dem Geschehenen abzufinden und vielleicht steckt viel Weisheit darin. Luc indessen rief nicht minder laut und warnte und schüttelte bedeutungsvoll seinen Kopf, wie er «einer Wege weiter schritt. 2. Kapitel. Allerdings stellten sich die Zeichen erst viel später ein, gut drei oder vier Monate später, als sich Branchu im Dorfe niedergelassen hatte. Es war eines Morgens im Oktober, als Baptiste, der Jäger, einen Hasen schoß, und sein Gewehr ging ihm in den Händen los. Man legte ihn auf einem Reisigbündel vor seinem eigenen Hause zurecht. Die Frauen liefen nach einem Waschbecken: im Nu war das Wasser rot. Und er, der doch kräftig war, bekam, wie er sein Blut fließen sah, auf der Zunge einen schalen Geschmack.„Mein Gott ." riefen die Frauen,„ihm wird übel!" Dennoch setzte im Innern seines Körpers die Herzpumpe ihre Arbeit fort; sie sandte einen dünnen Strahl aus, den man nur mit einem guten dichten Spinngewebe zu stillen vermochte. Drei Tage später fiel«in gewisser Mudry, ein Vetter von Baptiste, eine 100 Meter hohe Wand hinunter und zerspellte den Schädel. Die kleine Luise, das Tochterchen des Sigrists, bekam die Hals« 'raune. Zwei Tiere standen in derselben Nacht um. im selben Stalle. Ein neuer Stadel brannte ab. f Aber all dies waren nur äußer« Geschehnisse. Es mochten, wie man es zu nennen pflegt, zufällige Zusammentreffen gewesen sein, aber das Sprichwort sagt: ein Unglück kommt nie ollein. Das Bs- unruhigendste war, was sich im Innern der Leute begab: ihre Art ändert« sich auf einmal, und nicht so, wie man es für menschen- möglich gehalten hätte. Da war zum Beispiel Herr Tr«nte-et-Quarante, der ein Kind
von einer anderen Frau als der feinigen hatte. Wie dessen Unter- halt ihm zu teuer zu stehen kam— er liebte jene Frau nicht mehr—, da steckte er eines Abends die Kleine, als sie schlief und die Mutter an den Brunnen Wasser holen gegangen war, in einen Sack, den er zuband, ging mit ihm schnurstracks in den Talboden hinab, wo er ihn in den Fluß warf, der da vorbeifloß. Er hatte«inen dicken Stein in das Bündel geschnürt: man sah in kürzester Frist nichts mehr. Da war auch diese Nachtbubcnschlacht: eines Nachts gegen Ende der Weinernte kamen sie in einem Trupp ins Dorf; es ist wahr, sie hatten ein wenig getrunken, und der neue Wein ist gefährlich. Wie man sich nachher erzählte, war der Streit um eines Mädchens willen begonnen worden; einer von ihnen hatte sich oer- schworen, sie sei ihm zu Willen- gewesen. Worum denn rllhintc er sich dessen? Gewiß, man kann sich mit jemand necken, aber man muß auch wissen, wann es genug ist, damit der Scherz nicht übel ende; dieser Joseph tat gerade das Gegenteil. Und der andere, der wirkliche Liebhaber, der Jean hieß, konnte sich nicht mehr halten; er sagt« zu Joseph: „Schweig! oder..." „Oder?..." hatte Joseph gefragt. Sie waren ungefähr 15 Burschen, und es war vollständig dunkel; und es begab sich ganz oben vor der letzten steilen Abkürzung bei der langen Straßenkehre: das heißt also, nur wenige Schritte vom Dorf entfernt. Die beiden Stimmen hatten plötzlich in die stille Nacht gegellt. Einer hatte sich auf den anderen geworfen. Und statt sie zu trennen, wie man es sonst immer tut, hatten sich die anderen sofort in zwei feindliche Parteien gespalten, die die zwei gegeneinander aufhetzten:„Hau zu Joseph!" und„Wehr dich, Jean!" Diese freilich brauchten nicht ausdrücklich angefeuert zu werden, weil ein« gleich starke Wut ihr Mark erregt hatte. Dreiiyal hatten sie sich erhoben, dreimal waren sie wieder hinge- fallen; ein spärlicher Mond drang hinter den Wolken hervor. Mond, du bist Zeuge: es ist abends auf der Straße, es ist Weinernte und man hat auch viel getrunken; das erklärt ober noch lange nicht, warum sie sich, einer auf dem anderen liegend, umklammert halten und warum der ober« dem unten Liegenden die Faust ins Gesicht schlägt. Und nun? Versteht man das eher? Nun hauen nicht mehr bloß die zwei aufeinander los: alle, die da sind, haben mit ein- gegriffen. Rauhe Schreie erheben sich, man öffnet die Fenster. Die Männer treten mit Laternen hinaus: sie sagen:„Was gibt's denn?" Und wie sie sehen, was der Mond erhellt:„Mein Gott, mein Gott!" Auch die Frauen haben die Häuser verlassen, sogar die Kinder im bloßen Hemd, obwohl die Nacht klar ist und der Nordwind bläst.
Di« Mutigsten hatten sich, einige mit Stöcken bewaffnet, heran- geschlichen. Aber umsonst versuchten sie zu schlichten. Man muß abwarten, daß die Schlacht von selber und aus Mangel an Kämpfern zu Ende kommt. Vier der Burschen blieben auf der Straße liegen. Am anderen Morgen war das Blut noch nicht trocken, das in Lachen herumlag. Für eine gut« Weil« blieb eine braune Kruste am Straßenrand kleben, die der Wind nach und nach abblätterte und wegtrug. Jean mußte das Bett sechs Wochen hüten. Auch verwunderten sich alle, weil er, der im Recht war, das ganze Unglück tragen mußte und Joseph nichts. Ein Kiefer war ihm zerschlagen, die Stirn ge- spalten, ein Bein verquetscht, am ganzen Körper Wunden. Ein schweres Fieber ergriff ihn, man mußte bei ihm wachen, der Arzt sprach zuerst von einem Schädelbruch, und man fürchtete geraume Zeit, er würde es nicht überstehen. Indessen stolzierte Joseph durch das Dorf und prahlt«:„Er kennt mich jetzt; er wird sich nicht mehr mit mir messen." Und er lachte und brüstete sich. Und was geschehen mußte, geschah: er nahm Jean sein Mädchen weg, obwohl er keineswegs daran gedacht hatte. Sie kam eines Tages selber, legte den Arm um seinen Hals und kirrte ihn:„Ich Hab' dich lieb; du bist der Stärkste." Es gab keine Gerechtigkeit mehr: sie schien das Land verlassen zu haben: das sah man im Haushalt von Clinche, der früher ein rechtlicher und sanfter Mensch gewesen war, und seine Frau war eine tüchtige Frau und seine Kinder liebe, folgsame Kinder. Mit einem Male wechselte er die Laune, und so oft er heim kam, erging er sich in harten Worten und Flüchen. Einmal war die Suppe zu heiß, einmal zu kalt. Dann war «in Geruch in der Küche, und der Geruch machte ihn husten. Dann wieder war der Haushalt nicht in Ordnung: war er aber in Ordnung, so warf er seiner Frau vor, sie verliere ihre Zeit damit. Auf alle erdenkliche Weise suchte er eine Ursache zum Zank. Die Schläge hingen schon in der Luft. Und sie kamen. Denn anfangs gab seine Frau keine Antwort. Eine folgsame Natur, im Gehorsam erstarrt, war sie nun be- fremdet, ihren Mann so verändert zu sehen: man weiß ja zur Ge- nüge, daß sich die Menschen wieder ändern, und sie fügt« sich in Geduld. Aber wie es keineswegs vorüberging und er im Gegenteil alle Tag« anmaßender und roher wurde, da sagte sie eines Tages, wie sie nicht mehr an sich halten konnte: „Wie kannst du alles vergessen, Jean? Erinnere dich, als du zu mir kamst: du sprachst damals nicht so hart, wenn deine Worte auch niemals zärtlich waren. Ich sagte damals zuerst nein. Aber dann hotte ich Mitleid mit dir, als du des Nachts unter mein Kammerfenster kamst und weintest... Und nun?... Jetzt- bist du's, der nichts mehr von mir will." Er gab zur Antwort:„Vergeud' die Zeit nicht! Pack diesen Besen, rat ich dir, und etwas schneller, sonst.. Er hob die Hand gegen sie. Di« Kinder begannen zu weinen. Die kHölle ist in diesem Haus. Man vernimmt den kleinen Henri, wie er seinen Vater anhält:„Vater, bitte, tu mir nichts! Vater, Vater, schlag' mich nicht!" und er windet sich auf den Knien in der Küche. Doch der steht und hört nichts, weil ihn der Zorn stumpf und blind macht: er schlägt auf den kleinen Henri los, wie er auf seine Frau eingedroschen hat, und das ganze Dorf weiß, warum und woher die Schreie kommen. Ein Windzug weht vorbei und ver- schlingt alles. Da sällt der Wind wieder, und die leise Stimme dringt von neuem aus dem Dunkel hervor, bis sie in einem langen Seufzer erstirbt, wie der Wind, wenn er sich zwischen zwei Balken verfangen hat.(Fortsetzung folgt.)
WAS DER TAG BRINGT. «iMiiiniiiiimmiinttntuiiininimmtiinuiiiHfinuuuiiniinnDiimimunnnuuiiiiiunHiimiiiiiunmitiniunmtnniiimntniinininiiiiimiiiiiiiiiiHiiiiiHiiiiiiiiiiiintiniiiMiHiiiniiiiiiiiirD
Telephon in allen amerikanischen Flugzeugen. Mochtige Radiostationen, die Luftlinien von 73<X1 Meilen zu kontrollieren bestimmt sind, sollen in New Jork gebaut und in einer ausgedehnten Zone in Mittel- und Südamerika von der„Pon- amerikanischen Luftschiffahrtsgesellschafi" errichtet werden, um den regelmäßigen Passagicrdienst zwischen den Vereinigten Staaten , Mexiko , Westindien und ollen südamerikanischen Ländern sicher- zustellen. Zu diesem Zweck werden drahtlose Stationen in Ab- ständen von je 200 Meilen errichtet. Dadurch werden die Flugzeug- führer in die Lage oersetzt, ständig drahtlos telegraphieren und telephonieren zu können und fortlaufend Nachrichten über ihre Position und über Witterungsbedingungen zu erhalten. In kurzem werden sechzig stark« Flugzeuge der Arnerikanischen Flugzeug- gesellschaft mit drahtlosen Empfangsapparaten ausgerüstet sein, die einen Aktionsradius von 200 Meilen für drahtlose Telephonie aufweisen. Die Seuche. Nach Beendigung des Dreißigjährigen Krieges galt die Haupt- sorge des Großen Kurfürsten dem Wiederaufbau seiner Residenzstadt Berlin . Verfallene und zerstörte Häuser ließ er neu errichten, für- derte aus steuerlichen Rücksichten den Wohlstand der Bevölkerung und suchte durch scharfe Veterinär- und gesundheitspolizeiliche Vor- fchriften die Einwohner vor Krankheit und Seuchen zu schützen. D«r städtischen Selbstverwaltung traute er dabei freilich nicht über den Weg— damals übrigens nicht ganz zu Unrecht!— und wollte alles allein machen. Eines Tages kam ihm das Gerücht zu Ohren,
vieostss. 25. Juni. Berlin . 16.00 Staatsanwalt B. KShler: Der Tag des Staatsanv aits. 16.30 Prof. Carl Oppenheimer : Jod als Lebenselement. 17.00 Konzert. Ursula Bogdanski, Flügel: J. Armstrong. Tenor; Hilde Irmin* Ruhm, Sopran; K. Rockstroh, Flügel. 18.00 Novellen von Arnold Hahn. AnachlieSend: Mitteilungen des Arbeitsamtes Berlin-Mitte. 18.40 Stunde mit Büchern. Nettere Weltgeschichte.(Am Mikrophon; Prof. Dr. Karl SUblin.) 19.10 R. Seharnke: Musikalische Anekdoten. 19.36 Einführung in die Naturphilosophie der Gegenwart. 30.00 Sendespiel:„Ein Herbstmanöver ". Operette von Emmerich Kilnän. Regie: Cornelia Bronsgeest. Dirigent: Brune Seidler-Winkler. Ansehlicßend: Presseutnschau des Drahtlosen Dienstes. Nach den Abendmeldungen: Bildfunk. Könl�tswusterhausen. 16.00 Rektor Schütte: Schülerwandern fm Geiste der Arbeitsschule. 16.30 Dr. H. Hofer: Die Barockoper. 17.00 Nachmiitagskonzert von Leipzig . 18.00 Prof. Dr. Hans Mersmann : Volksliederanalysen. 18.30 Französisch für Fortgeschrittene. 18.55 Dr. R. MunB: Die Nordfriesen. 19.20 Studienrat Dr. Schwerin g; Staatliche Kunstpflege.
daß in Berlin mehrere gleichverlaufende Krankheitsfälle aufgetreten seien. Was lag näher, als auf eine der damals fo sehr gefürchteten Seuchen wie Pest o. a. zu schließen?! Der Kurfürst also berief schleunigst seine Räte und trug ihnen auf, den Berliner Magistrat zu den nötigen Vorsichtsmaßregeln anzuhalten. Die Räte ihrer- seits beriefen die Stadtväter und befahlen ihnen, sich gefälligst um die Angelegenheit zu kümmern. Die wohlweisen Stadtväter aber gingen hin und untersuchten erst einmal den Tatbestand. Sodann berichteten sie dem hohen Herrn: Die Sache mit den Krantheits- fällen habe seine Richtigkeit. Doch handelte es sich bei den Kranken „um unordentliche Leute und meist junge Menschen", die in der Zeit der beginnenden Obsternte— es war Ende August 1653— eine allzu große Vorliebe für noch grüne Pflaumen an den Tag gelesgt und sich deshalb einen tüchtigen„Durchlauf" zugezogen hätten. Immerhin tat der Rat der Stadt sein« Pflicht und verbot„pro conservancka repulica"—„um den Staat zu retten", wie er schrieb — An- und Verkauf der Pflaumen. Und siehe da— nach einiger Zeit war die gefährliche Krankheit verschwunden, wobei es aber eine durchaus offene Frage bleibt, ob das Verbot des Obsthandels diese Wirkung erzielt hatte oder ob nicht die Pflaumen inzwischen reif geworden waren. Schnecken halten einen Eisenbahnzug an. Ueber«inen Zwischenfall, der wohl ohne Beispiel in der ple- schichte des Eisenbahnwesens sein dürfte, wird aus Casablanc<ü in Marokko berichtet. Ein schwer beladener Güterzug befand sich! auf dem Weg« von Easablanca nach Kourigha, als man die Entdeckung machte, daß das Gleis von Tausenden von Schnecken bedeckt �war. Eine kurze Strecke konnte sich die Lokomotive noch einen Weg läurch die Arme« der seltsamen Störenfriede bahnen; bald ober kant sie zum Stillstand, da die Räder in dem dicken Brei der zerquetsnsten Schnecken stecken blieben. Man mußt« eine Ersatzmaschine anforde rn, mit deren Hilfe dann der Zug weitergeschleppt wurde. � E. Temple Thurston/ der bekannte englische Schriftsteller, wurde«inmal von sei nem Freunde, dem jungen Bankier F. Smith, in d«r Straße angehalten. „Nanu, du machst ja«in so böses Gesicht," sagte der Bankier. „Ich habe schreckliche Zahnschmerzen. Weißt du irgend' ein Mittel?" stieß Thurston hervor./ «Folge meinem Rat und nimm keine Medizin,"{a$tc der Bankier.„Gestern hatt« ich auch Zahnschmerzen, ich gingz nach Hause zu meiner Frau, da gab sie mir einen Kuß und m«ine Z�ahn- schmerzen waren wie mit der Hand weggenommen."* Thurston sann ein« Weile, dann sagte er: „O, besten Dank, für deinen Rat.— Sag mir, Freund, glaubst du, daß ich j«tzt deine Frau zu Hause antreffen werde?..." � Zwei Hollywooder Schauspieler i di« früher die besten Freund« waren, sind nun Feinde geworden� „Warum haßt ihr euch auf einmal?" fragte man einen von den, beiden. „Weil er ein falscher Freund war," antwortete der Gefragte. „Wir liebten beide«in Mädchen und das Ende war, daß ich sie heiratete."