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Eisenbahner zum Houng- Plan.

Eine Entschließung des Einheitsverbandes.

Der Borstand des Einheitsverbandes der Eisenbahner Deutsch­ lands   hat sich eingehend mit dem Young- Plan und besonders mit den sich daraus für das Eisenbahnpersonal ergebenden Auswirkungen beschäftigt und ist zu folgender Stellungnahme gekommen:

In der Beurteilung der sich aus der Neuregelung ergebenden bzw. erhofften günstigeren Einwirkung auf die fünftige Gestaltung des deutschen   Wirtschaftslebens nimmt der Vorstand eine abwartende Stellung ein. Unstreitig ist hingegen, daß die Befriedung Europas  eine weitere Förderung erfahren kann. Der Fortfall der Schuld: verschreibungen und der ausländischen Kontrolle der Reichsbahn ist als Fortschritt zu werten. Hingegen bleiben andere wichtige Bestimmungen des Young- Plans hinter den Erwartungen zurück und entsprechen feineswegs den Forderungen, die das organi fierte Eisenbahnpersonal in Uebereinstimmung mit den nationalen und internationalen Spizenorganisationen der Arbeit nehmer in dringlicher Form erhoben hat.

Die Vorschläge der Sachverständigen, daß die Reichsbahn auch in Jukunft ein unabhängiger, privater Betrieb sein soll, der seine Selbständigkeit in finanziellen, wirtschaftlichen und perfonellen Fragen ohne Einmischung der deutschen   Regierung beibehalten foll, fönnen unter feinen Umständen die Zustimmung der Eisenbahner Der Vorstand des Einheitsverbandes gibt sich der bestimmten Erwartung hin, daß die anläßlich des Inkrafttretens des Dawes

finden.

Der Händedruck des Rektors.

EDATH

,, Nach dem Studentenkrawall in der Bann meile drückte der Rektor der Universität dem Sprecher der Studenten gerührt die Hand."

Der Reftor: Ich hab natürlich nur den letzten Gah gehört, wo Sie aufforderten, nun wieder an die Arbeit zu gehen. Warum soll sich'n Rector magnificus nicht auch mal wie'n Schulbub rausreden, nicht wahr?!"

Planes für die Eisenbahnerschaft geschaffenen Ausnahme bestimmungen beseitigt werden, und daß auch für fie die für die übrige Arbeitnehmerschaft Deutschlands   geltenden Gesetze voll zur Anwendung fommen. Es wird erwartet, daß durch eine entsprechende Befehung des Verwaltungsrates auch die Personal­intereffen neben den allgemeinen Wirtschafts- und staatspolitischen Notwendigkeiten Berücksichtigung finden.

Der Borstand billigt die von der Berbandsleitung in Gemein­schaft mit der Gewerkschaft deutscher Lokomotivführer   und im Ein­vernehmen mit dem ADGB.( Allgemeinen Deutschen Gewerkschafts­ bund  ), dem ADB.( Allgemeinen Deutschen Beamtenbund) und der 313.( Internationalen Transportarbeiter- Föderation) unter. nommenen Schritte. Unter Zustimmung der genannten Stellen wird eine unfere Forderungen und Vorschläge enthaltende Denkschrift, die bereits im Besitz der Regierung ist, auch den gesetzgebenden Körper­fchaften übermittelt werden."

Staatssekretär Hermann Geib  . Zehn Jahre Dienst an der deutschen   Sozialpolitif. Am 1. Juli blickt der Staatssetretär bes Reichs­arbeitsministeriums, Dr. h. c.   Hermann Geib  , auf eine zehnjährige Amtstätigteit als Staatssekretär zurüd. Geib ist der dienstälteste Stautssekretär der Reichsministerien und hat eine dreißigjährige Beamtenlaufbahn hinter sich. Er ist von Geburt Bayer und stammt aus einer alten pfälzischen Beamten. und Gelehrtenfamilie. Vor dem Krieg war er Oberbürgermeister der Stadt Regensburg  . Während des Krieges schuf er den Reichs ausschuß der Kriegsbeschädigtenfürsorge. Im März 1919 wurde er zum Staatssekretär ernannt. Unter den denkbar schwierigsten Ber­hältnissen hat er den organisatorischen Aufbau des Ministeriums und der ihm unterstellten großen Sozialbehör den durchgeführt.

Die Freien Gewerkschaften und die sozialdemokratische Reichs tagsfrattion wiffen Geibs große Fähigkeiten zu schäßen. Der Rüd blid auf feine zehnjährige Tätigkeit im Reichsarbeitsministerium bietet eine willkommene Gelegenheit, Staatssekretär Geib   für feine Leistungen im Dienst der Sozialpolitik der deutschen Republik Achtung und Anerkennung zu zollen.

Der Reichstanzler hat an Staatssekretär Dr. Geib im Reichsarbeitsministerium ein Glückwunschschreiben gerichtet, in dem

es heißt:

Sie haben in diefer zehnjährigen Amtszeit, die von aufreiben­der Arbeit und schönen Erfolgen erfüllt war, den organisato. rischen Aufbau des Reichsarbeitsministeriums tatträftig ge­fördert. Darüber hinaus haben Sie vor allen Dingen zu dem mit der Gesamtentwidlung unseres Staatslebens nach dem Weltkriege auf das engste verbundenen Ausbau der sozialen Gefeßgebung Deutschlands   durch Einsetzen Ihrer ganzen Ber­sönlichkeit maßgeblich beigetragen. Ihr Name und Ihr Wirten wird baher mit diesem Werte, einem der Hauptpfeiler unserer deutschen  Republit, fiets verknüpft bleiben.

Musik für den Sommer.

Schallplattenschau/ Von Klaus Pringsheim  .

Orcheffer und Dirigenten.

Die Musikwelt macht Ferien, und auch die Schallplattenindustrie stellt sich auf Sommer ein; es wird viel produziert, doch nicht eben viel an Wertbeständigem. Die Sinfonien Beethovens, die frei. lich alle schon vorliegen, find es gewiß wert, immer wieder neu herausgebracht zu werden- neu: das heißt für uns nach dem gegenwärtigen Stand der Reproduktionstechnik. D. G.") beginnt mit der Ersten in sehr schöner Ausführung und in einer muster gültigen Aufführung: die Berliner   Philharmoniter unter Leitung Hans Pfigners, der die Partitur mit Liebe und mit seinem überlegenen Musikergeist durchdringt. Wir danken ihm auch eine ausgezeichnete Wiedergabe von Webers Oberon- Duvertüre. P. bringt Beethovens Leonoren- Ouvertüre III, von der Kapelle der Staatsoper unter Joseph Rosenstods Führung sehr gut ge­spielt. Nicht in gleichem Maße gelungen ist die Zauberflöten Ouvertüre, in der El. ein anonymes Großes Orchester" einführt; der Klang ist ein wenig derb und undifferenziert. Aber besonders hinzuweisen ist auf die Duvertüre zu Nicolais Lustigen Weibern", in der das Pfälzische Landesorchester( Dirigent: Prof. Ernst Boehe  ) das hohe Gesamtniveau bestätigt, das gelegentlich seines Konzertes in der Philharmonie allgemeinste Anerkennung ge­funden hat. Auch die weiteren Darbietungen dieses Orchesters, fest liche Stücke aus Lohengrin  "," Tannhäuser  "," Aida"," Prophet" werden willkommen sein.

Karl Mud, der Bayreuther   Meisterdirigent, von dem wir schon eine Reihe ausgezeichneter Wagner- Platten befizen, bringt nun die Holländer- Ouvertüre und das Vorspiel zu" Tristan und Isolde  " ( EL); wundervoll klingt insbesondere der Streichförper des Tristan orchesters. Sehr zu begrüßen ist, daß nun auch der Franzose Debussy   öfters auf der Schallplatte erscheint; von seinen beiden ,, Nocturnes  "( mit denen uns vor furzem Klemperer befanntgemacht hat) bringt C. die erste: Wolfen"; das Orchester des Pariser Ronservatoriums, in dem die ersten Musiker von Frank­ reich   fizen, gibt sie mit unvergleichlicher Feinheit und Geschliffenheit heit des Klangs, insbesondere der schlechthin idealen Holzbläser. Das zweite," Nächtliches Feft", gibt dem Philadelphia  .. Sinfonie Orchester unter seinem Dirigenten Leopold Stokowski  , dessen Leistungen oft genug gerühmt worden find, Ge legenheit zu einer virtuosen Leistung; ebenso ein reizvoll gemachter orientalischer Tanz von Glazounow( El.). Slavisch- Russisches, Tänze von Borodine und Dworat, auch bei P.( Dirigent Issai Dobrowen  ). Und auch El. bringt fünstlerisch gehobenste Unter­haltungsmufit: Espana" von Emanuel Chabrier  , eine spanische Rhapsodie, national- volkstümlich, von der Staatsfapelle unter Leo Blechs Leitung mit hinreißendem Temperament gespielt. Endlich ist auf eine Folge von Platten hinzuweisen, die Griegs zweite Beer. Gynt Suite, mit dem noch immer wirkungsvollen Arabischen Tanz", in sehr forgfältiger Wiedergabe bringen; bas Neue leichte Sinfonie. orchester", seltsamer Name, dirigiert G. Goosens( El.). Und ein großes Militärorchester spielt zwei Duvertüren von Suppé   mit Schmiß und gutem Können( EL.).

Oper und Opernfänger.

Auf die grundsätzlichen Bedenken, die der Bersuch der sogenann ten Rurzopern"( D. G.) erregt, der Bersuch, abendfüllende Opern im Raum von wenigen Platten zusammenzudrängen, ist hier schon hingewiesen worden; er ist immerhin mit Lohengrin  " ein wenig beffer gelungen als mit der ersten Kurzoper Freischütz  "; die Szene des Brautgemadys gelangt zu relativ geschlossener Wirkung; in den Hauptrollen Beate maltin und Fritz Wolff  , von dem auch, mit Bruchstücken aus" Lohengrin  " und" Meistersinger", eine weitere Wagnerplatte vorliegt, eine sehr gute Blatte, auf die besonders hin­zuweisen ist. Friz Kraus, einer unserer ersten Operntenöre, be­ftätigt seinen Ruf in der Arie des Mag aus Freischüß"( D.). Boitos in Deutschland   wenig bekannte Oper Mephistopheles  " bringt C. in Erinnerung, in einer Folge von drei großen Platten, die das ganze Vorspiel wiedergeben: mit dem Chor- und Orchesterapparat der Scala eine in jeder Hinsicht, auch afuftisch, vollendete Wiedergabe; besonders zu empfehlen ist die zweite Platte, in der Nazzareno de Angelis, ein dramatischer Sänger von größtem Format, als Vertreter der Titelrolle besonders hervortritt. Arien aus Puccinis Boheme" finden immer wieder ihr dankbares Publikum; die erste Arie der Mimi kann man nun von Louise Helletsgruber  ( Wiener Staatsoper) bei P. und von Hilda Crevenna bei El. hören.

"

Lotte Lehmann   singt Marienlieder mit Kirchenorgel( D.); ber allbeliebte Richard Tauber   in feiner bekannten Art Lieder mit Orchester von Leoncavallo   und Tosti; Hermann Schen, ber ausgezeichnete Liederfänger, Balladen von Löwe( Tr.); Michail Gitowsky, dessen herrliche Basstimme unseren Arbeiterhörern nicht fremd ist, russische Bolkslieder mit ausdrucksvollem Ton( Ho.); Karl Jöten, von der Staatsopernbühne her bekannt und geschätzt, mit seiner hellen, frischen Stimme sein Auftrittslied aus dem Bigeunerbaron"( Tr.); Arthur Fleischer populär- volkstümliche Wiener Lieder( Ho.); und Harry Stener, der liebenswürdige Buffotenor der Städtischen Oper, Wiener Operette( B.).

Zanz und Unterhaltung.

Spitzenleistungen der repoduzierten Amüsiermufit, es genügt beinahe, die Namen zu nennen: neue Tanzplatten von White. mann( C.); die beste seit langem in ihrer Art: Constantinopel".

Und

mäßigen Darbietung erheben( EI.). Strauß- Balzer für den Tanz­im Konzertsaal vorteilhaft eingeführt, spielt mit ihrem Kammer­gebrauch liefert Jenö Fesca( So.); Grete Eweler, als Geigerin orchester Wiener   Tänze( Ho.); Dajos Bela Ländler von Langer und Zeitgemäßeres: altbekannte Zigeunermeisen, für den Bedarf des Tages als Waltz", wie sich die derzeitige Modeform des Walzers

nennt, zugeschnitten( D.); Mario Elti mit seiner luftigen Tanz­fapelle, amerikanische Schlager( Tr.); Geza Komor mit seinem Orchesterchen neuberliner Tanzlieder mit Refraingesang( Tr.). Eine Originalbayerische Kapelle( GI) wahrt etwas geräusch­voll Miesbacher   musikalische Belange; und das Berliner   Har monie- Orchester( El.) erfreut das Ohr, das dafür empfäng­lich ist, mit österreichischen und preußischen Märschen. Die Glanz nummern der ,, Dreigroschenoper", Kanonensong und Tango­ballade, bringt Theo made ben, der Dirigent der Uraufführung, in ausgezeichneter Wiedergabe( D.); und Beate Roos- Reuter singt daraus die Ballade der Geräuberjenny( P.). Es hat ein bißchen lange gedauert, bis man den Mut fand, dem Schallplatten­hörer zu der Musik von Kurt Weill  , die es zu unbestreitbarer Schlagerpopularität gebracht hat, auch die Verse von Brecht zu liefern. Wann wird Harald Paulsen   im Apparat zu hören sein? Endlich genügt es, noch ein paar Namen aufzuzählen, Namen, die teiner Empfehlung mehr bedürfen: Altes und Neues von Karl Balentin und List Karlstadt( So.), Claire Baldoff( P.), Mag Hansen( DG.); Bekanntes und Unbekanntes der bezaubernd liebenswrüdigen Neger- Duettisten Layton und Johnstonte, zu denen die Trig Sisters ein weiblich anmutiges Pendent bilden ( C.). Und eine Barietéspezialität: der Xylophonvirtuose Franz Krüger  ; schade, daß er feine besseren Stücke spielt( So.). Und eine Kuriosität: zwei moderne Fortrotts auf der Drehorgel( Ho.). Man glaubt in der Tat, wie einst, Drehorgel zu hören; dafür brauchte tein Grammophon erfunden zu werden.

* B. Beca; Br. Brunswid; C. Columbia; D. G.= Deutsche Grammophon  ; El. Electrola; Ho. Homocord; D.= Odeon; P.= Parlophon; Tr.= Triergon.

Feier der Arbeiterjugend.

Der Film Brüder".

Die Geschichte der Menschheit ist die Geschichte ihrer Klassen­fämpfe; nach dieser Wahrheit wurde der Hamburger Arbeiterfilm Brüder" geschaffen, den die Sozialistische Arbeiter. iugend, Werbebezirk Kreuzberg, zugunsten des Wiener Jugend­tages im Filmed", Stalizer Straße, zur Aufführung bringen ließ. Der Film ist das Werk vieler Unbekannter, und gerade darum von großem Eindruck. Alle Darsteller sind Leute aus dem Volke, die vorher noch nie vor einer Filmkamera gestanden hatten. Wie sie im Leben der Wirklichkeit stehen, so steht auch der Film im Leben. Er schildert Tage aus dem Hamburger Hafenarbeiterstreit 1896/97. Wir sehen bas Schidsal einer Familie, und wir erleben alle die schweren bangen Tage mit, die diese Menschen damals durchmachen mußten. Sie sind Helden im düstersten Alltag. Der Film, der so oft Tatsachen verdreht, hier erbringt er einmal einen vollgültigen Wahrheitsbeweis. Die Kämpfenden fonnten damals, trotz aller Bähigkeit, nicht siegen, ihre Organisationen waren noch viel zu schwach. Aber ihr Opfermut war nicht vergeblich. Durch diesen Streit und feine Begleiterscheinungen wuchs die Einsicht für die Notwendigkeit der Organisation. Jetzt weiß man, der Zusammen­schluß hat ein praktisches Ziel. Biel   ist inzwischen erreicht worden, viel gilt es noch zu erreichen, und dieser Film arbeitet mit für die Ideen einer straffen Organisation Er erinnert die Nur- Unzufriede nen daran, wie es war, er zeigt den Lässigen, was sie tuin müssen, und er erfüllt die Kämpfenden mit neuem Mut. Der Reichstags­abgeordnete Genosse Karl Litte gab noch Erläuterungen über diesen Hamburger Hafenarbeiterstreit und schloß mit wohlgemut stimmenden Worten an alle Kämpfer für den Gozialismus.

Desterreicher- Tee mit Mufit.

e. h.

Anläßlich des Besuches des Wiener   Schubert- Bundes hatten der österreichische Gesandte Dr. Frant und seine Gattin zum Tee gebeten. Hervorragende Vertreter des musikalischen und fünstlerischen Berlin  , bekannte Persönlichkeiten der österreichischen Gesellschaftskreise fanden sich sehr zahlreich in den Gesandtschafts­räumen ein und nahmen gern die Gelegenheit wahr, die Wiener  Gäste vor ihrem großen Konzert, das abends in der Philharmonie stattfand, zu begrüßen. Gewissermaßen als Auftakt gaben die Sänger in Liedern von Schumann und Schubert willkommene Broben ihrer Kunst. Zu dem zwanglos improvisierten Programm steuerte Prof. Jäger mundartliche Vorträge bei, die lebhaften Beifall wedten. Und besondere Anerkennung von seiten der fach. verständigen Hörer fand das Kammerquartett des Schubert- Bundes mit seinen gewählten Darbietungen. So war im intimen Rahmen einer anregend verlaufenen Teestunde und sozusagen im voraus Gelingen und Erfolg des öffentlichen Konzerts besiegelt, das in leb­haften Ovationen für die österreichischen Gänger, im Austausch herz­lichster Sympathien zwischen Podium und Bublifum- Wien und Berlin   ausflang. I. P

Bolschewisierung der Musik."

neue ad Hylton- Platten bei El.; am meisten zu empfehlen ein Fortrott Ich kann dir nicht helfen". Reiche Aus­wahl wie immer, Auswahl an Bestem, bietet Br. Ein Foxtrott Rate mal, wer da ist", von den Clevelanders gespielt, ver­,, Rate mal, wer da ist", von den Clevelanders gespielt, ver blüfft durch rhythmischen Elan und. durch den Reiz aparter Klang effekte. Und da sind weiter die Varsity Four mit Instru­mentalleistungen von blendender Birtuosität. ,, Jumping Jack" heißt eine ihrer Glanznummern- und Sir Jumping Jads" nennt sich eine Kapelle, die unseren Lesern, soweit sie Lieb haber dieser Gattung Musit sind, schon bekannt ist; heute ist ihnen ihr luftig- freches Pflaumenfied" zu empfehlen. Und da ist weiter das Colonial Club Orchester, das Ben Bernie  Orchester, Abe Lymans California- Drchefter( all diese bei Br.). Da ist ferner 2ub Giustin mit einer Reihe sehr charatteristitionsmufit" fei ebenfalls der Arbeitertiaffe fremd. Gie spiegele die fcher Modetänze( D. G.); und Luis Betancourts Marimba Stapelle( Br.) und Fred Birds Marimba- Band( So.), diese in einem amerifanisierten Straußwalzer ,, Mondnacht   auf der Donau  ", den auch ein Tr.- hawaiian Orchester in seiner eigentümlichen Klangfärbung bringt. Als besonders reizvoll sind die neuen Dar bietungen des Hanapi- Trio( Hamai) zu erwähnen( Br.); und endlich, bravourös gespielt, die polnischen Nationaltänze, mit denen Peter Biljos Balaleita- Orchester sich einführt.( Br.)

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Johann Strauß' Raiserwalzer, von der Staatskapelle unter Leo Blechs Leitung gespielt, darf ben Anspruch einer tonzert

In Moskau   tagt gegenwärtig eine Konferenz ber Kommunisti fchen Partei für Musiffragen. Die Konferenz foll Richtlinien der Partei auf dem Gebiete der Musit ausarbeiten. Die Blätter weisen darauf hin, daß während im Theater und in der Literatur die Arbeiterflaffe bereits feste Pofitionen errungen hat, die Kom­mandohöhen" in der Mufit vielfach in fremden Händen" sind. Auch die moderne westeuropäische Mufif findet in den Augen Moskaus   keine Gnade. Jonny spielt auf" und" Wozzek" werden als defaitistische" Mufitwerte bezeichnet, die von einer der Ar­beiterklasse feindlichen Ideologie erfüllt sind. Mit Bedauern wird festgestellt, daß die Jungen ruffischen Komponisten sehr start unter dem Einfluß dieser Musikrichtung stehen. Die sogenannte Agita 3deologie der fleinbürgerlichen Elemente des Sowjetftaates wider, die unter der Maste der revolutionären Gesinnung" auftrete. Die Sowjetpreffe tritt für eine proletarische Mufit ein, die die Empfindungen und Stimmungen der Arbeiterklaffe wiedergibt. Die Partei müsse den proletarischen Flügel" der Mufit unterstützen. Die Leningrader Künstlervereinigung hat gegenüber der Lenin­grader Arbeiterschaft die feierliche Verpflichtung übernommen, in , in ihrer Produktion den sozialistischen   Aufbau und den Kampf des Proletariats gegen die tapitalistischen Elemente in Stadt und Land" wiederzugeben.