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Der geftrige Studentenradau.

Seltsames Verhalten des Rettors His.

Nach Mitteilungen des Polizeipräsidiums find gestern bei den Ausschreitungen eines Teiles der Studentenschaft vor dem Ministerium für Kunst, Wissenschaft und Bolfsbildung elf Ran­dalierende 3 wangsgestellt worden. Zwei von ihnen trugen Müßen und Coleurband. Sie werden sich wegen Berlehung der Bannmeile, wegen tätlichen Angriffes und Widerstandes zu ver­antworfen haben.

Zu den beschämenden Borgängen erfahren wir zuverlässig: Nach dem die Leute unter Gebrüll auf dem Hof der Universität Aufstellung genommen hatten, fletterte ein Stahlhelmmann auf das Helmholtz- Denkmal und hielt eine Rede, die nahezu 20 Minuten dauerte. Er sprach von der Berstlavung des deutschen Boltes durch ,, jämmerliche angebliche Boltsvertreter" und sagte: Man fann auf unsere Jugend stolz fein, folange sie den Mut hat, die Bannmeile zu durchbrechen." Blöglich erschien nun der Reftor, Geheimrat His, mit Pfuirufen begrüßt, weil man annahm, daß der Redner zur Rechenschaft gezogen werden sollte. Das Pfui" wandelte sich in Jubel, als der Reftor der Berliner   Universität dem Redner die Hand drückte und ihm auf die Schulter flopfte. Der Minister wird hoffentlich Gelegenheit nehmen, auf den Vorfall zurückzukommen.

Das

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2014 Wochen

Lichtenrade 99- 28- Tegelort.

ende

geschaffen. Wasserfahrten, Baden, Promenaden längs des Sees und der Havel  , Spaziergänge in den prächtigen Wald, ein kleiner Sprung auf das andere Havelufer nach Nieder- Neuendorf oder einer auf die Inseln, die sich bei Tegelort ein Rendezvous geben, oder über fie hinweg nach Saatwintel: nach allen Himmelsrichtungen bieten sich hier die schönsten Ausflüge, die an Zahl und Gestaltung auch beim Maffenbetrieb den vollen Genuß der schönen Natur ge­währleisten.

Die Straßenbahnlinie 99 nach Lichtenrade  , die noch nicht lange besteht, legt eine erste Bresche in den Teuerungspanzer, den die Aufrechterhaltung des Vororttarifs der Eisenbahn, der sich heute nicht mehr sozial auswirkt, um den Südwesten Berlins   ge legt hat. Wenn auch Lichtenrade   in seiner Mischung von ländlicher Siedlung und großstädtischer Bauweise nichts Berüdendes aufweist Wer zur Fahrt von einem Endpunkt zum anderen ,, verurteilt* und die Straßenbahn ab Mariendorf   etwas Wüstencharakter hat, so ist doch Lichtenrade   beachtenswert als Ausgangspunkt von( so würde der moderne Schnelligkeitsfanatiter sagen) sein sollte, Wanderungen in der Richtung auf Rangsdorf  , wobei Mahlow  , würde einen Durchschnitt vom alten und neuen Berlin  er würde an sich vorbeiziehen sehen: Aderbau und Vieh­Bor dem Ministerium Unter den Linder 4 führte man sich wüst Glasow, Dahlewiß, Blankenfelde   und Jühnsdorf in Betracht kommen. auf. Es wurde gejohlt, gepfiffen und geschrien. Das Verhalten Nach Westen gibt Großbeeren   den Anschluß an die Berlin  - An Das Berhalten Nach Besten gibt Großbeeren   den Anschluß an die Berlin  - Anzucht, fleine Behausungen und Hochhäuser, Rennbahn und Volks der Polizei war durchaus forrett. Erst als die Burschenhalter Bahn. Für die aufstrebenden Teile von Mariendorf   und sportpläge, Technik und Handel und Schiffahrt, Häfen und Speicher, durch ihr Verhalten bewiesen, daß ihnen jede innere Disgi Tempelhof   sind aber die Linien 99 und die ihr angegliederte 199 die enge City und die weiten Promenadenstraßen der Neuzeit plin   fehlt, griffen die Beamten mit maßvoller Energie ein und( von Marienfelde   ausgehend) und Querverbindungen 97( von Steglitz  ) und wer eine Erinnerung aus alter Zeit befißt, hätte Gelegenheit zu zeigten, daß in der Republit auch die Akademiter an Gesetz und 96( von Lichterfelde  - Ost ausgehend) wichtige Linien, die auch dem Reminiszenzen: war es nicht vor 40 Jahren, daß eben das heute und Ordnung gebunden sind. aus der Stadt fommenden Ausflügler, der nicht über Lichtenrade   noch existierende Steuerhäuschen am Kreuzberg   Endpunkt hinausstrebt, reiche Auswahl an Spaziergängen und Ausflügen jener feudalen Tierschinderei war, die deutsche   und österreichisch­bieten. ungarische Offiziere als Diftanzritt Wien  - Berlin  " arrangiert hatten?

Die Gruga" in Effen.

Eine vielversprechende Ausstellung.

Für die große deutsche   Gartenbauausstellung in Effen, die Gruga", die am 29. Juni eröffnet wird, hatten sich Bertreter der Stadt Effen nach der Reichshaupt­stadt Berlin   begeben, um hier für einen regen Befuch zu werben.

Diesem Ersuchen an die Bresse   wird man um so mehr Gehör schenken, als die Stadt Essen   ein durchaus soziales städte­bauliches Programm entwickelt, dem auch die Gartenbauausstellung dienen soll. Der rührige Oberbürgermeister Bracht, der als Ber waltungsfachmann und geborener Berliner   lange Jahre in Berlin  tätig war, gab der Preffe eine Uebersicht von der wirtschaftlichen und fulturellen Entwicklung der westdeutschen Industriestadt seit den Kriegsjahren. Neben dem Kohlensynditat, dem Roh­eifenverband hat der Verein für die bergbaulichen Interessen in Essen seinen Sig. Der Effener Berkehr ist der größte in Westdeutschland. Im Eisenbahnverkehr wurden 12 336 000 Tonnen umgeschlagen. Als Kulturzentrum des Ruhr­bezirks haben Essens Oper und Schauspiel sowie die Folkwang Schulen für Mufit, Tanz und Gesang bedeutenden Ruf; das Folkwag- Museum mit seiner berühmten Sammlung Ost­ haus   würde allein eine Reise nach Essen lohnen. Um der Be­völkerung reichliche Erholungsmöglichkeit zu bieten, hat die Stadt­verwaltung große Grünflächen in das Stadtgebiet einbezogen; eine zweistödige Bebauungsweise trägt ebenfalls zur Auf loderung der Industriegroßstadt bei. Durch die tommende Ein­gemeindung wird Essen   noch in diesem Jahr auf 630 000 Ein­wohner steigen. Die Gartenbauausstellung foll, wie Garten­bitettor Rorte ausführte, der Grünflächengestaltung dienen. Das 150 Hettar große Gebiet, das den neuen botanischen Garten, öffentliche Waldungen und Kleingärten enthält, wird als Grünfläche mit seinen Anlagen erhalten bleiben. Das Ziel und die Aufgabe der Ausstellung ist, das tägliche Leben eines jeden Großstadtmenschen irgendwie mit der Natur zu verbinden. So wird die Ausstellung einen produttiven Erwerbsgartenbau zeigen, der dem einseitigen Industrieland neue wirtschaftliche Wege öffnen soll. Reingartenbau und Treibgemüsebau werden in An­lagen gezeigt, deren Borbereitung schon auf das Jahr 1927 zurück. greift.

Aus dem Gefängnis wird ein Jugendheim.

Jugendfürsorge gab es vor dem Kriege kaum. Als endlich im neuen Berlin   diesem Zweige der Kommunalpolitik stärkeres Inter­esse entgegengebracht wurde, fehlte es an Räumen, um die Arbeit ernergisch aufzunehmen. Immer wieder mußte versucht werden, alte Gebäude in Jugend- und Kinderheime umzumandeln. Geld für Neubauten freizumachen, ist leider bei der Not der Zeit noch unmöglich.

Der Bezirt Pantow, der seit Jahren in seiner Jugendpflege arbeit durch diesen Geldmangel behindert ist, versucht jet, eine größere Anlage durch den Umbau des Gerichtsgefängnisfes in Bantom zu schaffen. Das Gerichtsgefängnis wird von den Juſtiz­behörden nicht mehr bemußt. Der Bezirt Pantow will die Gebäude übernehmen und fie umbauen zu einer Tagestrippe für Säug­finge und für Kleinkinder und zu einem Tages- und Kinder­heim, damit die ermerbstätigen Frauen Gelegenheit haben, ihre Kinder während ihrer Berufsarbeit in gute Pflege zu geben. In den Gebäuden foll weiter ein Lehrlings und Ledigenheim Blaz finden. Begabte städtische Pflegefinder sollen, so heißt es, eine gute Ausbildung erhalten. Das läßt sich aber nur dann durchführen, wenn für die Lehrlinge Heime zur Berfügung stehen, in denen fie gute Anleitung für eine außerberufliche Weiterbildung haben. Auch

W

Bon Tegelort hat der wasserliebende Berliner   Besitz ge­nommen: was Wannsee   für den Grunewald ist, bedeutet der Tegeler See   für die Waldflächen, die sich im Nordwesten Berlins   hinziehen. mit Recht hat das Reichsbanner in Tegel   sich einen Bootshafen

Schlips. Er hatte ein vernicettes Zigarettenetui und ein dunkel­braunes Lederportemonnaie bei sich. Noch weit größer sind die Schwierigkeiten, die sich bei der Feststellung der Ermordeten Don Schildhorn zeigen. Trog aller Bemühungen ist es immer noch nicht möglich gewesen, einen Anhaltspunkt zur Ermittelung zu finden. In diesem Falle tommt hinzu, daß nicht ein ein­3iges Kleidungsstüd vorhanden ist, mit deffen Hilfe die Refognition ins Wert zu sehen wäre.

Wegelagerer in Giebenbürgen.

Sie überfallen und berauben die Autos.

Butarest, 28. Juni.

Gestern abend find auf der Landstraße zwischen Kronstadt  und Schaeßburg   nacheinander vier Perfonenautos von Wegelagerern überfallen worden. Die Infaffen sind gefesselt und ausgeplündert worden. Als sich einer der Infaffen, der rumänische Admiral Pantazzi, zur Wehr setzte, wurde er durch Messerstiche schwer verlett. Den Räubern follen große Geldbeträge in die Hand gefallen fein.

Im Flugzeug verbrannt.

New Yort, 28. Juni. Auf dem Flugplatz Rooseveltfield bei New York   ereig­nete fich am Mittwoch ein schweres Flugzeugunglüd. Ein Flugzeug, das von dem Sohn des Industriellen Philips  , dessen Name vor einiger Zeit in einem großen Bestechungsffandal eine Rolle spielte, gesteuert wurde, stürzte ab und ging infolge Explosion des Benzin­behälters in Flammen auf. Philips   verbrannte bei lebendigem Leibe. Leibe. Sein Begleiter wurde aus dem Flugzeug geschleudert und so schwer verletzt, daß er bald darauf starb.

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Nur Intelligente Frauen, ge­sund, nicht über 40 Jahre, welche bereits in Fabrikbe­trieben tätig waren und keine Arbeit scheuen, werden um Offerte nebst Bild und Zeugnis­abschriften gebeten. Off. u. N. 21 an die Expedition des, Vorwärts", Berlin SW68, Lindenstraße 3.

die Küche für die Schulkinderspeifung tann nach der Deutscher   Metallarbeiter- Verband

-

Meinung der Baufachleute in das ehemalige Gefängnis verlegt werden. Sie versorgt sämtliche Schulspeisestellen und ist zurzeit modern ausgestattet in der Grunowstraße untergebracht. Der Umbau des Gerichtsgebäudes wird insgesamt 170 000 m. Kosten erfordern.

Es ist zu wünschen, daß recht bald alle Instanzen diesem Projekt zustimmen. Gerade in den proletarischen Bezirken sind derartige Jugend- und Kinderpflegeeinrichtungen von allergrößtem Wert. Die Gefährdung der Jugend kann am besten verhindert werden, wenn man sie in gutgeleiteten Heimen sammelt.

Wer sind die Toten?

Am Dienstag vormittag wurde auf dem Wege nach hohen. neuendorf, wie wir berichteten, ein junger Mann tot auf­gefunden. Aus einem Trommelrevolver hatte er sich einen Schuß in den Kopf beigebracht. Der Selbstmörder muß bei seiner Auf­findung bereits sechs Tage im Walde gelegen haben. Bisher mar es trok aller polizeilichen Ermittelungen nicht möglich, die Personalien des Toten zu ermitteln. Die fortgeschrittene Zerstörung des Gesichtes ließ nur eine Schägung seines Alters zu. Bei dem Toten fand man ein Fahrrad, Marfe Goride, T. I. Die Kleidung des Selbst. mörders bestand aus einem bräunlichen weichen glatten Filzhut, einem blauen Anzug und einem rötlichbraunen birntgemusterten

Die Bertrauensmännerkonferenz bes 13. Bezirks fällt im Monat Juli aus. Die Ortsverwaltung.

Peter Freuchen  :

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Keine Inhaltsangabe kann den ganzen Reichtum dieses Buches ausschöpfen, dem man nur die besten Südsee- Geschichten Jack Londons   zur Seite stellen kann. Kein Buch hat in den letzten Jahren die Schande unserer Zivili­sationsmethoden" so angeprangert. wie das Buch von Mala, dem Eskimo Der Vorwärts".

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Eine Karte( Nr. 6 refp. 7) des 30- Pfennig- Führers der BVG. zeigt in ausgezeichneter Weise das Terrain des Tegeler Sees   und feiner Umgebung.

Tragödie vor dem Gerichtsvollzieher. Die Frau getötet, sich selbst schwer verletzt.

Nordhausen  , 28. Juni. Als heute vormittag in einem Sportartitelgeschäft ein Gerichtsvollzieher in Begleitung eines Polizeibeamten erschien, um schon gepfändete Sachen abzuholen, gab der Geschäfts­inhaber, Heinrich Jacob, auf seine Ehefrau zwei Schüsse ab, die sie schwer verletzten, und brachte sich einen Schuß in den Kopf bei. Schwer verletzt wurden die Eheleute ins Krankenhaus gebracht, wo die Frau furze Zeit nach der Ein­lieferung ft arb. Der Zustand des Ehemannes ist sehr ernst.

Der größte Hafenspeicher Europas  .

Der neue Stettiner Hafenspeicher, der größte Speicher Europas  , ist jetzt dem Verkehr übergeben worden. Der Speicher hat 40 000 Quadratmeter Lagerfläche und tann 65 000 Tonnen fassen. Für den Ladeverfehr dienen acht Raifräne, drei verfahrbare Dach träne mit je 2% Tonnen Tragfähigkeit, im Innern vier Laftaufzüge von 2 Tonnen Tragfähigkeit und zwei Sadrutschen. Der Speicher tft also mit Hebewertzeugen allermodernster Art ausgerüstet.

Schuh dem Publikum! Die Sozialdemokratische Frat. tion des Preußischen Landtages ersucht des Staatsministerium in einem Urantrag, in die Bau- und Betriebsvorschriften für Straßenbahnen vom 26. September 1906 folgenden Zusatz zum§ 42 aufzunehmen: Am Vorberteil des Triebwagens ist eine mechanische oder optische Abwintoorrichtung anzubringen, die von dem Wagenführer zur Abgabe von Signalen für die übri­gen Straßenbemußer beim Einbiegen in eine andere Fahrte richtung rechtzeitig getätigt werden muß."

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