Nr. 299 46. Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
6 Jahre Gefängnis für Friedländer
Ueber den Antrag des Staatsanwalts hinaus!
Gegen 4 Uhr verkündete der Borsigende im Fried länder- Prozeß nach dreistündiger Beratung des Gerichts das Urteil: Manasse Friedländer wird wegen Totschlags in zwei Fällen und unerlaubten Erwerbs und Besitzes von Waffen, unter Anrechnung der Untersuchungshaft, zu einer Gesamtstraße von sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Durch den Raum geht ein Erstaunen: der Staatsanwalt hatte nur fünf Jahre einen Monat Gefängnis beantragt.
In der Urteilsbegründung führte der Borsigende u. a. aus: Das Gericht hat seinem Urteil die Aussage des Ange flagten zugrunde gelegt. Dieser hat zuerst seinen Bruder und dann Földes durch Kopfschüsse getötet. Das Gericht ist nicht den Ausführungen des Verteidigers gefolgt, der auf Notwehr plädiert hatte. An und für sich erscheint es bedenklich, bei Streitig feiten von Brüdern untereinander einen rechtswidrigen Angriff anzunehmen. In diesem besonderen Fall ist das Gericht davon ausgegangen, daß ein rechtswidriger Angriff im Sinne des Gesetzes wohl vorgelegen habe; dagegen konnte das Gericht nicht anerkennen, daß ein Grund vorgelegen habe, den Bruder zu er schießen. Manasse hätte sich auf andere Weise Schutz suchen können. Allein schon die Drohung mit dem Revolver oder Schreck schüsse hätten genügt, Waldemar zur Besinnung zu bringen. Auch von Bestürzung und Schrecken kann hier keine Rede sein, Der Angeklagte hat schon beim Kauf der Waffe mit dem Gedanken gespielt, fie einmal gegen den Bruder zu verwenden, er war also seit langem bereit, sich gegen ihn mit der Waffe zu verteidigen.
Unter feinen Umständen lag aber Notwehr vor bei Földes, Daß der Angeklagte sich in hochgradiger Erregung befunden habe, Daß der Angeklagte sich in hochgradiger Erregung befunden habe, ist ohne weiteres zuzugeben. Nach der übereinstimmenden Ansicht der Sachverständigen kommt jedoch§ 51 für ihn nicht in Betracht. Bei der Strafzumessung war zu erwägen, ob ihm mil dernde Umstände zuzubilligen seien. Hier wies die eingehende psychologische Untersuchung den Weg. Die körperliche und seelische Lage des Angeklagten, seine übergroße Empfindlich feit und sein überstarkes Geltungsbedürfnis, das ihn daran hinderte, fich mit der Umgebung abzufinden, alles das ist zu berücksichtigen. Keine Rede kann davon sein, daß der Bruder ihn ständig prü: gelte. Auch war er gar nicht so ein Duckmäuser, wie es hätte scheinen können: er fonnte auch sehr recht haberisch sein. Allerdings haben die Eltern ihn nicht verstanden. Sein Bruder hat ihn im höchsten Maße erbittert. So stellt sich seine Tat als eine Affetthandlung dar, die mildernde Umstände ver dient. Es handelt sich aber um eine sehr schwere Tat. Kein Grund
sich dabei auf den Sachverständigen Dr. Leppmann, der nicht in der Lage gewesen sei zu sagen, ob das Gefängnis auf den Angeflagten läuternd wirken tönne. Der Verteidiger R,-A. Brandt erklärt demgegenüber, daß das Gericht nicht eines Sachverständigen bedürfe, um schon jetzt eine Bewährungsfrist in Aussicht zu stellen. Auf die Frage des Borsigenden meint Friedländer, daß Das ihm eine Bewährungsfrist angenehm sein würde. Gericht zieht sich zu einer kurzen Beratung zurüd, worauf der Borsigende den Beschluß des Gerichts verkündet, daß es eine Stellungnahme zur Frage der Bewährungsfrist im Augenblick für verfrüht erachte.
Manasse Friedländer wird abgeführt; der Gaal leert sich.
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Das Gericht ist über den Antrag des Staatsanwalts hin ausgegangen. Weshalb sechs Jahre, nicht aber fünf eine angemessene Sühne oder eine ausreichende Prüfungszeit bis zur Rüdfehr des Manasse Friedländer zu seiner Familie sein sollen, bleibt das Geheimnis des Beratungszimmers. Das Gericht mußte auf Grund des formalen Rechts zu einer Berurteilung gelangen, konnte nicht dem Verteidiger folgen. Daß es aber dem jungen Menschen eine Bewährungsfrist für irgendeinen Rest der Strafe versagt hat, ist aus pädagogischen Gründen zu bedauern. Gerade in diesem Falle wäre es angebracht gewesen, ihm schon jetzt gewissermaßen einen Ansporn zur inneren Wand( ung mit auf den Weg zu geben. Der Staatsanwalt be rief sich auf den Sachverständigen, der vorsichtig genug gewesen war, die Frage unbeantwortet au laffen, ob das Gefängnis imstande sein würde, den Angeklagten zu läutern. Der Staats: anwalt hatte aber den anderen Ausspruch des Sachverständigen vergessen, daß alles davon abhängen würde, ob er im Gerührt man den wundesten Punkt unserer Jugendstrafanstalten. fängnis die Führung finden würde, deren er bedürfe. Hier be Der erst vor wenigen Tagen wegen des lleberfalles auf die Licht spiele in der Kantstraße zu sechs Monaten Gefängnis verurteilte jugendliche B., der vor einigen Monaten verurteilte Großmutter mörder, der Bruder- und Freundesmörder Manasse Friedländer- fie und alle ihresgleichen finden schwerlich im Jugendgefängnis die individuelle Erziehung, deren sie benötigen. Auch Manasse Friedländer kommt in das Jugendgefängnis Plößensee. Daß dieses lange nicht auf der Höhe ist, verkennt auch das Strafvollzugsamt nicht. Eben deshalb ist es bemüht, in Spandau ein neues Jugendgefängnis zu schaffen; die Pläne dazu sind bereits seit langem fertig gestellt, der Umbau fönnte beginnen, das Geld fehlt aber dazu. Da nützen die besten Absichten des Gerichts, die schönsten Läuterungsphantafien des Staatsanwalts nichts.
lag für Manaffe vor, auch den Freund zu erschießen, Bier Die Kirche flaggt nicht schwarzrotgold!
Jahre Gefängnis für jeden einzelnen Fall des Totschlags schienen eine angemessene Sühne zu fein. Wegen unerlaubten Er-werbs und den Besitz der Waffe erschienen zwei Monate angemessen. Aus den drei Strafen hat das Gericht eine Gesamtstrafe von 6 Jahren bestimmt. Der Borsigende macht dann den Angeklagten darauf aufmerksam, daß ihm das Recht der Revision zustehe. Berteidiger und Angeflagter erklären, daß sie sich noch über legen wollen, ob die Strafe angenommen werden soll. Der Verteidiger regt gleichzeitig die Frage der Zubilligung einer Bewährungsfrist an.
Der Staatsanwalt widerspricht einer Entscheidung über die Bewährungsfrist im gegebenen Augenblic.
Er ist der Ansicht, daß Friedländer durch gute Führung im Gefängnis fich erst die Bewährungsfrist verdienen soll. Er beruft
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Lockruf der Goldes
( Berechtigte Uebersetzung von Ermin Magnus).
,, Ich habe keine übertrieben hohe Meinung von mir felber, und ich weiß daher, daß ich nicht prahle, wenn ich fage, daß ich einen sehr guten Ehemann abgeben würde. Ich fann mich so gut hineinverseßen, mas es für eine Frau mie Sie heißt, unabhängig zu sein. Aber Sie würden auch als meine Frau unabhängig sein. Ich würde Ihre Freiheit nicht beschränken. Sie fönnten Ihrem eigenen Willen folgen, nichts würde zu gut für sie sein. Ich würde Ihnen alles geben, mas Ihr Herz begehrte
ein.
Nur nicht sich selbst," warf fie plötzlich
" 1
-
beinahe scharf
Einen Augenblick mar Daylight starr. ,, Das weiß ich nicht. Ich würde ehrlich und ordentlich und treu sein. Ich sehne mich nicht nach anderen." ,, Das meine ich nicht," sagte sie. Statt für Ihre Frau würden Sie für dreihunderttausend Menschen in Dalland, für Ihre Eisenbahnen und Fähren, für die zwei Millionen Bäume rings auf den Bergen, furz für alles leben, was Geschäft heißt und damit zu tun hat."
,, Das würde ich nicht," erklärte er schnell. Ich würde Ihnen ganz gehören."
-
,, Das meinen Sie, aber es würde anders gehen." Sie murde plötzlich nervös. Wir müssen dies Gespräch abbrechen es ist ja fast, als schacherten wir miteinander. Wieviel wollen Sie geben?" Soundsoviel." Ich verlange mehr," und so weiter. Ich mag Sie leiden, aber nicht genug, um Sie zu heiraten, und ich werde Sie nie so gern haben, daß ich Sie heiraten könnte."
"
Wie fönnen Sie das wissen?" fragte er. Weil Sie mir immer weniger gefallen. Daylight saß wie vom Donner gerührt da. Die Kränkung stand auf seinem Gesicht geschrieben.
Ach, Sie verstehen mich gar nicht." rief sie heftig aus, benn jest begann sie ihre Selbstbeherrschung zu verlieren.
Stadt Berlin im Flaggenstreit unterlegen.
In dem Streit der Stadt Berlin gegen den Propst zu St. Nicolai", der es abgelehnt hatte, die Beflaggung des Propsteigebäudes in den republikanischen Farben Schwarzrotgold zuzulassen, hat jetzt das Landgericht der Stadt entschieden. Abgewiesen 3uungunsten wurde die Stadt mit ihrem Antrag, den Propst sowie die Nicolai und Marien- Kirchengemeinden zu perurteilen, daß sie die Hissung der Reichsfarben auf dem Propsteigebäude zu bulben haben. Abgewiesen wurde auch das Verlangen der Stadt, daß sie an dem ihr gehörenden Gebäude äußerliche Veränderungen vornehmen dürfe. Sie darf nach dem jetzt ergangenen Landgerichtsurteil teine Ornamente anbringen und auch das Haus nicht bei festlichen Gelegenheiten nach den für städtische Gebäude geltenden Borschriften
So meine ich es nicht. Ich mag Sie schon leiden, je mehr ich Sie Pennenlerne, desto lieber habe ich Sie. Und gleichzeitig muß ich doch sagen, daß ich Sie, je mehr ich Sie fennenlerne, desto weniger heiraten möchte."
Diese rätselhafte Aeußerung machte Daylights Berblüffung vollständig.
Sehen Sie denn nicht?" drängte sie. Ich hätte mich viel eher mit dem Elam Harnish verheiraten tönnen, der frisch von Klondike fam, als mit dem, der jetzt vor mir figt." Er schüttelte langsam den Kopf.
,, Nein, das ist mir zu hoch. Je mehr Sie einen Mann kennenlernen, desto lieber haben Sie ihn und desto weniger Lust haben Sie, ihn zu heiraten. Umgang erzeugt Verach. tung das meinen Sie wohl?"
,, Nein, nein," rief sie, aber ehe sie fortfahren konnte, wurde wieder an die Tür geklopft.
,, Die zehn Minuten sind um," sagte Daylight. Während sie draußen mar, flogen seine Augen scharf und schnell, wie die eines Indianers, durch den Raum. Der Eindruck von Wärme, Behaglichkeit und Schönheit war vor herrschend, obwohl Daylight nicht imftande war, ihn zu anaInfieren; die Einfachheit entzückte ihn eine Einfachheit, die dennoch foftbar war, wie er bei sich fagte. Es war ihm nie in den Sinn gekommen, daß ein Fußboden schön sein fonnte, wenn nur ein paar Wolfsfelle darauf lagen; aber sicher waren sie schöner als alle Teppiche der Welt. Er starrte fast feierlich ein Bücherregal an, das ein paar hundert Bände enthielt. Das war ein Mysterium. Er begriff nicht, daß es soviel gab, worüber die Menschen schreiben fonnten. Schreiben und Lesen war nicht dasselbe wie etwas tun, und für ihn, den Mann der Tat, war etwas tun das einzig Verständliche. Sie trat wieder ein, und als sie zu ihrem Stuhl schritt, bewunderte er ihren Gang, ganz vernarrt in ihre Bronzeschuhe. Ich möchte gern ein paar Fragen an Sie richten," begann er. Denken Sie daran, sich mit einem anderen zu ver heiraten?"
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Sie lachte lustig und schüttelte den Kopf. ,, Haben Sie einen anderen lieber als mich? Zum Beispiel den Mann, der Sie eben anrief?" Nein. Ich kenne niemand, den ich so gern hätte, daß ich ihn heiraten möchte. Ich glaube eigentlich, ich gehöre gar nicht zu den Frauen, die sich perheiraten. Kontorarbeit scheint einen untauglich für die Che zu machen.
Daylight ließ seinen Blick von ihrem Antlig bis zur
Sonnabend, 29. Juni 1929
schmücken. leber alles das hat, meint das Gericht, nur der Propst selber zu bestimmen.
Dieses Urteil wird in weitesten Kreisen der Bevölkerung nicht verstanden werden. Aber wir haben freilich von deutschen Gerichten schon Schlimmeres erlebt. Das Ergebnis des Strettes ist also, daß auf dem der Stadt gehörenden Gebäude nicht schwarzrotgold geflaggt zu werden braucht und nicht schwarzrotgold geflaggt werden wird, weil der darin wohnende firchliche Beamte das ablehnen zu sollen glaubt!
An der Nordküfte Japans herrscht so starker Sturm, daß die Berbindungen zwischen dem japanischen Hafen Hakadote und Ramfschaffa unterbrochen sind. Die japanischen und ruffifchen Funkstationen fangen SOS- Rufe auf von verschiedenen ruffifchen, chinesischen und japanischen Schiffen. 29 japanische Seefischerfahrzeuge, die am 26. Juni Hakodate verlassen haben, werden vermißt. Man nimmt an, daß sie bei dem Taifun u m- getommen sind.
Die Schüffe im Konsulat.
Gefängnisstrafen für die Täter.
Die Eheleute Matarow, die vor drei Tagen im franzöfifchen Konfulat die große Aufregung verursacht haben, find gestern vom Schnellrichter abgeurteilt worden. Wegen Bedrohung und unerlaubtem Waffenbesih hat jeder der Eheleute je zwei Monate Gefängnis erhalten. Der Tatbestand ist noch in Erinnerung: Das Ehepaar Makarow war ins französische Konsulat gekommen, um hier eine Reiseunterstügung nach Lettland zu erbitten. Die Frau hatte in Paris einen Unfall erlitten und glaubte ein Anrecht auf Entschädigung zu haben. Alls es abschlägig beschieden wurde, feuerte Frau Makarom drei rom stand nebenan mit dem Säugling, der erst 35 Tage alt ist, auf Schüsse gegen die Decke des Zimmers ab. Der Ehemann Makadem Arm. Die Frau soll Erklärungen abgeben.„ Ich bin immer ganz ruhig," sagt sie und erzählt den Vorfall. Sie habe den Revolver mitgenommen, um eine Demonstration zu veranstalten; die Aufmerksamkeit Europas, ja der ganzen Welt, sollte darauf gelenkt werden, wie Ausländer in Frankreich behandelt werden. Nachdem der Staatsanwalt zwei Monate beantragt hatte, sprachen noch beide Angeklagten verschieden wirres 3eug durcheinander. Sie wollten anfangs einen Skandal in Frankreich inszenieren, aber da gäbe es keine ehrliche Presse, teine Justiz und keine Gerechtigfeit. Seitdem eine Engländerin in Frankreich ermordet worden sei, wäre fein Ausländer mehr feines Lebens sicher. Der Präsident hatte erklärt, daß die Ausländer erschossen werden sollen. Das fagte der Mann, der sonst einen ganz ruhigen Eindruck machte. Das Gericht fällte dann das vorerwähnte Urteil. Der Do 1- metscher riet den Angeklagten, die Strafe anzunehmen, was fie auch taten.
Zwei Studenten suchten den Freitod.
borasy po
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Im Jagen 23 des Grunewaldforstes entdeckten gestern Spaziergänger die Leiche eines jüngeren Mannes, der sich durch einen Schuß in die Schläfe getötet hatte. Wie aus vorgefundenen Bapieren hervorging, handelte es sich um den 24jährigen Studenten Ruprecht Schröder aus Charlottenburg, Königsweg 29. Der Der Grund zu der Verzweiflungstat ist noch unbekannt. 19 Jahre alte Student Heinz Krone wurde gestern mittag in seinem Zimmer im Hause August straße 51 durch Gas vergiftet leblos aufgefunden. Die alarmierte Feuerwehr versuchte vergeblich, den Unglücklichen ins Leben zurückzurufen. Ein herbeigerufener Arzt der nächsten Rettungsstelle fonnte nur noch den Tod feststellen. Nach hinterlassenen Aufzeichnungen hat eine seelische Zerrüttung den jungen Mann in den Tod getrieben.
Spize ihres Bronzefthuhes schweifen, daß ihr das Blut in die Wangen stieg. Dann schüttelte er ungläubig den Kopf.
Mir scheint, daß Sie sich mehr zur Ehe eignen, als irgendeine von den Frauen, denen die Männer sonst nach. laufen. Und nun eine legte Frage, denn sie verstehen ja wohl, daß ich wissen muß, wie der Hase läuft. Gibt es jemand, der Ihnen ebenso gut gefällt wie ich?"
Aber jetzt hatte Dede ihre Gelbstbeherrschung wiedergefunden.
,, Das ist tein ehrliches Spiel," sagte sie. Und wenn Sie ein bißchen nachdenken, dann werden Sie sich selbst sagen, daß sie gerade das tun, was Sie, wie Sie sagten, nie täten. Ich beantworte Ihnen jest teine Frage mehr. Wir wollen von etwas anderem sprechen. Was macht Bob?"
Als Daylight eine halbe Stunde später durch den Regen nach Oakland sauste, rauchte er eine seiner braunen Zigaretten und dachte über das Geschehene nach. Er tam zu dem Er gebnis, daß es nicht allzu schlecht stände, wenn es auch manches gab, woraus er nicht flug werden konnte.
"
Got bewahre!" murmelte er. Wenn ich nun an den Grundstücken noch hundert Millionen verdiene, dann will sie vielleicht gar nichts mehr von mir wissen."
Aber er konnte es nicht mit einem Scherz abtun. Er fuhr fort, ihn zu quälen, ihr rätselhafter Ausspruch, daß sie sich eher mit dem frisch aus Klondike gekommenen Elam Harnish, als mit dem jezigen hätte verheiraten fönnen. Schön, fagte er bei fich, dann muß ich sehen, wieder etwas mehr der alte Daylight zu werden. Aber das war unmöglich. Er fonnte die Zeit in ihrer Flucht nicht aufhalten. Wünsche halfen nichts, und einen anderen Ausweg gab es nicht. Ebensogut hätte er sich wünschen können, wieder ein Knabe zu sein. Aber schließlich hatte sie, nachdem die Sache ins rechte Licht gerückt war, feine Einwände mehr dagegen erhoben, daß er ihren Bruder nach Deutschland schickte.
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An einem anderen Regentage, mehrere Wochen später, hielt Daylight wieder um Dede Majon an. Wie das erstemal beherrschte er sich, bis das Verlangen nach ihr die Oberhand gemann und ihn in seinem roten Automobil nach Bertelen faufen ließ. Aber Dede war ausgegangen, wie die Tochter der Wirtin ihm erzählte; nach furzem Bedenken fügte sie hinzu, daß sie einen Spaziergang in die Berge mache. Ferner unterrichtete die junge Dame ihn, welchen Weg Dede aller Wahrscheinlichkeit nach eingeschlagen hätte,( Forts, folgt.)